Zoophilie und Tierschutz - ein Widerspruch?

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POSITIONSPAPIER
Zoophilie und Tierschutz
- ein Widerspruch?
Zoophilie ist die Liebe zum Tier, die sexuelles Hingezogensein von Menschen
zu Tieren beinhaltet, ebenso wie unter Umständen sexuelle Handlungen an,
vor und mit Tieren. Doch was bedeutet Zoophil sein wirklich? Denn das ist
mehr als nur diese generalisierte Aussage. Es ist die emotionale Nähe zum
Tier, das Bestreben, dem Tier ein schönes, erfülltes Leben zu bieten, es in
seiner Gesamtheit zu akzeptieren und zu respektieren, mit ihm zusammen zu
leben.
Tierschutz bedeutet, Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen und unnötige Schmerzen oder Leiden zu vermeiden. Brennpunkt des Tierschutzes ist
die Unversehrtheit des einzelnen Tieres.
Betrachtet man das Tierschutzgesetz in seiner ganzen Komplexität, so kommt
man nicht umhin, zoophile Handlungen als essenziellen Bestandteil der Tierhaltung zu sehen, da zur artgerechten Haltung eines Tieres auch die Berücksichtigung seiner Sexualität zählt. Und jedes erwachsene Individuum, sei es
Mensch oder Tier, hat einen Sexualtrieb und somit eine eigene Sexualität.
Niemand käme auf die Idee einem Zuchttier, das zur kommerziellen Vermarktung Junge gebärt, Geschlechtlichkeit abzusprechen. Ohne Sexualtrieb
schließlich keine Vermehrung. Doch beim Thema Sexualität macht gerade
der Tierschutz es sich leicht, durch z.B. Pauschalkastrationen und das Ignorieren der Sexualität des Tieres. Sexuelles Agieren fällt dann schnell unter
anderem in den Bereich der Dominanz, wogegen man gezielt trainieren
sollte. Ein Fehlschluss, der sicher bei vielen Tieren durch falsche Trainingsmethoden durchaus zu Leid und eventuell sogar Schmerz geführt haben wird.
Beidseitig freiwillige sexuelle Handlungen – und darunter fallen auch solche,
die mit oder am Menschen vorgenommen werden – schaden hingegen dem
Tier nicht. Dass Tiere ihren Willen und auch ihren Unwillen zu Handlungen
auszudrücken vermögen, sollte an dieser Stelle eigentlich keiner Erwähnung
wert sein; jedes Geschöpf hat die unterschiedlichsten Kommunikationsmittel
in die Wiege gelegt bekommen - verbal sowie körpersprachlich. Daran sollte
nun wirklich kein Zweifel bestehen. Des Weiteren wird in der Zucht legal
und ohne Sanktionen sexuelle Stimulierung an Tieren vorgenommen, wie es
zum Beispiel beim Absamen von Bullen oder Hengsten und sogar bei Zuchthunden der Fall ist. Künstliche Befruchtung ist in der Industrie eine gängige
und alltägliche Praxis. Und das völlig ohne jegliche Tierschutzrelevanz.
Es ist vollkommen mit dem Tierschutz vereinbar, wenn man seine Tiere liebt,
ihren Willen achtet, ihren Bedürfnissen entsprechend handelt, sie versorgt,
pflegt und mit ihnen zusammen in einer sozialen Gemeinschaft lebt, ihnen
zuhört und respektvoll mit ihnen umgeht. Man achtet die Würde des Tieres
weit mehr, als in der Wirtschaft oder bei Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen, die Tiere „nur zum Spaß“ halten – sei es für einen bestimmten
Zweck wie Sport, Selbstdarstellung oder nur als nebenherlebendes Geschöpf.
Ein Tierschutz, der sich gegen Zoophilie richtet, widerspricht am Ende also
sich selbst.
Von: Frau Lieselotte Mayer
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Tiere können sich nicht äußern?!
„Hunde, die bellen, beißen nicht“, sagt
ein gängiges Sprichwort. Doch wenn man
sich mit den sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten des Hundes befasst, wird
einem sehr schnell klar, dass Hunden
viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung
stehen als die bloße Lautäußerung.
