Basisqualifizierung für bürgerschaftlich Engagierte in der Flüchtlingshilfe Weltweit befinden sich nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) fast 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Menschen, die aus ihrem Herkunftsland geflüchtet sind, erhalten auch in Baden-Württemberg. große Unterstützung durch bürgerschaftlich Engagierte. Sie sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in allen Lebenslagen: in der Kinderbetreuung, bei der Sprachförderung, bei der Begleitung von Behördengängen, bei Arztbesuchen und vielem mehr. Das Land Baden-Württemberg stellt mit dem Programm „Flüchtlingshilfe durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“ verschiedene Maßnahmen zur Qualifizierung der bürgerschaftlich Engagierten in der Flüchtlingshilfe bereit. 1-02-15 Geschlechterrollen, Familie und Sexualität in muslimischen Gemeinschaften Dr. Rita Breuer Die Themen Familie und Sexualität prägen in erheblichem Maße Ethik und Rechtslehre im Islam und haben deutliche Auswikungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben mit Muslimen. Koran und Sunna enthalten zahlreiche Hinweise Geschlechterrrollen und auf ein regelkonformes Sexualverhalten. Auf der einen Seite das Bekenntnis zur grundsätzlich zu bejahenden menschlichen Sexualität, auf der anderen das Tabu jeder sexuellen Handlung außerhalb der Ehe und der absolute Schutz der Familie. Die Islamwissenschaftlerin Rita Breuer untersucht die Verwirklichung der islamischen Sexualmoral und des traditionellen Familienbilds im gesellschaftlichen Alltag, sie wirft einen Blick auf die Behandlung beider Themen im islamischen Recht, geht dem Zusammenhang von Geschlechterrollen, Sexualmoral und Integration auf den Grund und stellt sich der Frage, inwiefern islamische Moral und Modernisierung vereinbar sind. Unsere Seminarreihe begleitet die ehrenamtliche Arbeit durch Qualifizierungsmaßnahmen zu praxisnahen Fragestellungen, die in der alltäglichen Arbeit mit Geflüchteten regelmäßig auftauchen und stärkt die persönlichen Kompetenzen und Ressourcen der Helfer. Inhalte: - Ehe und Familie im Islam - Let´s talk about sex: Grundlegende Aspekte islamischer Sexualmoral - Jungfräulichkeit und Familienehre - Akzeptanz weiblicher Autoritäten und allein lebender Frauen - Verbote, Tabus und deren Folgen Für diese Veranstaltungen wurde eine Förderung bei der Landeszentrale für Politische Bildung beantragt. Die Durchführung erfolgt deshalb unter Vorbehalt der Förderzusage. Die Referentin ist u.a. Autorin des Standardwerks "Familienleben im Islam" (Herder 2008) und des im Oktober 2016 erscheinenden Buchs "Liebe, Schuld und Scham: Sexualität im Islam". Gefördert von der: Basisqualifizierung für bürgerschaftlich Engagierte in der Flüchtlingshilfe Freitag, 02.12.2016, 09:30-15:15 Uhr Aalen, Torhaus, Paul-Ulmschneider-Saal, EG Teilnehmer/-innen: 12-18 Kostenlos © karepa - Fotolia In Kooperation mit: Stadt Aalen, Familien-Bildungsstätte Aalen und Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Ostalbkreis © Marco2811 - Fotolia ©Herder Verlag ©Herder Verlag Volkshochschule Aalen e.V. Gmünder Straße 9, Torhaus Tel. (0 73 61) 95 83 - 0 Fax (0 73 61) 68 03 06 e-Mail: [email protected] http://www.vhs-aalen.de 1-02-11 Interkulturelle Kompetenz für Ehrenamtliche Hedy Wasella 1-02-13 Integration braucht Orientierung Marie-Luise Haake 1-02-14 Zuviel des Guten – geht das überhaupt? Marie-Luise Haake Ehrenamtliche in der Arbeit mit Flüchtlingen erleben häufig interkulturelle Konflikte. Oft ist den Helferinnen und Helfern wenig über die Herkunftsregionen und die kulturellen Gewohnheiten der einzelnen Gruppen bekannt. Sie sind häufiger nicht auf den Umgang mit kultureller Fremdheit vorbereitet. Eine interkulturelle Vorbereitung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kann grundlegend für einen erfolgreichen Einsatz sein. Viele Flüchtlinge kommen aus Gesellschaftsformen und Lebenszusammenhängen, die im krassen Unterschied zu unseren Gewohnheiten und gesellschaftlichen Regeln stehen. Vor allem die große Vielfalt, die Angebote, die nicht gleich zuzuordnen sind, lösen Verwirrung aus. Manche Flüchtlinge können auch unsere Schriftzeichen nicht lesen. Es gibt eine ganze Reihe von wissenswerten Dingen, die vermittelt werden sollten und / oder deren Umsetzung einer gewissen Übung und Unterstützung bedürfen. Es ist wichtig, daraus ein persönliches Programm für die Begleitungsarbeit zu erstellen, sich darüber auszutauschen, was gut läuft und wo es immer wieder Probleme gibt. Dann ist es möglich gemeinsam nach den Ursachen