Adeli-Therapie - neue Hoffnung für Kinder und Jugendliche

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Adeli-Therapie - neue Hoffnung für Kinder und Jugendliche mit
zerebralen Bewegungsstörungen
Zerebrale Bewegungsstörungen sind Folgen der Schädigung des Gehirns, die
vor oder nach der Geburt entstanden sind, wobei die Ursachen dafür vielfältig
sind. Durch die sogenannte Adeli-Therapie ist eine vielversprechende Methode
entwickelt worden, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen.
Die Schädigung des Gehirns zeigt sich bei den Betroffenen in einer Störung der
Motorik, die sich meist als spastische Lähmung äußert. Aber auch geistige
Behinderung und Epilepsie können die Folge sein. Die sogenannte
Zerebralparese ist eine vom Gehirn ausgehende Kinderlähmung und wird nicht
als Krankheit an sich gesehen, sondern eher als Symptom, welchem nur sehr
schwer vorgebeugt werden kann.
Meist fällt dieses Symptom in den ersten zwei Lebensjahren des Kindes auf und
kommt in erster Linie durch nicht-altersadäquate, motorische
Entwicklungsstörungen zum Vorschein. Das frühzeitige Erkennen der Krankheit
sowie die möglichst rasch durchzuführende Therapie verbessern die Aussichten
auf Erfolg.
Adeli-Anzug: Die Adeli-Therapie trägt den Namen einer Pinguinart und wurde
deshalb zum Namensgeber, da der Träger des Adeli-Anzugs (das Kernstück der
Therapie) mit seinem Gang an diesen besagten Adeli-Pinguin erinnert. Der aus
der Raumfahrt stammende Anzug besteht aus einem System von Stütz- und
Belastungselementen, wie Schulterpolstern/Weste, einem breiten Gürtel/Shorts,
Kniepolstern und Schuhen. Diese Elemente sind mit elastischen Zügen
verbunden, wodurch eine Ähnlichkeit zum Muskelsystem des Menschen
geschaffen wird.
Bewegt sich der Patient nun in diesem Anzug, werden vom Bewegungsapparat
verstärkt Nervensignale an das Gehirn geschickt und gespeichert. Durch diesen
Vorgang ruft das Gehirn bei der nächsten Bewegung die notwendigen Signale
zur Ausführung ab, wodurch Bewegungen erlernt werden, die zuvor nicht
möglich waren. Zudem werden das Bewegungssystem gestärkt und die Haltung
verbessert.
Therapie: Die Zusammenstellung dieser intensiven Therapiemethode erfolgt
durch Masseure, Neurologen, Logopäden sowie Physiotherapeuten und wird
individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt. Durch Akupunktur oder
Wärme-Kältepackungen werden im Vorfeld die Muskeln gelockert, damit der
Anzug angelegt werden kann. Jeder Anzug wird exakt auf die Bewegungsfehler
des Patienten eingestellt.
Hinzu kommen Laserbehandlungen, Manualtherapien der Wirbelsäule und der
Extremitäten sowie Logopädie. Die 14 bis 28-tägigen Rehabilitationskurse
finden meist sechs Tage die Woche 3 bis 5 Stunden lang statt, nachdem bei einer
Erstuntersuchung die Therapie zusammengestellt wurde.
Erfolgsaussichten: Die Adeli-Therapie verspricht bei 98% der Behandelten
deutliche Verbesserungen in den motorischen Aktivitäten, der Sprechfähigkeit,
des Intellekts und den sensorischen Funktionen, damit die Patienten in weiterer
Folge ein vollwertigeres Leben führen können. Weiters spricht für diese
schmerzlose Therapieform, dass keine Risikofaktoren oder Nebenwirkungen
vorhanden sind, die den Ist-Zustand verschlechtern könnten.
Die Adeli-Therapie und ihre Anwendungen wurden in 56 Ländern patentiert.
Autorin: Iris Schiffrer
Zystische Fibrose
(Mukoviszidose; CF)
Die Zystische Fibrose ist eine vererbbare Stoffwechselstörung, die von Geburt
an besteht.
Die Krankheit führt zu chronischen Entzündungen der Atemwege durch
Infektionen mit Bakterien und zu Verdauungsstörungen auf Grund einer
Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse. Auch andere Organsysteme wie Leber,
Schweißdrüsen und Fortpflanzungsorgane sind häufig betroffen.
Die CF ist die häufigste erbliche Krankheit der weißen Bevölkerung. Die
Häufigkeit liegt bei 1:2000 bis 1:3000 Neugeborenen.
Durch die immer besser werdende Behandlung gibt es heutzutage zunehmend
gute Chancen, länger als 40 Jahre mit der Krankheit zu leben.
