SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 Wissen – Manuskriptdienst Wie das Leben auf die Erde kam Evolution – Fluss des Lebens (3) Autor: Uwe Springfeld Redaktion: Detlef Clas Regie: Günter Maurer Sendung: Samstag, 16. Mai 2009, 8.30 Uhr, SWR2 Wiederholung: Mittwoch, 28. Juli 2010, 8.30 Uhr, SWR2 Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Wissen/Aula (Montag bis Sonntag 8.30 bis 9.00 Uhr) sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für 12,50 € erhältlich. Bestellmöglichkeiten: 07221/929-6030 Kennen Sie schon das neue Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. 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Einst, zu Beginn der Evolution, kreiste die Erde als heißer Gesteinsbrocken um die Sonne. Aus rein chemischen Prozessen entwickelten sich darauf erste Organismen. Erst dann begann die biologische Evolution, sagt der Biochemiker Uwe Meierhenrich von der Universität Nizza Sophia Antipolis. Cut 1 (Meiherhenrich) Die Evolution kann man einteilen in drei Phasen. In die kosmische Evolution, danach die chemische Evolution und später die biologische Evolution. Die kosmische Evolution sagt, wie erste Atome entstanden sind. Die chemische Evolution beschreibt, wie erste Moleküle entstanden sind, die erforderlich sind, damit das Leben auf der Erde zum Beispiel entstehen kann. Wie Aminosäuren. Später, nachdem man das erste Lebewesen hat, den Last Universal Common Ancestor nennt man den, LUCA, ist das der Beginn der biologischen Evolution. Sprecherin: Stichwort: LUCA. Eine Abkürzung. LUCA steht für ‘The Last Universal Common Ancestor’. Zu Deutsch: der letzte, universale gemeinsame Vorfahre. LUCA ist der Ursprung des Lebens, der älteste und erste Organismus auf der Erde. Vermutlich eine Urbakterie. Bestehend aus einer Hülle, etwas Erbgut und einigen Proteinen. Doch Art, Gattung, Familie, Ordnung, Klasse, Stamm und Reich des Wesens sind unbekannt. Das einzige, was man weiß ist: mit LUCA begann die biologische Evolution. Sprecher: Wo kam LUCA her? War er allein? Wie ist er entstanden? Kann man sagen: LUCA lebte? Was ist das überhaupt: Leben? Wenn wir uns mit der Entstehung des Lebens auf der Erde befassen, sagt der Biochemiker Meierhenrich, dann müssen wir zwei verschiedene Familien von Biomolekülen erklären können. Cut 2 (Meierhenrich) Das erste: Wir müssen wissen, wie sind Proteine entstanden. Proteine, das sind Biokatalysatoren. Das sind Enzyme. Die zweite große Gruppe, die man erklären können muss, das ist das genetische Material. Die DNA. Die RNA. [Sprecherin: Das Leben. Zahllose Definitionen versuchen es zu fassen. Aber, um es vorweg zu sagen: vergeblich. Es entwischt den Forschern immer wieder. Weil jede Definition dessen, was „Leben“ sein könnte, zu kurz greift. Die Folge: Leben ist heute keine wissenschaftliche Kategorie, um molekularbiologische Prozesse zu beschreiben. 2 Sprecher: Trotzdem. Leben. Der Versuch einer Annäherung. Zum Beispiel von Seiten der Biologie her. Man könnte sagten: Leben ist alles, was Nahrung aufnimmt, verdaut und die Restprodukte wieder ausscheidet. Hinzu kommt, dass sich das Leben mit nur kleineren Abweichungen selbst reproduziert. Diese Definition gilt auch für vollkommen absurdes Zeug. Wie zum Beispiel das Auto. Das Auto nimmt Nahrung auf. Nämlich den Sprit. Es verbrennt, also verdaut den Treibstoff und scheidet Restprodukte wie Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und so weiter wieder aus. Außerdem vermehrt sich das Auto nahezu identisch mit Hilfe eines Parasiten, Mensch genannt, in eigens dafür konstruierten Gebäuden. Sprecherin: Zweiter Versuch. Diesmal von Seiten der Chemie her. Auf Grundlage des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik, der heißt: die Welt wird zunehmend unordentlicher. Im Wissenschaftsdeutsch: die Entropie nimmt zu. Im Umgangsdeutsch: Wenn man Mutter Natur wie einen Elefanten durch einen Porzellanladen treibt, gibt es Scherben. Aber