Auswahl bedeutender Baumaßnahmen des Landes Brandenburg Übersichtskarte 1 Landesvertretungen der Länder Brandenburg und MecklenburgVorpommern, Berlin 2 Fachhochschule Brandenburg 3 Universität Potsdam, Campus Golm 6 NL Bernau 4 Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen 5 5 Landesklinik Eberswalde 4 6 Nationalparkzentrum Unteres Odertal, Criewen 2 1 7 Land- und Amtsgericht 3 Frankfurt (Oder) 7 8 NL Potsdam 8 Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) 9 9 Stift Neuzelle NL Frankfurt (Oder) 10 Brandenburgische Technische Universität Cottbus 11 Staatstheater Cottbus 10 11 NL Cottbus NL Niederlassung des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen, bis 31.12.2005 Liegenschaftsund Bauamt (LgBA) 1 Landesvertretungen der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Berlin Neubau Fachministerium Staatskanzleien der Länder Brandenburg und MecklenburgVorpommern In dem Gebäudetypus einer großen Stadtvilla sind die Häuser der beiden Landesvertretungen unter einem gemeinsamen Dach vereint. Die Struktur der beiden klammerartig versetzten Gebäudewinkel repräsentiert die Dualität der Nutzung und bringt sie in eine Balance zwischen der Einheit Nutzer Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Vertretung des Landes beim Bund Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Vertretung des Landes beim Bund des Ganzen und der Individualität seiner Teile. Die Verschiebung der Baukörper hebt die Symmetrie ihrer Nutzung auf und reagiert zugleich auf die städtebauliche Situation. Die Strukturierung der Fassade verweist auf regionale Bezüge beider Länder. Während die Fassadenschicht aus spaltrauhem Schiefer mit einem strengen Raster den brandenburgisch-preußischen Fassadentypus repräsentiert, Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Potsdam übernimmt die rückwärtige, hölzerne Schicht aus Bootsbau-Paneelen den Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern mit einem gewissen nordischen Charakter. Architekt gmp von Gerkan, Marg und Partner, Berlin Der Neubau präsentiert sich als einladendes Haus – sowohl bescheiden als auch selbstbewusst. Unter dem gemeinsamen Dach bewahren beide Länder ihre Identität, nehmen ihre spezifischen Interessen wahr und zeigen sich Fertigstellung 2001 als Schaufenster ihrer Region in der Bundeshauptstadt. BGF 4.930 m2 Preis – Architektenwettbewerb der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 1997 Gesamtkosten 12,3 Mio € Standort In den Ministergärten 1 und 3 10117 Berlin 20 Haupteingang mit Kunst am Bau ”Redezeit“ Andreas Sachsenmaier, 2003 21 Gemeinsame Mitte der beiden Baukörper ist die mehrgeschossige Halle, um die sich die Nutzungsbereiche der Landesvertretungen gruppieren. 22 Säle Besprechungsraum 23 2 Fachhochschule Brandenburg Neubau Ingenieurwissenschaftliches Zentrum Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Die Fachhochschule Brandenburg wurde 1992 ohne Vorläufereinrichtungen Nutzer Fachhochschule Brandenburg Gebäudebestand an. Die vorhandene Situation legte die Entwicklung eines Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Potsdam Architekt Architekturbüro Benedict Tonon, Berlin Fertigstellung 2006 BGF 8.350 m2 Gesamtkosten IWZ 12,3 Mio € neu gegründet. Als attraktiver Standort bot sich das ehemalige Areal der Kürassierkaserne mit ihrem auf das 19. Jahrhundert zurückgehenden Campuskonzepts nahe. Es wurde ein städtebaulicher Masterplan