Untitled - Dietrich | Untertrifaller Architekten

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PROJEKTSAMMLUNG
In Vorarlberg, dem westlichsten Bundesland Österreichs, ist das Klima für
hochwertige Architektur günstig. Erstmals in den 1980er Jahren weckte
Vorarlberger Architektur internationales Interesse. Der zweiten Generation, die nach Studium und Praxis ins Land zurückkehrte, um diese guten
Bedingungen zu nützen und sofort mit dem Bauen anzufangen, gehören
Helmut Dietrich und Much Untertrifaller an. In der Ausbildung an der Technischen Universität Wien wurden sie geprägt von der großen Lehrer- und
Architektenpersönlichkeit Ernst Hiesmayr (1920–2006).
In den vergangenen 20 Jahren haben sie mehrere wichtige Wettbewerbe
gewonnen und ein breites Oeuvre geschaffen, das vom Einfamilienhaus bis
zur Wohnanlage, vom lokalen Museum bis zum Festspielhaus, vom Gewerbebetrieb bis zur Hochschulsportanlage und von der Einrichtung von Cafés
bis zur umfangreichen Revitalisierung alter Bausubstanz reicht.
1992 gewannen sie den internationalen Wettbewerb für das Festspielhaus Bregenz, 1994 erfolgte der Schritt zum gemeinsamen Büro in
Bregenz. Das Festspielhaus wurde in zwei Etappen gänzlich umgestaltet
und erweitert, 2006 vollendet. Außerdem entstanden das Bad und Veranstaltungszentrum arlberg.well.com in St. Anton, die erste Passivhausschule in Klaus (Vorarlberg), die neue Veranstaltungs- und Musikhalle im
Wiener Stadthallenkomplex und der Neubau des Sport Center an der ETH
Zürich, Science City. Mit der École Nationale Supérieure d´Arts de Nancy
und der Erweiterung und Generalsanierung des Palais de la Musique et
des Congres Strasbourg erlangt das Büro internationale Bedeutung.
Bei diesen und zahlreichen weiteren großen, aber durchaus auch kleinen
Bauaufgaben gilt ihr Engagement – unabhängig von der Dimension der
Bauten – der Qualität in Konzeption, dem architektonischen Ausdruck und
der Detailgestaltung.
AKTUELL
WETTBEWERBSERFOLG IM MAI 2014
Nach den Wettbewerbserfolgen in Lyon (F) für den Bau eines Sportzentrums, welches 2016
realisiert werden soll, und dem eingeschossigen Neubau der Schule Unterdorf in Höchst
(A) für 250 Schüler schliessen wir mit einem Projekt in TIrol an:
Direkt am Südring in Innsbruck hat unser siebengeschossiges Projekt die Jury in seiner
präzisen Anordnung und Ausformulierung der Volumina sowie in der êexiblen Gestaltung
der Grundrisse überzeugt. Es erlaubt damit jene Variabilität der Nutzung, die die Aufgabenstellung gefordert hat und gewährleistet eine qualitative Weiterentwicklung der Angebote
für Büro-, Gewerbe-, Wohn- oder Studentenwohnnutzung.
Mehr Informationen énden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
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PROJEKTSAMMLUNG
1 öffentliche Bauten, Bildung
AKTUELL KONZERTHAUS, STRASSBURG
Mehr Informationen énden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Konzert- und Kongresshaus, Strassburg
Fünf Teams konnten sich in einem Bewerbungsverfahren zum Wettbewerb für die Erweiterung
und Generalsanierung des 'Palais de la Musique et de Congrès' Straßburg qualifizieren,
dessen Bestand aus den Jahren 1975 und 1988 stammt.
Einstimmig wurde von der Jury Ende Juni 2011 das Projekt der Architekten Rey-Lucquet &
Associés (Strasbourg, F) mit Dietrich | Untertrifaller (Bregenz, A) zur Realisierung empfohlen.
Platz 2 ging an UN-Studio, weitere Entwürfe kamen von Sauerbruch-Hutton, Baumschlager &
Eberle und J.P. Viguier.
Neben dem Neubau eines Konferenzsaales mit 600 Plätzen, dem Umbau zweier bestehender
Säle (Saal Schweitzer wird von 900 auf 1200 Plätze vergrößert, Saal Erasme zur reinen
Konzertnutzung umgebaut), einem neuen Probesaal für das Orchester der Philharmonie und
einer neuen Mehrzweckhalle mit 3.000 m² wurde vor allem ein zentrales Foyer konzipiert,
welches die drei unterschiedlichen Bereiche Konzert, Konferenz und Ausstellung
zusammenfasst und erschließt. Gleichzeitig ist damit auch eine getrennte Nutzung der
einzelnen Raumgruppen möglich. Existierende Bereiche werden erweitert (z.B. Restaurant von
1.500 auf 2.400 m²), überarbeitet und saniert.
Die zum Wettbewerb geforderte Animation verdeutlicht die Funktionsabläufe des neuen
Hauses in Straßburg. Die bestehende Struktur von gleichseitigen Dreiecken wurde
weitergestrickt, geschickt ergänzt und damit ein klar ablesbares Volumen geschaffen. Zudem
wurde die Organisation wesentlich vereinfacht und eine Hülle geschaffen, die das komplexe
Raumprogramm zu einem kompakten Gebäude zusammenfasst. Die entstehende
Fassadenabwicklung wird eine Länge von etwa einem Kilometer aufweisen.
Diese umlaufende Säulenhalle fasst das bisher sehr heterogene Gebilde zu einem
harmonischen Gefüge zusammen und schafft eine neue Identität, die sich positiv auf die
angrenzende Agglomeration auswirken wird. Davon soll auch das zukünftig geplante, neue
Messezentrum mit internationalem Geschäftsquartier profitieren, das an das
Kongresszentrum angebunden werden soll. Mit den Bauarbeiten wird bereits Ende des Jahres
2012 begonnen. Laut den Verträgen soll das Haus bis 2016 fertiggestellt sein, dabei muss der
durchgängige Betrieb während der verschiedenen Bauphasen gewährleistet werden. Für eine
Nutzfläche von ca. 35.000 qm werden die Kosten für das Gesamtprojekt mit 54 Mio Euro
beziffert.
Bauherr Stadt Straßburg
Planung Dietrich | Untertrifaller,
Rey-Lucquet
Projektleitung H. Walker
Wettbewerb 2011
Bauzeit 2013 - 2016
Standort F-67000 Straßburg, Place de
Bordeaux
Nutzfläche ca. 44.000 m² (32' Sanierung, 12'
Neubau)
Kubatur ca. 341.000 m³
Baukosten 48.8 Mio Euro
Anzahl 14.780 Besucher
Auszeichnungen Wettbewerb 1. Preis
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: OTE Ingénierie, Reims |
Nachhaltigkeit: Solares Bauen, Freiburg |
Kostenplanung: C2BI, Straßburg | Akustik:
Müller-BBM, München | Bühnenplanung:
Walter Kottke, Bayreuth
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Stadthalle F, Wien
Die neue Halle F schafft an der städtebaulich bis zur Errichtung ungeklärten Südostecke des
imposanten Wiener Stadthallenkomplexes eine kongeniale Ergänzung, die zugleich maßvoll
eigenständige Wirkung entwickelt. 2.000 Zuschauern bietet die mittelgroße Anlage Raum für
Konzert, Revue, Tanz und Modeschau, ja sogar für Zirkusvorstellungen. Ebenso sind
Kongresse und Tagungen möglich. Trotz der attraktiven städtebaulichen Lage überlässt das
Bauwerk der ein halbes Jahrhundert älteren Halle Roland Rainers die Hauptrolle.
Die Wiener Stadthalle gilt zu Recht als einzigartiges Monumentalbauwerk, das in der
Wiederaufbauzeit der 1950er-Jahre errichtet wurde. Roland Rainer hatte mit seinem Entwurf
nicht bloß ein sehr großes Gebäude im Sinne eines linear vergrößerten Hauses vorgeschlagen;
vielmehr gelang ihm eine Großform, die dem riesigen Volumen maßstäblich gerecht wird und
als eigenständige städtebauliche Figur wirkt. Nach gewonnenem Wettbewerb an
städtebaulicher Schlüsselstelle errichtet, markiert die Halle F angemessen die Eckposition
und definiert angrenzende Straßen- und Platzräume. Dabei wird der Dialog mit dem
beachtlichen Bestand gesucht und klug geführt. Der rational und dicht gepackte Komplex
steckt in einem geometrisch exakt geformten Volumen, das auch in der Dachaufsicht nicht an
Klarheit einbüßt. Seine östliche, zum Gürtel gerichtete Stirnseite kragt als Empfangsgeste
etwa zwölf Meter aus und beschirmt den Eingangsvorbereich. Die auch als Medienwand
bespielbare Stirnseite ist geschlossen, die schräg zurückweichenden Flanken hingegen sind
vollflächig verglast. Dahinter befinden sich jeweils die verglasten Pausenfoyers, die sich nachts
öffnen und sowohl mit dem öffentlichen, als auch mit dem Raum unter den hochgezogenen
Rängen des Rainer-Baus dialogisieren. Das Innere der Halle F ist aufgrund kurzer Wege und
direkter Zugänge klar und übersichtlich strukturiert: Im keilförmigen Raum unter den
Zuschauerrampen führen zwei breite Treppen hinauf in die Pausenfoyers, deren ansteigender
Boden mit den Sitzreihen im Saal korrespondiert, sodass keine Stufen anfallen. Boden und
Wände sind mit Robinienholz belegt. Der Saal seinerseits ist ganz in hellem Rot gehalten. Eine
Trennung der Zuschauermasse durch Ränge wurde vermieden, nur ein breiter Querweg
unterbricht die Sitzreihen und bildet zugleich einen ausgelagerten Teil der Bühne. Auf die
verschiedenen Veranstaltungen abgestimmt, ist die Akustik mit Beschallungsanlagen auf
kurze Nachhallzeiten ausgelegt. In den rückseitigen Gebäudeecken befindet sich je ein Saal für
Proben oder Bankette, beispielsweise bei Kongressen. Von den Pausenfoyers sind sie direkt
zugänglich. Darüber liegt ein Geschoss mit Büros für Verwaltung und Produktion.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Stadthalle Wien
Planung Dietrich | Untertrifaller Architekten
Projektleitung P. Nußbaumer
Wettbewerb 2002
Bauzeit 2003 - 2006
Standort A-1150 Wien, Vogelweidplatz 14
Nutzfläche 13.660 m²
Kubatur 101.235 m³
Baukosten 25 Mio Euro
Anzahl 2000 Plätze
Auszeichnungen 2006 Bauherrenpreis
Österreich
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Partner Projektmanagement, Haustechnik,
Bauphysik: Vasko Partner, Wien | Statik
Beton: Kollitsch Stanek, Wien | Statik
Stahlbau: Zemler Raunicher, Wien | Elektro:
Fleck, Wien | Bühnentechnik: Kottke,
Bayreuth | Akustik: Müller BBM, Planegg
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Festspielhaus, Bregenz
Direkt am Ufer der Bregenzer Bucht gelegen, dient das in mehreren Etappen erneuerte und
stark erweiterte Festspielhaus als leistungsfähiges Mehrspartenhaus sowie als
Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Architektonisch von höchster Qualität, präzisiert das
Bauwerk die Stelle am See und schafft mit seinen vier stark plastischen Ansichten einen
unverwechselbaren Ort.
Die Erweiterung und Transformation des verschlossen wirkenden Gebäudes von 1979 in eine
einladende Anlage gehorcht aber nicht formalistischer Spielerei, sondern durchdachter
Entflechtung scheinbar unlösbarer betrieblicher Problemknoten. Den Befreiungsschlag
brachte das lange, hoch aufgestelzte, zweigeschossige Trägerbauwerk der Büros für
Verwaltung und Produktion. So konnten darunter wichtige und großräumige Querverbindungen
gewahrt oder neu geschaffen werden. Als signifikantes Zeichen mit Fernwirkung bietet es
zugleich ungestörte Ausblicke auf die Bregenzer Hausberge und den See. Auf das eine
ausgreifende Großelement antwortet ein zweites langes Prisma ähnlicher Dimension, welches
platzseitig frei über den Haupteingang hinaus kragt und dort den prominenten Propter
Homines Saal mit gläserner Stirnwand enthält. Das andere Ende bildet das Seefoyer, dessen
großzügiger Ausblick durch eine breite Glasfront dem Raum den Namen gab. Zwischen diesen
räumlichen Polen befindet sich das mehrgliedrige Foyer, das enorme Besucherzahlen zu
bewältigen vermag.
Die beiden auffälligen, überdimensional stabförmigen Gebäudeelemente gliedern die
ausgedehnte Anlage in drei Hauptabschnitte: Studio- und Werkstattbühnenbereich, großer
Saal sowie Seetribüne. Vom Platz abgewandt, gruppieren sich die quaderförmigen Baukörper
der innovativen, großräumigen Werkstattbühne und des Seestudios, deren zurückhaltende
Fassaden vom nahen Auwald gerahmt werden. Der Platz vor der Eingangsfassade ist halb
urban, halb Lichtung am See. Mit Splitmastix gefestigt, wird er von einem Wäldchen umrahmt,
der einen anmutigen Flanierhain bildet. Aus dieser Spannung gewinnt er Identität, die in der
aufragenden Skulptur von Gottfried Bechtold kulminiert. Die großzügigen Foyers auf Platzund Saalniveau bieten nunmehr ein Umfeld, das der kulturellen Bedeutung des Hauses
entspricht. Der neu gestaltete Große Saal mit Wänden und Boden in Akazienholz, der
abgehängten Decke aus Edelstahlgewebe und den roten Polstersesseln vermittelt den
Besuchern Theateratmosphäre in zeitgerechter Formensprache.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Stadt Bregenz, Land Vorarlberg,
Republik Österreich
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl, H. Walker (2006),
A. Rüf (1997)
Wettbewerb 1992
Bauzeit 2005 - 2006; 1995 - 1997
Standort A-6900 Bregenz, Symph. Platz 1
Nutzfläche 10.030 m²
Kubatur 91.300 m³
Baukosten 52 Mio Euro
Anzahl 7.000 Seebühne / 1.800 Gr. Saal
Auszeichnungen 2010 Apex-Award, 2007 Int.
Architecture Award
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Landschaft: Vogt, Zürich | Statik:
Mader Flatz Plankel, Bregenz | Haustechnik:
Pfügl Roth, Bregenz | Elektro-Akustik:
Tonplan, Dornbirn | Bühnentechnik: Kottke,
Bayreuth | Akustik: Müller BBM, Planegg |
Licht: Keller, St. Gallen
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Museum Inatura, Dornbirn
Die Dornbirner Rüschwerke waren von der Siedlungsentwicklung längst eingeschlossen, als
der schwerindustrielle Betrieb stillgelegt wurde. Eine Reduktion auf die wesentlichen
Gebäudetrakte und deren sorgsame bauliche Herrichtung für die Zwecke des regionalen
naturgeschichtlichen Museums Inatura verlieh der Anlage, die von einem neu gestalteten
Stadtpark umgeben ist, eine attraktive, doppeldeutige Anmutung. Die innere Gestaltung nutzt
die großen Räume, ist aber auf mehreren Ebenen eigenständig organisiert.
Die Architektur frühhistoristischer Industriebauten ist in der Regel einem spröden, doch
wohlproportionierten und daher ansprechenden Klassizismus verpflichtet. Ein neuer
Verbindungsteil wurde hoch aufgestelzt und mit vorgerosteten Stahlplatten verkleidet. Im
selben Material das Biomasseheizwerk an der Stirnseite der ehemaligen Dreherei, welches die
Museumsgebäude und weitere öffentliche Bauten versorgt. Die beiden anderen neuen
Baukörper im rückseitigen Hof beinhalten Büros und sind über einen Gang an die alten
Hallentrakte gekoppelt. Ihre Autonomie betont das über das verglaste Erdgeschoss
vorkragende Obergeschoss, allseitig mit einer textilen Abschirmung bespannt. Das
aufgedruckte Muster, stark vergrößerte Aufnahmen von Rostflächen und Flechten, dialogisiert
subtil und verschmilzt zugleich mit den Stahlplatten.
Das Innere der Dreherei enthält noch die alte Kranbahn in genieteter Konstruktion, die als
Zeuge historischen Stahlbauhandwerks zum Ausstellungsobjekt wird und den Raum und
dessen umlaufende Galerie mit ihrer Präsenz aufwertet. In dieser profanen Basilika des 19.
Jahrhunderts sind die Kasse, das Café und der Museumsshop in einem großzügigen Foyer
versammelt. Der Rundgang beginnt im Obergeschoss am verbindenden Vorführsaal vorbei zu
den ehemaligen Hochöfen, die als industriegeschichtliches Denkmal erhalten wurden. Die
beiden im Winkel zueinander stehenden Gießereihallen wurden hingegen komplett
ausgeräumt und ins Untergeschoss erweitert. Auf und unter frei im Raum stehenden
Plattformen werden hier vielfältige Inhalte mit zahlreichen Objekten in wechselnden
Raumkonfigurationen ansprechend präsentiert.
Der ausführliche Rundgang wechselt von den Plattformen in die Untergeschosse und am Ende
über eine Treppe wieder ins Foyer, wo die Sitzplätze des Cafés locken. Der in mehrere
räumliche und thematische Zonen gegliederte Stadtpark, der die Anlage einfasst, verfügt über
einen hohen Naherholungswert und wird entsprechend gern angenommen.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr FM Hämmerle Holding AG; Stadt
Dornbirn
Planung Dietrich | Untertrifaller,
Kaufmann/Lenz
Projektleitung T. Weber, S. Hiebeler
Bauzeit 2001 - 2003
Standort A-6850 Dornbirn, Jahngasse 9
Nutzfläche 4.600 m²
Kubatur 29.800 m³
Baukosten 11 Mio Euro
Auszeichnungen 2003 Bauherrenpreis
Österreich
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Partner Bauleitung: Hassler, Dornbirn |
Museumsdesigner: rwdp, London |
Landschaft: Rotzler Krebs, Winterthur |
Statik: Pfefferkorn, Dornbirn | Haustechnik:
Moser, u.a.
INNENRÄUME, ÖFFENTLICHE BAUTEN
Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg
Am ansteigenden Hang westlich des Dorfkerns befinden sich zwei kleine Museen in einem
historischen und sorgfältig gepflegten Wälderhaus. Der ehemalige Wohnteil dient als
Heimatmuseum und weist den typischen, laubenartigen Vorraum auf, den die Bregenzerwälder
"Schopf" nennen, der, ungeheizt, mit von der Decke herunterklappbaren Läden oder Fenstern
gegen Wind und Wetter abschließbar ist. Es ist ein Raumtypus, der von Dietrich | Untertrifaller
gern verwendet wird. Das neue Angelika Kauffmann Museum füllt den früheren
Wirtschaftstrakt und wird über dessen Tenne betreten.
Eine breite Schiebewand lässt sich beiseite schieben, und das Haus ist geöffnet. Das bis unters
Dach hinaufreichende Foyer liegt hinter einer breiten Glaswand, als ob das Tor zur Tenne offen
stehen würde. Dagegen sind die Türen, der zu öffnende Teil, massiv in Holz gehalten und
geschlossen. Das frische Blassgelb des Weißtannenholzes von Wänden und Möbeln
kontrastiert mit der altersdunklen Blockwand des Wohnteils, die unverkleidet blieb. Neue
Träger sind zum Abfangen der Dachlasten erforderlich und bestehen zur Unterscheidung vom
alten Zimmermannswerk aus Stahlprofilen. Der Boden, sägeraue Tannenbretter, begeht sich
sanft wie ein Teppich. Er zieht sich in den Ausstellungssaal hinein, dessen Seitenwände in drei
flache Nischen gegliedert sind, unterteilt von schmalen, verglasten Zwischenräumen, in denen
die Stahlprofilböcke zu sehen sind, die die Dachlasten der alten Holzbinder abfangen.
Verschlüsselt wird damit an die Struktur der alten Hülle erinnert, in die die neue, deutlich aus
einzelnen Teilen gefügte, hineingebaut wurde.
Die flache Decke und die Nischenelemente sollen nicht raumschließend wirken, auch wenn
eine klimatische Trennung besteht. Es wurde kein "Haus im Haus" gebaut - vielmehr
definieren die raumbildenden Elemente zwar den Ausstellungssaal, lassen aber trotzdem die
Erinnerung an das schirmende, ehemalige Wirtschaftsgebäude zu, das mehr als die Hälfte des
früheren Bauernhofs ausmacht. Dieser architektonische Dialog ist anspruchsvoll, schiebt sich
jedoch nicht in den Vordergrund. Die Porträts der großartigen, aus Schwarzenberg
stammenden Künstlerin Angelika Kauffmann (1741-1807) kommen, mild beleuchtet, vor den
weißen Hängeflächen bestens zur Geltung. Kleine und große Welt, Tradition und Innovation
werden in diesem Bauwerk auf zurückhaltende Art und Weise geschickt miteinander
verknüpft.
(Walter Zschokke, 2008)
Ein interessanter Beitrag dazu im belgischen Fernsehen: www.een.be
Bauherr Gemeinde Schwarzenberg
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung R. Grups, H. Greber
Bauzeit 2006 - 2007
Standort A-6867 Schwarzenberg, Brand
Nutzfläche 315 m²
Kubatur 2.350 m³
Baukosten 0.8 Mio Euro
Auszeichnungen 2010 International
Architectural Restauration Prize
(Silver-Medal)
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Baukultur,
Schwarzenberg | Statik: Merz Kaufmann,
Dornbirn | Haustechnik: Klimaplan,
Hohenems | Elektro: Lingg, Schoppernau |
Bauphysik: Weithas, Hard | Akustik: Brüstle,
Dornbirn | Holzbau: Berchthold,
Schwarzenberg
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Feuerwehr Thal, Sulzberg
Die prominente Lage des neuen Feuerwehrhauses am Ortseingang und die wichtige räumliche
Beziehung zum Gasthaus Krone erfordern eine sensible und zurückhaltende Einfügung des
neuen Volumens in die dörfliche Struktur.
Das Gebäude wird der topografischen Situation entsprechend gesetzt, die erforderlichen
Vorplatzflächen bilden einen eigenständigen Platz im Dorfgefüge. Das Ausmaß der befestigten
Flächen wird so auf das Notwendige reduziert. Die Straße bleibt in ihrem klaren Verlauf
erhalten. Der Platz ist zwischen Feuerwehr und Gasthaus Krone situiert und bildet eine für das
Sulzberg Thal typische Situation.
Der Baukörper zeigt eine klare Trennung in Fahrzeughalle mit Kommandobereich und den
übrigen Nutzungen, die bezüglich Raumhöhen und Temperaturzonen kompakt
zusammengefasst werden. Der Funk- und Kommandoraum in erhöhter Position überblickt
sowohl Fahrzeughalle und Vorplatz als auch den Mannschaftszugang. Die Parkplätze für den
Einsatzfall sind als grüne Schotterrasenflächen entlang der Straße geplant. Der Zugang erfolgt
niveaugleich von der Hauptstraße aus, das leicht vorkragende Obergeschoss markiert und
schützt die Zugangssituation. Kommandobereich und Umkleiden sind dem Eingangsbereich
unmittelbar zugeordnet. Das Obergeschoss mit Schulungsraum, Dorfarchiv, Büro und
Nebenräumen öffnet sich zum Dorfeingang und signalisiert so die öffentliche Funktion des
Hauses.
Konstruktiv ist die Fahrzeughalle als Massivkonstruktion, das Obergeschoss als Holzbau
geplant. Die Fassade ist mit einer stehenden Weißtannenschalung verkleidet, die dem
Baukörper einen einheitlichen und dem Ort entsprechenden Ausdruck gibt. Die großen
zusammenhängenden Glasflächen strukturieren das Volumen und verleihen ihm nach allen
Seiten eine Leichtigkeit und Transparenz. Eine außen liegende Verschattung verhindert die
Überhitzung der Räume. Die techn. Ausstattung der Gebäudehülle entspricht dem
Niedrigenergiehaus-Standard. Der Schlauchturm ist als zweiseitig verglaster Holzturm
ausgeführt und verdeutlicht die Aktivität der Feuerwehr.