es entsteht kein neues Kaffeeservice. Das Leben, nimmt man in der Chemie an, stemmt sich gegen die Unordnung. Um im Bild mit dem Elefanten durch den Porzellanladen zu bleiben: Leben schafft keine Scherbenhaufen, sondern klebt die Einzelstücke zu feinstem Meißner Porzellan zusammen. Und wieder kann man die Definition „Leben“ überdehnen. Zum Beispiel auf den Sauerstoff in der Atmosphäre. In höheren Luftschichten beispielsweise ordnen sich mehr Sauerstoffteilchen miteinander zu einer chemischen Verbindung an, als sie eigentlich dürften. Wissenschaftler sprechen von der Ozonschicht. Trotzdem würde niemand behauten, die Ozonschicht lebe.] Sprecher: Es gibt keine wissenschaftliche Definition des Lebens. Das Wort „Leben“ ist heute kein wissenschaftlicher Begriff. Es gibt lediglich Annäherungen. Natürlich schaffen Lebewesen eine gewisse Ordnung. Selbstverständlich verändern sie sich in ihrer Reproduktion nur wenig. Leben ist, wie zum Beispiel der Mediziner Thomas Fuchs von der Universität Heidelberg sagt – Cut 3 (Fuchs) Ein Begriff, der beschreibt, dass wir es bei Lebewesen mit Systemen zu tun haben, die in der Lage sind, sich von ihrer Umwelt durch Membranen abzugrenzen, sich innerhalb dieser Membranen selbst zu erhalten, und den fortwährenden Stoffwechsel mit der Umwelt zu nutzen, um sich fortwährend selbst zu reproduzieren. Sprecher: Damit bekommt man eine erste Ahnung, wie der Last Universal Common Ancestor, wie LUCA ausgesehen haben könnte. LUCA selbst muss schon eine Membran besessen haben. Darin befand sich ein rudimentäres Erbgut. Das steuerte einige Grundprozesse des Lebens. Beispielsweise war LUCA in der Lage, selbständig Proteine herzustellen und sich zu vermehren. Frage: Wie stellen heute lebende Zellen Proteine her? Und kann man von den heutigen Mechanismen ausgehend zurück auf LUCA schließen? Musikalischer Trenner 3 Sprecherin: Der Blick ins Innere einer lebenden Zelle erinnert jeden Laien in Sachen Molekularbiologie an einen blutigen Gruselfilm. Titel: Das Kettensägenmassaker. In den Hauptrollen die schrecklichen Geschwister DNA und RNA. Außerdem eine Kettensäge vom Typ RNA-Polymerase. In der Nebenrolle eine Gruppe harmloser Passanten des Vereins „Ribozym“. Die Geschichte selbst ist banal. Im Streit um die Liebe von Mutter Natur geht die RNA mit der Kettensäge auf die DNA los und sägt sie flugs in der Mitte durch. Um dem Grusel die Krone aufzusetzen, wühlt sie sich durch die DNA-Innereien. Währenddessen kommen von hinten die Mitglieder des Vereins Ribozym heran. Aufgrund des Schocks teilt sich die Gruppe in zwei Hälften. Die einen stürzen sich auf die RNA. Die anderen, die Fraktion der Aminosäuren, wenden sich mit schwachem Magen ab. Wie Mitglieder einer Selbsterfahrungsgruppe aus dem letzten Jahrhundert reichen sie sich die Hand und bilden augenblicklich ein gemeinsames Schmuseknäuel. Das Protein. Der Schluss des Gruselfilms ist übrigens genauso banal wie die ganze Handlung. Auf wundersame Weise wächst das Opfer DNA wieder zusammen und die RNA wird abgeführt. Nur das Schmuseknäuel, das die Aminosäuren gebildet haben, entpuppt sich langsam als eine Kettensäge. Sprecher: Zurück in die Wissenschaft. Dort spricht man von einem System sich wechselseitig bedingender Faktoren. Die RNA braucht Proteine, um an die Informationen heranzukommen, wie sie genau diese Proteine zusammensetzen kann. Was war also zuerst da? Das Protein oder das Erbgut? Womit fing alles Leben auf der Erde an? Uwe Meierhenrich: Cut 4 (Meierhenrich) Was war zuerst da? Das Protein oder die DNA. Das genetische Material. Es ist ein bisschen die Frage nach Huhn und Ei. Oft sagen wir: Das Huhn als Sinnbild für die DNA und das Ei als Sinnbild für die Proteine. Was war nun zuerst da von den beiden? Schwer zu beantworten. Denn die DNA, um sich zu replizieren, braucht die Proteine. Die Proteine wirken als Katalysatoren, um die DNA zu duplizieren. Eine DNA kann sich ohne Protein gar nicht