brantstrasse | wohnungsbau und kindertagesstätten

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Ein Unternehmen der
Landeshauptstadt München
DOKUMENTATION DES
REALISIERUNGSWETTBEWERBS
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU
UND KINDERTAGESSTÄTTEN
INHALT
WETTBEWERB
4
4
ANLASS DES WETTBEWERBS
BESTANDSSITUATION
5
ZIELE
7
BEURTEILUNGSKRITERIEN
18
AUSLOBERIN
18
VERFAHRENSBETREUUNG
18
WETTBEWERBSART
18
WETTBEWERBSGEGENSTAND
18
WETTBEWERBSTEILNEHMER
19
TERMINÜBERSICHT
19
PREISGERICHT
20
20
PREISRICHTER UND SACHVERSTÄNDIGE
AUSWAHLVERFAHREN
22
PREISGERICHTSSITZUNG
22
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
28
1. PREIS
bogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh
mit michellerundschalk GmbH
landschaftsarchitektur und urbanismus
28
2. PREIS
N-V-O Nuyken von Oefele Architekten
mit toponauten landschaftsarchitekturGesellschaft mbH
32
3. PREIS
wup ZT-GmbH | Wimmer und Partner Architekten
mit EGKK Landschaftsarchitektur 36
4. PREIS
florian krieger – architektur und städtebau gmbh
mit grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft
ANERKENNUNGEN
40
44
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR ZT GMBH
el:ch landschaftsarchitekten gbr
Blaumoser Architekten | Stadtplaner
zaharias landschaftsarchitekten
Vukoja Goldinger Architekten GmbH
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH 44
46
48
WETTBEWERB
r-Straße
Ludwig-Richte
Sigls traße
Walter-Scott-Straße
Brantstr.
WETTBEWERBSGEBIET
Schule
Kleingartenanlage
WETTBEWERB
ANLASS DES WETTBEWERBS
Die GEWOFAG Wohnen GmbH plant den Neubau
Wohnbebauung integriert werden. Im Stadtbezirk
mehrerer Gebäude mit Wohnnutzungen und Kinder-
München-Laim herrscht eine akute Unterversorgung
tageseinrichtungen auf den Grundstücken Brantstraße
an Kindergarten-, Kinderkrippen- und Hortplätzen.
(Flurstück 400/4 zu 5.569 m²) und Siglstraße 19, 21
Die Ausloberin möchte unter anderem durch das
(Flurstück 400/52 1.644 m² und 400/53 circa 2.192 m²)
neue Wohnquartier zur Verbesserung der Situation
im Münchner Stadtbezirk München-Laim. Die Grund-
beitragen. Auf den Grundstücken Flurstück 400/52
stücke sind derzeit noch im Besitz der Landeshaupt-
und 400/53 befinden sich momentan zwei Kinder-
stadt München, sollen aber durch die GEWOFAG
gärten. Beide pavillonartigen Gebäude sollen dem
Wohnen GmbH erworben werden.
künftigen Neubau weichen.
Die bestehende Lücke im städtebaulichen Gefüge
Folgendes Raumprogramm soll realisiert werden:
soll durch neue, sich in den Gesamtcharakter des
An der Brantstraße: Bau einer Kinder­tagesstätte mit
Quartiers einfügende Gebäude geschlossen werden,
einer 2-gruppigen Kinderkrippe (24 Kinder) und eines
in denen ausschließlich ein Wohnungsangebot für
2-gruppigen Kindergartens (50 Kinder) mit circa
unterschiedliche Bedürfnisse und Kindertagesstätten
578 m² Nutzfläche und circa 750 m² Außenspielfläche;
untergebracht werden.
in den Geschossen über der Kita sollen geförderte
Wohnungen nach dem Kommunalen Wohnungs-
4
Die auf dem Wettbewerbsgebiet vorgesehenen
bauförderprogramm – Teilprogramm B entstehen
Kindertagesstätten müssen in die zukünftige
(maximal circa 30 Wohneinheiten).
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
An der Siglstraße: Abriss der bestehenden Gebäude
Das Quartier, in dem sich das Wettbewerbsgebiet
und Bau einer Kindertageseinrichtung mit einer
befindet, liegt innerhalb einer zusammenhängend
2-gruppigen Kinderkrippe (24 Kinder), einem
bebauten Siedlungsfläche. Der Stadtbezirk ist insge-
2-gruppigen Kindergarten (50 Kinder) und einem
samt vergleichsweise dicht mit einem hohen Wohn-
2-gruppigen Hort (50 Kinder) mit insgesamt circa
nutzungsanteil bebaut.
828 m² Nutz­fläche und circa 1.250 m² Außenspielfläche.
In den Stockwerken über der Kita können etwa 75
Die städtebaulichen Strukturen in der Umgebung des
Wohnungen im geförderten Wohnungsbau entste-
Wettbewerbsgebietes bestehen zum großen Teil aus
hen. Das Baurecht soll dabei ausgeschöpft werden.
einer Blockrandbebauung. Nur südlich der Kleingartenanlage ist eine Zeilenstruktur vorzufinden.
Für das Bauvorhaben wurden bereits Voruntersuchungen (Testentwurf) in Form einer Bauvoranfrage
Auf den Flurstücken Flurnummer 400/52 und
durchgeführt. Die Voruntersuchungen haben erge-
400/53 des Wettbewerbsgebietes befinden sich zwei
ben, dass insgesamt eine Geschossfläche von circa
pavillonartige Gebäude, die als Kindertagesstätte
11.300 m² geschaffen werden kann.
errichtet und genutzt sind und die beide durch die
im Planungsprogramm dargelegte Bebauung ersetzt
An die außerhalb des Wettbewerbsgebietes nördlich
werden sollen. Das Grundstück Flurstücknummer
angrenzenden Gebäude, die eine Grenzbebauung
400/4 ist bis jetzt in zwei Nutzungsbereiche aufge-
sind, muss gemäß Vorbescheid angebaut werden.
teilt: eine allgemeine Grünfläche und ein eingefasster
Spielbereich, der öffentlich zugänglich ist und auch
Für Fußgänger und Radfahrer soll es eine öffentliche
von den Kindern des Kindergartens zum freien Spiel
Wegeverbindung durch das Wettbewerbsgebiet zwi-
genutzt wird.
schen Sigl- und Walter-Scott-Straße geben. Daraus
ergeben sich einzelne Wegeverkürzungen. Mit einer
hohen Frequentierung ist jedoch nicht zu rechnen.
Quartiersumgebung
Die GEWOFAG Wohnen GmbH sucht eine hervor-
Das Quartier ist hinsichtlich der Art der Nutzung
ragende Planungslösung für die Realisierung der
geprägt durch Wohngebäude. Die an das Wettbe-
Bauaufgabe. Die Auswahl des Büros erfolgt über ein
werbsgebiet angrenzenden Gebäude sind bis zu fünf
VOF-Verfahren, in dessen Rahmen der vorliegende
Stockwerke hoch und haben in der Regel ein Sattel­
Realisierungswettbewerb in enger Abstimmung mit
dach. In der Walter-Scott-Straße 4, östlich an das
der Landeshauptstadt München durchgeführt wird.
Wettbewerbsgebiet angrenzend, befindet sich
Die Leistung im Wettbewerb wird ein wichtiges
ein Wohnheim für Studenten des 2. Bildungswegs
Kriterium der Vergabe sein.
der Franz-Auweck-Stiftung.
Nördlich des Wettbewerbsgebiets liegt eine fünf­
geschossige Wohnbebauung, die grenzständig an
BESTANDSSITUATION
das Planungsgrundstück anschließt. Im Süden grenzt
das Wettbewerbsgebiet an eine Kleingartenanlage.
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im Stadtteil
Westlich des Wettbewerbsgebietes an der Sigl­straße
München-Laim, Stadtbezirk 25 der Landeshauptstadt
befindet sich auf der anderen Straßenseite eine
München, und weist eine Gesamtfläche von 9.405 m²
Grundschule mit großem Sportplatz (Grundschule
auf. Die geplante Maßnahme umfasst die Flurnum-
an der Schrobenhausener Straße), die durch hohe
mern 400/4, 400/52 und 400/53 der Gemarkung
Baum- und Strauchhecken gut eingegrünt ist.
Laim.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
5
WETTBEWERB
Bei der übrigen Bebauung an der Ludwig-Richter-
Zschokke­straße (300 bis 800 Meter). Um das
Straße im Norden und der Walter-Scott-Straße im
Planungsgebiet, insbesondere im Bereich der
Osten handelt es sich ausschließließlich um Wohn­
U-Bahnstation der Friedenheimer Straße, sind Arzt-
gebäude. Die angrenzende Kleingartenanlage bleibt
praxen verschiedener Fachrichtungen zu finden.
von den Planungen unangetastet.
