spinnen

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Naturmuseum
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Naturmuseum
Neue Sonderausstellung
SPINNEN
ders faszinierend. Sie bestehen nicht nur
aus besonders starken Fäden, sondern
können mit ihrer starken Klebkraft auch
große Tiere einwickeln, wie zum Beispiel
kleine Eidechsen. Auch die Seidenspinnen
produzieren solche starken Fäden. Mit eini­
gen dieser Fäden hat der Künstler Tomas
Saraceno sogar ein Instrument gebaut.
D
as Senckenberg zeigt Spinnen!
Für manche Besucher einfach
ein spannendes Erlebnis, für andere
die Gelegenheit, sich mit einer lang
gehegten Phobie auseinanderzuset­
zen – auf vielerlei ­Arten.
Im Wolfgang-Steubing-Saal des Naturmu­
seums zeigt der Fotograf Nicky Bay ein­
drucksvolle Makroaufnahmen mit Details,
die mit dem bloßen Auge kaum zu erken­
nen sind. Daneben erwarten die Besu­
cher lebende Spinnentiere, sicher ver­
wahrt in Terrarien. Hier findet sich etwa
die größte Spinne der Welt oder die gifti­
ge Schwarze Witwe. In einem anderen
Raum verwandelt der international be­
kannte Künstler Tomás Saraceno Spinnen­
netze in Kunstinstallationen, die in der
Dunkelheit strahlen und klingen.
Was ist für Sie das Besondere an der
Ausstellung?
Spinnen wird von der älteren an die jün­
gere Generation weitergegeben, d. h., ein
spitzer Schrei kann einem Kind in der Prä­
gungsphase den Spaß an Spinnen lang­
fristig verderben. Solche erlernten Mus­
ter können allerdings wieder rückgängig
gemacht werden.
Kann die neue Sonderausstellung
dabei helfen, Vorbehalte oder gar
Ekel gegenüber Spinnen abzubauen?
Auf den Weg gebracht hat „Spinnen“ der
Arachnologe Dr. Peter Jäger in Zusam­
menarbeit mit der Abteilung für Zentrale
Museumsentwicklung. Im folgenden In­
terview geht der Spinnenforscher kurz auf
die Inhalte der Ausstellung ein.
Unbedingt. Viele Tiere lassen sich aus al­
lernächster Nähe bestaunen, denn in der
Ausstellung sind alle lebenden Spinnen
sicher verschlossen. Außerdem werden
mit Fotos und Installationen viele faszi­
nierende Aspekte der Achtbeiner gezeigt.
Das hilft, diese nützlichen Tiere mit ande­
ren Augen zu sehen.
Herr Jäger, das Thema Spinnen ist
ja durchaus mit gewissen Ängsten
besetzt. Warum ist das so?
Welche der ausgestellten Spinnen­
arten fasziniert Sie persönlich am
meisten?
Spinnen gehören nicht zu den beliebtes­
ten Tiergruppen. Allerdings gibt es in
Deutschland keine für den Menschen ge­
fährlichen Spinnen, daher ist die Angst
vollkommen unbegründet. Der Ekel vor
Die großen und behaarten Vogelspinnen
haben mich als Kind genauso begeistert
wie vielleicht heute den Großteil des Publi­
kums. Die effektiven Fangnetze der
Schwarzen Witwe finde ich aber beson­
Senckenberg | natur • forschung • museum 146 | 7/8 2016
Die Verbindung zwischen Natur und
Kunst. Allerdings zeigen wir die Exponate
in zwei separaten Räumen: Lebende Vo­
gelspinnen und hervorragende Fotografi­
en vermitteln in einem Saal Faszination
pur, sozusagen Dschungel-Feeling. In ei­
nem anderen Raum präsentieren wir
Kunstwerke aus Spinnennetzen und eine
Installation aus (Spinnen)Seidenfäden,
die Musik produziert und diesem Teil der
Ausstellung etwas Ehrfürchtiges verleiht.
Wer die „Spinnen“ besuchen möchte:
Vom 15. Juli 2016 bis zum 8. Januar 2017 ist die
Ausstellung im Senckenberg Naturmuseum
Frankfurt zu sehen.
Peter Jäger an seinem Lieblingslebensraum:
Laotische Höhlen.
Die Käscherspinne ­(Deinopis sp.)
hat ein Netz „to go“ entwickelt
und wirft dieses nachts
auf ­vorbeilaufende Insekten.
Senckenberg | natur • forschung • museum 146 | 7/8 2016
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