entwickelt. Neue Bauten springen in ihrer Bauflucht zurück und setzen sich durch die gelben Klinker ihrer Fassaden von den roten Backsteinziegeln der alten Kasernengebäude ab. Durch erhöhte Gebäudeteile - „Türme“ - werden städtebauliche Akzente geschaffen. Die Hauptachse des Kasernenareals wurde verschoben, eine Querachse hinzugefügt. Mit diesem städtebaulichen Entwurf wurden die Grünanlagen des früheren Kasernenareals als Teil der Stadtlandschaft erschlossen. Aus der ehemaligen „terra incognita“, einem unzugänglichen Gelände, entstand ein Forum, in dem sich Studenten und Bürger der Stadt Brandenburg begegnen können. Deutscher Städtebaupreis der BFG Bank AG 2000 Liegenschaftsgröße 10 ha Gesamtkosten FH 43,5 Mio € Standort Magdeburger Straße 50 14770 Brandenburg a. d. Havel 24 Ingenieurwissenschaftliches Zentrum (IWZ) Das Gebäude wird durch die zehn Meter hohe Maschinenhalle geprägt. 25 Eine durchbrochene Ziegelwand mit zusätzlichen Fensteröffnungen innerhalb der Glashalle des IWZ öffnet sich zu Sitznischen im Flur. 26 Umbau einer denkmalgeschützten Remise zur Hochschulbibliothek Das Innere der Remise ist durch Kreuzgewölbe auf Sandsteinkapitellen und gusseisernen Stützen geprägt. Architekt Architekturbüro Becker, Potsdam Fertigstellung 1996 BGF 2.430 m2 Gesamtkosten 3,5 Mio € 27 Neubau Zentrum für Informatik und Medien Umbau einer ehemaligen Reithalle zum Großen Hörsaalgebäude Architekt Architekturbüro Becker, Potsdam Fertigstellung 1997 2006 Der Hörsaal bietet 524 Sitzplätze. Bei Bedarf steht eine große ebenerdige Veranstaltungsfläche zur Verfügung. BGF 4.830 m2 1.290 m2 Gesamtkosten 6,2 Mio € 3,9 Mio € 28 Neubau Studentenwohnheim Kunst am Bau ”Bodenskulptur aus Betonelementen“ Dietrich Förster, 1999 Nutzer Studentenwerk Potsdam Architekt Hufnagel Pütz Rafaelian Architekten, Berlin Fertigstellung 1998 BGF 7.420 m2 Gesamtkosten 6,9 Mio € 29 3 DB Universität Potsdam, Campus Golm Neubau Verfügungsgebäude Chemie/Biologie Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Nutzer Universität Potsdam Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Potsdam Architekt ASPLAN Ermel-Horinek-Weber Architekten BDA, Potsdam Fertigstellung 2005 BGF 22.700 m2 Die Universität Potsdam ist auf drei Standorte im Potsdamer Stadtgebiet verteilt. Entwicklungsschwerpunkt ist der Campus in Golm. In Zusammenarbeit der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität mit den Max-Planck-Instituten und den FraunhoferInstituten auf dem angrenzenden Gelände entwickelt sich in Golm ein neuer, ausgedehnter naturwissenschaftlicher Campus. Mit den Verfügungsgebäuden wird die städtebauliche Entwicklung des nördlichen Campusbereiches abgeschlossen. Dort wird für die naturwissenschaftlichen Institute mit hohem Laboranteil und besonderen baulichen Anforderungen in vier Bauabschnitten ein Ensemble von Neubauten realisiert. Das Verfügungsgebäude Chemie/Biologie bietet den Instituten der Chemie, Biochemie und Biologie die dringend benötigten weiteren Flächen für Forschung und Lehre. Die Nähe zum Wissenschaftscampus Golm (Max-Planck-Institute und Fraunhofer-Institut) bietet ein außerordentlich günstiges wissenschaftliches Umfeld für einen innovativen Gedankenaustausch zwischen Grundlagen- Gesamtkosten Verfügungsgebäude Chemie/Biologie 42,0 Mio € forschung und Lehre. Liegenschaftsgröße 20,6 ha Gesamtkosten Campus Golm 190,0 Mio € Standort Karl-Liebknecht-Straße 78 14476 