der Schwierigkeiten zu suchen und mögliche Alternativen gemeinsam zu entwickeln. Das Ehrenamt in der Flüchtlingsarbeit lebt vom zupackenden Engagement der vielen Menschen guten Willens. Mancher mag denken, davon kann es nie genug geben. Auch jetzt bei der Abnahme des Zustroms gibt es noch viel zu tun im Dialog mit der Bevölkerung und im Rahmen von Patenschaften zur gelingenden Integration. Dennoch stellt sich immer wieder die Frage nach dem „Zuviel“ ! Inhalte: - Sensibilisierung - Die eigene kulturelle Prägung - Kulturspezifik in der Wahrnehmung - Fremdheit - Kulturbegriffe und –modelle - Werte und Normen - „Kulturgrammatik“: Zeit, Raum, Individualismus/Kollektivismus, Aufgaben-Beziehungsorientierung - Integration Im Weiteren besteht die Möglichkeit, sich der eigenen Orientierungen bewusst zu werden. Dann gibt es die Chance dies in einen konstruktiven Dialog mit den Flüchtlingen zu bringen und dabei deren bisherige Orientierungen kennenzulernen • Was brauchen die Flüchtlinge jetzt zu Ihrem Leben bei uns? • Welche Möglichkeiten brauchen Sie, um sich wohl zu fühlen? • Was ist unsere Aufgabe und welche Grenzen sollten wir dabei akzeptieren? Dienstag, 25.10.2016, 18:00-21:00 Uhr Aalen, Torhaus, Unterrichtsraum 3, 4. OG Teilnehmer/-innen: 12-14 Kostenlos Nach einer solchen „Besinnung“ kann das Engagement möglicherweise gezielter und effektiver und mit großer Freude fortgeführt werden. Freitag, 07.10. und 14.10.2016, jeweils 17:00-20:15 Uhr Aalen, Torhaus, Unterrichtsraum 3, 4. OG Teilnehmer/-innen: 12-18 Kostenlos 1-02-17 Grundwissen Islam für Ehrenamtliche Hedy Wasella, Dr. Jürgen Wasella Der Kurs behandelt an Beispielen aus konkreten Praxisfeldern grundlegende Themen der interkulturellen Kommunikation. Er versetzt Sie in die Lage, interkulturelle Situationen in der ehrenamtlichen Arbeit erfolgreich zu beobachten und besser einzuschätzen. 1-02-12 Eigene Motivation Eugenie Andres Sich ehrenamtlich zu engagieren soll in erlebter Sinnhaftigkeit Freude und Zufriedenheit schenken. Damit sich dies erfüllen kann ist es gut, sich der eigenen Motivation, Erwartungen und Wünsche bewusst zu sein. Dieses Modul behandelt u.a. folgende Fragen: Welche Rolle habe ich als ehrenamtlicher Unterstützer/in? Wo liegen die Chancen und Grenzen im Ehrenamt? Welches sind die Besonderheiten in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit? Mittwoch, 12.10.2016, 18:00-21:00 Uhr Aalen, Torhaus, Unterrichtsraum 1, 3.OG Teilnehmer/-innen: 12-14 Kostenlos Zum einen ist zu bedenken: „viel hilft nicht unbedingt viel“ und auch die Frage: „ Ist meine Unterstützung eine Hilfe zur Eigen- und Selbstständigkeit?“ An diesem Abend besteht die Möglichkeit inne zu halten und das bisherige Engagement gemeinsam mit anderen zu reflektieren unter den Fragestellungen: Donnerstag, 24.11.2016, 18:00-21:00 Uhr Aalen, Torhaus, Unterrichtsraum 3, 4. OG Teilnehmer/-innen: 12-14 Kostenlos In der islamischen Welt, die von Marokko bis zu den Philippinen reicht, spielt die Religion eine zentrale Rolle im Leben der meisten Menschen. Der Islam ist dabei nicht nur ein religiöses Bekenntnis, sondern darüber hinaus auch Gesellschaftsordnung, Rechtssystem und Richtschnur des täglichen Handelns. Im Gegensatz zur westlichen Welt durchdringt der Islam sämtliche Bereiche des menschlichen Lebens. Jeder, der mit Muslimen kommuniziert, sollte sich mit den zentralen Begriffen des Islam und den daraus resultierenden Handlungsmaximen für Muslime vertraut machen. Im Mittelpunkt steht eine interkulturelle Sensibilisierung für den konkreten Umgang mit Muslimen. 1-02-16 Verlust - Trauer - Abschied Hiltraud Löcklin, Hospizdienst Themen: - Die Entstehung des Islam und die islamische Geschichte - Der Prophet Mohammed - Das islamische Menschen- und Gottesbild - Das Alltagsleben der Muslime - Gleichberichtigung im Islam - Frauen im Islam - Regeln, Tabus, Fettnäpfchen Montag, 05.12.2016, 18:00-21:00 Uhr Aalen, Ökumenischer Hospizdienst Aalen e.V., Friedhofstraße 7 Teilnehmer/-innen: 12-14 Kostenlos Freitag, 04.11.2016, 18:00-20:30 Uhr Samstag, 05.11.2016, 09:30-15:30 Uhr Aalen, Torhaus, Unterrichtsraum 1, 3.OG Teilnehmer/-innen: 12-18 Kostenlos Verlust und Trauer sind Erfahrungen, die jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, seinem Glauben und seiner Weltanschauung, macht. Der Abend soll einen Einblick geben, wie wir Menschen mit Verlusterlebnissen begegnen können und sie hilfreich begleiten. Fachliche Impulse zum Thema Abschied und Verlust, Sterben, Tod und Trauer sowie der Austausch von Erfahrungen sollen Inhalt des Abends sein.