energiebewusstes Bauen - BAUZENTRUM E-BAU

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Bauzentrum e-bau 5/2010
BAUZENTRUM
E-BAU
ISSN 1863-9453 · Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure · Ausgabe 5/10 · 73945
Bauen mit Holz
Preis € 5,00
e ne rg ie b e wu sste s Ba u e n
Kreissparkasse Walsrode mit „Tonality Classic Oberflächenveredelt“ in hellgrau
Schöne Böden!
Triflex Creative Design
„Kaum vorstellbar,
dass das ein Terrassenboden ist!”
Kreative Balkon- oder Terrassenoberflächen sind keine Kunst!
Triflex Creative Design verbindet die sichere, dauerhafte Abdichtung von Balkonen,
Terrassen und Eingangsbereichen mit einer unendlichen Vielzahl von individuellen
Gestaltungsmöglichkeiten. Ob klassische Fliesenoptik, kreative Muster, Firmen- und
Vereinslogos oder Namenszüge – fast alles ist machbar!
Ihr Nutzen:
· schnell verarbeitbar: dauerhafte Abdichtung
und kreative Oberfläche an einem Tag
· bereits nach 30 Minuten regenfest
· jede Balkon-Geometrie lässt sich gestalten
· kein Staub, kein Dreck
· Sie können minimale Aufbauhöhen
und geringe Flächengewichte realisieren
Flüssigkunststoff-Abdichtungen und
-Beschichtungen für Balkone, Terrassen
und Eingangsbereiche
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Editorial
U
nser Verband ist ein geschätzter
­Gesprächspartner bei anderen Berufsverbänden,
Architektenkammern, Behörden sowie Gremien und Organisationen, die der Durchsetzung der
Anliegen der Architekten dienlich sind.
­Dabei setzen wir uns insbesondere für die
Interessen der kleinen und mittleren Architekturbüros, deren Inhaber, Angestellten
und freien Mitarbeiter ein.
Wir treten ein für:
Die Unabhängigkeit der Planung.
Der Erhalt der Unabhängigkeit und die treuhänderische Tätigkeit von Architekten zum
Die Scheinprivatisierung von vormals
­öffentlichen Planungsbüros und planerische
Nebentätigkeiten von öffentlich Bedien­s­
teten müssen rigoros unterbunden wer­den.
Die Einführung eines Bundeszentralregis­
ters für Architekten.
Bisher führen die Architektenkammern in
­jedem Bundesland eine eigene Liste der
­Architekten, Architektinnen und Stadtplaner
nach Fachgruppen und Hauptwohnsitz bzw.
Hauptniederlassung. Will ein Architekt in
verschiedenen Bundesländern tätig werden,
benötigt er eine Mehrfachmitgliedschaft in
mehreren Länderkammern. Unser Ziel ist
Aufgaben und Ziele des VDA e.V.
Vorteil der Allgemeinheit und des Auftrag­
gebers muss weiterhin gewährleistet sein.
Die Vereinheitlichung der deutschen Lan­
desbauordnungen.
Sechzehn deutsche Landesbauordnungen
erschweren für den Architekten das grenzüberschreitende Planen von Bundesland zu
Bundesland. Die deutschen Landesbauordnungen müssen endlich vereinheitlicht
­werden, denn dann kann schneller gebaut
werden, können Baukosten und Bauschäden
vermieden werden und die Verbraucherfreundlichkeit nimmt zu
Die Sicherstellung auskömmlicher Hono­
rare für Architekturleistungen.
Die Unterbindung von Scheinprivatisie­
rung.
Angestellte des Staates bei öffentlichen Behörden, z. B. bei Bauämtern, treten immer
häufiger in Konkurrenz zu privaten Planungsbüros und zu freiberuflichen Archi­
tekten; Baubehörden lagern Tätigkeiten
in ­eigene GmbHs aus. Dies ist eine Ver­
zerrung unseres wirtschaftlichen Systems!
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
die Einführung eines Bundeszentralregister
der Architekten, Architektinnen und Stadtplaner, in dem alle eingetragen werden.
­Dadurch ist die Berufsbezeichnung „Architekt“ geschützt und das Mitglied hat alle
­Berufspflichten und Berufsrechte. Mehrfachmitgliedschaften in mehreren Architekten­
kammern fallen nicht mehr an!
Die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für
­unseren Berufstand.
Die Verhinderung des Preiswettbewerbs
beim Honorar.
Die Verbesserung der Berufsausbildung.
Ohne die Chancengleichheit des Nachwuchses im internationalen Vergleich oder gegenüber den sonstigen Planfertigern zu beeinträchtigen, keine unnötige Verlängerung
von Ausbildungszeit oder Praktikum aber
praxisgerechtere Ausbildung mit Pflicht­
fächern auch in EDV und CAD!
Lernen Sie uns persönlich kennen, wir
würden uns freuen, Sie auf unserem Messestand auf der BAU 2011 begrüßen zu dürfen.
1
Inhalt
Editorial Seite 1
Inhalt
Seite 2
So schön wie einst im Mittelalter
Seite 4
Tom Kriegers Werbeplakat
BAU 2011
Seite 7
LifeCycle Towers – ein Holzhoch-
haus mit bis zu 30 Stockwerken
Veranstaltungen
Seite 16
Passivhaus-Institut
Größte Passivhauswohnsiedlung
in Innsbruck erfüllt Erwartungen
Seite 32
7. Tage des Passivhauses
Seite 34
Seite 18
Preisverleihungen
Seite 20
15. Internationale Passivhaustagung Seite 35
Wettbewerbe
Seite 23
Denkmalpflege
Seite 24
Dämmsystem THERMOLUT® zur Seite 36
Wahrung historischer Fassaden
Titel
Tonality Fassadenziegel
von Eternit
Seite 8
Berlin News
Malerischer Dialog
Sanierung einer Kirche in Effelter
Deutsches Architektur Museum
Seite 38
Bauen mit Holz
Bauen mit Brettsperrholz
Seite 10
American Hard Maple
gibt bei Renovierungsprojekt
in Paris den Ton an
Seite 12
Fassade aus Holzwerkstoff-Tafeln
Seite 14
Tonality Fassadenziegel verbinden Graffitischutz, Beständigkeit und Widerstands­
fähigkeit mit leichter Verarbeitung, Wirtschaftlichkeit und Ökologie.
Bericht ab Seite 8
2
4. INTERNATIONALER ­
HOCHHAUS PREIS
Seite 26
Denkmalgeschütztes Seite 40
Wohngebäude erhält Fertigteilkreuz
Buchvorstellung
Seite 28
Messen
News
Seite 30
Impulsgeber Baufachmessen: Seite 42
Verändern sich die Schwerpunkte?
Fassadenansicht der Freien Schule AnneSophie in Künzelsau: Die auf die Oberfläche
abgestimmte Grundierung unterstreicht die
natürliche Struktur des Furnierschichtholzes.
Bericht ab Seite 14
Das erste europäische Einrichtungshaus im
Passivhaus-Standard steht im Erolzheim
(Baden-Württemberg) und kann am Tag des
Passivhauses besichtigt werden.
Bericht ab Seite 34
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Wohlfühlhaus bestätigt Markttrend Seite 44
Der Baustoff Holz zeigt was er kann
Auf der BAU 2011
Seite 46
Neubau einer Auto-Wasch- und
Serviceanlage in Stuttgart
HI-MACS® Eden:
zukunftsorientierter,
ökologischer Mineralwerkstoff
Seite 48
Holzwerke Ladenburger
stellt ihren Neuzugang vor
Seite 59
Moderne Büro-Architektur
in London
Seite 60
„InTouch“
Ganzkörperliche Vitalisierung
Seite 62
ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH
Seite 63
Gebäudeleittechnik
im Erlebnishotel Port Royal
Seite 64
Barrierefrei mit automatischen
Rollladen- und Sonnenschutz­systemen
Seite 67
SCHOTT Solar nimmt eigene Photovoltaik-Anlage
in Betrieb
Seite 68
Decken-Dämmelemente MV
Seite 70
Zeit für Herbststürme
Seite 71
VDA ZDI U.B.I.-D.