Potsdam 30 Das Verfügungsgebäude Chemie/Biologie besteht aus einem in NordSüd-Richtung verlaufenden Baukörper, dessen Gliederung durch die unterschiedlichen Funktionsbereiche bestimmt ist. 31 Der dreigeteilte Laborriegel, der Praktikumsbereich sowie der transparente Bürobereich mit Blickrichtung auf die Innenhöfe des gegenüberliegenden Gebäudes umschließen ein zentrales Foyer, das von einer filigranen Glasdachkonstruktion überdeckt wird. Grundriss Erdgeschoss Schnitt Foyerbereich 32 Neubau Verfügungsgebäude Physik Neubau Bereichsbibliothek Im Wettbewerb um die Realisierung des Verfügungsgebäudes Physik erhielten böge lindner architekten aus Hamburg den ersten Preis. Planung – Neubau Bereichsbibliothek Golm Volker Staab Architekten, Berlin 33 4 Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen Neubau Schutzhülle Station Z Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Das Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg wurde 1936 als Nutzer Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Die laufende Neugestaltung der Gedenkstätte sieht die behutsame An- Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Bernau Die abstrakte, objekthafte Hüllform des neuen Schutzbaus strebt eine Architekt prof hg merz architekten, Berlin Fertigstellung 2005 BGF 1.470 m2 Gesamtkosten Station Z 5,5 Mio € „Ideallager“ in einer Dreiecksform angelegt und im Jahre 1961 zu einer nationalen Mahn- und Gedenkstätte umgebaut. passung an neue historische Perspektiven vor. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Umgestaltung des zentralen Gedenkortes Station Z. räumliche Verdichtung sowie Fokussierung an und wirkt gleichzeitig als ein Witterungsschutz für die Bodenrelikte. Der Schutzbau ist nur an wenigen Punkten aufgestellt und geht dadurch nur eine minimale Verbindung mit dem Boden ein. Im mittleren Bereich, in dem keine Bodenrelikte zu schützen sind, wird er großflächig geöffnet. Ein Stahlträgerrost ist mit Gitterrosten eingedeckt, über die innen und außen eine transluzente Glasfasermembran gespannt ist, die durch einen künstlichen Unterdruck in ihrer scharfkantigen Ausprägung gehalten wird. Balthasar-Neumann-Preis 2006 Liegenschaftsgröße 388 ha Gesamtkosten Gedenkstätte 19,8 Mio € Standort Straße der Nationen 22 16515 Oranienburg 34 Schutzbau der Station Z 35 Schnitt Grundriss 36 Im mittleren Bereich, in dem keine Bodenrelikte zu schützen sind, wurde die Hülle großzügig geöffnet. Hier können unter freiem Himmel Gedenkveranstaltungen stattfinden. 37 Die lichte Höhe im Innenraum wurde auf 2,60 m begrenzt, um die gewünschte räumliche Dichte zu erzielen. Ausblicke nach draußen gibt es nicht, die Umgebung kann nur erahnt werden. Wiederaufbau Baracke 38 und 39 Durch einen Brandanschlag im Jahr 1992 wurden die ehemaligen Unterkunftsbaracken 38 und 39 teilweise zerstört und stark beschädigt. Die konservierten Brandspuren der Baracke 39 erhielten zum Schutz eine Glasschicht. Die Baracke 38 wurde in ihren ursprünglichen Außenmaßen belassen und durch eine mit Gitterrosten ausgefachte Cortenstahl-Konstruktion ergänzt. Innerhalb der äußeren Hülle befindet sich der neue zweigeschossige Ausstellungsraum. Anerkennung – Brandenburgischer Architekturpreis 2003 Architekt Braun & Voigt Planung und Projektmanagement GmbH, Berlin Fertigstellung 1997 BGF 330 m2 Gesamtkosten 1,4 Mio € 38 Neubau Speziallagermuseum Das Museumsgebäude dokumentiert die Geschehnisse im