Dietrich Lohff, geboren 9. 1. 1941, verstorben 1. 10. 2016 Es war für

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Dietrich Lohff, geboren 9. 1. 1941, verstorben 1. 10. 2016
Es war für uns ein Schock, als er Ende 2012 wegen einer plötzlich
auftretenden schweren Augenerkrankung jäh aus seinem Wirken
als Chorleiter und Organist der Kirchengemeinde gerissen wurde.
Seitdem verschlechterte sich auch sein allgemeiner Gesundheitszustand zunehmend und er wurde schwerstkrank.
Im vergangenen Jahrhundert bis heute nimmt er in der 135–
jährigen Geschichte des Chores eine besondere Stellung unter
allen bisherigen Chorleitern ein, da er derjenige ist, der am
längsten – 25 Jahre lang – dieses Amt innehatte. 1962 übernahm
er nur „vertretungsweise“ als junger Student den Chor und blieb
fast neun Jahre. Höhepunkte dieser Zeit waren die Aufführungen
der Johannes – Passion von Heinrich Schütz, der Markus – Passion
von Reinhard Keiser und die Aufführung seiner lautstarken
Rockmesse „mass in rock“.
Ab 1964 leitete er ebenso den Posaunenchor. Dadurch kam es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den beiden Chören, während der sogar eine Schallplatte entstand:
„Motetten und Bläsermusik“.
1971 verließ er Dossenheim, doch die Freundschaft zum Chor blieb bestehen. So waren die
Sänger/Innen dabei, als 1985 die von ihm komponierte „Psalmkantate“ uraufgeführt wurde. Im
Jahre 1997 kam er wieder zurück. Unvergessliche Meilensteine der gemeinsamen Arbeit
bleiben für uns vier Aufführungen:
Die Uraufführung seiner Kantate „Die Schatten Gottes auf Erden sind Licht“ anlässlich der
Einweihung der neuen Orgel (2002), die Uraufführung der „Psalmen wider die Angst“ mit der
beliebten Motette „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ (2004), die Kirchenoper
Luther“ zusammen mit der Kantorei der Lutherkirche Karlsruhe ((2007) und 2011 das
Passionsoratorium „Der Weg nach Golgatha“.
In Presseberichten wird Dietrich Lohff als einer der wichtigsten Komponisten geistlicher Musik
unserer Zeit bezeichnet. „Religiöse, sozialkritische oder ethisch aufrechte Botschaften mit
musikalisch anspruchsvollen und zugleich populären Mitteln zu vermitteln, darum ging es
Dietrich Lohff in seinen großen Chorwerken.“ (RNZ) National wie international berühmt
wurde er vor allem durch sein „Requiem für einen polnischen Jungen“ nach Texten von Opfern
des Faschismus.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde ihm das Komponieren Passion und Erfüllung. So entstanden
unzählige geistliche Werke. In unserer Chorliteratur finden sich über 50 Chorbearbeitungen
und Kompositionen von Dietrich, die er dem Kirchenchor gewidmet hat. Dafür schulden wir
ihm großen Dank.
Besonders engagiert und für uns nachvollziehbar erläuterte er uns in den wöchentlichen
Chorproben seine Vertonungen biblischer Texte. Wir danken ihm für seine Geduld mit uns, für
seinen Humor, mit dem er uns ermutigte und nicht zuletzt für seine unterhaltsame Art, mit
Anekdoten und Informationen aus der Musikgeschichte die Probenarbeit abwechslungsreich zu
gestalten.
Es gäbe noch viel mehr über unseren langjährigen Chorleiter Dietrich Lohff und sein Schaffen
zu berichten. Wir mussten endgültig Abschied von ihm nehmen und tragen die dankbaren
Erinnerungen in unseren Herzen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Vera Nettesheim, Werner Gauß
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