Yuliya Mikhalkchuk 04 05 973 30.04.2008 Peter Klien 180403 UE Griechische Terminologie SS 2008 …………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………….. εὐδαιμονία 1 Transkription eudaimonía 2 Deutsche Übersetzung 3 Lateinische Übersetzung wörtlich "einen guten Dämon habend" ,"der von einem guten Dämon beseelte Zustand", "Glückseligkeit", "gutes Leben" oder "Wohlbefinden," Lehre von der Gestaltung eines glücklichen Lebens“ beatitudo, beate vivere lateinische Schreibweise "eudaemonia" 4 Klassifikation antik-lebendig 5 Etymologie= Lehre von der Herkunft des Wortes 6 7 Eu- gut und daimonios- Geist, bei Sokrates ist dies die innere Stimme, die ihn wie ein Gewissen berät. Die Etymologie des Begriffs δαιµών daimōn ist unsicher. Meist wird das Wort δαιµών daimōn von δαίω daiō bzw. δαίοµαι daiomai „teilen, verteilen, zuteilen“ abgeleitet und der δαιµών daimōn als „Schicksal-Zuteiler“ verstanden. Dagegen steht die Auffassung, dass δαίοµαι daiomai „auseinanderteilen“ bedeute und der δαιµών daimōn also ein „Leichenfresser“ ist. Eine weitere Herleitung verbindet δαιµών daimōn mit δαήµων daēmōn „kundig / einsichtsvoll“. Der δαίµων daimōn sorgt im Innersten eines jeden Menschen für Wohlbefinden (εύδαιµονία eudaimonia) oder Unwohlsein (δυσδαίµων dusdaimōn) (Timaios 90c) und lenkt das Leben und den Totengeist des Einzelnen (Phaidon 107d). vorHomer: Theon d' einai zôon athanaton, logikon, teleion ê noeron en /außerphilosophische eudaimonia (Alles ist beseelt, göttlicher Herkunft; Gott wirkt in der Begriffsgeschichte Welt) philosophische Begriffsgeschichte ANTIKE In Stoa und Epikureismus ist das Glück des Menschen ein zentrales Thema: Die hellenistischen Ethiken versuchen, den Begriff des Glücks so zu bestimmen, dass seine Realisierung unter allen äußeren Umständen für jeden Menschen möglich erscheint. Daher wird das Glück verinnerlicht und bei beiden philosophischen Richtungen mit Bedürfnisreduktion und Autarkie verbunden. Dabei betont Platon, dass das Glück (eudaimonia) vom "gut handeln" (tous de eu prattontas eudaimonas einai 172a) abhängt, der Ausdruck prattein bleibt aber unbestimmt, d.h. auf alle, auch handwerklichen, Handlungen bezogen. Nach Thales ist glücklich der leiblich und geistig Tüchtige Aristoteles erklärt, das Ziel alles Handelns sei die eudaimonia (Nikomachische Ethik). Diese liegt im vernünftigen Verhalten, im vernunftgemäßen, tugendhaften Leben. Im reinen Erkennen besteht die höchste Glückseligkeit; daher ist Gott der Seligste. Lust ist der Glückseligkeit beigemischt, sie vollendet die naturgemäße Seelentätigkeit. Äußere Güter sind Mittel zur Ausübung der Tugend, daher dienen sie auch der Glückseligkeit; ousia (Sein, Wesen, "Seiendheit")– Fundamentalbegriff der Metaphysik; eudaimonia – Fundamentalbegriff der Ethik. Eudaimonia umfasst (bei zunehmender Verinnerlichung) Freiheit von Schmerz , Lustempfindung , Bedürfnislosigkeit , Harmonie der Seele mit sich selbst, Harmonie der Seele mit den göttlichen Mächten Noch mehr als Sokrates legen die Cyniker Wert auf die Bedürfnislosigkeit Diogenes (ca. 330 v. Chr) zum Beispiel war der Witzbold und Aussteiger unter den Philosophen. Als ihn einmal Alexander der Große in Korinth besuchte, entwickelte sich ungefähr folgendes Gespräch: Diogenes und Alexander Karikatur von Honoré Daumier Ich bin Alexander, der Großkönig! Ich bin Diogenes, der Hund! Sage mir, Diogenes: Was macht unglücklich? Lieb gewordene Dinge zu verlieren. Was schützt davor? Nur wenig zu besitzen. Wie wäre es mit einem Haus? Wozu? Eine Tonne tut's auch! Einen Wunsch gebe ich dir frei. Geh mir aus der Sonne! 8 philosophische Begriffsgeschichte MITTELALTER Die Scholastik setzt die Glückseligkeit in das tugendhafte Leben, in die geistige Betätigung. Nach JOHANN VON SALISBURY ist die Glückseligkeit »virtutis praemium«. Nach Thomas von Aquin wird das Endziel des Handelns »felicitas sive beatitudo« genannt 9 philosophische Begriffsgeschichte NEUZEIT Nach LEIBNIZ besteht die Glückseligkeit im tugendhaften Leben. Nach LOCKE ist Glück das äußerste Maß der Lust und in der Liebe zu Gott. Glück ist beständige Freude. Nach J. G. FICHTE macht das glückselig, was gut ist. »Ohne Sittlichkeit ist keine Glückseligkeit möglich« Gegen das im 18. Jahrhundert florierende Streben nach Glückseligkeit wendet sich der »Rigorismus« (v. lat. rigor „Steifheit, Härte) von KANT. »Glückseligkeit ist das Losungswort aller Welt. Aber sie findet sich nirgends in der Natur, die der Glückseligkeit und der Zufriedenheit mit dem vorhandenen Zustande nie empfänglich ist. Nur die Würdigkeit, glücklich zu sein, ist das, was der Mensch erreichen kann« LAPLACE und BERNOULLI unterscheiden »fortune morale« (inneres, subjektiv gefühltes) und »fortune physique« (objektives Glück. DESCARTES: Philosophie selbst wird ihm zum Garanten für ein gelungenes Leben (Eudaimonia) 10 verwandte griechische Wörter εὐδαιµον „glücklich“ 11 verwandte deutsche Wörter Eudämonismus, Eudämische Ethik, Eudämonologie (griechisch ευδαίµων ['glücklich'] + λόγος ['Lehre']) ist ein 1851 von Arthur Schopenhauer geprägter Begriff, um das Studium oder die Theorie des 'glücklichen Lebens' für den Menschen im Rahmen seiner Möglichkeiten zu bezeichnen.