Seite 72
Impressum
Seite 80
Seite 50
Sanierung eines Seite 51
Mehrfamiliengebäudes in München
Sicherheit an Grundschule mit
DORMA Zutrittsverwaltung
Seite 52
Sonderprodukte auf Basis
von MMA-Harzen
Seite 55
Ensemblewirkung mit Energiesparpotenzial
Interview zur energetischen Sanierung des
Landratsamtes Böblingen. Eine einheitliche
Optik, mehr Raum für die Beschäftigten und
moderne energiesparende Fassadentechnik.
Bericht ab Seite 56
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Seite 56
Seite 47
Berichte
Brandfeste Sanierung und ­
Denkmalpflege
Interview zur energetischen Sanierung des
Landratsamtes Böblingen
Das Erlebnishotel Port Royal am Heidepark
Soltau. Angenehme Stimmung mit gedämpf­
ter Beleuchtung im Restaurant „Die Schatz­
insel“.
Bericht ab Seite 64
EXPO 2010 in Shanghai – SCHOTT Solar
trägt mit Spezialgläsern und Lichttechnik
zum Deutschen Pavillon bei.
Bericht ab Seite 68
3
Titel
So schön wie einst im Mittelalter
Triflex ProDrain rettet Burganlage Blankenberg
M
ehr als 500 Jahre thront der Bastionsturm der Burganlage Blankenberg als Teil der historischen
Stadtmauer über dem Siegtal. Damit der
Turm als Ausflugsziel auch in Zukunft
­Regen, Hitze und Frost standhält, haben
Fachverarbeiter der Wierig Liquid GmbH
Abdichtungstechnik aus Siegburg die Treppenanlage sowie die Aussichtsplattform
mit dem Balkon Abdichtungssystem Triflex
BTS-T abgedichtet. Nicht einmal sechs
­Wochen benötigten die Fachverarbeiter,
um das denkmalgeschützte Gebäude zu
4
s­ anieren. Dank des modernen Flüssigkunststoffs mit dem leistungsfähigen Ergänzungssystem Triflex ProDrain haben sie die
charakteristische Natursteinoptik des Bastionsturms dauerhaft gegen Witterungs­
einflüsse geschützt und einen drohenden
Abriss verhindert. Auch Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt beeinträchtigten den engen Zeitplan kurz vor Beginn
des Winters nicht.
Im Mittelalter zählte die Burg Blankenberg auf ihrem Höhenrücken über dem Siegtal zu einer der bedeutendsten Festungen
des Rheinlands. Doch die wechselhafte Geschichte von Angriffen, Belagerungen und
feindlichen Übernahmen haben zusammen
mit Witterungs- und Umwelteinflüssen ihre
Spuren hinterlassen: Über Jahrhunderte
konnte Feuchtigkeit in die Mauern und
­Bodenflächen des Bastionsturms eindrin­
gen. Abplatzungen von Beton an der Deckenunterseite, Kalkausblühungen und Abplatzungen im angrenzenden Mauerwerk
aus Turffstein waren die Folge und­
machten eine Sanierung dringend erfor­
derlich.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Besondere Anforderungen stellte der
Denkmalschutz, der vorschrieb, das Ursprungsbild des Turms mit der charakteristischen Natursteinoptik zu erhalten. Der Zugang ausschließlich über eine schmale
Treppe, abgerundete Detailflächen sowie
nommen, bevor die Mauerwerksflächen aus
Beton und Estrich abgeschliffen und die
Wandflächen aus Naturstein und Mörtel­
fugen sandgestrahlt wurden. Für einen optimalen Haftgrund wurden die vorbereiteten
Flächen mit Triflex Cryl Primer 276 grun-
Regen und Temperaturen um 0°C stellten
zusätzliche Herausforderungen an Baustellenlogistik, Abdichtungsmaterial und Verarbeitung.
„Für diese erhöhten Anforderungen an die
Abdichtung des denkmalgeschützten Bauwerks verbunden mit dem engen Zeitplan
unmittelbar vor Einsetzen der Frostperiode
bot das moderne Abdichtungssystem Triflex
BTS-T zusammen mit dem Ergänzungssystem Triflex ProDrain die ideale Lösung“,
nennt Jürgen Brabender, Geschäftsführer
der Wierig Liquid GmbH, Gründe für die
­Materialwahl. Schnelle Verarbeitbarkeit,
Einsatz bei Temperaturen bis 0° C, dynamische Rissüberbrückung und Ausführung in
verschiedenen Farben sind für ihn die
­konkurrenzlosen Vorteile des leistungsstarken Abdichtungsmaterials.
diert. Vorhandene Unebenheiten glichen die
Fachverarbeiter bei geringen Schichtstärken
und kleinen Ausbrüchen mit Triflex Cryl
Spachtel, Großausbrüche mit dem Mörtel
Triflex Cryl RS 240 aus.
Anschließend wurden die aufgehenden
Gebäudeteile der Treppenanlage systemkonform mit Triflex ProDetail abgedichtet: Dazu
wurde Triflex ProDetail satt auf der Aufkantung sowie der angrenzenden Bodenfläche
aufgetragen. Nach vollflächiger blasenfreier
Vlieseinlage wurde eine zweite Schicht des
Abdichtungsharzes aufgetragen. Die anschließende Nutzschicht Triflex ProDetail
streuten die Fachverarbeiter im Überschuss
mit Quarzsand ab. Dadurch glichen sie den
Farbton der Detailabdichtung dem des
­Natursteins an. Im gleichen System wurden
die Treppenstufen mit Triflex ProDetail
­vliesarmiert abgedichtet. Nachdem die
­Turffsteinplatten auf dem ausgehärteten
Flüssigkunststoff wieder verlegt wurden,
präsentierte sich die Treppenanlage langzeitsicher abgedichtet in ihrer historischen
Natursteinoptik.
Stufe für Stufe
In einem ersten Schritt wurde die Treppenanlage saniert. Eine Spezialfirma hatte die
Turffsteinplatten der Treppenstufen aufgeBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Triflex ProDrain rettet
vor Abriss
Auch die Aussichtsplattform wurde abschnittsweise mit Triflex BTS-T abgedichtet:
Zunächst erfolgten Messungen der Feuch-
tigkeit im Untergrund aus Estrich und Beton.
In den Fugen des vorhandenen Estrichs, die
sternförmig bis zu den Außenrändern verlaufen, deutete wuchernder Grünbewuchs
auf Feuchtigkeitsschäden im Untergrund
hin.
In einem kleinen Bereich der Plattform
war über Jahre so viel Feuchtigkeit in den
Untergrund eingedrungen, dass der Feuchtegehalt über sechs Gewichts-Prozent lag.
Dieser Wert bedeutet häufig den kompletten
Abriss und Neuaufbau eines tragfähigen Untergrundes. Um den Altbelag dennoch erhalten zu können und Sperrzeiten des Turms
von mehreren Monaten zu vermeiden, ergänzte die Wierig Liquid GmbH das Abdichtungssystem mit Triflex ProDrain. Kern des
Ergänzungssystems ist eine selbsttragende
­Entkopplungsmatte. Sie sorgt bei durchfeuchteten, verunreinigten oder gerissenen
Untergründen für eine sichere und saubere
Lösung. Nach dem Ausgleich von Unebenheiten und der Entfernung loser Teile wurde
die zugeschnittene Triflex Entkopplungs­
matte in den flächig aufgetragenen Armatop
5
Titel
MP-Kleber eingelegt und mit einer Rolle
­angedrückt. Nach Aushärtung des Klebers
und Aufziehen des lastverteilenden Mörtels
Triflex Cryl RS 240 war die Fläche über die
zahlreichen Kanäle der selbsttragenden Entkopplungsmatte entlüftet und somit bereit
für die Abdichtung mit Triflex BTS-T.