vermehren. Also eine DNA ohne Protein ist nutzlos. Sprecherin: Proteine helfen der RNA, das Erbgut abzulesen. Erst dann kann die RNA Proteine produzieren, die ihr beim Ablesen helfen. Die Katze beißt sich in den Schwanz. Wer zieht ihn ihr wieder aus dem Maul? Cut 5 (Meierhenrich) In den 80er-Jahren wurde gesagt, es waren weder die DNA noch die Proteine. Denn man hatte ein Molekül entdeckt, was einerseits den genetischen Kode speichern kann, was andererseits zugleich aber auch als Biokatalysator, als Enzym fungieren kann. Und diese Moleküle nennen sich die RNA. Und das ist heute ein akzeptiertes Modell, dass man sagt, vor den Proteinen und vor der DNA war die RNA zugegen. Akzent Sprecher: Walter Gilbert. Chemie-Nobelpreis 1980. Sechs Jahre später sprach er plötzlich von einer RNA-Welt. Ausgerechnet die RNA, die selbst Erbinformationen enthält und die 4 gleichzeitig die Erbinformationen im Zellkern abliest, soll als erstes Biomolekül die Erde besiedelt haben. Denn, so Gilberts Argumentation, die RNA ist zwar ganz ähnlich gestrickt wie das Erbgut im Zellkern. Gleichzeitig ist die RNA jedoch viel einfacher aufgebaut. Geradezu simpel. Knapp zwanzig Jahre später, 2003, fand der Chemiker Jack Szostak von der Harvard Unversity heraus, dass sich die RNA selbst vermehren kann. Wenn in der Nähe bestimmte rötlich-braune Tonerden namens Montmorillonit vorkommen. Sprecherin: Zugegeben. Als LUCA lebte, gab es noch keine Tonerde. Tonerde gab der Erde erst im Backfischalter eine rosig glatte Oberfläche. Zu LUCAs Zeiten war die Erde rissig und faltig. Wild, heiß, laut und unberechenbar, sagt der Chemiker Henry Strasdeit von der Universität Hohenheim. Cut 6 (Strasdeit) Also wenn wir von dem Zeitpunkt der Lebensentstehung sprechen, würde ich die Erde so beschreiben: Nachdem, was man heute weiß, ein Urozean, der war salzhaltig, vielleicht 70 Grad Celsius heiß, und aus diesem Urozean heraus haben sich Vulkaninseln erhoben. Da war wohl auch relativ viel vulkanische Aktivität dort. Sprecherin: Aber die Versuche des Chemikers Jack Szostak zeigen eines. Unter günstigen Bedingungen kann sich die RNA selbst vervielfältigen. Wenn die Umwelt mitspielt, kann in kurzer Zeit aus einer einzigen RNA eine zweite hervorgehen, aus denen dann vier, acht und 16. Schließlich ist eine ganze Fläche von dieser Ur-RNA bedeckt. Kann daraus Leben entstehen? Der Last Universal Common Ancestor, LUCA? Ja, sagt Andrei Lupas, der am Tübinger Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie die Abteilung Proteinevolution leitet. Cut 7 (Lupas) Ich denke in erster Linie kann man Leben eigentlich auf eine Fortpflanzung seines Selbst, welche auf einem Stoffwechsel beruht, reduzieren. Und ich denke, da muss man also mit Systemen rechnen, die wir heute vielleicht gar nicht als Leben erkennen würden, die aber sehr wohl diese Grundeigenschaften hatten. Ich würde also diese RNA-Welt dazurechnen. Das waren membranumhüllte, sehr einfache, chemische Systeme. Sprecher: Das ist also der Stand der Dinge. Die RNA kann sich vermehren. Allerdings nur, wenn ihr die Umwelt günstig gesonnen ist. Wenn zum Beispiel solche chemischen Substanzen in der Nähe sind, die später einmal eine rotbraune Tonerde bilden werden. Ein großer Schritt in der chemischen Evolution wäre, wenn sich die RNA diese Umwelt selbst schaffen würde. Oder mehr noch: wenn sie solche Substanzen erzeugen könnte, die die Vermehrung der RNA gewissermaßen anschieben würden, ohne sich selbst dabei zu verändern. Die Chemie nennt solche Substanzen Katalysatoren. Biologen sprechen hingegen von Enzymen oder: Proteinen. Cut 8 (Lupas) Die Urproteine waren diese Peptide, welche mit der RNA-Welt interagieren konnten, welche ihre Struktur lokal in Interaktion mit der RNA-Struktur angenommen haben – Sie konnten nur mit der RNA-Struktur ihre eigene RNA-Struktur finden – aber sie hatten 5 damit schon eine gewisse Selektion durchgemacht daraufhin, eine Struktur