Naturhaushalt und Grünflächen
Verkehrserschließung des
Quartiers
Das Wettbewerbsgebiet liegt im Naturraum der
Das Gebiet ist über die Siglstraße und die Walter-
Münchner Schotterebene. Die Grundstücke sind als
Scott-Straße sehr gut erschlossen. Es ist eine gute
weitgehend eben anzusehen. Im Westen an der Sigl-
Anbindung an den öffentlichen Personennahver-
straße liegt das Wettbewerbsgelände auf einer Höhe
kehr vorhanden. Fußläufig sind die U-Bahnstationen
von circa 529,15 Meter über NN, im Osten an der
Friedenheimer Straße (400 Meter) und Westend-
Walter-Scott-Straße auf einer Höhe von circa
straße (650 Meter) der Linie U5 zu erreichen sowie
529,12 Meter über NN.
die S-Bahnstation Hirschgarten (1.000 Meter) an der
Stammstrecke. Entlang der Siglstraße verläuft die
Der Höchstwasserstand (HW 1940) lag in diesem
Trambahnlinie 18, die das Gebiet mit der Münchener
Gebiet bei 521, 9 Meter über NN Somit liegt die Marke
Innenstadt verbindet. Entlang der Agnes-Bernauer-
circa 7,2 Meter unter der Geländeoberkante. Im Um-
Straße fährt die Trambahnlinie 19, die das Gebiet
feld des Wettbewerbsgebietes befinden sich mehrere
mit dem Münchner Westen (Pasing) verbindet. An
öffentlich zugängliche, kleine Grünflächen wie der
der Kreuzung Sigl-/Zschokkestraße befindet sich die
Burgerplatz südöstlich des Planungsgebietes und im
Bushaltestelle der Buslinie 131.
Nordwesten die Grünflächen an
der Schrobenhausener Straße. Der Schulsportplatz an
Baurecht
der Schrobenhausener Straße ist ebenfalls öffentlich
zugänglich. Die Grundstücke liegen innerhalb des
Der Flächennutzungsplan mit integrierter Land-
Geltungsbereiches der Baumschutzverordnung der
schaftsplanung weist auf dem Grundstück eine
Landeshauptstadt München. Schutzgebiete und Bio-
Gemeinbedarfsfläche für Erziehung aus. Das Wett­
topflächen sind innerhalb des Wettbewerbsgebietes
bewerbsgebiet befindet sich in einem Bereich, in
nicht vorhanden.
dem ein einfacher Bebauungsplan nach § 30 Abs. 3
Baugesetzbuch (BauGB) gilt. Dieser setzt für das
Nahversorgung
Grundstück entlang der Siglstraße und der WalterScott-Straße jeweils parallel im Abstand von 5 m zur
Grundstücksgrenze eine Baulinie fest.
Supermärkte befinden sich an der Agnes-BernauerStraße circa 400 bis 600 Meter vom Planungsgebiet
Zudem sind an der Brantstraße mit Verlängerung in
entfernt, das Angebot an Bäckereien und Backshops
das Wettbewerbsgebiet hinein wiederum Baulinien
konzentriert sich ebenfalls in diesem Umkreis, ins­
im Abstand von 5m von der Grenze des öffentlichen
besondere auf den Bereich der Friedenheimer Straße
Grundstücks Flur Nummer 312/110 festgesetzt. Die an
und Zschokkestraße. Einige Restaurants verteilen
das Wettbewerbsgebiet angrenzenden Gebäude sind
sich an der Agnes-Bernauer-Straße sowie an der
bis zu fünf Stockwerke hoch.
6 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
ZIELE
Bei der Konzeption ist insgesamt zu berücksichtigen, dass
Zu möglichst jeder Wohnung sollte ein gut nutzbarer,
drei verschiedene Fördermodelle realisiert werden. Die
geschützter Freibereich (zum Beispiel Wohnungs­
Gebäude sind so zu konzipieren, dass Wohnungen, die
garten, Terrasse, Balkon, Loggia) in moderater, aber
gemäß Kommunalem Wohnungsbauförderprogramm –
gut nutzbarer Tiefe (circa 1,80 Meter) geplant werden.
Teilprogramm B gefördert werden, in der Erschließung
zusammengefasst sind. Bei den übrigen Wohnungen
Die gesamte Planung muss vollumfänglich den
ist eine Durchmischung der Förderformen (EOF und
Anforderungen der DIN 18040 an die Barrierefreiheit
München-Modell) gewünscht.
entsprechen (Teil 1 für die öffentlich zugänglichen
Bereiche, Teil 2 für die Wohnungen). Auch das Wohn­
Erschließungszonen sollen über die eigentliche Aufgabe
umfeld soll barrierefrei und stufenlos zu benutzen
hinaus auch die Funktion von Gemeinschaftsbereichen
sein. Ein Teil der geförderten Wohnungen ist roll-
übernehmen. Es werden dabei freundliche und einladen-
stuhlgerecht nach den R-Anforderungen der DIN
de Eingangszonen mit einem eindeutig nachvollzieh­
18040-2 herzustellen.
baren Erschließungskonzept, vorzugsweise mit Orientierung zur Straße, erwartet. Die Eingangszonen sollen
Das Wohnungsangebot soll den Bedürfnissen unter-
als gestaltete Räume eine Adresse schaffen und Identität
schiedlicher Haustypen, Lebensphasen, Generationen
erzeugen.
und Lebensstile entsprechen. Hierzu tragen zum
© OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA
WETTBEWERB
Beispiel nutzungsneutrale Räume, kleine Garten­
Die Aufteilung der Geschossfläche (circa 6.500 m²,
anteile mit Terrassen, Balkone, vielfältig nutzbare
ohne Wohnungen gemäß Kommunalem Wohnungs-
Gemein­schafts­bereiche und Erschließungsflächen
bauförderprogramm – Teilprogramm B) sieht vor,
sowie ein­ladende kommunikationsfördernde
dass die EOF-Wohnungen circa 2/3 der Geschossflä-
Eingangszonen bei.
che und die Wohnungen nach München-ModellMiete circa 1/3 der Geschossfläche ausmachen sollen.
Die qualitätsvolle Gestaltung der Freiräume ist ein
wichtiges Ziel der GEWOFAG für das intensiv genutzte Grundstück. Die unterschiedlichen Nutzungen
Konzeption der Wohngebäude
der Freiflächen (privat, halböffentlich, Freianlagen
der Kindertagesstätten, öffentliche Durchgänge
Eine wirtschaftliche Anzahl von Treppenhäusern ist
etc.) müssen ein gutes Zusammenspiel leisten. Es ist
gewünscht. Sofern Laubengänge vorgesehen werden,
besonders darauf zu achten, dass eine leichte und
ist für diese ein Witterungsschutz Voraussetzung.
attraktive Erreichbarkeit und eine gemeinschafts­
fördernde Benutzung der Freianlagen für Frauen,
Von der Tiefgarage soll eine Verbindung zu den
Kinder, Jugendliche und ältere Mitmenschen ermög-
Aufzügen und Treppenhäusern zum Beispiel über die
licht wird. Daher ist die Schaffung von gut einseh­
Kellerflure hergestellt werden.
baren und belebten und somit angstfrei begeh­baren,
öffentlich zugänglichen Bereichen und Wegen
Maisonettewohnungen sind wegen der Barrierefrei-
besonders wichtig.
heitsanforderungen nicht möglich.
In der Konzeption der Anlage sind die Anforderun-
Planungsprogramm
gen des vorbeugenden baulichen Brandschutzes
eine grundsätzliche Bedingung. Sowohl der erste
In den neuen Wohngebäuden sollen circa 105 Woh-
Rettungs­weg aus den Wohnungen wie aus der Tief-
nungen entstehen. Der Anteil der verschiedenen
garage ist entsprechend den baurechtlichen Anfor-
Nutzungen und Förderformen an der gesamten
derungen vorzusehen wie auch der zweite Rettungs-
Geschoss­fläche ist wie folgt:
weg. Beim zweiten Rettungsweg als Fensterrettung
sind insbesondere Höhen und Rettungswegzufahrten
Kindertagesstätten
Nutzfläche circa nachzuweisen.
1.453 m²
Als zweiter Rettungsweg ist auch eine Leiterrettung
Wohnungen gemäß Kommunalem Wohnungs-
ohne Feuerwehrzufahrt und -aufstellfläche bis an das
bauförderprogramm – Teilprogramm B
Gebäude denkbar, wenn eine Dachfläche, die nied-
Geschossfläche circa Wohnungsanzahl circa
2.600 m²
30
riger liegt als die zulässige Anleiterhöhe für Leiterrettung, als Ausgangspunkt für eine Fensterrettung
vorgesehen ist. Bei dieser Fensterrettung ist wieder-
Wohnungen EOF-Förderung
Geschossfläche circa Wohnungsanzahl circa
um zu beachten, dass die zulässige Anleiterhöhe für
4.333 m²
50
eine Leiterrettung nicht überschritten werden darf.
In den Untergeschossen sind ein ausreichendes
Angebot an gut erreichbaren Abstellräumen für die
München-Modell-Miete
Geschossfläche circa Wohnungsanzahl circa
8
Wohnungen (circa 5 m² je Wohnung) sowie weitere
2.167 m²
notwendige Nebenräume vorzusehen.
25
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
GEFÖRDERTE MIETWOHNUNGEN GEMÄSS EOF
orientierten Förderung werden in München vom
Sozialreferat an vor­gemerkte Haushalte von
Der Staat fördert im Rahmen des Bayerischen
Wohnungssuchenden der unteren und mittleren
Wohnungsbauförderprogramms die Schaffung und
Einkommensgruppen vergeben.