Speziallager 7/1 des sowjetischen Geheimdienstes in den Jahren 1945 bis 1950. Im blauschwarz polierten Sichtbeton spiegelt sich die Tristesse der Lagermauern und Baracken. Architekt Schneider + Schumacher Architekten, Frankfurt am Main Fertigstellung 2001 BGF 720 m2 Gesamtkosten 2,6 Mio € Schwere Eisenträger sollen weniger das gläserne Dach tragen als das erdrückend Hermetische des Gefangenenlagers symbolisieren. Das durch Sonnenschutz gefilterte Tagesoberlicht und die sandgestrahlten Betonoberflächen der Innenwände vermitteln dem Besucher das Gefühl, sich in einem umfriedeten Außenraum zu befinden. 39 5 Landesklinik Eberswalde Sanierung und Umbau Martin-Gropius-Bau Fachministerium Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie Fast 140 Jahre nach seiner Errichtung im Jahre 1865 wurde der Martin-Gropius- Nutzer Landesklinik Eberswalde einen modernen Klinikbetrieb mit den Anforderungen des Denkmalschutzes in Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Bernau Architekt Rossmann und Partner Architekten, Berlin Fertigstellung 2002 BGF 32.060 m2 Bau der Psychiatrischen Landesklinik Eberswalde zum ersten Mal umfassend saniert. Dabei waren die baulichen und organisatorischen Voraussetzungen für Einklang zu bringen. Die Verbinder zwischen den südlichen Bauteilen wurden aufgestockt und neue aufgeständerte Verbindungsgänge in die Höfe eingestellt. Die gläserne Überdachung des Atriums im zentralen Eingangsgebäude lässt den vormaligen Außenraum zu einem offenen und kommunikativen Innenraum werden. Ziel der Sanierung war es, möglichst viel Bausubstanz sowie Räume und Raumfolgen zu erhalten. In einigen Räumen wurde der originale Farbeindruck der Wände und Decken wieder hergestellt. In Bereichen mit Veränderungen wurde eine neue Farbigkeit gewählt, die sich in das Gesamtkonzept einfügt. Brandenburgischer Architekturpreis 2003 Gesamtkosten 40,0 Mio € Standort Oderberger Straße 8 16225 Eberswalde 40 41 Atrium Cafeteria Grundriss Erdgeschoss 42 Kunst am Bau “fingerwalks“ “curtain.mov“ Thorsten Goldberg, 2002 43 Therapiebecken 6 Nationalparkzentrum Unteres Odertal, Criewen Umbau ehemaliger Schafstall zum Nationalparkhaus Fachministerium Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble, bestehend aus dem Schloss, dem Herren- und Verwalterhaus, einem Wirtschaftshof sowie einem Stall- und Speichergebäude wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter Verwendung älterer Gebäudeteile errichtet und später mehrfach umgebaut. Der Park wurde von Peter Nutzer Nationalpark Unteres Odertal Joseph Lenné zu einem Landschaftsgarten umgestaltet. Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Bernau Odertal umgebaut. Der markante Fassadenvorhang aus Weidengeflecht bestimmt Architekt Anderhalten Architekten BDA, Berlin und ist mit seinen Konferenzräumen für das Deutsch-Polnische Umweltbildungs- Fertigstellung 2001 Bundesstiftung Umwelt, Interreg, EU-Life und WWF gewährt. BGF 2.500 m2 Gesamtkosten Nationalparkhaus 6,6 Mio € Der ehemalige Schafstall wurde zum Nationalparkhaus des Nationalparks Unteres den äußeren Charakter des Gebäudes. Der Mittelteil des Schlosses wurde unter minimalen Substanzverlusten rekonstruiert und Begegnungszentrum nutzbar. Für einzelne Teile des Gesamtvorhabens wurden Fördermittel durch die Deutsche Auszeichnung guter Bauten im Land Brandenburg 2004 BDA Landesverband Brandenburg Preis „Neues Leben unter alten Dächern“ 2002 Bund Heimat und Umwelt Liegenschaftsgröße Nationalparkzentrum 15 ha Gesamtkosten Nationalparkzentrum 15,0 Mio € Standort Nationalpark Unteres Odertal 16306 Criewen 44 Der Schafstall wurde trotz starken Verfalls erhalten. 