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Wildtiere als Heimtiere
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Das Geschä ft mit lebenden exotischen Tieren lohnt sich. Unzä hlige Zoos
und Safariparks haben stä ndigen Nachschubbedarf und immer mehr
private „Liebhaber" scheinen von der Sucht besessen zu sein, seltene
Tierarten in ihren Wohnungen gefangen zu halten. Zootierhandel,
halbkommerzielle Haltervereine, Vogel- und Reptilienbörsen fördern
diese Wünsche und machen mit Tieren und Zubehör Milliardenumsä tze.
Viele Tierarten sind inzwischen Objekt der Begierde geworden:
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• Exotische Vögel wie Papageien und Prachtfinken
• Reptilien wie Wasser- und Landschildkröten (gelten als klassisches Kinderspielzeug), Geckos,
Schlangen, Warane und Leguane, bis hin zu Krokodilen sind der Renner
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• Zierfische
• Vogelspinnen, Taranteln und Skorpione
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Dem Kä ufer wird erzä hlt, sie seien „anspruchslos" und leicht zu halten.
Doch was macht man mit einem der zu Zehntausenden eingeführten
Grünen Leguane, wenn das winzige Jungtier erwachsen und fast zwei
Meter lang wird? Die Frage stellt sich selten, denn die meisten sterben
nach wenigen Monaten falscher Haltung an Stoffwechselkrankheiten.
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Unzä hlige Tiertragödien spielen sich im Stillen ab und enden im
Spülklosett. Die Ö ffentlichkeit wird erst aufmerksam, wenn ein Krokodil
im Baggersee schwimmt oder eine entflohene Riesenschlange von der
Polizei gesucht wird. Und wer spricht schon von den wenigen
Auffangstationen, die überquellen von neurotischen Papageien, die
niemand mehr haben will.
Das ist nur die letzte Station des Elends, welches der Zootierhandel
millionenfach verursacht. Seinen Anfang nimmt es beim Fang der Tiere
und in den Lagern der Zwischenhä ndler im Ursprungsland vor dem
Export. Schon beim Transport sterben Tausende. Zahlreiche weitere
Tiere sterben in den ersten Tagen nach der Ankunft in den Lagern der
Importeure.
Für Vögel gilt: Für jedes verkaufte Tier mussten schon 4 weitere vom
Fang bis zur Ankunft beim Hä ndler ihr Leben lassen. Wie hoch der
Verlust bei Reptilien ist unbekannt.
Auch Folgen für die einheimische Tierwelt bleiben nicht aus:
Ausgesetzte Schildkröten fressen zum Beispiel die einheimischen
Frösche und stören somit das Ö kosystem.
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Der Weltmarkt fü r Lebendtiere
Von den 322 am hä ufigsten als Heimtiere gehandelten WAgeschützten(!) Tierarten gelangten im Zeitraum von 1989 bis 1993
legal auf den internationalen Markt:
172.158
1.897.798
3.353.125
169.386
1.874.485
1.310.063
1.010.144
733.333
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16.365
(Warane, Geckos, Chamä leons)
63.655 Schildkröten
35.930 Krokodile / Kaimane
Baum- u. Blattsteigerfrösche
Axolotl
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Amphibien
Primaten (Affen und Halbaffen)
Papageien und Sittiche
Schlangen
Grüne Leguane
Sonstige Echsen
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Davon
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Sä ugetiere
Vögel
Reptilien
Gesamt
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An diesen Zahlen offenbart sich die traurige Wirklichkeit. Alle diese
Arten
sind
im
Anhang
II
des
Washingtoner
Artenschutzübereinkommens aufgelistet und ihre Ausbeutung soll
überwacht und streng kontrolliert werden (S. Tafel 5/1.) Aber das
funktioniert nicht, und der Significant Trade Review-Prozess hinkt der
Entwicklung stets um Jahre hinterher.
Nicht nur für viele beliebte „Kä figvogel“-Arten, ist der Heimtierhandel
lä ngst eine ebenso große Bedrohung wie die Vernichtung der
Lebensrä ume. Auch die derzeitige Reptilien-Mode – Reptilien sind
„pflegeleicht“, heißt die Parole – plündert hemmungslos und ganz legal
die Natur aus. „Reptilienbörsen“ zeugen von der Skrupellosigkeit dieses
Gewerbes.
