INFLECTRA™ (INFLIXIMAB): SICHERHEITSINFORMATION FÜR VERSCHREIBENDE ÄRZTE Infliximab kann mit schwerwiegenden, potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen einhergehen, die verhindert oder identifiziert und so früh wie möglich behandelt werden müssen. Die nachfolgende Anleitung stellt wichtige Informationen zu den bekannten Risiken bei der Behandlung von Patienten in den zugelassenen Indikationen dar. Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte der Fachinformation. INFLECTRA™ ist ein biologisches Arzneimittel. Für die Nachverfolgbarkeit ist es wichtig, den Handelsnamen und die Chargennummer des beim Patienten angewendeten Präparats zu dokumentieren, besonders bei Verdachtsfällen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs). VORSICHTSMASSNAHMEN DER ANWENDUNG Kongestive Herzinsuffizienz INFLECTRATM ist bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III/IV) kontraindiziert. ●● Patienten mit leichter Herzinsuffizienz (NYHA I/II) sollten engmaschig überwacht werden und INFLECTRATM muss abgesetzt werden, wenn neue oder sich verschlechternde Symptome einer Herzinsuffizienz auftreten. Tuberkulose (Tbc) Es wurde über Fälle von aktiver Tbc bei mit Infliximab behandelten Patienten berichtet. Bevor eine INFLECTRATM-Behandlung begonnen wird, müssen alle Patienten hinsichtlich einer aktiven oder inaktiven („latenten”) Tbc untersucht werden. ●● Falls eine aktive Tbc diagnostiziert wird, darf die INFLECTRATM-Therapie nicht begonnen werden. ●● F alls eine inaktive („latente”) Tbc diagnostiziert wird, muss eine Behandlung der latenten Tuberkulose mit einer Anti-Tuberkulose-Therapie vor der Verabreichung von INFLECTRATM eingeleitet werden. Andere Infektionen INFLECTRATM ist bei Patienten mit schweren Infektionen wie z. B. Sepsis, Abszesse und opportunistische Infektionen kontraindiziert. ●● Patienten, die während der Behandlung eine neue Infektion entwickeln, sollten engmaschig überwacht werden. ●● INFLECTRATM sollte abgesetzt werden, wenn Patienten eine neue schwere Infektion entwickeln. Schwere Infektionen einschließlich Sepsis (ausgenommen opportunistische Infektionen und Tbc) Patienten, die Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Blocker einschließlich Infliximab anwenden, sind anfälliger für schwere Infektionen. ●● Wenn ein Patient eine neue schwere Infektion oder Sepsis entwickelt, sollte INFLECTRATM abgesetzt werden. ●● E ine geeignete antimikrobielle oder antimykotische Therapie ist einzuleiten bis die Infektion beherrscht ist. Hepatitis B (HBV)-Reaktivierung ●● Patienten sind auf das Vorliegen einer HBV-Infektion zu testen bevor die Behandlung mit INFLECTRATM eingeleitet wird. ●● T räger des HBV, die einer Behandlung mit INFLECTRATM bedürfen, sollten während der Therapie und bis mehrere Monate nach Therapieende engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer reaktivierten HBV-Infektion überwacht werden. ●● B ei Patienten, bei denen es zu einer HBV-Reaktivierung kommt, sollte die Therapie mit INFLECTRATM abgebrochen und eine effektive antivirale Therapie mit angemessener unterstützender Behandlung eingeleitet werden. Serumkrankheit (verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion) Verfügbare Daten deuten auf ein erhöhtes Risiko für eine verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion mit zunehmender Länge des Infliximab-freien Intervalls hin. ●● Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sich bei einer verzögert auftretenden Nebenwirkung