Artikel aus der Beilage "Männergesundheit" MainEcho 22.2.17

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34 | MÄNNERGESUNDHEIT
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MITTWOCH, 22. FEBRUAR 2017
Die Problemzone des Mannes
Prostata: Therapiemöglichkeiten bei gutartiger Vergrößerung des Organs und neue Wege in der Krebstherapie
B
ei einem jungen
Mann ist die Prostata
etwa so groß wie eine
Walnuss. Im Laufe der Jahre
kann das Organ, das für die
Ernährung der Spermien ein
Sekret produziert, bis auf die
Größe einer Pampelmuse
anwachsen. Die Harnröhre
wird eingezwängt, die Blase
lässt sich kaum mehr entleeren. Und zur »Problemzone des Mannes« kann das
Organ noch aus anderem
Grund werden: Jährlich erkranken in Deutschland
67 000 an Prostatakrebs –
damit handelt es sich um die
häufigste Krebserkrankung
des Mannes.
Dr. med. Frank Schiefelbein, Chefarzt der urologischen Abteilung an der
Missionsärztlichen Klinik in
Würzburg, informierte nun
auf Einladung einer großen,
deutschen Krankenkasse in
Würzburg über Neues zur
Vorsorge, Diagnostik, zur
medikamentösen Therapie
und zu operativen Techniken bei Prostataerkrankungen. Die Urologie an der
Klinik gilt seit vielen Jahren
als führend in der Therapie
von Tumorerkrankungen.
Vor allem die Weiterentwicklung minimal invasiver
operativer Techniken mit
dem so genannten Da-VinciSystem verschaffte der Abteilung überregionale Bedeutung.
Wachstum einschränken
Die Prostata – zu Deutsch
Vorsteherdrüse – liegt unterhalb der Harnblase.Durch
ihre Mitte verläuft der Anfangsteil der Harnröhre. An
die Rückseite der Prostata
grenzt der Mastdarm. Hindurch verläuft außerdem der
Spritzkanal, durch den
während der Ejakulation
rund 70 Prozent des Ejakulats fließen – und zwar aus
Nebenhoden und Bläschendrüse.
Und die übrigen 30 Prozent? Produziert wird in der
Prostata ein Sekret, das bei
der Ejakulation in die Harnröhre abgegeben wird. Es
vermischt sich hier mit den
Spermien, um deren Überlebenschancen zu erhöhen.
Eine gutartige Vergrößerung der Prostata ist dabei
nicht ungewöhnlich. Das
zunächst rund 20 Gramm
schwere Organ nimmt im
Laufe der Jahre bei rund 90
Prozent der Männer an Volumen zu. Nicht selten führt
das zu Problemen beim
Wasserlassen. Als »stärkste
Waffe« in der Therapie bezeichnet Schiefelbein im
Ernstfall Kombipräparate
aus Alphablockern und Finasterid. Alphablocker bewirkten, dass sich der Blasenhals entspannt. Und Finasterid beeinflusst den
Hormonhaushalt, dadurch
wird das Wachstum der
Prostata eingeschränkt. Eine
Verkleinerung um bis zu ein
Drittel sei möglich.
Minimalinvasiver Eingriff
Reichen Medikamente nicht
aus, kann ein minimalinvasiver Eingriff erforderlich
werden: Der Arzt führt über
die Harnröhre ein Instrument bis zur vergrößerten
Prostata ein, trägt Wucherungen mit Hilfe einer
elektrischen Schlinge ab
und entfernt sie über die
Harnröhre. Vorteil laut
Urologe Schiefelbein: Es
Bei jungen Männern etwa so groß wie eine Walnuss, kann die Prostata auf die Größe einer Pampelmuse wachsen. Foto: CLIPAREA.com – Fotolia
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