(Dietrich | Untertrifaller, 2011)
Bauherr Gemeinde Sulzberg
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung R. Grups
Wettbewerb 2008
Bauzeit 2009 - 2010
Standort A-6934 Sulzberg-Thal, Hagen 178
Nutzfläche 604 m²
Kubatur 3.060 m³
Baukosten 1.26 Mio Euro
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik Beton: Mader Flatz, Bregenz
| Statik Holz: Merz Kley, Dornbirn |
Haustechnik: Pflügl Roth, Bregenz
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Kunsthochschule, Nancy
Im Rahmen der Errichtung eines neuen Universitätscampus auf einem aufgelassenen
Kasernengelände in Nancy wird neben den Hochschulen für Technik und
Wirtschaftsmanagement nach einem im November 2010 gewonnenen Wettbewerb von Dietrich
| Untertrifaller Architekten mit Zoméno Architekten nun die 'École Nationale Supérieure
d'Arts' in Nancy geplant.
Sie beherbergt alle für die drei Studienrichtungen Kunst, Design und Kommunikation
erforderlichen Räumlichkeiten wie Ateliers, Werkstätten und Lehrsäle inklusive Administration
sowie großzügige Ausstellungsflächen.
Untergebracht sind diese Räumlichkeiten in zwei markanten, deutlich in Form und Material
voneinander unterschiedenen Baukörpern, die einen Innenhof umschließen, der mit dem
begrünten Hofsystem des Campus verbunden ist und interessante Funktions- und
Blickbeziehungen aufweist.
(Oktober 2011, Dietrich | Untertrifaller)
Aushub (September 2013)
Bauherr Stadt-Verband Nancy
Planung Dietrich | Untertrifaller, Ch.
Zoméno
Projektleitung A. Laimer
Wettbewerb 2010
Bauzeit 2013 - 2015
Standort F-54000 Nancy, Place Cartier
Bresson
Nutzfläche 8.590 m²
Kubatur 41.490 m³
Baukosten 12,75 Mio Euro
Anzahl 300 StudentInnen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik, Haustechnik, Elektro,
Bauphysik: Artelia, Schiltigheim |
Akustik: Venathec, Vandoevre-lès-Nancy |
Kosten: H. Bessère, Toul
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Hauptschule, Klaus
Die neue Hauptschule für die Gemeinden Klaus, Weiler und Fraxern bildet den Auftakt einer
Reihe größerer Baukörper, die gestaffelt den sanften Schwung der Straße begleiten.
Exorbitante Betriebskosten der alten Schule förderten die Einsicht für den dringend
notwendigen Neubau, schon beim Wettbewerb, klare ökonomische und energetische
Rahmenbedingungen festzulegen. In der Rekordzeit von 18 Monaten nach dem
Wettbewerbsgewinn konnte das Schulhaus, das mit weniger als 15 kWh/m²
Jahresenergiebedarf die Vorarlberger Passivhausrichtlinien erfüllt, in Betrieb genommen
werden.
Von der Straße ist der L-förmige Baukörper etwas abgerückt und definiert mit der breiten
Südfront einen Platz. Der dem öffentlichen Raum zugewandte Flügel ist schlank und enthält
die gedeckte Vorhalle, darüber die Bibliothek der drei Gemeinden sowie anschließend die
großzügige Eingangshalle, die zugleich als Aula dient. Im breit und lang nach Norden
strebenden Schultrakt reihen sich die Klassenzimmer entlang der östlichen und der
westlichen Längsfassade. Dazwischen verlaufen drei parallele Nutzungszonen: In der Mitte ein
breiter Gang, zur Rechten ein über drei Geschosse durchgehender Oberlichtraum, der von den
Zugangsstegen zu den Schulzimmern rhythmisch unterbrochen wird und zur Linken ein
Streifen mit Nebenräumen, der sich auf allen drei Geschossen wiederholt. Das kompakte und
trotz seiner Komplexität übersichtliche Konzept war die Basis für Kostenwahrung und
Energieoptimierung. Es gelang, den eng gesetzten Rahmen von drei Prozent Mehrkosten
gegenüber einer konventionellen Bauweise zu halten und die Energiekosten im Vergleich zur
alten Schule um 70 Prozent zu senken, ohne architektonische Abstriche.
Die Klassenzimmer sind hell, und auf der Ostseite profitieren sie zudem von den Oberlichtern
der Mittelzone. Ein außen liegender Sonnenschutz verhindert Blendung und Aufheizung. Damit
dennoch genug Aussicht bleibt, verläuft unter der hoch liegenden Fensterbank ein niedriges
Band nach innen gesetzter Gläser, die gut beschattet blickoffen bleiben.
Als nahezu weihevoll hohen Raum präsentiert sich die Aula, die an der Südseite komplett
verglast ist. Schatten bietet das Profilblech aus Kupfer, welches mit einen Lochanteil von 30
Prozent ebenso Durchsicht garantiert. Als geglücktes Pionierwerk erhielt das Schulhaus
mehrere Architektur- und Energiesparpreise.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Gemeinde Klaus
Planung Dietrich | Untertrifaller
(Generalplanung)
Projektleitung P. Nußbaumer
Wettbewerb 2001
Bauzeit 2002 - 2003
Standort A-6833 Klaus, Treietstraße 17
Nutzfläche 4.500 m²
Kubatur 25.500 m³
Baukosten 7.3 Mio Euro
Anzahl 250 Schüler
Auszeichnungen 2006 Staatspreis für
Architektur und Nachhaltigkeit, u.a.
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Gmeiner, Schwarzach |
Landschaft: Rotzler Krebs, Winterthur |
Statik Beton: Mader Flatz, Bregenz | Statik
Holz: Merz Kaufmann Partner, Dornbirn |
Haustechnik: Synergy, Dornbirn | Elektro:
Hecht, Rankweil | Akustik: Brüstle, Dornbirn
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Sport- und Mehrzweckhalle, Klaus
Die zweite Baustufe des Wettbewerbes aus dem Jahre 2001 wird nun das Projekt Hauptschule
in Klaus vollenden:
Der Neubau ersetzt die stark sanierungsbedürftige Turnhalle (damals mit Schwimmbad) und
schafft neue Räume für die Tagesbetreuung, für Vereine und für Veranstaltungen.
Städtebaulich reiht sich das ganze Ensemble entlang der Landesstraße. Hauptschule und
Sporthalle in der Form von zwei- bzw. dreigeschossigen Baukörpern gliedern sich an den
aufgeständerten Riegelbau der Bibliothek an. Über den überdachten Vorbereich wird ein
barrierefreier und witterungsgeschützter Zugang zu Halle und der bestehender Schule
ermöglicht.
Der Entwurf gliedert sich in einen Sporthallen-bereich und einen Mehrzweckbereich. Die Halle
besteht aus einer Zweifach-Sporthalle mit dazugehörigen Nebenräumen. Der
Mehrzweck-bereich, auf der Nordseite gelegen, beherbergt Schulgruppen und Übungsräume,
einen Tages-betreuungsbereich für Schüler, sowie ein neues Musikprobelokal mit
angrenzenden Aufenthaltsflächen.
Durch eine Mittelzone mit großzügigem Foyer, Erschliessungskern und Haustechnikschächten,
sind beide Bereiche miteinander verbunden. Das offene Foyer schafft Verbindungen und
Einblicke in alle Nutzungsbereiche, sodass trotz der kompakten Grundrissorganisation ein
kommunikatives, offenes und lichtdurchflutetes Gebäude entsteht.
Bauherr Gemeinde Klaus
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Nußbaumer, I. Pfeiffer
Wettbewerb 2001
Bauzeit 2013 - 2014 (Bauphase 2)
Standort A-6833 Klaus, Treietstraße 17
Nutzfläche 2.435 m²
Kubatur 18.500 m³
Baukosten 6.2 Mio Euro
Anzahl 600 Personen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: K. Pock, Spittal (Holz),
gbd, Dornbirn (Beton) | Haustechnik: GMI,
Dornbirn | Elektro: Hecht, Rankweil |
Bauphysik: Weithas, Hard und team gmi,
Schaan
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Fachhochschule Salzburg, Kuchl
Die Erweiterung am Campus Kuchl wurde im September 2009 als erster Hochschulbau in
Österreich in Passivhausbauweise als moderner Holzbau fertiggestellt. Die Nutzer des
Gebäudes sollten an einem Hochschulstandort aktiv sein, der den Inhalten der
wissenschaftlichen Lehre 'Holz, Design und Nachhaltigkeit' gerecht wird. Das eigene Gebäude
sollte sozusagen als 'Best-Practice-Beispiel' am Standort Kuchl dienen und die positiven
Erfahrungen von 400 Studierenden als Multiplikatoren nutzen.
Der Campus liegt etwa einen Kilometer nordöstlich vom Zentrum Kuchl inmitten
landwirtschaftlich genutzter Flächen. Im Norden grenzt das Campusgrundstück an das Areal
des Holztechnikums Kuchl, im Süden an das Studentenwohnheim. Das Bestandsgebäude aus
dem Jahr 1995 ist ein Massivbau in zweihüftiger Bauweise. Der mittige Erschließungsgang
mündet an die neue Passerelle, die als gläserner Gebäudeeinschnitt die Verbindung zum
querstehenden Neubau herstellt. Über das Foyer im Erdgeschoss erreicht man den beidseitig
belichteten Zeichensaal, der bei Veranstaltungen 200 Personen Platz bietet.
In den Obergeschoßen erschließt ein breiter, raumhoch verglaster Gang die Seminarräume
und die Bibliothek. Die drei oberirdischen Geschosse des Passivhauses schweben scheinbar
über dem Gelände. Sie wurden in einem rahmenförmigen Baukörper zusammengefasst, der
die Seminarräume Richtung Süden durch unbehandelte Weißtannenlamellen verschattet und
nach Osten und Westen den Blick auf die umliegenden Hausberge freigibt.
Das Gebäude deklariert sich innen wie außen klar als Holzbau. Tragende Holzkonstruktion ist
wenn notwendig mit geöltem Birkensperrholz verkleidet, nichttragende Zwischenwände sind in
Gipskarton-Ständerbauweise ausgeführt. Das Fluchtstiegenhaus ist - abgesehen vom Keller das einzige Bauteil des dreigeschossigen Neubaus, das nicht in Holzbauweise hergestellt
wurde.
Erfolgreich hat die Fachhochschule Salzburg ein funktionierendes und authentisches
Gebäudekonzept für einen mehrgeschossigen, konstruktiven Holzbau in Passivhausstandard
mit einem Energieverbrauch für Heizen und Kühlen von weniger als 15 kWh/m² pro Jahr
umgesetzt.
(Dietrich | Untertrifaller, 2009)
Bauherr Weco FH Holztechnikum
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Nußbaumer, B. Breuer
Wettbewerb 2007
Bauzeit 2008 - 2009
Standort A-5431 Kuchl, Markt 136
Nutzfläche 1.510 m²
Kubatur 7.940 m³
Baukosten 2.5 Mio Euro
Anzahl 400 Studenten
Auszeichnungen 2011 Holzbaupreis, 2011
ZV-Bauherrenpreis (Nominierung), 2010
Architekturpreis Land Salzburg
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik Holz: Pock, Klagenfurt |
Statik Beton: Gaderer, Salzburg |
Haustechnik: Burggraf, Salzburg |
Bauphysik: Graml, Wals | Elektro: Müller
Uri, Enzersberg
ÖFFENTLICHE BAUTEN
ETH Sport Center, Zürich
Der Campus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) auf dem Hönggerberg in
Zürich wird energetisch ausgebaut. Dazu zählt eine Sportanlage am östlichen Rand beim
Erholungsgebiet Käferberg. Den Ort interpretierend, ist der Baukörper in den Hang mit einer
Heuwiese geschoben und tritt nur mit der Westfassade in Erscheinung. Der Außenraum
scheint durch das großzügige Foyer und über eine begrünte Rampe wieder ins Freie zu fließen.
Attraktive Innenraumkonfigurationen schaffen ein angenehmes Ambiente für Lehre,
Sportausbildung, Freizeitsport, Entspannung und selbst für festliche Großereignisse. Die
SCIENCE CITY wuchs in mehreren Etappen zur jetzigen Größe heran. Das städtebauliche
Konzept für die neue Hochschulsportanlage thematisiert die Lage am Übergang vom
verdichteten Campus zum offenen Erholungsgebiet. Den Abschluss einer leichten Senke
bildend, ist der flache Baukörper tief in den sanft auslaufenden Hang geschoben, sodass das
natürliche Terrain gleitend in die begrünte Dachfläche übergeht. Zum Campus hin tritt das
Bauwerk hingegen mit einer breit gelagerten Fassade in Erscheinung, wobei die markanten
Gebäudekanten oben und seitlich angeschrägt sind. Damit wird sowohl der Qualität des Orts
als auch den spezifischen Funktionen Ausdruck verliehen. Der flache Baukörper von
grün-kristalliner Anmutung enthält eine Dreifachturnhalle mit Tribüne und Garderoben sowie
Tanz- und Gymnastiksäle, Krafträume und einen Regenerationsbereich.
Um die Halle herum sind allseitig auf mehreren Geschossen Erschließungszonen,
Nebenräume und weitere Nutzungen angelagert. Eine teils opake, teils transparente Fassade
aus grünem Wärmeschutzglas evoziert den Eindruck eines unregelmäßig angeschliffenen,
kristallinen Körpers. Der von außen kommende Bewegungsstrom wird einerseits aufgefangen,
geteilt und den verschiedenen Funktionen zugeleitet, andererseits wird dessen räumliche
Fortsetzung in einen Grünraum umgedeutet. Eine zweite, nördlich gelegene Grünrampe
verzahnt das Bauwerk ein weiteres Mal mit dem Außenraum. Die Deckenkonstruktion über der
Halle spannt sich auch über Tribüne und Foyer. Sie vereinigt unter ihrem Dach eine in Höhe
und Raumzonen differenzierte Topografie: einen großmaßstäblichen "Raumplan", der über den
Alltag des Unterrichts, der sportlichen Nutzung hinaus für festliche Anlässe einen würdigen
Rahmen bietet. Äußere Form sowie innere Gliederung und Zonierung stehen damit in einem
spannungsvollen Verhältnis von Übereinstimmung und Überlagerung, das für den individuellen
Nachvollzug Anregung, Überraschung und architektonischen Genuss bietet.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr ETH Zürich
Planung Dietrich | Untertrifaller | Stäheli
Projektleitung P. Nußbaumer
Wettbewerb 2004
Bauzeit 2006 - 2009
Standort CH-8093 Zürich,
Schaffmattstrasse 33
Nutzfläche 5.450 m²
Kubatur 52.300 m³
Baukosten 17 Mio Euro
Anzahl Generalplanung
Auszeichnungen 2011 IOC-IAKS Award u.a.
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Partner Statik: Mader Flatz Rissi, Bregenz ;
SHP, Zürich | Haustechnik: GMI, Dornbirn |
Elektro-Licht: Hecht, Rankweil | Akustik:
Brüstle, Dornbirn | Bauphysik: Weithas,
Hard | Geologe: Andres, St. Gallen |
Fassadenplanung: Mosbacher, Schwarzach |
Kostenplanung: Baudata, Schaan
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Grundschule, Kalbach
Die Bauaufgabe im Ortszentrum von Kalbach besteht in der Sanierung und Erweiterung der
Grundschule für den Ganztagsschulbetrieb als Passivhaus mit einem Heizwärmebedarf von
unter 15 kWh/m²a. Ziel war es, in einem Schulgebäude alle elf Klassenräume mit den
erforderlichen Flächen und Funktionen unterzubringen, ein schlüssiges Erschließungssystem
zu finden und dabei die Altbauten (Altbau 1913 und Turnhalle) in das neue Gebäude zu
integrieren.
Das von Dietrich | Untertrifaller und Marcus Schmitt Architekten (www.marcusschmittarchitekten.de) zum Wettbewerb eingereichte Projekt konnte diese Forderungen optimal lösen
und das Architektenteam wurde mit der Realisierung beauftragt. Der Neubau wird in einer
S-Form so auf dem Grundstück angeordnet, dass einerseits die beiden Bestandsbauten direkt
angeschlossen werden, anderseits Außenräume gebildet werden, die als Schulhöfe mit
unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten (begrünter Innenhof, Freilufttheater) genutzt werden
können.
Der Eingangsbereich liegt westlich des Altbaus, wie bisher, zum Hauptschulhof bzw. zur
Strasse hin orientiert. Über eine reine Außentreppe bzw. Rampe gelangt man auf das gut einen
Meter höher gelegene Altbauniveau (Erdgeschoss). Durch den darüber liegenden
Mehrzweckraum entsteht ein geschützter und überdachter Eingangsbereich. Hier gelangen die
Schüler räumlich großzügig in das Gebäude. Eingangsbereich und Cafeteria sind miteinander
verknüpft, hier liegt einer der beiden räumlichen Schwerpunkte der Schule. Der andere
Schwerpunkt ist eine zentrale Erschließungshalle, die auch für Veranstaltungen oder als
Pausenhalle bei Schlechtwetter genutzt werden kann.
Die Räume sind konsequent nach Tageslichtkriterien und stadträumlicher Orientierung
ausgerichtet: Klassenräume/Fachräume nach Osten und Süden, Nebenräume nach Westen hin
zur unschönen Grenzbebauung. Die Nebenräume können gemäß Passivhauskonzept kleinere
bandartige Fenster erhalten, die Klassenräume werden großzügig verglast (solare
Energiegewinne). Die einbündig organisierten Flure haben alle Tageslicht.
Der Altbau löst sich am Eingangsbereich durch eine Fuge (dreigeschossiger Luftraum) vom
Neubau, hier wird die Begegnung der verschiedenen Bauepochen spürbar. Die Turnhalle löst
sich durch eine Außenraum-Fuge (Außentreppe) vom Neubau.
Dietrich | Untertrifaller Architekten, 2010
Bauherr Stadt Frankfurt
Planung Dietrich | Untertrifaller, M. Schmitt
Projektleitung P. Nußbaumer, M. Schmitt
Wettbewerb 2007
Bauzeit 2010 - 2012
Standort D-60437 Frankfurt, Kalb.
Hauptstr. 54
Nutzfläche 2.140 m²
Kubatur 16.380 m³
Baukosten 6.8 Mio Euro
Anzahl 220 SchülerInnen
Auszeichnungen Passivhaus-Standard
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Wagner Zeitter, Wiesbaden |
Haustechnik: Muthig, Frankfurt | Elektro:
Matysik, Frankfurt | Bauphysik: Heinrichs,
Büttelborn | Landschaft: Kastner,
Eltville-Hattenheim | Brandschutz: Bureau
Veritas H, Frankfurt | Bauleitung: A. Gerber,
Darmstadt
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Volksschule Wallenmahd, Dornbirn
Schule und Turnhalle werden weitgehend auf das ursprüngliche Konzept zurückgeführt. Der
zweigeschossige rückseitige Zubau der Schule, das Schulwarthaus sowie der
Geräteraumanbau an die Turnhalle sollen abgebrochen werden. Anstelle des Schulwarthauses
wird ein neuer eingeschossiger Baukörper errichtet, der die Eingangssituation samt
barrierefreiem Zugang sowie Tagesbetreuung und Bibliothek aufnimmt. Dieser Zubau ist als
Sichtbetonkonstruktion geplant, die innen gedämmt wird. Die Gebäudehülle der bestehenden
Schule soll so renoviert werden, dass die Charakteristik des Gebäudes ablesbar bleibt.
Ein verglaster Gang und ein Flugdach verbinden Schule und Turnhalle. Das Flugdach bietet
einen geschützten Aufenthaltsbereich für Pausen an. Die Klassenräume sollen eine minimal
abgehängte Akustikdecke erhalten. Im Gangbereich wird die Decke abgehängt und damit die
Führung der Installationen und der Luftkanäle der kontrollierten Be- und Entlüftung
ermöglicht.
Das Stiegenhaus soll eine Einhausung aus Brandschutzgläsern erhalten und damit zum
vollwertigen Fluchtweg werden. Neben der Stiege wird ein behindertengerechter Lift
eingebaut. Die geschlossenen Flächen der Gebäudehülle werden durch das Aufbringen von
Wärmedämmung optimiert. Die Fenster und Verglasungen aus Drei-Scheiben-Isolierglas
bieten einen erhöhten G-Wert und sind größtenteils durch Lamellenraffstoren von außen zu
beschatten. Die Beschattung wird über die Gebäudeleittechnik gesteuert.
(Dietrich | Untertrifaller, 2011)
Bauherr Stadt Dornbirn
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung R. Grups
Wettbewerb 2009
Bauzeit 2010 - 2011
Standort A-6850 Dornbirn, Bachmähdle 11
Nutzfläche 2.000 m² / 3.250 m² BGF
Kubatur 17.500 m³
Baukosten 4.5 Mio Euro
Anzahl 130 SchülerInnen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: gbd, Dornbirn |
Haustechnik: Moser, Satteins | Bauphysik:
Weithas, Hard
ÖFFENTLICHE BAUTEN
BORG Schoren, Dornbirn
Die Schulanlage aus den frühen 1970er-Jahren befindet sich in der Nachbarschaft des
Dornbirner ORF-Gebäudes und grenzt mit der Rückseite an die Dornbirner Ach. Ihre dringend
erforderliche Erneuerung in thermischer und haustechnischer Hinsicht wurde begleitet von
einer sorgfältigen Überformung und Präzisierung des architektonischen Ausdrucks.
Notwendige Zubauten und Ergänzungen erfolgten in angemessener Weise als qualifizierte
Fortschreibungen des Grundkonzepts unter Wahrung des Gesamtbildes.
Der Hauptzugang von der Straße her erfolgt nicht ohne Pathos durch einen ansteigenden,
schmalen, langen Ehrenhof, dessen Ausdruck gesteigert wird von drei Stufensequenzen, die
ihn zugleich in distanzierende Abschnitte unterteilen. Gegenüber dieser Schwere wirkt die
Leichtigkeit des transparent verglasten neuen Mehrzwecksaals, der linkerhand vorstößt,
befreiend. Nicht zuletzt ist es das schlank gestützte Vordach der loggienartigen Stirnseite, die
als gedeckter Außenraum über hohe Aufenthaltsqualitäten verfügt und den strengen
Charakter des Zugangs entspannt.
Das ursprüngliche Konzept ordnete die Nutzungsgruppen windradartig um eine zentrale,
mehrgeschossige Treppenhalle, in der sich zwei gegenläufige Züge über ein Zwischenpodest
tangieren, sodass eine attraktive architektonische Figur entsteht, die ein Begegnen in der
Bewegung provoziert. Diese Qualität wurde erkannt und bewahrt. Der gesamte übrige
Innenausbau der Standard- und Sonderklassen, der Bibliothek, der Mensa, der beiden
Turnhallen und der Verwaltung wurde nach aktuellen Erfordernissen und mit gesteigertem
gestalterischem Anspruch erneuert. Dabei verwendeten die Architekten eine kühl-rationale
Formensprache, die auf ein gediegenes Ambiente als Hintergrund für die bunten
Schülerscharen setzt.
Es gelingt den Architekten, den spröden Ausdruck der sorglosen Zeit vor der Ölkrise von 1973
nicht einfach zu verdrängen, sondern ihn in seinen technischen und formalen Mängeln zu
korrigieren. Noch deutlicher kommt dies bei der Erneuerung der Fassaden zur Geltung, die
heutigen Ansprüchen gemäß wärmegedämmt wurden. Die Öffnungen wurden entsprechend
den dahinterliegenden Nutzungen differenziert. Der Putzcharakter und die horizontale
Gliederung in Schichten mit tiefer liegenden Lüftungsflügeln sowie ausgewogene Proportionen
von Fenstern, Rahmen und Gläsern verleihen der gesamten Anlage mit klassisch-modernen
Gestaltungsmitteln einen noblen Charakter.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Bundesimmobiliengesellschaft
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung H. Schlauch
Wettbewerb 1998
Bauzeit 2000 - 2003
Standort A-6850 Dornbirn, Höchster Straße
32
Nutzfläche 9.961 m²
Kubatur 41.400 m³
Baukosten 9.2 Mio Euro
Anzahl 820 SchülerInnen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Landeshochbauamt,
Feldkirch | Statik: Hagen, Bregenz |
Haustechnik: Prautsch, Schruns | Elektro:
Hämmerle, Lustenau | Bauphysik: Wille,
Frastanz
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Kindergarten, Egg
Im Talgrund südlich des Dorfzentrums, nahe der Bregenzer Ach, befanden sich bereits zwei
große Schulanlagen und ein Biomasseheizwerk sowie ein großzügiger Parkplatz, den die
Mitglieder von Chor und Blasmusik, wenn sie im Obergeschoss des Kindergartengebäudes
proben, gern benutzen. Das neu hinzugekommene Bauwerk definiert nun die Westseite des
Platzes, öffnet sich aber nach Süden zum Spielgarten, während eine schützende Mauer den
Zugang der Kinder vom regen Parkplatzverkehr abschirmt.