Natursteinoptik mit feuer­
getrocknetem Quarzsand
Als Vorbereitung für die restliche Plattform
haben die Fachverarbeiter die Bodenfläche
gefräst und geschliffen, Wandflächen aus
Naturstein sandgestrahlt sowie Fugenvergussmassen und Verschmutzungen mit Fugenfräsen und -risshaken entfernt. Anschließend haben sie die Plattform mit Triflex Cryl
Primer 276 grundiert und Unebenheiten mit
Triflex Cryl RS 240 und Triflex Cryl Spachtel
ausgeglichen. Der systemkonforme Auftrag
des vliesarmierten Triflex ProDetail an aufgehenden Gebäudeteilen, Anschlüssen an
Lichtschacht, Entwässerungsrinne und -öffnungen sowie an Arbeitsfugen sorgt für vollflächig haftenden Untergrund.
Die Abdichtung in der Fläche wurde vliesarmiert mit dem rissüberbrückenden System
Triflex ProTerra sichergestellt. Wie im Bereich der Treppenstufen wurde die Nutzschicht aus Triflex ProTerra auch auf der
Fläche der Aussichtsplattform im Überschuss abgesandet und nach Aushärtung ab6
gekehrt. Ein Angleichen der Farbe der Aussichtsplattform an die des umgebenden
Turffsteins wurde durch das Absanden mit
feuergetrocknetem Quarzsand erreicht, der
abschließend mit Triflex Cryl Finish 202
transparent versiegelt wurde. Das Ergebnis
ist ein harmonisches Bild der abgedichteten
Fläche, die sich in die Natursteinoptik des
Bauwerkes nahtlos einfügt. Dank moderner
Abdichtungstechnik auf der Aussichtsplattform und im Untergrund der Treppenanlage
ist der Bastionsturm wieder gerüstet für ein
langes Leben als beliebtes Ausflugsziel über
dem Siegtal.
Objektdaten
Projekt: Burganlage Blankenberg
Fläche: 130 m², 41 m Anschlüsse
Untergrund: Beton/Estrich, Wandflächen aus Turffstein
Abgedichtet mit: Balkon Abdichtungssystem BTS-T, Ergänzungssystem Triflex ProDrain
Fertigstellung: Dezember 2009
Durchgeführt von: Wierig Liquid
GmbH Abdichtungstechnik, Siegburg
Verarbeitung
Untergrundvorbereitung: Fräsen und
Schleifen der Bodenfläche aus Beton/
Estrich. Sandstrahlen der Wandflächen
aus Turffstein. Entfernen von Fugenvergussmassen und Verschmutzungen
mittels Fugenfräse und Fugenrisshaken. Ausgleich von Unebenheiten und
Ausbrüchen mit Triflex Cryl RS 240
und Triflex Cryl Spachtel.
Grundierung: Triflex Cryl Primer 276
Abdichtung: Abdichtungssystem BTST für Balkone, Terrassen und Laubengänge, Oberfläche grob eingestreut:
Vlies­armierte Detailabdichtung mit
Triflex ProDetail (abgesandet mit feuer­
getrocknetem Quarzsand), vliesar­
mierte Flächenabdichtung mit Triflex
ProTerra (abgesandet mit feuergetrocknetem Quarzsand), Abdichtung
mit Ergänzungssystem Triflex ProDrain
auf einer Kleinfläche mit Feuchtegehalt
> 6 Gewichts-Prozent
Versiegelung: Triflex Cryl Finish 202
transparent
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Tom Kriegers Werbeplakat
für die Weltmesse BAU 2011
T
om Kriegers Ausbildung zu einem
kunsthandwerklichen Beruf begann
als Glaskunstschleifer in der Glasfachschule Rheinbach. Nach seinem Fachabitur für Gestaltung in Wuppertal folgte
das Studium „Visuelle Kommunika­t ion und
Grafik Design“ in Düsseldorf.
Er bezeichnet sich heute am treffendsten
als Fotoillustrator, ein Begriff den er selbst
kreiert hat. Die digitale Spiegelreflexfoto­
grafie hat längst in seinem Atelier Einzug
gehalten und ist die Basis all seiner Arbeiten.
Seine Vielseitigkeit und Kreativität spiegeln sich in seinen Fotoillustrationen wieder,
die sich in einer farbigen Welt zwischen
­Illustration, Malerei und Fotografie bewegen.
Tom Krieger arbeitet heute hauptsächlich
als Freiberufler für nationale und internationale Werbeagenturen. Er ist fotorealistischer
Illustrator der alten Schule, denn in den ersten 10 Jahren seiner nun fast schon 20-jährigen Karriere waren die Airbrushpistole, Pinsel, Farben u.s.w. sein Arbeitswerkzeug.
Fotorealistische Illustration beherrscht Tom
Krieger in jeder Hinsicht. Er kann so malen,
dass man denkt, es sei fotografiert. Er kann
aber auch Fotos so verzaubern, dass man
meint, sie seien mit Airbrush und Zeichenstift entstanden.
Schwerpunkte lassen sich nicht wirklich
festlegen, da sowohl die künstlerische Kraft
als auch das handwerkliche Geschick und
Erfahrung für jeden Auftrag neu definiert
werden. Aber wenn es darum geht in einem
festgelegten Zeitfenster Atmosphäre, Emo­
tionen, Realismus und Detailgenauigkeit
im Bild und deren visuelle Umsetzung im
Kontext zur Ausgabenstellung zu erreichen,
dann sind diese Faktoren die Schwerpunkte.
Tom Krieger lebt mit seiner Familie bei
Hamburg.
Innerhalb der Motive findet eine Metamorphose statt, von der naturbelassenen Pflanze
bis hin zur Hightech-Pflanze der Zukunft. Die Verfremdung erfolgt mit modernen und
innovativen Baumaterialien.
Informationen über Tom Krieger im Internet
unter: www.fotoillustration.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
7
Titel
Tonality Fassadenziegel
von Eternit
Individualität und Langlebigkeit für die vorgehängte hinterlüftete Fassade
Kreissparkasse Walsrode mit „Tonality Classic Oberflächenveredelt“ in hellgrau.
T
onality Fassadenziegel verbinden
Graffitischutz, Beständigkeit und
­W iderstandsfähigkeit mit leichter
Verarbeitung, Wirtschaftlichkeit und Ökologie. Die Tonziegel von Eternit eröffnen
mit vier verschiedenen Oberflächen, 59 Farben und zwei Befestigungssystemen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für die
vorgehängte hinterlüftete Fassade.
Aus dem natürlichen Werkstoff Ton her­
gestellt, stehen Tonality Fassadenziegel von
Eternit für Qualität, Frostbeständigkeit und
Langlebigkeit. Mit Formaten von 150 x 300
Millimeter bis 400 x 1.600 Millimeter er­
öffnet Tonality neue Dimensionen in der
­Gestaltung vorgehängter hinterlüfteter Ziegelfassaden. Die nicht brennbaren Fassadenziegel zeichnen sich durch eine große
Farbenvielfalt mit attraktiver Fugengestaltung und verschiedenen Oberflächen aus.
Das Sortiment umfasst durchgefärbte
8
­ onziegel mit natürlicher Oberflächen­
T
beschaffenheit, Fassadenziegel mit matter
oder glänzender Oberflächenveredelung
und dauerhaftem Graffitischutz sowie
farbig glasierte Ziegel mit einer breiten
­Farbvielfalt.