Was sind die Ursachen der Zystischen Fibrose?
Ein genetischer Defekt am Chromosom 7 ist verantwortlich, dass es zur
vermehrten Bildung von klebrigem, zähflüssigen Schleimsekret vor allem in
den Atemwegen und im Verdauungstrakt kommt.
Damit es zum Auftreten der Krankheit kommt, muss das defekte Gen sowohl
vom Vater als auch von der Mutter an das Kind vererbt werden (dies bezeichnet
man als autosomal-rezessiven Erbgang). Bekommt das Kind nur ein defektes
Gen von Vater oder Mutter, erkrankt es nicht, es trägt jedoch das Merkmal und
kann es weiter vererben.
Das kranke Gen verursacht einen defekten Salztransport in gewissen Zelltypen.
Dies bewirkt die Bildung zäher Schleimsekrete in der Lunge, in der
Bauchspeicheldrüse, im Darm, in den Gallenwegen, in den
Fortpflanzungsorganen und in den Schweißdrüsen.
Welche Symptome treten auf?
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Die Erkrankung kann daran erkannt werden, dass der Schweiß stark salzig
schmeckt. Durch das starke Schwitzen kommt es in den heißen Monaten zu
Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten.
•
Die Beschwerden machen sich bereits in der frühen Kindheit, oft während des
ersten Lebensjahres bemerkbar - mit keuchhustenähnlichem Reizhusten und
schwerer Bronchitis sowie Lungenentzündungen. Im Lauf der Zeit entwickelt
sich eine fortschreitende Bronchitis mit schleimig-eitrigem Bronchialsekret.
•
Der vermehrte Schleim der Atemwege ist zäh und dickflüssig, was zu häufigen
bakteriellen Infektionen wie wiederkehrenden Lungenentzündungen führt.
Verursacher der Lungenentzündungen sind hauptsächlich die beiden
Bakterien Staphylokokkus und Pseudomonas.
•
Obwohl die Kinder gut essen und trinken, leiden sie unter Verdauungsstörungen
und Untergewicht. Der Stuhl ist häufig massig, glänzt hell und riecht
penetrant. Außerdem ist das Gedeihen (Größen- und Gewichtsentwicklung)
gestört. Nicht gedeihende Kinder müssen immer in Hinblick auf eine CF
untersucht werden.
•
Bei Jungen verschließen sich die Samenleiter, was letztlich zu Sterilität führt.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
•
Mit einer Schweißuntersuchung wird die erhöhte Kochsalzkonzentration
bestimmt.
•
Das defekte Gen kann mittels einer Genanalyse nachgewiesen werden.
•
Die Früherkennung im Neugeborenenalter ist sehr wichtig, da eine frühzeitige
Behandlung den Betroffenen das Leben mit der Krankheit erleichtert.
•
In Österreich wird eine generelle Neugeborenenuntersuchung auf die
Erkrankung durchgeführt, die sehr verlässlich ist, aber keine
hundertprozentige Garantie bietet, dass die Erkrankung nicht doch vorliegen
kann.
Wie behandelt man die Zystische Fibrose?
Eine regelmäßige und dauernde ärztliche Betreuung ist notwendig.
Die Behandlung der Lungenkomplikationen steht an erster Stelle:
•
Lungenphysiotherapie zur Sekretmobilisation in den Bronchien
•
Inhalationstherapie mit bronchienerweiternden Medikamenten (Beta-2Sympathomimetika) und schleimlösenden Mitteln (Mukolytika)
•
frühzeitige und gezielte Antibiotikagabe
•
Sind alle Behandlungsmöglichkeiten der Lungenerkrankung ausgeschöpft, kann
eine Lungentransplantation vorgenommen werden.
•
Vitaminpräparate und sehr kalorienreiche Ernährung
Da die Bauchspeicheldrüse nicht gut arbeitet, erhält der Patient als Beigabe zu
den Mahlzeiten Medikamente, die Verdauungsenzyme enthalten. Außerdem
muss er eine Ernährung einhalten, die reich an Kalorien und Fett ist.
Prognose
Die Lebensehrwartung hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig verbessert und
liegt heute durchschnittlich bei über 30 Jahren. Es ist anzunehmen, dass jetzt
geborene Kinder eine Lebenserwartung von 40 bis 50 Jahren haben. Da die
einzelnen Verlaufsformen jedoch sehr unterschiedlich sein können, ist eine
Vorhersage unsicher und schwierig.
Die frühzeitige Erkennung und die ständige Behandlung durch ein
spezialisiertes Team sind von größter Bedeutung. Nur so kann neben der
optimalen medizinischen Betreuung auch eine gute Lebensqualität erzielt
werden.
Autor: Prof. Dr. Manfred Götz
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