auszubilden. Sprecherin: Wie groß wäre erst der evolutionäre Vorteil der RNA-Substanz, wenn sie sich derart entwickeln würde, dass sie gewissermaßen den Bauplan der zur Vermehrung notwendigen Proteine gespeichert hätte. Dann stünde dem Siegeszug des Lebens auf diesem Planeten nichts mehr im Wege. Außer der Frage: Woher stammen die ersten Proteine? Sprecher: Proteine bestehen aus Aminosäuren. Chemiker kennen heute über 200 verschiedene von ihnen. Dass sich bei dieser Auswahl Aminosäuren zu Proteinen zusammenfinden, scheint auf den ersten Blick nur natürlich zu sein. Auch an den Grundsubstanzen der Aminosäuren herrscht kein Mangel. Kohlenmonoxid. Bekannt als giftige Substanz aus dem Auspuff. Kohlendioxyd. Das Gas, das das Bier zum Schäumen bringt. Ammoniak. Das stechend Riechende im Glasreiniger. Methan. Kommt hinten aus der Kuh heraus. Jetzt braucht es nur noch Energie. Hitze. Strahlung. Fertig ist das Protein? Sprecherin: Ganz so einfach ist die Sache nicht. Heute findet man in Lebewesen gerade mal zehn Prozent aller möglichen Aminosäuren. Wissenschaftler sprechen von AlfaAminosäuren. Die übrigen 90 Prozent hemmen die Entwicklung des Lebens. Die Chancen, dass eine der seltenen, Lebensfördernden Aminosäuren auf eine passende zweite trifft, stehen also nicht gut. Und sie sinken sogar, wenn man sich überlegt, dass nicht nur zwei oder drei Aminosäuren ein Protein bilden, sondern mehrere hundert, manchmal sogar um die tausend von ihnen. Wie können so viele aus der kleinen Gruppe der Alfa-Aminosäuren zusammenfinden, ohne dass sich eine andere dazwischenmogelt und den gesamten Proteinaufbau zunichte macht? Cut 9 (Lupas) Wie kam die Natur dazu, genau diese 20 auszuwählen? Wenn wir wieder an die Grundhypothese, von der ich ausging, zurückgehen, dass nämlich ursprünglich RNAbasierte Organismen existierten, kann man sich sehr wohl vorstellen, dass die RNA die Aminosäuren ausgewählt hat, und zwar aufgrund ihrer Neigung, mit der RNA zu interagieren. Sprecherin: Wie also entstehen Aminosäuren? Wie kommt es, dass die wenigen passenden auch zueinander finden? Im Laufe der letzten 60 Jahre verfolgten die Wissenschaftler verschiedene Annahmen. Da war zum einen die Vermutung, das Leben sei am Rande von bestimmten Vulkanen entstanden. Vulkane, die unter Wasser liegen, zum Beispiel tief unterm nördlichen Atlantik nahe Island. Sogenannte „Black Smoker“, weil sie schwarzen Rauch ausstoßen. Darin befinden sich die Substanzen, aus denen sich Aminosäuren bilden könnten. Gleichzeitig bringen die Black Smoker die Umgebung zum Kochen. Das gibt die notwendige Energie, die Reaktion anzuschieben. Aber findet sie auch tatsächlich statt? Uwe Meierhenrich hat Proben vom Rand der Black Smoker untersucht. 6 Cut 10 (Meierhenrich) Ein Schiff fuhr auf dem Atlantik, ist dann mit einem U-Boot runtergegangen – Man hat Proben genommen, von diesem mittelatlantischen Rücken, von diesen hydrothermalen Quellen – da wo das heiße Gas rausschießt – Ich hab die Quellen auf Aminosäuren analysiert – Alle Aminosäuren, die ich dort fand, stammten von Bioorganismen. Sprecherin: Meierhenrichs Ergebnis: In den Proben befinden sich nur solche Aminosäuren, die in Organismen vorkommen. Also nur die etwa 20 gesuchten Alfa-Aminosäuren. [Was für den Laien als starkes Argument gilt, dass hier, aufgeheizt von Unterwasservulkanen, Leben entstanden sein könnte, ist für den Wissenschaftler das stärkste Gegenargument. Wenn auf rein chemischem Wege dort unten Aminosäuren entstünden, dann viele gemeinsam, sagt Uwe Meierhenrich. Also auch solche, die nicht in Lebewesen vorkommen. Aber solche lebensfremden Aminosäuren konnten in der Probe nicht nachgewiesen werden.] Schlussfolgerung: Die gefundenen Aminosäuren sind nicht durch den Vulkan entstanden, sondern stammen aus solchen Bakterien, die Biologen als „Archaeen“ oder Urbakterien bezeichnen. Solche Bakterien findet man in extremen Lebensräumen. Im Salzwasser des toten Meeres, unter