unverzüglich medizinischen Rat einholen müssen. ●● F alls Patienten nach längerer Zeit wiederbehandelt werden, müssen sie hinsichtlich des Auftretens von Anzeichen und Symptomen einer verzögerten Überempfindlichkeitsreaktion sorgfältig überwacht werden. Hämatologische Reaktionen Es wurde über Fälle von Panzytopenie, Leukopenie, Neutropenie und Thrombozytopenie bei Patienten berichtet, die TNF-Blocker erhielten, einschließlich Infliximab.. ●● Alle Patienten müssen darauf hingewiesen werden unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, falls bei ihnen während der INFLECTRATM-Behandlung Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine Blutdyskrasie (z. B. anhaltendes Fieber, Blutergüsse, Blutungen, Blässe) hindeuten. ●● E in Absetzen der INFLECTRATM -Therapie sollte bei Patienten mit bestätigten signifikanten hämatologischen Auffälligkeiten in Erwägung gezogen werden. Systemischer Lupus erythematodes/ Lupus-ähnliches Syndrom ●● Entwickelt ein Patient nach der Behandlung mit INFLECTRATM Symptome, die auf ein Lupus-ähnliches Syndrom hinweisen und fällt der Antikörperbefund gegen doppelsträngige DNA positiv aus, muss INFLECTRATM abgesetzt werden. Demyelinisierende Erkrankungen Bei Patienten mit vorbestehenden oder kürzlich aufgetretenen demyelinisierenden Erkrankungen muss vor der Einleitung der Therapie mit INFLECTRATM das NutzenRisiko-Verhältnis der Anti-TNF-Behandlung sorgfältig abgewogen werden. ●● Ein Absetzen von INFLECTRATM muss in Betracht gezogen werden, wenn diese Erkrankungen sich entwickeln. Hepatosplenales T-Zell-Lymphom (HSTCL) Ein Risiko für die Entwicklung eines HSTCL bei Patienten, die mit INFLECTRATM behandelt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. ●● Bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sollte das potentielle Risiko für die Entwicklung eines HSTCL bei der Kombination von AZA (Azathioprin) oder 6-MP (6-Mercaptopurin) mit Infliximab sorgfältig abgewogen werden, vor allem bei jugendlichen oder jungen erwachsenen Männern. Lymphome (ausgenommen HSTCL) Ein Risiko für die Entwicklung von Lymphomen oder anderen Malignomen bei Patienten, die mit einer TNFblockierenden Substanz behandelt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. ●● Vorsicht ist angezeigt, wenn INFLECTRATM bei Patienten mit malignen Erkrankungen in der Vorgeschichte eingesetzt werden soll oder wenn die Fortführung der Behandlung bei Patienten, die maligne Erkrankungen entwickelt haben, in Erwägung gezogen wird. Hepatobiliäre Ereignisse ●● Patienten, die INFLECTRATM erhalten und Symptome oder Anzeichen einer Leberfunktionsstörung aufweisen, sollten auf Hinweise einer Leberschädigung untersucht werden. ●● Falls sich ein Ikterus und/oder GPT-Erhöhung um mindestens das Fünffache des oberen Normalwertes entwickeln, sollte INFLECTRATM abgesetzt werden und eine umfassende Untersuchung der Abweichung erfolgen. Intestinaler und perianaler Abszess (bei Morbus Crohn) ●● Bei Patienten mit Morbus Crohn mit Fistelbildung und akut eitrigen Fisteln darf die Therapie mit INFLECTRATM nicht eingeleitet werden bevor eine mögliche Infektionsquelle, insbesondere ein Abszess, ausgeschlossen wurde. Sarkoidose/Sarkoid-ähnliche Reaktionen Sarkoidose/Sarkoid-ähnliche Reaktionen sind selten bei mit Infliximab behandelten Patienten beobachtet worden. ●● Wenn ein Patient Symptome entwickelt, die auf eine Sarkoid-ähnliche Reaktion hindeuten, darf die Behandlung mit INFLECTRATM nicht weitergeführt werden. Schwerwiegende