Modernisierung von Miet- und Genossenschaftswohnraum in Mehrfamilienhäusern für Wohnungs­
Die Wohnungsgrößen orientieren sich an den gül-
suchende mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.
tigen Wohnraumförderungsbestimmungen (siehe
Wohnungsaufteilungsschlüssel). Gemäß den WFB
Die „Einkommensorientierte Förderung“ (EOF)
(Wohnraumförderung) sind die Gebäude der Ein-
sieht eine Grundförderung und eine Zusatzförde-
kommensorientierten Förderung generell barrierefrei
rung beziehungsweise Belegungsförderung vor. Die
nach DIN 18040 Teil 2 zu planen und auszuführen.
Grundförderung erhält der Bauherr im Gegenzug für
Ein bis zwei Wohnungen in der EOF (Einkommens­
die Verpflichtung, für eine vereinbarte Dauer Mieter
orientierte Zusatzförderung) sollen als rollstuhl­
bestimmter Einkommensgruppen aufzunehmen und
gerechte Wohnungen nach den R-Anforderungen
eine ortsabhängige Höchstmiete nicht zu überschrei-
der DIN 18040 Teil 2 vorgesehen werden.
ten. Die Grundförderung soll Investoren zur Schaffung von gefördertem Wohnraum anhalten und wird
in Form eines besonders günstigen Darlehens mit
Zinssätzen weit unterhalb des Marktzinses ausgegeben. Die Zusatzförderung reduziert die Miethöhe
weiter. Mietwohnungen nach der Einkommens­
Wohnungsaufteilungsschlüssel 2013 – Stand 26.09.2013
für die Einkommensorientierte Förderung – EOF und das Kommunale Wohnungsbauförder­programm –
Teilprogramm A (circa 50 Wohnungen gesamt)
Typ
Anteil
Wohnräume
Personen
30 %
1 Wohnraum
1
15 %
2 Wohnräume
2
25 %
3 Wohnräume
25 %
4 Wohnräume
9
5%
5 Wohnräume
oder mehr
mind.
2%
1
2
3
4
5
6
7
8
3 bis 4
Bemerkung
Maximale Wohnfläche
inkl. 1/4 Loggia oder Balkon
1 Wohnschlafraum + Küche
1 Individualraum + Wohnküche unter 18 m2
1 Individualraum + 1 Wohnzimmer + Küche
2 Individualräume + Wohnküche unter 18 m2
2 Individualräume + Wohnzimmer + Küche
3
3 Individualräume + Wohnküche unter 18 m2
30 bis
45 m²
50 bis
60 m²
70 bis
80 m²
4
3 Individualräume + Wohnzimmer + Küche
80 bis
90 m²
5 bis 6
5 Personen 105 m² + 15 m² je zus. Person
bis 105 m²
oder mehr
7
oder mehr
7 Personen 135 m² + 15 m² je zus. Person
bei Bedarf leicht in kleinere Typen teilbar
bis 135 m²
oder mehr
der Gesamtwohnungsanzahl rollstuhlgerecht nach R-Anforderungen DIN 18040-2, mit je + 15 m²
Die Wohnungen sind, orientiert an der Personenzahl, so flächensparend wie möglich zu planen.
Jeweils circa die Hälfte der 1-, 2- und 3-Zimmer-Typen sollte mit einer Wohnküche unter 18 m² und einem
Individualraum je Person, zum Beispiel für Alleinerziehende, vorgesehen werden.
Wohnküche unter 18 m² und Schlafnische unter 10 m² zählen nicht als Wohnraum.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
9
WETTBEWERB
GEFÖRDERTE MIETWOHNUNGEN GEMÄSS
umfeld sowie eine stabile Nachbarschaft zu fördern.
KOMMUNALEM WOHNUNGSBAUFÖRDER­
Werden innerhalb eines größeren Planungsgebietes
PROGRAMM – TEILPROGRAMM B
25–30 Wohneinheiten für das kommunale Wohnungsbauförderprogramm – Teilprogramm B
Im Rahmen der Fortschreibung des städtischen
vorgesehen, werden Solitärbauten oder Hausauf­
Wohnungsbauförderprogramms „Wohnen in
gangs­lösungen bevorzugt.
München“ wurde 2001 das Kommunale WohnungsEin allen Bewohnerinnen und Bewohnern zugäng­
bauförderprogramm verabschiedet.
licher Gemeinschaftsraum zur Förderung der
Im Teilprogramm B sollen Wohneinheiten für
Hausgemeinschaft ist ein wesentlicher Bestandteil
Benachteiligte am Wohnungsmarkt geschaffen
des Teilprogramms B. Hier können gemeinsame
werden. Als Benachteiligte am Wohnungsmarkt
Aktivitäten von der Mieterversammlung über die
werden Bürgerinnen und Bürger bezeichnet, die aus
Hausaufgabenbetreuung bis zum Nachbarschaftsfest
Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe kommen und
stattfinden. Der Gemeinschaftsraum sollte je nach
in einer eigenen Wohnung leben können. Vermit-
Gebäudegröße eine Größe von circa 15 bis 20 m²
telt werden mietfähige Personen, denen mit Hilfe
haben.
des Kommunalen Wohnungsbauförderprogrammes
– Teilprogramm B möglichst zeitnah dauerhafter
Die Wohnungsgrößen orientieren sich an den gül-
Wohnraum mit eigenem Mietvertrag zur Verfügung
tigen Wohnraumförderungsbestimmungen (siehe
gestellt wird.
Wohnungsaufteilungsschlüssel). Auch die Gebäude
des Kommunalen Wohnungsbauförderprogrammes
Die Bebauung soll möglichst kleinteilig sein. Die
sind generell barrierefrei nach DIN 18040 Teil 2 zu
Wohnhäuser haben in der Regel zwischen 25 und
planen und auszuführen. Falls möglich sollte eine roll-
30 Wohnungen bei einer Geschossfläche von circa
stuhlgerechte Wohnung nach den R-Anforderungen
2.600 m², um eine sozialverträgliche Integration der
der DIN 18040 Teil 2 je Gebäude vorgesehen werden.
Bewohnerinnen und Bewohner in das neue Wohn­
Wohnungsaufteilungsschlüssel 2013 – Stand 01.08.2013
für das Kommunale Wohnungsbauförderprogramm – Teilprogramm B
(circa 30 Wohnungen gesamt)
Typ
1
2
Anteil
Wohnräume
Personen
32 %
1 Wohnraum
1
2 Wohnräume
2
3
3%
4
17 %
5
17 %
6
8%
7
4%
8
7%
9
12 %
3 Wohnräume
4 Wohnräume
5 Wohnräume
oder mehr
3 bis 4
Bemerkung
Maximale Wohnfläche
inkl. 1/4 Loggia oder Balkon
1 Wohnschlafraum + Küche
1 Individualraum + Wohnküche unter 18 m2
1 Individualraum + 1 Wohnzimmer + Küche
2 Individualräume + Wohnküche unter 18 m2
2 Individualräume + Wohnzimmer + Küche
3
3 Individualräume + Wohnküche unter 18 m2
30 bis
45 m²
50 bis
60 m²
70 bis
80 m²
4
3 Individualräume + Wohnzimmer + Küche
80 bis
90 m²
5 bis 6
5 Personen 105 m² + 15 m² je zus. Person
bis 105 m²
oder mehr
7
oder mehr
7 Personen 135 m² + 15 m² je zus. Person
bei Bedarf leicht in kleinere Typen teilbar
bis 135 m²
oder mehr
Mindestens eine Wohnung rollstuhlgerecht nach R-Anforderungen DIN 18040-2, mit je + 15 m²
Die Wohnungen sind, orientiert an der Personenzahl, so flächensparend wie möglich zu planen.
Jeweils circa die Hälfte der 1-, 2- und 3-Zimmer-Typen sollte mit einer Wohnküche unter 18 m² und einem
Individualraum je Person, zum Beispiel für Alleinerziehende, vorgesehen werden.
Wohnküche unter 18 m² und Schlafnische unter 10 m² zählen nicht als Wohnraum.
10 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
GEFÖRDERTE WOHNUNGEN GEMÄSS
Gleichzeitig gibt das Programm einen allgemeinen
MÜNCHEN-MODELL-MIETE
Impuls für den Mietwohnungsbau in München. Die
Landeshauptstadt München bietet Wohnungs-
Das Förderprogramm München-Modell-Miete
bauinvestoren hierfür verbilligte Grundstücke und
ermöglicht vor allem Familien mit mittleren Einkom-
städtische Baudarlehen an. Die eingesetzten städti-
men, die in München oder dem Umland wohnen,
schen Mittel kommen über günstige Anfangsmieten
eine bezahlbare Wohnung anzumieten.
den Mieterinnen und Mietern zugute.