45 Grundriss Schnitt Ein Stahlskelett ersetzt das alte Holztragwerk des ehemaligen Schafstalls. Es stützt die Außenwand, hält jedoch zugleich Distanz. 46 Rekonstruktion und Umbau des Schlosses zur Brandenburgischen Akademie "Schloss Criewen" Deutsch-Polnisches Umweltbildungs- und Begegnungszentrum Neben der denkmalgerechten Sanierung der historischen Bausubstanz des Schlosses wurden im Anschlussbereich der Seitenflügel Treppenhäuser eingefügt. Nutzer Internationalpark Unteres Odertal gGmbH Fertigstellung 2001 BGF 1.200 m2 Gesamtkosten 5,1 Mio € 47 7 Land- und Amtsgericht Frankfurt (Oder) Neubau Fachministerium Ministerium der Justiz Nutzer Land- und Amtsgericht Frankfurt (Oder) Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Frankfurt (Oder) Architekt Bumiller & Junkers Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin Fertigstellung 2005 BGF 12.300 m2 Als Ergänzung des benachbarten Landesbehördenzentrums wurde das Land- und Amtsgericht als Solitär errichtet. Der Abfolge von öffentlichen Räumen unterschiedlichster Bedeutung wurde besondere gestalterische Aufmerksamkeit gewidmet – vom wenig gestalteten Raum der Umgebung, über den Innenhof, die fünfgeschossige Halle bis zu den funktional präzise definierten Gerichtssälen im Inneren des Hauses. Durch die Minimierung der Erschließungs- und Warteflächen konnten verbindende Lufträume geschaffen werden, bei denen mehrere Etagen zu einem Großraum zusammengefasst sind. Die Fassaden sind monolithisch aus Leichtbeton mit tiefen Fensterlaibungen gestaltet und verleihen dem Gebäude eine plastische Wirkung. Alle Bauteile wurden fugenlos hergestellt. Dies betont den Charakter des Betons als „gegossener Stein". 2. Preis – Brandenburgischer Ingenieurpreis 2004 Gesamtkosten 19,6 Mio € Standort Müllroser Chaussee 55 15236 Frankfurt (Oder) 48 Nordostseite mit dem Haupteingangstor 49 Einer der 1 1/2-geschossigen Strafgerichtssäle. Die Bibliothek erhält über runde Oberlichter zusätzliches Tageslicht. Schnitt Grundriss Erdgeschoss 50 Das dreiecksförmige Bauteil mit Foyer und Sälen trifft auf die Bürotrakte. Dadurch entstand eine breite, bautechnisch notwendige und zudem bewusst gestaltete “Lichtfuge”. 51 8 Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Neubau Hörsaal- und Mensagebäude "Gräfin Dönhoff" Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Nutzer Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Die Europa-Universität Viadrina wurde 1991 gegründet. Nach 180 Jahren der Unterbrechung akademischen Wirkens soll sie für Frankfurt (Oder) wieder die Bedeutung erlangen, die ihr und der Stadt 1811 verloren ging. Das nach einem städtebaulichen Ideenwettbewerb 1994 entwickelte Stadtkonzept sieht die Wiederherstellung der historischen Straßen und Plätze vor. Der Entwurf des Mensa- und Hörsaalgebäudes hatte sich in diese Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Frankfurt (Oder) stadträumliche Vorgabe einzufügen. Architekt Yamaguchi & Essig Architekten BDA, Berlin kubus. Diese Gebäudeteile umschließen ein zentrales, glasgedecktes Fertigstellung 2002 BGF 11.380 m2 Die einfache Struktur des Gebäudes besteht aus einer westlichen und östlichen Hörsaalzeile sowie einem südlichen