Ebenso verhält es sich natürlich auch
mit jedem anderen Tier. Diese kommunizieren größtenteils über den Einsatz von
Körpersprache – mit- und untereinander
sowie auch dem Menschen gegenüber.
Jeder, der eine bestimmte Tierart zu
Hause hält, sollte schon im Interesse des
problemfreien Miteinanders die Körpersprache des betreffenden Tieres zumindest in den Grundzügen kennen. Nur so
ist es möglich, das Verhalten, welches ein
Tier zeigt, korrekt einzuschätzen und zu
verstehen. Nur so ist eine artgerechte
Tierhaltung möglich.
Es käme wohl niemand auf die Idee,
einen Hund streicheln zu wollen, der
steifbeinig, mit gesträubtem Nackenfell
und hochgezogenen Lefzen vor einem
steht. Ebenso wenig wie man eine Katze
anfassen würde, die einen Buckel macht,
ihr Fell aufstellt und die Ohren anlegt.
Solcherlei Beispiele kann man mit ein
wenig Fachwissen natürlich für jede
Tierart finden.
Bleiben wir aber erst mal beim besten
Freund des Menschen:
Hunde sind Opportunisten, das heißt, sie
tun Dinge in erster Linie für sich selbst.
Ein Hund, der an der Leine zieht, tut
dies, da es sich dabei um selbstbelohnendes Verhalten handelt. Er erreicht
Von: Frau Lieselotte Mayer
durch das Ziehen an der Leine seinen
Willen – beispielsweise das Schnüffeln an
einer besonders interessanten Stelle. Er
tut das nicht, wie manche Halter meinen,
um sie zu ärgern, sondern einfach, weil
es für ihn einen Zweck erfüllt.
Wenn es darum geht ihren Willen durchzusetzen, sind Hunde äußerst kreativ:
Von Kopfschieflegen über Pfotegeben bis
hin zu verbalen Lautäußerungen scheint
das Repertoire keine Grenzen zu kennen.
Jeder, der mit Hunden zu tun hat, weiß,
wie manipulativ sie sein können; kaum
jemand kann einem Hund widerstehen,
der sich auf der Suche nach sozialer
Zuwendung neben einen stellt und den
Kopf aufs Bein legt.
Hunde, wie auch andere Tiere, sind in
der Lage, Emotionen wie Wut, Trauer,
Freude, Eifersucht und Zuneigung zu
empfinden und dies deutlich kundzutun.
Sie tun es eben auf ihre Weise. Ein
Schwanzwedeln kann Freude sein, aber
auch Unsicherheit zum Ausdruck bringen
– je nachdem, wie die Stellung der Ohren
ist und ob die gesamte Körperhaltung
nach vorn oder hinten gerichtet ist. Nach
vorne gestellte Ohren mit einem leicht
geöffneten Fang signalisieren Aufmerksamkeit; sind die Mundwinkel jedoch bei
ebenso aufgerichteten Ohren weit nach
oben gezogen, so deutet dies auf Stress
für den Hund hin. Ein auf dem Rücken liegender Hund möchte am Bauch gekrault
werden oder er unterwirft sich – dazu
bedarf es einen genaueren Blick auf Rute
sowie die gesamte Mimik.
Es wird endlich Zeit, dass wir den Tieren
besser zuhören und uns bewusst machen,
dass sie tatsächlich mit uns kommunizieren können. Und es wird Zeit, dass
wir Tiere als individuelle und liebenswerte Persönlichkeiten ernst nehmen
und sie für sich selbst „sprechen“ lassen,
statt ihnen unsere Worte in den Mund zu
legen. Das haben sie nämlich gar nicht
nötig.
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Persönliche Gedanken:
Fencehopping
Alle sprechen sich gegen das Fencehopping aus. Niemand liest die BILD und zu
McDo geht auch keiner.
