64 5/2002 Baustoffe + Bauchemie Baumarkt + Bauwirtschaft Fassadensteine Moderne Fassadengestaltung für die FH Koblenz Sanierungs- und Kapazitätsprobleme der Räumlichkeiten gehören bei vielen Universitäten und Hochschulen zum Alltag. Auch die Fachhochschule Koblenz befindet sich, bedingt durch kontinuierlich steigende Studentenzahlen, auf Expansionskurs. Für die Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik wurde kürzlich ein neuer Gebäudekomplex fertig gestellt. Vera Kleinjung, Essen Moderne Architektur Die mit dem Objekt beauftragten Planer des Architekturbüros Eichler aus Alzey wiesen bereits bei ihrem Wettbewerbsentwurf auf die Einbindung des Gebäudekomplexes in die landschaftlich schöne Umgebung hin. Ein weiterer wichtiger Planungsaspekt war die Schaffung eines Objektes mit unverwechselbarem Profil, mit dem sich die zukünftigen Ingenieure identifizieren können. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Objekt und die darauf aufbauende Konzeption führten schließlich zum Gewinn des Architektenwettbewerbs und damit zum Erhalt des Auftrags. Auf insgesamt 16 500 m2 Fläche entstanden Hörsäle, Seminarräume und technische Labors, ein Rechenzentrum, Werkstätten sowie Personalräume. Darüber hinaus wurden Übergangslösungen für die Mensa, Cafeteria und die Bibliothek realisiert. Die klaren Gebäudestrukturen und die rationale architektonische Gestaltung lassen den Bildungsauftrag der FH-Koblenz Abb. 1: Die Fachhochschule Koblenz errichtete für die Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik einen neuen Gebäudekomplex Bautafel Bauherr: Land Rheinland-Pfalz Architekten: Architekturbüro Karl u. Ernst Eichler, Alzey Produkte: Kann-Fassadensteine 9000 m2 hellgrau Nr. 51a, porig 500 m2 blau Nr. 78, porig 250 m Kann-Fertigteilstürze bereits erahnen. Die hellgraue, aus Sichtmauerwerk bestehende Fassade mit technischer Anmutung wurde aus porigen Beton-Fassadensteinen der Firma Kann, Bendorf, erstellt. In Kombination mit großen Glasflächen und Gestaltungselementen aus Stahl und Aluminium bietet sie ein modernes, zukunftsorientiertes Erscheinungsbild. Zentrales Element des Gebäudekomplexes ist eine leicht geschwungene Halle, die alle Funktionsbereiche des Fachhochschul-Neubaues miteinander verbindet. Sie ermöglicht auch einen Panorama-Blick über die umgebende Landschaft. Im Gegensatz zu den Fachbereichsgebäuden in Skelettbauweise entstanden die Hörsäle aus massivem Stahlbeton. Ihre Wände wurden mit Sichtmauerwerk aus Kann-Fassadensteinen verkleidet. Baumarkt + Bauwirtschaft Baustoffe + Bauchemie 5/2002 Fassadensteine Abb.2: Die Kombination von Kann-Fassadensteinen mit großen Glasflächen und Gestaltungselementen aus Stahl und Aluminium bietet ein modernes Erscheinungsbild Abb. 3: Die Fassadensteine umlaufen als blaues Band die einzelnen Geschossebenen Abb. 4: Das hellgraue Sichtmauerwerk mit der blauen Bänderung harmoniert gut mit den Holztönen der Möblierung Fotos: Kann,Bendorf Fassadensteine für Innenbereiche Gestalten mit Fassadensteinen auch Ergänzungssteine in verschiedenen Abmessungen erhältlich. Ebenfalls für den Planer von Interesse sind spezielle Sonderbauteile wie Fensterbänke, Stürze oder großformatige Fassadenelemente. Die Kann-Fassadensteine lassen sich zur Erstellung von tragendem Sichtmauerwerk und, wie im Falle der FH-Koblenz, für mehrschalige Außenwände einsetzen. Auch im Innenbereich der Hochschulgebäude wurde der hellgraue KannFassadenstein konsequent eingesetzt. Zu nennen sind hier Flure und Treppenhäuser, das Foyer, aber auch die Mensa sowie die Werkhallen. Architekt Ernst Eichler hält Sichtmauerwerk, wie es in der FH-Koblenz verwendet wurde, für die ideale Wandgestaltung in Schulen und öffentlichen Gebäuden: „Sichtmauerwerk wirkt angenehm in seiner Ausstrahlung und reizt nicht zum Verunstalten der Wände durch Bemalen oder Graffiti. Es sieht auch nach 20 Jahren noch gut aus.“ Fassadensteine eignen sich auch sehr gut zur farblichen Wandgestaltung. Im Neubau der Fachhochschule umlaufen Sie als schmales blaues Band die einzelnen Geschossebenen der Gebäude auf der äußeren und inneren Fassadenfläche. Auf diese Weise betonen sie die Horizontale und lockern gleichzeitig die Wandfläche auf. Darüber hinaus schafft das kühle Blau einen interessanten Kontrast zu den Holztönen der Möblierung. Insgesamt wurden für den Standort Neukarthause ca. 10 000 m2 Kann-Fassadensteine vermauert, knapp 500 m2 davon in Blau. Mit Fassadensteinen bieten sich Planern und Architekten vielfältige gestalterische Möglichkeiten. Sie eignen sich sehr gut für den Bereich der modernen Architektur, lassen sich aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu denkmalgeschützten Gebäuden mit Natursteinfassade einsetzen.Eine breite Farbpalette ermöglicht die Kombination mit Naturstein genauso wie mit Glasfassaden oder Stahlelementen. Erhältlich sind Kann-Fassadensteine in verschiedenen Grau- und Naturtönen, Beige, Weiß, Atlasrot sowie Terracotta und Blau. Darüber hinaus ist ein gesondertes Farbangebot in Pastellfarben lieferbar. Auf Wunsch sind auch individuelle Farbtöne erhältlich. Da für die Fassadensteine farbige Naturedelsplitte sowie witterungsbeständige Eisenoxidfarben verwendet werden, verlieren die Steine auch nach jahrelanger Bewitterung nichts von ihrer Farbkraft. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen sich durch verschiedene Oberflächenstrukturen. Zur Wahl stehen glatte, porige, kugelgestrahlte und bruchraue Fassadensteine. Eine Kombination speziell mit Naturstein, Schiefer oder Putz erlaubt interessante Effekte. Die Steine werden im modularen und im oktametrischen Maßsystem gefertigt. Darüber hinaus sind Erweiterung geplant Der Neubau der FH-Koblenz war mit rund 1100 Studenten von Anfang an komplett ausgelastet. Daher besteht bereits ein Konzept zur Erweiterung durch einen zweiten Bauabschnitt.In Planung sind drei weitere Fachbereichs-Trakte, die Platz für ca. 2000 Studierende bieten sollen. Die bereits ansässigen Studenten haben ihre neue Studienumgebung voll angenommen. Dazu beigetragen hat neben den idealen Ausbildungsbedingungen die offene und freundliche Architektur des Gebäudes sowie seine behutsame Einbettung in die Umgebung. ✑ Autorenkontakt Vera Kleinjung,Pressebüro WollenbergLast,Essen,Tel.: 0201/67 85 16 65