An einem Mittelgang reihen sich im Erdgeschoss zwei Gruppenräume mit zugeordneten
Garderoben. Damit die nach Süden orientierten Glasfronten keinen unerwünschten
Treibhauseffekt entwickeln, beschattet sie ein kräftiges Rahmenbauwerk, das eine
Holzplattform enthält und die Straßenansicht bestimmt. Großzügig überspannt es, ein Portal
bildend, auch den Zugangsweg und ordnet diesen klar dem Kindergarten zu. Nach Norden
liegen Nebenräume, das Büro der Leiterin, ein Gruppen- und der Bewegungsraum. Der
Sichtbeton der schirmenden Mauer scheint im Inneren, beispielsweise im Gangbereich, wieder
auf. Die Mauerscheiben tragen die Stahlbetondecke, welche die beiden Nutzungen akustisch
zuverlässig trennt. Die Spielräume sind mit Birkensperrholz ausgekleidet, das einer lebendig
bunten Kinderschar einen warmfarbigen Hintergrund bietet. Das Obergeschoss, knapp halb so
groß wie das Erdgeschoss, kragt nach Osten über den Zugangsweg aus und beschirmt sowohl
den Eingang zum Kindergarten als auch jenen zum Obergeschoss.
Die hohe geschlossene Stirnseite vermag zusammen mit der Mauer dem Gegenüber über den
Parkplatz hinweg räumlich durchaus Paroli zu bieten. Zugleich wird der Zugang durch die
einfache Verschiebung der Volumen architektonisch spannungsvoll aufgewertet. Das
Obergeschoss enthält ein kleines Foyer, Nebenräume und den Musikproberaum, den sich die
Egger Blasmusik und die Chorgemeinschaft Bregenzerwald teilen. Wenige Handgriffe
genügen, um das Absorptionsverhalten von Wand- und Deckenelementen aus Birkensperrholz
den spezifischen Bedürfnissen anzupassen. Am Boden wurden sägeraue Weißtannenbretter
verlegt, deren akustische Wirkung ebenfalls bedacht wurde. Ein einziges breites Fensterband
im Norden belichtet den großen Raum, lässt aber ein Aufheizen durch Sonneneinstrahlung gar
nicht erst zu. So bringen einige wenige lapidare Festlegungen Architektur und
Nutzerbedürfnisse klug zur Deckung.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Gemeinde Egg
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung D. Gruber, H. Greber
Wettbewerb 2002
Bauzeit 2003 - 2004
Standort A-6863 Egg, Pfister 825
Nutzfläche 1.022 m²
Kubatur 3.640 m³
Baukosten 1.3 Mio Euro
Auszeichnungen 2004 Holzbaupreis
Vorarlberg
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Partner Ausführung: Baukultur,
Schwarzenberg | Statik Holz: Merz
Kaufmann, Dornbirn | Statik Beton: Plankl,
Bregenz | Akustik: Brüstle, Dornbirn
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Schule Jean Monnet, Broons
In Zusammenarbeit mit dem französischen Büro CDA (Colas Durand Architectes) wurde die
neue Schule mit 16 Stammklassen und 9 Fachklassen entworfen. Nachmittagsbereiche sowie
eine Mensa für 600 Schüler im Alter von 11-14 Jahren ergänzen das Raumprogramm. Das
Erdgeschoss erhält eine bretonische Steinfassade vor einer Stahlbetonkonstruktion. Die zwei
Obergeschosse sind mit einem Holz-Mischbau-System und einer Holzfassade geplant.
Bauherr Département des Côtes d'Armor
Planung Dietrich | Untertrifaller, Colas
Durand Architectes
Projektleitung U. Gabriel
Wettbewerb 2012
Bauzeit 2013 - 2015
Standort F-22250 Broons (F)
Nutzfläche 5.500 m²
Kubatur 26.850 m³
Baukosten 8.5 Mio Euro
Anzahl 600 SchülerInnen
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Partner Hautechnik: Armor Ingenierie,
Langueux | Akustik: Acoustibel, Chavagne |
Statik: Espace Ingenierie, St. Brieux | Kosten
M2C, Lamballe | Nachhaltigkeit: Act
Environnement, Loos en Gohelle
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Volksschule Unterdorf, Höchst
Der Neubau der Volkschule Unterdorf in Höchst wird bestimmt durch ein zeitgemäßes
pädagogisches Konzept, das sich durch spielerisches Lernen in überschaubaren, familiären
Gruppen auszeichnet. Diese Gruppen sind in eigenen "Häusern? auf der Ostseite des Baufeldes
untergebracht. Um einen zentralen, mit einem überhohem Dach akzentuierte Aufenthaltsraum
sind die weiteren Räume wie Klassenzimmer, Gruppen- und Ruheraum angeordnet. Durch die
gute Überschaubarkeit bei gleichzeitiger räumlicher Vielfalt ist eine abwechslungsreiche,
flexible Lernlandschaft gegeben. Jedem Aufenthaltsraum ist im Süden ein Gartenbereich
direkt zugeordnet, der durch einen Freiklassenbereich ergänzt wird.
Die Sonderklassen und die Verwaltung sind über eine interne Straße mit den Lerngruppen
verbunden. Eine großzügige Aula, die bei einer allfälligen Erweiterung zur Vergrößerung des
Speiseraums dienen kann, trennt den Bereich der Sonderklassen von der Turnhalle. Der Aula
vorgelagert befindet sich der Pausenhof, ein Netz von Wegen verbinden diesen mit dem
gewachsenen Wegenetz von Unterdorf.
Das Materialisierungskonzept basiert auf den Grundprinzipien Nachhaltigkeit und ökologische
Optimierung. Der Einsatz von Holz als nachwachsender Rohstoff mit neutraler CO2 Bilanz
unterstützt dieses Ziel. Holz schafft aber auch im Innenraum eine behagliche Atmosphäre für
die Volksschule und damit eine hohe Akzeptanz bei Kindern und Eltern. Die Außenfassade ist
ebenfalls als vertikale Holzverschalung geplant. Erdwärme wird direkt oder über die
Fußbodenheizung zur Temperierung der Räume genutzt.
Zum Wettbewerb Höchst
Bauherr Gemeinde Höchst
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Nußbaumer
Wettbewerb 2013
Bauzeit 2015 - 2016
Standort A-6973 Höchst, Gaißauer Str. 10
Nutzfläche 4.100 m²
Kubatur 23.600 m³
Anzahl 200 SchülerInnen, 10 Klassen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
PROJEKTSAMMLUNG
2 Gewerbebauten, Gastronomie
AKTUELL OMICRON CAMPUS, KLAUS
Mehr Informationen énden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
GEWERBEBAUTEN
Einkaufszentrum Tabor, Steyr
Im Dezember 2013 hat das Land Oberösterreich die Genehmigung zum Bau des
Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Kasernengelände am Tabor in Steyr erteilt.
Auszug aus dem Bericht des Gestaltungsbeirates:
In der großen Anlage des Projektes wurde das zentral im Stadtkörper gelegene Areal genützt
um mit einer aufgeschnittenen horizontalen Großform eine Konzentration auf einen urbanen,
öffentlichen Bereich zu erreichen und gleichzeitig die Erinnerung an ein ehemals weites
Gelände zu wahren - umso besser als es auch eine Mischung von Funktionen und
Verkehrsteilnehmer zulässt, in Anknüpfung an städtische Körper und Räume.
Der mittig aufgebrochene Platz bildet einen öffentlichen Raum, den sowohl Fußgänger als
auch Radfahrer und Kraftfahrzeuge in einem 'Shared Space' gemeinsam nutzen. Beginnend an
der Blümelhuber-Straße entwickelt sich ein Erschließungsraum Richtung Stadthalle, welcher
im besten Sinne eine urbane Zone unter Einbeziehung und Aufwertung des
Stadthallenvorbereiches entstehen lässt.
Die Materialisierung der baulichen Großform ist dreiseitig als differenziert ausgebildete
überwiegend geschlossene Holzfassade und zur Parkseite hin als kleinteilig gegliederte
hölzerne Wohnhausfassade geplant. Vorgeschaltete Baumfilter (Baumallee nach Osten,
bestehende Kastanien-Alleebäume im Süden, Bauminseln im Norden und Westen) werden als
zusätzliche Schicht und Gegenüber zu den bestehenden Wohnsiedlungen wirksam.
Bauherr Quaderna Vermietung GmbH
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung D. Philipp, R. Siegers
Standort A-4400 Steyr,
M.-Blümelhuber-Str.
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Visualisierung: expressiv, Wien
GEWERBEBAUTEN
Unternehmenszentrale i+R Gruppe, Lauterach
Der Anspruch der Geschäftsleitung an Planung und Ausführung war hoch: innovative
Energielösungen, ein hoher Anspruch in der Bauökologie sowie an die Qualität des Raum- und
Arbeitsklimas standen im Vordergrund. Die neue Unternehmenszentrale führt die
Unternehmen der i+R Gruppe unter einem Dach zusammen und soll den firmentypischen
Führungsstil mit flachen Hierarchien auch nach außen wiedergeben. Innen geht es darum, für
die besten Köpfe die besten Plätze zum Arbeiten zu schaffen - deshalb sind Qualitäten wie
Raumklima, Akustik und Effizienzsteigerung selbstverständlich. Besonders wichtig war auch
die städtebauliche Einbettung des Gebäudes in das Firmenumfeld des eigenen
Baulogistikzentrums und Maschinenparks.
Kreativität trifft Handwerk - kurzatmige Flächeneffizienzsteigerung ist für das 110-jährige
Familienunternehmen kein Thema und somit ist die neue Zentrale der i+R Gruppe ein
Vorzeigeprojekt in jeder Hinsicht. Unter dem Motto "Wir bauen Zukunft? stellt das
traditionsreiche Bauunternehmen mit dem Bürokomplex seine Baukompetenz unter Beweis.
Als erstes Bürogebäude in Vorarlberg wurde es mit der international anerkannten
Zertifizierung LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ausgezeichnet und
entspricht damit höchsten Standards für ökologisches und nachhaltiges Bauen. Durch die
modulare Bauweise bietet der Baukörper mit vier Geschossen variable Büroflächen für 150
Mitarbeiter.
Die Heizung und Kühlung des Gebäudes nutzt Erdwärme. Den Strom für die Wärmepumpe
liefert eine Photovoltaikanlage, die 70% des gesamten Gebäude-Energiebedarfs abdeckt. Um
den Energiebedarf für die Kühlung im Sommer zu reduzieren, erhält das Gebäude südseitig
eine fixe Beschattung, sie verhindert im Sommer die direkte Sonneneinstrahlung. Durch die
effiziente Nutzung von Tageslicht im ganzen Gebäude wird die Beleuchtungsqualität gesteigert
und gleichzeitig der Energieverbrauch für Beleuchtung um bis zu 70 Prozent reduziert.
Der Entwurf der Architekten steht als ?Musterbau? für die Arbeit und die Qualität der i+R
Gruppe. Nachwachsende, regionale und recyclebare Rohstoffe (z.B. ehemalige Fischernetze
als Bodenbelag) und firmeneigene Produkte - Beton (statische Teile), Holz (Ausfachung) und
Holzfenster - finden Verwendung und vorhandene Ressourcen werden sparsam eingesetzt.
Eine permanente Beschattung mit stehenden und liegenden Elementen zeigt die typische
Fassade. Innenräumlich ist die Vernetzung aller Geschosse wesentlich. Der Wunsch nach
Transparenz findet sich in den versetzten Lufträumen wieder.
www.detail.de/buerogebaeude-in-lauterach
Bauherr i+R Gruppe
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung H. Walker
Bauzeit 2011 - 2012
Standort A-6923 Lauterach,
J.-Schertler-Str. 1
Nutzfläche 3.300 m² (BOMA, ohne Tiefgarage)
Kubatur 20.372 m³ (inkl. Tiefgarage)
Baukosten 8 Mio Euro
Anzahl 150 Arbeitsplätze
Auszeichnungen 2013 BTV-Bauherrenpreis
| 2013 Leed Platin
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: gmi, Dornbirn | Elektro: Lingg,
Schoppernau | Bauphysik: Künz, Hard |
Landschaftsplanung: Rotzler Krebs,
Winterthur
GEWERBEBAUTEN
Medizinisches Zentrum, Appenzell
Das 'Medizinischen Zentrum Appenzell' wird im Ortsteil Sandgrube in der Gemeinde Appenzell
errichtet. Der dreigeschossige Baukörper mit seinem annähernd quadratischen Grundriss von
30 x 28 Metern ist in 7 Meter Abstand parallel zur Gemeindestrasse positioniert.
Im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoss befinden sich die Ärztepraxen und die
medizinischen Versorgungseinrichtungen, im zweiten Obergeschoss sind 4 Wohnungen mit
großzügigen Terrassen angeordnet und im Untergeschoss sind die Tiefgarage mit 24
Stellplätzen, die Technik und die Kellerabteile untergebracht. Der Zugang zum Gebäude erfolgt
über einen gedeckten Bereich entlang der Glasfassade der Apotheke. Das äussere
Erscheinungsbild ist gekennzeichnet von einem Sockelgeschoss in Sichtbeton und zwei
darüber liegenden Ebenen die mit stehenden Holzlamellen strukturiert sind. Ein
innenliegender Lichthof bringt Tageslicht bis ins Erdgeschoss.
Das Gebäude entspricht dem Minergie-Standard. Als Heizsystem kommt eine Wärmepumpe
zum Einsatz, die über eine Erdsonde gespeist wird und deren Wärme über eine
Fußbodenheizung im Gebäude verteilt wird. Dieses System wird auch zur Kühlung speziell der
Geräte in der Radiologie herangezogen.
Bauherr Aedificium Appenzell AG
Planung Dietrich | Untertrifaller | Stäheli
Projektleitung T. Mitterer-Kuhn
Bauzeit 2013 - 2014
Standort CH-9050 Appenzell, Sandgrube 27
Nutzfläche 1.750 m²
Kubatur 10.800 m³
Baukosten 7,4 Mio CHF
Anzahl Ärztepraxen und 4 Wohnungen
Auszeichnungen Minergie-Standard
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Wälli, Herisau |
Haustechnik: Ökoplan, Gossau | Elektro:
Marquart, Altstätten | Bauphysik:
Studer-Stauss, St. Gallen
GEWERBEBAUTEN
Omicron Campus, Klaus
Das weltweit tätige Unternehmen Omicron investiert fast 40 Millionen Euro in seinem
Stammsitz in Klaus. In dem neuen Gebäude (Fertigstellung 2014) werden 200 technische
Arbeitsplätze und zusätzliche Lagerflächen geschaffen. Mit einem Gebäudevolumen von über
40.000 m³ wird der Neubau um 50% größer als das bereits bestehende Hauptgebäude in Klaus.
Das Neubauprojekt ist Teil eines Gesamtprojektes, in dessen Rahmen zu einem späteren
Zeitpunkt das jetzt bestehende Hauptgebäude mit dem Neubau verbunden wird. Dadurch
sollen weitere 150 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Auf die Grundidee des bestehenden Bauwerkes wurde aufgebaut: die Rasterung der einzelnen
Bürozellen und die Betonung der verschiedenen Höfe wurde aufgenommen. Drei
unterschiedliche Hofpaare zonieren und belichten nun die Erweiterung. Sie sind entlang der
Haupterschließung situiert und dadurch permanent erlebbar: die an den Knotenpunkten
situierten 'Hotspots' verbinden und erlauben Blicke in die jeweiligen Höfe. Der durch die
Bautätigkeit entstandene Verlust an Grünflächen wird durch die intensiv und
abwechslungsreich gestaltete Dachbegrünung wiederum genutzt: unterschiedliche,
geschlossene Räume profitieren dort vom Blick in das Rheintal.
Die Firmenphilosophie zeichnet sich durch flache Hierarchie und offene, transparente
Kommunikation aus: Dem entsprechend sind sogar die Innenhöfe für jeden Bürger offen und
laden zum Besuch ein. Besprechungs-, Lager und Sonderräume sind ebenfalls ebenerdig
situiert. In den beiden Obergeschossen werden Bürozellen, die sich flexibel den jeweiligen
Teamgrößen anpassen lassen, gebaut. Der Kontrast zwischen Arbeiten in geordneten Räumen
und Denken in freier Umgebung wird betont. Selbstverständlich wurde die Gebäudehülle in
Passivhausstandard ausgeführt.
Bauherr Omicron Electronics GmbH
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Nußbaumer, R. Österle
Bauzeit 2012 - 2014 (Phase 1)
Standort A-6833 Klaus, Oberes Ried 1
Nutzfläche 12.766 m²
Kubatur 52.718 m³
Baukosten 31.5 Mio Euro (Phase 1)
Anzahl 200 Arbeitsplätze (Phase 1)
Auszeichnungen beste Arbeitgeber
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik Holz: Merz-Kley und GBD,
Dornbirn | Haustechnik: e-plus, Egg |
Bauphysik: Team GMI, Schaan | Elektro:
Hecht, Rankweil | Licht: Border
Architecture, Amsterdam |
Innenräume, Hotspots: Eichinger, Wien |
Projektsteuerung: Pfaller, Nürnberg
GEWERBEBAUTEN, ÖFFENTLICHE BAUTEN
Seequartier, Bregenz
Mit großem Interesse verfolgten am 1. Oktober hunderte Bregenzer Bürger die Ausführungen
der für das Projekt Seestadtareal verantwortlichen Fachleute: Das bisherige Bahnhofsareal
wird zum "Seequartier am Bahnhof" werden und von Rhomberg Bau, der I+R Gruppe, der
ZIMA, der Alpenländischen Heimstätte sowie der Wohnbauselbsthilfe verwirklicht. Auf dem
rund 20.000 m² großen Gelände zwischen Mehrerauerbrücke und Bahnhof wird eine
zukunftsweisende Kombination aus Wohnungen, Büros, Geschäften und öffentlichem Verkehr
entstehen. Der Bahnhof samt Vorplatz wird ebenso umgestaltet. Dazu gehören ein
Bahnhofsgebäude und ein Terminal für den öffentlichen Personennahverkehr. "Das
Seequartier ist in seiner Gestaltung einzigartig und für die urbane Stadtentwicklung ein
richtungsweisendes Projekt", so Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Holding
und Sprecher der Betreiber des Seequartiers.
Unter der Leitung von Bürgermeister Markus Linhart, Bernhard Ölz (Prisma, Seestadt) und
Hubert Rhomberg (Rhomberg Bau, Seequartier) wurde der Bevölkerung nach vier Jahren der
Planung der Stand der Dinge an mehreren Informationständen präsentiert. Kernstück der
Seestadt bleibt die Seespange, eine Überführung zum See. Auch die Pläne für eine
gemeinsame Tiefgarage mit über 1.000 Stellplätzen sind fixiert. Ob es im Bereich des
Bahnhofs nun jedoch zu einer Überführung oder, wie von Hubert Rhomberg und Markus
Linhart gewünscht, zu einer Unterführung kommt, steht noch nicht fest.
Als Baubeginn für die Seestadt mit 14.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 2.000 Quadratmeter
Bürofläche und an die 60 Mietwohnungen in den obersten Etagen strebt Prisma den Herbst
2014 an. Die Fertigstellung der Seestadt ist für den Winter 2016 geplant. In diesem Zeitraum
muss die L190 zeitweise über die Bahnhofsstraße wie auch über den Busbahnhof geführt
werden. Dass dies verkehrstechnisch nicht immer einfach sein wird, ist der Stadt bewusst,
auch die kurze angesetzte Bauzeit überrascht. Sobald die Veränderungen an der L190
abgeschlossen sind, soll mit den Bauarbeiten am Bahnhof und dem Seequartier begonnen
werden. Während die Idee eines Kinos im Bereich des Bahnhofes nicht weiter verfolgt wird,
kann sich Rhomberg weiterhin die Umsetzung eines Hotels vorstellen. Der Busbahnhof werde
zwischen dem einst als Hotel gedachten Hochhaus, dem Bahnhof und der L190 angelegt.
Dieser Bahnhofsplatz ist als shared place gedacht, in dem Bus und Fußgänger gleichberechtigt
unterwegs sind.
(Auszüge aus www.vol.at vom 2. Oktober 2013, Fotos der Bürgerveranstaltung von Curt Huber)
Bauherr Rhomberg Bau, I+R Gruppe, ZIMA,
Alp. Heimstätte, Wohnbauselbsthilfe
Planung Dietrich|Untertrifaller
(Bahnhof+Hochpunkt)
Projektleitung S. Gaudl
Wettbewerb 2011
Bauzeit 2014 - 2016
Standort A-6900 Bregenz, Bahnhofstraße
Nutzfläche 14.000 m² Verkauf, 2.000 m² Büro, 60
Wohnungen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
GEWERBEBAUTEN
Hypobank Zentrale, Bregenz
An dieser Stelle von Bregenz befand sich einst das gründerzeitliche Hotel Montfort aus dem
Jahr 1877. Von dem Architekten Willibald Braun wurde 1921 angrenzend ein historisierendes
Gebäude mit einer neoklassizistischen Fassade für den Vorarlberger Landtag errichtet. Das
Hotel "Graues Haus" diente der Landesregierung als Verwaltungsgebäude. Von 1981 bis 1984,
nach dem Bau des neuen Landtags, wurde es durch ein Büro und Geschäftshaus mit
ausgebautem Schrägdach im Stil der Postmoderne ersetzt, das mit einer diagonalen Passage
ins Stadtzentrum führt. Bis 2008 wird ein tief greifender Umbau diesen Stadtraum nochmals
neu definieren.
Der gesamte Gebäudekomplex - Altbau und Umbau - wird zur Zentrale einer Landesbank.
Aufgrund der jüngsten Baugeschichte in die zweite Reihe und an den Kreuzungspunkt von
einer Fußgängerzone und einer Hauptverkehrsstraße gerückt, schließt sich der Komplex zu
einer viergeschossigen Randbebauung mit verglastem Erdgeschoss. Der Eingang öffnet sich
zur Fußgängerzone mit einer einspringenden Ecke und einem großzügigen Foyer. Dem
architektonischen Konflikt des ehemaligen Landtags als romantisierender Solitär innerhalb
einer Blockrandbebauung wurde nun durch eine vollständige Ablösung und historisierende
Ergänzung der Innenfassade Rechnung getragen.
Im Neubau sind auf Straßenniveau Beratungs- und Serviceflächen eingerichtet. Im Kern
verbleibt ein ebenso extern nutzbarer, doppelt hoher Innenhof mit Glasdach von dem aus auch
der ehemalige Landtagssaal im Altbau betreten wird. In den Geschossen darüber sind interne
Büros untergebracht. Im obersten Geschoss, welches durch den Umbau von einem Dach- in
ein Vollgeschoss umstrukturiert wurde, sind die Räumlichkeiten des Vorstandes eingerichtet.
Haustechnik und Klimaanlage finden schließlich in einem zurückgesetzten Dachaufbau Platz.
Die neue Fassade zeigt sich als ruhiges, gleichmäßiges Raster mit großen, vorspringenden
Fensterkörpern. Anthrazitfarbene Metallrahmen, die die Fenster umgeben, ragen etwa 25
Zentimeter aus weißen Faserbetonplatten hervor und zeigen sich im Inneren als tiefe,
umlaufende
Eichenholzrahmen.
Am
äußersten
Bereich
beruhigen
zusätzliche
Einscheiben-Verglasungen das Erscheinungsbild des Gebäudes. Ihre Reflexionen verwandeln
die für Bankgebäude sonst so übliche Abschottung durch Rollläden und Sichtschutzelemente
zu einem diskreten, gläsernen Schleier.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Hypo Immobilien
Planung Dietrich | Untertrifaller, G.