Ich bin nach wie vor unentschieden,
auch wenn ich mich aus Gründen, die
ich am Ende erkläre, bewußt dagegen
entschieden habe. Das ist aber, wie so
vieles eine Verstandesentscheidung.
Denn, wenn ich die Beziehung zwischen dem Pferd und dem Fencehopper
betrachte, oder mich als Jugendlichen,
und wenn man das betreffende Tier
als eigenständige Persönlichkeit sieht,
was geht es einen „Besitzer“ an, mit
wem sich sein Tier einläßt? Ist es nicht
erwachsen genug, zu entscheiden, mit
wem es gerade will oder auch nicht?
Wen interessiert schon ein „Besitzer“,
der dieses verehrungswürdige Wesen
wie einen Sklaven hält? Finger weg von
meinem Sklaven, der hat zu funktionieren und wenn nicht wird der verprügelt bis das klappt!?
Diese Betrachtungsweise ist natürlich sehr einseitig, wenn auch meiner
Ansicht nach immer noch richtig, aber
das Problem selber ist nicht ganz so einfach.
Nicht jeder Besitzer eines Tieres, besonders Pferdes, ist ein herzloser Sportler,
der im Pferd nur den Sportartikel sieht.
Es soll ja auch tatsächlich Menschen
geben, denen ihr Tier etwas bedeutet.
Die in ihm ein Familienmitglied sehen.
Die sich um das Tier sorgen, denen
die damit verbundene Arbeit egal ist,
die ihr letztes Hemd für den Tierarzt
versetzen und die Hälfte ihrer Chemo
dem Tier geben, damit das auch schön
gesund bleibt.... Sind diese Beziehungen
weniger wert als meine, auch wenn
ihnen der erotische Aspekt fehlt? Sicher
Von: MKI
nicht. Weiß ich, was für eine Beziehung zwischen diesem Tier und seinem
„Besitzer“ besteht? Nein, weiß ich nicht.
Der Wunsch nach Auschließlichkeit ist
vielleicht im Menschen hartverdrahtet,
vielleicht auch nur kulturell, aber jedenfalls sitzt er tief.
Und leider gibt es nicht nur sehnsuchtsvolle Jugendliche, die sich nachts auf
Weiden herumtreiben, sondern auch böse
Psychopathen, die die Tiere nicht abknutschen sondern abmurksen. Und das sind
wohl nur zwei Enden eines weiten Spektrums. Wer sich schon einmal Gedanken
gemacht hat, was dem eigenen Tier alles
passieren kann, wenn man selber mal
nicht dabei ist, der hat eine Vorstellung,
was Tierbesitzer leiden, wenn sie einmal
anfangen, sich in Ängste hineinzusteigern.
Deswegen ist meine letzte Fencehoppingtour auch knapp 40 Jahre her.
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Stand der Wissenschaft
„Nach ICD-10 F65.8 ist Zoophilie eine Störung der Sexualpräferenz“ heißt es auf
Transparenten der Zoophiliegegner und
tatsächlich werden dort unter den „sonstigen Störungen der Sexualpräferenz“ die
„sexuellen Handlungen an Tieren“ aufgeführt.
ICD-10, das ist die 10. Überarbeitung der
„International Classification of Deseases“
der WHO, die im Jahr 1992 fertig gestellt
wurde und seitdem nur noch in Details,
nicht aber grundsätzlich überarbeitet
wurde.
Während im ICD-9 Homosexualität unter
dem Punkt 302.0 als sexuelle Störung
klassifiziert wurde und mit ICD-10 abgeschafft wurde, rutschte „Sodomie“ (302.1)
von einem eigenen Punkt unter die „Sonstigen“. Nun sind seit Fertigstellung des
ICD-10 bereits über 20 Jahre vergangen
und sämtliche relevanten Forschungen
zum Thema haben in dieser Zeit stattgefunden. Die erste davon 1999 von Hani
Miletski.
