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Der interessante Fall aus der Praxis
von Dr. med. Stephan Wey, 77886 Kauf
Infrarot-Ganzkörperhyperthermie und Nährstoffsubstitution
in der Rezidivprophylaxe bei Magenkrebs
Vorgeschichte und Verlauf
34 jähriger Mann „nie“ Fieber, leere gastroenterologische Eigen- und Familienanamnese, stellt sich bei
länger bestehender Müdigkeit am 29.7.2002 im KKH Bühl vor.
Labor: Hb 7,8 g/dl, MCV 74,1 fl, Ferritin < 1 ng/ml, BKS 24/47, CEA 15,4 ng/ml
Gastroskopie: tief exkaviertes, CLO-pos. derbes Ulkus mit Gefäßstümpfen im Antrum-Corpus-Übergang;
histologisch HP-pos. wenig diff. Adenokarzinom mit Siegelringzellkomponente, diffus invasiv wachsend,
starke Expression CEA / P 53
Klassifikation: Magenkarzinom vom diffusen Typ nach Lauren
CT Abdomen: konzentrische Wandverdickung präpylorisch und mind. zwei Lymphknotenmetastasen von
3,0 und 3,5 cm Durchmesser extragastral
Therapie: Triple-Eradikation der Infektion mit Helicobacter pylori (WHO Karzinogen der Gruppe I) mit je
2x1 Tbl. Esomeprazol 40 mg, Amoxicillin 1000 mg, Clarithromycin 500 mg über sieben Tage
Am 5.8.2002 Erstvorstellung in der Praxis und Besprechung der konventionellen und
komplementärmedizinischen Therapiemöglichkeiten peri- und postoperativ.
Therapie: 2x1 Kps. Plastulen 150 mg, 2x1 Tbl. Natriumselenit 300 µg, 3x3 Tbl. Wobe-Mugos (Papain,
Trypsin, Chymotrypsin), 2x10° AE-Mulsin forte, 1 g Vit.C Brause
Am 9.8.2002 subtotale Magenresektion mit Rekonstruktion nach Roux-Y, CHE und D2Lymphonodektomie durch Prof. M. Büchler, Chir. Universitätsklinik Heidelberg
Histologie: entdifferenziertes Adenocarcinom mit ausgeprägter Lymphangiosis carcinomatosa. Der
Tumor durchsetzt alle Magenwandschichten, bricht ins anhängende Fettgewebe ein mit Infiltration des
großen Netzes. Tumorgewebe reicht fokal sehr nahe an die Serosa heran, tumorfreie Resektionsränder,
pT2, pN1 (6/30), G4, L1, R0.
Am 21.8.2002 im KKH Bühl CEA 3,5 ng/ml, Hb 7,8 g/dl und Gabe von 2x3 EK.
Therapie
Klassische onkologische Therapie:
 Am 4.9.2002 ein Zyklus 5-FU-/Folsäure-Bolustherapie mit schlechter Verträglichkeit: starke
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Diarrhoe, Exanthem am Körperstamm; Dehydrogenase Mutation
(Exon 14/DPD) negativ.
 Der Patient lehnt daraufhin die vorgeschlagene adjuvante Radiochemotherapie (Mc Donald
Schema) ab, ebenso eine Kombinationschemotherapie.
 Ab 4.10.2002 – 2/2003 sechs Zyklen je 4-0-4 Tbl. Xeloda 500 mg für je 14 Tage/7 Tage Pause.
Xeloda ist nach aktueller Metaanalyse dem i.v. 5-FU therapeutisch gleichwertig (Cassidy et al.,
Efficacy of capecitabine vs. 5-FU in colorectal and gastric cancer: updated metaanalysis. ASCO GI
2010)
Komplementäre Therapie ab 20.8.2002:
 Fieberartige Ganzkörperhyperthermie am 4.9.02 parallel zu 5-FU-Bolustherapie und je XelodaZyklus je in der 2. Therapiewoche sowie nach dem Ende der Chemotherapie zur
Immunmodulation 2003 weiterhin alle 3 Monate und nochmals 2004 bei Maximaltemperaturen
von 39,9 bis 40,5°C.
 Ernährungsumstellung auf kohlenhydratärmere, mediterran-asiatisch orientierte Kost, initial
Fortimeel Trinkbeutel. Psycho-onkologische Betreuung
 Ab 21.8.2002 tgl. Infusionstherapie mit Vit. C 5 gr., Zink 20 mg, Magnesium, 100 mg Vit. B1, 1000
µg Vit. B12, Natriumselenit 600 µg für 1 Woche
 Therapie mit Thymuspeptiden 2x pro Woche i.m. ab 20.8.2002 intermittierend
 Therapie mit Mistelextrakt Eurixor 2 x pro Woche s.c. ab 27.8.2002 bis 2005
 Therapie mit Leber-Milz-Peptiden Factor AF2 i.v. bei Hyperthermie und 2x pro Woche i.m. ab
15.4.2003 intermittierend
 Enzymtherapie mit 3x3 Tbl. Wobe-Mugos (Papain, Trypsin, Chymotrypsin)
 Gezielte orthomolekulare Therapie nach Laborwerten (Selen, Zink, Magnesium, Eisen, Vitamin
A, B1, B6, B12 und C, Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren)
 Darmfloratherapie während (Colibiogen, Perenterol) und nach (Mutaflor, Symbioflor 1)
Chemotherapie
 Dauertherapie mit ASS 100 ab 30.10.2002 (Aktivierung NK-Zellen)
Ergebnisse
 Klinisch, endoskopisch, sonographisch und radiologisch bis dato (12/2011) Vollremission und
Wohlbefinden. Volle Arbeitsfähigkeit.
 Labor am 19.4.2010: Hb 14,7 g/dl, BKS 2/6, CEA 0,80 ng/ml. Ausgleich der vor der Erkrankung
und bis Mitte 2004 bestehenden Leukopenie und Lymphopenie
 Mikronährstofftherapie wird nach Laborkontrollen fortgeführt (aktuell Vit. B12 alle 4 Wo. i.m.,
täglich: Zink 15 mg, Natriumselenit 300 µg, Magnesium 150 mg, Vit. D3 1000 IE an sonnenfreien
Tagen, Omega-3-FS 840 mg, Coenzym Q10 100 mg)
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