INFLECTRA™ (INFLIXIMAB): FÜR KINDER MIT CHRONISCH-ENTZÜNDLICHER DARMERKRANKUNG (CED) SICHERHEITSINFORMATION INFLECTRA™ ist indiziert bei: Pädiatrischem Morbus Crohn Zur Behandlung eines schweren aktiven Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren: ●● die nicht auf eine konventionelle Therapie einschließlich einem Kortikosteroid, einem Immunmodulator und einer primären Ernährungstherapie angesprochen haben; oder ●● die eine Unverträglichkeit oder Kontraindikationen für solche Therapien haben. Infliximab wurde nur in Kombination mit einer konventionellen immunsuppressiven Therapie untersucht. Pädiatrischer Colitis ulcerosa Zur Behandlung einer schweren aktiven Colitis ulcerosa bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren: ●● die auf eine konventionelle Therapie, einschließlich Kortikosteroide und 6-MP oder AZA unzureichend angesprochen haben; oder ●● die eine Unverträglichkeit gegen oder medizinische Kontraindikationen für solche Therapien haben. INFLECTRA™ ist ein biologisches Arzneimittel. Für die Nachverfolgbarkeit ist es wichtig, den Handelsnamen und die Chargennummer des beim Patienten angewendeten Präparats zu dokumentieren, besonders bei Verdachtsfällen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs). VORSICHTSMASSNAHMEN DER ANWENDUNG Infliximab kann mit schwerwiegenden, potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen einhergehen, die verhindert oder identifiziert und so früh wie möglich behandelt werden müssen. Die nachfolgende Anleitung stellt wichtige Informationen zu den bekannten Risiken bei der Behandlung von Kindern mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa dar. Tuberkulose (Tbc) Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte der Fachinformation. Es wurde über Fälle von aktiver Tbc bei mit Infliximab behandelten Patienten berichtet. Bevor eine INFLECTRA™Behandlung begonnen wird, müssen alle Patienten hinsichtlich einer aktiven oder inaktiven („latenten”) Tbc untersucht werden. INFEKTIONEN ●● Falls eine aktive Tbc diagnostiziert wird, darf die INFLECTRA™-Therapie nicht begonnen werden. Patienten, die Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Blocker anwenden, sind anfälliger für schwere Infektionen. In klinischen Studien wurde bei Kindern häufiger über Infektionen berichtet als bei erwachsenen Patienten. ●● Falls eine inaktive („latente”) Tbc diagnostiziert wird, muss eine Behandlung der latenten Tuberkulose mit einer Anti-Tuberkulose-Therapie vor der Verabreichung von INFLECTRA™ eingeleitet werden. ●● Patienten sollten über die möglichen Risikofaktoren für Infektionen unterrichtet werden und diese meiden. IMPFUNGEN Tuberkulose (Tbc), bakterielle Infektionen, einschließlich Sepsis und Pneumonie, invasive Pilzinfektionen, virale und andere opportunistische Infektionen wurden bei Patienten, die mit Infliximab behandelt wurden, beobachtet. Kinder könnten ein erhöhtes Risiko haben Infektionen zu entwickeln und deshalb ist es notwendig, den Impfstatus auf den aktuellsten Stand zu bringen. ●● Patienten müssen vor, während und nach der Behandlung mit INFLECTRA™ engmaschig hinsichtlich Infektionen einschließlich Tbc überwacht werden. ●● Da die Ausscheidung von Infliximab bis zu sechs Monate dauern kann, sollte die Überwachung während dieses Zeitraumes fortgesetzt werden. INFLECTRA™ ist bei Patienten mit Tbc oder anderen schweren Infektionen, wie z. B. Sepsis, Abszesse und opportunistische Infektionen kontraindiziert. ●● Patienten, die während der Behandlung mit INFLECTRA™ eine neue Infektion entwickeln, sollten engmaschig überwacht werden. ●● INFLECTRA™ sollte abgesetzt werden, wenn Patienten eine neue schwere Infektion oder Sepsis entwickeln. ●● Falls möglich sollten bei Kindern und Jugendlichen vor Beginn der INFLECTRA™-Therapie alle Impfungen gemäß den aktuellen Impfempfehlungen durchgeführt werden. ●● Es wird empfohlen, dass Lebendimpfstoffe nicht während der Therapie mit INFLECTRA™ verabreicht werden. INFUSIONS- UND ÜBEREMPFINDLICHKEITSREAKTIONEN Infliximab wurde mit akuten infusionsbedingten Reaktionen, anaphylaktischem Schock und verzögerten Überempfindlichkeitsreaktionen in Verbindung gebracht. ●● Falls die Behandlung mit INFLECTRA™ unterbrochen wird und ein Neubeginn der Therapie erforderlich ist, wird die Anwendung eines erneuten Induktionsregimes nicht empfohlen. Mit INFLECTRA™ ist wieder als Einmaldosis zu beginnen, gefolgt von den in