Wenn man panische Angst vor Spinnen hat, leidet man unter einer Spinnenphobie. Es gibt alle möglichen Phobien, also Ängste vor etwas, das im Prinzip gar nicht gefährlich ist. Zum Beispiel Wasser, Ärzte, Menschen, Aufzüge, Enge, Weite. Eine Spinnenphobie kann so weit gehen, dass nicht mal eine Spinne vorhanden sein muss, um den betroffenen Menschen in Panik zu versetzen. Es kann ein Bild reichen oder auch nur die Vorstellung. In einem Panikzustand verliert der Mensch seine Fähigkeit, vernünftig zu denken. Es kann zu lähmender Erstarrung kommen oder auch zur hektischen Flucht. Warum ausgerechnet Spinnen das bei vielen Menschen, hauptsächlich Frauen, auslösen, lässt sich nur vermuten. Einerseits wird dieses Phänomen mit der Lautlosigkeit des Erscheinens der Tiere erklärt, plötzlich sind sie da, machen aber dabei kein Geräusch, oder mit ihrer Flinkheit, die einem das Gefühl vermittelt, man kann nicht entkommen, und außerdem ist die Spinne an sich sehr weit entfernt von dem Bild eines Lebewesens, das der Mensch als süß oder ungefährlich erkennen würde. Bei Frauen scheint die Panik vor diesen meist harmlosen Tieren genetisch angelegt zu sein. Man hat Versuche mit Babys gemacht, bei denen man ihnen Bilder von Spinnen zeigte. Die Mädchen reagierten schneller mit Angst als die Jungen. Eine richtige Phobie wird allerdings dann im Laufe des Lebens aufgebaut, entweder durch das Vorbild einer panischen Mutter, Schwester o. Ä. oder durch ein traumatisches Erlebnis mit Spinnen. Behandeln lassen sollte man so eine Phobie, wenn sie das alltägliche Leben stark beeinflusst. Empfohlen wird eine Verhaltenstherapie, in der die Betroffenen lernen, wie man sich entspannt, wenn sie in eine „Gefahrensituation“ kommen. Außerdem werden die Patienten mit Spinnen konfrontiert: Sie müssen es schaffen, mit ihnen in einem Raum zu bleiben, erst zusammen mit dem Therapeuten, später auch alleine. Nachdem das bewältigt wurde, betrachten die Betroffenen Spinnen aus der Nähe durch eine Glasscheibe. Am Ende wird ihnen sogar eines dieser achtbeinigen Tiere auf die Hand gesetzt. So ist es möglich, die Phobie zu überwinden. In den meisten Fällen wird die Spinne aber dennoch nicht zum Lieblingstier des Patienten.