Wohnungsaufteilungsschlüssel 2013 – Stand 01.08.2013
für das München-Modell-Miete
(circa 25 Wohnungen gesamt)
Typ
3
4
5
7
Anteil
Wohnräume
Personen
33 %
2 Wohnräume
2
33 %
3 Wohnräume
3 bis 4
33 %
4 Wohnräume
4
5
Bemerkung
1 Individualraum + 1 Wohnzimmer + Küche
2 Individualräume + Wohnküche unter 18 m2
2 Individualräume + Wohnzimmer + Küche
3 Individualräume + Wohnzimmer + Küche
Max. Wohnfläche
inkl. 1/4 Loggia oder Balkon
50 bis
60 m²
70 bis
80 m²
80 bis
90 m²
90 bis
105 m²
Die Wohnungen sind, orientiert an der Personenzahl, so flächensparend wie möglich zu planen.
KINDERTAGESSTÄTTEN
Kindertagesstätte 2:
2-gruppige Kinderkrippe (24 Kinder), 2-gruppiger
Es sind zwei voneinander unabhängig zu betreibende
Kindergarten (50 Kinder) und 2-gruppiger Hort
Einrichtungen zu planen, diese sind:
(50 Kinder). Es ist darauf zu achten, dass jeweils
der Kinderkrippenbereich nicht vom Kindergarten­
Kindertagesstätte 1 auf Flur Nummer 400/4:
bereich getrennt wird und ein fließender Übergang
2-gruppige Kinderkrippe (24 Kinder) und 2-gruppiger
geschaffen wird. Die jeweiligen Gruppenräume sind
Kindergarten (50 Kinder).
abwechselnd zu situieren. Besonders bei einer mehrgeschossigen Bauweise ist darauf zu achten, dass
alle Stockwerke sowohl von den Kinderkrippen- und
Kindergarten- als auch von den Hortkindern gemeinsam genutzt werden.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 11
WETTBEWERB
PLANUNGSPROGRAMM FÜR DIE KINDERTAGESSTÄTTE 1
Raum
Kinderkrippenbereich
Pers.
Anzahl
Räume
NF in m²
gesamt
24
2
84
Abstellraum für Spiel- und Hygiene­material
Kinderkrippengruppenraum à 42 m²
1
15
Abstellraum für Freilandspielzeug
1
10
Abstellraum für Kinderwägen
1
25
Garderobenbereich für 24 Kinder
Kindergartenbereich
Kindergartengruppenraum à 50 m²
Teil der Verkehrsfläche
2
100
Abstellraum zum Gruppenraum à 5 m²
2
10
Mehrzweckraum
1
60
Abstellraum zum Mehrzweckraum
1
15
Abstellraum für Spiel- und Hygiene­material
1
10
Abstellraum für Freilandspielzeug
50
1
10
Garderobenbereich für 50 Kinder
Gemeinsamer Bereich
Multifunktionsraum für Kinderkrippe
und Kindergarten à 32 m²
Hinweise
Teil der Verkehrsfläche
2
64
Leitungszimmer à 17 m²
2
34
Personalzimmer
1
40
Vorplatz beim Eingang/Elternwartebereich
1
25
Küche (mit Spülbereich)
1
26
Neben-/Vorratsraum zur Küche
1
15
Speisenvorratsraum
1
12
Wäsche- und Bügelraum
1
15
Gemeinsamer Sanitärraum für 2 Kinder­
krippen- und 2 Kindergartengruppen
Putzkammer à 4 m²
eine pro Geschoss
Personaltoilette
eine pro Geschoss
Küchenpersonaltoilette mit Umkleide
1
Büro Hauswirtschaftsleitung
1
8
Technikräume und Verkehrsflächen
Summe
12 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
578
WETTBEWERB
PLANUNGSPROGRAMM FÜR DIE KINDERTAGESSTÄTTE 2
Raum
Kinderkrippenbereich
Kinderkrippengruppenraum à 42 m²
Pers.
Anzahl
Räume
NF in m²
gesamt
24
2
84
Abstellraum für Spiel- und Hygiene­material
1
15
Abstellraum für Freilandspielzeug
1
10
Abstellraum für Kinderwägen
1
25
Garderobenbereich für 24 Kinder
Kindergartenbereich
Kindergartengruppenraum à 50 m²
Teil der Verkehrsfläche
2
100
Abstellraum zum Gruppenraum à 5 m²
50
2
10
Mehrzweckraum
1
60
Abstellraum zum Mehrzweckraum
1
15
Abstellraum für Spiel- und Hygiene­material
1
10
Abstellraum für Freilandspielzeug
1
10
2
125
Hausaufgabenraum à 37,5 m²
2
75
Abstellraum 5 m²
2
10
Werkraum
1
20
Abstellraum für Freilandspielzeug
1
10
Garderobenbereich für 50 Kinder
Hortbereich
Hortgruppenraum à 62,5 m²
Hinweise
Teil der Verkehrsfläche
50
Geschlechtergetrennte Sanitärräume für
50 Hortkinder
Garderobenbereich für 50 Kinder
Gemeinsamer Bereich
Multifunktionsraum für Kinderkrippe
und Kindergarten à 32 m²
Teil der Verkehrsfläche
2
64
Leitungszimmer à 17 m²
2
34
Personalzimmer
1
40
Vorplatz beim Eingang/Elternwartebereich
1
25
Küche (mit Spülbereich)
1
26
Neben-/Vorratsraum zur Küche
1
15
Speisenvorratsraum
1
12
Wäsche- und Bügelraum
1
15
Büro Hauswirtschaftsleitung
1
8
Sanitärräume für 2 Kinder­krippen- und
2 Kindergartengruppen
Putzkammer à 4 m²
eine pro Geschoss
Personaltoilette
eine pro Geschoss
Küchenpersonaltoilette mit Umkleide
1
Technikräume und Verkehrsflächen
Summe
828
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 13
WETTBEWERB
Bauliche Nebenanlagen
und Freianlagen der Kindertages­stätten
Grundstückserschließung und
Stellplätze, Ver- und Entsorgung
Die Brantstraße als öffentliche Verkehrsfläche endet
Die Größe der Außenspielflächen ist wie folgt zu
derzeit von Norden her kommend am Wettbewerbs-
planen:
grundstück als Sackgasse. Sie ist für die bis jetzt daran
gelegenen Gebäude eine Rettungswegzufahrt, dient
Kindertageseinrichtung 1:circa 750 m²
jedoch nicht der regelmäßigen Pkw-Zufahrt und soll
Kindertageseinrichtung 2:circa 1.250 m²
auch nicht als solche für die Gebäude im Wettbewerbsgebiet vorgesehen werden. Das heißt sowohl
Die Außenspielflächen sollen unmittelbar angren-
die Pkw-Stellplätze für Besucher, die Tiefgaragen­
zend an die Gruppenräume angeordnet werden. Die
zufahrten wie auch die Hol- und Bringstellplätze der
Beschattung der Freiflächen soll vorwiegend durch
Kindertagesstätten können nicht über die Brantstraße
Bäume erfolgen (zum Beispiel Ersatzpflanzungen),
angefahren werden.
ansonsten ist ein Sonnenschutz durch bauliche
Vorkehrungen erforderlich. Unbedingt erforderlich
Die Brantstraße soll zukünftig in einem Wendeham-
ist eine Umzäunung dieser Freiflächen.
mer für Entsorgungs- und Rettungsfahrzeuge im
Wettbewerbsgebiet enden.
Auf die Zugänglichkeit der Freiflächen der Kinder­
tageseinrichtungen zur Pflege ist zu achten.
Eine Tiefgaragenzu- und -abfahrt ist nur an der
Siglstraße möglich. Eine Fahrzeugzufahrt auf das
Fahrradabstellplätze sind im Eingangsbereich vor-
Grundstück, außer für die Feuerwehr, ist von der
zusehen. Die Anzahl richtet sich nach der Fahrrad­
Walter-Scott-Straße aus nicht möglich.
abstellplatzsatzung der Landeshauptstadt München.
Einzuplanen sind:
b
ei der Kindertageseinrichtung 1 Stellplatz für
8 Fahrräder
b
ei der Kindertageseinrichtung 2 Stellplätze für
12 Fahrräder
Für die jeweilige Kindertageseinrichtung ist zudem
ein gesonderter, ebenerdiger Standort für Mülltonnen
im Wettbewerbsgebiet erforderlich.
14 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
Abfallentsorgung
Die Anforderungen an die Lage der Entsorgungsräu-
Folgende weitere Anforderungen der Wettbewerbs­
me gemäß Satzung über die Hausmüllentsorgung
ausloberin sind zudem zu beachten:
der Landeshauptstadt München (Hausmüllentsorgungssatzung) sind zu beachten. Für die Fahrzeuge
D
ie lichte Durchfahrthöhe in der Tiefgarage muss
der Wertstoffentsorgung sind die erforderlichen
2,2 Meter betragen, auf höhere Durchfahrthöhen
Rangierflächen einzuplanen, auch eine Zufahrt über
wird kein Wert gelegt.
die Brantstraße ist möglich. Ansonsten soll kein
D
ie Tiefgaragenbelüftung sowie der Rauch- und
Individual­verkehr über die Brantstraße erfolgen.
Wärmeabzug soll nach Möglichkeit als natürliche
Lüftung unter Berücksichtigung der Freiflächenqualität geplant werden und über das Dach zu
Stellplätze
führen.
