ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Xeloda 150 mg Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 150 mg Capecitabin Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtablette 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Xeloda ist zur adjuvanten Behandlung von Patienten nach Operation eines Kolonkarzinoms im Stadium III (Dukes Stadium C) indiziert (siehe Abschnitt 5.1). Xeloda ist als first-line Monotherapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms indiziert (siehe Abschnitt 5.1). Xeloda ist in Kombination mit Docetaxel (siehe Abschnitt 5.1) zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie indiziert. Eine frühere Behandlung sollte ein Anthracyclin enthalten haben. Xeloda ist außerdem als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom indiziert, bei denen eine Therapie mit Taxanen und Anthracyclinen versagt hat oder eine weitere Anthracyclinbehandlung nicht angezeigt ist. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Xeloda sollte ausschließlich von einem entsprechend qualifizierten Arzt verordnet werden, der Erfahrung in der Anwendung antineoplastischer Wirkstoffe besitzt. Dosierungsempfehlung: Die empfohlene Dosis beträgt 1250 mg/m2 zweimal täglich (morgens und abends; entsprechend einer gesamten Tagesdosis von 2500 mg/m2) über 14 Tage, gefolgt von einer 7-tägigen Therapiepause. Die Xeloda Tabletten sollten innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit mit Wasser geschluckt werden. Die Behandlung mit Xeloda soll abgebrochen werden, falls eine Progredienz der Erkrankung oder nicht mehr tolerierbare Nebenwirkungen beobachtet werden. In der Kombinationstherapie mit Docetaxel beträgt die empfohlene Dosis von Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Therapiepause, kombiniert mit 75 mg/m2 Docetaxel als einstündige intravenöse Infusion alle drei Wochen. Für Patienten, die die Kombinationstherapie aus Xeloda und Docetaxel erhalten, sollte vor der Gabe von Docetaxel, entsprechend der Zusammenfassung der Produktmerkmale von Docetaxel, eine Prämedikation mit einem oralen Kortikosteroid, wie z. B. Dexamethason, erfolgen Tabelle 1: Xeloda Dosisberechnung nach Körperoberfläche, Standard-Anfangsdosierung 2 Dosierung 1250 mg/m2 (zweimal täglich) Körperoberfläche (m2) ≤1.26 1.27 - 1.38 1.39 - 1.52 1.53 - 1.66 1.67 - 1.78 1.79 - 1.92 1.93 - 2.06 2.07 - 2.18 ≥ 2.19 Dosis pro Einnahme (mg) 1500 1650 1800 2000 2150 2300 2500 2650 2800 Anzahl der Tabletten pro Einnahme morgens Anzahl der Tabletten pro Einnahme abends 150 mg 500 mg 150 mg 500 mg 1 2 1 2 1 2 3 3 3 4 4 4 5 5 5 1 2 1 2 1 2 3 3 3 4 4 4 5 5 5 Tabelle 2: Xeloda Dosisberechnung, reduziert auf 75 % der Standard-Anfangsdosierung Dosierung 950 mg/m2 (zweimal täglich) Körperoberfläche (m2) ≤1.26 1.27 - 1.38 1.39 - 1.52 1.53 - 1.66 1.67 - 1.78 1.79 - 1.92 1.93 - 2.06 2.07 - 2.18 ≥ 2.19 Dosis pro Einnahme (mg) 1150 1300 1450 1500 1650 1800 1950 2000 2150 Anzahl der Tabletten pro Einnahme morgens Anzahl der Tabletten pro Einnahme abends 150 mg 500 mg 150 mg 500 mg 1 2 3 1 2 3 1 2 2 2 3 3 3 3 4 4 1 2 3 1 2 3 1 2 2 2 3 3 3 3 4 4 Tabelle 3: Xeloda Dosisberechnung, reduziert auf 50 % der Standard-Anfangsdosierung Dosierung 625 mg/m2 (zweimal täglich) Körperoberfläche (m2) ≤1.38 1.39 - 1.52 1.53 - 1.66 1.67 - 1.78 1.79 - 1.92 1.93 - 2.06 2.07 - 2.18 ≥ 2.19 Dosis pro Einnahme (mg) 800 950 1000 1000 1150 1300 1300 1450 Anzahl der Tabletten pro Einnahme morgens Anzahl der Tabletten pro Einnahme abends 150 mg 500 mg 150 mg 500 mg 2 3 1 2 2 3 1 1 2 2 2 2 2 2 2 3 1 2 2 3 1 1 2 2 2 2 2 2 3 Dosisanpassung im Verlauf der Behandlung: Die Nebenwirkungen von Xeloda können durch symptomatische Behandlung und/oder eine Änderung der Dosierung (Unterbrechung der Behandlung oder Dosisreduzierung) beherrscht werden. Wenn die Dosis reduziert wurde, sollte sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr erhöht werden. Patienten, die Xeloda einnehmen, sollen über die Notwendigkeit unterrichtet werden, die Behandlung sofort zu unterbrechen, wenn Nebenwirkungen mäßiger oder schwererer Ausprägung auftreten. Wenn eine Einnahme von Xeloda aufgrund von Nebenwirkungen ausgelassen wurde, soll sie weder ersetzt noch nachgeholt werden, sondern der Patient sollte mit dem geplanten Behandlungszyklus fortfahren. Je nach Schweregrad der Nebenwirkungen werden folgende Dosismodifikationen empfohlen: Tabelle 4: Übersicht zur Dosisreduktion in der Xeloda-Monotherapie Toxizität NCIC Grad* • Grad 1 • Grad 2 - erstmaliges Auftreten - zweites Auftreten - drittes Auftreten - viertes Auftreten • Höhe der Dosis beibehalten Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung endgültig abbrechen 100% Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung endgültig abbrechen 75% 75% 50% Grad 3 - erstmaliges Auftreten - zweites Auftreten - drittes Auftreten • Während des Therapieverlaufs Dosierungsanpassung für den nächsten Zyklus (% der Startdosis) Höhe der Dosis beibehalten 50% Grad 4 50% Behandlung endgültig abbrechen Oder Falls der Arzt eine Weiterführung der Behandlung für den Patienten für sinnvoll erachtet, Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 – 1 erreicht wurde *Es wurden außer beim Hand-Fuß-Syndrom die allgemeinen Nebenwirkungskriterien des National Cancer Institute of Canada verwendet. - erstmaliges Auftreten 4 Wenn Xeloda und Docetaxel in Kombination gegeben werden, werden je nach Schweregrad der Nebenwirkungen folgende Dosismodifikationen empfohlen: Tabelle 5: Übersicht zur Dosisreduktion in der Kombinationstherapie von Xeloda (X) mit Docetaxel (Taxotere®, T) bei nicht-hämatologischen Nebenwirkungen (zur Dosisanpassung aufgrund hämatologischer Nebenwirkungen siehe den Abschnitt zu hämatologischen Nebenwirkungen nach der Tabelle) Empfohlene Dosisanpassungen Xeloda-Dosisänderungen innerhalb eines Behandlungszyklus Toxizitätsgrad1 Toxizitätsgrad1 1. Auftreten 2. Auftreten derselben Nebenwirkung 3. Auftreten derselben Nebenwirkung 4. Auftreten derselben Nebenwirkung Toxizitätsgrad1 1. Auftreten 2. Auftreten 3. Auftreten Toxizitätsgrad1 1. Auftreten 2. Auftreten Dosisanpassung bei Wiederaufnahme der Behandlung Grad 1 100 % der Anfangsdosis (keine X: 100 % der Anfangsdosis Unterbrechung der Behandlung) T: 100 % (75 mg/m2) Grad 2 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Endgültiges Absetzen X: 100 % der Anfangsdosis T: 100 % (75 mg/m2) X: 75 % der Anfangsdosis T: Reduktion auf 55 mg/m2 X: 50 % der Anfangsdosis T: endgültiges Absetzen Grad 3 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Endgültiges Absetzen X: 75 % der Anfangsdosis T: Reduktion auf 55 mg/m2 X: 50 % der Anfangsdosis T: endgültiges Absetzen Grad 4 X: 50 % der Anfangsdosis Endgültiges Absetzen oder – T: endgültiges Absetzen falls es der Arzt für den Patienten für sinnvoll erachtet Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Endgültiges Absetzen 1 Allgemeine Nebenwirkungskriterien des National Cancer Institute of Canada (NCIC CTC), Version 1.0 vom Dezember 1994 Besondere Dosisanpassung bei Kombination mit Docetaxel: Entsprechend der obenstehenden Dosierungstabelle sollten Dosisanpassungen von Xeloda und/oder Docetaxel durchgeführt werden, sofern nicht spezifische Dosisanpassungen in bestimmten Fällen angegeben werden. Bei Unverträglichkeiten, die in der Beurteilung des behandelnden Arztes wahrscheinlich nicht schwerwiegend oder lebensbedrohend werden, wie z. B. Alopezie, Geschmacksveränderungen oder Nagelveränderungen, kann die Behandlung unter Beibehaltung der selben Dosierung ohne Dosisreduktion oder Unterbrechung der Behandlung fortgesetzt werden. Wenn zu Beginn eines Therapiezyklus ein späterer Behandlungsbeginn mit entweder Docetaxel oder Xeloda angezeigt ist, sollten sowohl Docetaxel als auch Xeloda solange ausgesetzt werden, bis entweder die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Behandlung mit beiden Arzneimitteln erfüllt sind, oder, falls Docetaxel abgesetzt werden muß, die Voraussetzungen für eine Monotherapie mit Xeloda 5 gegeben sind. Zu weiteren Informationen bezüglich Docetaxel siehe auch die Zusammenfassung der Produktmerkmale von Docetaxel (Taxotere). Hämatologie: Die Behandlung mit Xeloda kann während einer neutropenischen Episode vom Grad 3 fortgesetzt werden. Der Patient soll jedoch engmaschig überwacht werden und die XelodaBehandlung soll sofort unterbrochen werden, wenn Grad 2-Nebenwirkungen (z.B. Diarrhö, Stomatitis, Fieber) gleichzeitig mit der neutropenischen Episode vom Grad 3 auftreten. Falls eine Grad 4Neutropenie auftritt, soll die Behandlung mit Xeloda bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 unterbrochen werden. Die Behandlung sollte nur fortgesetzt werden, wenn die Anzahl der neutrophilen Granulozyten mindestens 1,5 x 109/l beträgt (Grad 0-1). Die Docetaxel-Dosis soll von 75 mg/m2 auf 55 mg/m2 reduziert werden bei Patienten mit einer Neutropenie (Zahl der neutrophilen Granulozyten < 0,5 x 109/l (Grad 4) über mehr als 1 Woche) oder mit Fieber (> 38°C) einhergehender Neutropenie. Docetaxel sollte abgesetzt werden, wenn eine Neutropenie vom Grad 4 oder eine fiebrige Neutropenie bei einer Dosis von 55 mg/m2 Docetaxel auftritt. Patienten mit einem Basalwert der neutrophilen Granulozyten von < 1,5 x 109/l und/oder Thrombozytenzahlen von < 1,0 x 109/l sollten mit der Xeloda/Docetaxel-Kombination nicht behandelt werden. Überempfindlichkeit: Bei Patienten, die schwere Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln (Hypotension mit Abnahme des Blutdrucks um mindestens 20 mm Hg, Bronchospasmus oder generalisierte Hautrötung bzw. Erythembildung), sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden, und es sollte eine geeignete Therapie erfolgen. Diesen Patienten sollte das Arzneimittel, das wahrscheinlich die Überempfindlichkeitsreaktion hervorgerufen hat, nicht mehr verabreicht werden. Periphere Neuropathie: Beim erstmaligen Auftreten einer Nebenwirkung vom Grad 2 ist die Docetaxel-Dosis auf 55 mg/m2 herabzusetzen. Beim Auftreten einer Nebenwirkung vom Grad 3 ist die Docetaxel-Behandlung abzubrechen. In beiden Fällen ist dem obenstehenden, modifizierten Dosisschema für Xeloda zu folgen. Flüssigkeitsretention: Schwerwiegende Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4, wie z. B. Pleuraerguß, Perikarderguß oder Aszites, die möglicherweise mit der Docetaxel-Behandlung in Zusammenhang stehen, sollten engmaschig überwacht werden. Bei Auftreten dieser Nebenwirkungen sollte die Behandlung mit Docetaxel abgebrochen werden. Die Behandlung mit Xeloda kann ohne Dosisanpassung fortgesetzt werden. Beeinträchtigung der Leberfunktion: Docetaxel sollte generell nicht an Patienten mit Serumbilirubinwerten oberhalb des Normalwertes verabreicht werden. Im Falle abnormer Werte für ASAT, ALAT und/oder alkalische Phosphatase sollte die Docetaxel-Dosis wie folgt angepasst werden: ASAT- und/oder ALATWerte ≤1.5 x UNL > 1.5 x UNL - ≤2.5 x UNL > 2.5 x UNL - ≤5 x UNL Werte der alkalischen Phosphatase UND ≤5 x UNL UND ≤2.5 x UNL UND ≤2.5 x UNL > 1.5 x UNL - ≤5 x UNL UND > 2.5 x UNL - ≤5 x UNL > 5 x UNL ODER > 5 x UNL (solange keine Knochenmetastasen in Abwesenheit von Leberstörungen vorliegen) Docetaxel-Dosisanpassung Keine Dosisanpassung Keine Dosisanpassung um 25% reduzieren (nicht unter 55 mg/m2) um 25% reduzieren (nicht unter 55 mg/m2) Dosis um maximal 2 Wochen verschieben. Docetaxel absetzen, wenn keine Normalisierung erfolgt. Wenn die Docetaxel-Dosis für einen Behandlungszyklus reduziert wurde, wird keine weitere Dosisreduktion für die folgenden Behandlungszyklen empfohlen, außer es wird eine Verschlechterung 6 der Leberparameter beobachtet. Im Falle einer Normalisierung der Leberfunktionswerte nach vorhergehender Reduktion der Docetaxel-Dosis kann diese wieder auf das vorhergehende Dosierungsniveau angehoben werden. Diarrhö: Es ist dem allgemeinen, oben stehenden Schema zur Dosisanpassung zu folgen (siehe auch Abschnitt 4.4). Dehydrierung: Eine Dehydrierung sollte vermieden oder vom ersten Auftreten an korrigiert werden. Eine Dehydrierung erfolgt rasch bei Patienten mit Anorexie, Asthenie, Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhö. Wenn eine Dehydrierung von mindestens Grad 2 auftritt, sollte die Behandlung mit Xeloda sofort unterbrochen und die Dehydrierung korrigiert werden. Die Behandlung sollte erst wieder aufgenommen werden, wenn der Patient wieder rehydriert ist und die auslösenden Ursachen korrigiert bzw. kontrolliert sind. Die vorgenommenen Dosisanpassungen sollten in Einklang mit den oben angeführten Richtlinien für das zugrundeliegende unerwünschte Ereignis stehen. Dosisanpassung bei bestimmten Patientengruppen: Beeinträchtigung der Leberfunktion: Für eine Dosierungsempfehlung bei Patienten mit Leberfunktionsstörung liegen keine ausreichenden Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit vor. Es liegen keine Informationen zu Leberfunktionsstörungen bei Zirrhose oder Hepatitis vor. Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Xeloda ist bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kontraindiziert (Ausgangswert der Kreatinin-Clearance bei Therapiebeginn < 30 ml/min [Cockroft und Gault]). Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse vom Grad 3 oder 4 ist bei Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Ausgangswert der KreatininClearance bei Therapiebeginn 30-50 ml/min) gegenüber der Gesamtbevölkerung erhöht. Bei Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion bei Therapiebeginn wird eine Dosisreduktion auf 75 % der Startdosis empfohlen. Bei Patienten mit einer leichten Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Ausgangswert der Kreatinin-Clearance bei Therapiebeginn 51-80 ml/min) wird keine Dosisanpassung empfohlen. Eine sorgfältige Überwachung und sofortige Behandlungsunterbrechung wird empfohlen, wenn der Patient ein unerwünschtes Ereignis vom Grad 2, 3 oder 4 entwickelt, gefolgt von einer Dosisanpassung wie in der obenstehenden Tabelle angeführt. Die Empfehlungen zur Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion gelten gleichermaßen für die Monotherapie wie für die Kombinationstherapie (siehe auch den untenstehenden Abschnitt „Ältere Patienten“). Kinder (unter 18 Jahren): Zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Xeloda bei Kindern liegen keine Untersuchungen vor. Ältere Patienten: Eine Anpassung der Anfangsdosis ist während der Xeloda-Monotherapie nicht erforderlich. Jedoch scheinen die Nebenwirkungen der Schweregrade 3 und 4 bei älteren Patienten (≥ 60 Jahre) häufiger zu sein als bei jüngeren. Eine sorgfältige Überwachung von Patienten ab 60 Jahren wird empfohlen. Bei Kombination mit Docetaxel wurde bei Patienten, die 60 Jahre oder älter waren, eine Zunahme der behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse vom Grad 3 oder 4 und der behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse beobachtet (siehe Abschnitt 5.1). Für Patienten, die 60 Jahre oder älter sind und die mit der Kombination von Xeloda und Docetaxel behandelt werden, wird eine Reduzierung der Anfangsdosis von Xeloda auf 75 % (950 mg/m2 zweimal täglich) empfohlen. Wenn bei Patienten ab 60 Jahren, die mit einer reduzierten XelodaAnfangsdosis in Kombination mit Docetaxel behandelt werden, keine Nebenwirkungen beobachtet werden, kann die Xeloda-Dosis vorsichtig auf 1250 mg/m2 zweimal täglich erhöht werden. 7 4.3 Gegenanzeigen · Schwerwiegende und unerwartete Reaktionen bei Vorbehandlung mit Fluoropyrimidinen, · Überempfindlichkeit gegen Capecitabin, Fluorouracil oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, · bekannter Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Mangel (DPD), · Schwangerschaft und Stillzeit, · schwere Leukopenie, Neutropenie oder Thrombozytopenie, · schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion, · schwere Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min), · gleichzeitige Behandlung mit Sorivudin oder dessen chemischen Verwandten, wie z. B. Brivudin. Die für Docetaxel gültigen Gegenanzeigen gelten gleichermaßen für die Xeloda-DocetaxelKombination. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Zu den dosislimitierendenNebenwirkungen gehören Diarrhö, Bauchschmerzen, Übelkeit, Mundschleimhautentzündung sowie das Hand-Fuß-Syndrom (Hand-Fuß-Hautreaktion, palmoplantare Erythrodysästhesie). Die meisten unerwünschten Ereignisse sind reversibel und erfordern kein endgültiges Abbrechen der Therapie, obwohl die Dosierung möglicherweise unterbrochen oder reduziert werden muß. Diarrhö: Xeloda kann das Auftreten von Diarrhö induzieren, die bei 50 % der Patienten beobachtet wurde. Patienten mit schwerer Diarrhö sollen sorgfältig überwacht und im Falle einer Dehydrierung mit Flüssigkeit und einem Elektrolytersatz versorgt werden. Es kann eine Therapie mit StandardAntidiarrhoica (z.B. Loperamid) erfolgen. NCIC CTC Grad 2 Diarrhö wird definiert als eine Erhöhung auf 4 bis 6 Stuhlgänge pro Tag oder als nächtlicher Stuhlgang, Grad 3 Diarrhö als eine Erhöhung auf 7 bis 9 Stuhlgänge pro Tag oder Inkontinenz und Malabsorbtion, und Grad 4 als eine Erhöhung auf ≥10 Stuhlgänge pro Tag oder überwiegend blutige Diarrhö oder die Notwendigkeit einer parenteralen Ernährung. Wenn eine Grad 2, 3 oder 4 Diarrhö auftritt, soll die Verabreichung von Xeloda sofort unterbrochen werden bis zum Verschwinden oder bis zur Abnahme der Diarrhö auf Grad 1. Nach einer Grad 3 oder 4 Diarrhö sollten die nachfolgenden Xeloda-Dosen reduziert werden, oder die Therapie soll endgültig abgebrochen werden (Grad 4). Hand-Fuß-Syndrom (auch als Hand-Fuß-Hautreaktion oder palmoplantare Erythrodysästhesie oder durch Chemotherapie induziertes akrales Erythem bekannt). Grad 1 Hand-Fuß-Syndrom wird definiert durch Taubheitsgefühl, Dysästhesie/Parästhesie, Kribbeln, schmerzlose Schwellungen oder Erythem der Hände und/oder Füße und/oder Beschwerden, die den Alltag nicht beeinträchtigen. Grad 2 HandFuß-Syndrom wird definiert durch schmerzhaftes Erythem und Schwellung der Hände und/oder Füße und/oder Beschwerden, die die Aktivitäten des Patienten im täglichen Leben beeinträchtigen. Grad 3 Hand-Fuß-Syndrom wird definiert durch feuchte Abschuppungen, Geschwürbildung, Blasenbildung und starke Schmerzen an den Händen und/oder Füßen und/oder starke Beschwerden, die es für den Patienten unmöglich machen zu arbeiten oder Aktivitäten des täglichen Lebens auszuführen. Falls ein Grad 2 oder 3 Hand-Fuß-Syndrom auftritt, soll die Verabreichung von Xeloda unterbrochen werden, bis die Beschwerden verschwinden oder die Intensität sich auf Grad 1 vermindert. Die Xeloda Dosis soll nach einem Grad 3 Hand-Fuß-Syndrom reduziert werden. Kardiotoxizität. Kardiotoxizität, die Myokardinfarkt, Angina pectoris, Arrhythmie, kardiogenen Schock, plötzlichen Herztod und Veränderungen im EKG umfasst, wurde mit der Therapie mit fluorierten Pyrimidinen in Verbindung gebracht. Diese unerwünschten Ereignisse können bei Patienten mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße in der Vorgeschichte häufiger auftreten. Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Kardiomyopathie sind bei Patienten beobachtet worden, die Xeloda erhalten haben. Die Anwendung bei Patienten, aus 8 deren Vorgeschichte schwere Herzerkrankungen, Arrhythmien und Angina pectoris bekannt sind, darf nur mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.8). Hypo- oder Hyperkalzämie: Über Hypo- oder Hyperkalzämie wurde während der Behandlung mit Xeloda berichtet. Bei Patienten mit vorbestehender Hypo- oder Hyperkalzämie ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.8). Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems: Bei Patienten mit Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, z. B. Hirnmetastasen oder Neuropathie, ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.8). Diabetes mellitus oder Störungen im Elektrolythaushalt: Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Störungen im Elektrolythaushalt, da sich diese während der Behandlung mit Xeloda verschlechtern können. Antikoagulation mit Kumarin-Derivaten: In einer Interaktionsstudie, in der eine Einzeldosis von Warfarin verabreicht wurde, wurde eine signifikante Zunahme der mittleren AUC von S-Warfarin um 57 % beobachtet. Dieses Ergebnis legt eine Wechselwirkung, wahrscheinlich aufgrund einer Hemmung des Isoenzyms Cytochrom P450 2C9 durch Capecitabin, nahe. Bei Patienten, die gleichzeitig Xeloda und eine gerinnungshemmende Behandlung mit oralen Kumarin-Derivaten erhalten, sollte die Blutgerinnung (Prothrombinratio (INR) oder Prothrombinzeit) engmaschig überwacht und die Dosis des Antikoagulans entsprechend angepaßt werden (siehe Abschnitt 4.5). Beeinträchtigung der Leberfunktion: Da Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Patienten mit Leberschäden fehlen, sollte die Anwendung von Xeloda bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung sorgfältig überwacht werden, unabhängig vom Vorhandensein von Lebermetastasen. Die Gabe von Xeloda sollte unterbrochen werden, wenn behandlungsbedingte Erhöhungen des Bilirubinwertes von > 3,0 mal der oberen Grenze des Normalbereiches (ULN) oder behandlungsbedingte Erhöhungen der hepatischen Aminotransferasen (ALT, AST) von 2,5 mal der oberen Grenze des Normalbereiches (ULN) auftreten. Die Behandlung mit Xeloda als Monotherapie kann wieder aufgenommen werden, wenn der Bilirubinwert auf ≤3,0 x ULN abnimmt bzw. die Werte für die hepatischen Aminotransferasen auf ≤ 2,5 x ULN abnehmen. Bezüglich der Kombinationsbehandlung mit Xeloda und Docetaxel siehe auch Abschnitt 4.2. Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse vom Grad 3 oder 4 ist bei Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (KreatininClearance30-50 ml/min) gegenüber der Gesamtbevölkerung erhöht (siehe Abschnitt 4.2 und 4.3). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Kumarin-Antikoagulantien und deren Derivate: Veränderte Koagulationsparameter und/oder Blutungen wurden von Patienten berichtet, die Xeloda gleichzeitig mit Kumarinderivaten wie Warfarin oder Phenprocumon als Antikoagulantien erhielten. Diese Erscheinungen traten innerhalb weniger Tage und bis zu mehreren Monaten nach Beginn der Therapie mit Xeloda auf, und, in wenigen Fällen, bis zu einem Monat nach Absetzen von Xeloda. In einer klinischen Interaktionsstudie zur Pharmakokinetik erhöhte die Behandlung mit Xeloda nach einer Einmalgabe von 20 mg Warfarin die AUC von S-Warfarin um 57 %, mit einer Zunahme der INR (Prothrombinratio) um 91 %. Da der Metabolismus von R-Warfarin unbeeinflußt blieb, weisen diese Ergebnisse darauf hin, daß Capecitabin das Isoenzym 2C9 hemmt, jedoch keinen Einfluß auf die Isoenzyme 1A2 und 3A4 ausübt. Patienten, die Kumarinderivate als Antikoagulantien gleichzeitig mit Xeloda erhalten, sollten regelmäßig auf Veränderungen der Koagulationsparameter (PT oder INR) überwacht werden, und die Dosis des Antikoagulans sollte entsprechend angepaßt werden. Phenytoin: Bei gleichzeitiger Anwendung von Xeloda mit Phenytoin wurde über erhöhte PhenytoinPlasmakonzentrationen, die vereinzelt zu Symptomen einer Phenytoinvergiftung führten, berichtet. 9 Patienten, die Phenytoin gleichzeitig mit Xeloda einnehmen, sollten regelmäßig auf erhöhte Phenytoin-Plasmakonzentrationen hin überwacht werden. Folinsäure: Eine Interaktionsstudie mit Xeloda und Folinsäure ergab, daß Folinsäure keinen wesentlichen Effekt auf die Pharmakokinetik von Xeloda und seine Metaboliten ausübt. Folinsäure hat jedoch einen Einfluß auf die Pharmakodynamik von Xeloda: die maximale verträgliche Dosis (MTD) lag bei alleiniger Gabe von Xeloda in der intermittierenden Dosierung bei 3000 mg/m2/Tag; sie betrug hingegen nur 2000 mg/m2/Tag bei kombinierter Gabe von Xeloda und Folinsäure (zweimal täglich 30 mg). Sorivudin und Analoga: Es wurde eine klinisch signifikante Wechselwirkung zwischen Sorivudin und 5-FU beschrieben, die auf einer Hemmung der Dihydropyrimidin-Dehydrogenase durch Sorivudin beruht. Diese Wechselwirkung, die zu einer erhöhten Fluoropyrimidin-Toxizität führt, ist potentiell tödlich. Daher darf Xeloda nicht zusammen mit Sorivudin oder dessen chemischen Verwandten, wie z. B. Brivudin, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Antazida: Der Einfluß eines Aluminiumhydroxid- und Magnesiumhydroxid-haltigen Antazidums auf die Pharmakokinetik von Capecitabin wurde untersucht. Es kam zu einem leichten Anstieg der Plasmakonzentration von Capecitabin sowie eines Metaboliten (5’DFCR); es wurde keine Auswirkung auf die 3 Hauptmetaboliten (5’DFUR, 5-FU und FBAL) beobachtet. Allopurinol: Für 5-FU wurden Wechselwirkungen mit Allopurinol beobachtet; mit möglicher verminderter Wirksamkeit von 5-FU. Die gleichzeitige Anwendung von Allopurinol und Xeloda sollte vermieden werden. Wechselwirkung mit Cytochrom P-450: Zu möglichen Wechselwirkungen mit den Isoenzymen 1A2, 2C9 und 3A4 siehe Wechselwirkungen mit Kumarin-Antikoagulantien und deren Derivaten Interferon alfa: die maximale verträgliche Dosis von Xeloda betrug bei einer Kombination mit Interferon alfa-2a (3 Mio.I.E./m2 täglich) 2000 mg/m2 täglich, verglichen mit 3000 mg/m2 täglich bei alleiniger Gabe von Xeloda. Strahlentherapie: die maximale verträgliche Dosis von Xeloda beträgt in der Monotherapie mit dem intermittierenden Behandlungsschema 3000 mg/m2 täglich. Demgegenüber beträgt die maximale verträgliche Dosis von Xeloda bei Kombination mit einer Strahlentherapie beim Rektumkarzinom 2000 mg/m2 täglich, unter Anwendung entweder eines kontinuierlichen Behandlungsschema oder einer täglichen Gabe von Montag bis Freitag während einer 6-wöchigen Strahlentherapie. Wechselwirkung mit Nahrung: In sämtlichen klinischen Studien wurden die Patienten angewiesen, Xeloda innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit einzunehmen. Da die momentanen Sicherheitsund Wirksamkeitsdaten auf der Einnahme mit Nahrung basieren, wird die Einnahme von Xeloda mit Nahrung empfohlen. Einnahme zusammen mit Nahrung verringert die Absorptionsrate von Capecitabin (siehe Abschnitt 5.2). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Untersuchungen zur Behandlung von Schwangeren mit Xeloda liegen nicht vor; es ist jedoch davon auszugehen, daß die Verabreichung von Xeloda während der Schwangerschaft zur Schädigung des Feten führen kann. In reproduktionstoxikologischen Prüfungen am Tier führte die Anwendung von Xeloda zu Embryoletalität und Teratogenität. Diese Resultate sind bei Fluorpyrimidin-Derivaten zu erwarten. Während der Schwangerschaft ist Xeloda kontraindiziert. Gebärfähigen Frauen ist von einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Xeloda abzuraten. Wird die Patientin während der Behandlung mit Xeloda schwanger, muß auf die mögliche Gefährdung des Feten hingewiesen werden. Ob Xeloda in die Muttermilch übertritt, ist nicht bekannt. In laktierenden Mäusen wurden relevante Mengen an Capecitabin und seinen Metaboliten in der Milch gefunden.Während einer XelodaTherapie sollte abgestillt werden. 10 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Xeloda kann Schwindel, Müdigkeit und Übelkeit verursachen. Dadurch kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. 4.8 Nebenwirkungen Die Nebenwirkungen, die als möglicherweise, wahrscheinlich oder mittelbar mit der Anwendung von Xeloda in Zusammenhang gebracht werden, wurden aus klinischen Studien mit Xeloda als Monotherapie (in der adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms, beim metastasierten Kolorektalkarzinom und beim metastasierten Mammakarzinom) und in der Kombinationstherapie mit Docetaxel beim metastasierten Mammakarzinom – nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie – berichtet. Die unerwünschten Ereignisse, die mit der Behandlung zusammenhängen und über die am häufigsten berichtet wurde, waren gastrointestinale Störungen (insbesondere Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Stomatitis), Abgeschlagenheit und Hand-Fuß-Syndrom (palmoplantare Erythrodysästhesie). Daten zur Sicherheit von Xeloda als Monotherapie zur adjuvanten Behandlung des Kolonkarzinoms (995 Patienten) und zur Behandlung des metastasierten Kolorektalkarzinom (596 Patienten) wurden in drei Phase-III-Studien erhoben (Tabelle 6). Die unerwünschten Ereignisse, die mit der Behandlung zusammenhängen und über die in diesen Studien am häufigsten berichtet wurde, waren gastrointestinale Störungen, insbesondere Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, und Hand-FußSyndrom (palmoplantare Erythrodysästhesie). Das Sicherheitsprofil der Xeloda-Monotherapie ist in den Patientenpopulationen mit Mammakarzinom und mit Kolorektalkarzinom vergleichbar. Zur Klassifizierung der Häufigkeit der Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien benutzt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10) und gelegentlich (>1/1000, <1/100). Tabelle 6: Zusammenfassung der unerwünschten Ereignisse, die von Patienten unter XelodaMonotherapie zur adjuvanten Behandlung des Kolonkarzinoms und zur Behandlung des metastasierten Kolorektalkarzinoms berichtet wurden (insgesamt 1591 Patienten) und die mit der Behandlung in Zusammenhang stehen 11 Körpersystem Unerwünschtes Ereignis Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig Palmoplantares Erythrodysästhesie-Syndrom (57 %) Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Diarrhö (47 %), Übelkeit (35 %), Stomatitis (23 %), Erbrechen (18 %), Bauchschmerzen (11 %) Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Erkrankungen des Nervensystems Abgeschlagenheit (16 %), Asthenie (10 %) Augenerkrankungen (keine) Leber- und Gallenerkrankungen Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen (keine) (keine) Untersuchungen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Psychiatrische Erkrankungen (keine) (keine) Infektionen und parasitäre Erkrankungen (keine) Anorexie (10 %) (keine) (keine) Häufig Ausschlag (7 %), Alopezie (6 %), Erythem (6 %), trockene Haut (5 %), Pruritus (2 %), Hyperpigmentierung der Haut (2 %), makuläre Rötung (1 %), Abschuppung der Haut (1 %), Dermatitis (1 %), Pigmentierungsstörungen (1 %), Nagelstörungen (1 %) Verstopfung (6 %), Oberbauchbeschwerden (6 %), Dyspepsie (5 %), Flatulenz (3 %), Mundtrockenheit (3 %), dünner Stuhl (2 %) Pyrexie (6 %), Lethargie (6 %), peripheres Ödem (3 %), Unwohlsein (1 %) Dehydrierung (3 %), Appetitverlust (2 %) Störungen des Geschmackempfindens (5 %), Schwindel (5 %), Kopfschmerzen (4 %), Parästhesie (3 %), Lethargie (1 %) Erhöhter Tränenfluss (5 %), Konjunktivitis (4 %), Augenreizung (1 %) Hyperbilirubinämie (3 %) Dyspnö (3 %), Epistaxis (2 %), Husten (1 %), Rhinorrhö (1 %) Gliederschmerzen (3 %), Rückenschmerzen (2 %), Arthralgie (2 %) Gewichtsverlust (2 %) Neutropenie (2 %), Anämie (2 %) Schlaflosigkeit (2 %), Depression (1 %) Herpes simplex (1 %), Nasopharyngitis (1 %) (keine) Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (gelegentlich): juckender Ausschlag, Hautverfärbung, Lichtempfindlichkeitsreaktion, erythematöser Ausschlag, exfoliative Dermatitis, Exanthem, Onychorrhexis, Hyperhidrose, Hypotrichose, Ekzem, Hautfissuren, Schwellungen im Gesicht, Onycholyse, palmares Erythem, nächtliches Schwitzen, Hautgeschwüre, Nagelverfärbung, Nagelverformung, systemischer Ausschlag, makulopapulärer Ausschlag, papulärer Ausschlag, penile Geschwürbildung, plantares Erythem, Hautläsionen, aktinische Keratose, lokale Exfoliation, Nageldystrophie, generalisierter Pruritus, vesikuläre Rötung, Nagelpigmentierung, Onychomadese, Urtikaria, Hyperkeratose, Purpura, schuppige Rötung, Hautentzündung. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (gelegentlich): Schmerzen im Mund, Gastritis, Dysphagie, trockene Lippen, Ulzeration der Lippen, Unterbauchbeschwerden, Blähungen, Ösophagitis, rissige 12 Lippen, schmerzende Lippen, rektale Hämorrhagie, Unwohlsein im Bauch, Gastroösophagusreflux, Lippenentzündung, Hämorrhoiden, Stomatitis aphtosa, Proktalgie, Kolitis, brennende Zungenschmerzen, Proktitis, vermehrter Speichelfluss, häufige Darmbewegungen, schmerzendes Zahnfleisch, Darmverschluss, Pruritus ani, Aufstossen, gastrointestinale Blutungen, Blasenbildung an den Lippen, Dünndarmverschluss, fehlende Speichelsekretion, Enteritis, Magenbeschwerden, Oberbauchbeschwerden, schmerzhafte Bauchdeckenspannung, orale Hypoästhesie, rektaler Ausfluss, Ulzeration der Zunge, Analfissuren, Enterokolitis, Hämatochezie, Melaena, Aszites, fremdartige Darmgeräusche, hämorrhagische Diarrhö, Hämatemesis. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort (gelegentlich): Schüttelfrost, grippeartiges Krankheitsgefühl, Brustschmerz (nicht vom Herzen kommend), Brustschmerz, Schmerzen, Rigor, krankheitsbedingte Störungen, Durst, Brustbeschwerden, Ödem, Kältegefühl, Hitzegefühl, Gesichtsschmerz, komprimierbare Ödeme, Schmerzempfindlichkeit. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (gelegentlich): Hypokaliämie, Auszehrung, Appetitstörung, mangelhafte Einstellung eines Diabetes mellitus, Hypertriglyzeridämie, Unterernährung, Diabetes mellitus, Hypoalbuminämie. Erkrankungen des Nervensystems (gelegentlich): Hypoästhesie, orale Paresthesie, Verlust des Geschmacksinns, Aufmerksamkeitsstörungen, Synkopen, Hyperästhesie, Brennen, Gleichgewichtsstörungen, Schläfrigkeit, Amnesie, Beeinträchtigung des Gedächtnisses, Dysästhesie, Ataxie, Geruchstäuschung, Tremor, periphere Neuropathie, Benommenheit, haltungsbedingter Schwindel, Aphasie, periphere sensorische Neuropathie. Augenerkrankungen (gelegentlich): Augenschmerzen, verschwommenes Sehen, Keratokonjunktivitis sicca, trockene Augen, Augenjucken, reduzierte Sehschärfe, Augenausfluss, Augenrötung, Doppeltsehen, Bindehautblutung, Schmerzen in den Augenlidern. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums (gelegentlich): Rachenschmerzen, Schluckauf, Belastungsdyspnö, Rhinitis, Reizung der Nasenpassage, trockener Hals, Nasengeschwür, Lungenembolie, Heiserkeit, Hämoptysie, produktiver Husten, Stenoseatmung, Asthma, Nasenbeschwerden, postnasales Tropfen, Halsentzündung, Pneumothorax. Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen (gelegentlich): Myalgie, Gelenkschwellung, Muskelkrämpfe, Knochenschmerzen, Flankenschmerz, Gesichtsschmerz, Nackenschmerzen, Skelettmuskelsteifheit, Muskelschwäche. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (gelegentlich): febrile Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Granulozytopenie, hämolytische Anämie, Panzytopenie. Untersuchungen (gelegentlich): Erhöhung der Alaninaminotransferase, Gewichtszunahme, erhöhte Leberenzymwerte, erhöhte Körpertemperatur, Erhöhung der Aspartataminotransferase, Erniedrigung des Blutkaliums, Erniedrigung des Hämoglobins, abnorme Leberfunktionswerte, Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Blut, Blut im Stuhl, Erhöhung der gamma-Glutamyltransferase, Erhöhung des International Normalised Ratio (INR), Erhöung des Kreatinin im Blut. Psychiatrische Erkrankungen (gelegentlich): Angst, Nervosität, Verwirrtheit, gedrückte Stimmung, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Wutanfälle, verminderte Libido, Alpträume, Panikattacken. Leber- und Gallenerkrankungen (gelegentlich): Leberverfettung, Hepatomegalie, Gelbsucht, Leberschmerzen. Infektionen und parasitäre Erkrankungen (gelegentlich): orale Candidiasis, Infektion der Harnwege, Infektion der oberen Atemwege, Infektion der unteren Atemwege, lokalisierte Infektion, Blasenentzündung, Pneumonie, Pharyngitis, vaginale Candidiasis, Candidiasis, Influenza, Nagelinfektion, Bronchitis, Gastroenteritis, Sepsis, Follikulitis, Rhinitis, Vaginitis, Wundinfektion, 13 Pilzinfektion der Haut, Paronychie, Pilzinfektion, Herpes-Virusinfektion, Herpes zoster, Infektion, Zahnabszess, Cellulitis, Nagelmykose, Tonsillitis. Gefäßerkrankungen (gelegentlich): Flushing, Phlebitis, tiefe Venenthrombose, Hypertonie, Hypotonie, Thrombophlebitis, Hitzewallungen, orthostatische Hypotonie, Punktblutungen, Thrombophlebitis superficialis, peripheres Kältegefühl, Phlebothrombose, Venenthrombose in den Extremitäten. Herzerkrankungen (gelegentlich): Angina pectoris, Palpitationen, Vorhofflimmern, Arrhythmie, Tachykardie, Sinustachykardie, instabile Angina, Myokardischämie. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen (gelegentlich): Blasenbildung, Prellungen, Sonnenbrand, Überdosierung, Rekationen am Stoma. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse (gelegentlich): Balanitis, Vaginalblutungen, Vaginalbrennen, Genitalerythem, Jucken im Genitalbereich bei Männern, Phimose. Erkrankungen der Nieren und Harnwege (gelegentlich): Dysurie, Pollakiurie, Hämaturie, Chromaturie, Harninkontinenz, Hydronephrose, Nokturie. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths (gelegentlich): Vertigo, Ohrenschmerzen. Erkrankungen des Immunsystems (gelegentlich): Hypersensitivität. Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (gelegentlich): Lipom. Tabelle 7: Laborwertveränderungen bei Patienten, die mit Xeloda als Monotherapie in der adjuvanten Behandlung des Kolonkarzinoms und beim metastasierten Kolorektalkarzinom behandelt wurden (insgesamt 1591 Patienten) Erniedrigte Hämoglobinwerte Erniedrigte Neutrophile/Granulozyten Erniedrigte Blutplättchenzahl Erniedrigte Lymphozytenzahl Erniedrigte Natriumwerte Erniedrigte Kaliumwerte Erhöhte Kalziumwerte Erniedrigte Kalziumwerte Erhöhte Bilirubinwerte Erhöhte Werte der alkalischen Phosphatase Erhöhte Werte der ALAT (SGPT) Erhöhte Werte der ASAT (SGOT) Patienten mit Laborwertveränderungen vom Grad 1-4 (%) 73,3 25,4 18,8 83,5 26,0 24,3 6,4 16,7 49,4 44,3 29,9 33,9 Patienten mit Grad 3/4 (%) Patienten mit Grad 4 (%) 1,4 2,4 1,0 21,9 0,6 0,6 0,9 1,8 21,06 1,3 1,2 0,8 0,4 1,6 0,6 4,0 0,1 0,1 0,8 1,5 2,6 0,1 0,1 0,1 Xeloda und Docetaxel in Kombination: Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen (≥ 5%), über die in einer Phase-III-Studie bei Patientinnen mit Mammakarzinom, bei denen eine Behandlung mit Anthrazyklinen versagt hatte, berichtet wurde, sind in Tabelle 8 angeführt. Behandlungsbedingte Nebenwirkungen, über die im Vergleichsarm dieser Studie, in der die Standarddosis an Docetaxel verabreicht wurde, berichtet wurde, sind ebenfalls angeführt. Gelegentliche oder seltene Nebenwirkungen, wie sie im Abschnitt zur Xeloda-Monotherapie beschrieben werden, können ebenfalls für die Kombinationstherapie erwartet werden. Diese sind in der folgenden Tabelle nicht aufgeführt. 14 Tabelle 8: Zusammenfassung der unerwünschten Ereignisse, die bei Patienten unter Xeloda in Kombination mit Docetaxel zur Behandlung eines metastasierenden Mammakarzinoms nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie beobachtet wurden 15 Unerwünschtes Ereignis Körpersystem/unerwünschtes Ereignis Magen-Darm-Trakt Stomatitis Diarrhö Übelkeit Erbrechen Verstopfung Bauchschmerzen Dyspepsie Oberbauchbeschwerden Mundtrockenheit Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich mit Docetaxel 75 mg/m2/3 Wochen (n=251) Gesamtzahl Grad 3 / 4 % % Docetaxel 100 mg/m2/ 3 Wochen (n=255) Gesamtzahl % Grad 3 / 4 % 67 64 43 33 14 14 12 9 5 18 14 6 4 1 2 - 42 45 35 22 12 9 5 6 4 5 5 2 1 1 <1 1 - Haut und subkutane Gebilde Hand-Fuß-Syndrom Alopezie Nagelstörungen Dermatitis Erythematöse Rötung Nagelverfärbung Onycholyse 63 41 14 8 8 6 5 24 6 2 <1 1 7 42 15 9 4 4 5 1 7 1 <1 1 Allgemein Asthenie Pyrexie Abgeschlagenheit Schwäche Gliederschmerzen Lethargie Schmerzen 23 21 21 13 9 6 6 3 1 4 1 <1 - 22 29 25 9 8 5 2 5 <1 5 2 <1 1 - Blut und Lymphsystem Neutropenisches Fieber 16 16 21 21 Nervensystem Geschmacksveränderungen Paraesthesie Schwindel Kopfschmerzen Periphere Neuropathie 15 11 9 7 5 <1 <1 <1 - 14 15 6 8 10 <1 1 <1 1 1 Metabolismus Anorexie Appetitverlust Dehydrierung Gewichtsverlust 12 10 8 6 1 2 - 10 4 5 4 1 1 - Auge Erhöhte Tränensekretion 12 - 5 - 16 Unerwünschtes Ereignis Körpersystem/unerwünschtes Ereignis Skelettmuskulatur Myalgie Arthralgie Rückenschmerzen Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich mit Docetaxel 75 mg/m2/3 Wochen (n=251) Gesamtzahl Grad 3 / 4 % % Docetaxel 100 mg/m2/ 3 Wochen (n=255) Gesamtzahl % Grad 3 / 4 % 14 11 7 2 1 1 24 18 6 2 2 1 Herz-Kreislauf-System Ödeme der unteren Extremitäten 14 1 12 1 Atmungsorgane Entzündeter Rachen Dyspnö Husten Epistaxis 11 7 6 5 2 1 <1 <1 7 9 9 5 <1 <1 - Infektionen Mundcandidiasis 6 <1 7 <1 Tabelle 9: Laborwertveränderungen: Xeloda in Kombination mit Docetaxel zur Behandlung des metastasierenden Mammakarzinoms nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie Unerwünschtes Ereignis Laborwertveränderungen (entsprechend NCIC/CTC) Lymphopenie Leukozytopenie Neutropenie Anämie Thrombozytopenie Hyperbilirubinämie Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich mit Docetaxel 75 mg/m2/3 Wochen (n=251) Grad 3 / 4 % Docetaxel 100 mg/m2/ 3 Wochen (n=255) 89 61 63 10 3 9 84 75 72 6 3 3 Grad 3 / 4 % Erfahrungen nach Markteinführung Die folgenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse wurden nach Markteinführung beobachtet: - Sehr selten: Tränenkanal-Stenose 4.9 Überdosierung Akute Überdosierungen manifestieren sich in Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Mucositis, gastrointestinale Irritation und Blutungen sowie Knochenmarksdepression. Die medizinische Behandlung einer Überdosierung sollte die üblichen therapeutischen und supportiven Interventionen umfassen, die darauf zielen, die vorhandenen klinischen Manifestationen zu korrigieren und deren mögliche Komplikationen zu verhindern. 17 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatikum (Antimetabolit), ATC-Code: L01B C Capecitabin ist ein nicht-zytotoxisches Fluoropyrimidincarbamat, das als eine oral eingenommene Vorstufe der zytotoxischen Substanz 5-Fluorouracil (5-FU) seine Wirkung entfaltet. Capecitabin wird über mehrere enzymatische Schritte aktiviert (siehe Abschnitt 5.2). Das Enzym, das in die abschließende Umwandlung zu 5-FU eingebunden ist, Thymidin-Phosphorylase (ThyPase), kommt sowohl in Tumorgewebe als auch in gesundem Gewebe vor, in letzterem üblicherweise jedoch in geringerer Konzentration. In Heterotransplantatmodellen humaner Karzinome zeigte Capecitabin in Kombination mit Docetaxel einen synergistischen Effekt, der auf die Hochregulierung der Thymidinphosphorylase durch Docetaxel zurückgeführt werden könnte. Es gibt Anhaltspunkte dafür, daß es durch die Metabolisierung von 5-FU im anabolischen Stoffwechselpfad zur Blockade der Methylierung von Desoxyuridylsäure zu Thymidylsäure kommt, wodurch die Synthese der Desoxyribonucleinsäure (DNS) beeinflußt wird. Der Einbau von 5-FU führt weiter zu einer Inhibierung der RNS- und Protein-Synthese. Da DNS und RNS für Zellteilung und – wachstum unerläßlich sind, beruht die Wirkung von 5-FU möglicherweise darauf, einen Thymidinmangel zu bewirken, der unbalanciertes Zellwachstum und Zelltod hervorruft. Am stärksten treffen die Auswirkungen des DNS- und RNS-Mangels jene Zellen, die schneller proliferieren und 5-FU schneller metabolisieren. Adjuvante Therapie des Kolonkarzinoms mit Xeloda Die Daten einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie der Phase III bei Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium III (Dukes C) stützen die Anwendung von Xeloda in der adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms (XACT-Studie). In dieser Studie wurden 1987 Patienten randomisiert einer Behandlung mit Xeloda (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Behandlungspause, in dreiwöchigen Zyklen über 24 Wochen) oder 5-FU und Leucovorin (Mayo-Schema: 20 mg/m2 Leucovorin i.v., gefolgt von 425 mg/m2 5-FU als i.v. Bolusinjektion, an den Tagen 1 bis 5, alle 28 Tage über 24 Wochen) zugeteilt. Xeloda war in der PerProtokoll-Population hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens mindestens gleichwertig zu intravenösem 5-FU/LV (Hazard-Ratio 0,89; 95 %-Konfidenzintervall (K.I.) 0,76 – 1,04). In der gesamten randomisierten Population ergab die Prüfung auf einen Unterschied zwischen Xeloda und 5FU/LV hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens Hazard-Ratios von 0,87 (95 %-K.I. 0,75 – 1,00; p = 0,053) bzw. 0,84 (95 %-K.I. 0,69 – 1,01; p = 0,071). Das Rezidivfreie Überleben zeigt die statistisch signifikante Überlegenheit von Xeloda im Vergleich zu 5-FU/LV [HR 0,86 (95 %-K.I. 0,74 – 0,99; p = 0,041)]. (Bei der Analyse des Rezidiv-freien Überlebens werden Patienten ausgeschlossen, die zum Zeitpunkt der letzten Tumoruntersuchung an einer Ursache verstorben sind, die nicht mit dem Fortschreiten der Erkrankung oder mit der Behandlung in Zusammenhang steht. Bei der Analyse des krankheitsfreien Überlebens werden diese Todesfälle als Ereignisse gewertet). Die mediane Nachbeobachtungsdauer betrug zum Zeitpunkt der Analyse 3,8 Jahre. Xeloda-Monotherapie beim metastasierten Kolorektalkarzinom Die Daten zweier identisch angelegter, multizentrischer, randomisierter, kontrollierter Phase-IIIStudien stützen die Anwendung von Xeloda in der first-line Therapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms. In diesen Studien wurden 603 Patienten randomisiert einer Behandlung mit Xeloda zugeteilt (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Behandlungspause, in dreiwöchigen Zyklen). 604 Patienten wurden randomisiert einer Behandlung mit 5-FU und Leucovorin zugeteilt (Mayo-Schema: 20 mg/m2 Leucovorin i.v., gefolgt von 425 mg/m2 5-FU als i.v. Bolusinjektion, an den Tagen 1 bis 5, alle 28 Tage. Die objektive Gesamtansprechrate in der gesamten randomisierten Population (Bewertung des Untersuchungsleiters) betrug 25,7 % (Xeloda) gegenüber 16,7 % (Mayo-Schema); p < 0,0002. Die mittlere Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung betrug 140 Tage (Xeloda) gegenüber 144 Tagen (Mayo-Schema). Die mittlere Überlebensrate betrug 392 Tage (Xeloda) gegenüber 391 Tagen (Mayo-Schema). Gegenwärtig stehen 18 keine Vergleichsdaten zur Verfügung bezüglich einer Xeloda-Monotherapie beim Kolorektalkarzinom im Vergleich zu kombinierten first-line Therapien. Kombinationstherapie mit Xeloda und Docetaxel beim lokal fortgeschrittenen und metastasierten Mammakarzinom Die Daten einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie stützen den Einsatz von Xeloda in Kombination mit Docetaxel bei der Behandlung von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie, die ein Anthrazyklin beinhaltete. In dieser Studie wurden 255 Patientinnen randomisiert einer Behandlung mit Xeloda (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Therapiepause) plus Docetaxel (75 mg/m2 als einstündige intravenöse Infusion alle 3 Wochen) zugeteilt. 256 Patientinnen wurden randomisiert einer Behandlung mit Docetaxel allein (100 mg/m2 als einstündige intravenöse Infusion alle 3 Wochen) zugeteilt. Die Überlebensrate war im Studienarm mit der Xeloda/Docetaxel-Kombination höher (p = 0,0126). Das mediane Überleben betrug 442 Tage (Xeloda + Docetaxel) gegenüber 352 Tagen (Docetaxel allein). Die objektive Gesamtansprechrate in der gesamten randomisierten Population (Bewertung des Untersuchungsleiters) betrug 41,6 % (Xeloda + Docetaxel) gegenüber 29,7 % (Docetaxel allein); p = 0,0058. Die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung war im Studienarm mit der Xeloda/Docetaxel-Kombination länger (p < 0,0001). Die mittlere Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung betrug 186 Tage (Xeloda + Docetaxel) gegenüber 128 Tagen (Docetaxel allein). Xeloda-Monotherapie nach Versagen von Taxanen und einer Anthrazyklin-enthaltenden Chemotherapie, und wenn eine Anthrazyklin-Therapie nicht indiziert ist Die Daten zweier multizentrischer Phase-II-Studien stützen den Einsatz einer Monotherapie mit Xeloda bei der Behandlung von Patientinnen, bei denen eine Chemotherapie mit Taxanen und Anthrazyklinen versagt hat oder bei denen eine weitere Behandlung mit Anthrazyklinen nicht angezeigt ist. In diesen Studien wurden insgesamt 236 Patientinnen mit Xeloda behandelt (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Behandlungspause). Die objektiven Gesamtansprechraten (Bewertung des Untersuchungsleiters) betrugen 20 % (erste Studie) und 25 % (zweite Studie). Die mittlere Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung betrug 93 bzw. 98 Tage. Die mittlere Überlebensrate betrug 384 bzw. 373 Tage. Eine Analyse der Daten zur Sicherheit zeigte bei Patienten mit einer vorbestehenden Beeinträchtigung der Nierenfunktion, die mit Xeloda als Monotherapie beim Kolorektalkarzinom behandelt worden waren, im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion eine Erhöhung der Häufigkeit behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse vom Grad 3 oder 4 (36 % bei Patienten ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion (n=268) gegenüber 41 % bei Patienten mit einer leichten (n=257) bzw. 54 % mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (n=59), siehe Abschnitt 5.2). Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion zeigen eine erhöhte Rate an Dosisreduktionen (44 %) gegenüber Patienten mit keiner oder einer schwachen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (33 % bzw. 32 %) und eine erhöhte Rate an frühzeitigen Therapieabbrüchen (21 % Abbrüche während der ersten beiden Behandlungszyklen, gegenüber 5 % bzw. 8 % bei Patienten ohne oder mit leichter Beeinträchtigung der Nierenfunktion). Eine Analyse der Daten zur Sicherheit bei Patienten, die 60 Jahre und älter waren und die mit Xeloda allein oder mit Xeloda und Docetaxel in Kombination behandelt worden waren, zeigte im Vergleich zu jüngeren Patienten eine Zunahme der Inzidenz von behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen vom Grad 3 und 4 und von behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen. Bei Patenten ab 60 Jahren, die mit Xeloda und Docetaxel behandelt worden waren, kam es ebenfalls zu mehr frühzeitigen Therapieabbrüchen aufgrund unerwünschter Ereignisse als bei jüngeren Patienten. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die pharmakokinetischen Parameter für Capecitabin wurden in einem Dosisbereich von 502 bis 3514 mg/m2/Tag untersucht. Die Parameter für Capecitabin, 5‘-Desoxy-5-fluorocytidin (5'-DFCR) und 5‘-Desoxy-5-fluorouridin (5'-DFUR) waren am Tag 1 ähnlich wie am Tag 14. Die AUC von 5-FU 19 war am Tag 14 um 30 % bis 35 % höher. Aufgrund einer nicht-linearen Pharmakokinetik des aktiven Metaboliten verringert eine Dosisreduktion von Capecitabin die systemische Verfügbarkeit von 5-FU stärker als dies bei einer Dosisproportionalität zu erwarten wäre. Resorption: Nach oraler Gabe wird Capecitabin schnell und umfassend resorbiert und danach umfassend zu den Metaboliten 5'-DFCR und 5'-DFUR umgewandelt. Eine Einnahme mit der Nahrung verringert zwar die Geschwindigkeit der Capecitabin-Resorption; dies hat jedoch nur geringen Einfluß auf die AUC für 5'-DFUR und auf die AUC des Folgemetaboliten 5-FU. Bei einer am Tag 14 mit der Nahrung aufgenommenen Dosis von 1250 mg/m2 betrugen die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax in µg/mL) für Capecitabin, 5’-DFCR, 5-’DFUR, 5-FU und FBAL 4,67; 3,05; 12,1; 0,95 sowie 5,46. Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentrationen (Tmax in Stunden) betrug 1,50; 2,00; 2,00; 2,00 sowie 3,34. Die AUC0-∞ Werte in µg•h/mL betrugen 7,75; 7,24; 24,6; 2,03 sowie 36,3. Proteinbindung: In-vitro-Untersuchungen mit menschlichem Plasma haben gezeigt, daß Capecitabin zu 54%, 5'-DFCR zu 10%, 5'-DFUR zu 62% und 5-FU zu 10 % an Eiweiß, vornehmlich an Albumin, gebunden werden. Metabolismus: Capecitabin wird zuerst durch die hepatische Carboxylesterase zu 5‘-DFCR metabolisiert, welches dann durch die Cytidin-Deaminase, die vornehmlich in der Leber und im Tumorgewebe lokalisiert ist, zu 5‘-DFUR umgewandelt wird. Die weitere katalytische Aktivierung von 5‘-DFUR erfolgt dann durch die Thymidin-Phosphorylase (ThyPase). Die Enzyme, die in die katalytische Aktivierung involviert sind, finden sich sowohl im Tumorgewebe als auch in gesundem Gewebe, dort jedoch üblicherweise in geringerer Konzentration. Die stufenweise enzymatische Biotransformation von Capecitabin zu 5-FU führt zu höheren Konzentrationen von 5-FU im Tumorgewebe. Im Falle kolorektaler Tumoren scheint die Bildung von 5-FU zum großen Teil in tumoralen Stromazellen lokalisiert zu sein. Nach oraler Gabe von Capecitabin an Patienten mit Kolorektalkarzinom betrug das Verhältnis der 5-FU-Konzentration im kolorektalen Tumor zu der im angrenzenden Gewebe 3,2 (Bereich 0,9 bis 8,0). Das Verhältnis der 5-FU-Konzentration im Tumor zu der im Plasma betrug 21,4 (3,9 bis 59,9, n=8), wohingegen das Verhältnis im gesunden Gewebe zu dem im Plasma mit 8,9 bestimmt wurde (3,0 bis 25,8, n=8). Aus der Bestimmung der ThymidinPhosphorylase-Aktivität ging hervor, daß diese im primären kolorektalen Tumorgewebe viermal so groß war wie im angrenzenden gesunden Gewebe. Nach immunhistochemischen Studien scheint die Thymidin-Phosphorylase zum großen Teil in tumoralen Stromazellen lokalisiert zu sein. 5-FU wird durch das Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) weiter zu dem deutlich weniger toxischen Dihydro-5-fluoruracil (FUH2) katabolisiert. Das Enzym Dihydropyrimidinase spaltet den Pyrimidin-Ring zu 5-Fluoroureidopropionsäure (FUPA). Schließlich spaltet die ß-UreidoPropionase FUPA zu α-Fluoro-ß-alanin (FBAL), das mit dem Urin ausgeschieden wird. Die Aktivität der Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) ist geschwindigkeitsbestimmend. Ein Mangel an DPD kann zu einer erhöhten Toxizität von Capecitabin führen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4). Elimination: Die Eliminationshalbwertszeiten (t1/2 in Stunden) für Capecitabin, 5’-DFCR, 5'-DFUR, 5-FU und FBAL betrugen 0,85; 1,11; 0,66; 0,76 sowie 3,23. Capecitabin und seine Metaboliten werden vorwiegend mit dem Urin ausgeschieden. 