höchsten Drücken der Tiefsee, an den kältesten Orten der Erde und eben am Rand solcher Vulkane, die man Black Smoker nennt. [Sprecher: Man hätte auch ohne chemische Analysen zum selben Ergebnis kommen können. Aufgrund logischer Überlegungen. Im Verlauf der biologischen Evolution haben sich immer besonders erfolgreiche Konstruktionen behauptet. Dazu zählt unter anderem ein symmetrischer Körperbau. Die linke und rechte Seite des menschlichen Körpers weisen zum Beispiel solch eine Symmetrie auf. Auf jeder Seite jeweils ein Arm mit einer Hand, ein Bein mit einem Fuß. Und in jeder Gesichtshälfte jeweils ein Auge, ein Ohr, ein Nasenloch. Selbst die Lippen haben mittig eine Kerbe. Sprecherin: Mutter Natur hatte diese Konstruktion während der kambrischen Explosion erfunden, einer Art Urknall der modernen Lebensformen. Das war vor ungefähr 550 bis 500 Millionen Jahren. Wenn Unterwasservulkane tatsächlich Quellen von Aminosäuren wären, müssten dort unten immer wieder neue Lebensformen entstehen. Die Evolution müsste dort immer wieder beim Punkt Null anfangen und nicht nach den Fortschritten der kambrischen Explosion. Nur: Wo sind solche Ur-Lebewesen? Man findet sie nicht und man kennt sie nicht. Denn es gibt sie nicht. Weil an Black Smokern keine Aminosäuren entstehen. Schlussfolgerung: Das Leben entstand aus solchen Umweltbedingungen, die heute verschwunden sind. Wie zum Beispiel die Atmosphäre der Urerde.] Cut 11 (Meinerheinrich) Das Miller-Urey-Modell versucht die Genese der ersten Aminosäuren auf der Erde zu beschreiben. Dazu hat man die Atmosphäre der frühen Erde simuliert im Labor, in der berühmten Apparatur von Miller – Miller war der Doktorrand von Harald Urey, Harald Urey Nobelpreisträger und Miller sein junger Student – Miller hat also das Experiment durchgeführt, Blitzentladungen in der Atmosphäre, und hat dann entdeckt, dass in der Atmosphäre Aminosäuren entstanden sind. 7 Sprecherin: Die Atmosphäre der Erde besteht heute zu drei Vierteln aus Stickstoff, zu einem knappen Viertel aus Sauerstoff und Bruchteilen von Prozenten aus Argon und anderen Edelgasen, Wasserdampf und Kohlendioxyd. Den Sauerstoff haben aber beispielsweise erst die Pflanzen produziert. Die Atmosphäre der Erde hat sich im Laufe der Jahrmilliarden mehrmals grundlegend verändert. Sprecher: 1953 nahm der Chemie-Nobelpreisträger Harold Urey an, die Atmosphäre der Urerde bestehe aus den Bausteinen der Aminosäuren. Also aus Methan und Kohlendioxyd und so weiter. Also beauftragte er seinen Doktorranden Stanley Miller, die nachgebildete Atmosphäre in Glaskolben zu füllen. Dann ließen sie elektrische Blitze durch die Apparatur zucken. Die Analyse der Reaktionsprodukte war ein damals durchschlagender Erfolg. Aminosäuren. Und zwar: Über 20 verschiedene. Selbst als 55 Jahre nach dem berühmten Experiment der Chemiker Jeffrey Bada von der Scripps Institution of Oceanography in La Jolla, Kalifornien, die Proben mit moderner Gaschromatografie und Massenspektrometrie nochmals überprüfte, zeigten sich dieselben Ergebnisse. Ist damit das Problem gelöst? – Nein. Cut 12 (Meierhenrich) Das große Problem, das man heute mit dem Urey-Miller-Modell hat, ist aber, dass die Atmosphäre, die von Urey und Miller simuliert wurde, nicht die Atmosphäre ist, von der man annimmt, dass es die Atmosphäre auf der frühen Erde war. Heute geht man davon aus, dass die Atmosphäre der frühen Erde überwiegend Kohlendioxyd, CO2, als Kohlenstoffträger enthielt. Urey und Miller haben in ihren Experimenten eine überwiegend reduzierende Atmosphäre benutzt, mit Methan als Kohlenstoffträger. Sprecherin: [Wie könnten sich Aminosäuren tatsächlich gebildet haben? Welche Möglichkeiten bleiben offen? Der Autodidakt und Patentanwalt Günter Wächtershäuser spielte eine leichte Abwandlung der „Black Smoker“-Idee durch. Aminosäuren seien auf bestimmten Eisen-Schwefel-Mineralien entstanden. Vergeblich. Wieder konnte man nicht erklären, wieso