Hörburger
Projektleitung S. Gaudl
Bauzeit 2007 - 2008
Standort A-6900 Bregenz, Hypo-Passage 1
Nutzfläche 5.600 m²
Kubatur 27.100 m³
Baukosten 12.5 Mio Euro
Auszeichnungen 2009 Bauherrenpreis
Österreich
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: Klimaplan, Hohenems |
Bauphysik: Künz, Hard | Elektro: Hecht,
Rankweil | Fassaden: Mosbacher,
Schwarzach
GEWERBEBAUTEN, WOHNBAUTEN
Flachgasse, Wien
Die ehemalige Metallwarenfabrik Grünwald, 1907 errichtet und 1981 von Matthäus Jiszda für
einen Designmöbel-Großhandel sanft umgebaut, ist bereits Friedrich Achleitner aufgefallen,
der sie in seinem Führer "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert" aufnahm. Die
großräumige Struktur mit tragender Mittelmauer sprach auch Helmut Dietrich und Much
Untertrifaller bei ihrer Suche nach einem Ort für das Wiener Zweigbüro an. Die vorhandenen
Nutzungsreserven wurden mit einem zweigeschossigen Aufbau für Wohnzwecke realisiert. Im
Souterrain erhielt das Architekturzentrum Wien eine Außenstelle.
Das neu eingerichtete Architekturbüro von Dietrich | Untertrifaller gleicht in der Stringenz der
Organisation dem "Stammsitz" in Bregenz, doch wie dort schaffen Elemente des historischen
Bestandes eine spezifische Raumstimmung, die vom Dialog mit den sparsam eingesetzten
zeitgenössischen Elementen profitiert. Bei den von der Fassade zurückgesetzten Wohnungen
über dem ehemaligen Flachdach galt es zu berücksichtigen, dass im Binnenbereich - außer
über der Mittelmauer und über der Luftschachtmauer - keine Möglichkeiten einer vertikalen
Lastabtragung bestanden. Über ein System von Trägern, Scheiben und Platten aus
Brettsperrholz, die teils im räumlichen Zusammenhang statisch wirksam die Lasten abführen,
wurden zugleich architektonisch erstaunliche Effekte möglich. Auf den beiden stirnseitigen
Feuermauern sowie in der Mitte zwischen ihnen - orthogonal zur Mittel- und auf der
Luftschachtmauer - stehen drei kräftige Brettsperrholzscheiben. Auf ihnen lasten die beiden
obersten Längsträger, an denen das Dach über dem oberen Wohngeschoss hängt. Dies erlaubt
in beiden Wohnräumen, die Westseite als stützenfreie, raumhohe Glaswand mit Schiebetüren
auszubilden. An der Ostseite verbirgt sich unter dem durchgehenden Oberlichtband ein
weiterer Längsträger, der zusammen mit den Brettsperrholzplatten der unteren Decke und
den Wandscheiben der Zimmer- und Nebenraumwände im unteren Wohngeschoss, einen Teil
der Lasten aufnimmt, während der andere Teil, auf kräftigen Stahlprofilen über der
Mittelmauer balancierend, in diese abgeleitet wird. Das komplexe Tragwerk geht nach
Abschluss des Ausbaus vollkommen im funktionellen Grundriss auf, großzügige Fensterwände
lassen den geistigen und konstruktiven Aufwand vergessen. Die oberste Dachterrasse
zwischen den Längsträgern bietet darüber hinaus einen Blick nach Süden auf die imperiale
Achse von Schloss Schönbrunn und der Gloriette.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr H. Dietrich, M. Untertrifaller
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung T. Weber, C. Wolff
Bauzeit 2006 - 2007
Standort A-1150 Wien, Flachgasse 35-37
Nutzfläche 552 m²
Baukosten 1 Mio Euro
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: JR Consult, Graz |
Haustechnik: Synergy, Wien | Bauphysik:
IBO, Wien
GEWERBEBAUTEN
Vorarlberger Kraftwerke, Bregenz
Vor der Fluh des markanten Gebhardsberges liegt ein Stück Auwald an der Bregenzer Ach, an
dessen Rand bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit Wasserkraft, gespeist durch einen von der
Ach abgeleiteten Kanal, Strom produziert wurde. In der Folge diente die Fläche zwischen
Weidacher Straße und Au als Werksgelände und Firmensitz der Vorarlberger Kraftwerke AG.
Die neu gewonnene Verkehrsgunst durch den nahen Autobahnanschluss und die modifizierte
Firmenstrategie riefen nach einer Gesamtkonzeption, um die Voraussetzungen für eine
erweiterte Nutzung zu schaffen.
In der ersten Bauphase wurden das Umspannwerk (1999), das Hochregallager (2002) und das
Mehrzweckgebäude (2002) errichtet. Umspannwerk und Hochregallager befinden sich im
Südosten des Geländes, nahe dem Auwald. Ihre Höhe wurde auf jener der Baumkronen
begrenzt. Die grünlich schillernden Fassaden aus Profilitglas verschmelzen am Tag mit
diesem Hintergrund, abends leuchten sie mild von innen heraus und symbolisieren so die
permanente Versorgung des Landes mit Strom. Das lange Mehrzweckgebäude enthält
Werkstätten und Schulungsräume. In dem zweigeschossigen Gebäudeteil trägt ein weißes
Sockelgeschoss einen Oberbau in Holzkonstruktion, der eingeschossige Gebäudeteil ist
ebenfalls mit einer dunkel gebeizten Holzschalung verkleidet.
In der zweiten Bauphase wurde das alte Krafthaus (2003) mit der angebauten Montagehalle
und dem Turm, von dem früher die Starkstromleitungen ausgingen, für museale und kulturelle
Zwecke hergerichtet. Ferner wurden Lastwagengaragen und ein Verwaltungsgebäude (2004)
an der Weidacher Straße sowie das neue Kleinkraftwerk (2005) errichtet. Mit der baulichen
Hülle für die Wasserkraftanlage wird sowohl die Höhenstufe interpretiert, aus der der
Energiegewinn resultiert, als auch der Dynamik des im Durchlauf beschleunigten Wassers
Rechnung getragen, indem Seitenmauern und Dach auf der Unterwasserseite schräg
zusammenlaufen. Sichtbeton bestimmt das Äußere des Gebäudes, in die bewusst
angeordneten Öffnungen sind großflächige Glasscheiben eingesetzt. Weiters werden bis zum
Jahre 2012 die Hauptverwaltung, die Schaltzentrale (Gebäude E), die Hochgarage, Tankstellen
und einige weitere Gebäude adaptiert bzw. realisiert.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Vorarlberger Kraftwerke AG
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung R. Broger, T. Weber, H.
Schlauch
Bauzeit 1998 - 2012
Standort A-6900 Bregenz, Weidachstraße 6
Nutzfläche ca. 19.000 m²
Baukosten ca. 29 Mio Euro
Auszeichnungen 2004 Arge-Alp-Preis, 2005
Vlbg. Bauherrenpreis
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: VKW, Bregenz |
Haustechnik: VKW, Bregenz; Klimaplan,
Hohenems; GMI, Dornbirn | Statik: VKW
Bregenz und gbd, Dornbirn | Licht: Keller,
St. Gallen | Landschaft: Rotzler+Krebs,
Winterthur
GEWERBEBAUTEN
Eurospar, Bregenz
Im Delta der Bregenzer Ach siedelten sich nördlich der Rheinstraße in einem Gebiet mit dem
Flurnamen 'Neuamerika' Industrie- und Gewerbebetriebe an und mit zunehmender
Urbanisierung auch ein großer Einkaufsmarkt. Unübersehbar signalisiert ein gebäudelanger
Schild aus perforiertem Kupfertrapezblech, von dem sich große Teile mechanisch absenken
lassen, den automobilen Kunden entweder geöffnet oder geschlossen. Der 100 Meter lange
Baukörper bildet eine einzige Großform, die sich in ihrer Klarheit von den Nachbarbauten
abhebt.
Hinter dem fein gelochten Schirm, der neben seiner Signalwirkung die praktische Aufgabe hat
die mehrheitlich verglaste Südfront zu beschatten, teilen sich die Verkaufshalle und eine
ebenerdige, gedeckte Parkfläche den Raum. Zudem dient das gesamte Untergeschoss als
Tiefgarage, deren logische Organisation der Übersicht und Sicherheit förderlich ist. Zwei
Laufbänder erleichtern die Verbindung zu dem Verkaufsgeschoss. Die Konstruktion des
eingeschossigen Bauwerks basiert auf einem weitmaschigen Stützenraster von etwa 12 mal 16
Metern, das in der Verkaufshalle kaum in Erscheinung tritt, auch wenn die Stützen aus
Stahlbeton sichtbar bleiben. Ihre schlanken Proportionen, ermöglicht durch die großzügige
Raumhöhe und die geringen Dachlasten, verleihen ihnen ungewohnte Eleganz. Das Dach
bilden schmale, hohe Träger aus Brettschichtholz auf denen eine Decke aus massivem
Fichtenholz aufliegt. Dielen, von zwölf Zentimetern Stärke und 20 Zentimetern Breite, sind zu
Platten gefügt, deren Materialwirkung den architektonischen Raum mitbestimmt. Die positive
Anmutung von Holz braucht nicht abgeschirmt zu werden. Die sparsam und akkurat gesetzten
Installationen für Beleuchtung, Belüftung und Sicherheitstechnik treten durch die Klarheit der
Tragstruktur in den Hintergrund. Die Einrichtung folgt, wie in allen Einkaufsmärkten,
betriebswirtschaftlichen und firmenspezifischen Kriterien.
Gemessen an der verbreiteten Bauaufgabe, für die je nach Firmenphilosophie, mittlerweile die
gesamte Bandbreite gestalterischer Möglichkeiten genutzt wird, ist der Einsatz
architektonischer Mittel beim Eurospar-Einkaufsmarkt eher zurückhaltend. Dazu gehören ein
architekturwirksames aber sparsames Konstruktionssystem, ein übersichtlich strukturierter
Grundriss, sorgfältig bestimmte Proportionen und das besondere Element des perforierten
Schildes. Das ist wesentlich mehr an architektonischem Gehalt, als üblicherweise ein
'decorated shed' aufweist, doch dieses Bauwerk ist zugleich ein Beispiel, wo weniger mehr ist.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Real Baubetreuung
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung T. Spiegel, N. Haumer
Bauzeit 2005 - 2006
Standort A-6900 Bregenz, Rheinstraße 72
Nutzfläche 6.080 m²
Kubatur 63.805 m³
Baukosten 6.5 Mio Euro
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: Syngery, Dornbirn | Bauphysik:
Weithas, Hard
GEWERBEBAUTEN
Office am See, Bregenz
Der turmartige Hauptbaukörper befindet sich an der Seestraße an einer Stelle, wo die
großvolumige Bebauungsstruktur in einen Abschnitt mit kleinteiliger städtebaulicher Körnung
übergeht, bevor die Stadtkante am See von den Kulturinstitutionen Museum, Theater und
Kunsthaus gebildet wird. Der vertikale Akzent hält die Position an der Straße, während die
links anschließenden Häuser, einen kleinen Platz frei lassend, zurückversetzt stehen. Indem
der Maßstab gewahrt bleibt, findet dieser Teil der historischen Stadt auch in neuen Bauformen
Halt.
Neben dem sechsgeschossigen Turm, der im Erdgeschoss Läden und darüber Büros enthält,
schließt zur Rechten, über der Ein- und Ausfahrt einer Tiefgarage, ein eingeschossiger
Gebäudeteil an, der den Büroräumlichkeiten auf diesem Stockwerk zugeordnet ist. Zur Linken
ist zwischen dem rückwärtigen Gebäudeflügel des Büroturms und dem gründerzeitlichen Haus
an der Ecke ein bescheidenes, dreigeschossiges Gebäude eingefügt, das einen baufälligen
Vorgängerbau ersetzt. Hinter seiner ruhigen, wohlproportionierten Fassade mit französischen
Fenstern befindet sich im Erdgeschoss ein Geschäft, darüber liegen zwei Kleinwohnungen.
Die Fassade des Büroturms ist geschosshoch verglast, die Betondecken liegen auf schlanken
Rundstützen auf. Ihre Stirnen werden in der Fassadengestaltung betont, sodass die
Stockwerke deutlich ablesbar sind, was der Maßstäblichkeit des Bauwerks und der Integration
in die kleinteilige Nachbarbebauung förderlich ist. Von den oberen Geschossen genießen die
Arbeitenden über Seestraße und Bahn hinweg die Aussicht auf das Grün des Parks am Ufer
und den See. Mit seiner gedrungenen Form und der architektonischen Durchbildung der
Fassade korrespondiert dieser Turm städtebaulich mit jenem vor der Wohnanlage "am Hafen".
Er spielt für diesen gleichsam die Rolle des "kleineren Bruders", mit dem er im Blickkontakt
steht. Beide reihen sie sich in die mit ähnlich proportionierten Türmen, wie dem Kunsthaus
Bregenz und dem Bühnenturm des Theaters, gut bestückte Seeseite der Stadt Bregenz. Sie
besteht in diesem Abschnitt - durchaus sinnvoll - nicht aus einer geschlossenen Front,
sondern aus einer durchlässigen Reihe teils unterschiedlicher Solitäre.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr i+R Schertler Alge
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl
Bauzeit 2005 - 2006
Standort A-6900 Bregenz, Seestraße
Nutzfläche 690 m²
Kubatur 2.710 m³
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: I+R Schertler,
Lauterach | Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Fassaden: Mosbacher, Schwarzach |
Bauphysik: Künz, Hard
GEWERBEBAUTEN
Lehner, Schölmberger, Eferding
Der Komplettanbieter für Messe- und Ladenbau erhielt ein zur Hauptstraße orientiertes
Ausstellungs- und Verwaltungsgebäude. Das Eingangsbauwerk dient als Portal, als
Firmensignet, als großes Schaufenster und als Empfangsraum. In der gemischten Bebauung
setzt es einen sorgfältig gestalteten Akzent, der die qualitativen Ansprüche der Firma über die
Architektur vermitteln will. Direkt dahinter liegen die Büroräumlichkeiten in einem
pavillonartigen Flachbau. Ein sich anschließender zweigeschossiger Bauteil leitet zu den
Produktionsgebäuden über.
Den ersten Eindruck bestimmt ein gut 30 Meter langer, zwei Geschosse hoher, raumbildender
Rahmen aus Zedernholz, dessen städtebauliche Zeichenhaftigkeit die Firma leicht finden lässt.
Großzügig fasst er drei räumlich kaum voneinander getrennte Nutzungszonen: die
Firmenzufahrt, die gleichzeitige eine witterungsgeschützte Vorhalle darstellt, die
Eingangshalle, die als Empfangs- und Schauraum dient und in der als dritte Raumzone eine
großflächige Galerie eingehängt ist, die verschiedene Zwecke erfüllt.
Architektonisch steht der Rahmen im Vordergrund. Die runden vertikalen Stützelemente aus
Stahl sind so schlank, dass sie hinter der Raumwirkung zurücktreten und ihre Tragfunktion
sublimiert wird. Zum Gesamteindruck tragen auch die Glaswände als klimatische, räumlich
jedoch kaum sichtbare Trennung bei. Sie bestehen aus großen Scheibenformaten, wobei die
Teile des Metallgerüsts so zart sind und ihre versetzte Anordnung jede statische Funktion
optisch negiert, dass der Eindruck einer gespannten Membran entsteht.
Die Büroräume liegen direkt hinter der Eingangshalle. Ihre verglasten Seitenfassaden weisen
hochformatige Lüftungsflügel auf und unterscheiden sich von den ätherischen
"Glasmembranen" der Eingangshalle. Als kontemplativer Ruhepol ist ein kleiner, bekiester
Gartenhof eingeschnitten, aus dem ein Ahornbaum wächst. Die seitlichen Grundstücksflächen
sind ebenfalls sorgfältig, gärtnerisch gestaltet und betonen die Qualitätsansprüche der Firma.
Über eine Erdsonde im Grundwasser wird mittels Wärmepumpenanlage im Winter geheizt und
im Sommer bei Bedarf direkt gekühlt. Auf eine kontrollierte Be- und Entlüftung wurde
verzichtet, die Fenster lassen sich öffnen. Im Bürobereich genügt eine Fußbodenheizung
beziehungsweise -kühlung, im Portalbauwerk wird dieses System durch selbiges in den
Decken ergänzt. Architektonische und ökologische Ansprüche vereinen sich in diesem
Bauwerk.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr LS Lehner, Schölmberger
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung T. Spiegel
Bauzeit 2003 - 2004
Standort A-4070 Eferding, Brandstätter
Straße 15
Nutzfläche 435 m²
Kubatur 2.750 m³
Baukosten 1 Mio Euro
Auszeichnungen 2005 Holzbaupreis
Oberösterreich
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Salfinger, Wels | Statik:
Merz Kaufmann, Dornbirn | Haustechnik:
Synergy, Dornbirn | Landschaft: Bacher,
Linz
GEWERBEBAUTEN
arlberg.well.com, St. Anton
Die Verlegung der Arlbergbahntrasse von der nordwestseitigen Geländestufe über dem Dorf
Sankt Anton an die von der Sonne weniger verwöhnte trübere Talseite bot für die Entwicklung
des Kurorts eine einmalige Chance. Auf der neu gewonnenen Fläche bildet die großzügige
Anlage mit Mehrzweckhalle, Wellnessbad und Gastronomie eine erste Setzung in dieser
vitalen Schnittstelle zwischen Skipisten und Dorf. Wo früher die Geleiseanlagen eine harte
Trennung bedeuteten, entwickelte sich eine offene Promenade.
Das breit gelagerte Volumen ist tief in das dahinter ansteigende Gelände hineingeschoben,
sodass der Auslauf einer nahen Skipiste das beschneite Gründach nutzen kann und vor dem
Bauwerk eine großzügige Freifläche mit Promenadencharakter verbleibt. Den nordöstlichen
Abschnitt beansprucht die Mehrzweckhalle, während Gastronomie und Wellnessbad im
südwestlichen angeordnet sind. Dem ganzen Gebäude ist eine verbindende Raumschicht
vorgelagert, die als gedeckte Vorfahrt, Vorhalle oder Wandelhalle dient. Ein
schattenspendender Wetterschirm aus dunkel verwitternden Eichenholzlamellen integriert die
Hauptfassade des relativ großen Gebäudes in die kleinteiligere Siedlungsstruktur des Kurorts.
Hinter dieser Querverbindung entwickeln sich die Grundrisse in die Tiefe, wobei vor der
Mehrzweckhalle ein breites Foyer die schwallartig auftretenden Besuchermassen aufnimmt.
Zwei Seminarräume, die ins Obergeschoss der hohen Halle eingehängt und über verglaste
Stege zugänglich sind, schaffen eine attraktive Raumgestalt und werten das profane Foyer auf.
Das Wellnessbad ist um den südwestlich offenen Hof angeordnet. Vom Kassenfoyer an der
Promenade ist es über die architektonische Figur einer langen Rampe zugänglich, die in
lakonischer Klarheit vom dunkleren Erdgeschoss ins lichtdurchflutete Obergeschoss führt.
Dreiseitig umfassen Aufenthaltsbereiche die um ein Geschossdrittel tiefer liegenden
Schwimmbecken und bieten eine gute Übersicht. Der großzügige Gastronomiebereich
orientiert sich mit breiter Terrasse zur Promenade. Die zeitgenössische Innenraumgestaltung
wendet sich an ein aufgeschlossenes Publikum. Das intensive urbane Leben, das sich zur
Hochsaison im Inneren des Gebäudes abspielt, bildet sich nach außen wenig ab; vielmehr ist
die Anlage zurückhaltend in die alpine Landschaft eingebunden, in der das Dach als weitere
Fassade mit seinen rationalen Aufbauten als konkretes Raumkunstwerk erscheint.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Arlberg Bergbahnen AG, Gemeinde
und Tourismusverband St. Anton
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl
Wettbewerb 1998
Bauzeit 1999 - 2001
Standort A-6580 St. Anton,
Hannes-Schneider Weg 1
Nutzfläche 5.400 m²
Kubatur 47.500 m³
Baukosten 10 Mio Euro
Auszeichnungen 2002 Staatspreis
Tourismus + Architektur
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Edelhofer,
Untertrifaller sen., Bregenz | Statik: Mader
Flatz, Bregenz | Haustechnik: GMI, Dornbirn
| Lüftung: Tschernig, Rankweil | Akustik:
Brüstle, Dornbirn
| Elektro: Hecht, Rankweil
GEWERBEBAUTEN
Walch's Event Catering, Lustenau
Der gut 50 Meter lange, flache Quader des Produktionsgebäudes gehört zu einer Gruppe
betrieblicher Anlagen, die auf dem freien Feld im Einzugsbereich eines Verkehrskreisels am
Zubringer zur Autobahn stehen. Der kompakte Baukörper vereinigt Lager-, Produktions-,
Bereitstellungs- und Verwaltungsräumlichkeiten in einer einzigen, reinen, geometrischen
Form. Nur für den Anlieferungsbereich und die Laderampe ist der überdeckte Außenraum
hereingezogen und der aus der Öffnung herausgedrehte Fassadenausschnitt weist, Fahrzeuge
und Fußgänger trennend, letztere zum Eingang hin.
Auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton erhebt sich eine ökonomisierte Holzkonstruktion mit
Stützen,
Unterzügen,
schmalhohen
Balkenscharen
und
Beplankungen
aus
OSB-Großspanplatten. Davon ist außen nichts zu sehen, denn um das gesamte Gebäude
herum, vor Fenstern und geschlossenen Fassadenteilen vorbei, zieht sich im Abstand einer
Armlänge eine Gewebehaut, die ein vom Künstler Peter Kogler gestaltetes Gesamtbild trägt.
Der Blick nach außen wird vom porösen Feingeflecht nicht verwehrt, aber es hält harte
Sonnenstrahlen, Niederschläge und Einblicke ab. Nachts wird das Gebäude von Scheinwerfern
allseitig angestrahlt, sodass die Bildwirkung gewahrt bleibt und die Lichter aus den
Arbeitsräumen knapp erahnt werden können. Die integrale Verpackung des Bauwerks hebt
Größenordnungen und maßstäbliche Bezugselemente wie Geschoßhöhen oder Fenster auf.
Das abstrahierte Volumen wird zum reinen Bildträger für das expressive Geschlinge von
Formen in der Arbeit Peter Koglers. Damit gelingt eine Trennung von Gebäudenutzung und
Fassadenbild, was der Kunst zu Autonomie verhilft. Wenn man über die Treppe aus gefaltetem
Stahlblech ins obere Geschoß hinaufgestiegen ist, wird dem Besucher noch ein kurzer Blick in
einen abstrahierten Raum gewährt. Mit dunkler Kiesschüttung am Boden, schwarzen Wänden
und offen zum Himmel, erscheint er als formgewordener Ausdruck kontemplativer
Versenkung.
(Walter Zschokke, 2001)
Bauherr Josef Walch
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Matzalik
Bauzeit 2000
Standort A-6890 Lustenau,
Millenniumspark 8
Nutzfläche 1.305 m²
Kubatur 6.108 m³
Baukosten 1.6 Mio Euro
Auszeichnungen 2001 Bauherrenpreis
Vorarlberg
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Kunst: Peter Kogler
GEWERBEBAUTEN, INNENRÄUME
Altmann-Fabrik, Bregenz
Die saalartige obere Etage der ehemaligen Textilfabrik Altmann wurde von den Architekten in
ein Büro zur eigenen Verwendung umgebaut. Mauern, Fenster und vor allem der braunrote
Holzzementboden, in den sich jahrzehntelange Benutzung eingeschrieben hatte wie in einem
Palimpsest wurden bewahrt. Erneuert werden musste das Deckentragsystem, neugeschaffen
wurde die Aufteilung in parallele Raumzonen sowie die Abtrennung akustisch und optisch
geschützter Arbeitszimmer.