Mit „Color“, „Classic Natur“, „Classic Oberflächenveredelt“ und „Classic Sonderserie“
stehen vier Tonality-Produktlinien zur Auswahl. Der durchgefärbte Fassadenziegel
„Tonality Classic“ ist in sieben Farbtönen
­lieferbar. Er bietet die typische natürliche
Tonoptik. „Tonality Color“ dagegen ist farbig
glasiert und bietet mit 30 aufeinander abgestimmten Farbtönen eine große Vielfalt. Die
Ziegel der Reihe „Tonality Classic Ober­
flächenveredelt“ sind in 17 Farbtönen
­standardmäßig mit einem permanenten
Graffitischutz versehen und so besonders
unempfindlich gegen Verschmutzungen,
Vermosung und Algen. „Classic Natur“ und
„Oberflächenveredelt“ sind als glatte und
gerillte Ziegel oder mit Lisene erhältlich. Mit
der „Tonality Classic Sonderserie“ schließlich bietet Eternit geflammte Ziegel die der
Fassade eine besondere Lebendigkeit und
Tiefe verleihen. Die Sonnen- und Sicht­
schutz­elemente Lamelle, Baguette und Quadrat ­ergänzen das Programm für Fassaden
aus einem Guss.
Alle Tonality Ziegel besitzen eine besonders hohe Festigkeit bei geringem Gewicht.
Während des patentierten Keralisverfahrens
wird doppelt getrockneter Ton aus dem
­Westerwald zu feinstem Tonmehl verar­beitet und in fein abgestuften Mischungs­
verhältnissen komplett durchgefärbt. Anschließend werden die Produkte bei
Temperaturen über 1.200° C gebrannt. Das
Ergebnis sind witterungs- und frostbe­
ständige Tonziegel in natürlichen Farben.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Eternit Fassadenziegel „Tonality Classic“
Eternit Fassadenziegel „Tonality Color“
Eternit Fassadenziegel „Tonality Classic
Oberflächenveredelt“ mit Graffitischutz
Eternit Fassadenziegel „Tonality Classic
Sonderserie“
Eternit Sicht- und Sonnenschutz „Baguette“
Mit dem Tonality Adaptivsystem T-Line lassen sich vorgehängte hinterlüftete Ziegelfassaden wie ein Mauerwerksverband gestalten.
denkonstruktion bei gleichzeitig zeitsparender Montage.
Die vorgehängte hinterlüftete Ziegelfassade bietet für Neubau und Sanierung wesentliche bauphysikalische Vorteile. Wo andere
Systeme an ihre Grenzen stoßen, lässt sich
mit der Tonziegelfassade von Eternit jeder
gewünschte Dämmstandard realisieren. So
sind die Anforderungen von der Energieeinsparverordnung bis hin zum Passivhaus­
standard erfüllbar. Durch die konsequente
Trennung der Wetterschale von Wärme­
dämmung und Tragwerk werden die Ge­
bäude nachhaltig geschützt und Feuchteschäden vermieden. Die witterungsunabhängige Montage sowie der problemlose
Ausgleich von Bauwerkstoleranzen bieten
große Vorteile gegenüber nicht hinterlüf­
teten Fassadensystemen. Einzelne Ziegel
können bei Bedarf schnell und ohne großen
Aufwand ausgewechselt werden. Eine
i­ntegrierte ­Demontagesicherung schützt vor
Diebstahl und Vandalismus.
Für Tonality Fassadenziegel verfügt Eternit über eine offiziell anerkannte UmweltProduktdeklaration (Environmental Product
Declaration EPD) nach ISO 14025 des Ins­
tituts Bauen und Umwelt e. V. Darin sind
alle Werte aus dem Lebenszyklus des
­Produktes offengelegt – von der Rohstoffgewinnung über Energieeinsatz, Herstellung,
Transport bis zu Entsorgung bzw. Recycling.
Einfache, widerstandsfähige
Installation
Befestigt wird die Tonality Ziegelfassade
standardmäßig auf einer Aluminium-Unterkonstruktion mit dem Basisagraffensystem
BAS oder dem Adaptivsystem ADS. Die vertikalen Fugen können offen oder geschlossen gestaltet werden. Während das „Fein­
fugenprofil“ den Eindruck eines besonders
langen Ziegels ermöglicht, bietet das Unterkonstruktionssystem „T-Line“ die Möglichkeit der Verlegung von Tonality Ziegeln im
Verband mit versetzten vertikalen Fugen.
Besondere Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet das neue System „BAS Flex“ für ein lebendiges Fassadenbild mit Mischrastern und
Höhenversprüngen. Die wirtschaftlichen
einschaligen Tonality-Ziegel werden in die
Systemunterkonstruktion eingehängt und
bieten eine vergleichsweise leichte FassaBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Lesen Sie im nächsten Heft:
Tonality Ziegelfassaden von Eternit im Detail: Unterkonstruktionssysteme und Sonderlösungen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.eternit.de
9
Bauen mit Holz
Bauen mit Brettsperrholz
Aus Stab ward Platte
D
ie stete Ausbreitung des Holzbaus in
der Architektur geht mit der systematischen Entwicklung neuer Baustoffe und neuer Bausysteme einher. Als
besonders erfolgreich erweist sich die Etablierung von Brettsperrholz, dass seit mehr
als zehn Jahren deutlichen Zuspruch von
­Architekten und Tragwerksplanern erfährt.
Das Prinzip seiner Herstellung ist von der
Tischler- oder Sperrholzplatte bereits seit
längerem geläufig – neuartige Perspektiven
eröffnen allerdings die ungewohnten Dimensionen des Materials.
Folgen hat das Bauen mit Brettsperrholz
insofern, dass es einen grundlegend neuen
Zugang zu massivem Holz als Konstruktionsmaterial erlaubt. Neben die heute gebräuchliche Tektonik der Rahmen- und Skelettbauweise aus stabförmigen Bauteilen wird eine
annähernd freie, nichtmodulare Anwendung
von großflächigen Bauteilen gestellt. Durch
kreuzweise Verklebung einzelner Brettlagen
entsteht aus dem gerichteten Werkstoff Holz
ein Material mit Platten- oder Scheibenwirkung, das sich als Wand-, Deckenoder Dachbauteil, aber auch für Bodenplatten im
Brückenbau einsetzen lässt.
So kann der Planer auch im Holzbau in
Flächen denken. Dank CNC-gesteuerter
­Abbundmaschinen sind der Form eines Bauteils aus Brettsperrholz grundsätzlich keine
Grenzen gesetzt. Fenster- und Türöffnungen
lassen sich aus den massiven Wandelementen einfach herausschneiden, ohne dass ein
übergeordnetes Raster zu berücksichtigen
ist. Die flächigen Tragwerke ermöglichen die
Umsetzung monolithisch gedachter Architekturkonzepte, welche bislang dem Massivbau (etwa mit homogenem Beton) vorbe­
halten schienen – immer aber unter den
Gesetzmäßigkeiten des Holzbaus.
Anwendungstechnisch erlaubt Brettsperrholz neben dem Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern oder gewerblichen Bauten auch
die Errichtung hoher Gebäude. Nach dem
Bau des ersten siebengeschossigen Wohnhauses in Berlin ist erstmals ein neungeschossiges Stadthaus in London entstanden.
Aufgrund der schlanken Wandkonstruktionen, hohen Tragfähigkeit und der sehr guten
Brand- und Schalleigenschaften hat der
Massivholzbau gute Chancen, bei diesen
Bauaufgaben mit mineralischen Bauweisen
aufzuschließen.
Die vorliegende Veröffentlichung soll eine
Zwischenbilanz sein bei der Verbreitung eines Bauprodukts von prinzipiell neuer Be-
10
deutung für den Holzbau. Österreich und
Deutschland sind die wichtigsten Brettsperrholzproduzenten.
Mit Blick auf Klimaschutz, Erdbebensicherheit, Vorfertigung und Serie ist ein steigender Bedarf zu verzeichnen, der sich auch
an Exporten innerhalb Europas und nach
Übersee erkennen lässt. Vor allem aber: Planer wie Bauherren sollen sich mit dieser
Veröffentlichung eine Vorstellung vom breiten Anwendungsspektrum sowie den technischen Grundlagen zur Planung und Anwendung von Brettsperrholz machen.
Was ist Brettsperrholz?