bevorzugt die zwanzig Aminosäuren des Lebens entstanden sein sollten, aber auch die anderen in kleineren Konzentrationen.] Es sieht so aus, als gebe es keinen Ort auf der Erde, an denen die Aminosäuren entstanden sein könnten. In dieser Situation formuliert Uwe Meierhenrich seine Überlegungen. Cut 13 (Meierhenrich) Heute geht man davon aus, dass nicht nur das interstellare Eis eine große Anzahl von Aminosäuren enthält, sondern ebenfalls die Kometen. Wenn man zudem weiß, dass ein großer Anteil des Wassers auf der Erde kometalen Ursprungs ist – man spricht von 50 bis 70 Prozent, welches einen Ursprung aus Kometen hat – kann man sich leicht zusammenreimen, wie viel organisches Material auf die Erde getragen wurde allein durch Kometen. [Sprecherin: Es klingt, wie die x-te Version der kleinen grünen Männchen vom Mars. Dass ganze Organismen von fernen Welten per Komet durch das Universum zur Erde gereist seien. Die Gegenargumente scheinen auf der Hand zu liegen. Die lebensfeindliche Umgebung des Universums: das Vakuum, die harte Weltraumstrahlung, eine Temperatur am 8 absoluten Nullpunkt. Selbst wenn man davon ausgeht, dass nur die Bausteine des Lebens von anderen Planeten auf Kometen zur Erde geritten seien, bliebe immer noch eine Frage zu klären. Wie konnten diese Bausteine den Kometen überhaupt besteigen? Sprecher: Diese Kritik übersieht einige Fakten. Die Spektralanalyse verschiedener Kometenschweife hat ihre Bestandteile ans Licht gebracht. Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd, Methan, Ammoniak. Die selben chemischen Verbindungen, wie sie noch von Urey und Miller fälschlicherweise für die Uratmosphäre angenommen wurden. Wie sie auf die Kometen gelangen, ist unklar. Dass sie dort sind, ist unbestritten. Die Bausteine für Aminosäuren, die sich später zu Proteinen verbinden könnten. Sprecherin: Ob es auch fertige Aminosäuren auf Kometen geben kann? Dann würde Uwe Meierhenrichs Annahme wesentlich plausibler klingen.] In seinem Labor baute der Astrophysiker Louis D’Hendecourt einen Kometen nach. Genauer: Das Modell eines Kometen. Cut 14 (D’Hendecourt) It is not possible to reproduce a comet in a lab – a comet is about 10 km diameters of ice and rocks – so we have to deal with microphysics that we can do in a lab with very, very small samples and than we can reproduce some of the key issues that happens on comets. Übersetzer: Man kann im Labor keine Kometen herstellen. Normalerweise besteht ein Komet mit einem Durchmesser von 10 Kilometern aus Eis und Gestein. Also müssen wir Mikrophysik machen. Damit können wir die Schlüsseleigenschaften eines Kometen reproduzieren. Sprecher: Louis D’Hendecourt gab die beobachteten Gase Ammoniak, Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und Methan in eine Vakuumkammer. In der Mitte befand sich ein kleines Stückchen Glas. Dort kristallisierten sich diese Substanzen aus, als Louis D’Hendecourt die Temperatur auf Weltraum-Niveau absenkte. Cut 15 (D’Hendecourt) And then it turns out that there is an kind of mobility in this ice – you are going to form networks which will contain subunits of molecules – it’s called polymer – And we assume, but we have no complete evidence for it this kind of organic material, this kind of polymeric material is similar to what the comet is made in the end actually. Übersetzer: Schließlich zeigt sich eine gewisse Art der Beweglichkeit im Eis. Die Bruchstücke der Moleküle bilden Netzwerke und wir nehmen an, aber wir haben noch keinen vollständigen Beweis dafür, dieses organische Material, diese Polymere entstehen letztendlich auch im Kometen. Sprecherin: Die Proben kamen zurück nach Nizza. Dort analysierte sie Uwe Meierhenrich per Gaschromatografie und Massenspektrometer. Er fand eine vollkommen neue Art 9 Aminosäuren. Für gewöhnlich haben Aminosäuren nur einen Arm, den sie Reaktionspartnern reichen. Links oder rechts. Die Aminosäuren aus dem Kometen haben jedoch zwei Arme. Links