Die lange ehemalige Produktionshalle wird mittig von einer Reihe schlanker stählerner
Rundstützen andeutungsweise in zwei Schiffe geteilt denen die Zonierung in drei
Nutzungsstreifen überlagert ist. Aus dieser Ungleichheit ergibt sich eine Spannung, die jede
exakte Raumteilung relativiert. Beim Eingang bleibt noch etwas Fläche in der gesamten
Gebäudebreite offen für Entree, Sekretariat und Wartebereich, Dahinter entwickelt sich der
Grundriss mit drei parallelen Raumzonen in die Tiefe. Das Zusammenwirken des integralen
Bodens mit der die gesamte Raumbreite überspannenden Decke, in der die stählernen
Unterzüge kaum strukturierend eingreifen, wahrt die Einheit des Großraumes trotz Möblieru g
und trennender Wände. Vielmehr haben Arbeitsnischen und -zimmer einerseits Anteil am
Ganzen, sind aber andererseits ausreichend ungestört um ein konzentriertes Arbeiten zu
ermöglichen. Die breite Mittelzone dient als Verkehrsfläche in Längs- und Querrichtung;
inselartig sind Planschränke zur Archivierung und als Modellablagen hineingestellt sodass
aktuelle Arbeiten im Blick und damit im Mittelfeld des Geschehens verbleiben.
Architektonische Einheit des Raumes und in dividuelle Arbeitsmöglichkeiten finden in diesem
ausnehmend schönen Architekturbüro eine angenehme Balance.
(Walter Zschokke, 2001)
Bauherr H. Dietrich, M. Untertrifaller
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung H. Dietrich, M. Untertrifaller
Bauzeit 1996
Standort A-6900 Bregenz, Arlbergstraße
117
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
GEWERBEBAUTEN
Hotel Rote Wand, Lech-Zug
Das Hotel Rote Wand in Zug geht im Kern auf ein Gasthaus neben der Kirche zurück, das zu
der Handvoll Häuser gehört, aus der das Weiler bis zum letzten Drittel des 20. Jahrhunderts
bestand. Erst der boomende Skitourismus der 1970er Jahre ließ Zug durch den Bau von Hotels
und Pensionen auf seine heutige Größe anwachsen. Die Erweiterung des Hotels Rote Wand auf
heute fünf Häuser ist Teil dieses Vorgangs. Unter Einbeziehung des Gasthauses, gruppieren
sich drei seiner Häuser um einen Innenhof. Das Unter - und Erdgeschoss sind dabei zu einem
baulichen Sockel verbunden. Zwei weitere Häuser, Appartementhaus und Dependance sind als
"Satelliten" unterirdisch angehängt und äußerlich nicht als Bestandteil des Hotelkomplexes
identifizierbar.
Im Haupthaus wurde das bestehende Hallenbad im Untergeschoß erweitert und um einen
umfangreichen Wellness- und Beautybereich ergänzt. Ein ganzjährig benutzbares
Außenschwimmbecken wird von einem Liegebereich umrahmt und das bestehende Restaurant
ist im Erdgeschoß umgestaltet und vergrößert worden. Für die unterirdischen Bereiche lag die
zentrale Herausforderung darin, Tageslichtöffnungen zu schaffen. Ein eingeschnittener Hof,
zwischen Außenbecken und Haus A gelegen, bringt Tageslicht in die Ruhebereiche und dient
gleichzeitig als Außenraum der angrenzenden Saunazone. Zusätzlich ermöglichte der Umbau
ein großflächiges Oberlicht, das nun die Liegezone des Hallenbades als Glasdach überdeckt.
Der Neubau der Dependance, die 2009 in Betrieb genommen wurde, gehört als fünftes
Einzelhaus zum Hotelkomplex Rote Wand und ist, wie das 1999 errichtete Appartementhaus,
unterirdisch mit dem Haupthaus verbunden. Das Haus ersetzt einen Vorgängerbau, und nutzt
die Gelegenheit zu einer "Umfirstung".
Einer Initiative der Raumplanungsstelle aus den 1980er Jahren folgend, soll die
Gebäudegruppe oberhalb der Kirche einige Veränderungen erfahren. Die besagte
Gebäudegruppe besteht derzeit aus talwärts gerichteten Quergiebelbauten und den typischen
Produkten der Tourismusarchitektur der 1970er Jahre und soll sukzessive korrigiert und von
traufseitig, zum Hang stehenden Längsgiebelbauten ersetzt werden. Durch seine Dominanz im
Ort leistet der Gebäudekomplex des Hotels Rote Wand zu dieser ortsbaulichen Maßnahme
einen wesentlichen Beitrag und formuliert zum verbreiteten "Alpinen Einheitsstil" eine
prägnante Alternative.
(Dietrich | Untertrifaller, 2010)
Bauherr J. Walch jun.
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung H. Brunner, S. Gaudl
Bauzeit 2007 - 2012
Standort A-6764 Lech, Zug 5
Baukosten 7.0 Mio Euro
Anzahl 58 Zimmer und Suiten
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: Stefan Ammann, Bregenz |
Elektro: Ingenieurbüro Brugger, Thüringen |
Bauphysik, Bernhard Weithas, Lauterach
GEWERBEBAUTEN
REKA Feriendorf, Urnäsch
Im hügeligen Voralpengebiet der Ostschweiz, das von tief eingeschnittenen Tälern durchfurcht
ist, befindet sich auf cirka 800 Metern über dem Meeresspiegel das Dorf Urnäsch am
gleichnamigen Flüsschen, das durch den hier etwas breiteren Talgrund mäandriert. Östlich
des Bahnhofs der Appenzellerbahn liegt auf einem sanft abfallenden Gelände das Feriendorf.
Die 50 Einheiten für Familien mit Kindern sind in drei winkelförmigen Trakten
zusammengefasst, die kammartig an einer Basis bestehend aus vier Häusern mit
Gemeinschaftseinrichtungen andocken.
Im Süden führt die Kantonsstraße an der Siedlung vorbei. Hier schirmen die vier dem Gelände
folgenden Gemeinschaftshäuser die dahinterliegenden Wohngebäude und -höfe von Lärm und
Staub ab. Eine Unterführung erlaubt den gefahrlosen Zugang zu den Spielflächen und zum
Badeplatz an der Urnäsch. Die Zufahrt zum Feriendorf erfolgt an der Ostseite, wo der
Parkplatz und unter dem ersten Wohntrakt ein Parkdeck angeordnet sind.
Die Zeile der Gemeinschaftsbauten weist ebenerdig im Osten den Haupteingang mit der
Rezeption auf. Daneben befindet sich der Jugendraum, ein multifunktionaler Saal mit der
Gemeinschaftsküche, der für Veranstaltungen vorgesehen ist. Im nächstliegenden Haus sind
der Kindergarten, die Schulküche, die Bibliothek und der Fernsehraum untergebracht. Im
Untergeschoss liegen die Garderoben für das Schwimmbad, das im dritten Haus zugänglich
ist. Im vierten Haus ist für fünf Kleintierarten in ihren Ställen Platz. Der Kontakt mit diesen
Tieren und ihre Betreuung gehören zum Konzept des Feriendorfes.
Hinter den vier Gemeinschaftshäusern verläuft über Rampen die interne Hauptachse der
Siedlung. Die Wege zu den Ferienwohnungen zweigen davon rechtwinklig ab. Daran reihen sich
in drei abgewinkelten, zweigeschossigen Baukörpern die Wohnungen mit zwei, drei, vier und
fünf Zimmern, sodass zwei weitgehend geschlossene und ein halb offener Wohnhof gebildet
werden. An einem Treppenhaus liegen im Erdgeschoss und im Obergeschoss je zwei
Wohnungen. Ihre Grundrisse sind flächenmäßig optimiert, entsprechen aber in der Struktur
normalen Familienwohnungen, die an der West- bzw. Südseite über breite Sonnenterrassen
verfügen. Über den Untergeschossen und Gebäudesockeln aus Stahlbeton erhebt sich eine
Holzkonstruktion, wobei dem Brandschutz großes Gewicht beigemessen wurde. Die
Flachdächer sind extensiv begrünt, sodass die Siedlung, die meist schräg von oben zu sehen
ist, gut in die Umgebung integriert wird.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Feriendorf Urnäsch
Planung Dietrich | Untertrifaller mit R.
Gnaiger
Projektleitung G. Prechter, N. Haumer
Bauzeit 2006 - 2007
Standort CH-9107 Urnäsch,
Appenzellerstraße 11
Nutzfläche 5.100 m²
Kubatur 34.170 m³
Baukosten 12 Mio Euro
Anzahl 50 Ferienwohnungen
Auszeichnungen 2008 Minergie-Eco u.a.
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Amann Partner, Stein |
Haustechnik: Euplan, Herisau | Statik: SJB
Kempter Fitze, Herisau (Holz), Moggi,
Herisau (Beton) | Bauphysik: Weithas, Hard
| Elektro: Graf, Herisau | Landschaft:
Engeler, Herisau
GEWERBEBAUTEN
Hotel Krone, Pfronten
Ein Ensemble, bestehend aus dem Hotel (Altbau) aus dem 18. Jahrhundert und dem Anbau
(Neubau) aus 1992, wurde umgestaltet. Alle 32 Gästezimmer (inkl. 2 Suiten) wurden komplett
saniert und - statt des alten Saales - wurde eine neue Wellnessanlage mit 250 m² geschaffen.
Die Gaststube und die Lounge (Empfang) im alten Hotel wurden erneuert. Im Keller wurde
neben einem Spielbereich - anstelle der alten Bar - ein Raum zur Wein- und Käsedegustation
eingerichtet.
Die ganze Fassade wurde ausgebessert bzw. leicht renoviert. Im Innenbereich wurden die
Steinoberflächen im Flur und der Treppe matt geschliffen. Der Gastgarten wurde ebenso neu
gestaltet, der alte Baum konnte bestehen bleiben.
(sg, 2011)
Bauherr Alpenhotel Krone
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl
Bauzeit 2011
Standort D-87459 Pfronten (Allgäu), Tiroler
Straße 29
Nutzfläche 2.000 m² (Umbau)
Baukosten 1.65 Mio Euro
Anzahl 32 Zimmer
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Haustechnik: Güttinger, Kempten |
Elektro: Körbl + Feneberg, Füssen
PROJEKTSAMMLUNG
3 Wohnbauten
AKTUELL DREILINDENHANG, ST. GALLEN
Mehr Informationen énden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
GEWERBEBAUTEN
Europazentrum Gut Hochreute, Immenstadt
Die Buddhismus-Stiftung "Diamantweg" plant, ein ehemaliges landwirtschaftliches Mustergut
nahe Immenstadt zu ihrem Europazentrum auszubauen. Dies beinhaltet erstens die Schaffung
einer repräsentation "Adresse" mit der Funktion einer Anlauf- und Koordinationsstelle,
zweitens eine Wohnmöglichkeit für Dauerbewohner und Beherbungsmöglichkeit für Gäste,
drittens einen Ort für Seminare unterschiedlicher Größe einschließlich einer
Beherbungsmöglichkeit für deren Teilnehmer.
Eine bedarfsgerechte Umnutzung der denkmalgeschützten Anlage, Baujahr 1910, erfordert im
Wesentlichen zwei bauliche Maßnahmen.
1) Das ehemalige Wirtschaftsgebäude soll nach seinem Umbau Gemeinschaftsfunktionen
aufnehmen: Im Erdgeschoß, dem ehemaligen Stall, Speisesaal und die zentrale Küche der
Anlage. Im Obergeschoß, dem ehemaligen Heulager, die Meditationshalle (Gompa).
2) Neu zu errichten sind Wirtschaftsgebäude und ein Wohnbau. Dessen Raumstruktur soll
sowohl der Beherbergung von Kurzzeitgästen in der Art eines Hotels dienen, als auch
Langzeitbewohnern Appartements flexibler Größe bieten.
Überzeugend wirkte, dass unser Vorschlag den geschlossenen Hof der denkmalgeschützten
Anlage vollständig ungestört beläßt und der Wohnbau als lediglich zweigeschossiger
Baukörper, in den Hang integriert, um einen eigenen Hof herum organisiert werden soll. Beide
untereinander verbundene Höfe ergeben zusammengenommen ein differenziertes
Freiraumangebot, das dem ganzjährigen Seminarbetrieb des zukünftigen Europazentrums
ideale räumliche Voraussetzungen zu bieten verspricht.
(Februar 2011, gp)
Bauherr Buddhismusstiftung Diamantweg
Planung Dietrich | Untertrifaller und R.
Gnaiger
Projektleitung G. Prechter
Wettbewerb 2009
Bauzeit 2013 - 2015
Standort D-87501 Immenstadt i. Allgäu
Nutzfläche 4.300 m²
Baukosten 8.6 Mio Euro
Anzahl 50 Zimmer
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: gbd, Dornbirn |
Haustechnik: Mayer, Ottobeuren |
Lichplanung: Pfarré, München |
Landschaftsplanung: Bacher, Linz
WOHNBAUTEN
Wohnüberbauung Brosswalden, Bregenz
Nach umfangreichen Machbarkeitsstudien erfolgte 2010 der Startschuss für die Evaluierung
des Gebietes an der Brosswaldengasse. Ein traditionsreiches aber ungenutztes Industrieareal
im Bregenzer Quellenviertel sollte wieder in den städtischen Kontext eingebunden werden.
Zwei bestehende Gebäude bilden mit sechs Neubauten ein neues Wohnareal, das die nah am
Bodensee und am Zentrum gelegene innerstädtische Brache neu belebt. Insgesamt werden
auf dem 12.300 Quadratmeter großen Gelände durch die i+R Gruppe, der Wohnbau-selbsthilfe
und der Alpenländischen Heimstätte über 200 neue Wohnungen errichtet.
Die ursprüngliche Einfriedung des ehemaligen Industrieareals bleibt dabei bestehen und fasst
das heterogene Grundstück zu einem neuen Quartier zusammen. Die erhaltenen Altbauten
bilden den Auftakt der Siedlung, die Neubauten gruppieren sich dahinter um einen kleinen
Platz.
Unmittelbar daran befindet sich das Herz der Wohnanlage, ein Platzhaus mit
Gemeinschafts-räumen für das Quartier. Dieses zeichnet sich durch einen ausgewogenen Mix
aus gemein-nützigen Wohnungen, Eigentumswohnungen, Tagesbetreuung für ältere
Menschen und Start-Up-Wohnungen aus. Alle gemeinnützigen Wohnbauten bieten
Passivhausstandard mit kontrollierter Be- und Entlüftung. Die Privat-wohnungen werden
energieoptimiert errichtet.
Eine Besonderheit der Anlage ist der Verzicht auf oberirdische Stellplätze, alle notwendigen
Abstell-plätze werden unterirdisch in einer Tiefgarage untergebracht. Das Quartier wird so als
einheit-liches Ensemble ohne störenden Verkehr erlebbar. Die Gestaltung der Baukörper
nimmt Anleihen an der historischen Bausubstanz im direkten Umfeld, das vornehmlich aus
Putzbauten besteht. Auch die neuen Bauten zeichnen sich durch helle Putz- fassaden aus.
Durch ähnliche Proportionen und die Freiraumplanung durch das Büro Rotzler-Krebs wird die
Anlage zusammengebunden und fügt sich so harmonisch in das städtische Umfeld ein.
Die Wohnsiedlung an der Brosswaldengasse in Bregenz zeichnet sich durch ihre vielfältige
Nutzungsmischung, der modernen energie-optimierten Bauweise und nicht zuletzt der großen
freiräumlichen Qualität aus und stellt damit einen konstruktiven Beitrag zur innerstädtischen
Nachverdichtung dar.
(Dietrich | Untertrifaller, 2011)
Bauherr i+R Gruppe, Alpenländische
Heimstätte, Wohnbauselbsthilfe
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl, B. Osmann
Bauzeit 2013 - 2015
Standort A-6900 Bregenz,
Brosswaldengasse
Nutzfläche 12.195 m²
Kubatur 65.318 m³
Baukosten 20 Mio Euro
Anzahl ca. 200 Wohnungen
Auszeichnungen innovatives
Mobilitätskonzept
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader-Flatz, Bregenz |
Haustechnik: Team GMI, Dornbirn | Elektro:
D. Brugger, Thüringen | Bauphysik: L. Künz,
Hard | Landschaft: Rotzler-Krebs,
Winterthur | Bauleitung: Schertler-Alge,
Lauterach
WOHNBAUTEN
Neugebäudestrasse, Wien
Auf dem an der Florian-Hedorfer-Strasse gelegenen Grundstück ist ein Mehrfamilienhaus mit
46 Wohnungen geplant. Die Bebauung im unmittelbaren Umfeld ist gekennzeich-net durch den
Übergang von einzelnen Zeilenbebauun-gen und Ein- und Mehrfamilienhausstrukturen die im
Nordosten durch das Erholungsgebiet Simmering und im Südosten durch den anschließenden
Zentralfriedhof ihren grünen Abschluß findet. Städtebaulich ist der Baukörper - den Vorgaben
der Bebauungsbestimmungen folgend ? als zurückhaltender Riegel konzipiert und bildet somit
einen straßenbeglei-tenden, betont ruhigen Abschluß zur Florian-Hedorfer-Strasse.
Der 5-geschossige Baukörper gliedert sich in 3 Regel-schosse und 2 zurückspringende
Dachgeschosse. Als kompaktes Volumen konzipiert, differenzieren gezielt gesetzte Erker- und
Balkonzonen den langgestreckten Baukörper und fügen diesen behutsam in die kleinteilige
Umgebung ein. Horizontale Fensterbänder unterstreichen die turmarti-gen Einzelvolumen zur
Florian-Hedorfer-Strasse und beruhigen das äußere Erscheinungsbild. Die versetzt
angeordne-ten, vor- und zurückspringenden Dachvolumen bieten neben den Vorteilen eines
kompakten Baukörpers auch ein räumlich differenziertes Dachgeschoß mit einge-schnittenen
Loggien und geschützten Dachterrassen.
Die dem Gemeinschaftsraum im Südwesten und dem Zugangsbereich im Nordosten
vorgelagerten Grünzonen mit Wiesenflächen, Ziergräsern und Strauchpflanzungen sind nicht
nur für den Wohnbau Visitenkarte, sondern stellen für den angrenzenden Straßenraum auch
einen optisch-visuellen Mehrwert dar. Durch die optimale Ausnutzung des Bauplatzes mit nur
zwei Stiegenhäuser und durch Erschließungsverzicht des obersten Geschosses mit Hilfe von
Maisonetten die Grund- und Baukostenanteile je m² Wohnnutzfläche sehr gering gehalten
werden. Die Herstellungs- und Ausbaukosten des gesamten Gebäudes und der Freiflächen
wurden hinsichtlich Errichtung und Erhaltung optimiert.
Bauherr Bauhilfe, Gemeinnützige GmbH
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung D. Philipp
Wettbewerb 2008
Bauzeit 2013 - 2014
Standort A-1110 Wien, Neugebäudestraße 2
Nutzfläche 3.360 m²
Baukosten 5.5 Mio Euro
Anzahl 46 Wohnungen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Zemler-Raunicher, Wien |
Haustechnik: BPS Engineering, Wien |
Bauphysik: M. Tichelmann, Eichgraben
WOHNBAUTEN
Dorfstraße, Feldkirch
Das längliche, von der Dorfstraße nach Südosten hin abfallende Grundstück weist ideale
Voraussetzungen für die Errichtung qualitätvoller nach Südwesten orientierter Wohnungen
auf.
Zwei langgestreckte, schmale Baukörper sind in starkem Bezug zur reizvollen Topografie des
Grundstücks um beinahe ein Geschoss versetzt zueinander angeordnet. Das oberste Geschoss
ist als Staffelgeschoss konzipiert, die beiden Baukörper reagieren damit auf die
Geländesituation. Darüber hinaus sind die beiden identischen Wohnhäuser auch im Grundriss
zueinander versetzt situiert. Dadurch wird eine Gleichwertigkeit und verbesserte
Wahrnehmbarkeit der Eingangsituationen geschaffen und die Adressbildung für beide
Wohnhäuser gestärkt. Die Situierung der Baukörper unterstützt die Wahrnehmbarkeit als
Einzelobjekte und reduziert die Riegelwirkung der Bebauung.
An der nördlichen Grundstücksgrenze sind die eingehauste Tiefgaragenabfahrt sowie Fahrradund Müllräume in einem erdgeschossigen nach Osten abfallenden Baukörper angeordnet.
Gemeinsam mit den beiden Wohnbauten wird ein räumlich gefasster autofreier Vorplatz
definiert, der nach Osten hin im attraktiven Grünraum mit wertvollem Baumbestand seine
räumliche Fortsetzung findet.
Beide Häuser werden über großzügig überdeckte Bereiche erschlossen an die Eingangsfoyers
anschließen von denen einläufige Stiegen nach oben führen. Während die nordseitige Fassade
nur einzelne Öffnungen aufweisen, sind die Südfassaden mit durchlaufenden raumhohen
Fenstern konzipiert.
Eine auskragende, vorgelagerte Balkonschicht weitet sich bei jeder Wohnung zur gut
nutzbaren Terrasse auf. Die durchlaufenden Balkone wirken überdies als permanenter
Witterungs- und Sonnenschutz für die Südfassade. Durch die versetzte und asymmetrische
Anordnung der Terrassen wird ein lebendiges Fassadenbild und eine plastische Wirkung der
beiden Wohnbauten erzielt. Den Wohnungen im Erdgeschoss sind private Gartenanteile
zugeordnet. Die 4-Zimmer Wohnung im obersten Staffelgeschoss weist eine große, zum Teil
gedeckte Terrasse auf. Die Baukörper sind kompakt und einfach konstruiert. Sie lassen sich
damit sowohl aus ökologischer wie aus wirtschaftlicher Sicht optimiert errichten.
(Auszug aus dem Erläuterungsbericht)
Bauherr Spektra GmbH
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Nußbaumer, A. Norrgard
Wettbewerb 2011 - 2008
Bauzeit 2012 - 2013
Standort A-6800 Feldkirch, Dorfstraße 9
Nutzfläche 1.230 m²
Kubatur 8.440 m³ (inkl. Tiefgarage)
Baukosten 2.25 Mio Euro
Anzahl 20 Wohnungen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: HLSE Planung, Höchst | PPC,
Lustenau | Bauphysik: Spektrum GmbH,
Dornbirn
WOHNBAUTEN
Duo Dreilindenhang, St. Gallen
Das Projekt DUO Dreilindenhang 18 - 24 ist als Sieger beim Investorenwettbewerb Überbauung
Gesshalden hervorgegangen. Es handelt sich um vier versetzt angeordnete Baukörper, welche
die Baulücke Gesshalden schließen sollen.
Das Beurteilungsgremium honorierte unter anderem die landschaftlichen und städtebaulichen
Integrationswirkungen des Projektes. Es sind 40 Wohneinheiten verteilt auf vier Baukörper
vorgesehen. Im unteren Sockelgeschoss befindet sich eine gemeinsame, großflächig angelegte
Tiefgarage. Im darüberliegendem Kellergeschoss befinden sich die Nebenräume der
Wohneinheiten (Heizung, Waschräume, Abstellräume). In den oberen Geschossen befinden
sich pro Baukörper je fünf Wohngeschosse mit je zwei Wohnungen. Quer durch die
Überbauung führt ein privater Erschließungsweg, welcher an die Wildeggtreppe und das
Dreilindengässlein angeschlossen wird.
Bauherr ASGA Pensionskasse
Genossenschaft
Planung Dietrich | Untertrifaller | Stäheli
Projektleitung P. Nussbaumer
Wettbewerb 2007
Bauzeit 2011-2013
Standort CH-9000 St. Gallen
Nutzfläche 3.530 m²
Baukosten 8 Mio CHF
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Totalunternehmer: Rhomberg-Bau,
St. Gallen | Statik: Schällibaum, Herisau |
Haustechnik: Enerop, Goldach
GEWERBEBAUTEN, WOHNBAUTEN
Lineaar - Wohnen über der Bahn, Aarau
"In unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofs Aarau entsteht eine städtische Grossform als
aufgelockerte Blockrandbebauung mit einer hybriden Funktionsmischung. Die neue
Zugeinstellhalle der Wynental- und Surentalbahn (WSB) wird mit vier Wohngeschossen
überbaut, die über Laubengänge erschlossen sind. Ein zweiter Block schliesst im stumpfen
Winkel an, ein dritter - geknickter - folgt der Hinteren Bahnhofstrasse. Läden und
Gastronomieflächen beleben das Erdgeschoss, darüber sind Büroflächen und schliesslich
Wohnungen vorgesehen. Die bandartige Gliederung der Fassaden führt trotz heterogener
Nutzungen zu einem homogenen Ausdruck des Ensembles."