und nördlichen SeminarraumAtrium. Wie der Marktplatz einer mittelalterlichen Stadt ist dieses Atrium Ausgangspunkt und Schnittpunkt aller Wege durch das Haus. Auszeichnung guter Bauten im Land Brandenburg 2004 BDA Landesverband Brandenburg Gesamtkosten Hörsaal- und Mensagebäude 27,0 Mio € Liegenschaftsgröße 45.400 m2 Gesamtkosten Universität 74,0 Mio € Standort Europaplatz 1 15230 Frankfurt (Oder) 52 Außenbereich der Mensa am Oderufer 53 Schnitt Grundriss Obergeschoss Das sonnendurchflutete Atrium, dessen Sichtbetonflächen mit Naturfarben lasiert sind. Galerie zur Erschließung der Hörsäle und Seminarräume im Obergeschoss. 54 Sanierung und Umbau des ehemaligen Flachbaus zum „auditorium maximum“ Architekt Architekturcontor Schagemann Schulte, Potsdam Fertigstellung 2004 BGF 7.270 m2 Gesamtkosten 9,7 Mio € Standort Logenstraße 2 15230 Frankfurt (Oder) Eine von außen mit Ziegeln verblendete Scheibe ist als Reminiszenz an das früher dort im Stadtraum vorhandene Ziegelgebäude der Reichsbahndirektion zitathaft in den Straßenzug gerückt. Bauherrenanerkennung Brandenburgischer Architekturpreis 2005 55 9 Stift Neuzelle Restaurierung und Sanierung Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur In landschaftlich reizvoller Umgebung begannen Zisterziensermönche 1280 Nutzer Stiftung Stift Neuzelle keit im barocken Stil fortgeführt. Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Frankfurt (Oder) Architekten verschiedene Fertigstellung 2010 mit der Errichtung der Klosteranlage. Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges wurde während des 17. und 18. Jahrhunderts die BautätigDer Kreuzgang des Klosters ist in seinem Erhaltungszustand für das Land Brandenburg einzigartig. Des Weiteren zählen die Neuzeller Klostergärten zu den herausragenden barocken Gartenanlagen des Landes Brandenburg. Seit Beginn der 90er Jahre werden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Dabei werden die Klausurgebäude mit Kreuzgang, die Orangerie, die Klosterkirche (Katholische Pfarrkirche), der Fürstenflügel und die Klostergärten wieder hergestellt. Liegenschaftsgröße 15,6 ha Gesamtkosten 32,1 Mio € Standort Stiftsplatz 7 15898 Neuzelle 56 Im Jahr 2004 konnte der erste Abschnitt des Abtgartens mit Fördermitteln der EU wiederhergestellt werden. Klostergarten: Büro für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur, Schumacher + Herrmann, Berlin Orangerie: Architekturbüro Nülken, Architektur + Denkmalpflege, Frankfurt (Oder) 57 Gewölbegang Fürstenflügel Klausur und Kreuzgang stellen das Herzstück des ehemaligen Klosters Neuzelle dar. Sämtliche Raumstrukturen sind bis heute erhalten, so dass sich ein anschauliches Bild des Klosters von seiner Gründung bis zu seiner Aufhebung am Anfang des 19. Jh. präsentiert. Architekturbüro Woskowski und Partner GbR, architekturbüro berger & fiedler, Cottbus 58 Terrassierung des Klostergartens Büro für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur, Schumacher + Herrmann, Berlin Klosterkirche Architekturbüro Nülken, Architektur + Denkmalpflege, Frankfurt (Oder) 59 10 Brandenburgische Technische Universität Cottbus Neubau Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Nutzer BTU Cottbus Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Cottbus Architekt Herzog & de Meuron, Basel Fertigstellung 2004 Die Bibliothek wurde mit der ihr eigenen Plastizität und der weithin erlebbaren bedruckten Glasfassade