Informationsbroschüre für Angehörige von Gesundheitsberufen: Diese Hinweise und weitere Informationen können angefordert werden bei Ihrem lokalen Vertriebspartner: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG Tel: + 49 6431 7010 Behandlung von Kindern mit entzündlicher Darmerkrankung Entsprechende Adresse für die Meldung von Nebenwirkungen: Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Str. 51-59, 63225 Langen, Tel: +49 6103 77 0, Fax: +49 6103 77 1234, Website: www.pei.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. Infliximab Referenzen 1. Remsima® (Infiximab), Zusammenfassung Der Merkmale Des Arzneimittels, 2013. ▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Anwendungsgebiet Remsima® (Infliximab) ist ein Biosimilar eines monoklonalen Antikörpers zur Behandlung eines schwergradigen, aktiven Morbus Crohn oder schweren aktiven Colitis ulcerosa bei Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren (Alter 6-17), die auf eine konventionelle Therapie, einschließlich Kortikosteroide, einem Immunmodulator, 6-MP oder AZA oder einer primären Ernährungstherapie nicht oder unzureichend angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation für solche Therapien haben. Beide Erkrankungen stehen mit erhöhten Werten des TumorNekrose-Faktor alpha (TNF-α) im Körper in Zusammenhang, die eine Entzündungsreaktion auslösen. Remsima® ist ein TNF-α-Inhibitor, der seine Wirkung durch die Blockade des Überschüssigen TNF-α entfaltet und dadurch die Entzündung vermindert. Die Broschüre gibt einen Überblick über die mit der Anwendung von Infliximab verbundenen Hauptrisiken. Weitere Informationen, einschließlich einer Liste der Gegenanzeigen, sind in der Fachinformation nachzulesen oder können angefordert werden. Hauptrisiken: • • • • Das Risiko für opportunistische Infektionen und Tuberkulose (Tbc) bei mit Infliximab behandelten Patienten. – Die Patienten sind vorder Behandlung auf das Vorliegen einer Tuberkulose zu untersuchen. – Jeder Packung Remsima® liegt eine Hinweiskarte für Patienten bei. Diese Karte weist auf die Risiken für Infektionen und Tbc hin. Auf der Karte soll das Ergbnis der Tbc-Testung eingetragen werden. Es empfiehlt sich, diese Karte mit dem Patienten und/oder der Pflegeperson zu besprechen. Das Risiko für akute infusionsbedingte Reaktionen und verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen. Das Risiko für das Auftreten von Lymphomen oder anderen malignen Erkrankungen. In klinischen Studien wurden Infektionen bei Kindern und Jugendlichen häufiger berichtet als bei Erwachsenen, daher ist es notwendig den Impfstatus auf den aktuellen Stand zu bringen. Als Beitrag zur Risikominimierung ist jeder Packung Remsima® eine Hinweiskarte für Patienten beigefügt. Diese sollte in Verbindung mit der Packungsbeilage gelesen werden. Falls bei einem Patienten eine Nebenwirkung vermutet wird, ist es wichtig, den Markennamen und die Chargennummer des Arzneimittels, das der Patient erhalten hat, sowohl in der Krankenakte als auch bei der Meldung der Nebenwirkung zu vermerken. Wichtige Sicherheitsinformationen Schwerwiegende Infektionen Durch die Behandlung mit Infliximab besteht für die Patienten ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Infektionen. Einige dieser Infektionen haben zu Hospitalisierungen geführt und sind tödlich verlaufen. Infliximab sollte abgesetzt werden, wenn ein Patient eine schwerwiegende Infektion oder Sepsis entwickelt. Es wurden u. a. folgende schwerwiegende Infektionen gemeldet: • Aktive Tuberkulose bei Patienten mit disseminierter oder extrapulmonaler Erkrankung und Reaktivierung einer latenten Tbc. Die Patienten sind vor und während der Behandlung auf das Vorliegen einer latenten Tbc hin zu untersuchen. Vor Beginn der Behandlung mit Remsima® sollte eine Behandlung gegen die latente Infektion begonnen werden. • • Bakterielle und virale Infektionen sowie Pilzinfektionen. Es wurden andere Infektionen gemeldet, die von opportunistischen Erregern wie Listeria und Legionella hervorgerufen wurden. In seltenen Fällen wurden invasive Pilzinfektionen, einschließlich Histoplasmose, Kokzidioidomykose, Candidose, Aspergillose, Blastomykose und