und rechts. Sie reagieren auf beiden Seiten. Deshalb spricht man von Di-Aminosäuren. Sprecher: Die Idee: Wenn sie sich mit dem einen Arm zu Proteinen verbinden, könnten sich auf der anderen Seite dieser speziellen Moleküle andere Bestandteile angelagert haben, die dem Erbgut ähnlich sind. Nukleinbasen. Die Ur-RNA. Im nächsten Schritt könnten die Proteine ihre Baupläne in der Ur-RNA abspeichern. Dieser Zusammenschluss hätte enorme Vorteile für die Proteine wie für die Ur-RNA. Die Proteine brauchten jetzt weder Weltraumstrahlung noch Kometenchemie zur Reproduktion, sondern nur die Ur-RNA. Die Ur-RNA hingegen braucht nun nicht mehr die spezielle Umgebung der rötlichbraunen Tonerde, um sich zu reproduzieren. Die Anwesenheit der Proteine genügt. So erzeugen also die ersten Proteine die Ur-RNA und die Ur-RNA die Proteine. Sprecherin: Die Verbindung mit dem Erbgut wäre geschaffen. Einige Milliarden Jahre später müssten die Proteine nur noch das Erbgut wie eine Kettensäge der Länge nach aufschneiden, um an diese Informationen heranzukommen. Ein Kreislauf des Lebens wäre geschlossen. Cut 16 (Meierhenrich) Wir sagen, dass die molekularen Bausteine des Lebens aus dem Weltraum stammen. Diese Aminosäuren, die wir in den Kometen finden, sind nicht lebende Materie. Nach allen Definitionen des Lebens, die man anwenden könnte. Diese Aminosäuren leben nicht. Es gibt auch keine Bakterien in den Kometen. Das heißt, wir sagen: Wir sind nicht Marsmenschen, aber die molekularen Bausteine des menschlichen oder der sämtlichen Bioorganismen stammen aus dem Weltraum. Sprecher: Wie gut D’Hendecourts Kometenmodell ist, wird sich frühestens 2014 zeigen. Dann soll die europäische Raumsonde Rosetta auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko landen. Mit an Bord: ein Gaschromatograph von Uwe Meiherhenrich. Er ist überzeugt davon, die vorhergesagten Aminosäuren auf dem Kometen tatsächlich zu finden. Musikalischer Trenner Sprecherin: So soll also das Leben auf der Erde entstanden sein. Kometen und Meteoriten haben Eis auf die Erde transportiert. Chemisch kontaminiert mit Aminosäuren. Durch die Hitze auf dem Planeten schmolz das Eis, es bildete sich eine „Ursuppe“. Darin konnten die Aminosäuren zueinander finden und erste Proteine bilden. Sprecher: Dieser letzte Schritt ist doch zu einfach, sagt Henry Strasdeit. In wässeriger Lösung bleiben Proteine gerade mal ein bis zwei Jahre lang stabil. Dann zerfallen sie wieder in Aminosäuren. Strasdeits Annahme: Es müssen sich keine Hohlräume gebildet haben. Abgeschlossene Bläschen, in denen die Aminosäuren aus dem Universum mit der UrRNA der Erde zusammentrafen. 10 Sprecherin: Eine mögliche Antwort kommt aus den USA. Wieder spielt die rötlich-braune Tonerde eine Rolle. In einem neuen Experiment gab der Chemiker Jack Szostak Fettsäuren hinzu. Wie von selbst schlossen sich diese Fettsäuren zu kleinen Bläschen zusammen. Solche Bläschen, schließt der Chemiker Henry Strasdeit, könnten die ersten, irdischen Aminosäuren fest umschlossen haben. Cut 17 (Strasdeit) Das muss man sich erst einmal so vorstellen, dass es dort einen Raum gibt, ein wahrscheinlich sehr kleiner Raum, der Größe einer heutigen Bakterie, in dem ein Teil der Ursuppe abgeschlossen ist. Dort können also spezielle Reaktionen stattfinden, zum Beispiel können sich Stoffe aufkonzentrieren, diese Stoffe würden ansonsten einfach in der Ursuppe verdünnt werden. Sprecherin: Weitere Fettsäuren lassen das Bläschen wachsen und wachsen. Zwängt man sie allerdings durch ein feines Sieb, auf der Urerde beispielsweise bei Sturm und Flut durch poröses Vulkangestein, zerteilen sie sich in zwei Bläschen. Diese Gebilde, man mag noch nicht von Leben sprechen, konnten sich also reproduzieren. Allerdings: Bei diesem „Aus-zwei-mach-eins“ Vorgang verdoppelt sich nicht das Erbgut. Die eingeschlossenen Aminosäuren, jetzt zu Proteinen verbunden, die ihre Baupläne in Nukleinsäuren abgelegt