D
ie bauliche Lösung ist vom Wettbewerbsteilneh-
Die notwendigen Stellplätze sind in einer Tiefgarage
mer zu erarbeiten.
unterzubringen. Im Wettbewerbsentwurf können die
D
ie Tiefgaragenzufahrt soll aus Gründen des
Pkw-Stellplätze mit einem einheitlichen Stellplatz-
Lärmschutzes für den Kindergarten eingehaust
schlüssel von 1:0,6 (Wohnungsanzahl/Stellplatz­anzahl)
und gedämmt sein.
abweichend vom Bauvorbescheid konzipiert werden.
D
ie Zu- und Abluft darf nicht auf der Freifläche
des Kindergartens geplant werden.
Die genaue Festlegung der erforderlichen Stellplatz-
D
ie Decken der Tiefgarage sind um mindestens
zahl erfolgt anhand der endgültigen Wohnungsmi-
60 cm unter Geländeoberkante abzusenken und
schung im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens.
mit einem mind. 0,6 Meter starken, fachgerechten
Bodenaufbau für die Pflanzungen zu überdecken.
Für das Personal der Kindertageseinrichtung 1 sind
drei PKW-Stellplätze und für das der Kindertages­
einrichtung 2 sind vier PKW-Stellplätze erforderlich. Diese müssen in der Tiefgarage nachgewiesen
werden.
Auch die Stellplätze für den Hol- und Bringverkehr
der Kindertageseinrichtungen müssen in der Tief­
garage untergebracht werden.
Die Tiefgarage ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu konzipieren. Eine zweigeschossige
Tiefgaragenlösung ist ausgeschlossen. Eine eigentumsrechtliche Teilung der Bauabschnitte ist nicht
vorgesehen. Duplex-Parker in der Tiefgarage sind von
der Ausloberin nicht gewünscht.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 15
WETTBEWERB
Freiflächen und Fahrradstellplätze
Das Wohnumfeld soll eine hohe gestalterische Qua-
Soweit möglich soll eine Zonierung in private Garten-
lität aufweisen und durch differenziert und gemein-
zonen im direkten Anschluss an die EG-Wohnungen
schaftlich nutzbare Spiel- und Freiflächen gut zu
und für alle Bewohner der Hausgemeinschaften
gebrauchen sein. Diese sollen den unterschiedlichen
zugängliche Grünflächen vorgesehen werden.
Nutzungsansprüchen der Bewohnerinnen und Bewohner gerecht werden und eine gute und gestalte-
Fahrradstellplätze sind in ausreichender Zahl und
risch hochwertige Eingrünung aufweisen.
Größe sowie in geeigneter Beschaffenheit zu konzipieren. Die Anzahl der Fahrradstellplätze bestimmt
Es ist ein Kinderspielplatz gemäß Art. 7 Abs. 2 BayBO
sich nach der seit 01.01.2013 gültigen Fahrradabstell-
(Bayerische Bauordnung) zu schaffen. Die Spiel- und
platzsatzung der Landeshauptstadt München.
Freiflächen müssen unmittelbar und ohne Benutzung
Die Fahrradstellplätze sind, soweit möglich, in die
öffentlicher Verkehrsflächen von den Wohngebäuden
Gebäude in Eingangsnähe zu integrieren, der übrige
aus erreichbar sein.
Teil kann im UG vorgehalten werden. Alle nicht
überbauten oder überdachten Flächen dürfen nur im
Für die Freiflächen werden Vorschläge für private und
unvermeidbar notwendigen Maß versiegelt werden.
gemeinschaftliche Nutzung erwartet.
Ein Rettungswegekonzept im Freien ist nachzuweiPro Einwohner sind im Wettbewerbsgebiet
sen. Dabei sind die Rettungswege auf das notwen­
15 m² privat beziehungsweise gemeinschaftlich
dige Maß zu begrenzen und in qualitätvoller Weise
nutzbare Freifläche nachzuweisen.
in das Freiraumkonzept zu integrieren.
Soweit Flachdächer vorgesehen werden, sind diese
mit einer extensiven Dachbegrünung zu versehen.
16 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
Energieeffizienz und
Wärme­versorgung
Die Gebäude sollen als KfW-Effizienzhaus 70 (EnEV
Geförderter Wohnungsbau
2009) realisiert werden. Da das Wettbewerbsgebiet
Einkommensorientierte Förderung (EOF),
keinen Anschluss an die Münchner Fernwärme hat,
Kommu­nales Wohnungsbauförderprogramm –
wird voraussichtlich Gas der Energieträger sein. Für
Teilprogramm B, München-Modell-Miete)
die Wohngebäude und die Kindertagesstätten sind
= 1.800 €/m² Wohnfläche brutto für KG 300 + 400
getrennte Heizzentralen für die Wärmeerzeugung
Kindertagesstätten 300 + 400
mit Gasanschluss vorzusehen.
= 2.200 €/m² Nutzfläche brutto für KG 300 + 400
Nachhaltigkeit
Tiefgarage = 21.000 € pro Stellplatz brutto für KG 300 + 400
Hierzu sind insbesondere die Anforderungen der Auslobungsunterlagen Ökologisch Bauen für München
Die Kostenobergrenze wird im Architektenvertrag
– Der Ökologische Kriterienkatalog zu berücksichti-
fixiert.
gen. Daneben sind auch die diesbezüglichen Anforderungen in den Hochbaurichtlinien der GEWOFAG
Ein möglichst gutes Verhältnis von Wohn- zu
zu beachten. Auf eine nachhaltige Gebäudebauweise
Geschossfläche ist herzustellen. Die hausinterne
und Baukonstruktion (Beispiel: monolithische Mauer-
Erschließung ist kompakt zu planen. Der Wohn­
werksbauweise) wird Wert gelegt.
flächenanteil soll in den Wohngeschossen mehr als
75 Prozent der Geschossfläche betragen. Für eine
zügige Umsetzung des Vorhabens ist der Entwurf
Wirtschaftlichkeit und
Realisierbarkeit
auf eine im Ablauf problemlose Umsetzbarkeit hin
auszurichten. Dies betrifft insbesondere sowohl seine
Förder- und Genehmigungsfähigkeit als auch seine
Die gesamte Anlage soll gut benutzbar und all-
bautechnische Umsetzung.
tagstauglich sein. Auf Wirtschaftlichkeit bei Errichtung und Betrieb ist zu achten. Die Herstellkosten
Aufzüge sind ein wichtiger Kostenfaktor beim Betrieb.
müssen sich im Rahmen der Wohnungsbau-Förder-
Daher ist darauf zu achten, dass alle Wohnungen
richtlinien bewegen. Kostenobergrenzen sind:
mit einer möglichst geringen Anzahl an Aufzügen
barrierefrei erreichbar sind.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 17
WETTBEWERB
BEURTEILUNGSKRITERIEN
Alle zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten werden nach folgenden Gesichtspunkten – vorbehaltlich Änderungen in der Preisgerichtssitzung – beurteilt, wobei der Gesichtspunkt Wirtschaftlichkeit gleichgewichtig mit den
Gesichtspunkten der inneren Funktionalität und Gestaltung gewertet wird.
Die Beurteilungskriterien sind:
V
ollständigkeit der Leistungen und Programm­erfüllung
S
tädtebauliche, gestalterische und freiräumliche Qualität
E
rschließung
Innere Funktion und Wohnqualität
Q
ualität, Erschließung und Funktionalität der Freiflächen
W
irtschaftlichkeit, Förderfähigkeit und Realisierbarkeit
N
achhaltigkeit, Energieeffizienz
AUSLOBERIN
GEWOFAG Wohnen GmbH
Kirchseeoner Straße 3
81669 München
VERFAHRENSBETREUUNG
Kellerer und Kellerer
Architektur und Planung
Franziskanerstraße 26
81669 München
WETTBEWERBSART
Der Wettbewerb wurde als nicht offener Realisierungswettbewerb ausgelobt. Der Wettbewerb war einstufig.
Die Wettbewerbssprache war Deutsch. Das Verfahren war anonym.
WETTBEWERBSGEGENSTAND
Wettbewerbsgegenstand ist die Gebäude- und Freianlagenplanung für Gebäude des Geschosswohnungsbaues
mit Tiefgarage sowie von zwei Kindertagesstätten im Münchner Stadtbezirk München-Laim. Insgesamt kann
durch das Bauvorhaben eine Geschossfläche von circa 11.300 m² geschaffen werden.
18 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
WETTBEWERB
WETTBEWERBSTEILNEHMER
Für den Wettbewerb wurde eine Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten zwingend gefordert. Sofern der/
die zur Teilnahme am Wettbewerb ausgewählte Bewerber/-in nicht selbst die Qualifikation als Landschaftsarchitekt besitzt, benannte er/sie den/die Landschaftsarchitekten bis spätestens zum Kolloquium. Es sind 59
Bewerbungen für die Kategorie Erfahrene Büros und 17 Bewerbungen für die Kategorie Berufsanfänger/-innen
beziehungsweise Kleine Bürostrukturen eingegangen. Alle Bewerbungen sind rechtzeitig eingegangen. Doppelbewerbungen waren aus den Bewerbungsunterlagen nicht erkennbar.
