Modifikation Harley Benton GA15

Werbung
Modifikation Harley Benton GA15
Achtung!
Röhrenverstärker führen lebensgefährliche hohe Spannungen, die auch nach der Netztrennung über
längere Zeit weiterhin bestehen können. Elkos kontrolliert über einen Widerstand entladen. Die
Entladung durch Messung prüfen. Die Arbeiten erfolgen auf eigene Gefahr für Leib und Leben.
Grund der Modifikation:
Der Originalklang ist dumpf und der mögliche Verzerrungsgrad unbefriedigend.
Ziel der Modifikation:
Die Höhenwiedergabe soll verbessert werden. Es soll eine stärkere, variable Verzerrung erreicht
werden.
Lösungsweg:
1. Zur Verbesserung der Höhenwidergabe werden die C’s in den Gegenkopplungszweigen der
OP‘s, die eine Schwingneigung entgegenwirken sollen, entfernt. (C9, C11, C23).
Bei den geringen Verstärkungen gerät da nichts ins schwingen.
Im Tiefpass R24/C14 wird R24 gebrückt.
In den Pegelabschwächern, nach Return, werden jeweils die oberen Widerstände der Teiler
mit „Brightcaps“ von je 1n überbrückt.
2. Für eine variable Verzerrung wird R4 durch 470k ersetzt. Der gewonnene 1M-Widerstand
wird als Gitterableitwiderstand für V2A direkt über die Eingangsbuchse gelötet.
R5 wird durch ein 500k-Gain-Potentiometer ersetzt.
Dazu ist es notwendig, eine Leiterbahn aufzutrennen.
Als Sicherheit, gegen abheben des Schleifers, wird ein 2,2M Widerstand von Schleifer nach
Masse geschaltet.
3. Zur Eliminierung des Brumms wird die rote AÜ-Leitung zur Anode V4 anders verlegt
1
4.
2
Nun zum handwerklichen Teil
Nach dem Entfernen der Rückwand werden oben die Plastikstopfen herausgenommen und die
Schrauben der Chassisbefestigung herausgeschraubt.
Nach dem der Lautsprecherstecker abgezogen wurde, kann das Chassis jetzt herausgezogen
werden.
V2 (V1 gibt es ja laut Plan nicht!) wird mit einem Edding markiert. Danach werden alle Röhren entfernt
und sicher zur Seite gelegt. (Pappkarton)
Von der Leiterplatte werden die Flachstecker abgezogen und mit einem Edding beschriftet. Achtung!
Die auf der Leiterplatte befindliche Farb-Beschriftung ist falsch!!! Nur auf die eigene Beschriftung
verlassen.
3
Hier der Bereich in dem wir arbeiten und auch eine Leiterbahn unterbrechen müssen.
R4 und R5 werden ausgelötet. R4 wird durch 470k ersetzt. Unter R5 wird die Leiterbahn mit einem als
Gravierstichel umgeschliffenen Schraubenzieher aufgetrennt. Das Leiterbahnende auf der Röhrenseite bekommt eine zusätzliche Bohrung. In die drei Bohrungen werden jetzt Lötösen eingelötet.
Die Trennstelle der Leiterbahn wird mit einem grünen Edding und Lötlack optisch aufgewertet.
Die verlöteten Anschlußleitungen werden mit Schrumpfschlauch überzogen. Die in sich verflochtenen
Leitungen werden in der oberen Chassiskante verlegt und mit Kabelbindern und Stützpunkten fixiert.
Die Frontplatte erhält eine zusätzliche Bohrung für das Gain-Poti und wird mit Abreibbuchstaben
beschriftet. Der 2,2M Schutzwiderstand wird direkt am Poti verlötet.
4
Der alte R4 (1M) wird auf der Platinenrückseite als Gitterableitwiderstand direkt über die
Eingangsbuchse gelötet.
R24 wird ausgelötet und durch eine Drahtbrücke ersetzt.
C9,11 und 23 werden ausgelötet.
Zum Schluß werden auf der Platinenrückseite R60 und R16 mit je 1n überbrückt.
Jetzt sind die Platinenarbeiten abgeschlossen. Die Platine kann wieder eingebaut werden.
Brummen eliminieren
Beim Probelauf stellte sich sofort hefiges Brummen ein. Zunächst nahm ich an, daß das an der nicht
ganz optimalen Leitungsverlegung zum Gainpoti liegen könnte. Dem war aber nicht so. Offenbar gab
es diesen Brumm auch schon früher. Durch die geringe Signalverstärkung und die mumpfige
Schaltung war das nur nicht so aufgefallen. Mit etwas Zeit und Holz-Schaschlikspieß wurde die
Ursache dann gefunden.
Aus der ebenfalls etwas suboptimalen Originalverdrahtung wurde die rote Primärleitung des AÜ’s zur
Anode der V4 herausgenommen und entsprechend des Fotos anders verlegt. Direkt an diesem
zweiten PE-Anschluß wird sie mit einem Kabelbinder neu fixiert. Das Ergebnis war auch bei dem
zweiten Amp sofort reproduzierbar.
Die fertigen Zwillinge und das je Amp gewonnene Starterkit für das nächste Röhrenamp-Projekt.
Viel Spaß bei dem Projekt wünschen Euch Mütze und Peter (Rockopa58)
5
Herunterladen