Das Projekt, das der Architekturjournalist Hubertus Adam (Archithese, Bauwelt, NZZ) hier
beschreibt, ist Ende 2004 hervorgegangen aus einem Studienauftrag an drei Architekturbüros.
Ausgelobt wurde dieser vom Grundstückseigner WSB zusammen mit Projektentwickler
Rhomberg Bau AG und der Stadt Aarau.
Die Zürcher Landschaftsarchitekten Balliana Schubert thematisieren in ihrem
Freiraumkonzept die Überlagerung von privaten und öffentlichen Nutzungsansprüchen, die
den Hof kennzeichnet. Konkret wird nach Fertigstellung des geplanten Fußgänger- und
Radsteges über die Buchserstrasse ein Teilstück des bahnbegleitenden, städtischen
Wegenetzes durch den an seinen Ecken offenen Innenhof führen.
Oberhalb bekrönen bis zu vier Wohngeschosse den Ring. Die jeweils nordseitig angeordneten
Laubengänge schirmen die Wohnungen wirksam gegen die Lärmemissionen von Bahn und
Buchserstrasse ab. Südseitig angeordnete Außenräume, im Wechsel mit den vorspringenden
Glaskuben der Essplätze entlang der Hoffassade angeordnet, vervollständigen das großzügige
und ideal orientierte städtische Wohnen der Anlage. Die flexiblen Grundrisse erlauben
ausdrücklich die Einrichtung eines wohnungsinternen Büros.
Das Energiekonzept sieht für die gesamte Anlage Minergie-Standard vor. Die umlaufenden
Brüstungsbänder binden den typisch städtischen Nutzungsmix zu einer stadträumlich
wirksamen Großform zusammen, die sich in ihrer heterogenen Umgebung behauptet und den
Nutzern und Bewohnern an dieser wichtigen Zufahrtsachse zur Innenstadt eine prägnante
Adresse verleiht.
(Dietrich | Untertrifaller, 2010)
Bauherr ASGA Pensionskasse
Planung Dietrich | Untertrifaller | Stäheli
Projektleitung S. Gaudl
Wettbewerb 2004
Bauzeit 2009 - 2011
Standort CH-5000 Aarau, Hintere
Bahnhofstr. 79
Nutzfläche 6.850 m²
Kubatur 45.150 m³
Baukosten 28 Mio CHF
Anzahl 48 Wohnungen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Totalunternehmer: Rhomberg, St.
Gallen | Statik: Bayeler; Bern | Bauphysik:
Siag, St. Gallen | Erschütterungsspezialist:
Ziegler, Zürich | Landschaft: Balliana
Schubert, Zürich
GEWERBEBAUTEN, WOHNBAUTEN
Ulmer-Areal, Dornbirn
Das Ulmer Areal in Dornbirn diente bis etwa 2002 dem größten Sanitär- und
Werkzeuggroßhändlers des Landes als Firmenstandort. Das rund 12.000 qm große Grundstück
liegt zentral zwischen Innenstadt und Oberdorf. Sein Freiwerden eröffnete eine mehrjährige
Projektentwicklungsphase,
die
schließlich
anstelle
des
zunächst
favorisierten
Einkaufszentrums eine überwiegende Wohnnutzung empfahl.
Neben dem Hochhaus, als "Kopfbau" an der Stadtstraße gelegen, und einer historischen Villa,
die den östlichen Abschluß des Areals markiert, wurde eine zweigeschossige unterirdische
Lagerfläche als Tiefgarage weiterverwendet. Auf ihr erheben sich nun sieben neuerrichtete
Wohnbauten mit vier bis sechs Stockwerken.
Die vier nördlichen, von Novaron Architekten für Schertler-Alge bearbeiteten Häuser nehmen
Eigentumswohnungen auf. Dietrich | Untertrifaller bearbeitete die Sanierung und Aufstockung
des Hochhauses und drei weitere Wohnbauten entlang der Dr. Waibl-Straße, die das Areal
südwestlich begrenzt.
Indem entlang der ansteigenden Straße die Gebäudehöhe von Haus zu Haus um ein Stockwerk
abnimmt, vermitteln die neuen Wohnbauten zwischen dem Hochhaus und der historisch
gewachsenen Villenstruktur des Oberdorfes. Die Erdgeschoßzone der straßenbegleitenden
Neubebauungen ist Gewerbeflächen vorbehalten, die Obergeschosse nehmen Mietwohnungen
der Vorarlberger Wohnbauselbsthilfe auf.
Die Landschaftsplanung durch Rotzler-Krebs, einheitlich helle Putzfassaden aller Häuser und
die untereinander ähnliche Proportion der Baukörper binden die Anlage zusammen.
Fassadenvariationen zwischen markanten Loggien der Eigentums- und dem Spiel von
Schiebeläden der Mietwohnhäuser verleihen den Häusern individuelle Identität.
Die drei Neubauten von Dietrich | Untertrifaller Architekten bieten Passivhausstandard mit
kontrollierter Be- und Entlüftung. Eine zentrale Hackschnitzelheizung deckt den Wärmebedarf
des gesamten Ulmer Areals.
(Dietrich | Untertrifaller, 2010)
Bauherr Schertler Alge
Planung Dietrich | Untertrifaller, Novaron
Architekten
Projektleitung H. Brunner
Bauzeit 2007 - 2009
Standort A-6850 Dornbirn,
Dr.-Waibel-Straße
Nutzfläche 19.037 m²
Kubatur 99.208 m³
Baukosten 18,2 Mio Euro
Anzahl 144 Wohnungen, 350 TG-Plätze
Auszeichnungen 2010 Bauherrenpreis
Vorarlberg
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Diem, Bregenz |
Haustechnik: GMI, Dornbirn | Landschaft:
Rotzler Krebs, Winterthur
WOHNBAUTEN
Lobaugasse, Wien
Die Wiener Siedlungsbewegung der frühen 1920er-Jahre ist legendär. Eigeninitiative,
Selbstbau und Selbstbestimmung prägten diese inoffizielle Alternative zu den großen
Wohnanlagen. Ein weiterer Schub erfolgte in den frühen 1950er-Jahren nördlich der Donau.
Heute lockern diese stark durchgrünten Flächen die inzwischen viel dichter bebauten
Stadtentwicklungsgebiete angenehm auf. Im Süden des alten Angerdorfes Aspern, nicht weit
entfernt vom Naturschutzgebiet Lobau, konnte kürzlich ein Geviert in dieser beliebten
Wohnform bebaut werden.
Nach einem System geregelter Unregelmäßigkeit sind 88 Einheiten auf zwei Feldern von elf
Zeilen zu vier Häusern angeordnet. Eine nahezu angerartig breite Gasse trennt die Anlage in
eine westliche und eine östliche Hälfte. Sie dient sowohl als Gemeinschafts- und
Begegnungszone wie auch als Spielfläche und öffentlicher Durchgang. Quer dazu verlaufen
parallele Wege, die die einzelnen Häuser erschließen, wobei kleine, platzartige Ausweitungen
für räumliche Abwechslung sorgen. Die Autos sind auf einem Parkplatz im Südosten
konzentriert. Nahebei befinden sich das Haus für gemeinschaftliche Aktivitäten sowie der
Kinderspielplatz.
Es gibt vier aufgrund ihrer Lage in der Parzelle und der Richtung des Zugangs verschiedenen
Varianten des Grundtyps in der Form eines Quaders. Sie lassen sich in der Organisation von
Erd- und Obergeschoss, der Zahl und Lage der Fenster, der Wahl des Fassadenmaterials und
des optionalen Kellers weiter differenzieren. Der Wohnraum liegt meist vier Stufen tiefer und
bildet eine "Wohngrube". Doppelt abgeschirmt, von den Hecken, die den Garten einfassen, und
den nur zum Gartensitzplatz weit geöffneten Wänden, finden die Bewohner jene Privatheit, die
sich von einem Wohnen im Mehrfamilienhaus unterscheidet. Vorgefertigte Holzelemente
erlaubten eine kurze Montagezeit und bieten ein angenehmes Wohnklima.
Die Logik der geometrisch repetitiven Anordnung auf dem Grundstück bewahrt einerseits vor
gegenseitiger Einsichtnahme, andererseits sind die dem Außenwohnen zugedachten Flächen
im Garten von jenen der Nachbarn abgerückt, sodass das Störpotenzial gering ist. Als
integrierende Metastruktur sind mehrere hochstämmige Baumarten über das gesamte
Gelände verteilt. Als Zufallsmuster überspielen sie die geometrische Ordnung der Häuser. So
werden mit dem Konzept dieser Siedlung zwei Hauptanliegen erfüllt: Das serielle Prinzip spart
Baukosten, und die breite Varianz sichert die individuelle Ausdrucksmöglichkeit der Bewohner.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Österreichisches Siedlungswerk
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung D. Phillip
Wettbewerb 2006
Bauzeit 2008 - 2009
Standort A-1220 Wien, Heustadelgasse
Nutzfläche 7.610 m²
Kubatur 22.500 m³
Baukosten 12 Mio Euro
Anzahl 91 Wohneinheiten
Auszeichnungen 2010 Goldenes
Verdienstzeichen - Wohnbauprojekte Wien
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Vasko+Partner, Wien |
Haustechnik: Vasko+Partner, Wien |
Landschaft: Land in Sicht, Wien
WOHNBAUTEN
Velag-Areal, Bregenz
In der Braike, dem Gebiet im großen Gleisebogen der Österreichischen Bundesbahn, der die
Schwemmlandebene westlich des Zentrums von Bregenz durchschneidet, wurde 2003 die
Kraftfutterfabrik Velag als letzter Industriebetrieb geschlossen. So wie in der Nachbarschaft
wurde in der Folge auch dieses Areal zur Wohnnutzung umgewandelt. Während ein
südorientierter Baukörper mit Kleinwohnungen und ein nach Osten und Westen ausgerichteter
Trakt mit verschieden großen Einheiten neu gebaut wurden, erfuhr die alte Fabrik eine
intensive, spannungsvolle Transformation.
Der relativ kurze Trakt mit Kleinwohnungen ist rational organisiert. Jeweils sechs pro
Geschoss liegen an einem Laubengang, im Süden weisen die Wohnräume breite Loggien auf.
Im Sommer beschatten sie die großen Fenster und verhindern ein Aufheizen, die flache
Wintersonne lassen sie eindringen. Der nach Osten und Westen exponierte längere
Neubautrakt verfügt im Kopf nach Süden über geräumige Fünfzimmerwohnungen mit
dreiseitig umlaufenden Galerien. Zwei helle, gut dimensionierte Treppenhäuser erschließen je
zwei Einheiten pro Geschoss und über Laubengänge auch die Kleinwohnungen im mittleren
Abschnitt.
Der Umbau des langen ehemaligen Industriegebäudes teilt sich in vier Abschnitte. Der zum
vertikalen Wahrzeichen des Quartiers avancierte Siloturm im Süden sperrte sich wegen seiner
kleinteiligen Stahlbetonstruktur gegen jede Veränderung. Dennoch konnte auf seinem Dach
eine attraktive Attikawohnung errichtet werden. An den Turm schließt sich ein
achtgeschossiger Gebäudeteil an, dem nach Westen große Balkone vorgehängt sind. Im dritten
Abschnitt wurden im Bestand der unteren drei Geschosse kleine Wohnungen eingebaut.
Darüber konnten neu zweieinhalb Geschosse in Form einer Zeile von vier Maisonnetten
errichtet werden, die über große Dachterrassen verfügen. Den Abschluss im Norden bildet
wiederum ein turmartiger Baukörper, in dem pro Geschoss eine Fünfzimmerwohnung Platz
hat.
Es ist die absichtslose, konkrete Figur dieses nicht von formalen Überlegungen bestimmten
aber geschickt modifizierten Industriebaus, die in ihrer Eigenart identitätsstiftend wirkt. Hier
erweist sich, dass selbst profane Fabriken aus dem 20. Jahrhundert, geschickt transformiert,
mehr Charme zu entwickeln vermögen als die meisten Wohnblöcke des
Bauwirtschaftsfunktionalismus.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Velag Raiffeisen, Hinteregger
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung A. Hammer
Bauzeit 2006 - 2007
Standort A-6900 Bregenz, Max-Haller-Str.
2
Nutzfläche 9.031 m²
Kubatur 45.800 m³
Baukosten 13 Mio Euro
Anzahl 106 Wohnungen
Auszeichnungen 2007 Zukunftspreis
Bregenz
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Hinteregger, Bregenz |
Statik: Mader Flatz, Bregenz | Haustechnik:
GMI, Dornbirn; Pflügl Roth, Bregenz |
Brandschutz: IBS, Linz | Landschaft:
Koselicka, Wien
WOHNBAUTEN
Mühlweg, Wien
Im Nordwesten Wiens, vor den Weingärten des Bisambergs, beginnt eine weite Ebene
nordöstlich der Donau. Zwischen alten Angerdörfern folgt die Bebauung ehemals
landwirtschaftlichen Flurteilungen. Die Antwort der Planer darauf war eine offene Struktur von
vier Baukörpern, an die andere, ebenfalls offene Baustrukturen anschließen könnten. Die
kompakten, vierstöckigen Mehrfamilienhäuser mit einem Attikageschoss sind Teil einer
größeren, in Holzbauweise errichteten Wohnanlage nahe dem Marchfeldkanal, der gern zur
Naherholung genützt wird.
Die Anordnung ist lapidar. Während drei Häuser parallel angeordnet sind, ist das vierte um 90
Grad gedreht, sodass die Mittelzone, in der sich ein Spielplatz befindet, nach Süden etwas
mehr geöffnet ist. In jedem Hauptgeschoss reihen sich vier Wohnungen um das innen liegende
Treppenhaus. Die Wohnzimmer profitieren von der Eckposition. Je eine großzügige Loggia
erlaubt ein komfortables Außenwohnen. Das zurückgesetzte Attikageschoss teilen sich zwei
Wohnungen. Es verfügt über den Luxus allseitiger Dachterrassen.
Im Gegensatz zu anderen in Stabwerke aufgelösten Holzbauweisen wurde bei diesen
Gebäuden Holz in Form massiver Platten und Scheiben aus Brettsperrholz verwendet, die um
das in Stahlbeton hochgeführte Treppenhaus die Tragstruktur bilden. Aus
Brandschutzgründen ist sie mit Gipsfaserplatten verkleidet. Hauptvorteil ist die schnelle
Montage aufgrund der vorgefertigten konstruktiven Teile. Nach nur fünf Tagen Bauzeit ist der
Rohbau regendicht. Die Fassade wurde elementweise im Werk hergestellt. Fenster, Dämmung
und Grundputz sind bereits montiert und aufgebracht, was sich insbesondere auf die Qualität
der Dichtungsmaßnahmen positiv auswirkt, da im Werk genauer und sorgfältiger gearbeitet
werden kann als auf der Baustelle. Der Deckputz wurde nach der Montage am Rohbau
angebracht, sodass der Kernbaukörper massiv wirkt und nur die angehängten Loggien und das
Attikageschoss sichtbar aus Holz sind. Dies ist kein Widerspruch, denn die dicke
Wärmedämmung auf ökologisch unbedenklicher Holzfaserbasis ist gut und kostensparend.
Die konsequente Beachtung aktueller bauphysikalischer Erkenntnisse sichert der Anlage den
Passivhausstandard. Sonnenkollektoren auf dem Dach sorgen für die Warmwasserversorgung.
Insgesamt wurden zahlreiche Forderungen an den Wohnungsbau der Gegenwart und der
Zukunft erfüllt, ohne die Grenzen des geförderten Wohnungsbaus zu sprengen.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Bauträger Austria Immobilien
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung T. Weber
Wettbewerb 2004
Bauzeit 2005 - 2006
Standort A-1210 Wien, Mühlweg 74
Nutzfläche 6.750 m²
Kubatur 49.900 m³
Baukosten 7.2 Mio Euro
Anzahl 70 Wohnungen
Auszeichnungen 2007 Energy Globe Vienna
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Haustechnik: Ökoplan, Wien |
Statik: JR Consult, Graz | Bauphysik: IBO,
Wien | Holzbau: KLH Massivholz, Katsch |
Landschaft: Bacher, Wien
GEWERBEBAUTEN, WOHNBAUTEN
Am Hafen, Bregenz
Der mehrteilige Gebäudekomplex schafft an einer urbanistischen Schlüsselstelle ein Stück
Stadt, das räumlich und funktional integrierend wirkt und dennoch eigenständig bleibt.
Zusammen mit dem Gegenüber der Bauten der Höheren Technischen Lehranstalt aus den
1930er- und 1990er-Jahren bildet er an der nach Norden strebenden Ausfallstraße den
Abschluss oder Auftakt des kompakten historischen Zentrums. Dabei gelingt es, die Dominanz
der Verkehrsbänder zurückzudrängen, den Fußgängern mehr Bewegungsfreiheit zu
verschaffen und die urbane Zone auszuweiten.
Die zum Kreisverkehr einbiegende Seestraße wird mit dem Akzent eines siebengeschossigen
Turms optisch gebremst. Dahinter fasst der erste von drei über dem Erdgeschosssockel
"schwebenden" Wohntrakten den Platzraum des Kreisverkehrs. Zusammen mit dem Turm
stärkt er energisch die Raumbildung und verhindert ein gestaltloses Ausfließen dieser
wichtigen Torsituation. Die teils stark vorkragenden, kopfartig verbreiterten östlichen
Stirnseiten der dreigeschossigen Wohntrakte verdichten sich zur Straßenbegleitbebauung und
dialogisieren mit den Bauten der Höheren Technischen Lehranstalt.
Nicht zu unterschätzen ist in diesem Wechselspiel der Formen die Rolle der "Nase" am
südlichsten Wohntrakt, die den Straßenraum, soweit es geht, einengt, um dem Kontinuum des
Verkehrsflusses eine Differenzierung in städtische Raumfolgen entgegenzusetzen. Der
ausgedehnte Gebäudesockel ist zum Gehsteig hin durchgehend verglast, sodass Einblicke in
den darin befindlichen Lebensmittelmarkt die heikle Situation an der viel befahrenen Straße
verbessern. Sein Dach ist gärtnerisch gestaltet, und die nach Westen, zum See hin, offenen
Höfe sind nicht öffentlich zugänglich, sondern den Wohnungen vorbehalten. Südorientiert sind
sie gut besonnt, und von ihren Loggien aus erlauben sie einen Schrägblick auf den See.
Attraktiv sind die Wohnungen in den Westköpfen mit der Panoramasicht auf die Bregenzer
Bucht. Während im Erdgeschoss des Turms ein Restaurant mit Gartenwirtschaft den kleinen
Platz davor aufwertet, enthalten die oberen Geschosse Büros, deren Aussicht keine
Konkurrenz zu scheuen braucht. An beiden Seiten sind Fußgängerzugänge unter
beziehungsweise über den Bahngleisen zu Hafen und Seepromenade angeordnet, die
Schnellbahnstation liegt vor der Haustür. Eine zweigeschossige öffentliche Tiefgarage dient als
Fundament, sie weist stadtseitig ebenfalls eine Einfahrt auf, sodass die Eigentumswohnungen
'am Hafen' mit nah und fern gut verbunden sind.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Rhomberg Bau, Stadt Bregenz,
Sutterlüty
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung T. Spiegel, N. Haumer
Wettbewerb 1997
Bauzeit 2002 - 2005
Standort A-6900 Bregenz, Reichsstraße 1
Nutzfläche 19.600 m²
Kubatur 71.300 m³
Baukosten 23 Mio Euro
Anzahl 45 Wohnungen
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Rhomberg Bau,
Bregenz | Haustechnik: Pflügl Roth,
Bregenz; Diem, Bregenz | Statik: Mader
Flatz, Bregenz | Landschaft: Rotzler Krebs,
Winterthur
PROJEKTSAMMLUNG
4 Häuser
AKTUELL HAUS SF, DORNBIRN
Mehr Informationen énden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
HÄUSER
Haus SF, Dornbirn
Bestimmend für den Entwurf des dreigeschossigen Hauses ist der Dreiländerblick ins Rheintal
und zum Bodensee, das der Westhang des Dornbirner Oberfallenbergs bietet: Innerhalb des
Blickfeldes grenzen Österreich, die Schweiz und Deutschland aneinander.
Das Grundstück ist an seiner tiefsten Stelle erschlossen, was Annäherung und Weg durch das
Haus als kontinuierlichen Anstieg gestaltet. Der Ankommende steht einem in Sichtbeton
gehaltenen Sockel gegenüber, auf dem sich ein zweigeschossiger Glaskubus erhebt, durch
eine dreiseitig umlaufende Balkonplatte in zwei Ebenen gegliedert. Die auskragende
Dachscheibe nimmt die Kontur des Balkons auf, sodaß die Glasfassaden beider Geschosse von
weit auskragenden Scheiben gedeckt und beschattet werden.
Die Raumbelegung folgt der einprägsamen Baukörperfigur. Im Sockel finden neben dem
zentralen Hauseingang eine geräumige Garage, Gymnastikraum und, neben anderen
Nebenräumen, der Unterbau eines Pools Platz. Von der Haustür mit dem Hang aufwärts
steigend, wird mit dem ersten Treppenlauf ein Schlafgeschoß mittig durchquert. Den
Schlafräumen ist talseitig eine großzügige Terrasse vorgelagert, das holzbelegte Dach des
Sockels, deren Kante der Pool bildet. Der zweite Treppenlauf ist gegenüber dem ersten
rechtwinklig gedreht. Entlang der bergseitigen, massiven Rückwand ansteigend, erschließt er
das oben gelegene Wohngeschoß und wird von einem Wandrelief des Künstlers Karl-Heinz
Ströhle begleitet.
Hinter einem Wandschirm hervortretend, hat der Besucher seit seinem Eintritt in das Haus
eine vollständige Wendung vollzogen und steht nun dem überwältigenden 180°-Panorama
gegenüber. Kein Bauteil stört den Blick. Der Parkettboden des Wohnraumes setzt sich
ebenengleich als Terrassenbelag fort und wird durch ein immaterielles Glasgeländer gefaßt.
Auch die obere Raumbegrenzung, eine Holzlattendecke in Weißtanne, setzt sich im Freien als
Dachuntersicht fort, was die ebenfalls in Weißtanne ausgeführten Schiebeelemente der drei
Glasfassaden optisch zurücktreten läßt.
Im Kontrast zu den Raumzellen des Schlafgeschosses ist die Wohnetage als Einraum
konzipiert. Eine mittig plazierte, offene Küche trennt den großzügigen Eßplatz und die
Sitzlandschaft des Wohnbereichs, dem ein mit Muschelkalkplatten verkleideter Holzofen
zugeordnet ist.
Bauherr Familie SF
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung F. Kruck
Bauzeit 2011 - 2012
Standort A-6850 Dornbirn
Nutzfläche 320 m²
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Konrad Merz (MKP),
Dornbirn | Bauphysik: Bernhard Weithas,
Hard | Holzbau: Kaspar Greber, Bezau |
Bauleitung: Baukultur GmbH,
Schwarzenberg
HÄUSER
Haus A, Dornbirn
Kehlegg ist ein oberhalb Dornbirns gelegener Weiler, neben Ebnit und Watzenegg eine der
Bergparzellen unter den Dörfern, aus deren Vereinigung die heutige Stadt Dornbirn
entstanden ist. Die Lage am Ende einer gewundenen Bergstraße mag ehedem die
Wirtschaftsbedingungen seiner bäuerlichen Anwesen gegenüber dem Rheintal enorm
erschwert haben, heute wird dieselbe topografische Voraussetzung als Aussichtslage für
stadtnahe private Refugien geschätzt.
Bevor der Weg aus dem Dorf heraus in die offene Landschaft ausläuft, ist das Haus unterhalb
der schmalen Fahrspur hangparallel an die Kante der steil nach Südwesten abfallenden Wiese
gesetzt. Die Einfachheit des Baukörpers betont diese Setzung als primäre architektonische
Geste. Von ihr geht alle Ordnung aus, außen- wie innenräumliche, die Polarität zwischen der
eingeschossigen Straßen- und der zweigeschossigen Talfassade ebenso wie die funktionale
Gliederung des Hausinneren in ein obenliegendes Wohn- und ein darunterliegendes
Schlafgeschoß, das seinerseits ebenerdig zum Garten liegt.