Brettsperrholz (BSP oder X-Lam) ist ein flächiges, massives Holzprodukt für tragende
Anwendungen. Es besteht aus mindestens
drei rechtwinklig zueinander verklebten
Brettlagen aus Nadelschnittholz (Abb. 1.1).
Details des Aufbaus sind in Abschnitt 2.5
­näher beschrieben. Neben der herstellerneutralen deutschen Produktbezeichnung
Brettsperrholz (BSP) und der englischen Bezeichnung Cross Laminated Timber (CLT
oder auch X-Lam) sind Herstellerbezeichnungen wie Dickholz oder Kreuzlagenholz
geläufig. Brettsperrholzkonstruktionen zählen zu den Massivholzbauweisen.
Brettsperrholz lässt sich in sehr großen
Abmessungen produzieren und ist daher für
die Herstellung tragender und zugleich
raumbildender Bauteile wie Wand-, Dachund Deckentafeln geeignet.
Erste Erfahrungen mit großflächigen Elementen aus über Kreuz verklebten Brettlamellen wurden in den 1990er Jahren im Rahmen von Zustimmungen im Einzelfall
gesammelt. Seit 1998 ist Brettsperrholz über
verschiedene nationale und zunehmend
auch europäische bauaufsichtliche Zulassungen deutscher, österreichischer und
schweizer Hersteller geregelt. Die kontinuierlich wachsende Zahl der Produktionsstätten und der bauaufsichtlichen Zulassungen
belegen deutlich die Akzeptanz und Attraktivität dieser ökologischen Holzbauweise.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Vorteile der
Brettsperrholzbauweise
Brettsperrholzelemente weisen viele positive
Eigenschaften auf:
• Die witterungsunabhängige Produktion
großflächiger, fertig abgebundener Wand-,
Dach und Deckenbauteile im Werk erlaubt
einen sehr hohen Vorfertigungsgrad. So
können Rohbauten in kürzester Zeit errichtet werden.
• Die Bauteile sind trocken und tragen daher
keine Feuchte in das Bauwerk ein.
• Der Aufbau in Lagen lässt die Anordnung
von dekorativen oder auch schall- und
brandschutztechnisch angepassten Deckschichten zu.
• Durch die kreuzweise Anordnung der
Brettlagen und des damit verbundenen
Absperreffekts führen Feuchteänderungen
in den Plattenebenen zu nur geringen
Quell- und Schwindverformungen. Die
Brettsperrholzbauteile bleiben daher auch
bei üblichen Feuchteänderungen sehr
passgenau und dimensionsstabil.
• Es gibt grundsätzlich keine vorgegebenen
Raster. Begrenzungen der Bauteilabmessungen ergeben sich lediglich aus den herstellerspezifischen Größt- und Transportmaßen.
• Durch die flächige Lastabtragung lassen
sich Bauteile mit geringerer Bauteilhöhe
und niedrigem Eigengewicht realisieren.
• Brettsperrholzelemente haben eine im Vergleich zu anderen Massivbauweisen sehr
niedrige Wärmeleitfähigkeit.
• Die gebräuchlichen Nadelhölzer verfügen
über eine große spezifische Feuchte- und
Wärmespeicherfähigkeit. Massive Brettsperrholzelemente regulieren daher das
Klima des Wohnraumes und bewirken
durch eine ausgeprägte Phasenverschiebung und Amplitudendämpfung der Oberflächentemperaturen einen hohen sommerlichen Hitzeschutz.
• Die flächige Bauweise mit geschlossenen
Deckschichten erzielt wesentliche Vorteile
für den Wärme-, Feuchte-, Brand- und
Schallschutz, da Luftströmungen im Bereich des Bauteils unterbunden werden.
• Massive Brettsperrholzbauteile unterliegen keinen Beschränkungen bei der Befestigung von Lasten (etwa für schwere
Küchenschränke).
• Brettsperrholz wird aus Nadelholz aus
nachhaltig bewirtschafteten Wäldern hergestellt. Im Vergleich zu anderen massiven
Bauweisen benötigt die Herstellung und
Bearbeitung von Brettsperrholzelementen
nur wenig Energie. Es trägt zur dauerhaften Kohlenstoff-Speicherung und damit
zur Minimierung des Treibhauseffektes
durch Bindung von CO2 bei.
• Am Ende der Nutzung lässt sich Brettsperrholz stofflich oder thermisch wiederverwerten. Im Falle einer thermischen
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
­ erwertung rückgebauter BrettsperrholzV
elemente wird nur das CO2 an die Atmosphäre abgegeben, das im Laufe des
Wachstums der Bäume im Holz gespeichert wurde.
Die Broschüre „Bauen mit Brettsperrholz“
können Sie im Internet herunterladen unter:
www.brettsperrholz.org
Holzbau im Erdbebenversuch in Japan
Der Holzbau gilt aufgrund seiner geringen
Masse als besonders geeignet für erdbebengerechtes Bauen. Historische wie moderne
Bauwerke aus Holz haben bewiesen, dass
sie ein Beben nicht nur überstehen, sondern
danach auch noch bewohnbar sind. Wissenschaftlich unter mauert werden diese Erfahrungen durch praktische Versuche wie zuletzt in Japan.
Projekte mit Brettsperrholz
Müritzeum in Waren
Naturmuseum, Infozentrum und Deutschlands größtes Süsswasseraquarium: das
„Haus der 1000 Seen“ in Waren an der
Müritz erfreut sich großer Beliebtheit bei
den Besuchern. Die um 60 Grad geneigten
Außenwände bestehen aus tragenden, trapezförmig zugeschnittenen Brettsperrholzelementen mit Sichtoberflächen aus geschliffenen Lärche- Dreischichtplatten. Nach
außen ist die Fassade durch Holzbretter abgeschlossen, die zum Schutz des Holzes vor
der Montage einseitig verkohlt wurden
Neue Messe in Hamburg
Jedes Feld der unterspannten Stahl-Hohlkastenträger überdeckt eine flachgewölbte
Tonne aus Brettschichtholz, die durch Dachelemente aus Brettsperrholz geschlossen
wurde. Diese Elemente sorgen nicht nur für
eine angenehme Untersicht in den Hallen,
sondern bieten Akustikqualität, genügen den
Brandschutzanforderungen F30 und B1 –
schwer entflammbar – und nehmen enorme
Schubkräfte auf.
In Miki bei Kobe wurde von italienischen
Ingenieuren auf dem weltgrößten Teststand
des japanischen Katastrophenforschungs­
instituts NIED ein originalgroßes, sieben­
geschossiges Holzgebäude den Kräften des
schweren Erdbebens von Kobe im Jahr 1995
ausgesetzt. Das 7,50 m breite, 13,50 m tiefe
und 23,50 m hohe Gebäude bestand komplett aus Brettsperrholz. Wände und Decken
wurden mit Stahlformteilen, Nägeln und
selbstbohrenden Holzschrauben verbunden.
Zuganker koppelten die Wände durch die
Deckenplatten. Der Erdbebentisch lässt sich
horizontal in beide Richtungen mit einer
­maximalen Geschwindigkeit von 2 m/s bis zu
1 m bewegen, vertikal mit 70 cm/s bis zu
70 cm. Die Auswirkungen auf den „Probekörper“ können dann gemessen und ausgewertet werden.
Die Ergebnisse der Versuchsreihe mit
­einer ganzen Serie von schweren Erdbebensimulationen waren beeindruckend: Das Gebäude hielt ohne bleibende Verformungen
den Belastungen stand. Kleinere Schäden
konnten repariert werden, so dass des Gebäudes auch nach den Versuchen vollständig gebrauchstauglich war – von Einsturz
keine Spur. Beim Wiederaufbau des italienischen Ortes L’Aquila, den ein Erdbeben im
Frühjahr 2009 zerstörte, sollen nun bebenfeste Holzhäuser entstehen.
Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V.