der Fachinformation beschriebenen Empfehlungen zur Erhaltungsdosis. Akute infusionsbedingte Reaktionen Akute Infusionsreaktionen können während (innerhalb von Sekunden) oder innerhalb von wenigen Stunden nach der Infusion auftreten. ●● Wenn akute Infusionsreaktionen auftreten, ist die INFLECTRA™-Infusion sofort zu unterbrechen. ●● Alle Patienten, denen INFLECTRA™ verabreicht wurde, sind nach der Infusion mindestens 1–2 Stunden hinsichtlich akuter infusionsbedingter Reaktionen zu überwachen. ●● Eine Notfallausrüstung, wie z. B. Adrenalin, Antihistaminika, Kortikosteroide und geeignetes Instrumentarium für eine künstliche Beatmung muss zur Verfügung stehen. ●● Die Patienten können z. B. mit einem Antihistaminikum, Hydrokortison und/oder Paracetamol vorbehandelt werden, ebenso kann die Infusionsgeschwindigkeit gesenkt werden, um das Risiko für infusionsbedingte Reaktionen zu senken, vor allem, wenn bereits früher infusionsbedingte Reaktionen aufgetreten sind. Serumkrankheit (verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion) Bei Wiederbehandlung deuten verfügbare Daten auf ein erhöhtes Risiko für verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen mit zunehmender Länge des Infliximabfreien Intervalls hin. In klinischen Studien traten verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen gelegentlich auf und zeigten sich nach einem Infliximab-freien Intervall von unter einem Jahr. ●● Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sich bei einer verzögert auftretenden Nebenwirkung unverzüglich medizinischen Rat einholen müssen. ●● Falls Patienten nach längerer Zeit wiederbehandelt werden, müssen sie hinsichtlich des Auftretens von Anzeichen und Symptomen einer verzögerten Überempfindlichkeitsreaktion sorgfältig überwacht werden. MALIGNE UND LYMPHOPROLIFERATIVE ERKRANKUNGEN Nach Markteinführung wurden maligne Erkrankungen, einige mit tödlichem Ausgang, bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis zu 22 Jahren) beschrieben, die mit TNF-Blockern, einschließlich Infliximab, behandelt wurden (Beginn der Therapie im Alter von ≤ 18 Jahren). Ungefähr die Hälfte der Fälle waren Lymphome. ●● Vorsicht ist angezeigt, wenn INFLECTRA™ bei Patienten mit malignen Erkrankungen in der Vorgeschichte eingesetzt werden soll oder wenn die Fortführung der Behandlung bei Patienten, die maligne Erkrankungen entwickelt haben, in Erwägung gezogen wird. Hepatosplenales T-Zell-Lymphom (HSTCL) Nach der Markteinführung wurden seltene Fälle von HSTCL bei Patienten beschrieben, die mit TNF-Blockern einschließlich Infliximab behandelt wurden. Alle Infliximab-Fälle traten bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf und die meisten wurden bei jugendlichen oder jungen erwachsenen Männern beschrieben. Alle diese Patienten hatten eine Behandlung mit AZA (Azathioprin) oder 6-MP (6-Mercaptopurin) gleichzeitig mit oder unmittelbar vor Infliximab erhalten. ●● Das potentielle Risiko der Kombination von AZA oder 6-MP und INFLECTRA™ sollte sorgfältig abgewogen werden. DIE RISIKEN, DIE IN DIESER ANLEITUNG GENANNT SIND, SOLLTEN MIT DEN PATIENTEN, DIE INFLECTRA™ ERHALTEN, SOWIE MIT IHREN BETREUERN BESPROCHEN WERDEN. ZUR UNTERSTÜTZUNG KÖNNEN HIERFÜR DIE UNTEN AUFGEFÜHRTEN UNTERLAGEN VERWENDET WERDEN. Zu Beginn der INFLECTRA™-Behandlung sollten Patienten oder Betreuer folgendes zur Verfügung gestellt bekommen: ●● Patienten-Hinweiskarte ●● Infusionsplaner Patienten-Hinweiskarte Infusionsplaner Um zu gewährleisten, dass die hervorgehobenen Informationen in der Patienten-Hinweiskarte verstanden werden, sollten sie mit dem Patienten oder dem Betreuer besprochen werden. ●● Enthält die Möglichkeit den Handelsnamen und die Chargennummer einer jeden Infusion zu vermerken. ●● Patienten werden aufgefordert bei auftretenden Anzeichen einer Infektion oder Herzproblemen vor oder während der Behandlung ihren Arzt unverzüglich zu informieren. ●● Patienten werden auf die Wichtigkeit hingewiesen, den Handelsnamen und die Chargennummer einer jeden Infusion zu dokumentieren. Kontakt Hospira Deutschland GmbH: +49 (0)89 4377770 [email protected] August 2013 EMEA/13/274 ●● Patienten werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie bei Anzeichen von Nebenwirkungen ihren Arzt unverzüglich informieren sollten. ●● Patienten werden aufgefordert, ihre Ärzte zu informieren, wenn sie bereits in der Vergangenheit mit Infliximab behandelt worden sind.