Straßenseitig läßt der Hauskörper Raum für einen dreieckigen Eingangshof. Durch ein
flachgedecktes Nebengebäude, quer zum First des Hauses gestellt, und von dessen hölzernem
Körper als Sichtbetonbau unterschieden, wird dieser Hof baulich gefaßt.
Das Wohnhaus eröffnet erst dem Eintretenden, daß seine Holzfassade lediglich die äußerste
Schicht einer raumhaltigen Fassadenkonzeption ist. Der Schirm aus horizontalen
Weißtannelatten, der den Baukörper vereinheitlicht, indem er einen Kranz von Terrassen und
Außentreppen mitumschließt, überlagert sich mit innenseitigen, raumhohen Glas- oder
Holzwandflächen. So entsteht ein Spektrum abgestufter Licht- und Blickdurchlässigkeiten, das
die Räume gemäß ihrem Intimitätsgrad vor Einblick schützt und den talseitigen Ausblick in die
Rappenlochschlucht zum allgegenwärtigen Begleiter des Wohnens werden läßt.
(Dietrich | Untertrifaller, 2010)
Bauherr Familie A
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung P. Nußbaumer
Bauzeit 2008 - 2009
Standort A-6850 Dornbirn
Nutzfläche 252 m²
Kubatur 1.019 m³
Auszeichnungen 2011 Häuser Award, 2011
Holzbaupreis Vorarlberg
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: GMI, Dornbirn | Elektro: Hecht,
Rankweil
HÄUSER
Haus R, Wolfurt
Das Gebäude umfasst den Umbau eines bestehenden Wohnhauses, sowie den Neubau eines
neuen Carport- und Eingangsbauwerkes. Das bestehende zweigeschossige Gebäude aus dem
Jahr 1973 wies pro Geschoss je eine Wohnung, sowie ein abgetrenntes Treppenhaus auf.
Im Rahmen des Umbaus wurde das Erdgeschoss zu einem grosszügigen und offenen Wohnund Essbereich umgestaltet. Im Obergeschoss befinden sich die neuen Schlafräume für Eltern
und Kinder mit den zugehörigen Badezimmern. Mit zwei neuen raumhohen Fensteröffnungen
erhält der Wohn- und Essbereich grosszügige und differenzierte Bezüge zwischen Innenraum
und dem Grün des umliegenden Gartens.
Ein Sichtbetondach als markantes neues Bauteil schließt auf der nordseitigen Eingangsseite
an das Hauptgebäude an und verbindet den neu gestalteten Hauszugang mit der bestehenden
Garage und dem neuen Carport .
Durch Abtrennung der bestehenden Dachüberstände erhält der Baukörper ein klares
geometrisches Erscheinungsbild, das im Spannungsverhältnis zum neuen langgestreckten
Eingangselement steht. Geölte Eichenholzfenster stehen im Kontrast zu den ansonsten eher
zurückhaltenden Oberflächen der Aussenhülle.
Bauherr Familie R
Planung Dietrich | Untertrifaller mit
Hammer-Pfeiffer
Projektleitung H. Brunner, R. Pfeiffer
Bauzeit 2009
Standort Wolfurt
Nutzfläche 155 m²
Kubatur 1.146 m³
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader-Flatz, Bregenz |
Bauleitung: Hammer-Pfeiffer, Lindau
HÄUSER
Haus LK, Hard
Die architektonische Lösung inszeniert ein Spiel aus zwei aufeinander gestapelten Kuben.
Deren filigrane Erscheinung imaginiert eine Leichtigkeit, der sowohl ihre Größe, als auch die
Materialisierung in "schwerem" Sichtbeton widerspricht. Diese Spannung zwischen dem Bild
des Hauses und dem davon ausgelösten Erfahrungswissen um seine "Unmöglichkeit" erzeugt
die Faszination, die das Haus vermittelt.
Das Spiel mit dem Abstrakten, das die Baukörperplastik eröffnet, setzt sich im Ausbau fort.
Zum Einsatz kommen vor allem zwei Oberflächen: ein immaterielles Weiß an Decke und
Wänden und der dunkle Holzton von Räuchereiche, die den Boden bildet und sich in den vom
Boden aufstrebenden Fensterrahmen und Türen fortsetzt. Die Raumanordnung erschließt sich
dem Eintretenden sofort, indem sie die Figur nachvollzieht, die der Baukörper im Äußeren
vorzeigt. Ausgehend vom Zugang am Überschneidungspunkt von Erdgeschoß und quer
darüber liegendem Obergeschoß entwickelt sich ein kreuzförmiger Korridorgrundriss auf zwei
Ebenen. Die ebenerdig zum Garten liegende Raumfolge der Wohnräume ist durch das
Esszimmer akzentuiert, dem das darüber auskragende Obergeschoß Anlass zum Vorspringen
in den Garten gibt. Der eingeschnittene Lichthof wirkt als Schwelle zu Arbeitszimmer und
Einliegerwohnung. Im oberen Raumkörper liegen die Schlafräume des Ehepaars, aufgrund
ihrer Höhenlage und der rechtwinkligen Verdrehung durch einen Panoramablick auf den
nahen See ausgezeichnet.
(Dietrich | Untertrifaller, 2009)
Bauherr Familie LK
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl
Bauzeit 2008 - 2009
Standort A-6971 Hard
Nutzfläche 398 m²
Kubatur 2.352 m³
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: GMI Ingenieure, Dornbirn |
Elektro: Hecht, Rankweil | Bauleitung: Künz,
Hard | Glas: Marte, Bregenz
HÄUSER
Haus H, Prag
Eine der besonderen Strategien der Moderne ist es, durch die gezielte und reduzierte Setzung
von Wand und Öffnung Raum zu schaffen. In einem unscheinbaren Wohngebiet in Tschechien,
einem der Traditionsländer der Moderne, entstand aus diesem gestalterischen Spiel heraus
der Wohnraum für eine Familie. Mit dem Rücken zur Straße und dem Blick auf eine ruhige
Hügellandschaft schiebt sich das Haus als überbreiter, eingeschossiger Baukörper gezielt aus
dem leicht abfallenden Gelände.
Umkleidet mit breiten Lärchenholzlatten zeichnen sich in ihnen die Einschnitte der
Zimmerterrassen und der Wohnraumverglasung als ruhig liegende Figuren ab. Das hell
verputzte, massive Sockelgeschoss ist auf eine Haushälfte zurückgenommen und verstärkt
den schwebenden Charakter der darüber liegenden Holzkonstruktion. Zugang und
Stiegenhaus durchqueren den Baukörper und verbinden nicht nur oben mit unten, sondern
auch den Vorplatz samt Carport mit dem geschützten gartenseitigen Pool-Bereich, der etwas
ins Gelände eingeschnitten ist. Gästezimmer und Wirtschaftraum im Sockel werden auf diese
Weise vollwertig belichtet, Räume für Haustechnik und Nebenräume ragen mit Lichtbändern
befenstert aus dem Gelände heraus.
Den Wunsch der Bauherren nach einer niveaugleichen Anordnung von Wohn- und
Schlafbereich setzten die Architekten in ein weitläufiges System von Blickachsen und Wegen
um, an denen abgeschlossene Rückzugsräume und offene Bereiche angehängt sind.
Richtungswechsel unterstreichen die Übergänge. An der straßenseitigen Wand sind alle
Nebenräume aufgereiht. Durch schmale Fensterbänder belichtet bleiben sie vor Einblicken
von außen geschützt. Nur der Eingang und eine große Fensteröffnung am Westende setzen in
dieser Reihe Akzente. Außen mit Lärchenholz umgeben, ist der Innenraum in weißem
Leichtbau auf einheitlichem Eichenparkett gehalten. Zwischen der festen Rückwand des
Stiegenhauses mit dem Eingang und einem zimmergroßen Terrasseneinschnitt breitet sich
eine Wohnlandschaft mit Kamin und Esstisch aus. Die Küche ist in eine breite Nische gerückt,
ein kleiner Salon am Stirnende bietet eine Rückzugsmöglichkeit und Raum für den
Fernsehgenuss. Längs der Wegezone, die das gesamte Haus durchzieht, gelangt man in den
Zimmerbereich jenseits des Eingangs. Hier sind drei Schlafräume und zwei Bäder zu einem
ökonomisch organisierten Bereich geordnet. Von der schmalen Terrasse vor den Zimmern
führt eine Brücke über das Stiegenhaus zurück in den Wohnbereich. Auf diese Weise verbinden
sich die Wege im und um das Haus.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Familie H
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung R. Broger, J. Smola
Bauzeit 2005
Standort CZ-12000 Prag
Nutzfläche 325 m²
Kubatur 1.484 m³
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HÄUSER
Haus S, Lech
In dem Gebäude am Ortsrand sind mehrere Nutzungen zusammengefasst. Neben der
zweigeschossigen Wohnung sind unten ein Praxisraum für die Bauherrin, zwei Gästezimmer
und im Obergeschoss ein Apartment untergebracht, das vermietet wird. Diese Entscheidung
für einen kompakten Baukörper verspricht genauso Nachhaltigkeit wie die ausgeklügelte
Haustechnik, Sonnenkollektoren mit einer Fläche von 20 m² und der Anschluss an das lokale
Fernwärmenetz.
Das Haus wird an der Stirnseite über das Hanggeschoss betreten, das sich mit seiner Garage
und einem Erdkeller für den Weinbestand in den Hang schiebt. Erst im Wohngeschoss darüber
teilen sich die Zugänge zu den verschiedenen Einheiten, die durch interne Verbindungstüren
wieder gut miteinander kombiniert werden können. Das Apartment im obersten Geschoss ist
unmittelbar über die Hauptstiege zu erreichen. Die Wohnung der Familie verfügt über eine
eigene interne Treppe in das Schlafgeschoss.
Außen von engen Bebauungsvorschriften geprägt, entwickelt das Haus innen einen zeitlos
eleganten Charakter, der von den Vorlieben der Bauherren für klare Linien und geometrische
Bezüge getragen wird. Alle Grundrisse sind konsequent zoniert in Wegfläche, Nassräume und
Aufenthaltsbereiche. Kräftig gemasertes Akazienholz prägt Fußböden und Möbel,
Birkensperrholz gibt der Dachuntersicht eine helle Textur. Weiße Wände, Edelstahl in der
Küche und transparente Glasflächen verhelfen zu einer sachlich neutralen Balance der
Materialien. Sie geben den beruhigten Hintergrund für die überwältigenden Ausblicke, die
durch gezielt positionierte Wandöffnungen und die eingeschnittene Terrasse inszeniert
werden. Als zeitgemäßes Beispiel regionalen Bauens vereint das Haus Nachhaltigkeit und eine
authentische Identität, die sich zwischen einem anspruchsvollen Naturraum und einem
touristischen Umfeld behauptet.
(Dietrich | Untertrifaller, 2005)
Bauherr Familie S
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung T. Dieng
Bauzeit 2004 - 2005
Standort A-6764 Lech am Arlberg
Nutzfläche 500 m²
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Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz
HÄUSER
Haus N, Dornbirn
Weit oberhalb von Dornbirn enden die bewirtschafteten Wiesengründe und dort, nahe des
Waldrandes, bilden nur mehr wenige Häuser die spärliche Nachbarschaft zu diesem Wohnund Rückzugsort. Auf drei Geschossen entwickelt das Gebäude eine Terrassenlandschaft mit
einer eigenständigen Welt aus Innen- und Außenräumen. Mit wenigen architektonischen
Gesten erreicht es dank seiner Hanglage eine Kombination von geschützter Privatheit und
gerichteten Ausblicken in die Landschaft.
Die Zufahrt endet an einem in die Fassade unauffällig eingebundenen Garagentor. In dem
breiten Sockel aus Stahlbeton befinden sich auch die Sauna, die Haustechnik und verschiedene
Lagerräume. Der eigentliche Eingang ins Haus wird überdeckt durch den darüber
vorkragenden Zimmertrakt. Die Schlafzimmer darin bilden zusammen mit einem großzügigen,
offenen Arbeitsraum einen schützenden Winkel für die begrünte Terrasse auf dem
Garagendach. Dort begrenzt ein flaches Wasserbecken die äußere Kante und dient so als
Absturzsicherung, ohne den Ausblick zu beeinträchtigen. Zum Hang hin schirmt eine
Stahlbetonwand mit einem schmalen Oberlichtband gegen unerwünschte Einblicke ab.
Die oberste Ebene bildet ein großer, dreiseitig verglaster Wohnbereich, dessen Terrasse gleich
einem Schiffsdeck sich über den vorkragenden Zimmertrakt erstreckt. Die durchgängigen
Wandflächen und Deckenkanten aus Zedernholz beschreiben in den beiden oberen
Geschossen eine S-förmige Figur. Das Schützende und das zugleich sich Öffnende dieser Form
bildet die Funktionen des Hauses ab. Diese kontinuierliche Bewegung der Oberflächen
verschränkt sich mit der Dramaturgie der Erschließung der Innenräume. Zwei Treppenläufe
durchdringen die Deckenflächen und führen gezielt durchs Haus. Sie enden im obersten
Geschoss an der Nordfassade mit einem Blick in die Landschaft. Erst nach einer Wendung
zurück in den Raum eröffnet sich dem Besucher der Wohnbereich. Sein Inneres wird durch
einen frei stehenden, gemauerten Kamin und einen raumhohen Küchenschrank gegliedert.
Fußboden und Möbeleinbauten sind aus Nussholz gefertigt und stehen mit ihren dunklen
Oberflächen in einem ruhigen Kontrast zur Fülle des Tageslichts.
Die durchgehende Materialgebung bringt den räumlichen Reichtum des Hauses dezent zur
Geltung. Die Abfolgen gleichartiger Fassadenelemente schaffen zwei ineinander laufende
Rhythmen, die von der gleichsam tänzerischen Figur des kontinuierlichen Zedernholzbandes
umspielt werden.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Familie N
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung W. Elmenreich
Bauzeit 2002 - 2004
Standort A-6850 Dornbirn
Nutzfläche 250 m²
Kubatur 1.310 m³
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Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: Synergy, Dornbirn
HÄUSER
Haus K, Schwarzenberg
Das Zwillingshafte, das Duale, bestimmt das Wesen dieses Hauses. Fest verankert im Gelände
sitzt es mit seiner Schindelung aus Lärchenholz ganz selbstverständlich in der Landschaft. Auf
dem steilen Hanggrundstück, nahe der Verbindungsstraße vom Bregenzerwald ins Rheintal,
sind zwei der vier Geschosse sichtbar, die zum Tal hin durchgehend in Fensterbänder
aufgelöst sind. Das Haus scheint jedoch unnahbar, denn kein Eingang ist zu erkennen.
Die Straßenzufahrt liegt deutlich tiefer, und so begreift man erst auf den zweiten Blick den
betonierten Einschnitt im Gelände als den Zugang. Neben der Doppelgarage führt eine Folge
von Treppen im Inneren des Hangs hinauf. Lager und Haustechnik befinden sich über der
Garage. Erst auf dem dritten Niveau gelangt man an ein schmales Oberlicht, das hangseits
über das Gelände hinausragt. Der Blick zurück gibt erstmals die volle Aussicht in die
Landschaft frei. Hier, von drei Seiten fest von Sichtbeton umschlossen, sind zum einen der
Schlafbereich, zum anderen das Atelier eingerichtet, von dem aus man auf eine leichte
Plattform offen vor das Haus tritt.
Ganz oben schließlich liegt das Wohngeschoss mit einer bergseitigen Terrasse. Hier löst sich
die steinerne Geschlossenheit auf in ein helles Volumen mit Blick in alle Richtungen. Bis
unters Dach verkleidet mit Weißtanne, gibt sich der Raum als elegante Arche. Die
Kücheneinbauten aus Edelstahl und die entspannte Kombination mit Möbeln aus den
1960er-Jahren ergänzen ihn mit Weltläufigkeit. Bereiche für Wohnen, Plaudern, Sitzen, Essen,
Kochen verteilen sich locker zwischen dem Aufgang und dem gemauerten Kamin in einer
Wohnlandschaft. Der Boden und ein Küchenblock aus Nussholz setzen der weichen und
samtenen Haut des Nadelholzes ein festes Gewicht entgegen. Die Nebenräume sind in einem
Block hinter der Küche zusammengefasst.
Dominant wirkt freilich das Panorama, das von einer breiten und tief herabgezogenen
Fensterbank einladend gefeiert wird. Zugleich als Bücherschrank nutzbar ist dies der ideale
Ort für die Lektüre oder ausgedehnte Ferngespräche. Von hier aus erlebt man Übersicht.
Wohnraum und Landschaft breiten sich gleichermaßen aus und vermitteln das Gefühl, im
Zentrum zu sein. Ein Haus, gebaut für jemanden, der oft auf Reisen ist und Haus und
Landschaft als Refugium genießt.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Familie K
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung H. Dietrich, H. Greber
Bauzeit 2003
Standort Vorarlberg
Nutzfläche 151 m²
Kubatur 933 m³
Auszeichnungen 2005 Vorarlberger
Holzbaupreis
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Elektro: Meusburger, Egg
HÄUSER
Haus B, Klaus
Ein schmaler Güterweg führt aus dem Ort hinaus, verschwindet um den Hangrücken und
verläuft sanft ansteigend über eine steile Lichtung. Unterhalb des Weges, abgeschirmt von
einer Bruchsteinmauer und nur mit einer breiten Brücke verbunden, scheint das Haus B wie
ein Boot am Hang anzulegen. Jederzeit bereit, die Anker zu lichten und den Ort unberührt
wieder zu verlassen.
Ein überdachtes Deck, zu drei Seiten auskragend, bildet einen lang gezogenen Bügel, der
allseitig Ausblick gewährt und Wohnraum und Garage umgreift. Ein Stiegenabgang dazwischen
erschließt das Haus von oben. Der Wohnraum selbst ist symmetrisch und offen angelegt,
durch ein umlaufendes Lichtband im Boden bleibt er von Einzelleuchten ungestört. Zwischen
längs laufenden Eichendielen an Boden und Decke zoniert ein breiter, quer liegender
Möbelkörper den großzügigen Einraum. Mit einem eisernen Ofen zur einen Seite und einem
Küchenblock zur anderen schirmt er den Koch- und Essbereich dahinter ab. Ein langer Tisch
als Zentrum des Familienlebens genießt die bevorzugte Lage am dreiseitig verglasten Ende
des Raums, der durch eine breite Terrasse abgeschlossen wird. Hier erlebt man ein Haus
inmitten von Bäumen.
Der Blick erfasst kein endloses Panorama, jedoch den weiten Raum einer Lichtung, die von
mächtigen Laubbäumen umschlossen wird. Sie rahmen verschiedene Ausblicke ins Rheintal
und in den Bregenzerwald. Im hoch aufragenden Sockel sind Zimmer und Nebenräume in zwei
Geschossen linear organisiert. Zuunterst ist eine Einliegerwohnung vorgesehen und sind
geschlossene Lagerflächen untergebracht. Eine Felsoberfläche ragt im Weinkeller sichtbar
aus dem Grund hervor.
Das Haus thematisiert in seinen Oberflächen das Grobe, das Raue. Die stark
wassergestrahlten und anthrazit eingefärbten Betonflächen der Fassade verleihen dem
aufragenden Turm sein Gewicht in der Landschaft. Der Fels und die grobe Textur der
Kalksteinmauer, die das Gebäude zum Weg hin abgrenzt, korrespondieren mit der visuellen
Rauheit des Bodens, der Decke und den Fenstern, die durchgehend in Eiche gehalten sind.
Diese Lebendigkeit hält eine lässige Balance zur Präzision der Struktur und ihrer Formen.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Familie B
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung A. Hammer
Bauzeit 2002 - 2003
Standort A-6833 Klaus
Nutzfläche 240 m²
Kubatur 970 m³
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: GMI, Dornbirn | Bauphysik:
Weithas, Hard
HÄUSER
Haus S, Egg
Eine ehemalige Zwischenalm aus der traditionellen Dreihofwirtschaft des Bregenzerwaldes
steht Pate für ein modernes Einfamilienhaus. Die Grundfläche des alten baufälligen
Hofgebäudes - des so genannten Vordersäss - wird im Wesentlichen übernommen, die
Kubatur leicht abgewandelt. Das relativ große Grundstück besitzt somit eine vergleichsweise
kleine verbaute Fläche. Der als längsgerichteter Quader ausgeführte Baukörper steht
selbstbewusst und zentral auf der alten Weidefläche.
Der Architekt fühlt sich den Traditionen der Region verpflichtet. Satteldach und Holzfassade
sind für ihn in diesem Umfeld eine Selbstverständlichkeit. Der längsseitig loggiaartig
eingezogene Außenraum entspricht dem historischen "Schopf". Einschnitte und
Fensterbänder, die teilweise auch von der Holzfassade überdeckt werden, sowie großzügige
raumhohe Glasfronten lassen allerdings keinen Zweifel an der Modernität des Gebäudes.
Die Tätigkeit des Bauherrn in der Holzwirtschaft legt einen Holzbau nahe. Auf dem massiven
Untergeschoss steht die Gebäudekonstruktion aus Holzrahmenelementen. Die Fassade ist mit
Weißtanne verkleidet. Drei tragende Sichtbetonscheiben bilden das statische Gerüst und
ermöglichen zusammen mit der Innenraumkonzeption ein weitgehendes "Freispielen" der
Fassade.
Schiebeelemente als Raumtrennung und Sichtschutz machen die Nutzung flexibel. Decken und
Wände sind überwiegend mit Holzpaneelen verkleidet, der alte Stubencharakter wird somit
neu interpretiert. Die Fensterschlitze auf den Schmalseiten bieten begrenzte Bildausschnitte.
Die längsseitigen Glasfassaden sind konsequent durchgezogen ? unabhängig von der
Raumnutzung. So erhalten auch Nebenräume eine ungewohnte Qualität. Gegebenfalls, wie
etwa bei der Garage, verläuft die Holzfassade auch über den Glasfronten. Das Gebäude erhält
auf diese Weise Transparenz und Leichtigkeit.
Dieses Wohnhaus verbindet alte und neue Bauqualitäten auf einfache und einfühlsame Art. In
seiner Materialität und Formensprache ist es der Tradition verpflichtet, durch die
pragmatische Umsetzung und Neuinterpretation alter Strukturen ist es aber vor allem ein
Beispiel zeitgemäßer moderner Architektur. Im Jahr 1999 erhielt es unter anderem dafür den
Holzbaupreis.
(Ulrike Rohrhofer)
Bauherr Familie S
Planung Dietrich | Untertrifaller Architekten
Projektleitung W. Felder
Bauzeit 1996 - 1998
Standort A-6863 Egg
Nutzfläche 182 m²
Kubatur 2.023 m³
Auszeichnungen 1999 Holzbaupreis
Vorarlberg
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz
HÄUSER
Haus B, Bregenz
Das alte Vorfeld der Bregenzer Oberstadt bildet heute einen Park mit mächtigen Bäumen. Am
mauergesäumten, steilen Aufgang zum alten Stadttor steht bungalowartig das Wohnhaus,
dessen zwei Teile eingangsseitig in eine naturholzverbretterte und in eine eternitverschalte
Hälfte geschieden sind. Die von Mauer und schmaler Pforte nach außen abgeschirmte
Eingangsseite wirkt trotz ihrer Geschlossenheit nicht abweisend, weil die Eingangstüre
verglast ist und sich darüber ein breiter Durchblick zu einer Terrasse öffnet. Und das
querliegende Ausblicksfenster im Arbeitsraum ist proportional auf die eternitverkleidete
Fläche abgestimmt, sodass die Wirkung die eines Sehschlitzes übersteigt. Der niedrigere
Schlafbereich trägt die geschützte Dachterrasse, er ist massiv gebaut, während das
Tageswohnen mit Blick auf Unterstadt und See, unter dem Schirm einer extrem schlank
aufgestelzten Dachplatte versammelt ist. Rahmenartig gefaltete Scheiben fassen die Hälften
vorn und hinten wieder zusammen und schaffen eingangs- und gartenseitig geschützte
Vorbereiche. Im Innerem scheidet ein Gang, vorn und hinten verglast und gerade vom Eingang
bis zum Garten durchlaufend die beiden Hauptfunktionsbereiche. Er zählt zum niederen Teil.