zum neuen Wahrzeichen der Universität und der Stadt Cottbus. Von welcher Seite auch der Betrachter auf das Gebäude zugeht, eröffnen sich ihm stets neue Ansichten und dennoch bleibt das Gebäude eine einzige kontinuierliche Form, ein fließendes Ganzes. Im Inneren bestimmen verschieden hohe Lufträume und farbige Treppenhauskerne das Erscheinungsbild. Acht Gebäudeebenen sind offen miteinander verbunden. Dies erforderte besondere Brandschutzmaßnahmen. Zudem wurde ein für diese Gebäudegröße neuartiges Energiekonzept entwickelt. Kernstück der Anlage sind zwei Blockheizkraftwerke und eine Wärmepumpe mit zwei in Gebäudenähe eingebrachten Erdsondenfeldern zur Nutzung der Erdwärme. An rund 700 Arbeitsplätzen wurde die Möglichkeit des Zugriffs auf weltweite BGF 12.620 m2 Gesamtkosten 29,1 Mio € Standort Karl-Marx-Straße 53 03044 Cottbus Datenbanken geschaffen. In Multimediaräumen ist die Übertragung von Veranstaltungen aus dem Campus und dem Internet möglich. 2. Preis – Wettbewerb zur baulichen Entwicklung der TU Cottbus und Neubau der Bibliothek 1992 60 Die Glashülle ist von beiden Seiten mit Texten in verschiedenen Sprachen und Schriften überlagernd bedruckt. Es entsteht ein Muster, das sich wie ein Schleier über das gesamte Gebäude legt. 61 Die Form des Baukörpers ermöglicht eine Vielzahl von unterschiedlich großen, nach verschiedenen Seiten orientierten Lesesälen. Einem orthogonalen Ordnungssystem folgend, werden die einzelnen Geschossplatten unterschiedlich zurückgeschnitten, so dass ein Spannungsfeld zwischen den geschnittenen Geschossebenen und der kontinuierlichen Gebäudehülle entsteht. 62 Eine großzügige Wendeltreppe durchschneidet sämtliche Geschossebenen und ist zugleich verbindendes Element. Als freistehendes, skulpturales Element dient sie der Orientierung im Gebäude. Positionen der Lesesäle und Lufträume 63 Grundriss Eingangsebene 11 Staatstheater Cottbus Umbau und Sanierung Großes Haus Fachministerium Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Das Theater am Schillerplatz ist eines der wichtigsten Baudenkmäler der Bauherr Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus Es wurde nach den Entwürfen des Berliner Architekten Bernhard Sehring Nutzer Staatstheater Cottbus Bauherrenvertreter Liegenschafts- und Bauamt Cottbus Architekt architekturbüro berger & fiedler, Cottbus Fertigstellung 1. BA 2007 Stadt und einer der bedeutendsten Theaterbauten aus der Epoche des Jugendstils in Europa. gebaut und im Jahre 1908 eingeweiht. In seiner Abkehr von den historisierenden Ausdrucksformen der Gründerzeit verkörpert es den Anspruch eines selbstbewussten Bürgertums. Der Architekt sah in dem Bau eine „Mischung von Sakralem und Jugendstilhaftem“. Es gelang ihm, in seinem Bauwerk funktionale, klare Gestaltung, Architektur, Malerei, Kunsthandwerk und Plastik zu vereinen. Während Sehring die Baukosten 1908 mit 853 Tausend Mark abrechnete, bezifferten sich die Kosten für die Grundinstandsetzung des Gebäudes in den 80er Jahren auf weit über 20 Millionen DDR-Mark. In den letzten 20 Jahren wurde im Rahmen der Werterhaltung eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen realisiert. Weitere Maßnahmen sollen bis zum 100-jährigen Jubiläum des Hauses abgeschlossen sein. BGF 9.810 m2 Gesamtkosten 1. BA 3,6 Mio € Standort Schillerplatz 1 03046 Cottbus 64 65 12 Schnitt Grundriss Parkettebene 66 13 Blick in die Kuppel des Foyers Zuschauerraum 67