Wettbewerbsteilnehmer sind:
S
tefan Forster Architekten GmbH
K
BNK Architekten GmbH
p
rpm Architekten+Stadtplaner GmbH
s teidle architekten Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern GmbH
B
laumoser Architekten | Stadtplaner
A
LLESWIRDGUT ARCHITEKTUR ZT GMBH
0
3 Architekten GmbH
fl
orian krieger – architektur und städtebau gmbh Dipl.-Ing. Architekt Florian Krieger
b
ogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh
D
ietz-Joppien Architekten AG
w
up ZT-GmbH | Wimmer und Partner Architekten
E
be | Ausfelder | Partner Architekten + Stadtplaner
A
RTEC Architekten
V
ukoja Goldinger Architekten GmbH
N
-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA
TERMINÜBERSICHT
Ausgabe der Unterlagen:
04.11.2013
Abgabefrist für schriftliche Rückfragen: 14.11.2013
Rückfragekolloquium: 22.11.2013
Abgabetermine für die Pläne: 13.01.2014
Abgabetermin für das Modell: 20.01.2014
Preisgerichtssitzung: 11.02.2014
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 19
PREISGERICHT
PREISGERICHT
PREISRICHTER UND SACHVERSTÄNDIGE
FACHPREISRICHTER/-INNEN
Walter Buser
Planungsreferat HA III der Landeshauptstadt München
Prof. Markus Allmann
Architekt, München
Robert Neuberger
Architekt, München
Wolf D. Auch
Landschaftsarchitekt, München
Robert Zengler
GEWOFAG Projektgesellschaft mbH
SACHPREISRICHTER/-INNEN
Christian Amlong
Stadtrat, SPD-Stadtratsfraktion
Marian Offmann
Stadtrat, CSU-Stadtratsfraktion
Günther Schabenberger
GEWOFAG Grundstücksgesellschaft
Josef Mögele
Vorsitzender des Bezirksausschuss Stadtbezirk 25
STÄNDIG ANWESENDE STELLVERTRETENDE SACHPREISRICHTER/-INNEN
Verena Dietl
Stadträtin, SPD-Stadtratsfraktion
Dr. Reinhold Babor
Stadtrat, CSU-Stadtratsfraktion
Christian Kiefer
GEWOFAG Wohnen GmbH
SACHVERSTÄNDIGE BERATER/-INNEN
Herbert Danner
Stadtrat, Bündnis 90/Die Grünen - rosa Liste
Dr. Michael Mattar
Stadtrat, FDP
Johann Altmann
Stadtrat, Fraktion Bürgerliche Mitte
Siegfried Trautmannsberger
Referat für Bildung und Sport, Landeshauptstadt München
Petra Frenzel
Sozialreferat, Landeshauptstadt München
Jörg Wenzel
Planungsreferat HA II Stadtplanung, Landeshauptstadt München
Reimund Andres
Planungsreferat HA IV LBK, Landeshauptstadt München
20 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHT
VORPRÜFUNG
Peter Kellerer
Architekt, Kellerer und Kellerer
Martin Rambold
Argos Projektmanagement
MITARBEITER DER VORPRÜFUNG
Pola Gerber
Architektin, Kellerer und Kellerer
Saad Rehmann
Architekt, Kellerer und Kellerer
SONSTIGE
Susanne Hutter von Knorring
Planungsreferat HA II Grünplanung, Landeshauptstadt München
Thomas Haser
Planungsreferat HA III Stadtsanierung und Wohnungsbauförderung,
Landeshauptstadt München
Christine Moos
GEWOFAG Holding GmbH
Tina Platzbecker
GEWOFAG Holding GmbH
Silvia Neumaier
GEWOFAG Projektgesellschaft mbH
Irina Martaler
GEWOFAG Holding GmbH
PROTOKOLL
Anne Kellerer
Architektin, Kellerer und Kellerer
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 21
PREISGERICHT
AUSWAHLVERVAHREN
Zulassung der Wettbewerbsarbeiten
Grundlage für die Auswahl der Teilnehmer/Teilnehmerinnen in beiden Kategorien sind die eingereichten
Bewerbungsunterlagen. Die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Bewerber/Bewerberinnen war
mittels maximal 4 Referenzprojekten zu belegen.
Von den maximal 4 Referenzprojekten werden jene gewertet, die die Mindestvoraussetzungen gemäß
Bekanntmachung im Amtsblatt der EU erfüllen. Für die Kategorie „Kleine Bürostrukturen beziehungsweise Berufsanfänger/-innen“ galten niedrigere Mindestvoraussetzungen.
Die Auswahl erfolgte am 23.09.2013 gemäß den Auswahlkriterien der EU-Wettbewerbsbekannt­
machung in beiden Kategorien. Die Bewertung erfolgte mittels einer Punktematrix.
Zur Teilnahme am Wettbewerb werden von der Ausloberin 15 Architekturbüros und zwei kleinere
Bürostrukturen beziehungsweise Berufsanfänger/-innen ausgewählt. Zusätzlich wurden zwei Nach­
rücker/-innen unter den erfahrenen Büros und zwei Nachrücker/-innen unter den kleineren Büro­
strukturen beziehungsweise Berufsanfänger/-innen ausgewählt.
PREISGERICHTSSITZUNG
Bewertung
Am 14. Februar 2014 trat das Preisgericht zusammen. Das Preisgericht wählt einstimmig mit seiner Enthaltung Herrn Professor Markus Allmann zum Vorsitzenden. Herr Professor Allmann nimmt die Wahl an und
dankt für das Vertrauen. Er bittet um eine offene Diskussion und engagierte Zusammenarbeit während des
Verfahrens. Er verweist auf die Regularien der RPW 2013 und lässt sich von allen Anwesenden die Versicherung geben, dass sie außer im Kolloquium keinen Informationsaustausch mit den Wettbewerbsteilnehmern
über die Wettbewerbsarbeit und deren Lösungen geführt haben. Er weist darauf hin, dass Inhalte der Diskussion vertraulich sind und dass die persönliche Verantwortung der Preisrichter sowohl dem Auslober wie auch
den Wettbewerbsteilnehmern gegenüber zu objektiver und gründlicher Beurteilung verpflichtet.
Der Vorsitzende bittet Herrn Kellerer um den Bericht der Vorprüfung. Dieser gibt eine kurze Einführung über
die Prüfsystematik, erläutert anhand des Vorprüfberichts die Vorgehensweise der Vorprüfung und skizziert die
wesentlichen Merkmale der Lösungen der Wettbewerbsaufgabe. Es wurden von allen 15 der als Teilnehmer
ausgewählten Büros Wettbewerbsarbeiten eingereicht. Alle Arbeiten waren prüfbar und wurden der Vorprüfung unterzogen. Somit werden alle 15 Arbeiten zur Bewertung zuzulassen. In einem Informationsrundgang
werden die Arbeiten den Anwesenden von der Vorprüfung wertfrei erläutert. Nach einem ersten ausführlichen
Wertungsrundgang werden folgende Arbeiten aufgrund städtebaulicher und funktionaler Mängel nach
Abstimmung einstimmig wie folgt ausgeschieden.
22 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHT
Arbeit 1008 – Ebe | Ausfelder | Partner Architekten + Stadtplaner, München
mit lab landschaftsarchitektur brenner, Landshut
Arbeit 1014 –prpm Architekten+Stadtplaner GmbH, München
mit Lex Kerfers Landschaftsarchitekten GbR, Bockhorn
In einem zweiten Wertungsrundgang werden die in der Wertung verbleibenden Entwürfe anhand der
Pläne und Modelle diskutiert. Unter Würdigung der verschiedenen konzeptionellen und städtebaulichen, freiraumplanerischen und architektonischen Merkmale werden im zweiten Rundgang folgende
Arbeiten wegen Mängeln in einzelnen Bereichen ausgeschieden:
Arbeit 1002 –KBNK Architekten GmbH, Hamburg
mit Dittloff + Paschburg Landschaftsarchitekten, Hamburg
Stimmverhältnis 9 : 0
Arbeit 1003 –Dietz-Joppien Architekten AG, Frankfurt am Main
Rose Fisch Landschaftsarchitektur, Berlin
Stimmverhältnis 8 : 1
Arbeit 1004 –Stefan Forster Architekten GmbH, Frankfurt am Main
mit Freiraum x Landschaftsarchitektur, Frankfurt am Main
Stimmverhältnis 8 : 1
Arbeit 1007 –ARTEC Architekten, Wien
mit bbz landschaftsarchitekten, Berlin
Stimmverhältnis 9 : 0
Arbeit 1010 –steidle architekten Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH, München
mit Irene Burkhardt Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München
Stimmverhältnis 7 : 2
Arbeit 1012 –03 Architekten GmbH, München
mit ver.de landschaftsarchitektur GbR, Freising
Stimmverhältnis 7 : 2
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 23
PREISGERICHT
Um sich mit den Qualitäten der Arbeiten der engeren Wahl differenziert auseinanderzusetzen,
werden die Wettbewerbsarbeiten in Arbeitsgruppen aus Sach- und Fachpreisrichtern wie auch
Beratern schriftlich entsprechend den Kriterien einzeln beurteilt. Die Beurteilungen werden vom
Preisgericht nach Verlesung einstimmig verabschiedet.