hatten, verteilten sich wie Mitglieder einer beliebigen Gruppe. Die links Stehenden rücken weiter nach links, die rechts Stehenden weiter nach rechts. [Sprecher: Im nächsten Evolutionsschritt ändert sich die Membran. Sie wird für bestimmte Chemikalien durchlässig. Andere Substanzen, die das Wechselspiel von Protein und RNA unterbrechen, werden draußengehalten. Damit ist der erste Stoffwechsel entstanden, der erste Metabolismus. Cut 18 (Strasdeit) Ich denke, so ein Stoffwechsel kommt ne gewisse Zeit lang alleine zurecht, wird aber dann eine gewisse Komplexität nicht mehr überschreiten können, und vielleicht war das dann ja auch so ne Art Evolutionsdruck auf dieser Stufe dann, Vor-RNA-Moleküle zu entwickeln. Aber die sind meiner Überzeugung nach nicht einfach in der Ursuppe entstanden sondern konnten nur auf Basis solch eines Metabolismus entstehen.] Sprecher: LUCA. The Last Universal Common Ancestor. Der letzte universale gemeinsame Vorfahre aller Lebewesen. Der Ursprung der biologischen Evolution. Zugegeben. Die Überlegungen von Henry Strasdeit und Uwe Meierhenrich haben Modellcharakter. Die beschriebenen, chemischen Reaktionen stellen prinzipielle Abläufe dar. So könnte die Ur-RNA entstanden sein, so die erste Aminosäure, das ersten Protein. So könnten alle zusammengefunden haben, dass sie in einer Weise miteinander reagieren, die man heute „Leben“ nennt. Sprecherin: Solche Modelle beschreiben Prinzipien, nach denen chemische Reaktionen verlaufen sein könnten. Sie beschreiben keine konkreten chemischen Reaktionen. Deshalb weiß heute niemand, mit welchem Erbgut, mit welcher RNA Mutter Natur LUCA ausgestattet hatte. Niemand kann sagen, welche Proteine dieses Erbgut exakt synthetisieren konnte. 11 Deshalb kann auch niemand sagen, ob LUCA oder ein anderes Ur-Bakterium die ältesten fossilen Spuren der Welt hinterlassen haben. Sprecher: Diese Spuren sind etwa 3,8 Milliarden Jahre alt und befinden sich in der Region Pilbaram in Westaustralien. Wissenschaftler nennen die Gesteinsformationen, die dort vorkommen, Stromatolithen. Das sind Sedimente in Knollen oder Säulengestalt, die unter anderem durch den Stoffwechsel früher Bakterien entstanden sind. Sprecherin: Allerdings sagen diese wissenschaftlichen Überlegungen auch: Es sind mehrere, viele, sozusagen ungezählt viele chemische Reaktionen möglich, die auf der Erde zu dem geführt haben, was man Leben nennt. LUCA muss kein einzelner Organismus gewesen sein, kein Adam und keine Eva in einem, in bakterieller Gestalt. Durch die chemische Evolution könnten viele verschiedene Organismen gleichzeitig entstanden sein. Cut 19 (Strasdeit) Man muss sich das nicht so vorstellen, dass das ein einzelnes Lebewesen war, also eine einzelne Bakterie, sondern eine Gemeinschaft von Lebewesen – und der zweite Punkt: Es war die Gemeinschaft von Lebewesen, von der unmittelbar alle anderen Lebewesen heute abstammen. Es könnte aber schon früher andere Lebewesen gegeben haben, unter Umständen schon sehr viel früher. Sprecher: Auf der Erde ist kein Biotop bekannt, das nur von einer Art, einer Gattung Lebewesen bevölkert wird. Leben besteht immer auch aus Kommunikation. Selbst heute noch kommunizieren Bakterien, indem sie untereinander Chemikalien austauschen. Die Einen leben von den Substanzen des Anderen und die Anderen brauchen die Stoffe, die ihnen von den Ersten zur Verfügung gestellt werden. So bilden sich biologische Systeme heraus. Und damit die biologische Evolution: Die Suche nach Nischen in der Umwelt, die das Überleben ermöglichen. Sprecherin: Im Laufe der Milliarden Jahre des Lebens auf dem Planeten Erde wandeln sich einige der ersten Bakterien zu baumartigen Farnen, die später zu Eiche und Buche werden. Einige andere entwickeln sich zu Sauriern, aus denen Vögel hervorgehen. Dritte werden irgendwann einmal zu einem spitzmausähnlichen Tier, das die Evolution zu Pferd und Esel formt, zu Hund und Katze, zu Affe und Mensch. ***** 12