Plattentektonischer Zyklus

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Quelle: 978-3-12-104104-6 TERRA Erdkunde Ausgabe N, Ausgabe für Gymnasien, Schülerbuch, Oberstufe, S. 22
Plattentektonischer Zyklus
Der kanadische Geowissenschaftler John T. Wilson
fasste 1970 die Plattenbewegungen in einem
Zyklus zusammen, der sich
aus zwei entgegengesetzt
verlaufenden Vorgängen
zusammensetzt.
Plattentektonisches Modell (Wilson-Zyklus)
Schließung:
Kollisionsstadium
(z.B. Himalaya-Region)
Öffnung:
GroßkontinentAusgangsstadium
Wärmestau
Öffnung:
Schließung:
Grabenbruch-/Rift-/
Subduktionsstadium
Embryonalstadium
(z.B. Pazifik)
(z.B. Oberrheingraben)
Meeresspiegel
Öffnung:
Öffnung:
Meeresstadium
(z.B. Rotes Meer)
Ozeanstadium
(z.B. Atlantik)
Ozeanische
Kruste
Plattentektonik statt Kontinentverschiebung.
Ende der 1960er-Jahre entwickelte der kanadische Geowissenschaftler John Tuzo Wilson die
Theorie der Plattentektonik. Sie besagt, dass
die oberste Schicht der Erde, die Erdkruste, aus
sieben großen und 18 kleineren Teilstücken,
den sogenannten Platten, wie ein Riesenpuzzle zusammengesetzt ist. Sie treiben mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf der Asthenosphäre, der heißen und zähflüssigen Schicht
des oberen Erdmantels. Die Platten tragen sowohl die Meeresböden wie auch die Landmassen der Kontinente. Anders als bei Wegeners
Theorie der Kontinentalverschiebung besagt
Wilson, dass sich nicht die Kontinente bewegen, sondern die Platten, auf denen die Kontinente liegen. Messungen haben gezeigt, dass
sich die kontinentalen Platten wie die Afrikanische oder die Eurasische Platte mit 2 – 3 cm im
Jahr bewegen. Platten, die nur Meeresböden
tragen, wie die Pazifische Platte, können dagegen Geschwindigkeiten bis zu 10 cm im Jahr
erreichen.
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Plattentektonischer Zyklus. Wilson hat 1970
das gesamte Geschehen der Plattentektonik
erstmals in einem Zyklus zusammengefasst,
der als Wilson- oder Plattentektonischer Zyklus bezeichnet wird. Er beschreibt die Entstehung, die Entwicklung und das Verschwinden eines Ozeans mit einem Öffnungs- und
Schließungsprozess.
Der Öffnungsprozess beginnt mit der Bildung
eines kontinentalen Grabens und führt zur
Ozeanbildung und damit zur Entstehung ozeanischer Lithosphäre. Mit dem Schließungsprozess wird infolge der Einengung der Ozeane
kontinentale Lithosphäre gebildet. Der Plattentektonische Zyklus ermöglicht es, viele Erscheinungen auf der Erde zu deuten. Er ist jedoch als
Idealschema aufzufassen, von dem es Abweichungen geben kann. Es ist durchaus möglich,
dass die Entwicklung nicht alle Stadien durchläuft. Zum Beispiel muss nicht jede kontinentale Grabenbildung zur Entwicklung eines Ozeans
führen und es ist auch eher unwahrscheinlich,
dass die Kontinente genau wieder dort zusammentreffen, wo sie vorher auseinandergerissen
sind.
09.03.2011 09:22:11
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