Ein trauriger Clown rührt an

Werbung
Ein trauriger Clown rührt an
Festwochen-Ausstellung Stefan Winkler erhält Kunstpreis der Stadt Kempten
Kempten l mdu l Ganz schön skeptisch, vielleicht traurig oder einfach
nur müde schaut der Mann mit der
roten Clownsnase einen an. „Ich will
auch!“ heißt das großformatige
Selbstporträt von Stefan Winkler,
das die Jury der 60. Kunstausstellung der Allgäuer Festwoche ebenso
in Bann zog wie ein zweites Werk
Winklers, auf dem der „Clown“ seinen Kopf mit einer Tüte verhüllt.
Der Immenstädter Maler erhält dafür heuer den mit 4100 Euro dotierten Kunstpreis der Stadt Kempten.
Bereits 2007 war Winkler (Jahrgang 1968) im Rahmen der Festwochen-Ausstellung mit dem ThomasDachser-Gedenkpreis ausgezeichnet worden. Nun also der große
Preis. Der siebenköpfigen Jury gefiel die Botschaft seiner ungewöhnlichen Selbstporträts: „Es gibt Situationen, die eigentlich zum Weinen sind, ohne dass man dagegen
ankommen kann. Der Mensch
macht gute Miene zum bösen
Spiel“, lautete ihr Urteil. Winkler
bringe dies durch „seine Bilderfindung und seine passende tonige
Farbgebung sehr gut zur Darstellung.“ Mit seinen Selbstporträts, die
er erst seit ein paar Jahren anfertigt,
möchte er „Reflexionsflächen für
Gefühlsregungen“ anbieten, sagt er.
60. Kunstpreisträger: Stefan Winkler aus
Immenstadt.
Fotos: Laurin Schmid
Für diese beiden Gemälde (links „Ich will auch!“, rechts „Geister“) wurde der Immenstädter Maler Stefan Winkler mit dem Kunstpreis der Stadt Kempten ausgezeichnet.
Foto: privat
● Angela Lohr aus Markt Rettenbach erhält den mit 2600 Euro dotierten ThomasDachser-Gedenkpreis
für
ihre beiden Gemälde „Fire & Ice
IV“ und „Landmannalaugar“.
Die Jury lobte
ihre „individuelle
Qualität“ und die Angela Lohr
„extreme Spannung“ hinsichtlich der „Farb- und
Emotionswerte“. Lohr sieht sich
selbst als intuitive Malerin und fertigt ihre Werke auf dem Boden an.
● Lisa Antonie Scherer aus Kronburg bekommt den Förderpreis aus
der Dr.-RudolfZorn-Stiftung
(2000 Euro). Die
21-Jährige überzeugte die Jury
mit
ihrer
Schwarz-WeißMonotypie-Serie
„ankommen“.
Darauf zu sehen
Lisa A. Scherer
sind 49 Kopfporträts in unterschiedlichsten
Stimmungen und Haltungen. „Ich
experimentiere gern“, sagt die
Kunststudentin.
77 Werke
● Von eingereichten 456 Werken sind
ab 14. August im Hofgartensaal der
Kemptener Residenz 77 Werke von 63
Künstlern (Malerei 31, Plastik/
Skulptur 19, Fotografie und Grafik jeweils 12, Installationen 3) zu sehen.
● Jury: Dr. Ulrich Netzer (OB Kempten, Vorsitz), Susanne Flesche
(Leiterin Kunsthaus Kaufbeuren), Dr.
Wolfgang Fetz (Kulturamtsleiter
Bregenz), Helmut Domnik (BBK-Vorsitzender), Barbara Perras (Malerin), Karl K. Maurer (Bildhauer).
Herunterladen