Frau Miletski führte für ihre Forschungsarbeit Gespräche mit 93 Zoophilen und fand
dabei bestätigt, dass Zoophile ihre Tiere
tatsächlich lieben, sich um sie kümmern,
ihnen ein bestmögliches Leben bieten
wollen und sich oft in Tierschutzvereinen
engagieren, um so die Situation für Tiere
zu verbessern. Sie kam zu dem Schluß,
daß Zoophilie nach den anerkannten Kriterien eine sexuelle Orientierung und keine
Störung ist.
2002 untersuchte Andrea Beetz Zoophile
in Hinblick auf bestimmte Charaktereigenschaften. Sie fand keinerlei Hinweise auf
für Sexualstraftäter typische Charakterzüge. Im Gegenteil entsprachen die Ergebnisse in weiten Teilen den Ergebnissen der
für die Untersuchung befragten Kontrollgruppe, lediglich stellte sie bei den Zoophilen einen etwas geringeren Drang zu
Dominanz fest.
Miletski und Beetz definieren Zoophilie
daher wie folgt: „Zoophilie beschreibt eine
emotionale Bindung zu einem Tier, die zu
einer Bevorzugung des Tieres als LebensVon: Komet
gefährte und/oder Sexualpartner führt.“
Was bei Menschen die Zoophilie ist, ist bei
allen anderen Tieren die Interspeziessexualität. Die Forschung zur Interspeziessexualität hat mittlerweile ergeben, dass alle
Tierarten ihre Sexualität mit allen möglichen zur Verfügung stehenden anderen
Tierarten ausleben. Einige Wissenschaftler
gehen sogar so weit, die Interspeziessexualität als einen wesentlichen Faktor der
Evolution zu bezeichnen. Beispiele zwischen Elefant und Nashorn, Giraffe und
Zebra, Hund mit Tiger oder Löwe, Schaf
mit Reh, Ente mit Huhn, uva. sind längst
per Foto oder Video dokumentiert.
Der Sozialherapeut und Essayist Dr. Lothar
Riemenschneider, u.a. erfahren in der
Therapie von Sexualstraftätern, und viele
Jahre in der Betreuung von Opfern solcher Taten tätig, verweist auf die vor nunmehr weit über hundert Jahren erfolgte
Erkenntnis einer humanen Grundhaltung
zur Sexualität, und eine humanistische
Grundhaltung kann allein Fundament
eines humanistisch geprägten demokratischen und freiheitlichen Rechtsstaats sein:
»Die generelle Missachtung einer Form
der Sexualität - z.B. der Zoophilie -, ohne
Würdigung ihrer konkreten Ausübung ist
daher anti-humanistisch, sie stellt eine
Form der *Gewalt* dar, die sie absurder
Weise gerade zu „bekämpfen“ vorgibt
oder sich einredet. [...] Dass Sexualität
und dessen bloße Ausübung unbesehen
wieder mit „Entwürdigung“ oder „ungezügeltem Ausleben eines Triebes“ assoziiert statt grundsätzlich als Ausdruck der
Freiheit des Menschen und seiner Offenheit und Wertschätzung auch gegenüber
der gesamten Schöpfung erkannt wird, hat
gesellschaftliche und politische Gründe
eines anti-humanistischen, anti-aufklärerischen „Rollbacks“. [...] Einem Verbot von
Zoophilie liegt eine totale Verkennung
menschlicher und tierischer Sexualität zu
Grunde. Wer dies - und schon den Grund
von Menschenrechten - nicht erkennt, soll
von „Tierrechten“ schweigen.«
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Gesellschaftliche Doppelmoral
Die Menschheit hat für Tiere eine Menge
Anwendungsgebiete, für die Jagd, als
Waffe, als Unterhaltung, als Versuchstier, als Biomotor, als Spielzeug, als Statussymbol, eine Liste, die man beliebig
weiterführen kann. Von all diesen Möglichkeiten ist aber eine sicherlich die
prominenteste: als Nahrungsquelle. Während hieran erstmal grundsätzlich nichts
auszusetzen ist, zumal es in der Natur nur
ganz normal ist, dass sich eine Spezies an
einer anderen ernähert, haben wir Menschen dieses Konzept in eine sadistische
Absurdität getrieben. Massentierhaltung
und Legebatterien sind sicherlich jedem
bekannt, hier wird einem Tier so ziemlich jedes Recht was es auch nur haben
könnte [abgesprochen], alles unter dem
Deckmantel der Profitabsicht.