Wuppertal
11
Bauen mit Holz
American Hard Maple gibt bei
­Renovierungsprojekt in Paris
den Ton an
D
ie Architektengruppe Goudchaux
Architecte & Associés erhielt den
Auftrag, das Archiv des französischen Rechnungshofes in der Pariser Innenstadt in ein Bürogebäude umzugestalten. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für
die Chicagoer Architektur-Schule oder den
Gewerbebaustil der 1890er-Jahre mit heller
Backsteinfassade und schmiedeeisernen
Ankern. Für den Innenausbau verwendeten
die Architekten American Hard Maple, das
wegen seiner charakteristischen Färbung
sehr gut mit dem Bau harmoniert.
Das ursprüngliche Gebäude stellte für die
Architekten eine große Herausforderung dar,
da es mit seinem engen Netz von Betonregalen in staubigen Archiven und niedrigen
12
Raumhöhen an kafkaeske Verhältnisse erinnerte. Der Innenhof war zum größten Teil
mit einem zentralen, fünf Stockwerke hohen
Archivspeicher bebaut, der in den 1970erJahren dort für ein weiteres Archiv errichtet
wurde.
Die Backsteinfassade im Innenhof wurde
beim Bau des Archivspeichers erheblich beschädigt, aber jetzt sehr schön restauriert.
Zweifach verglaste Fenster mit passenden
Aluminiumrahmen, die etwas aus den Wänden herausragen, fangen Tageslicht ein. Zur
Unterscheidung der verschiedenen Etagen
verwendeten die Architekten ein modernes
Farbschema aus Orange, Grün, Blau, Violett
und Rot. „Wir suchten eine schöne helle
Holzbekleidung, die mit einem zeitgemäßen
Farbschema kombiniert werden sollte, um
dem Projekt einen Hauch von Klasse zu geben“ erklärte Cécile Pereira, die für dieses
Projekt verantwortliche Architektin. „American Hard Maple entspricht genau dem, was
ich von einem hellfarbigen Laubholz erwarte: Es ist hell aber nicht zu Rosa und ich
weiß, dass sich seine Färbung mit der Zeit
nicht ändern wird.“ Im vierten Stock verbindet ein verglaster Übergang das ehemalige
Archivgebäude mit dem Palais Cambon, dem
Hauptgebäude des französischen Rechnungshofes. Im Zugang zu diesem Übergang
hat man ein Teilstück des ehemaligen Regal­
systems als Erinnerung an die Vergangenheit des Archivs bewahrt. Damit bietet man
der Öffentlichkeit Beispiele für das Staats­
archiv im Wandel der Zeit. Die den Archivregalen gegenüberliegende Wand wurde
gänzlich mit furnierten Hard Maple Paneelen bekleidet.
Im Erdgeschoss wandelten die Designer
den Innenhof in eine große, über zwei Stockwerke reichende überdachte Atriumhalle
um. Sie verfügt über ein feuerbeständiges
Glasdach, gelagert auf einem eleganten dunkelgrauen Rahmentragwerk aus Metall. Ein
Podest aus Eichenholz bedeckt einen großen
Teil des Fußbodens, unter dem sich das gesamte zentrale Heizungssystem verbirgt. Auf
beiden Seiten des Durchgangs, der in das
Atrium führt, wurden die bis zu vier Meter
hohen Wände mit Hard Maple Furnier-Paneelen bekleidet. Die helle Färbung der
Maple-Furniere harmoniert gut mit den GlasMetall-Geländern des Übergangs, der über
den zweiten Stock des Atriums führt. In den
Gebäudezugängen installierten die Bauherren drei neue Personenaufzüge, von denen
zwei aus Glas und Stahl gegenüber dem zentralen Innenhof eingebaut wurden. Ein wunderschön gestalteter Treppenaufgang aus
Eiche bietet einen weiteren Zugang zu dem
Gebäude.
Eine große Herausforderung stellte die
Öffnung der Räume dar, um mehr Tageslicht
in das Gebäude hineinzulassen. Da das Bauwerk denkmalgeschützt ist, durfte die Raumhöhe von 2,20 Metern nicht verändert werden. Daher entfernten die Architekten die
zuvor vorhandenen Zwischenwände und
übertrugen die zentrale Belastung auf eine
Reihe von schlanken, tragenden Säulen, die
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
in die Mitte jeder Etage eingebaut wurden.
Elektrokabel verlegten sie in die Fußböden
anstatt unter den Decken, um so die bestehende maximale Deckenhöhe zu wahren.
Auf jeder zweiten Etage öffneten die Architekten auf einer Breite von zwei Metern
entlang der Fenster die Geschossdecken, um
mehr Lichteinlass zu ermöglichen. Für eine
verbesserte Aussicht brachten sie über den
Fußbodenöffnungen Spiegel an den Decken
an. Entlang der Fußbodenöffnungen und
Treppenschächte sind Brüstungsverglasungen mit dunkelgrauen Metallgeländern angebracht, die eine helle und offene Atmosphäre vermitteln. In den oberen Stockwerken
wurden die Heizungskanäle diskret unter
den Fensterbänken mit American Hard Maple Bekleidung versteckt. Die zentrale raumlufttechnische Anlage ist im Dachgeschoss
installiert.
Für weitere Informationen zu amerikanischen Laubhölzern besuchen Sie bitte die
Internetseite www.americanhardwood.org.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Der internationale Verbund
führender Betonsteinhersteller
13
Bauen mit Holz
Freie Schule
Anne-Sophie in Künzelsau
Fassade aus Holzwerkstoff-Tafeln
Fassadenansicht der Freien Schule Anne-Sophie in Künzelsau: Die auf die Oberfläche abgestimmte Grundierung unterstreicht die natürliche
Struktur des Furnierschichtholzes. Fotos: KEMPER SYSTEM GmbH & Co. KG
H
olz als Fassadenwerkstoff kommt
für viele Architekten nicht in Betracht, weil der Baustoff naturgemäß nicht dauerhaft bewitterungsfähig ist.
Holz arbeitet, verzieht sich, verblasst und
14
verrottet. Funktion und Optik lassen sich
nicht langfristig garantieren.
Mit diesen Vorurteilen räumt Coelan, eine
Marke von Kemper System, auf. Das Unternehmen hat eine Holzbeschichtung mit bis-
lang einzigartigen Produkteigenschaften im
Programm. Nicht zuletzt deshalb entschied
sich das Architektenteam der neuen Ganztagseinrichtung Freie Schule Anne-Sophie in
Künzelsau, Ortsteil Taläcker, neben gestalteBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
rischen, ökologischen und psychologischen
Gründen, 10.000 qm Fassade mit dem nachhaltigen Werkstoff Holz zu verkleiden.
Ökologie, Nachhaltigkeit
und Naturverbundenheit
So individuell wie die Schüler ist auch die
Schule. Auf dem Campus in Künzelsau
gleicht kein Fassadenelement dem anderen.
Ökologie, Nachhaltigkeit oder Naturverbundenheit, repräsentiert durch das Holz, sind
Werte, die die Schüler positiv beeinflussen
sollen. Die Fassaden der einzelnen Gebäude
bestehen aus einzelnen 24 mm starken
­Kerto-Q Holztafeln. Dieser natürliche Baustoff zeichnet sich durch eine hohe Belastungsfähigkeit und ein geringes Verformungs­
verhalten aus.
Trägerin der alternativen Bildungseinrichtung ist die gemeinnützige Stiftung Würth,
deren Ziel darin besteht, einen Ort des
­Lernens anzubieten, an dem Kinder und
­Jugendliche Möglichkeiten finden, ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend gefördert zu werden. Charakteristisch für dieses
Schulkonzept ist die Schaffung von kleinen,
überschaubaren Lern- und Lebensbereichen.