Nach eingehender Beratung wird unter den Arbeiten der engeren Wahl folgende Rangfolge
gebildet und einstimmig vom Preisgericht beschlossen:
RANG ARBEIT
1.Rang
Arbeit 1015
2.Rang
Arbeit 1013
3.Rang
Arbeit 1009
4.Rang
Arbeit 1005
Anerkennung
Arbeit 1006
Anerkennung
Arbeit 1011
Anerkennung
Arbeit 1001
Das Preisgericht beschließt die Preise und Anerkennungen gemäß Auslobung zu vergeben.
RANG ARBEIT
1.Rang
31.000 Euro
2.Rang
21.000 Euro
3.Rang
14.000 Euro
4.Rang
10.000 Euro
Anerkennungen
gesamt
18.000 Euro
Das Preisgericht beschließt, des Weiteren einstimmig, die Preise entsprechend der Rangfolge zu
vergeben und die vorgegebene Preisgeldsumme der Anerkennungen zu gleichen Teilen zu
vergeben.
24 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHT
Somit ergibt sich folgendes Ergebnis:
PREISARBEIT
1. Preis Arbeit 1015
bogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh
mit Michellerundschalk GmbH Landschaftsarchitekt
2. Preis Arbeit 1013
N-V-O Nuyken von Oefele Architekten
mit toponauten landschaftsarchitekturGesellschaft mbH
3. Preis Arbeit 1009
wup ZT-GmbH | Wimmer und Partner Architekten
mit EGKK Landschaftsarchitektur
4. Preis Arbeit 1005
florian krieger – architektur und städtebau gmbh
mit grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft
AnerkennungArbeit 1006
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR ZT GMBH
el:ch landschaftsarchitekten gbr
AnerkennungArbeit 1011
Blaumoser Architekten | Stadtplaner
zaharias landschaftsarchitekten
AnerkennungArbeit 1001
Vukoja Goldinger Architekten GmbH
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, die Arbeit mit der Tarnzahl 1015 unter Berücksichtigung
der Anmerkungen aus dem Beurteilungstext und der Empfehlung aus dem Preisgericht der
weiteren Planung zur Ausführung dieser Bauaufgabe zugrunde zu legen. In der weiteren
Bearbeitung sind insbesondere die Fassadengestaltungen zu konkretisieren und die Lage der
Balkone zu überprüfen.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 25
ÜBERSICHT PREISE 1 BIS 4
1. Preis: b
ogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh, München
michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus, München
2. Preis: N
-V-O Nuyken von Oefele Architekten, München
toponauten landschaftsarchitekturGesellschaft mbH, Freising
3. Preis: w
up ZT-GmbH | Wimmer und Partner, Wien
EGKK Landschaftsarchitektur, Wien
26 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 26
4. Preis: fl
orian krieger – architektur und städtebau gmbh, Darmstadt
grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft, Freising
ÜBERSICHT ANERKENNUNGEN
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR ZT GMBH, Wien
el:ch landschaftsarchitekten gbr, München
Blaumoser Architekten | Stadtplaner, Starnberg
zaharias landschaftsarchitekten, München
Vukoja Goldinger Architekten GmbH, Zürich
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 27
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
PREISGERICHTSBEURTEILUNG
DER ENTWÜRFE
1. PREIS
Architektenbogevischs buero architekten & stadtplaner gmbh, München
Rainer Hoffmann, Ritz Ritzer
Landschaftsarchitekten
michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus, München
Reinhard Micheller, Günther Schalk
MitarbeitIsabell Allert, Max Steigerwald, Larissa Lopez, Luis Linder, Matej Krivan
28 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch eine klare und
Die Freiflächen der Kindertagesstätten sind schlüssig
unaufgeregte Grundhaltung. Im Anschluss an die
und zurückhaltend nach Süden hin orientiert
nördlichen Bestandsgebäude wird der städtebauli-
und lassen zudem eine öffentliche Durchwegung
che Grundgedanke konsequent fortgeführt. Mit den
zwischen Sigl- und Walter-Scott-Straße zu.
beiden südlichen Gebäudekomplexen entsteht eine
städtische Blockstruktur, die das neue Quartier nach
Die Freiflächengestaltung in den Wohninnenhöfen
Süden hin klar abschließt.
stellt in ihrer topografischen Ausformulierung ein
gelungenes und attraktives Freiflächenangebot.
Die beiden Kindertagesstätten werden aus einer
Die Innenhöfe der Nachbarbebauung sind in die
verständlichen Logik heraus am südlichen Ende der
Disposition mit eingebunden.
Brantstraße situiert. Diese sind gleichwertig über eine
straßenraumbegrenzende Platzsituation erschlossen.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 29
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Ost Brantstraße
Ansicht West Siglstraße
Die Wohnungsgrundrisse sind überzeugend nach­
Die architektonische Sprache wirkt der Aufgabe ent-
gewiesen und bestechen durch eine klare und funk-
sprechend angemessen, bietet aber noch Potenziale,
tionale Grundorganisation. Das Maß der baulichen
die im Detail zu heben sind.
Nutzung ist eingehalten und die innere Struktur der
Kindertagesstätten ist klar und verständlich nach­
Die Arbeit wird im Gesamten als sehr positiv bewertet.
gewiesen.
30 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Süd Brantstraße
Grundriss Erdgeschoss
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 31
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
2. PREIS
Architekten
N-V-O Nuyken von Oefele Architekten, München
Clemens Nuyken, Christoph von Oefele
Landschaftsarchitekten
toponauten landschaftsarchitekturGesellschaft mbH, Freising
Felix Metzler, Tobias Kramer
Mitarbeit
Luise Leon Elbern, Sean Simpson
32 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Die städtebauliche Figur setzt die bestehende Struk-
Die privaten Freiflächen für den Wohnungsbau sind
tur logisch nach Süden fort. Durch die drei einfachen
systembedingt knapp, dennoch gut nutzbar und wer-
linearen Baukörper entstehen zwei großzügige grüne
den durch die großen Balkone teils kompensiert. Die
Innenräume, die aus allen Wohnungen Blickbezie-
Möglichkeit einer gemeinsamen Nutzung der Frei­
hungen nach Süden zulassen.
flächen von Wohnen und Kita sollte geprüft werden.
Die Brantstraße wird in ihren Raumbegrenzungen
Die Fassade zitiert klassische Gliederungsthemen,
fortgeführt, aber in das System der Freiflächenkon-
entwickelt daraus aber eine dem Konzept entspre-
zeption integriert. Die Baukörperorganisation ermög-
chende Eigenständigkeit und Wertigkeit. Die horizon-
licht eine gute, nur eingeschossige Anordnung der
tale Gliederung integriert die großen, gut nutz- und
Kindertagesstätten mit einer logischen Orientierung
begrünbaren Balkone sowie Vor- und Rücksprünge
und einer direkten Zuordnung zu den Freispielflächen.
logisch in die Baukörperfigur.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 33
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Ost Hof
Ansicht Ost Brantstraße
Die Gebäude sind durch jeweils drei innenliegende
Die Arbeit überzeugt durch ihre klare städtebauliche
Treppenräume wirtschaftlich erschlossen. Die Grund-
Disposition, die das Potenzial der großzügigen
rissorganisation mit den zum Teil sehr großen
Freiraumorientierung gut ausnützt.
unbe­lichteten Dielen wäre im Hinblick auf die
Umsetzbarkeit innerhalb der Förderrichtlinien noch
genauer nachzuweisen. Begrüßenswert ist die über
dem Durchschnitt liegende Gesamtgeschossfläche.
34 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Süd
Grundriss Erdgeschoss
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 35
3. PREIS
Architekten
wup ZT-GmbH | Wimmer und Partner, Wien
Helmut Wimmer
Landschaftsarchitekten
EGKK Landschaftsarchitektur, Wien
Clemens Kolar
MitarbeitBernhard Weinberger, Andreas Gabriel, Doris Grandits
36 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
Die fünf Baukörper sind zwar anders ausgebildet als
Die Wohnungsgrundrisse sind flexibel nutzbar und
in der Umgebung auffindbar, fügen sich aber den-
erfüllen im Wesentlichen die Anforderungen an den
noch harmonisch in den städtebaulichen Kontext ein.
öffentlich geförderten Wohnungsbau. Die notwen-
Die südliche Fortsetzung der Brantstraße weitet sich
digen Nebenräume für Kinderwägen und Müll sind
zu einem gut proportionierten Platz- und Grünraum
nicht dargestellt. Die Grundrisse der Kitas im 1. und
auf, dem ein positiver räumlicher Übergang zur
2. Bauabschnitt Bauabschnitt erfüllen grundsätzlich
Kleingartenanlage gelingt. Im 2. Bauabschnitt nörd-
die Anforderungen und sind gut orientiert. Bei den
lich werden eine Reihe neuer Nachbarschaftsgärten
Kitas fehlt der zweite bauliche Rettungsweg.
angeboten.