95,5 % der verabreichten Dosis wurden im Urin wiedergefunden, wobei FBAL der Hauptmetabolit ist (57 % der Dosis). Ungefähr 3 % der verabreichten Dosis wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung über die Faeces ist minimal (2,6 %). Kombinationstherapie: Phase-I-Studien, die die Auswirkungen von Xeloda auf die Pharmakokinetik von Docetaxel oder Paclitaxel und umgekehrt untersuchten, zeigten keinen Effekt von Xeloda auf die Pharmakokinetik von Docetaxel oder Paclitaxel (Cmax und AUC) und keinen Effekt von Docetaxel oder Paclitaxel auf die Pharmakokinetik von 5‘-DFUR. Pharmakokinetik in speziellen Populationen: Nach Xeloda-Behandlung von 505 Patienten mit Kolorektalkarzinom in einer Dosierung von 2x1250 mg/m2/Tag wurde eine populationspharmakokinetische Analyse durchgeführt. Geschlecht, Vorhandensein oder Fehlen von 20 Lebermetastasen vor Behandlungsbeginn, Karnofsky-Performance-Status, Gesamtbilirubin Serumalbumin, ASAT und ALAT hatten keinen statistisch signifikanten Einfluß auf die Pharmakokinetik von 5‘-DFUR, 5-FU und FBAL. Patienten mit Leberfunktionsstörungen aufgrund von Lebermetastasen: Gemäß einer Pharmakokinetikstudie bei Krebspatienten mit einer leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörung aufgrund von Lebermetastasen kann die Bioverfügbarkeit von Capecitabin und die 5-FU-Exposition im Vergleich zu Patienten ohne Leberfunktionsstörung erhöht sein. Es liegen keine pharmakokinetischen Daten für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vor. Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Aufgrund einer Pharmakokinetikstudie bei Krebspatienten mit leichter bis schwerer Nierenfunktionsstörung gibt es keinen Beweis für eine Auswirkung der Kreatinin-Clearance auf die Pharmakokinetik von Capecitabin und 5-FU. Es wurde gefunden, daß die Kreatinin-Clearance die systemische Exposition an 5‘-DFUR und FBAL beeinflußt (Zunahme der AUC um 35 % bzw. 114 %, wenn sich die Kreatinin-Clearance um 50 % erniedrigt). FBAL ist ein Metabolit ohne antiproliferative Aktivität. Ältere Patienten: Nach den Ergebnissen populationspharmakokinetischer Analysen, die Patienten in einem breiten Altersbereich (27 bis 86 Jahre) und 234 Patienten (46 %) mit einem Alter von mindestens 65 Jahren umfasste, hat das Alter keinen Einfluß auf die Pharmakokinetik von 5‘-DFUR und 5-FU. Die AUC von FBAL nahm mit dem Alter zu (eine 20 %ige Zunahme im Alter hat eine 15 %ige Zunahme der AUC von FBAL zur Folge). Diese Zunahme beruht wahrscheinlich auf einer Veränderung der Nierenfunktion. Ethnische Faktoren: Nach oraler Gabe von 825 mg/m2 Capecitabin zweimal täglich über 14 Tage hatten japanische Patienten (n = 18) eine um ca. 36 % niedrigere Cmax und eine um 24 % niedrigere AUC für Capecitabin als kaukasische Patienten (n = 22). Die japanischen Patienten hatten ebenso eine um ca. 25 % niedrigere Cmax und eine um 34 % niedrigere AUC für FBAL als kaukasische Patienten. Die klinische Relevanz dieser Unterschiede ist unbekannt. Hinsichtlich der Plasmaspiegel anderer Metaboliten (5’-DFCR, 5’-DFUR und 5-FU) traten keine signifikanten Unterschiede auf. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In Toxizitätsstudien mit täglicher Verabreichung kam es bei wiederholter Gabe von Capecitabin beim Cynomolgus-Affen und bei Mäusen zu den für Fluorpyrimidine typischen Toxizitätszeichen im Magen-Darm-Trakt sowie dem Lymphsystem und dem Blutbildungssystem. Diese Befunde waren reversibel. Unter Capecitabin wurde eine toxische Wirkung auf die Haut beobachtet, die durch degenerative/regressive Veränderungen gekennzeichnet war. Capecitabin induzierte keine toxischen Leber- oder ZNS-Veränderungen. Eine kardiovaskuläre Toxizität (z. B. PR- und QT-IntervallVerlängerungen) wurde bei Cynomolgus-Affen nach intravenöser Gabe (100 mg/kg) aber nicht nach wiederholter oraler Gabe (1379 mg/m2/Tag) beobachtet. Eine Karzinogenitätsstudie über zwei Jahre an der Maus ergab keinen Hinweis auf eine Karzinogenität von Capecitabin. Während Routine-Fertilitätsstudien führte die Gabe von Capecitabin bei weiblichen Mäusen zu eingeschränkter Fertilität; dieser Befund war jedoch nach einem behandlungsfreien Intervall reversibel. Zusätzlich traten während einer 13-wöchigen Studie an männlichen Mäusen atrophische und degenerative Veränderungen an den Reproduktionsorganen auf; dieser Befund war jedoch nach einem behandlungsfreien Intervall reversibel. In Studien zur Embryotoxizität und Teratogenität an Mäusen wurden dosisabhängig vermehrt Fruchtresorptionen und teratogene Veränderungen beobachtet. Bei Affen kam es bei hohen Dosen zu Aborten und Embryoletalität; Zeichen für eine Teratogenität ergaben sich jedoch nicht. Capecitabin wirkte in vitro bei Bakterien (Ames Test) oder Säugerzellen (Chinesischer Hamster V79/HPRT Genmutationstest) nicht mutagen. Wie andere Nukleosidanaloga (d.h. 5-FU) erwies sich 21 Capecitabin jedoch bei humanen Lymphozyten ( in vitro) als klastogen und ein positiver Trend zeigte sich bei Maus-Knochenmark-Micronukleustests ( in vivo). 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Sonstige Bestandteile Tablettenkern: Wasserfreie Lactose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Talkum, Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat und Eisen(III)-oxid (E172). 6.2 Inkompatibilitäten Entfällt. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 30 ºC lagern 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Beschaffenheit: PVC/PE/PVDC Blister Inhalt: 60 Filmtabletten (6 Blister zu je 10 Tabletten) 6.6 Hinweise für die Handhabung Keine speziellen Hinweise 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Roche Registration Limited 40 Broadwater Road Welwyn Garden City Hertfordshire, AL7 3AY Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/00/163/001 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION 22 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Xeloda 500 mg Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 500 mg Capecitabin Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtablette 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Xeloda ist zur adjuvanten Behandlung von Patienten nach Operation eines Kolonkarzinoms im Stadium III (Dukes Stadium C) indiziert (siehe Abschnitt 5.1). Xeloda ist als first-line Monotherapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms indiziert (siehe Abschnitt 5.1). Xeloda ist in Kombination mit Docetaxel (siehe Abschnitt 5.1) zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie indiziert. Eine frühere Behandlung sollte ein Anthracyclin enthalten haben. Xeloda ist außerdem als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom indiziert, bei denen eine Therapie mit Taxanen und Anthracyclinen versagt hat oder eine weitere Anthracyclinbehandlung nicht angezeigt ist. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Xeloda sollte ausschließlich von einem entsprechend qualifizierten Arzt verordnet werden, der Erfahrung in der Anwendung antineoplastischer Wirkstoffe besitzt. Dosierungsempfehlung: Die empfohlene Dosis beträgt 1250 mg/m2 zweimal täglich (morgens und abends; entsprechend einer gesamten Tagesdosis von 2500 mg/m2) über 14 Tage, gefolgt von einer 7-tägigen Therapiepause. Die Xeloda Tabletten sollten innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit mit Wasser geschluckt werden. Die Behandlung mit Xeloda soll abgebrochen werden, falls eine Progredienz der Erkrankung oder nicht mehr tolerierbare Nebenwirkungen beobachtet werden. In der Kombinationstherapie mit Docetaxel beträgt die empfohlene Dosis von Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Therapiepause, kombiniert mit 75 mg/m2 Docetaxel als einstündige intravenöse Infusion alle drei Wochen. Für Patienten, die die Kombinationstherapie aus Xeloda und Docetaxel erhalten, sollte vor der Gabe von Docetaxel, entsprechend der Zusammenfassung der Produktmerkmale von Docetaxel, eine Prämedikation mit einem oralen Kortikosteroid, wie z. B. Dexamethason, erfolgen Tabelle 1: Xeloda Dosisberechnung nach Körperoberfläche, Standard-Anfangsdosierung 23 Dosierung 1250 mg/m2 (zweimal täglich) Körperoberfläche (m2) ≤1.26 1.27 - 1.38 1.39 - 1.52 1.53 - 1.66 1.67 - 1.78 1.79 - 1.92 1.93 - 2.06 2.07 - 2.18 ≥ 2.19 Dosis pro Einnahme (mg) 1500 1650 1800 2000 2150 2300 2500 2650 2800 Anzahl der Tabletten pro Einnahme morgens Anzahl der Tabletten pro Einnahme abends 150 mg 500 mg 150 mg 500 mg 1 2 1 2 1 2 3 3 3 4 4 4 5 5 5 1 2 1 2 1 2 3 3 3 4 4 4 5 5 5 Tabelle 2: Xeloda Dosisberechnung, reduziert auf 75 % der Standard-Anfangsdosierung Dosierung 950 mg/m2 (zweimal täglich) Körperoberfläche (m2) ≤1.26 1.27 - 1.38 1.39 - 1.52 1.53 - 1.66 1.67 - 1.78 1.79 - 1.92 1.93 - 2.06 2.07 - 2.18 ≥ 2.19 Dosis pro Einnahme (mg) 1150 1300 1450 1500 1650 1800 1950 2000 2150 Anzahl der Tabletten pro Einnahme morgens Anzahl der Tabletten pro Einnahme abends 150 mg 500 mg 150 mg 500 mg 1 2 3 1 2 3 1 2 2 2 3 3 3 3 4 4 1 2 3 1 2 3 1 2 2 2 3 3 3 3 4 4 Tabelle 3: Xeloda Dosisberechnung, redziert auf 50 % der Standard-Anfangsdosierung Dosierung 625 mg/m2 (zweimal täglich) Körperoberfläche (m2) ≤1.38 1.39 - 1.52 1.53 - 1.66 1.67 - 1.78 1.79 - 1.92 1.93 - 2.06 2.07 - 2.18 ≥ 2.19 Dosis pro Einnahme (mg) 800 950 1000 1000 1150 1300 1300 1450 Anzahl der Tabletten pro Einnahme morgens Anzahl der Tabletten pro Einnahme abends 150 mg 500 mg 150 mg 500 mg 2 3 1 2 2 3 1 1 2 2 2 2 2 2 2 3 1 2 2 3 1 1 2 2 2 2 2 2 24 Dosisanpassung im Verlauf der Behandlung: Die Nebenwirkungen von Xeloda können durch symptomatische Behandlung und/oder eine Änderung der Dosierung (Unterbrechung der Behandlung oder Dosisreduzierung) beherrscht werden. Wenn die Dosis reduziert wurde, sollte sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr erhöht werden. Patienten, die Xeloda einnehmen, sollen über die Notwendigkeit unterrichtet werden, die Behandlung sofort zu unterbrechen, wenn Nebenwirkungen mäßiger oder schwererer Ausprägung auftreten. Wenn eine Einnahme von Xeloda aufgrund von Nebenwirkungen ausgelassen wurde, soll sie weder ersetzt noch nachgeholt werden, sondern der Patient sollte mit dem geplanten Behandlungszyklus fortfahren. Je nach Schweregrad der Nebenwirkungen werden folgende Dosismodifikationen empfohlen: Tabelle 4: Übersicht zur Dosisreduktion in der Xeloda-Monotherapie Toxizität NCIC Grad* • Grad 1 • Grad 2 - erstmaliges Auftreten - zweites Auftreten - drittes Auftreten - viertes Auftreten • Höhe der Dosis beibehalten Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung endgültig abbrechen 100% Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 - 1 erreicht wurde Behandlung endgültig abbrechen 75% 75% 50% Grad 3 - erstmaliges Auftreten - zweites Auftreten - drittes Auftreten • Während des Therapieverlaufs Dosierungsanpassung für den nächsten Zyklus (% der Startdosis) Höhe der Dosis beibehalten 50% Grad 4 50% Behandlung endgültig abbrechen Oder Falls der Arzt eine Weiterführung der Behandlung für den Patienten für sinnvoll erachtet, Behandlung unterbrechen, bis eine Rückbildung auf Grad 0 – 1 erreicht wurde *Es wurden außer beim Hand-Fuß-Syndrom die allgemeinen Nebenwirkungskriterien des National Cancer Institute of Canada verwendet. - erstmaliges Auftreten 25 Wenn Xeloda und Docetaxel in Kombination gegeben werden, werden je nach Schweregrad der Nebenwirkungen folgende Dosismodifikationen empfohlen: Tabelle 5: Übersicht zur Dosisreduktion in der Kombinationstherapie von Xeloda (X) mit Docetaxel (Taxotere®, T) bei nicht-hämatologischen Nebenwirkungen (zur Dosisanpassung aufgrund hämatologischer Nebenwirkungen siehe den Abschnitt zu hämatologischen Nebenwirkungen nach der Tabelle) Empfohlene Dosisanpassungen Xeloda-Dosisänderungen innerhalb eines Behandlungszyklus Toxizitätsgrad1 Toxizitätsgrad1 1. Auftreten 2. Auftreten derselben Nebenwirkung 3. Auftreten derselben Nebenwirkung 4. Auftreten derselben Nebenwirkung Toxizitätsgrad1 1. Auftreten 2. Auftreten 3. Auftreten Toxizitätsgrad1 1. Auftreten 2. Auftreten Dosisanpassung bei Wiederaufnahme der Behandlung Grad 1 100 % der Anfangsdosis (keine X: 100 % der Anfangsdosis Unterbrechung der Behandlung) T: 100 % (75 mg/m2) Grad 2 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Endgültiges Absetzen X: 100 % der Anfangsdosis T: 100 % (75 mg/m2) X: 75 % der Anfangsdosis T: Reduktion auf 55 mg/m2 X: 50 % der Anfangsdosis T: endgültiges Absetzen Grad 3 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Endgültiges Absetzen X: 75 % der Anfangsdosis T: Reduktion auf 55 mg/m2 X: 50 % der Anfangsdosis T: endgültiges Absetzen Grad 4 X: 50 % der Anfangsdosis Endgültiges Absetzen oder – T: endgültiges Absetzen falls es der Arzt für den Patienten für sinnvoll erachtet Unterbrechung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 Endgültiges Absetzen 1 Allgemeine Nebenwirkungskriterien des National Cancer Institute of Canada (NCIC CTC), Version 1.0 vom Dezember 1994 Besondere Dosisanpassung bei Kombination mit Docetaxel: Entsprechend der obenstehenden Dosierungstabelle sollten Dosisanpassungen von Xeloda und/oder Docetaxel durchgeführt werden, sofern nicht spezifische Dosisanpassungen in bestimmten Fällen angegeben werden. Bei Unverträglichkeiten, die in der Beurteilung des behandelnden Arztes wahrscheinlich nicht schwerwiegend oder lebensbedrohend werden, wie z. B. Alopezie, Geschmacksveränderungen oder Nagelveränderungen, kann die Behandlung unter Beibehaltung der selben Dosierung ohne Dosisreduktion oder Unterbrechung der Behandlung fortgesetzt werden. Wenn zu Beginn eines Therapiezyklus ein späterer Behandlungsbeginn mit entweder Docetaxel oder Xeloda angezeigt ist, sollten sowohl Docetaxel als auch Xeloda solange ausgesetzt werden, bis entweder die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Behandlung mit beiden Arzneimitteln erfüllt sind, oder, falls Docetaxel abgesetzt werden muß, die Voraussetzungen für eine Monotherapie mit Xeloda 26 gegeben sind. Zu weiteren Informationen bezüglich Docetaxel siehe auch die Zusammenfassung der Produktmerkmale von Docetaxel (Taxotere). Hämatologie: Die Behandlung mit Xeloda kann während einer neutropenischen Episode vom Grad 3 fortgesetzt werden. Der Patient soll jedoch engmaschig überwacht werden und die XelodaBehandlung soll sofort unterbrochen werden, wenn Grad 2-Nebenwirkungen (z.B. Diarrhö, Stomatitis, Fieber) gleichzeitig mit der neutropenischen Episode vom Grad 3 auftreten. Falls eine Grad 4Neutropenie auftritt, soll die Behandlung mit Xeloda bis zur Rückbildung auf Grad 0-1 unterbrochen werden. Die Behandlung sollte nur fortgesetzt werden, wenn die Anzahl der neutrophilen Granulozyten mindestens 1,5 x 109/l beträgt (Grad 0-1). Die Docetaxel-Dosis soll von 75 mg/m2 auf 55 mg/m2 reduziert werden bei Patienten mit einer Neutropenie (Zahl der neutrophilen Granulozyten < 0,5 x 109/l (Grad 4) über mehr als 1 Woche) oder mit Fieber (> 38°C) einhergehender Neutropenie. Docetaxel sollte abgesetzt werden, wenn eine Neutropenie vom Grad 4 oder eine fiebrige Neutropenie bei einer Dosis von 55 mg/m2 Docetaxel auftritt. Patienten mit einem Basalwert der neutrophilen Granulozyten von < 1,5 x 109/l und/oder Thrombozytenzahlen von < 1,0 x 109/l sollten mit der Xeloda/Docetaxel-Kombination nicht behandelt werden. Überempfindlichkeit: Bei Patienten, die schwere Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln (Hypotension mit Abnahme des Blutdrucks um mindestens 20 mm Hg, Bronchospasmus oder generalisierte Hautrötung bzw. Erythembildung), sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden, und es sollte eine geeignete Therapie erfolgen. Diesen Patienten sollte das Arzneimittel, das wahrscheinlich die Überempfindlichkeitsreaktion hervorgerufen hat, nicht mehr verabreicht werden. Periphere Neuropathie: Beim erstmaligen Auftreten einer Nebenwirkung vom Grad 2 ist die Docetaxel-Dosis auf 55 mg/m2 herabzusetzen. Beim Auftreten einer Nebenwirkung vom Grad 3 ist die Docetaxel-Behandlung abzubrechen. In beiden Fällen ist dem obenstehenden, modifizierten Dosisschema für Xeloda zu folgen. Flüssigkeitsretention: Schwerwiegende Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4, wie z. B. Pleuraerguß, Perikarderguß oder Aszites, die möglicherweise mit der Docetaxel-Behandlung in Zusammenhang stehen, sollten engmaschig überwacht werden. Bei Auftreten dieser Nebenwirkungen sollte die Behandlung mit Docetaxel abgebrochen werden. Die Behandlung mit Xeloda kann ohne Dosisanpassung fortgesetzt werden. Beeinträchtigung der Leberfunktion: Docetaxel sollte generell nicht an Patienten mit Serumbilirubinwerten oberhalb des Normalwertes verabreicht werden. Im Falle abnormer Werte für ASAT, ALAT und/oder alkalische Phosphatase sollte die Docetaxel-Dosis wie folgt angepasst werden: ASAT- und/oder ALATWerte ≤1.5 x UNL > 1.5 x UNL - ≤2.5 x UNL > 2.5 x UNL - ≤5 x UNL Werte der alkalischen Phosphatase UND ≤5 x UNL UND ≤2.5 x UNL UND ≤2.5 x UNL > 1.5 x UNL - ≤5 x UNL UND > 2.5 x UNL - ≤5 x UNL > 5 x UNL ODER > 5 x UNL (solange keine Knochenmetastasen in Abwesenheit von Leberstörungen vorliegen) Docetaxel-Dosisanpassung Keine Dosisanpassung Keine Dosisanpassung um 25% reduzieren (nicht unter 55 mg/m2) um 25% reduzieren (nicht unter 55 mg/m2) Dosis um maximal 2 Wochen verschieben. Docetaxel absetzen, wenn keine Normalisierung erfolgt. Wenn die Docetaxel-Dosis für einen Behandlungszyklus reduziert wurde, wird keine weitere Dosisreduktion für die folgenden Behandlungszyklen empfohlen, außer es wird eine Verschlechterung 27 der Leberparameter beobachtet. Im Falle einer Normalisierung der Leberfunktionswerte nach vorhergehender Reduktion der Docetaxel-Dosis kann diese wieder auf das vorhergehende Dosierungsniveau angehoben werden. Diarrhö: Es ist dem allgemeinen, oben stehenden Schema zur Dosisanpassung zu folgen (siehe auch Abschnitt 4.4). Dehydrierung: Eine Dehydrierung sollte vermieden oder vom ersten Auftreten an korrigiert werden. Eine Dehydrierung erfolgt rasch bei Patienten mit Anorexie, Asthenie, Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhö. Wenn eine Dehydrierung von mindestens Grad 2 auftritt, sollte die Behandlung mit Xeloda sofort unterbrochen und die Dehydrierung korrigiert werden. Die Behandlung sollte erst wieder aufgenommen werden, wenn der Patient wieder rehydriert ist und die auslösenden Ursachen korrigiert bzw. kontrolliert sind. Die vorgenommenen Dosisanpassungen sollten in Einklang mit den oben angeführten Richtlinien für das zugrundeliegende unerwünschte Ereignis stehen. Dosisanpassung bei bestimmten Patientengruppen: Beeinträchtigung der Leberfunktion: Für eine Dosierungsempfehlung bei Patienten mit Leberfunktionsstörung liegen keine ausreichenden Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit vor. Es liegen keine Informationen zu Leberfunktionsstörungen bei Zirrhose oder Hepatitis vor. Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Xeloda ist bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kontraindiziert (Ausgangswert der Kreatinin-Clearance bei Therapiebeginn < 30 ml/min [Cockroft und Gault]). Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse vom Grad 3 oder 4 ist bei Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Ausgangswert der KreatininClearance bei Therapiebeginn 30-50 ml/min) gegenüber der Gesamtbevölkerung erhöht. Bei Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion bei Therapiebeginn wird eine Dosisreduktion auf 75 % der Startdosis empfohlen. Bei Patienten mit einer leichten Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Ausgangswert der Kreatinin-Clearance bei Therapiebeginn 51-80 ml/min) wird keine Dosisanpassung empfohlen. Eine sorgfältige Überwachung und sofortige Behandlungsunterbrechung wird empfohlen, wenn der Patient ein unerwünschtes Ereignis vom Grad 2, 3 oder 4 entwickelt, gefolgt von einer Dosisanpassung wie in der obenstehenden Tabelle angeführt. Die Empfehlungen zur Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion gelten gleichermaßen für die Monotherapie wie für die Kombinationstherapie (siehe auch den untenstehenden Abschnitt „Ältere Patienten“). Kinder (unter 18 Jahren): Zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Xeloda bei Kindern liegen keine Untersuchungen vor. Ältere Patienten: Eine Anpassung der Anfangsdosis ist während der Xeloda-Monotherapie nicht erforderlich. Jedoch scheinen die Nebenwirkungen der Schweregrade 3 und 4 bei älteren Patienten (≥ 60 Jahre) häufiger zu sein als bei jüngeren. Eine sorgfältige Überwachung von Patienten ab 60 Jahren wird empfohlen. Bei Kombination mit Docetaxel wurde bei Patienten, die 60 Jahre oder älter waren, eine Zunahme der behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse vom Grad 3 oder 4 und der behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse beobachtet (siehe Abschnitt 5.1). Für Patienten, die 60 Jahre oder älter sind und die mit der Kombination von Xeloda und Docetaxel behandelt werden, wird eine Reduzierung der Anfangsdosis von Xeloda auf 75 % (950 mg/m2 zweimal täglich) empfohlen. Wenn bei Patienten ab 60 Jahren, die mit einer reduzierten XelodaAnfangsdosis in Kombination mit Docetaxel behandelt werden, keine Nebenwirkungen beobachtet werden, kann die Xeloda-Dosis vorsichtig auf 1250 mg/m2 zweimal täglich erhöht werden. 28 4.3 Gegenanzeigen · Schwerwiegende und unerwartete Reaktionen bei Vorbehandlung mit Fluoropyrimidinen, · Überempfindlichkeit gegen Capecitabin, Fluorouracil oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, · bekannter Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Mangel (DPD), · Schwangerschaft und Stillzeit, · schwere Leukopenie, Neutropenie oder Thrombozytopenie, · schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion, · schwere Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min), · gleichzeitige Behandlung mit Sorivudin oder dessen chemischen Verwandten, wie z. B. Brivudin. Die für Docetaxel gültigen Gegenanzeigen gelten gleichermaßen für die Xeloda-DocetaxelKombination. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Zu den dosislimitierendenNebenwirkungen gehören Diarrhö, Bauchschmerzen, Übelkeit, Mundschleimhautentzündung sowie das Hand-Fuß-Syndrom (Hand-Fuß-Hautreaktion, palmoplantare Erythrodysästhesie). Die meisten unerwünschten Ereignisse sind reversibel und erfordern kein endgültiges Abbrechen der Therapie, obwohl die Dosierung möglicherweise unterbrochen oder reduziert werden muß. Diarrhö: Xeloda kann das Auftreten von Diarrhö induzieren, die bei 50 % der Patienten beobachtet wurde. Patienten mit schwerer Diarrhö sollen sorgfältig überwacht und im Falle einer Dehydrierung mit Flüssigkeit und einem Elektrolytersatz versorgt werden. Es kann eine Therapie mit StandardAntidiarrhoica (z.B. Loperamid) erfolgen. NCIC CTC Grad 2 Diarrhö wird definiert als eine Erhöhung auf 4 bis 6 Stuhlgänge pro Tag oder als nächtlicher Stuhlgang, Grad 3 Diarrhö als eine Erhöhung auf 7 bis 9 Stuhlgänge pro Tag oder Inkontinenz und Malabsorbtion, und Grad 4 als eine Erhöhung auf ≥10 Stuhlgänge pro Tag oder überwiegend blutige Diarrhö oder die Notwendigkeit einer parenteralen Ernährung. Wenn eine Grad 2, 3 oder 4 Diarrhö auftritt, soll die Verabreichung von Xeloda sofort unterbrochen werden bis zum Verschwinden oder bis zur Abnahme der Diarrhö auf Grad 1. Nach einer Grad 3 oder 4 Diarrhö sollten die nachfolgenden Xeloda-Dosen reduziert werden, oder die Therapie soll endgültig abgebrochen werden (Grad 4). Hand-Fuß-Syndrom (auch als Hand-Fuß-Hautreaktion oder palmoplantare Erythrodysästhesie oder durch Chemotherapie induziertes akrales Erythem bekannt). Grad 1 Hand-Fuß-Syndrom wird definiert durch Taubheitsgefühl, Dysästhesie/Parästhesie, Kribbeln, schmerzlose Schwellungen oder Erythem der Hände und/oder Füße und/oder Beschwerden, die den Alltag nicht beeinträchtigen. Grad 2 HandFuß-Syndrom wird definiert durch schmerzhaftes Erythem und Schwellung der Hände und/oder Füße und/oder Beschwerden, die die Aktivitäten des Patienten im täglichen Leben beeinträchtigen. Grad 3 Hand-Fuß-Syndrom wird definiert durch feuchte Abschuppungen, Geschwürbildung, Blasenbildung und starke Schmerzen an den Händen und/oder Füßen und/oder starke Beschwerden, die es für den Patienten unmöglich machen zu arbeiten oder Aktivitäten des täglichen Lebens auszuführen. Falls ein Grad 2 oder 3 Hand-Fuß-Syndrom auftritt, soll die Verabreichung von Xeloda unterbrochen werden, bis die Beschwerden verschwinden oder die Intensität sich auf Grad 1 vermindert. Die Xeloda Dosis soll nach einem Grad 3 Hand-Fuß-Syndrom reduziert werden. Kardiotoxizität. Kardiotoxizität, die Myokardinfarkt, Angina pectoris, Arrhythmie, kardiogenen Schock, plötzlichen Herztod und Veränderungen im EKG umfasst, wurde mit der Therapie mit fluorierten Pyrimidinen in Verbindung gebracht. Diese unerwünschten Ereignisse können bei Patienten mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße in der Vorgeschichte häufiger auftreten. Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Kardiomyopathie sind bei Patienten beobachtet worden, die Xeloda erhalten haben. Die Anwendung bei Patienten, aus 29 deren Vorgeschichte schwere Herzerkrankungen, Arrhythmien und Angina pectoris bekannt sind, darf nur mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.8). Hypo- oder Hyperkalzämie: Über Hypo- oder Hyperkalzämie wurde während der Behandlung mit Xeloda berichtet. Bei Patienten mit vorbestehender Hypo- oder Hyperkalzämie ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.8). Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems: Bei Patienten mit Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, z. B. Hirnmetastasen oder Neuropathie, ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.8). Diabetes mellitus oder Störungen im Elektrolythaushalt: Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Störungen im Elektrolythaushalt, da sich diese während der Behandlung mit Xeloda verschlechtern können. Antikoagulation mit Kumarin-Derivaten: In einer Interaktionsstudie, in der eine Einzeldosis von Warfarin verabreicht wurde, wurde eine signifikante Zunahme der mittleren AUC von S-Warfarin um 57 % beobachtet. Dieses Ergebnis legt eine Wechselwirkung, wahrscheinlich aufgrund einer Hemmung des Isoenzyms Cytochrom P450 2C9 durch Capecitabin, nahe. Bei Patienten, die gleichzeitig Xeloda und eine gerinnungshemmende Behandlung mit oralen Kumarin-Derivaten erhalten, sollte die Blutgerinnung (Prothrombinratio (INR) oder Prothrombinzeit) engmaschig überwacht und die Dosis des Antikoagulans entsprechend angepaßt werden (siehe Abschnitt 4.5). Beeinträchtigung der Leberfunktion: Da Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Patienten mit Leberschäden fehlen, sollte die Anwendung von Xeloda bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung sorgfältig überwacht werden, unabhängig vom Vorhandensein von Lebermetastasen. Die Gabe von Xeloda sollte unterbrochen werden, wenn behandlungsbedingte Erhöhungen des Bilirubinwertes von > 3,0 mal der oberen Grenze des Normalbereiches (ULN) oder behandlungsbedingte Erhöhungen der hepatischen Aminotransferasen (ALT, AST) von 2,5 mal der oberen Grenze des Normalbereiches (ULN) auftreten. Die Behandlung mit Xeloda als Monotherapie kann wieder aufgenommen werden, wenn der Bilirubinwert auf ≤3,0 x ULN abnimmt bzw. die Werte für die hepatischen Aminotransferasen auf ≤ 2,5 x ULN abnehmen. Bezüglich der Kombinationsbehandlung mit Xeloda und Docetaxel siehe auch Abschnitt 4.2. Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse vom Grad 3 oder 4 ist bei Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (KreatininClearance30-50 ml/min) gegenüber der Gesamtbevölkerung erhöht (siehe Abschnitt 4.2 und 4.3). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Kumarin-Antikoagulantien und deren Derivate: Veränderte Koagulationsparameter und/oder Blutungen wurden von Patienten berichtet, die Xeloda gleichzeitig mit Kumarinderivaten wie Warfarin oder Phenprocumon als Antikoagulantien erhielten. Diese Erscheinungen traten innerhalb weniger Tage und bis zu mehreren Monaten nach Beginn der Therapie mit Xeloda auf, und, in wenigen Fällen, bis zu einem Monat nach Absetzen von Xeloda. In einer klinischen Interaktionsstudie zur Pharmakokinetik erhöhte die Behandlung mit Xeloda nach einer Einmalgabe von 20 mg Warfarin die AUC von S-Warfarin um 57 %, mit einer Zunahme der INR (Prothrombinratio) um 91 %. Da der Metabolismus von R-Warfarin unbeeinflußt blieb, weisen diese Ergebnisse darauf hin, daß Capecitabin das Isoenzym 2C9 hemmt, jedoch keinen Einfluß auf die Isoenzyme 1A2 und 3A4 ausübt. Patienten, die Kumarinderivate als Antikoagulantien gleichzeitig mit Xeloda erhalten, sollten regelmäßig auf Veränderungen der Koagulationsparameter (PT oder INR) überwacht werden, und die Dosis des Antikoagulans sollte entsprechend angepaßt werden. Phenytoin: Bei gleichzeitiger Anwendung von Xeloda mit Phenytoin wurde über erhöhte PhenytoinPlasmakonzentrationen, die vereinzelt zu Symptomen einer Phenytoinvergiftung führten, berichtet. 30 Patienten, die Phenytoin gleichzeitig mit Xeloda einnehmen, sollten regelmäßig auf erhöhte Phenytoin-Plasmakonzentrationen hin überwacht werden. Folinsäure: Eine Interaktionsstudie mit Xeloda und Folinsäure ergab, daß Folinsäure keinen wesentlichen Effekt auf die Pharmakokinetik von Xeloda und seine Metaboliten ausübt. Folinsäure hat jedoch einen Einfluß auf die Pharmakodynamik von Xeloda: die maximale verträgliche Dosis (MTD) lag bei alleiniger Gabe von Xeloda in der intermittierenden Dosierung bei 3000 mg/m2/Tag; sie betrug hingegen nur 2000 mg/m2/Tag bei kombinierter Gabe von Xeloda und Folinsäure (zweimal täglich 30 mg). Sorivudin und Analoga: Es wurde eine klinisch signifikante Wechselwirkung zwischen Sorivudin und 5-FU beschrieben, die auf einer Hemmung der Dihydropyrimidin-Dehydrogenase durch Sorivudin beruht. Diese Wechselwirkung, die zu einer erhöhten Fluoropyrimidin-Toxizität führt, ist potentiell tödlich. Daher darf Xeloda nicht zusammen mit Sorivudin oder dessen chemischen Verwandten, wie z. B. Brivudin, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Antazida: Der Einfluß eines Aluminiumhydroxid- und Magnesiumhydroxid-haltigen Antazidums auf die Pharmakokinetik von Capecitabin wurde untersucht. Es kam zu einem leichten Anstieg der Plasmakonzentration von Capecitabin sowie eines Metaboliten (5’DFCR); es wurde keine Auswirkung auf die 3 Hauptmetaboliten (5’DFUR, 5-FU und FBAL) beobachtet. Allopurinol: Für 5-FU wurden Wechselwirkungen mit Allopurinol beobachtet; mit möglicher verminderter Wirksamkeit von 5-FU. Die gleichzeitige Anwendung von Allopurinol und Xeloda sollte vermieden werden. Wechselwirkung mit Cytochrom P-450: Zu möglichen Wechselwirkungen mit den Isoenzymen 1A2, 2C9 und 3A4 siehe Wechselwirkungen mit Kumarin-Antikoagulantien und deren Derivaten Interferon alfa: die maximale verträgliche Dosis von Xeloda betrug bei einer Kombination mit Interferon alfa-2a (3 Mio.I.E./m2 täglich) 2000 mg/m2 täglich, verglichen mit 3000 mg/m2 täglich bei alleiniger Gabe von Xeloda. Strahlentherapie: die maximale verträgliche Dosis von Xeloda beträgt in der Monotherapie mit dem intermittierenden Behandlungsschema 3000 mg/m2 täglich. Demgegenüber beträgt die maximale verträgliche Dosis von Xeloda bei Kombination mit einer Strahlentherapie beim Rektumkarzinom 2000 mg/m2 täglich, unter Anwendung entweder eines kontinuierlichen Behandlungsschema oder einer täglichen Gabe von Montag bis Freitag während einer 6-wöchigen Strahlentherapie. Wechselwirkung mit Nahrung: In sämtlichen klinischen Studien wurden die Patienten angewiesen, Xeloda innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit einzunehmen. Da die momentanen Sicherheitsund Wirksamkeitsdaten auf der Einnahme mit Nahrung basieren, wird die Einnahme von Xeloda mit Nahrung empfohlen. Einnahme zusammen mit Nahrung verringert die Absorptionsrate von Capecitabin (siehe Abschnitt 5.2). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Untersuchungen zur Behandlung von Schwangeren mit Xeloda liegen nicht vor; es ist jedoch davon auszugehen, daß die Verabreichung von Xeloda während der Schwangerschaft zur Schädigung des Feten führen kann. In reproduktionstoxikologischen Prüfungen am Tier führte die Anwendung von Xeloda zu Embryoletalität und Teratogenität. Diese Resultate sind bei Fluorpyrimidin-Derivaten zu erwarten. Während der Schwangerschaft ist Xeloda kontraindiziert. Gebärfähigen Frauen ist von einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Xeloda abzuraten. Wird die Patientin während der Behandlung mit Xeloda schwanger, muß auf die mögliche Gefährdung des Feten hingewiesen werden. Ob Xeloda in die Muttermilch übertritt, ist nicht bekannt. In laktierenden Mäusen wurden relevante Mengen an Capecitabin und seinen Metaboliten in der Milch gefunden.Während einer XelodaTherapie sollte abgestillt werden. 31 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Xeloda kann Schwindel, Müdigkeit und Übelkeit verursachen. Dadurch kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. 4.8 Nebenwirkungen Die Nebenwirkungen, die als möglicherweise, wahrscheinlich oder mittelbar mit der Anwendung von Xeloda in Zusammenhang gebracht werden, wurden aus klinischen Studien mit Xeloda als Monotherapie (in der adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms, beim metastasierten Kolorektalkarzinom und beim metastasierten Mammakarzinom) und in der Kombinationstherapie mit Docetaxel beim metastasierten Mammakarzinom – nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie – berichtet. Die unerwünschten Ereignisse, die mit der Behandlung zusammenhängen und über die am häufigsten berichtet wurde, waren gastrointestinale Störungen (insbesondere Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Stomatitis), Abgeschlagenheit und Hand-Fuß-Syndrom (palmoplantare Erythrodysästhesie). Daten zur Sicherheit von Xeloda als Monotherapie zur adjuvanten Behandlung des Kolonkarzinoms (995 Patienten) und zur Behandlung des metastasierten Kolorektalkarzinom (596 Patienten) wurden in drei Phase-III-Studien erhoben (Tabelle 6). Die unerwünschten Ereignisse, die mit der Behandlung zusammenhängen und über die in diesen Studien am häufigsten berichtet wurde, waren gastrointestinale Störungen, insbesondere Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, und Hand-FußSyndrom (palmoplantare Erythrodysästhesie). Das Sicherheitsprofil der Xeloda-Monotherapie ist in den Patientenpopulationen mit Mammakarzinom und mit Kolorektalkarzinom vergleichbar. Zur Klassifizierung der Häufigkeit der Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien benutzt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10) und gelegentlich (>1/1000, <1/100). Tabelle 6: Zusammenfassung der unerwünschten Ereignisse, die von Patienten unter XelodaMonotherapie zur adjuvanten Behandlung des Kolonkarzinoms und zur Behandlung des metastasierten Kolorektalkarzinoms berichtet wurden (insgesamt 1591 Patienten) und die mit der Behandlung in Zusammenhang stehen 32 Körpersystem Unerwünschtes Ereignis Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig Palmoplantares Erythrodysästhesie-Syndrom (57 %) Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Diarrhö (47 %), Übelkeit (35 %), Stomatitis (23 %), Erbrechen (18 %), Bauchschmerzen (11 %) Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Erkrankungen des Nervensystems Abgeschlagenheit (16 %), Asthenie (10 %) Augenerkrankungen (keine) Leber- und Gallenerkrankungen Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen (keine) (keine) Untersuchungen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Psychiatrische Erkrankungen (keine) (keine) Infektionen und parasitäre Erkrankungen (keine) Anorexie (10 %) (keine) (keine) Häufig Ausschlag (7 %), Alopezie (6 %), Erythem (6 %), trockene Haut (5 %), Pruritus (2 %), Hyperpigmentierung der Haut (2 %), makuläre Rötung (1 %), Abschuppung der Haut (1 %), Dermatitis (1 %), Pigmentierungsstörungen (1 %), Nagelstörungen (1 %) Verstopfung (6 %), Oberbauchbeschwerden (6 %), Dyspepsie (5 %), Flatulenz (3 %), Mundtrockenheit (3 %), dünner Stuhl (2 %) Pyrexie (6 %), Lethargie (6 %), peripheres Ödem (3 %), Unwohlsein (1 %) Dehydrierung (3 %), Appetitverlust (2 %) Störungen des Geschmackempfindens (5 %), Schwindel (5 %), Kopfschmerzen (4 %), Parästhesie (3 %), Lethargie (1 %) Erhöhter Tränenfluss (5 %), Konjunktivitis (4 %), Augenreizung (1 %) Hyperbilirubinämie (3 %) Dyspnö (3 %), Epistaxis (2 %), Husten (1 %), Rhinorrhö (1 %) Gliederschmerzen (3 %), Rückenschmerzen (2 %), Arthralgie (2 %) Gewichtsverlust (2 %) Neutropenie (2 %), Anämie (2 %) Schlaflosigkeit (2 %), Depression (1 %) Herpes simplex (1 %), Nasopharyngitis (1 %) (keine) Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (gelegentlich): juckender Ausschlag, Hautverfärbung, Lichtempfindlichkeitsreaktion, erythematöser Ausschlag, exfoliative Dermatitis, Exanthem, Onychorrhexis, Hyperhidrose, Hypotrichose, Ekzem, Hautfissuren, Schwellungen im Gesicht, Onycholyse, palmares Erythem, nächtliches Schwitzen, Hautgeschwüre, Nagelverfärbung, Nagelverformung, systemischer Ausschlag, makulopapulärer Ausschlag, papulärer Ausschlag, penile Geschwürbildung, plantares Erythem, Hautläsionen, aktinische Keratose, lokale Exfoliation, Nageldystrophie, generalisierter Pruritus, vesikuläre Rötung, Nagelpigmentierung, Onychomadese, Urtikaria, Hyperkeratose, Purpura, schuppige Rötung, Hautentzündung. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (gelegentlich): Schmerzen im Mund, Gastritis, Dysphagie, trockene Lippen, Ulzeration der Lippen, Unterbauchbeschwerden, Blähungen, Ösophagitis, rissige 33 Lippen, schmerzende Lippen, rektale Hämorrhagie, Unwohlsein im Bauch, Gastroösophagusreflux, Lippenentzündung, Hämorrhoiden, Stomatitis aphtosa, Proktalgie, Kolitis, brennende Zungenschmerzen, Proktitis, vermehrter Speichelfluss, häufige Darmbewegungen, schmerzendes Zahnfleisch, Darmverschluss, Pruritus ani, Aufstossen, gastrointestinale Blutungen, Blasenbildung an den Lippen, Dünndarmverschluss, fehlende Speichelsekretion, Enteritis, Magenbeschwerden, Oberbauchbeschwerden, schmerzhafte Bauchdeckenspannung, orale Hypoästhesie, rektaler Ausfluss, Ulzeration der Zunge, Analfissuren, Enterokolitis, Hämatochezie, Melaena, Aszites, fremdartige Darmgeräusche, hämorrhagische Diarrhö, Hämatemesis. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort (gelegentlich): Schüttelfrost, grippeartiges Krankheitsgefühl, Brustschmerz (nicht vom Herzen kommend), Brustschmerz, Schmerzen, Rigor, krankheitsbedingte Störungen, Durst, Brustbeschwerden, Ödem, Kältegefühl, Hitzegefühl, Gesichtsschmerz, komprimierbare Ödeme, Schmerzempfindlichkeit. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (gelegentlich): Hypokaliämie, Auszehrung, Appetitstörung, mangelhafte Einstellung eines Diabetes mellitus, Hypertriglyzeridämie, Unterernährung, Diabetes mellitus, Hypoalbuminämie. Erkrankungen des Nervensystems (gelegentlich): Hypoästhesie, orale Paresthesie, Verlust des Geschmacksinns, Aufmerksamkeitsstörungen, Synkopen, Hyperästhesie, Brennen, Gleichgewichtsstörungen, Schläfrigkeit, Amnesie, Beeinträchtigung des Gedächtnisses, Dysästhesie, Ataxie, Geruchstäuschung, Tremor, periphere Neuropathie, Benommenheit, haltungsbedingter Schwindel, Aphasie, periphere sensorische Neuropathie. Augenerkrankungen (gelegentlich): Augenschmerzen, verschwommenes Sehen, Keratokonjunktivitis sicca, trockene Augen, Augenjucken, reduzierte Sehschärfe, Augenausfluss, Augenrötung, Doppeltsehen, Bindehautblutung, Schmerzen in den Augenlidern. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums (gelegentlich): Rachenschmerzen, Schluckauf, Belastungsdyspnö, Rhinitis, Reizung der Nasenpassage, trockener Hals, Nasengeschwür, Lungenembolie, Heiserkeit, Hämoptysie, produktiver Husten, Stenoseatmung, Asthma, Nasenbeschwerden, postnasales Tropfen, Halsentzündung, Pneumothorax. Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen (gelegentlich): Myalgie, Gelenkschwellung, Muskelkrämpfe, Knochenschmerzen, Flankenschmerz, Gesichtsschmerz, Nackenschmerzen, Skelettmuskelsteifheit, Muskelschwäche. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (gelegentlich): febrile Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Granulozytopenie, hämolytische Anämie, Panzytopenie. Untersuchungen (gelegentlich): Erhöhung der Alaninaminotransferase, Gewichtszunahme, erhöhte Leberenzymwerte, erhöhte Körpertemperatur, Erhöhung der Aspartataminotransferase, Erniedrigung des Blutkaliums, Erniedrigung des Hämoglobins, abnorme Leberfunktionswerte, Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Blut, Blut im Stuhl, Erhöhung der gamma-Glutamyltransferase, Erhöhung des International Normalised Ratio (INR), Erhöung des Kreatinin im Blut. Psychiatrische Erkrankungen (gelegentlich): Angst, Nervosität, Verwirrtheit, gedrückte Stimmung, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Wutanfälle, verminderte Libido, Alpträume, Panikattacken. Leber- und Gallenerkrankungen (gelegentlich): Leberverfettung, Hepatomegalie, Gelbsucht, Leberschmerzen. Infektionen und parasitäre Erkrankungen (gelegentlich): orale Candidiasis, Infektion der Harnwege, Infektion der oberen Atemwege, Infektion der unteren Atemwege, lokalisierte Infektion, Blasenentzündung, Pneumonie, Pharyngitis, vaginale Candidiasis, Candidiasis, Influenza, Nagelinfektion, Bronchitis, Gastroenteritis, Sepsis, Follikulitis, Rhinitis, Vaginitis, Wundinfektion, 34 Pilzinfektion der Haut, Paronychie, Pilzinfektion, Herpes-Virusinfektion, Herpes zoster, Infektion, Zahnabszess, Cellulitis, Nagelmykose, Tonsillitis. Gefäßerkrankungen (gelegentlich): Flushing, Phlebitis, tiefe Venenthrombose, Hypertonie, Hypotonie, Thrombophlebitis, Hitzewallungen, orthostatische Hypotonie, Punktblutungen, Thrombophlebitis superficialis, peripheres Kältegefühl, Phlebothrombose, Venenthrombose in den Extremitäten. Herzerkrankungen (gelegentlich): Angina pectoris, Palpitationen, Vorhofflimmern, Arrhythmie, Tachykardie, Sinustachykardie, instabile Angina, Myokardischämie. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen (gelegentlich): Blasenbildung, Prellungen, Sonnenbrand, Überdosierung, Rekationen am Stoma. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse (gelegentlich): Balanitis, Vaginalblutungen, Vaginalbrennen, Genitalerythem, Jucken im Genitalbereich bei Männern, Phimose. Erkrankungen der Nieren und Harnwege (gelegentlich): Dysurie, Pollakiurie, Hämaturie, Chromaturie, Harninkontinenz, Hydronephrose, Nokturie. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths (gelegentlich): Vertigo, Ohrenschmerzen. Erkrankungen des Immunsystems (gelegentlich): Hypersensitivität. Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (gelegentlich): Lipom. Tabelle 7: Laborwertveränderungen bei Patienten, die mit Xeloda als Monotherapie in der adjuvanten Behandlung des Kolonkarzinoms und beim metastasierten Kolorektalkarzinom behandelt wurden (insgesamt 1591 Patienten) Erniedrigte Hämoglobinwerte Erniedrigte Neutrophile/Granulozyten Erniedrigte Blutplättchenzahl Erniedrigte Lymphozytenzahl Erniedrigte Natriumwerte Erniedrigte Kaliumwerte Erhöhte Kalziumwerte Erniedrigte Kalziumwerte Erhöhte Bilirubinwerte Erhöhte Werte der alkalischen Phosphatase Erhöhte Werte der ALAT (SGPT) Erhöhte Werte der ASAT (SGOT) Patienten mit Laborwertveränderungen vom Grad 1-4 (%) 73,3 25,4 18,8 83,5 26,0 24,3 6,4 16,7 49,4 44,3 29,9 33,9 Patienten mit Grad 3/4 (%) Patienten mit Grad 4 (%) 1,4 2,4 1,0 21,9 0,6 0,6 0,9 1,8 21,06 1,3 1,2 0,8 0,4 1,6 0,6 4,0 0,1 0,1 0,8 1,5 2,6 0,1 0,1 0,1 Xeloda und Docetaxel in Kombination: Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen (≥ 5%), über die in einer Phase-III-Studie bei Patientinnen mit Mammakarzinom, bei denen eine Behandlung mit Anthrazyklinen versagt hatte, berichtet wurde, sind in Tabelle 8 angeführt. Behandlungsbedingte Nebenwirkungen, über die im Vergleichsarm dieser Studie, in der die Standarddosis an Docetaxel verabreicht wurde, berichtet wurde, sind ebenfalls angeführt. Gelegentliche oder seltene Nebenwirkungen, wie sie im Abschnitt zur Xeloda-Monotherapie beschrieben werden, können ebenfalls für die Kombinationstherapie erwartet werden. Diese sind in der folgenden Tabelle nicht aufgeführt. 35 Tabelle 8: Zusammenfassung der unerwünschten Ereignisse, die bei Patienten unter Xeloda in Kombination mit Docetaxel zur Behandlung eines metastasierenden Mammakarzinoms nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie beobachtet wurden 36 Unerwünschtes Ereignis Körpersystem/unerwünschtes Ereignis Magen-Darm-Trakt Stomatitis Diarrhö Übelkeit Erbrechen Verstopfung Bauchschmerzen Dyspepsie Oberbauchbeschwerden Mundtrockenheit Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich mit Docetaxel 75 mg/m2/3 Wochen (n=251) Gesamtzahl Grad 3 / 4 % % Docetaxel 100 mg/m2/ 3 Wochen (n=255) Gesamtzahl % Grad 3 / 4 % 67 64 43 33 14 14 12 9 5 18 14 6 4 1 2 - 42 45 35 22 12 9 5 6 4 5 5 2 1 1 <1 1 - Haut und subkutane Gebilde Hand-Fuß-Syndrom Alopezie Nagelstörungen Dermatitis Erythematöse Rötung Nagelverfärbung Onycholyse 63 41 14 8 8 6 5 24 6 2 <1 1 7 42 15 9 4 4 5 1 7 1 <1 1 Allgemein Asthenie Pyrexie Abgeschlagenheit Schwäche Gliederschmerzen Lethargie Schmerzen 23 21 21 13 9 6 6 3 1 4 1 <1 - 22 29 25 9 8 5 2 5 <1 5 2 <1 1 - Blut und Lymphsystem Neutropenisches Fieber 16 16 21 21 Nervensystem Geschmacksveränderungen Paraesthesie Schwindel Kopfschmerzen Periphere Neuropathie 15 11 9 7 5 <1 <1 <1 - 14 15 6 8 10 <1 1 <1 1 1 Metabolismus Anorexie Appetitverlust Dehydrierung Gewichtsverlust 12 10 8 6 1 2 - 10 4 5 4 1 1 - Auge Erhöhte Tränensekretion 12 - 5 - 37 Unerwünschtes Ereignis Körpersystem/unerwünschtes Ereignis Skelettmuskulatur Myalgie Arthralgie Rückenschmerzen Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich mit Docetaxel 75 mg/m2/3 Wochen (n=251) Gesamtzahl Grad 3 / 4 % % Docetaxel 100 mg/m2/ 3 Wochen (n=255) Gesamtzahl % Grad 3 / 4 % 14 11 7 2 1 1 24 18 6 2 2 1 Herz-Kreislauf-System Ödeme der unteren Extremitäten 14 1 12 1 Atmungsorgane Entzündeter Rachen Dyspnö Husten Epistaxis 11 7 6 5 2 1 <1 <1 7 9 9 5 <1 <1 - Infektionen Mundcandidiasis 6 <1 7 <1 Tabelle 9: Laborwertveränderungen: Xeloda in Kombination mit Docetaxel zur Behandlung des metastasierenden Mammakarzinoms nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie Unerwünschtes Ereignis Laborwertveränderungen (entsprechend NCIC/CTC) Lymphopenie Leukozytopenie Neutropenie Anämie Thrombozytopenie Hyperbilirubinämie Xeloda 1250 mg/m2 zweimal täglich mit Docetaxel 75 mg/m2/3 Wochen (n=251) Grad 3 / 4 % Docetaxel 100 mg/m2/ 3 Wochen (n=255) 89 61 63 10 3 9 84 75 72 6 3 3 Grad 3 / 4 % Erfahrungen nach Markteinführung Die folgenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse wurden nach Markteinführung beobachtet: - Sehr selten: Tränenkanal-Stenose 4.9 Überdosierung Akute Überdosierungen manifestieren sich in Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Mucositis, gastrointestinale Irritation und Blutungen sowie Knochenmarksdepression. Die medizinische Behandlung einer Überdosierung sollte die üblichen therapeutischen und supportiven Interventionen umfassen, die darauf zielen, die vorhandenen klinischen Manifestationen zu korrigieren und deren mögliche Komplikationen zu verhindern. 38 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatikum (Antimetabolit), ATC-Code: L01B C Capecitabin ist ein nicht-zytotoxisches Fluoropyrimidincarbamat, das als eine oral eingenommene Vorstufe der zytotoxischen Substanz 5-Fluorouracil (5-FU) seine Wirkung entfaltet. Capecitabin wird über mehrere enzymatische Schritte aktiviert (siehe Abschnitt 5.2). Das Enzym, das in die abschließende Umwandlung zu 5-FU eingebunden ist, Thymidin-Phosphorylase (ThyPase), kommt sowohl in Tumorgewebe als auch in gesundem Gewebe vor, in letzterem üblicherweise jedoch in geringerer Konzentration. In Heterotransplantatmodellen humaner Karzinome zeigte Capecitabin in Kombination mit Docetaxel einen synergistischen Effekt, der auf die Hochregulierung der Thymidinphosphorylase durch Docetaxel zurückgeführt werden könnte. Es gibt Anhaltspunkte dafür, daß es durch die Metabolisierung von 5-FU im anabolischen Stoffwechselpfad zur Blockade der Methylierung von Desoxyuridylsäure zu Thymidylsäure kommt, wodurch die Synthese der Desoxyribonucleinsäure (DNS) beeinflußt wird. Der Einbau von 5-FU führt weiter zu einer Inhibierung der RNS- und Protein-Synthese. Da DNS und RNS für Zellteilung und – wachstum unerläßlich sind, beruht die Wirkung von 5-FU möglicherweise darauf, einen Thymidinmangel zu bewirken, der unbalanciertes Zellwachstum und Zelltod hervorruft. Am stärksten treffen die Auswirkungen des DNS- und RNS-Mangels jene Zellen, die schneller proliferieren und 5-FU schneller metabolisieren. Adjuvante Therapie des Kolonkarzinoms mit Xeloda Die Daten einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie der Phase III bei Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium III (Dukes C) stützen die Anwendung von Xeloda in der adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms (XACT-Studie). In dieser Studie wurden 1987 Patienten randomisiert einer Behandlung mit Xeloda (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Behandlungspause, in dreiwöchigen Zyklen über 24 Wochen) oder 5-FU und Leucovorin (Mayo-Schema: 20 mg/m2 Leucovorin i.v., gefolgt von 425 mg/m2 5-FU als i.v. Bolusinjektion, an den Tagen 1 bis 5, alle 28 Tage über 24 Wochen) zugeteilt. Xeloda war in der PerProtokoll-Population hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens mindestens gleichwertig zu intravenösem 5-FU/LV (Hazard-Ratio 0,89; 95 %-Konfidenzintervall (K.I.) 0,76 – 1,04). In der gesamten randomisierten Population ergab die Prüfung auf einen Unterschied zwischen Xeloda und 5FU/LV hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens Hazard-Ratios von 0,87 (95 %-K.I. 0,75 – 1,00; p = 0,053) bzw. 0,84 (95 %-K.I. 0,69 – 1,01; p = 0,071). Das Rezidivfreie Überleben zeigt die statistisch signifikante Überlegenheit von Xeloda im Vergleich zu 5-FU/LV [HR 0,86 (95 %-K.I. 0,74 – 0,99; p = 0,041)]. (Bei der Analyse des Rezidiv-freien Überlebens werden Patienten ausgeschlossen, die zum Zeitpunkt der letzten Tumoruntersuchung an einer Ursache verstorben sind, die nicht mit dem Fortschreiten der Erkrankung oder mit der Behandlung in Zusammenhang steht. Bei der Analyse des krankheitsfreien Überlebens werden diese Todesfälle als Ereignisse gewertet). Die mediane Nachbeobachtungsdauer betrug zum Zeitpunkt der Analyse 3,8 Jahre. Xeloda-Monotherapie beim metastasierten Kolorektalkarzinom Die Daten zweier identisch angelegter, multizentrischer, randomisierter, kontrollierter Phase-IIIStudien stützen die Anwendung von Xeloda in der first-line Therapie des metastasierten Kolorektalkarzinoms. In diesen Studien wurden 603 Patienten randomisiert einer Behandlung mit Xeloda zugeteilt (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Behandlungspause, in dreiwöchigen Zyklen). 604 Patienten wurden randomisiert einer Behandlung mit 5-FU und Leucovorin zugeteilt (Mayo-Schema: 20 mg/m2 Leucovorin i.v., gefolgt von 425 mg/m2 5-FU als i.v. Bolusinjektion, an den Tagen 1 bis 5, alle 28 Tage. Die objektive Gesamtansprechrate in der gesamten randomisierten Population (Bewertung des Untersuchungsleiters) betrug 25,7 % (Xeloda) gegenüber 16,7 % (Mayo-Schema); p < 0,0002. Die mittlere Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung betrug 140 Tage (Xeloda) gegenüber 144 Tagen (Mayo-Schema). Die mittlere Überlebensrate betrug 392 Tage (Xeloda) gegenüber 391 Tagen (Mayo-Schema). Gegenwärtig stehen 39 keine Vergleichsdaten zur Verfügung bezüglich einer Xeloda-Monotherapie beim Kolorektalkarzinom im Vergleich zu kombinierten first-line Therapien. Kombinationstherapie mit Xeloda und Docetaxel beim lokal fortgeschrittenen und metastasierten Mammakarzinom Die Daten einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie stützen den Einsatz von Xeloda in Kombination mit Docetaxel bei der Behandlung von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie, die ein Anthrazyklin beinhaltete. In dieser Studie wurden 255 Patientinnen randomisiert einer Behandlung mit Xeloda (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Therapiepause) plus Docetaxel (75 mg/m2 als einstündige intravenöse Infusion alle 3 Wochen) zugeteilt. 