Der fünfteilige Gebäudekomplex besteht aus
einer vierteiligen Sporthalle plus Schwimmhalle und Räumlichkeiten für die Eingangsstufe, die Grundschule sowie für die Sekundarstufe I.
rüst, Konstruktionsvollhölzer 8/14 cm, fluchtund lotrecht ausgerichtet. Zwischen den
Hölzern liegt eine 14 cm starke Mineral­
faserdämmung (WLG 035 nicht brennbar,
Baustoffklasse A2), die mit Dämmstoffhaltern dauerhaft sicher befestigt wurde. Über
dieser Dämmung spannt eine schwarze,
wasser-/winddichte und diffusionsoffene
Unterspannbahn (Würth Wütop Trio Plus),
die auf der Unterkonstruktion mechanisch
befestigt bzw. geklebt ist.
Holzfassade in einer neuen
modernen Formensprache
Holz ist ein traditioneller Werkstoff mit regionalem Charakter, der durch neue Coelan
Behandlungsverfahren und Technologien
zeitgemäß und dauerhaft in eine moderne
Formensprache für zeitgenössische Architektur übersetzt werden kann. Die Individualität jedes Holzes verleiht den Gebäuden
eine natürliche Ausstrahlung von Ruhe und
Wärme. Diese Empfindungen bieten dem
Betrachter die Möglichkeit, Abstand zu gewinnen und sich auf die schulischen Herausforderungen zu konzentrieren.
Die Konstruktion besteht aus Stahlbetonwänden, auf die U-Profile auf einer thermischen Trennlage zum Ausgleich der Roh­
bautoleranzen horizontal in gleichmäßigen
Abständen von ca. 75 cm mittels Schraubanker (Würth Fixanker FAZ 10/115) montiert
sind. Über die U-Profile ist das HaupttraggeBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Die Coelan Holzbeschichtung von Kemper
System schützt den Werkstoff Holz dauerhaft
und zuverlässig innen und außen.
Zur Aufnahme der Fassadenplatten und
zur Erzeugung einer Hinterlüftung werden
Konstruktionsvollhölzer 8/4 vertikal in Abständen von ca. 75 cm auf das Haupttrag­
gerüst verschraubt. Die Latten sind vor der
­Beplankung mit einem schwarzen, unbedruckten, witterungsfesten Vorlege-Dicht-
band abgedeckt. Die mechanische Befestigung der Kerto-Q Fassadenplatten auf der
Vertikallattung erfolgte mit Edelstahlschrauben vom Typ Würth Assy Panhead 5/60 mit
16 mm Dichtscheibe.
Coelan Holzbeschichtung
für langfristigen Werterhalt
Die Oberflächen erhielten eine auf die helle
Oberfläche des Fichtenholzes farblich ab­
gestimmte lasierende Grundierung. Sie unterstreicht harmonisch die Helligkeit des
Holzes, ohne die Struktur mit seiner typisch
geflammten Zeichnung und sichtbaren ­Ästen
zu überdecken. Durch die Vorbehandlung
der Oberflächen wird die Holzstruktur betont. Zusätzlich schützt eine ca. 0,8 mm
­dicke, volltransparente und hochelastische
Polyurethanbeschichtung den Werkstoff zuverlässig und dauerhaft gegen Feuchtigkeit,
Vergrauung, Verformung und witterungs­
bedingte Farbveränderungen. Die Coelan
Holzbeschichtung ist trotz der hohen
Schichtstärke noch sehr gut wasserdampfdiffusionsfähig und lässt somit das Holz
„weiterleben“.
Das Produkt ist UV- und lichtbeständig,
der individuelle Charakter und die typische
Struktur der Holzoberfläche bleiben lang­
fristig sichtbar erhalten. Die hohe Reißdehnung der Beschichtung von über 250 %
macht sie widerstandsfähig und unempfindlich gegenüber härtesten mechanischen Beanspruchungen. Durch ihre ausgezeichnete
Elastizität meistert das Produkt Temperaturen von – 30° C bis + 90° C, ohne Eigenschaften einzubüßen oder vorschnell zu altern.
Kurzfristig hält die Beschichtung sogar
Tempe­raturen von bis zu 120° C aus, wie sie
z. B. bei der Reinigung mit Dampfdruck vorkommen können. Ein Kälte/Wärme-Schock
stellt ebenso wenig ein Problem dar wie
Frost-Tau-Wechsel. Unabhängige Produktprüfungen namhafter Institute und zahlreiche Tests in der eigenen Forschungs- und
Entwicklungsabteilung bestätigen die ausgezeichneten Produkteigenschaften.
KEMPER SYSTEM GmbH & Co. KG
Service Center COELAN®
Boschstraße 14–16
48653 Coesfeld
Weitere Informationen im Internet unter:
www.coelan.de
15
Bauen mit Holz
LifeCycle Towers – ein Holzhochhaus mit bis zu 30 Stockwerken
90 % CO2-Reduktion bei höchster Kosten- und Ressourceneffizienz sowie Multifunktionalität
Z
weieinhalb Jahre internationale, interdisziplinäre Forschung sind das
stabile Fundament des LifeCycle
­Towers – ein Holzhochhaus mit bis zu
30 Stockwerken. Auf der EXPO REAL
(4. bis 6. Oktober 2010) in München wird
das revolutionäre Projekt vorgestellt. Mitinitiator ist die in Vorarlberg ansässige
Rhomberg Gruppe, die für die Realisierung
des Hybrid-Hochhauses das Unternehmen
Cree gegründet hat: Creative Renewable
Energy & Efficiency. Der LifeCycle Tower
wird in Systembauweise Zeit und Kosten
sparend, lärm- und staubarm als Holz-Beton-Hybrid errichtet. Der nachwachsende
und regional verfügbare Baustoff Holz ist
ressourcenschonend und CO2-neutral. Bauherren und Kommunen können sich bei
Cree für die Realisierung dieses nachhal­
tigen Leuchtturm-Projektes bewerben. Die
Rhomberg Gruppe bringt in das innovative
Konzept des LifeCycle Towers vier Generationen Hochbau-Erfahrung ein sowie den
absoluten Handlungswillen, die großen öko­
logischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts durch Innovation und Querdenken
zu meistern. Unternehmensphilosophie ist
es, neue Strategien des nachhaltigen Wirtschaftens und Lebens im Einklang mit der
Natur bei höchster Wertschätzung der ErdRessourcen zu verwirklichen. Sie drückt
sich auch im Unternehmensnamen Cree
aus. Als ­Acronym steht er für Creative Renewable Energy & Efficiency. Gleichzeitig
weist er auf den gleichnamigen Indianerstamm hin, dessen Lebensweise sich durch
einen engen Bezug zur Natur und den achtsamen Umgang mit ihr auszeichnet.
Leuchtturm-Projekt für
nachhaltiges Bauen
Der LifeCycle Tower als ein nachhaltig geplantes Holzhochhaus, das mehr Energie er16
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
zeugt als verbraucht, ist weltweit einzigartig.
Kreative Architekten und Bauingenieure
in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern
­haben erstmals Lösungen gefunden, wie sie
den nachwachsenden Baustoff Holz in Verbund mit Beton bis zu 100 Meter bzw. 30 Geschosse in die Höhe wachsen lassen können.
Mit Holz setzen sie auf einen natürlichen,
nachwachsenden Baustoff, der bei geringem
Eigengewicht eine hohe Festigkeit aufweist,
was Langlebigkeit und Brandbeständigkeit
bedeutet. Darüber hinaus machen sie sich
die hohen Werte in der Wärmeisolierung
­sowie in der Lärm- und Vibrationsdämmung
von Holz zunutze. So erreichen sie ihr
Ziel, ressourcenschonend und CO2-arm zu
bauen.
Die Entwicklung eines Holz-Beton-Hybrids
ist der eine Lösungspfad der InnovatorenGruppe. Der zweite ist die Systembauweise
mit einem hohen Vorfertigungsgrad. Damit
minimiert Cree die Lärm- und Staubbelastung in der Bauphase im Vergleich zu klas­
sischen Bauweisen um ein Vielfaches. Ein
enormes Plus im Städtebau bedeutet die um
50 % verkürzte Bauzeit: Die Behinderung
für Verkehr und Anrainer wird so auf ein
­Minimum reduziert.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Mit dem Energiedesign machen die Planer
den LifeCycle Tower zum Plus-Energie-Haus.