Die Fuß- und Radwegverbindung zwischen Sigl- und
Die für die Kitas vorgesehenen Spiel- und Freiräume
Walter-Scott-Straße ist insgesamt gut gelungen.
sind funktional richtig gelegen, für die Kita im
Dabei wird der westliche Teil bis zur Brantstraße als
2. Bauabschnitt sind diese Spiel- und Freiräume
„Quartierspromenade-Rennbahn“ mit multifunkti-
jedoch etwas zu klein ausgebildet.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 37
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Ost
Ansicht West Siglstraße
onaler Flächennutzung vorgeschlagen. Ihre weitere
Der Gesamtentwurf wird als noch wirtschaftlich
östliche Fortsetzung zur Walter-Scott-Straße ver-
realisierbar und insgesamt als nachhaltig bewertet.
spricht als „Quartierslounge“ eine gute Aufenthaltsqualität.
Die Fassaden sind gut gegliedert und machen die
unterschiedlichen Nutzungen ablesbar. Die vorgeschlagene BGF entspricht nicht der BGF der
genehmigten Bauvoranfrage.
38 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Süd
Grundriss Erdgeschoss
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 39
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
4. PREIS
Architekten
florian krieger – architektur und städtebau gmbh, Darmstadt
Landschaftsarchitekten
grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft, Freising
Jürgen Huber
Mitarbeit
Milena Sosbanski, Felix Ziegler
40 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Der städtebauliche Entwurf zeigt eine besondere
Die grundsätzliche Zonierung im Gesamtplanungs-
Ausprägung an der Süd-Ost-Ecke des Planungsberei-
gebiet ist überzeugend vorgetragen; private, halb­
ches. Durch Zurücksprünge des südlichen Baukörpers
öffentliche und öffentliche Freiflächen zeigen sich in
des 1. Bauabschnitts bildet sich eine halböffentliche
geglückter Dimensionierung und Ausstattung.
Freiraumzone aus. Die Ost-West-Wegebeziehung
entlang der Kleingärten knickt hier nach Norden ab
Die vorgeschlagene städtebauliche Struktur kann in
und wird weiter durch den Innenhof zur Siglstraße
Teilbereichen nicht überzeugen. Die dreidimensionale
geführt. Diese Überlagerung von öffentlicher und
Gliederung der Baukörper mit einer Vielzahl an Vor-
privater Erschließungsstruktur im Innenhof des
und Rücksprüngen und Dachaufbauten erscheint
2. Bauabschnitts wird vom Preisgericht wegen
unruhig und ist nicht schlüssig aus der Umgebung
Nutzungskonflikten kritisch gesehen.
abgeleitet.
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 41
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht West Brantstraße
Ansicht West Siglstraße
Ferner ist die räumliche Enge des Durchgangs von
Hervorzuheben sind guter Durcharbeitungsgrad
der Brantstraße in den Innenhof des 2. Bauabschnitts
und Qualität der Grundrisse. Die Wohnungen sind
kritisch zu sehen.
in der Dimension gut gelöst. Die Förderfähigkeit ist
gegeben. Der Erschließungsaufwand mit den vielen
Auch die Nutzung im Platzbereich südlich der Brant-
Treppenhäusern erscheint dagegen unwirtschaftlich.
straße sowie die Fassadenausbildung der Giebelwand
wird hinterfragt. Die Gestaltung der Eingangssitu-
Zusammengefasst zeigt die Arbeit einen hohen,
ation an der Siglstraße wird als nicht adäquat zur
detaillierten Ausarbeitungsgrad und stellt einen
Nutzung angesehen.
wichtigen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.
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PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Süd
Grundriss Erdgeschoss
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 43
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht West Brantstraße
ANERKENNUNG
Architekten
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR ZT GMBH, Wien
Friedrich Passler
Landschaftsarchitekten
el:ch landschaftsarchitekten gbr, München
Elisabeth Lesche, Christian Henke
Mitarbeit
Andreas Marth, Karolina Mititova, Nikola Zikic, Mia Andrasevic
Die Arbeit entwickelt eine erfrischende neue Typolo-
Idee – zum Beispiel was die Erschließung angeht –
gie, die zunächst erfreulich anders ist und mit kleinen
nicht konsequent zu Ende gedacht. Die vorgeschla-
Kuben den Raum spielend und interessant aufteilt.
gene Gebäudetypologie erscheint für den geförderten
Diese Andersartigkeit ist auch in den sehr verwin-
Wohnungsbau nicht geeignet, die Wohnungstypen
kelten und ineinandergeschobenen Freiräumen zu
sind insgesamt zu starr. Die Kindertagesstätten sind
spüren, die in der Mehrzahl allerdings eher platz­
konsequent im Erdgeschoss angeordnet, durch die
artig wirken und einen hohen Versiegelungsgrad der
großen Gebäudetiefen allerdings in weiten Bereichen
Oberflächen aufweisen.
zu dunkel und unattraktiv und ungünstig in ihrer
Binnenerschließung.
Die nur erdgeschossigen Durchgänge mit sehr hohen
Gebäudetiefen erhöhen den Anteil der nicht besonn-
Insgesamt ein sehr bemerkenswerter und lebendiger
ten Freibereiche und können nicht überzeugen. Die
städtebaulicher Ansatz für ein neues eigenständiges
gestaffelten Kuben stellen eine gute Idee für die Nut-
Bauquartier, der jedoch in Hinblick auf die Anforde-
zung der Dachflächen als Dachgärten dar, die dann
rungen des geförderten Wohnungsbaus und für den
auch tatsächlich besonnt waren. Leider wird diese
speziellen Ort nicht trägt.
44 BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Süd
Grundriss Erdgeschoss
BRANTSTRASSE | WOHNUNGSBAU UND KINDERTAGESSTÄTTEN 45
PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht West
ANERKENNUNG
Architekten
Blaumoser Architekten | Stadtplaner, Starnberg
Albert Blaumoser
Landschaftsarchitekten
zaharias landschaftsarchitekten, München
Gabriella Zaharias
Mitarbeit
Jon Garbizu Etxaide
Die Arbeit führt die vorgegebene städtebauliche
Die Ausbildung der Loggien erscheint zu formalis-
Struktur logisch weiter und bildet mit profilgleichen
tisch und berücksichtigt zu wenig die Ansprüche der
Anbauten zwei eigenständige Wohnhöfe. Dabei
Grundrisse.
verhindert die Ausbildung der Kitas als südlich auskragende Schublade die Ausbildung einer deutlichen
Die Wohnflächen sind im Durchschnitt vor allem
Raumkante nach Süden.
wegen der Größe der Sanitärbereiche zu groß. Die
Anzahl der Wohnungen ist daher gering.
Die Erschließung der Wohnungen und Kitas erfolgt im
Wesentlichen auf kurzen Wegen über die fortgeführ-
Durch die Größe der wohnungsbezogenen Grün-
te Brantstraße. Die dabei im Grundriss angedeutete
flächen werden die gemeinschaftlich nutzbaren
platzartige Aufweitung im Zugangsbereich der Kitas
Freiflächen zusätzlich eingeschränkt. Die Erschlie-
bleibt aber kraftlos.
ßungsflächen in den Höfen erscheinen zu großzügig.
Insgesamt eine Arbeit, die das Programm erfüllt, die
aber in der tatsächlichen Ausprägung zu schematisch
erscheint.
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PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Süd
Grundriss Erdgeschoss
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PREISGERICHTSBEURTEILUNG DER ENTWÜRFE
Ansicht Brantstraße Ost
ANERKENNUNG
Architekten
Vukoja Goldinger Architekten GmbH, Zürich
Ivana Vukoja, Gregor Goldinger
Landschaftsarchitekten
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich
Lorenz Eugster, Sarah Sojka, Svenja Oehlerking
Mitarbeit
Roland Essl, Carolin Döpfer, Michal Marsik, Kathrin Puschner, Ulrich Hackl
Der Beitrag schließt an die vorhandene Bebauung mit
Die Inanspruchnahme dieser Flächen für die Kitas
Aufnahme der durchlaufenden Wandhöhe unspek-
begrenzt aber das Angebot an Freiräumen für den
takulär an, formuliert die neuen Eckpunkte aber sehr
Wohnungsbau auf weitgehend ungestaltete Rest­
zurückhaltend und in ihrer Höhenabstaffelung fast
flächen in den Innenhöfen.
widersprüchlich aus. Die Ost-West-Verbindung führt
umwegig sowohl durch beide Hofbereiche als auch
Die Wohngebäude werden in der Mehrzahl nur über
den Wendeplatz in der Brantstraße und kann somit
innenliegende Treppenräume erschlossen. Die Grund-
die gewünschte Öffentlichkeit nicht herstellen. Die
risse der Wohnungen bieten kaum neue Ansätze für
Erschließungszonen der Wohngebäude liegen günstig
die gewünschten unterschiedlichen Wohnformen.
zu den Zuwegungen, sind in ihrer Freiraumqualität
allerdings wenig anspruchsvoll ausgebildet.
Insgesamt eine brauchbare Arbeit, die aber in ihrer
städtebaulichen Ausformulierung, der Qualität der
Die Flächen der Kindertagesstätten sind gut nutzbar
Freiflächen und vorallem im Angebot an zukunfts­
nach Süden orientiert. Die dazugehörigen Freiflächen
orientierten Grundrisslösungen noch Mängel auf-
sind ebenfalls ausreichend groß und gut nutzbar
weist.
angelegt.
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Ansicht Süd
Grundriss Erdgeschoss
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