Heimtierhaltung bedeutet große Verantwortung
Das gilt für jede Tierart, egal, ob besonders geschützt oder nicht. Ganz
besonders aber für exotische und auch einheimische Wildtierarten. Wer
Tiere in menschlicher Obhut halten möchte, braucht zunä chst viel
Freizeit, um sich auch um die Pfleglinge kümmern zu können.
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Um die benötigten, natürlichen Lebensrä ume auch nur einigermaßen
künstlich herzustellen, sind je nach Tierart entsprechende Kosten zu
bedenken. Auch die Versorgung der Tiere besonders von
Nahrungsspezialisten, die nur geeignetes Lebendfutter fressen, kann
ein Problem werden.
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Verantwortungsbewusste Tierhalter nehmen schwierig zu haltende
Arten, erst dann auf, wenn alle Einrichtungen zur Pflege vorhanden
sind, also erst dann, wenn Kä fige, Aquarien oder Terrarien vollstä ndig
eingerichtet sind und evtl. Futterzuchten vorhanden oder die
Versorgung mit Futter gesichert ist.
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Informieren Sie sich bitte erst (beim Fachhandel, Züchtern oder den verschiedenen
Tierhaltervereinigungen)
darüber,
welche
Ansprüche
und
welcher
Pflegeaufwand für eine Tierart auf Sie zukommt, bevor Sie sich für ein
Tier entscheiden. Auch Amphibien und Reptilien können schon nach
einer kurzen Zeit falscher Pflege schwere Schä den bekommen oder
sterben.
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Wer Wirbeltiere besonders geschützter Arten hä lt, muss über
ausreichende Haltungs- und Pflegekenntnisse sowie die notwendigen
Einrichtungen zur Gewä hrleistung einer den tierschutzrechtlichen
Vorschriften entsprechenden Haltung der Tiere verfügen. Sind diese
Voraussetzungen
nicht
erfüllt,
können
die
zustä ndigen
Naturschutzbehörden unzureichend gehaltene Tiere ihren Haltern
wegnehmen und Geldbußen verhä ngen.
Lebende Tiere und Pflanzen als Handelsware
Lebende, besonders geschützte Tiere und Pflanzen sind für den
Heimtierhandel als Handelsware begehrt. Noch immer gibt es Leute, die
gesetzliche Vorschriften umgehen und Tiere und Pflanzen der Natur
entnehmen und in den Handel bringen – ohne die Nachfrage gä be es
dieses Geschä ft nicht. Manchmal werden besonders geschützte Tiere
und Pflanzen sogar zur (Teil-)Finanzierung der Reise aus dem Urlaub
mitgebracht.
Folgende artengeschü tzte Tiere und Pflanzen wurden in
Stuttgart zwischen 1991 und 1995 zum Verkauf angeboten und
beschlagnahmt.
• Säugetiere:
22 verschiedene Kleinaffen, darunter 2 vom Aussterben bedrohte Lisztä ffchen
und ein vom Aussterben bedrohter Springtamarin, Weiß- und Schwarzbüschel-ä ffchen,
verschiedene Tamarine und ein Totenkopfä ffchen.
• Vögel:
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Ein vom Aussterben bedrohter Hellroter Ara, ein Graupapagei, eine Gelbstirnamazone
sowie 6 Kleinpapageien. Außerdem 4 Bussarde und 15 verschiedene Falken, darunter 11 vom
Aussterben bedrohte Wanderfalken.
• Reptilien:
4 Pythonschlangen, 2 Sandboas, 9 Landschildkröten, 3 Gürtelschweife, 2
Wickelschwanzskinke und 18 verschiedene Geckoarten sowie 2 Perleidechsen.
• Insekten:
Sogar Ameisen der besonders geschützten Arten Raptiformica sanguinea und
Formica pratensis sollten komplett in Formicarien (Ameisenterrarien) verkauft werden.
• Pflanzen:
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300 Knollen von Wildalpenveilchen. Die Pflanzen wurden illegal der Natur
entnommen und sollten auf einem großen Stuttgarter Markt verkauft werden.
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Zu den oben genannten, beschlagnahmten Tieren kommen noch solche,
die wegen ungenügender Haltungsbedingungen und sonstiger
artenschutzrechtlicher Verstöße ihren Haltern weggenommen wurden.
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