256 Patientinnen wurden randomisiert einer Behandlung mit Docetaxel allein (100 mg/m2 als einstündige intravenöse Infusion alle 3 Wochen) zugeteilt. Die Überlebensrate war im Studienarm mit der Xeloda/Docetaxel-Kombination höher (p = 0,0126). Das mediane Überleben betrug 442 Tage (Xeloda + Docetaxel) gegenüber 352 Tagen (Docetaxel allein). Die objektive Gesamtansprechrate in der gesamten randomisierten Population (Bewertung des Untersuchungsleiters) betrug 41,6 % (Xeloda + Docetaxel) gegenüber 29,7 % (Docetaxel allein); p = 0,0058. Die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung war im Studienarm mit der Xeloda/Docetaxel-Kombination länger (p < 0,0001). Die mittlere Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung betrug 186 Tage (Xeloda + Docetaxel) gegenüber 128 Tagen (Docetaxel allein). Xeloda-Monotherapie nach Versagen von Taxanen und einer Anthrazyklin-enthaltenden Chemotherapie, und wenn eine Anthrazyklin-Therapie nicht indiziert ist Die Daten zweier multizentrischer Phase-II-Studien stützen den Einsatz einer Monotherapie mit Xeloda bei der Behandlung von Patientinnen, bei denen eine Chemotherapie mit Taxanen und Anthrazyklinen versagt hat oder bei denen eine weitere Behandlung mit Anthrazyklinen nicht angezeigt ist. In diesen Studien wurden insgesamt 236 Patientinnen mit Xeloda behandelt (1250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Behandlungspause). Die objektiven Gesamtansprechraten (Bewertung des Untersuchungsleiters) betrugen 20 % (erste Studie) und 25 % (zweite Studie). Die mittlere Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung betrug 93 bzw. 98 Tage. Die mittlere Überlebensrate betrug 384 bzw. 373 Tage. Eine Analyse der Daten zur Sicherheit zeigte bei Patienten mit einer vorbestehenden Beeinträchtigung der Nierenfunktion, die mit Xeloda als Monotherapie beim Kolorektalkarzinom behandelt worden waren, im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion eine Erhöhung der Häufigkeit behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse vom Grad 3 oder 4 (36 % bei Patienten ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion (n=268) gegenüber 41 % bei Patienten mit einer leichten (n=257) bzw. 54 % mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (n=59), siehe Abschnitt 5.2). Patienten mit einer mäßigen Beeinträchtigung der Nierenfunktion zeigen eine erhöhte Rate an Dosisreduktionen (44 %) gegenüber Patienten mit keiner oder einer schwachen Beeinträchtigung der Nierenfunktion (33 % bzw. 32 %) und eine erhöhte Rate an frühzeitigen Therapieabbrüchen (21 % Abbrüche während der ersten beiden Behandlungszyklen, gegenüber 5 % bzw. 8 % bei Patienten ohne oder mit leichter Beeinträchtigung der Nierenfunktion). Eine Analyse der Daten zur Sicherheit bei Patienten, die 60 Jahre und älter waren und die mit Xeloda allein oder mit Xeloda und Docetaxel in Kombination behandelt worden waren, zeigte im Vergleich zu jüngeren Patienten eine Zunahme der Inzidenz von behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen vom Grad 3 und 4 und von behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen. Bei Patenten ab 60 Jahren, die mit Xeloda und Docetaxel behandelt worden waren, kam es ebenfalls zu mehr frühzeitigen Therapieabbrüchen aufgrund unerwünschter Ereignisse als bei jüngeren Patienten. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die pharmakokinetischen Parameter für Capecitabin wurden in einem Dosisbereich von 502 bis 3514 mg/m2/Tag untersucht. Die Parameter für Capecitabin, 5‘-Desoxy-5-fluorocytidin (5'-DFCR) und 5‘-Desoxy-5-fluorouridin (5'-DFUR) waren am Tag 1 ähnlich wie am Tag 14. Die AUC von 5-FU 40 war am Tag 14 um 30 % bis 35 % höher. Aufgrund einer nicht-linearen Pharmakokinetik des aktiven Metaboliten verringert eine Dosisreduktion von Capecitabin die systemische Verfügbarkeit von 5-FU stärker als dies bei einer Dosisproportionalität zu erwarten wäre. Resorption: Nach oraler Gabe wird Capecitabin schnell und umfassend resorbiert und danach umfassend zu den Metaboliten 5'-DFCR und 5'-DFUR umgewandelt. Eine Einnahme mit der Nahrung verringert zwar die Geschwindigkeit der Capecitabin-Resorption; dies hat jedoch nur geringen Einfluß auf die AUC für 5'-DFUR und auf die AUC des Folgemetaboliten 5-FU. Bei einer am Tag 14 mit der Nahrung aufgenommenen Dosis von 1250 mg/m2 betrugen die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax in µg/mL) für Capecitabin, 5’-DFCR, 5-’DFUR, 5-FU und FBAL 4,67; 3,05; 12,1; 0,95 sowie 5,46. Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentrationen (Tmax in Stunden) betrug 1,50; 2,00; 2,00; 2,00 sowie 3,34. Die AUC0-∞ Werte in µg•h/mL betrugen 7,75; 7,24; 24,6; 2,03 sowie 36,3. Proteinbindung: In-vitro-Untersuchungen mit menschlichem Plasma haben gezeigt, daß Capecitabin zu 54%, 5'-DFCR zu 10%, 5'-DFUR zu 62% und 5-FU zu 10 % an Eiweiß, vornehmlich an Albumin, gebunden werden. Metabolismus: Capecitabin wird zuerst durch die hepatische Carboxylesterase zu 5‘-DFCR metabolisiert, welches dann durch die Cytidin-Deaminase, die vornehmlich in der Leber und im Tumorgewebe lokalisiert ist, zu 5‘-DFUR umgewandelt wird. Die weitere katalytische Aktivierung von 5‘-DFUR erfolgt dann durch die Thymidin-Phosphorylase (ThyPase). Die Enzyme, die in die katalytische Aktivierung involviert sind, finden sich sowohl im Tumorgewebe als auch in gesundem Gewebe, dort jedoch üblicherweise in geringerer Konzentration. Die stufenweise enzymatische Biotransformation von Capecitabin zu 5-FU führt zu höheren Konzentrationen von 5-FU im Tumorgewebe. Im Falle kolorektaler Tumoren scheint die Bildung von 5-FU zum großen Teil in tumoralen Stromazellen lokalisiert zu sein. Nach oraler Gabe von Capecitabin an Patienten mit Kolorektalkarzinom betrug das Verhältnis der 5-FU-Konzentration im kolorektalen Tumor zu der im angrenzenden Gewebe 3,2 (Bereich 0,9 bis 8,0). Das Verhältnis der 5-FU-Konzentration im Tumor zu der im Plasma betrug 21,4 (3,9 bis 59,9, n=8), wohingegen das Verhältnis im gesunden Gewebe zu dem im Plasma mit 8,9 bestimmt wurde (3,0 bis 25,8, n=8). Aus der Bestimmung der ThymidinPhosphorylase-Aktivität ging hervor, daß diese im primären kolorektalen Tumorgewebe viermal so groß war wie im angrenzenden gesunden Gewebe. Nach immunhistochemischen Studien scheint die Thymidin-Phosphorylase zum großen Teil in tumoralen Stromazellen lokalisiert zu sein. 5-FU wird durch das Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) weiter zu dem deutlich weniger toxischen Dihydro-5-fluoruracil (FUH2) katabolisiert. Das Enzym Dihydropyrimidinase spaltet den Pyrimidin-Ring zu 5-Fluoroureidopropionsäure (FUPA). Schließlich spaltet die ß-UreidoPropionase FUPA zu α-Fluoro-ß-alanin (FBAL), das mit dem Urin ausgeschieden wird. Die Aktivität der Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) ist geschwindigkeitsbestimmend. Ein Mangel an DPD kann zu einer erhöhten Toxizität von Capecitabin führen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4). Elimination: Die Eliminationshalbwertszeiten (t1/2 in Stunden) für Capecitabin, 5’-DFCR, 5'-DFUR, 5-FU und FBAL betrugen 0,85; 1,11; 0,66; 0,76 sowie 3,23. Capecitabin und seine Metaboliten werden vorwiegend mit dem Urin ausgeschieden. 95,5 % der verabreichten Dosis wurden im Urin wiedergefunden, wobei FBAL der Hauptmetabolit ist (57 % der Dosis). Ungefähr 3 % der verabreichten Dosis wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung über die Faeces ist minimal (2,6 %). Kombinationstherapie: Phase-I-Studien, die die Auswirkungen von Xeloda auf die Pharmakokinetik von Docetaxel oder Paclitaxel und umgekehrt untersuchten, zeigten keinen Effekt von Xeloda auf die Pharmakokinetik von Docetaxel oder Paclitaxel (Cmax und AUC) und keinen Effekt von Docetaxel oder Paclitaxel auf die Pharmakokinetik von 5‘-DFUR. Pharmakokinetik in speziellen Populationen: Nach Xeloda-Behandlung von 505 Patienten mit Kolorektalkarzinom in einer Dosierung von 2x1250 mg/m2/Tag wurde eine populationspharmakokinetische Analyse durchgeführt. Geschlecht, Vorhandensein oder Fehlen von 41 Lebermetastasen vor Behandlungsbeginn, Karnofsky-Performance-Status, Gesamtbilirubin Serumalbumin, ASAT und ALAT hatten keinen statistisch signifikanten Einfluß auf die Pharmakokinetik von 5‘-DFUR, 5-FU und FBAL. Patienten mit Leberfunktionsstörungen aufgrund von Lebermetastasen: Gemäß einer Pharmakokinetikstudie bei Krebspatienten mit einer leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörung aufgrund von Lebermetastasen kann die Bioverfügbarkeit von Capecitabin und die 5-FU-Exposition im Vergleich zu Patienten ohne Leberfunktionsstörung erhöht sein. Es liegen keine pharmakokinetischen Daten für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vor. Patienten mit Nierenfunktionsstörung: Aufgrund einer Pharmakokinetikstudie bei Krebspatienten mit leichter bis schwerer Nierenfunktionsstörung gibt es keinen Beweis für eine Auswirkung der Kreatinin-Clearance auf die Pharmakokinetik von Capecitabin und 5-FU. Es wurde gefunden, daß die Kreatinin-Clearance die systemische Exposition an 5‘-DFUR und FBAL beeinflußt (Zunahme der AUC um 35 % bzw. 114 %, wenn sich die Kreatinin-Clearance um 50 % erniedrigt). FBAL ist ein Metabolit ohne antiproliferative Aktivität. Ältere Patienten: Nach den Ergebnissen populationspharmakokinetischer Analysen, die Patienten in einem breiten Altersbereich (27 bis 86 Jahre) und 234 Patienten (46 %) mit einem Alter von mindestens 65 Jahren umfasste, hat das Alter keinen Einfluß auf die Pharmakokinetik von 5‘-DFUR und 5-FU. Die AUC von FBAL nahm mit dem Alter zu (eine 20 %ige Zunahme im Alter hat eine 15 %ige Zunahme der AUC von FBAL zur Folge). Diese Zunahme beruht wahrscheinlich auf einer Veränderung der Nierenfunktion. Ethnische Faktoren: Nach oraler Gabe von 825 mg/m2 Capecitabine zweimal täglich über 14 Tage hatten japanische Patienten (n = 18) eine um ca. 36 % niedrigere Cmax und eine um 24 % niedrigere AUC für Capecitabin als kaukasische Patienten (n = 22). Die japanischen Patienten hatten ebenso eine um ca. 25 % niedrigere Cmax und eine um 34 % niedrigere AUC für FBAL als kaukasische Patienten. Die klinische Relevanz dieser Unterschiede ist unbekannt. Hinsichtlich der Plasmaspiegel anderer Metaboliten (5’-DFCR, 5’-DFUR und 5-FU) traten keine signifikanten Unterschiede auf. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In Toxizitätsstudien mit täglicher Verabreichung kam es bei wiederholter Gabe von Capecitabin beim Cynomolgus-Affen und bei Mäusen zu den für Fluorpyrimidine typischen Toxizitätszeichen im Magen-Darm-Trakt sowie dem Lymphsystem und dem Blutbildungssystem. Diese Befunde waren reversibel. Unter Capecitabin wurde eine toxische Wirkung auf die Haut beobachtet, die durch degenerative/regressive Veränderungen gekennzeichnet war. Capecitabin induzierte keine toxischen Leber- oder ZNS-Veränderungen. Eine kardiovaskuläre Toxizität (z. B. PR- und QT-IntervallVerlängerungen) wurde bei Cynomolgus-Affen nach intravenöser Gabe (100 mg/kg) aber nicht nach wiederholter oraler Gabe (1379 mg/m2/Tag) beobachtet. Eine Karzinogenitätsstudie über zwei Jahre an der Maus ergab keinen Hinweis auf eine Karzinogenität von Capecitabin. Während Routine-Fertilitätsstudien führte die Gabe von Capecitabin bei weiblichen Mäusen zu eingeschränkter Fertilität; dieser Befund war jedoch nach einem behandlungsfreien Intervall reversibel. Zusätzlich traten während einer 13-wöchigen Studie an männlichen Mäusen atrophische und degenerative Veränderungen an den Reproduktionsorganen auf; dieser Befund war jedoch nach einem behandlungsfreien Intervall reversibel. In Studien zur Embryotoxizität und Teratogenität an Mäusen wurden dosisabhängig vermehrt Fruchtresorptionen und teratogene Veränderungen beobachtet. Bei Affen kam es bei hohen Dosen zu Aborten und Embryoletalität; Zeichen für eine Teratogenität ergaben sich jedoch nicht. Capecitabin wirkte in vitro bei Bakterien (Ames Test) oder Säugerzellen (Chinesischer Hamster V79/HPRT Genmutationstest) nicht mutagen. Wie andere Nukleosidanaloga (d.h. 5-FU) erwies sich 42 Capecitabin jedoch bei humanen Lymphozyten ( in vitro) als klastogen und ein positiver Trend zeigte sich bei Maus-Knochenmark-Micronukleustests ( in vivo). 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Sonstige Bestandteile Tablettenkern: Wasserfreie Lactose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Talkum,Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat und Eisen(III)-oxid (E172). 6.2 Inkompatibilitäten Entfällt. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 30 ºC lagern 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Beschaffenheit: PVC/PE/PVDC Blister Inhalt: 120 Filmtabletten (12 Blister zu je 10 Tabletten) 6.6 Hinweise für die Handhabung Keine speziellen Hinweise 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Roche Registration Limited 40 Broadwater Road Welwyn Garden City Hertfordshire, AL7 3AY Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/00/163/002 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION 43 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER (DIE) FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST (SIND) B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 44 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Hoffmann-La Roche AG Emil-Barell-Str. 1 D-79639 Grenzach-Wyhlen Deutschland Herstellerlaubnis ausgestellt am 25. Juli 2000 durch Regierungspräsidium Freiburg B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Keine Angaben. 45 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 46 A. ETIKETTIERUNG 47 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS FALTSCHACHTEL 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Xeloda 150 mg Filmtabletten Capecitabin 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Filmtablette enthält 150 mg Capecitabin. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Farbstoffe: Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat und Eisen(III)-oxid (E172). 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 60 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen Packungsbeilage beachten 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 48 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Roche Registration Ltd., 40 Broadwater Road, Welwyn Garden City, Hertfordshire, AL7 3AY, Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/00/163/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 49 MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Xeloda 150 mg Filmtabletten Capecitabin 2. NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Roche Registration Ltd. 3. VERFALLDATUM EXP 4. CHARGENBEZEICHNUNG Lot 50 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS FALTSCHACHTEL 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Xeloda 500 mg Filmtabletten Capecitabin 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) Jede Filmtablette enthält 500 mg Capecitabin. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Farbstoffe: Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat und Eisen(III)-oxid (E172). 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 120 Filmtabletten 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zum Einnehmen Packungsbeilage beachten 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht über 30ºC lagern 51 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Roche Registration Ltd., 40 Broadwater Road, Welwyn Garden City, Hertfordshire, AL7 3AY, Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/00/163/002 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 52 MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Xeloda 500 mg Filmtabletten Capecitabin 2. NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Roche Registration Ltd. 3. VERFALLDATUM EXP 4. CHARGENBEZEICHNUNG Lot 53 B. PACKUNGSBEILAGE 54 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Xeloda und wofür wird es angewendet ? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Xeloda beachten? 3. Wie ist Xeloda einzunehmen ? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Xeldoda aufzubewahren? 6. Weitere Angaben Xeloda 150 mg Filmtabletten Capecitabin - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Capecitabin (150 mg pro Filmtablette) Die sonstigen Bestandteile sind: Tablettenkern: wasserfreie Lactose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat; Überzug: Talkum, Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat und Eisen(III)-oxid (E172). Pharmazeutischer Unternehmer: Roche Registration Limited 40 Broadwater Road Welwyn Garden City Hertfordshire, AL7 3AY Vereinigtes Königreich Hersteller, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist: Hoffmann-La Roche AG Emil-Barell-Str.1, 79639 Grenzach-Wyhlen Deutschland 1. WAS IST XELODA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET ? Xeloda Filmtabletten 150 mg sind in Packungen mit 60 Stück erhältlich. Xeloda gehört zu der Arzneimittelgruppe der "Zytostatika", die das Wachstum von Krebszellen stoppen. Xeloda enthält den Stoff Capecitabin, der selbst noch kein Zytostatikum ist. Er wird erst nach Aufnahme in den Körper zu einem aktiven Krebsmittel umgewandelt (vorwiegend im Tumorgewebe). Xeloda wird vom Arzt zur Behandlung von Krebserkrankungen des Dickdarmes, des Enddarmes oder der Brust verordnet. Darüber hinaus wird Xeloda verschrieben, um das erneute Auftreten eines Darmkrebses nach vollständiger operativer Entfernung des Tumors zu verhindern. 55 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON XELODA BEACHTEN? Xeloda darf nicht eingenommen werden, wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Capecitabin oder einen der sonstigen Bestandteile von Xeloda sind. Daher müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie wissen, daß Sie auf Xeloda allergisch oder überempfindlich reagieren. Nehmen Sie Xeloda nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie Störungen des Blutes, Lebererkrankungen oder Nierenprobleme haben. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Xeloda ist erforderlich: Bitte informieren Sie ihren Arzt vor Beginn der Behandlung, wenn Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben andere Krankheiten bestehen oder bestanden, wie z. B. Herzprobleme oder Brustschmerzen Sie Krankheiten des Gehirns haben Ungleichgewichte im Calcium-Haushalt bestehen Sie Diabetes haben. Bei Einnahme von Xeloda zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken: Sie sollten Xeloda nicht später als 30 Minuten nach einer Mahlzeit einnehmen. Schwangerschaft Vor Beginn der Behandlung müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie schwanger sind, wenn Sie annehmen, daß Sie schwanger sind, oder wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten, dürfen Sie Xeloda nicht einnehmen. Stillzeit Während der Behandlung mit Xeloda dürfen Sie nicht stillen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Nach der Einnahme von Xeloda können Sie sich schwindlig oder müde fühlen, oder es kann Ihnen übel sein. Es ist daher möglich, daß Xeloda Ihre Fahrtüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Informieren Sie Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung, wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, einschließlich jener, die Ihnen nicht von einem Arzt verschrieben wurden. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel verstärkt oder abgeschwächt werden. Sie müssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie ein Gichtmittel (Allopurinol), Arzneimittel zur Blutverdünnung (Kumarin, Warfarin), bestimmte antivirale Arzneimittel (Sorivudin und Brivudin) oder Mittel gegen epileptische Anfälle (Phenytoin) einnehmen. 3. WIE IST XELODA EINZUNEHMEN ? Xeloda Filmtabletten sollten mit Wasser eingenommen werden. Die Basis für die Berechnung der Dosis von Xeloda ist Ihre Körperoberfläche. Diese wird aus Ihrer Körpergröße und Ihrem Körpergewicht berechnet. Die übliche Dosierung für Erwachsene beträgt 1250 mg/m2 Körperoberfläche, diese muss zweimal täglich (morgens und abends) über 14 Tage eingenommen werden, gefolgt von einer 7-tägigen Einnahmepause. Im Folgenden werden zwei Beispiele angegeben: Eine 64 kg schwere und 1,64 m große Person hat eine Körperoberfläche von 1,7 m2 und soll dementsprechend 4 Tabletten zu 500 mg und 1 Tablette zu 150 mg zweimal täglich einnehmen. Eine 80 kg schwere und 1,80 m große Person hat eine Körperoberfläche von 2,00 m2 und soll dementsprechend 5 Tabletten zu 500 mg zweimal täglich einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen eine Dosierung sowie ein Behandlungsschema verordnen, das auf Sie zugeschnitten ist. 56 Es kann sein, daß Ihr Arzt möchte, daß Sie für jede Dosis eine Kombination aus 150 mg und 500 mg Filmtabletten nehmen. • Nehmen Sie die Filmtabletten in der Kombination ein, die Ihr Arzt für Ihre Morgen- und Abend-Dosis verschrieben hat. • Nehmen Sie die Filmtabletten spätestens 30 Minuten nach einer Mahlzeit (Frühstück und Abendessen) ein. • Es ist wichtig, daß Sie Ihre sämtlichen Arzneimittel so einnehmen, wie es Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat. Es wird empfohlen, Xeloda 14 Tage lang einzunehmen, gefolgt von einer 7-tägigen Ruhepause (keine Einnahme des Arzneimittels). Diese 21-tägige Periode ist ein Behandlungszyklus. Ihr Arzt wird ermitteln, wieviele Behandlungszyklen Sie benötigen. Wenn Sie eine größere Menge von Xeloda eingenommen haben, als Sie sollten: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die nächste Dosis nehmen. Wenn Sie die Einnahme von Xeloda vergessen haben: Nehmen Sie diese vergessene Dosis nicht ein, und verdoppeln Sie die nächste Dosis nicht. Fahren Sie statt dessen mit Ihrem normalen Dosierungsschema fort und setzen sich mit Ihrem Arzt in Verbindung. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Xeloda abgebrochen wird: Es sind keine Nebenwirkungen aufgrund eines Abbruchs der Behandlung mit Xeloda bekannt. Wenn Sie gleichzeitig gerinnungshemmende Mittel vom Kumarin-Typ (wie z. B. Marcumar) anwenden und Xeloda absetzen, könnte es erforderlich sein, daß Ihr Arzt die Dosis des gerinnungshemmenden Mittels anpaßt. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Xeloda Nebenwirkungen haben. Die häufigsten Nebenwirkungen von Xeloda sind: • Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Mundschleimhautentzündung (wunde Stellen in Mund und Rachen) und Bauchschmerzen; • Hand-Fuß-Hautreaktionen (Handinnenflächen oder Fußsohlen kitzeln, werden taub, schmerzen, schwellen an oder werden rot), Ausschlag, trockene oder juckende Haut; • Müdigkeit. Diese Nebenwirkungen können sich verstärken. Darum ist es wichtig, daß Sie sich immer umgehend mit Ihren Arzt in Verbindung setzen, wenn Sie eine Nebenwirkung bemerken. Dies wird die Wahrscheinlichkeit herabsetzen, daß eine Nebenwirkung anhält oder sich verschlimmert. Es kann sein, daß Ihr Arzt Sie anweist, die Dosis zu reduzieren und/oder die Behandlung mit Xeloda zeitweise zu unterbrechen. STOPPEN Sie die Einnahme von Xeloda sofort und setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung, wenn eines dieser Symptome auftritt: • • • • • Durchfall: Falls Sie mehr als 4 mal täglich Stuhlgang haben oder Durchfall während der Nacht bekommen. Erbrechen: Falls Sie sich mehr als einmal innerhalb von 24 Stunden übergeben müssen. Übelkeit: Falls Sie den Appetit verlieren und Ihre tägliche Nahrungsmenge deutlich geringer als normal ist. Mundschleimhautentzündung: Falls Sie Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und Entzündungen in Ihrem Mund haben. Hand-Fuß Hautreaktion: Falls Sie Schmerzen, Rötungen, Schwellungen an den Händen und/oder Füßen haben. 57 • • Fieber oder Infektionen: Falls Sie mindestens 38°C Fieber oder andere Anzeichen einer Infektion haben. Brustschmerzen: Falls Sie Schmerzen in der Brustmitte verspüren, insbesondere, wenn diese bei körperlicher Belastung auftreten. Falls früh entdeckt, bessern sich diese Nebenwirkungen normalerweise innerhalb von 2 - 3 Tagen, nachdem das Arzneimittel abgesetzt wurde. Falls diese Nebenwirkungen jedoch anhalten, unterrichten Sie umgehend Ihren Arzt davon. Es kann sein, daß Ihr Arzt Sie anweist, die Behandlung mit einer geringeren Dosis fortzusetzen. Andere seltenere und gewöhnlich leichtere Nebenwirkungen wurden beobachtet: Verminderung der Anzahl an weißen und roten Blutzellen, Hautausschlag, leichter Haarausfall, Müdigkeit, Fieber, Schwäche, Schläfrigkeit, Kopfschmerz, Taubheit oder Kribbeln, Änderungen im Geschmacksempfinden, Schwindel, Schlaflosigkeit, Schwellungen der Beine, Appetitlosigkeit, Verstopfung und Austrocknung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie über diese oder andere unerwartete Beschwerden beunruhigt sind. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST XELODA AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30ºC lagern. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. 58 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien N.V. Roche S.A. Tél/Tel: +32 (0) 2 525 82 11 Luxembourg/Luxemburg (Voir/siehe Belgique/Belgien) Česká republika Roche s. r. o. Tel: +420 - 2 20382111 Magyarország Roche (Magyarország) Kft. Tel: +36 - 23 446 800 Danmark Roche a/s Tlf: +45 - 36 39 99 99 Malta (See United Kingdom) Deutschland Hoffmann-La Roche AG Tel: +49 (0) 7624 140 Nederland Roche Nederland B.V. Tel: +31 (0) 348 438050 Eesti Hoffmann-La Roche Ltd. Tel: + 372 - 6 112 401 Norge Roche Norge AS Tlf: +47 - 22 78 90 00 Ελλάδα Roche (Hellas) A.E. Τηλ: +30 210 61 66 100 Österreich Roche Austria GmbH Tel: +43 (0) 1 27739 España Roche Farma S.A. Tel: +34 - 91 324 81 00 Polska Roche Polska Sp.z o.o. Tel: +48 - 22 608 18 88 France Roche Tél: +33 (0) 1 46 40 50 00 Portugal Roche Farmacêutica Química, Lda Tel: +351 - 21 425 70 00 Ireland Roche Products (Ireland) Ltd. Tel: +353 (0) 1 469 0700 Slovenija Roche farmacevtska družba d.o.o. Tel: +386 - 1 360 26 00 Ísland Roche a/s c/o Thorarensen Lyf ehf Tel: +354 530 7100 Slovenská republika Roche Slovensko, s.r.o. Tel: +421 - 2 52638201 5 Italia Roche S.p.A. Tel: +39 - 039 2471 Suomi/Finland Roche Oy Puh/Tel: +358 (0) 9 525 331 Kύπρος Γ.Α.Σταµάτης & Σια Λτδ. Τηλ: +357 - 22 76 62 76 Sverige Roche AB Tel: +46 (0) 8 726 1200 59 Latvija Hoffmann-La Roche Ltd. Tel: +371 - 7 039831 United Kingdom Roche Products Ltd. Tel: +44 (0) 1707 366000 Lietuva Hoffmann-La Roche Ltd. Tel: +370 5 2362718 Stand der Information:{Datum} 60 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Xeloda und wofür wird es angewendet ? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Xeloda beachten? 3. Wie ist Xeloda einzunehmen ? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Xeldoda aufzubewahren? 6. Weitere Angaben Xeloda 500 mg Filmtabletten Capecitabin - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Capecitabin (500 mg pro Filmtablette) Die sonstigen Bestandteile sind: Tablettenkern: wasserfreie Lactose, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat; Überzug: Talkum, Titandioxid (E171), Eisenoxidhydrat und Eisen(III)-oxid (E172). Pharmazeutischer Unternehmer: Roche Registration Limited 40 Broadwater Road Welwyn Garden City Hertfordshire, AL7 3AY Vereinigtes Königreich Hersteller, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist: Hoffmann-La Roche AG Emil-Barell-Str.1, 79639 Grenzach-Wyhlen Deutschland 1. WAS IST XELODA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET ? Xeloda Filmtabletten 500 mg sind in Packungen mit 120 Stück erhältlich. Xeloda gehört zu der Arzneimittelgruppe der "Zytostatika", die das Wachstum von Krebszellen stoppen. Xeloda enthält den Stoff Capecitabin, der selbst noch kein Zytostatikum ist. Er wird erst nach Aufnahme in den Körper zu einem aktiven Krebsmittel umgewandelt (vorwiegend im Tumorgewebe). Xeloda wird vom Arzt zur Behandlung von Krebserkrankungen des Dickdarmes, des Enddarmes oder der Brust verordnet. Darüber hinaus wird Xeloda verschrieben, um das erneute Auftreten eines Darmkrebses nach vollständiger operativer Entfernung des Tumors zu verhindern. 61 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON XELODA BEACHTEN? Xeloda darf nicht eingenommen werden, wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Capecitabin oder einen der sonstigen Bestandteile von Xeloda sind. Daher müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie wissen, daß Sie auf Xeloda allergisch oder überempfindlich reagieren. Nehmen Sie Xeloda nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie Störungen des Blutes, Lebererkrankungen oder Nierenprobleme haben. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Xeloda ist erforderlich: Bitte informieren Sie ihren Arzt vor Beginn der Behandlung, wenn Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben andere Krankheiten bestehen oder bestanden, wie z. B. Herzprobleme oder Brustschmerzen Sie Krankheiten des Gehirns haben Ungleichgewichte im Calcium-Haushalt bestehen Sie Diabetes haben. Bei Einnahme von Xeloda zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken: Sie sollten Xeloda nicht später als 30 Minuten nach einer Mahlzeit einnehmen. Schwangerschaft Vor Beginn der Behandlung müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie schwanger sind, wenn Sie annehmen, daß Sie schwanger sind, oder wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten, dürfen Sie Xeloda nicht einnehmen. Stillzeit Während der Behandlung mit Xeloda dürfen Sie nicht stillen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Nach der Einnahme von Xeloda können Sie sich schwindlig oder müde fühlen, oder es kann Ihnen übel sein. Es ist daher möglich, daß Xeloda Ihre Fahrtüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Informieren Sie Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung, wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, einschließlich jener, die Ihnen nicht von einem Arzt verschrieben wurden. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel verstärkt oder abgeschwächt werden. Sie müssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie ein Gichtmittel (Allopurinol), Arzneimittel zur Blutverdünnung (Kumarin, Warfarin), bestimmte antivirale Arzneimittel (Sorivudin und Brivudin) oder Mittel gegen epileptische Anfälle (Phenytoin) einnehmen. 3. WIE IST XELODA EINZUNEHMEN ? Xeloda Filmtabletten sollten mit Wasser eingenommen werden. Die Basis für die Berechnung der Dosis von Xeloda ist Ihre Körperoberfläche. Diese wird aus Ihrer Körpergröße und Ihrem Körpergewicht berechnet. Die übliche Dosierung für Erwachsene beträgt 1250 mg/m2 Körperoberfläche, diese muss zweimal täglich (morgens und abends) über 14 Tage eingenommen werden, gefolgt von einer 7-tägigen Einnahmepause. Im Folgenden werden zwei Beispiele angegeben: Eine 64 kg schwere und 1,64 m große Person hat eine Körperoberfläche von 1,7 m2 und soll dementsprechend 4 Tabletten zu 500 mg und 1 Tablette zu 150 mg zweimal täglich einnehmen. Eine 80 kg schwere und 1,80 m große Person hat eine Körperoberfläche von 2,00 m2 und soll dementsprechend 5 Tabletten zu 500 mg zweimal täglich einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen eine Dosierung sowie ein Behandlungsschema verordnen, das auf Sie zugeschnitten ist. 62 Es kann sein, daß Ihr Arzt möchte, daß Sie für jede Dosis eine Kombination aus 150 mg und 500 mg Filmtabletten nehmen. • • • Nehmen Sie die Filmtabletten in der Kombination ein, die Ihr Arzt für Ihre Morgen- und Abend-Dosis verschrieben hat. Nehmen Sie die Filmtabletten spätestens 30 Minuten nach einer Mahlzeit (Frühstück und Abendessen) ein. Es ist wichtig, daß Sie Ihre sämtlichen Arzneimittel so einnehmen, wie es Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat. Es wird empfohlen, Xeloda 14 Tage lang einzunehmen, gefolgt von einer 7-tägigen Ruhepause (keine Einnahme des Arzneimittels). Diese 21-tägige Periode ist ein Behandlungszyklus. Ihr Arzt wird ermitteln, wieviele Behandlungszyklen Sie benötigen. Wenn Sie eine größere Menge von Xeloda eingenommen haben, als Sie sollten: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die nächste Dosis nehmen. Wenn Sie die Einnahme von Xeloda vergessen haben: Nehmen Sie diese vergessene Dosis nicht ein, und verdoppeln Sie die nächste Dosis nicht. Fahren Sie statt dessen mit Ihrem normalen Dosierungsschema fort und setzen sich mit Ihrem Arzt in Verbindung. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Xeloda abgebrochen wird: Es sind keine Nebenwirkungen aufgrund eines Abbruchs der Behandlung mit Xeloda bekannt. Wenn Sie gleichzeitig gerinnungshemmende Mittel vom Kumarin-Typ (wie z. B. Marcumar) anwenden und Xeloda absetzen, könnte es erforderlich sein, daß Ihr Arzt die Dosis des gerinnungshemmenden Mittels anpaßt. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Xeloda Nebenwirkungen haben. Die häufigsten Nebenwirkungen von Xeloda sind: • Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Mundschleimhautentzündung (wunde Stellen in Mund und Rachen) und Bauchschmerzen; • Hand-Fuß-Hautreaktionen (Handinnenflächen oder Fußsohlen kitzeln, werden taub, schmerzen, schwellen an oder werden rot), Ausschlag, trockene oder juckende Haut; • Müdigkeit. Diese Nebenwirkungen können sich verstärken. Darum ist es wichtig, daß Sie sich immer umgehend mit Ihren Arzt in Verbindung setzen, wenn Sie eine Nebenwirkung bemerken. Dies wird die Wahrscheinlichkeit herabsetzen, daß eine Nebenwirkung anhält oder sich verschlimmert. Es kann sein, daß Ihr Arzt Sie anweist, die Dosis zu reduzieren und/oder die Behandlung mit Xeloda zeitweise zu unterbrechen. STOPPEN Sie die Einnahme von Xeloda sofort und setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung, wenn eines dieser Symptome auftritt: • • • • • Durchfall: Falls Sie mehr als 4 mal täglich Stuhlgang haben oder Durchfall während der Nacht bekommen. Erbrechen: Falls Sie sich mehr als einmal innerhalb von 24 Stunden übergeben müssen. Übelkeit: Falls Sie den Appetit verlieren und Ihre tägliche Nahrungsmenge deutlich geringer als normal ist. Mundschleimhautentzündung: Falls Sie Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und Entzündungen in Ihrem Mund haben. Hand-Fuß Hautreaktion: Falls Sie Schmerzen, Rötungen, Schwellungen an den Händen und/oder Füßen haben. 63 • • Fieber oder Infektionen: Falls Sie mindestens 38°C Fieber oder andere Anzeichen einer Infektion haben. Brustschmerzen: Falls Sie Schmerzen in der Brustmitte verspüren, insbesondere, wenn diese bei körperlicher Belastung auftreten. Falls früh entdeckt, bessern sich diese Nebenwirkungen normalerweise innerhalb von 2 - 3 Tagen, nachdem das Arzneimittel abgesetzt wurde. Falls diese Nebenwirkungen jedoch anhalten, unterrichten Sie umgehend Ihren Arzt davon. Es kann sein, daß Ihr Arzt Sie anweist, die Behandlung mit einer geringeren Dosis fortzusetzen. Andere seltenere und gewöhnlich leichtere Nebenwirkungen wurden beobachtet: Verminderung der Anzahl an weißen und roten Blutzellen, Hautausschlag, leichter Haarausfall, Müdigkeit, Fieber, Schwäche, Schläfrigkeit, Kopfschmerz, Taubheit oder Kribbeln, Änderungen im Geschmacksempfinden, Schwindel, Schlaflosigkeit, Schwellungen der Beine, Appetitlosigkeit, Verstopfung und Austrocknung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie über diese oder andere unerwartete Beschwerden beunruhigt sind. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST XELODA AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 30ºC lagern. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. 64 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien N.V. Roche S.A. Tél/Tel: +32 (0) 2 525 82 11 Luxembourg/Luxemburg (Voir/siehe Belgique/Belgien) Česká republika Roche s. r. o. Tel: +420 - 2 20382111 Magyarország Roche (Magyarország) Kft. Tel: +36 - 23 446 800 Danmark Roche a/s Tlf: +45 - 36 39 99 99 Malta (See United Kingdom) Deutschland Hoffmann-La Roche AG Tel: +49 (0) 7624 140 Nederland Roche Nederland B.V. Tel: +31 (0) 348 438050 Eesti Hoffmann-La Roche Ltd. Tel: + 372 - 6 112 401 Norge Roche Norge AS Tlf: +47 - 22 78 90 00 Ελλάδα Roche (Hellas) A.E. Τηλ: +30 210 61 66 100 Österreich Roche Austria GmbH Tel: +43 (0) 1 27739 España Roche Farma S.A. Tel: +34 - 91 324 81 00 Polska Roche Polska Sp.z o.o. Tel: +48 - 22 608 18 88 France Roche Tél: +33 (0) 1 46 40 50 00 Portugal Roche Farmacêutica Química, Lda Tel: +351 - 21 425 70 00 Ireland Roche Products (Ireland) Ltd. Tel: +353 (0) 1 469 0700 Slovenija Roche farmacevtska družba d.o.o. Tel: +386 - 1 360 26 00 Ísland Roche a/s c/o Thorarensen Lyf ehf Tel: +354 530 7100 Slovenská republika Roche Slovensko, s.r.o. Tel: +421 - 2 52638201 5 Italia Roche S.p.A. Tel: +39 - 039 2471 Suomi/Finland Roche Oy Puh/Tel: +358 (0) 9 525 331 Kύπρος Γ.Α.Σταµάτης & Σια Λτδ. Τηλ: +357 - 22 76 62 76 Sverige Roche AB Tel: +46 (0) 8 726 1200 65 Latvija Hoffmann-La Roche Ltd. Tel: +371 - 7 039831 United Kingdom Roche Products Ltd. Tel: +44 (0) 1707 366000 Lietuva Hoffmann-La Roche Ltd. Tel: +370 5 2362718 Stand der Information:{Datum} 66