Wann immer ein Gesetz zum Schutz der
Tiere verabschiedet wird, werden in
dieses gleichzeitig Hintertürchen eingebaut, mit denen das Gesetz umgangen
werden kann. So finden sich in den
§§17 und 18, die Tiere gegen Tierquaälerei schützen sollen, der kleine Zusatz
„ohne guten Grund“. Nun ließe sich
argumentieren, dass es ein erhebelicher
Schmerz manchmal nötig sein kann, um
das Tier vor einem größerem Schaden
zu bewahren. Bei tierquälerischen Handlungen wie dem Schenkelbrand bei
Pferden, der betäubungslosen Ferkelkastration und diversen als Tierversuch
getarnten Foltermethoden, lässt sich
Von: Diverse
dieser Grund jedoch nicht erkennen. Im
Fall der Pferde wird mit Kultur argumentiert, im Fall der Ferkel mit Kosten und
Arbeitsplätzen und im Fall der Foltermethoden mit erhofften, wissenschaftlichen
Erkenntnissen. Keiner dieser Menschen,
der diese Argumente bringt, hat auch
nur das geringste bisschen Empathie für
diese Tiere.
Aber nicht nur bei der mit dem bloßen
Auge erkennbaren Tierquälerei hat
unsere Gesellschaft Tiere umfassend entrechtet. Leiden im Sinne des Tierschutzgesetzes entsteht bei sozialen Tieren wie
beispielsweise Schweinen auch, wenn sie
auf engstem Raum in gerade einmal Körpergroße Käfige gesperrt werden, wenn
sie keine Möglichkeit haben, sich um
Schlamm zu suhlen oder mit Artgenossen
zu spielen. Auch für dieses tierische
Leiden findet unsere Gesellschaft keinen
Ausdruck des Mitgefühls. Dass die Tiere
in der Konsequenz dieses Leidens sich
gegenseitig die Rute abbeißen, führt nur
dazu, dass wir sie ihnen von vorherein
amputieren.
Die Ausbeutung von Nutz-, Sport- und
Diensttieren ist völlig legetim und von
der breiten Masse akzeptiert, während
eine partnerschaftliche
Beziehung zu
einem Tier inakzeptabel ist. Es ist in Ordnung Tiere unter abartigen Bedingungen
zu vermehren und aufzuziehen, wenn
sie der Lebensmittelgewinnung dienen,
aber Menschen, die mit ihren Tieren in
einer engen Beziehungen leben werden
geächtet, verfolgt und kriminalisiert.
Geht es da noch um das Tier als solches? Oder vielmehr um eine „Perversion“, die sich wie zuvor Homosexualität,
Transgender oder BDSM auch nicht als
gesellschaftstauglich erweisen soll? Die
Hysterie einiger zum Thema Zoophilie
erinnert jedenfalls stark an die Zeit,
in der das Töten von Männern durch
Männer hoch dekoriert war, das Lieben
von Männern durch Männer aber gesellschaftlich geächtet wurde.
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„Die haben doch nur keine Frau abgekriegt!?“
- Der zoophile Blick aufs Tier
Manche Leute fragen sich, wieso es uns Zoos
überhaupt gibt und wieso wir auf die „Idee“
kommen, Sex mit Tieren haben zu wollen.
Die simple Antwort hierauf ist, dass wir nun
einmal von Natur aus so sind, nicht weil wir
uns jemals aktiv dafür entschieden hätten.
Wenn man das jedoch nicht weiß (oder nicht
wahrhaben will) und versucht, die Sache zu
erklären, dann scheint „Ersatzbefriedigung“
eine naheliegende Lösung zu sein, doch
hierin zeigt sich eine große Kluft zwischen
dem Weltbild eines Zoophilen und eines
nicht-Zoophilen.
