SEITE 14 MONTAG, 17. JUNI 2013 ACH SO IST DAS! Au, Qualle Etwas über Tiere wünschten sich auch Vivian Vanessa aus Schwerin sowie Thea und ihre Mitschüler aus Wittenberge. Sie leben im Meer und sehen wunderschön aus. Aber der Kontakt zu Quallen kann sehr unangenehm sein: Viele tragen ein Gift, das auf der Haut brennt. Ist es euch am Stand auch schon mal passiert, dass ihr eine Qualle berührt habt und dann brannte eure Haut? Viele Quallen tragen ein Gift in sich, das uns Menschen böse wehtun kann. Dabei ist es gar nicht ihr Ziel, uns Schmerzen zuzufügen. „Quallen fressen teilweise Garnelen oder Fische“, erklärt ein QuallenExperte. „Aber diese Tiere sind normalerweise viel schneller, da kommt die Qualle nicht hinterher.“ Deshalb muss die Beute schon bei der ersten Berührung ausgeschaltet werden. Außerdem bietet das Gift auch Schutz: „Andere Tiere könnten die Qualle zerreißen“, sagt der Fachmann. „Sie besteht ja größtenteils aus Wasser und hat kein festes Skelett.“ Viele Quallen tragen das Gift in ihren dünnen Fangarmen, den Tentakeln. Dort lagert der brennende Stoff in winzigen Kapseln, den Nesselzellen. „Bei der kleinsten Berüh- rung platzen diese Kapseln auf, und heraus springen kleine Harpunen, die sich in der Haut verhaken.“ In den Harpunen sind kleine Schläuche, durch die das Gift dann in den Körper gelangt. Das alles passiert blitzschnell, im Bruchteil einer Sekunde. Das kann auch einem Menschen passieren, der beim Schwimmen im Meer eine solche Qualle berührt. Meistens brennt es dann auf der Haut, als würde man eine Brennnessel berühren oder Sonnenbrand haben. Die Stelle wird rot und dick. Und wenn man doch einmal an eine Qualle stößt und die Haut brennt, gibt es einen Trick. Man sollte möglichst schnell trockenen Sand auf die Stelle streuen, sagt der Quallen-Experte. Der soll das Gift auf der Haut ein bisschen aufsaugen. Christiane Löll n Schwimmender Wackelpudding Sie fühlen sich an wie glibberiger Wackelpudding. Und wenn sie an den Strand gespült werden, sehen sie oft auch so ähnlich aus: Quallen. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen. Quallen können so klein sein wie eine Stecknadel, oder aber rund zwei Meter groß werden. Quallen leben hauptsächlich im Meer oder im Ozean. Sie sind recht einfach gebaut, haben zum Beispiel kein richtiges Gehirn, keine Augen oder Ohren. Aber sie können wohl zwischen oben und unten unterscheiden. Und sie bestehen fast völlig aus Wasser. Ihr Körper hat zwei Schichten aus Zellen. Dazwischen liegt eine elastische Masse. FOTO: DPA Viele Quallen können sich von oben nach unten und wieder zurück bewegen. Aber nach vorne und hinten wird es schwierig: Sie lassen sich dann mit der Strömung treiben. Eva Raisig und Stefanie Paul Informationen für Quallen-Versteher Groß, klein, blau, gelblich – willkommen in der Welt der Quallen! Auch in der Nord- und in der Ostsee leben verschiedene Arten. Kompassqualle Ihr Schirm wird bis 30 Zentimeter groß, also etwa wie die lange Seite eines DIN-A4-Blattes. Wer ihre Fangarme berührt, spürt meist ein Brennen auf der Haut. Kompassquallen leben überwiegend an den Küsten des Nordatlantiks. Aber auch in Deutschland kommen sie vor, zum Beispiel an der Insel Helgoland. Die liegt in der Nordsee. Ohrenqualle In Nord- und Ostsee leben viele Ohrenquallen. Ihr Schirm ist 25 bis 40 Zentimeter groß und hat eine weißgelbliche Farbe. Ohrenquallen bren- nen nicht auf der Haut, wenn man sie anfasst. Gelbe Haarqualle (Feuerqualle) Ihr Schirm kann bis zu 50 Zentimeter groß werden, manchmal sogar größer. In extremen Fällen im Eismeer wird die Qualle sogar bis zwei Meter groß. Der Schirm leuchtet dunkelrot, orange oder gelb. Das Gift kann richtig wehtun, wenn du damit in Berührung kommst. Blumenkohlqualle Der bläuliche Schirm wird bis 90 Zentimeter groß. Darunter liegt ein Gebilde, das aussieht wie ein Blumenkohl. Das trägt eine Unzahl von kleinen Mündern. Blumenkohlquallen an der deutschen Nordseeküste tun bei Berührung nur wenig weh. Christiane Löll