Der Wirkstofl Sirolimus

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versuch ausreichend sein. Eine höhere SirolimusKonzentration steigert unnötig die Kosten. Selbst
ein 0,017oiges Sirolimus-Vaselin ist noch wirksam
(persönliche Mitteilung von Prof. D. N. Franz,
University of Cincinnati College of Medicine).
Der Wirkstofl Sirolimus
Sirolimus (INN) oder Rapamycin ist in Deutschland
ntrzeit als Rapamune@ im Handel (Rote Liste,
Hauptgruppe Immunmoduiatoren, selektive Immunsuppressiva: 51 .2.8.1.3.). Es dient zur Prophylaxe
einer Organabstoßung und gelangt als 1 mg/ml
Lösung oder als 0,5 mg, 1 mg oder 2 mg Filmtablette zum Einsatz. Die immunsuppressive Wir-
det sich Deforolimus (auch Ridaforolimus) seit
2008 in Phase III der klinischen Prüfung zur Sar-
kombehandlung [9].
Ztxzeit existiert keine Arzneibuch-Monografl e für
Sirolimus und damit auch keine amtliche Prüfung
auf Identität und Reinheit. Eine Referenz-Analysensubstanz ist erhältlich, aber ähnlich teuer wie
das Fertigarzneimittel. Nach ersten Recherchen
wäre die Firma Caelo unter Umständen in der Lage, Sirolimus aus GMP-Produktion als Rezeptursubstanz zu liefern; eine Anfrage bei der Firma
Fagron ergab einen negativen Bescheid.
Für Identitätsprüfungen könnte beispielsweise eine
Schmelzpunktbestimmung bzw. ein Mi schschmelzpunkt (mit aus einem Fertigarzneimittel extrahiertem Sirolimus) dienen. Auch die Aufnahme eines
UV-Spektrums, sofem apparativ möglich, kann
hier wertvolle Hinweise geben. Der Autor ist bemüht, apothekengerechte Prüfvorschriften zu erarbeiten und diese dann bekannt zu machen.
Die Rezeptur: Sirolimus-Vaselin
0,1
%
Da Sirolimus ein hochpotenter Arzneistoff mit
starker immunsuppressiver Wirkung ist, erfordert
die Rezeptur einen geeigneten Arbeitsschutz:
Atemschutz (P2 oder P3), Schutzbrille und Hand-
Aaa. 2: Sln0un,lus ist ein Makrolid-Lacton mit
'15
Stereozentren.
kung wird über eine mToR-Blockade vermittelt.
Der intrazellulär gebildete Komplex aus mTOR
und Sirolimus verringert die Bildung und Anzahl
aktivierter weißer Blutkörperchen (T-Lymphozyten), welche für den Angriff auf körperfremde,
transplantierte Organe verantwortlich sind - damit
sinkt das Risiko einer Organabstoßung [4].
Chemisch gesehen ist Sirolimus ein Makrolid-Lacton. Das Molekül ist chiral und enthält l5 Stereozentren. Strukturell ähnelt es den Calcineurin-Inhibitoren Tacrolimus und Pimecrolimus. Es wurde
1975 in einer Bodenprobe von der Osterinsel
(Südpazifik, Chile) entdeckt [5, 6, 7] und ist ein
S toffwechselprodukt des B odenbakteriums,S/rep tomyces hygroscopicus NRRL 5491. Auf Polynesisch heißt die Osterinsel Rapa Nui, daher der Trivialname Rapamycin und der Handelsname Rapamune@.
Zwei Derivate von Sirolimus, Temsirolimus (Torisel@ zur Behandlung von Nierenzellkarzinomen)
und Everolimus (Afinitor@ zur Behandlung des
Nierenzellkarzinoms bzw. Certican@ zur Prophylaxe der Transplantatabstoßung), sind ebenfalls in
Deutschland zugelassen [8]. Als weiteres Derivat
mit vsrbesserten galenischen Eigenschaften befln-
Nr. 3e
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29.O9 .2011
schuhe.
0,1 g Sirolimus wird mit dickflüssigem Paraffin
q. s. sorgftiltig zu einer homogenen Suspension angerieben; dabei ist die Staubbildung zu vermeiden.
Anschließend wird mit Vaselin auf 100 g aufgefüllt und in der Fantaschale oder einem geeigneten
maschinellen Mischsystem zu einer homogenen
Suspensionssalbe gerührt. Die Salbe wird am einfachsten in eine Dosierkruke gefüllt.
Die Anwendung erfolgt in der Regel ein- bis zweimal täglich nach ärztlicher Anweisung (SirolimusVaselin ist ebenso verschreibungspflichtig wie der
Wirkstoff Sirolimus) : Das Sirolimus-Vaselin 0, I o/,
wird dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen.
Wenn der Wirkstoff aus einem Fertigarzneimittel
extrahiert wird, muss er zur Gewichtskonstanz getrocknet werden, und es ist eine ldentitätsbestimmung durchzuführen, um den eingesetzten Wirkstoffanteil annähernd zu kennen. Sirolimus ist eine
weiße (farblose), kristalline Substanz mit einem
Schmelzpunktbereich von 183 'C bis 185 'C. UVMaxima finden sich bei 267 ,277 wd 288 nm [6].
Bezüglich einer eventuellen Extraktion ist Sirolimus in den folgenden Lösungsmitteln gut löslich:
Methanol, Ethanol, Aceton, Chloroform, Dichlormethan, Trichlorethan. N,N-Dimethylformamid
und Dimethylsulfoxid lösen ebenfalls gut, sind
aber nach einer Extraktion nur sehr schlecht rückstandsfrei entfernbar.
Generell sind die halogenfreien Lösungsmittel
Methanol, Ethanol und Aceton vorzuziehen (Ethanol und Aceton sind ,,Class 3 Solvents" mit geringer Toxizität nach der EMA-Guideiine for Residual Solvents).
Dimethylsulfoxid (DMSO) schließlich könnte
auch als Penetrationsverstärker eingesetzt werden;
es war als Dolobene@ pur im Handel.
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