Traditionell wird das Weltbild verbreitet,
dass das Tier dem Menschen untergeordnet
ist. Wir sehen das in der Bibel, wo der
Mensch die Krone der Schöpfung ist. Wir
sehen das in unseren Gesetzen und dem Alltagsleben, in der Tiere zur Sache degradiert
werden und selbst im Sprachgebrauch gibt
es die Aussage „Er behandelt mich wie ein
Tier, wenn nicht sogar noch schlimmeres“.
In der Wissenschaft hatte sich außerdem
der Gedanke etabliert, Tiere hätten kein
Bewusstsein, woraus Tierversuche bis heute
ihre Legitimation ableiten. Zudem ist es einfach bequemer, Tiere als niedere Lebensform
anzusehen, damit man sich nicht mit moralischen Fragen, wie, „sollte man Tiere essen?“,
stellen muss.
Ein Zoophiler kann sich diesem Weltbild
allerdings nicht anschließen. Niemand bevorzugt eine niedere Lebensform als Partner.
Selbst tut sich der Mensch schon damit
schwer alleine die soziale Leiter zu umgehen.
Ich kenne keine gebildete Millionärin, die
mit einem beschränkten Obdachlosen verheiratet ist.
Wir Zoos sehen Menschen und Tiere grundsätzlich als gleichwertig an. D.h. der Mensch
ist genau so Teil der Welt wie das Tier, er
steht nicht darunter und nicht darüber sondern daneben. Ganz offensichtlich leben
Menschen in einer komplexeren Gesellschaft,
in der es Technik und Bildung gibt, aber
dieser Komplexitätsgrad bedeutet nicht automatisch besser, sondern nur anders. Was den
Weltfrieden angeht, so sind uns alle anderen
Von: Kroete
Spezies dieses Planeten weite voraus.
Gleichzeitig vermenschlichen wir Tiere aber
auch nicht. Wenn wir von einem Tier als
Beziehungspartner sprechen, dann läßt sich
diese Beziehung kaum mit einer MenschMensch Beziehung vergleichen. Dies trifft
vorallem auf Bereiche zu, die die gesellschaftliche Interaktion widerspiegeln. Ein
Tier kann nicht telefonieren, ein Tier kann
nicht nochmal eben einkaufen gehen, ein
Tier kann nicht in einer Doppelkopfrunde
mitspielen. Doch all das, was den persönlichen Aspekt einer Beziehung angeht, so sind
die Unterschiede zum Menschen weitaus
geringer. Ein Tier kann genauso Liebe und
Zuneigung zeigen wie ein Mensch. Tatsächlich sind Tiere in der Regel weniger Schüchtern diese zu zeigen. Außerdem hat jedes
Tier, jede Rasse und jede Spezies ihre Eigenarten, was eine weitere Dimension der Induvidalität eröffnet.
Auch das Tier profitiert aus so einer Beziehung. Natürlich kann man nicht erwarten,
dass das Konzept, wie wir Menschen es von
einer Beziehung haben, genau die selbe
Gültigkeit für jedes Tier hat. Aber das Verhältnis, dass entsteht ist wesentlich verständnisvoller gegenüber den Bedürfnissen
des Tieres, denn der Zoo befindet sich nicht
in einer „Herrchen“ oder „Frauchen“ Rolle,
sondern auf Augenhöhe. Eine Bevormundung
findet nur statt, wenn es essenziell wichtig
ist, wie z.B. das Tier ggf. auch gegen seinen
Willen zum Tierarzt zu zwingen, oder anzuleinen, wenn es seinen Jagdtrieb nicht unterdrücken kann und eine befahrene Straße in
der Nähe ist. Ansonsten findet Kommunikation auf Augenhöhe statt, d.h. einer teilt dem
anderen seine Bedürfnisse mit und ein Tier,
das weiß, dass es auch „mitreden“ darf, tut
dies auch.
Zoophile respektieren ihre(n) tierischen
Partner als vollwertige, ernst zu nehmende
und liebenswerte Personen und sind damit
weiten Teilen der Bevölkerung voraus, was
die Lebensqualität angeht, die diesen Tieren
zugute kommt.
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