Da die räumliche Abgrenzung zur Wohnzone mittels möbelartigen Elementen erfolgt, ordnet er
sich hingegen grundrisslich dieser zu. Diese räumliche Überlagerung ist zugleich funktional,
indem der Gang beide Teile bedient und wieder zusammenbindet. Doch ist er auch
eigenständiger Längsraum, definiert von den stirnseitigen Öffnungen. An dem integralen
räumlichen Gebilde greifen die Komponenten komplex ineinander, wobei den daraus
entstehenden räumlichen Verdichtungen und Überlagerungen prinzipielle Funktionen
zugeordnet sind. So setzt sich beispielsweise die Außenstiege zur Dachterrasse fort in einem
Oberlichtaufsatz für die Schlafzimmer, der zugleich als Brüstung dient. Gartenseitig werden
die raumhohen Glaswände des Wohnraums von verschieden tiefen Dächern beschirmt, die
zusammen mit den Holzbohlenplattformen eine räumlich-funktionale Übergangszone
erzeugen. Klarheit, Akuratesse und Verbindlichkeit vereinigen sich damit zu einem
harmonischen Ganzen.
(Walter Zschokke, 2001)
Bauherr Familie B
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung W. Felder
Bauzeit 1995 - 1996
Standort A-6900 Bregenz
Nutzfläche 120 m²
Kubatur 510 m³
Auszeichnungen 2001 Vorarlberger
Holzbaupreis
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
PROJEKTSAMMLUNG
5 Innenräume, Ausstellungen
AKTUELL BÜROERWEITERUNG, BREGENZ
Mehr Informationen énden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
INNENRÄUME, ÖFFENTLICHE BAUTEN
Rural Urbanism, Meran
In Vorarlberg, dem westlichsten Bundesland Österreichs, ist das Klima für hochwertige
Architektur günstig. Den "Baukünstler" , die als Pioniere in den 1980er Jahren erstmals
international Interesse weckten, folgte eine zweite Generation nach, die nach Studium und
Praxis ins Land zurückkehrte, um diese guten Bedingungen zu nützen und sofort mit Bauen
anzufangen. Helmut Dietrich und Much Untertrifaller gehören zu den erfolgreichsten dieser
Generation. In den vergangenen 15 Jahren haben sie mehrere gewichtige Wettbewerbe
gewonnen und ein breites Oeuvre geschaffen, das vom Einfamilienhaus zur Wohnhausanlage,
vom lokalen Museum bis zum Festspielhaus, vom Gewerbebetrieb bis zur
Hochschulsportanlage und von der Einrichtung von Cafés bis zur umfangreichen
Revitalisierung alter Bausubstanz reicht.
Ausgebildet an der Technischen Universität Wien, wurden sie geprägt von der großen Lehrerund Architektenpersönlichkeit Ernst Hiesmayr (1920 bis 2006). Schon mit ihren frühen Bauten
bewiesen sie je ihr Talent. 1992 gewannen sie den internationalen Wettbewerb für das
Festspielhaus Bregenz, 1994 erfolgte der Schritt zum gemeinsamen Büro in Bregenz. Das
Festspielhaus wurde, in zwei Etappen gänzlich umgestaltet und erweitert, 2006 vollendet,
außerdem entstanden das Bad und Veranstaltungszentrum arlberg.well.com in St. Anton, die
erste Passivhausschule in Klaus (Vorarlberg) und die neue Veranstaltungs- und Musikhalle im
Wiener Stadthallenkomplex sowie zahlreiche weitere große, aber durchaus auch kleine
Bauaufgaben. Dabei gilt ihr Engagement - unabhängig von der Dimension der Bauten - der
Qualität in Konzeption, architektonischem Ausdruck und Detailgestaltung.
Seit einigen Jahren lassen D | U Architekten ihre Werke von Bruno Klomfar fotografieren. Der
Vorarlberger mit Schwerpunkt Architekturfotografie hat sich in der anspruchsvollen Wiener
Szene eine zunehmend anerkannte Position geschaffen. Sein Blick auf Baukörper und Räume
zeugt von tiefem Einfühlungsvermögen in Architektur und Topografie, ebenso allerdings von
der Erarbeitung eines künstlerischen Standpunkts. Seine Aufnahmen geben über ihren
dokumentarischen Wert hinaus gleichsam einen Kommentar über das fotografierte Bauwerk.
Damit erhält die Architekturausstellung der beiden Vorarlberger Architekten Helmut Dietrich
und Much Untertrifaller zugleich eine Präsentation von Fotografien des Vorarlberger
Architekturfotografen Bruno Klomfar.
(Kunst Meran, 2008)
Fotos zur Ausstellung im AIT-Salon Köln 2013
Bauherr Dietrich | Untertrifaller,
Kunst.Merano.Arte
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung J. Wellmann
Bauzeit 2008
Partner Kurator: Zschokke, Wien | Fotos:
Standort Meran (I), Berlin (D), Paris (F),
Klomfar, Wien | Grafik: Bohatsch Partner,
Wien (A), Zürich (CH), Prag (CZ), Klagenfurt
Wien
(A), Köln (D), Hamburg (D)
Nutzfläche ca. 360 - 450 m² Ausstellungsfläche
Baukosten 120.000 Euro
Anzahl 20 Projekte, 200 Fotos
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
INNENRÄUME
New Alpine Residences, New York
Die erfolgreiche von der Architekturkritikerin Liesbeth Wächter-Böhm kuratierte
Wanderausstellung "Austria West", die zeitgenössische Architektur aus Vorarlberg und Tirol
präsentiert, machte 2004 auch in New York Station. Dort - Amerikaner leben zumeist in
Einfamilienhäusern - wollte eine zusätzliche Schau die zahlreichen attraktiven
Einfamilienhäuser der beteiligten Architekten in knappster Form interessierten Laien näher
bringen. Sie wurde im ersten Stock des Österreichischen Kulturforums die Ausstellung "New
Alpine Residences" drei Monate lang gezeigt.
Als Originalexponat und Beispiel für zeitgenössische Innenräume der Region wurde eine Box
aus Vorarlberger Weißtannenholz aus vielen gehobelten zehn Zentimeter breiten Brettern
eingebaut. Die Raumhöhe von 2,05 Metern entspricht den Stuben alter Wälderhäuser, doch die
minimalistische Sitzbank vor der Diaschau ist mit dem Boden verwachsen, und unter dem
Stiegenlauf fand eine supponierte Feuerstelle Platz. Die Projektionsfläche ist exakt vor dem
verdeckten Fenster angeordnet. Damit bezieht sich der ansonsten autonome Einbau auf die
Architektur des Österreichischen Kulturforums von Raimund Abraham.
Die etwa drei Dutzend Einfamilienhäuser wurden als Baumassenmodelle aus Holz im Maßstab
1:333 in Augenhöhe aufgereiht. Informative Karten mit Fotografien, Plänen und einer kurzen
Erläuterung konnten aus darunter befindlichen Fächern entnommen werden. Die Fotografien
waren dann in steter Folge groß als Projektion zu sehen. Den temporären Einbau fertigten
zwei Bregenzerwälder Tischler Wolfgang Schmidinger und Wolfgang Meusburger in New York.
Sie sind an der initiativen Handwerkergemeinschaft Werkraum Bregenzerwald beteiligt, die
zeitgenössische Möbelentwürfe zur Serienreife entwickelt, produziert und vertreibt. Das
Beispiel belegt, wie eng die Kooperation von Architekten und Handwerkern in der Region
Bregenzerwald ist. Einen sinnlichen Begriff vom Wohnen in Holz bot den Besuchern auch der
feine Duft von frisch geschnittenem Weißtannenholz, der sich von dem Harzgeruch der Fichte
deutlich unterscheidet.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Österreichisches Kulturforum
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung J. Wellmann
Bauzeit 2004
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Tischler: W. Schmidinger, W.
Meusburger
GEWERBEBAUTEN, INNENRÄUME
Casino, Bregenz
An der Bodenseepromenade, in unmittelbarer Nähe zu Festspielhaus und Seebühne, wird seit
1986 das Casino Bregenz betrieben. Abgesehen von Umbauten Anfang der 90er Jahre
präsentierte sich dieses bisher architektonisch im Stil der 80er Jahre verspielt postmodern.
Das Büro Dietrich| Untertrifaller in Kooperation mit Gregor Eichinger erhielt von den Casinos
Austria den Auftrag für einen gesamten Umbau des Standorts Bregenz. Als erste Baustufe
konnte von Mai bis November 2010 die Umgestaltung des Eingangsbereiches und eines Teils
des Restaurants bei vollem Casino-Betrieb realisiert werden.
Ein Relaunch mit zeitgemäßer architektonischer Aussage: Neue Farben, Formen und Licht
erzeugen ein komplett anderes Ambiente. Die einzelnen Bereiche Foyer, Rezeption und
Restaurant werden stärker akzentuiert, indem unterschiedliche Themen aufgegriffen werden.
Nach Betreten des Casinos durchschreitet man das Entrée, in dem bereits einige Elemente der
Umgestaltung erkennbar sind: Zur Rechten ein weicher Vorhang aus transluzentem Stoff, zur
Linken ein metallener Kugelvorhang. Sie schmiegen sich an die bestehenden Wände, runden
den vieleckigen Grundriss ab und schaffen einen fließenden Übergang in das zentrale Foyer
mit Garderobe. Wie bereits im Entrée erhellt ein großer Leuchtring an der Decke neben vielen
kleinen Lichtspots den hohen Raum. Kunstlicht wird Tageslicht vorgezogen, um die künstliche
Welt des Casinos zu unterstreichen. Der Steinboden mit Marmorintarsien bleibt erhalten.
Über die geschwungene, als Volumen neu interpretierte, Treppe gelangt man in das
Restaurant im ersten Stock. Durch Wandöffnungen wird es zum Teil des Foyers, wobei
beidseitig angebrachte raumhohe Ketten-Vorhänge als Filter dienen. Das alte Restaurant wird
komplett entkernt und als fließendes Raumkontinuum angelegt. Mehrschichtige Vorhänge vor
der Glasfassade vermitteln eine Ahnung vom Außen, filtern aber die Sicht. Schwere Vorhänge
fungieren als Raumteiler, die bei Bedarf séparéeartige Räume herstellen. Der von Gregor
Eichinger entworfene Teppich nimmt das Thema Casino mit einem Muster aus
Spielkartenmotiven auf.
Am Ende des Foyers, dient die Rezeption als Schwelle zwischen Außenwelt und Spielsaal.
Bewusst niederer und dunkler gehalten wird dieser Bereich zu einer Art Tunnel als
Einstimmung auf die helle, glitzernde Casinowelt. Brombeer- und Magentatöne ziehen sich von
Decke über Wände und Boden bis zu den Oberflächen der Einbauten durch. Wie bereits im
Restaurant nimmt auch hier das Teppichmuster ein Element des Casinos auf - die Jetons. In
einer zweiten Bauetappe ist nach selbigem Konzept ein kompletter Umbau des Casinos
angedacht. (Julia Ess, 2013)
Bauherr Casino Austria
Planung Dietrich | Untertrifaller und G.
Eichinger
Projektleitung S. Gaudl
Bauzeit 2010
Standort A-6900 Bregenz, Platz der Wiener
Symphoniker
Nutzfläche 500 m²
Baukosten 0.9 Mio Euro
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik: Mader Flatz, Bregenz |
Haustechnik: Pflügl & Roth, Bregenz |
Elektro: Tre-con mfec, Wien | Lüftung:
Klimaplan, Hohenems | Beleuchtung:
Zumtobel Licht, Dornbirn
HÄUSER, INNENRÄUME
Ferienhaus A, Davos
"Dieses Haus in kein Möbel, das ist Kultur, vergossen mit dem Innenraum". Nicht nur
Literaten, auch Handwerker entwickeln Poesie, wenn sie das Resultat eines perfekten
Zusammenspiels von Idee und Ausführung beschreiben. Der Umbau eines traditionellen
Ferienhauses, das sich dank seiner neu erworbenen Qualitäten mehr und mehr zum Alterssitz
entwickelt hat, ist der Anlass für diese Euphorie.
Hoch über dem Tal und mit Blick auf mehrere Dreitausender liegt das Ensemble zweier
kleiner Ferienhäuser aus den 1960er-Jahren. Mit kompakten Abmessungen von 8 mal 8
Metern bilden sie halb versetzt ein intaktes Ensemble, das durch den Umbau des unteren
Gebäudes nicht gestört werden sollte. In den ursprünglich zweigeschossigen Baukörper
wurden drei Ebenen buchstäblich millimetergenau eingefügt. Drei Gästezimmer im Sockel, ein
überhoher Wohnraum, der bis unters Dach reicht und eine offene Galerie als Schlafbereich mit
Bad stehen jetzt zur Verfügung. Ferner wurde das Dach um einen Meter angehoben und Bad
sowie Nebenräume dicht unter die Dachkonstruktion eingepasst. An der Westseite wurde ein
Fenster zu einem veritablen Panoramabild verbreitert.
Der gesamte Innenraum wurde optimal genutzt und in seinen Proportionen sorgsam
ausbalanciert. Das Haus wurde komplett mit leicht geölter Weißtanne ausgekleidet. Mit hoher
Präzision sind Innenausbau und Möbel zu einer Gesamtheit vereint. Um die Passgenauigkeit
noch weiter zu erhöhen, wurde sogar das verwendete Massivholz auf die mittlere
Luftfeuchtigkeit der Graubündner Gebirgsregion heruntergetrocknet. Die Küche wurde aus
widerstandsfähigerem Ahornholz gefertigt, das sich - gut ausgesucht - nur unmerklich vom
Tannenholz unterscheidet. Die markante Tischplatte ist aus zwei breiten, unbehandelten
Ulmenbrettern zusammengesetzt. Der Einbau eines Ofens aus geöltem Schwarzblech unter
der Treppe schuf zudem einen metallenen Kern als Kontrast zur samtenen Haut des
Tannenholzes.
Zimmermann, Tischler, Schlosser und Steinmetz waren ausgesuchte Partner aus dem
Bregenzerwald und wurden ihrem Ruf mehr als gerecht. In perfektem Zusammenspiel wurden
die großteils vorgefertigten Elemente in langen Arbeitstagen zueinander gefügt. Eine
vergleichbare Praxis war für die Vorarlberger Barockbaumeister und ihre Handwerkszünfte
typisch, die in die Fremde zogen, um dort gemeinsam ihre Baukunst umzusetzen.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr Familie A
Planung Dietrich | Untertrifaller Architekten
Projektleitung E. Höscheler
Bauzeit 2005
Standort CH-7270 Davos
Nutzfläche 134 m²
Kubatur 540 m³
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Statik Holz: Merz Kaufmann,
Dornbirn | Statik Beton: Mader Flatz,
Bregenz
INNENRÄUME
Deuringstraße elf, Bregenz
Der Wunsch nach einem öffentlichen Wohnzimmer in der Stadt, war hier der Vater des
Gedankens. So entstand im Zuge des Umbaus eines Stadthauses in Bregenz ein klassisches
Kaffeehaus. Anfangs fast so etwas wie ein privater Luxus - denn Bauherr und Architekt
wohnten selbst im Haus - war es zunächst sicher ungewöhnlich im Traditionsland des trauten
Einfamilienhauses. Doch es gibt sie auch hier: die Stammgäste für den schnellen
Frühstückskaffee, die vormittäglichen Zeitungsleser und die täglichen kleinen Treffen.
Fünf Stufen führen eine Eingangsnische hoch in die ehemalige Werkstatt einer Tischlerei. Zwei
hohe Räume, ein dunkler Akazienboden und eine sachlich-glatte Wandvertäfelung bilden den
Rahmen für ein dezentes Spiel mit verschiedenen Atmosphären. Als zeitgemäße Interpretation
einer städtischen Institution zeigt das Café seine Anspielungen und Zitate mit intimem
Charme.
Die Idee des Clubs steht hinter den mit dunkelbraunem Nappaleder gepolsterten Bänken
entlang der Wände. Im Kontrast dazu stehen harte Holzstühle mit Armlehnen, die als
Modifikation einer klassischen Form aus den 1950er-Jahren entstanden sind. Zeitlos ist auch
das Design der Tische. Auf einem Podest im rückwärtigen Teil befindet sich die Bar. Der
Tresen wird umspannt vom Rahmen eines Betonfertigteils, gut abgegriffen, speckig, grau. Eine
typische Barbestuhlung wurde vermieden. Stattdessen gibt es, etwas erhöht und in sicherer
Distanz, hinter Stehtischen eine weitere Bank als Gegenüber, von der aus sich die Welt und der
Tag betrachten lässt. Zwei Durchgänge führen hinter die Kulisse. Toiletten und Küche liegen
als Abschluss in der Tiefe des Hauses. Das Licht wird dezent eingesetzt. Der sanft-matte Glanz
von der hinterleuchteten und mit Flaschen bestückten Rückwand der Bar wird an den Tischen
vorsichtig ergänzt durch konzentriertes Licht aus einem hochwertigen Strahlersystem, das aus
den breiten Zwischenräumen nüchtern-weißer Deckenfelder fällt.
Damit wird jedes auch geschäftliche Gespräch durch einen Hauch Sachlichkeit unterstützt.
Wenn im Sommer die weit ausladenden Schwingflügel geöffnet sind, überblickt man wie von
Logenplätzen aus das Leben und Treiben in der schmalen Altstadtgasse. Für unterschiedliche
Stimmungen ausgelegt, wird das Café vornehmlich von Stammgästen bevölkert, die es
aufgrund seines differenzierten Ambientes schätzen.
(Walter Zschokke, 2008)
Bauherr H. Baschnegger
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung S. Gaudl
Bauzeit 2003
Standort A-6900 Bregenz, Deuringstraße 11
Nutzfläche 81 m²
Kubatur 356 m³
Baukosten 0.4 Mio Euro
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Edelhofer, Bregenz |
Haustechnik: Synergy Dornbirn | Statik:
Mader Flatz, Bregenz | Bauphysik: Weithas,
Hard
INNENRÄUME
Schauspielhaus, Wien
Der Theatersaal des Schauspielhauses an der Wiener Porzellangasse befindet sich unter dem
Hof eines Gründerzeithauses. Das Foyer an der Straßenfront soll daher aufmerksam machen
und die Erwartungen der Besucher wecken. Der kurze Weg über abgewinkelte Treppen ins
Untergeschoss ist als Transformationsraum inszeniert, der auf die verfremdete Realität des
Schauspiels einstimmen soll. Im Nebenhaus, direkt vom Foyer zugänglich, dient die S-Bar vor,
während und nach der Vorführung, aber auch tagsüber als Treffpunkt.
Das leuchtend rote Logo, eine Schlange in S-Form, prangt neben dem Hauptzugang am
Mezzaninfenster. Der Vorraum mit seinem geschliffenen Betonboden ist hell erleuchtet. Nach
links geht es zur Bar, doch wie eine Guckkastenbühne zieht der allseitig scharlachrot
ausgemalte, breite Abgang magisch an. Vorbei am ersten Absatz, wo die Besucher die
Garderobe abgeben können, steigen sie weiter hinunter in den roten Schlund. Leuchtvitrinen
mit den vergrößerten Nahaufnahmen von rosa Wollflor exponieren die Eintretenden mit einem
kräftigen Seitenlicht und lassen sie Teil des Vorspiels werden. Die S-Bar weist hinter fünf
hohen Korbbogenfenstern einen breiten Gastraum mit einer langen Schanktheke aus
Feinbeton auf. Davor reihen sich platzsparend Doppeltische mit bequemen kleinen Fauteuils.
Wie im Theaterfoyer ist der Boden aus geschliffenem Beton, und auch hier spannt sich an der
Decke das auf Textil gedruckte, vergrößerte Muster einer Schlangenhaut. Hinter dem
Flaschenregal erscheint hingegen wieder der rosa Wollflor. Portalen gleich, führen zwei die
Bar flankierende verzunderte Stahlrahmen über einige Stufen zu den beiden Extrazimmern im
rückwärtigen Teil.
Die Härte des Stahls sowie des Betons und der fotografisch verfremdete Wollflor erzeugen die
für eine Bar erwünschte gestalterische Spannung. Während das Separee links von der Theke
erneut tiefrot herausleuchtet und mit breiten Polsterbänken als Lounge eingerichtet ist,
erweist sich der Raum zur Rechten als klassischer Restaurantbereich mit weißen
Tischdecken. Parkett und Wandverkleidung sind aus dunklem Robinienholz, nur an der Decke
provoziert wiederum die Schlangenhaut und erinnert an den Gesamtzusammenhang. Mit
begrenzten Mitteln gelang es sowohl im Foyer als auch in der Bar, den Räumen einen
individuellen Charakter zu geben, der das Publikum, ob da oder dort, nicht unbeteiligt lässt.
(Walter Zschokke, 2002)
Bauherr Schauspielhaus Wien
Planung Dietrich | Untertrifaller
Projektleitung M. Hämmerle
Bauzeit 2002
Standort A-1090 Wien, Porzellangasse 13
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
Partner Bauleitung: Justin, Wien |
Haustechnik: PPS Engineering | Statik:
Vasko, Wien
INNENRÄUME
Naschmarkt Deli, Wien
Der Naschmarkt, der bekannteste der Wiener Märkte für Frischobst, Gemüse und
levantinische Köstlichkeiten, weist neben zwei Hauptzeilen eine Nebenzeile auf, in der die
Geschäfte längst nicht mehr florierten. Hier entwickelte sich hingegen eine immer besser
besuchte "Beisel"-Strecke mit attraktiven Gastgärten. Die zwar einheitlichen, aber baufälligen
alten Marktstände mussten allerdings nach den Auflagen des Magistrats erneuert werden.
Eines der ersten dieser neuen Lokale war das "Deli", das zugleich einen qualitativen Maßstab
vorgab.
Die äußeren Maße des Gebäudes standen fest: 25 Meter lang, fünf Meter breit; ebenso waren
die Höhe, das flache Zeltdach mit großem Überstand und sogar der dunkelgrüne Anstrich
festgelegt. Der gestalterische Ansatz für das Äußere verlegte sich daher auf eine Verfeinerung
des architektonischen Ausdrucks. Die Stützen sind schlank, die Profile zart und die
Proportionen wohl abgewogen. Nur ein ganz kleiner Teil des Gebäudes am nordöstlichen Ende
ist geschlossen, alle übrigen Flächen samt Fensterbrüstung und Oberlichtern sind verglast,
wobei sich die Hauptfenster pneumatisch hochklappen lassen, wie die Hecktüren von
Automobilen.
Wenn im Sommer alle Fenster ausgefahren und Gastgarten samt Innenraum bis auf den
letzten Platz besetzt sind, das Personal hin und her wirbelt, die DJ-Musik zusätzlich den Raum
füllt, dann wandelt sich der von der Längsform evozierte Eindruck eines gemütlichen
Flusskahns, und es gilt: "Alles klar zum Gefecht!" In ruhigeren Zeiten lässt sich die lange,
parallelen Schanktheken aus massiven Ahornholztafeln bewundern, die von der Küchenzelle
ausgehen und auch als Bar dienen. Es gibt keine Rückwand, der Gang liegt in der Mittelachse.
Hier wird alles zum Laufsteg, die Leute an der Bar und an den Tischen im transparenten
Gebäude sind ebenso exponiert wie das Personal. Darum kommen sie her: zum Sehen und
Gesehen werden. Und doch lohnt das Innere des Bauwerks eine weitere Betrachtung. Die
Fenstersteher und -rahmen kontrastieren mit einem zu Oliv tendierenden Grüngelb zum
Dunkelgrün der Fassade. Die Tische aus Ahornholz, gebleicht vom regelmäßigen Abwischen,
und die bequemen Sessel aus Buchenholz in klassischem Design der späten 1930-Jahre
schaffen eine solide, auf Dauer angelegte Atmosphäre. Die mit vergrößerten Kaffeebohnen
bedruckte, den Raum integrierende Textilbespannung an der Decke verbindet Exotik mit der
Wiener Tradition des Kaffeetrinkens.
(Walter Zschokke, 2001)
Bauherr Kilicdagi und Dogan
Planung Dietrich | Untertrifaller
Bauzeit 2001
Standort A-1040 Wien, Naschmarkt
Nutzfläche 110 m²
Kubatur 400 m³
Auszeichnungen 2005 Wien Wood
Mehr Informationen finden Sie auf www.dietrich.untertrifaller.com
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