Pneumocystose, gemeldet. Meist handelt es sich um eine disseminierte Infektion. Bei Patienten, bei denen das Risiko für invasive Pilzinfektionen besteht und die eine schwere systemische Erkrankung entwickeln, ist eine empirische antimykotische Therapie zu erwägen. Die Patienten sind in Bezug auf Infektionen, einschließlich Tuberkulose, vor, während und nach der Behandlung mit Remsima® genau zu überwachen. Da die Elimination von Infliximab bis zu sechs Monate dauern kann, sollte die Beobachtung über diesen Zeitraum fortgesetzt werden. Eine weitere Behandlung mit Remsima® darf nicht erfolgen, wenn der Patient schwere Infektionen oder Sepsis entwickelt. Die Anwendung von Remsima® bei Patienten mit chronischen Infektionen bzw. mit einer Anamnese von rezidivierenden Infektionen, einschließlich begleitender immunsuppressiver Therapie, ist sorgfältig zu erwägen. Die Patienten sollten auf mögliche Risikofaktoren für Infektionen hingewiesen werden und mögliche Risikofaktoren meiden. Das Infektionsrisiko könnte bei Kindern und Jugendlichen, Patienten mit Begleiterkrankungen und/oder Patienten, die gleichzeitig eine immunsuppressive Therapie erhalten, erhöht sein. Überempfindlichkeit Nach der Behandlung mit Infliximab-Infusionen sind akute und verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen aufgetreten; es wurden Fälle von akuter Urtikaria, Dyspnoe und Hypotonie gemeldet, wohingegen schwerwiegende Reaktionen wie Anaphylaxie nur gelegentlich auftraten. Akute infusionsbedingte Reaktionen, einschließlich anaphylaktische Reaktionen, können während (innerhalb von Sekunden) oder innerhalb weniger Stunden nach der Infusion auftreten. Wenn akute infusionsbedingte Reaktionen auftreten, ist die Infusion sofort zu unterbrechen. Eine Notfallausrüstung, wie z. B. Adrenalin, Antihistaminika, Kortikosteroide und geeignetes Instrumentarium für eine künstliche Beatmung, muss zur Verfügung stehen. Die Patienten können z. B. mit einem Antihistaminikum, Hydrokortison und/oder Paracetamol zur Verhinderung leichter und vorübergehender Zwischenfälle vorbehandelt werden. Verfügbare Daten deuten auf ein erhöhtes Risiko für eine verzögerte Überempfindlichkeit mit zunehmender Länge des Infliximab-freien Intervalls hin. Falls Patienten nach langer Zeit wiederbehandelt werden, müssen sie sorgfältig auf Anzeichen und Symptome einer verzögerten Überempfindlichkeitsreaktion überwacht werden. Maligne Erkrankungen Nach Markteinführung wurden seltene Fälle von hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen (HSTCL) bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschrieben, die mit TNF-Blockern einschließlich Infliximab bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa behandelt wurden. Diese seltene Form des T-Zell-Lymphoms hat einen sehr aggressiven Krankheitsverlauf und verläuft meistens tödlich. Fast alle diese Patienten hatten eine Behandlung mit Azathioprin oder 6-MP begleitend oder unmittelbar vor Gabe eines TNF-Blockers erhalten. Das potenzielle Risiko der Kombination von AZA oder 6-MP und Infliximab sollte sorgfältig abgewogen werden. Ein Risiko für die Entwicklung eines hepatosplenalen T-Zell-Lymphoms bei Patienten, die mit Remsima® behandelt werden, kann nicht ausgeschlossen werden Bei Patienten, die mit TNF-Blockern behandelt werden, einschließlich Infliximab, wurden Melanome und Merkelzell-Karzinome berichtet. Es wird zu regelmäßigen Hautuntersuchungen geraten, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für Hautkrebs. Impfungen Es liegen keine Daten zur Reaktion auf Lebendimpfstoffe bei Patienten vor, die mit Infliximab behandelt werden. Daher wird angeraten, Lebendimpfstoffe nicht gleichzeitig mit Remsima® zu verabreichen. Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass vor Beginn der Therapie mit Remsima® der Impfstatus auf den aktuellsten Stand gebracht wird. Bei der Anwendung von Lebendimpfstoffen, wie z.B.BCG bei Kindern, die während der Schwangerschaft möglicherweise Infliximab ausgesetzt waren, ist Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, die Impfung aufzuschieben, bis seit der letzten Infliximab-Infusion der Mutter 6 Monate vergangen sind. CA-13-2M0A3-JL-17-1-0 June 2016/version 2.0