Infusionsreaktion während eines erneuten Induktionstherapieregime nach Wiederauftreten der Krankheitssymptomatik Infliximab wurde mit akuten infusionsbedingten Reaktionen, anaphylaktischem Schock und verzögerten Überempfindlichkeitsreaktionen in Zusammenhang gebracht. ●● Wenn akute infusionsbedingte Reaktionen auftreten, ist die INFLECTRATM-Infusion sofort zu unterbrechen. Infusionsreaktionen nach Wiederbehandlung mit Infliximab: ●● In einer Studie bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Psoriasis traten die meisten der schwerwiegenden Infusionsreaktionen während der zweiten Infusion in Woche 2 auf. ●● Die Symptome umfassten Dyspnoe, Urtikaria, Gesichtsödeme und Hypotonie, waren jedoch nicht hierauf begrenzt. ●● In allen Fällen wurde die Infliximab-Behandlung abgebrochen und/oder eine andere Behandlung eingeleitet, was zu einem kompletten Rückgang der Symptome führte. Maligne Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen Ein Risiko für die Entwicklung maligner Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, die mit TNF-Blockern, einschließlich INFLECTRATM, behandelt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. Ungefähr die Hälfte der Malignome bei Kindern und Jugendlichen, über die nach Markteinführung berichtet wurden, waren Lymphome. Nach der Markteinführung wurden seltene Fälle von HSTCL bei Patienten beschrieben, die mit TNF-Blockern einschließlich Infliximab behandelt wurden. ●● Alle Infliximab-Fälle traten bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf und die meisten wurden bei jugendlichen oder jungen erwachsenen Männern beschrieben. ●● Alle diese Patienten hatten eine Behandlung mit AZA oder 6-MP gleichzeitig mit oder unmittelbar vor Infliximab erhalten. ●● Das potentielle Risiko der Kombination von AZA oder 6-MP und INFLECTRATM sollte sorgfältig abgewogen werden. Leukämie Nach Markteinführung wurden Fälle von Leukämie bei Patienten berichtet, die mit einem TNF-Antagonisten behandelt wurden. Es besteht ein erhöhtes Hintergrundrisiko für Lymphome und Leukämie bei Patienten, die an einer langjährigen, hochaktiven, entzündlichen rheumatoiden Arthritis leiden. DIE RISIKEN, DIE IN DIESER ANLEITUNG GENANNT SIND, SOLLTEN MIT DEN PATIENTEN, DIE INFLECTRATM ERHALTEN, BESPROCHEN WERDEN. ZUR UNTERSTÜTZUNG KÖNNEN HIERFÜR DIE UNTEN AUFGEFÜHRTEN UNTERLAGEN VERWENDET WERDEN. Zu Beginn der INFLECTRATM-Behandlung sollten Patienten folgendes zur Verfügung gestellt bekommen:: ●● Patienten-Hinweiskarte ●● Infusionsplaner Patienten-Hinweiskarte Infusionsplaner Um zu gewährleisten, dass die hervorgehobenen Informationen in der Patienten-Hinweiskarte verstanden werden, sollten sie mit dem Patienten besprochen werden. ●● Enthält die Möglichkeit den Handelsnamen und die Chargennummer einer jeden Infusion zu vermerken. ●● Patienten werden aufgefordert bei auftretenden Anzeichen einer Infektion oder Herzproblemen vor oder während der Behandlung ihren Arzt unverzüglich zu informieren. ●● Patienten werden auf die Wichtigkeit hingeweisen, den Handelsnamen und die Chargennummer einer jeden Infusion zu dokumentieren. ●● Patienten werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie bei Anzeichen von Nebenwirkungen ihren Arzt unverzüglich informieren sollten. ●● Patienten werden aufgefordert, ihre Ärzte zu informieren, wenn sie bereits in der Vergangenheit mit Infliximab behandelt worden sind. Kontakt Hospira Deutschland GmbH: +49 (0)89 4377770 [email protected] August 2013 EMEA/13/270