Grundlage ist die innovative Gesamtkonzeption kombiniert mit der Anwendung bestehender Technologien zur Energieverlustvermeidung und -gewinnung. Ein Beispiel ist
die Photovoltaik-Fassade. Speichertechnologien für thermische und elektrische Energie
sind ebenso Teil des Energiekonzeptes.
Durch die energetische Optimierung bereits
in der Baukonzeption kann der LifeCycle Tower als Plus-Energie-Haus seine Nachbarn
mit Energie versorgen.
Auch Ökonomisch ist
­Weniger mehr
Baukastensystem und Serienfertigung des
LifeCycle Towers reduzieren die Lebens­
zykluskosten, da sowohl die Planungs- als
auch die Errichtungskosten erheblich gesenkt werden können. Durch die enorme
Bauzeitreduktion stehen den Nutzern die
Flächen früher zur Verfügung, was die
­Rendite erhöht. Die lebenszyklusoptimierte
Konzeption des Gebäudes und der Baustoff
Holz gewährleisten eine lange Lebensdauer
und eine rasche Austauschbarkeit veralteter
Teile. Und selbst für die Urenkel der Bau­
herren bleibt der LifeCycle Tower profitabel,
denn er ist voll recyclebar. Michael Zangerl,
Projektleiter des LifeCycle Towers bei Cree
ist sich sicher: „Unser Hybrid-Hochhaus,
das alle ökologischen, sozialen und ökonomischen Anforderungen erfüllt, wird sowohl
Bauherren als auch die in den Kommunen
für Städtebau Verantwortlichen überzeugen.
Wir freuen uns auf die Bewerbungen von
Städten bzw. Bauherren für die Realisierung
des ersten LifeCycle Towers.“ Dipl.-Ing.
­Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der
Rhomberg Gruppe, ergänzt: „Meine Vision
ist, dass sich Unternehmen in Zukunft viel
mehr auf den Nutzen, den sie verkaufen,
konzentrieren, als auf das Produkt. Wir
­haben den LifeCycle Tower so konzipiert,
dass er sowohl als Wohn- oder Bürohaus
als auch als Hotel genutzt werden kann.
Möglich wird dies durch die Systembau­
weise in der die verschiedenen Nutzungs­
arten in Planung und Ausführung mit
­minimalem Aufwand realisiert werden können.“
17
Veranstaltungen
1. EW-Informationstag
„Herausforderung Energieeffizienz – Chancen für die Energie- und Immobilienwirtschaft“
D
ie sich stark aufeinander zu be­
wegenden aber bisher weitgehend
getrennt voreinander arbeitenden
Bereiche „Energie“ und „Immobilien“ miteinander in Dialog bringen – das ist das Ziel
des in 2010 erstmals stattfindenden Informationstags „Herausforderung Energieeffizienz – Chancen für die Energie- und Immobilienwirtschaft“. Die Veranstaltung
wird am 16. und 17. November in Oberursel
(Frankfurt/Main) von der EW Medien und
Kongresse GmbH in Kooperation mit dem
Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main
durchgeführt. Sie bietet Informationen aus
aktuellen Entwicklungen der Politik, Forschung und Praxis für: Vorstände, Geschäftsführer, Entscheidungsträger aus
Unternehmensentwicklung, Vertrieb, Energiedienstleistungen, Energieberatung und
Kundenbetreuung in Energieversorgungsunternehmen und Stadtwerken. Daneben
ist das Thema der Veranstaltung auch für
Verantwortliche aus der Immobilien- und
Wohnungswirtschaft, dem Facility Management, für Mitarbeiter der Immobilenabteilungen von Unternehmen und Indus­
trie, für Projektentwickler, Architekten und
Ingenieure aus großen Büros sowie für die
leitenden Mitarbeiter von Städten, Gemeinden und Kommunen relevant.
„Energieeffizienz“ ist das von Politik und
Wirtschaft klar definierte Schlüsselthema für
die nächsten Jahre. Hierbei stehen sowohl
die Energie- als auch die Immobilienbranche
vor vielfältigen Herausforderungen. Welche
Dienstleistungen sind gefragt? Wie können
sich Versorger frühzeitig auf die sich verändernde Angebots- und Nachfragesituation
einstellen? Welche Anforderungen hat die
Baubranche zu erfüllen? Wie können die
Energie- und Immobilienwirtschaft gemeinsam erfolgreich auf dem deutschen Markt
agieren? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt
des EW-Informationstags.
Zukünftig bewegen sich beide Branchen
noch verstärkt aufeinander zu: Die Bundesregierung will im Herbst diesen Jahres ihr
Energiekonzept vorlegen, das Europäische
Parlament hat bereits im Mai 2010 eine Novellierung der EU-Richtlinie über die Gesamt­
energieeffizienz von Gebäuden verabschiedet. Damit muss ab Ende 2020 der
Energieverbrauch neuer Häuser gegen Null
gehen und auch bereits bestehende Gebäude sollen möglichst an die neuen Vorgaben
angepasst werden. Bereits heute erzeugen
zahlreiche Immobilienbesitzer Wärme und
Strom selbst bzw. speisen Letztgenannten in
die Netze ein. Energieversorgungsunter­
nehmen (EVU) sind zudem durch die EURicht­linie zur Endenergieeffizienz und zu
Energiedienstleistungen
gehalten,
ihre
­Gewinne eng an den Verkauf von energieeinsparenden Services und Audits zu knüpfen.
Mit dem erstmals angebotenen Format
will die EW Medien und Kongresse GmbH
Impulsgeber für integrale Betrachtungen
sein, einen Überblick zur aktuellen Situation
geben sowie Schnittpunkte und Ansatzpunkte für neue Ideen und Geschäftsfelder auf­
zeigen. Dazu gehört auch, vor Ort bereits
realisierte, zukunftsweisende Projekte im
Rahmen einer Führung besichtigen zu
­können.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.vwew.de
Energetisches Bauen und
­Modernisieren im Hotelgewerbe
Anerkannte Weiterbildung für Architekten – Oktober 2010
H
otelbetriebe stehen im Spannungsfeld von Ambiente und Wirtschaftlichkeit: Eine einzigartige Atmosphäre soll den Gästen unvergleichliche
Aufenthalte bescheren und sie zum Wiederkommen animieren. Dagegen ist der Anteil
der Betriebskosten des Gebäudes an den
gesamten Aufwendungen des Hotelbetriebes möglichst gering zu halten. In einem
speziellen Seminarangebot ­können sich
Planer wie auch Bauherren über die energetischen Aspekte von Hotel­bauten informieren. Die Veranstaltung ist von den
­A rchitektenkammern Saarland, Hessen und
NRW als Weiterbildung an­erkannt.
Die Veranstaltung am 29. 10. 2010 wird
von der Schlüter-Systems KG gemeinsam
mit dem Fliesen-Centrum Linnenbecker aus18
gerichtet. Veranstaltungsort ist das Hotel
Vierjahreszeiten in Iserlohn, ein ****Superior­
Plus Hotel, das zu den zehn besten Tagungs­
hotels in Deutschland gehört. Zu den Referenten zählen Experten aus den Bereichen
Keramik, Dämmstoffe und Heizungstechnik
– nämlich:
• Saint-Gobain Isover G+H AG
• Arkim Ceramica
• Schlüter-Systems KG
• Vaillant Deutschland GmbH
• Europäische Union der Fliesenfach­
verbände
Weiter sind Vertreter der Energieagentur
NRW angekündigt sowie der renommierte
Baurechtexperte Prof. Jürgen Ulrich, der
zum Thema „Gewährleistung des Architekten“ referieren wird.
Besonderen Praxisbezug wird Hoteldirektor Klaus Peter Fiebig mit seiner Darstellung
aus der täglichen Praxis des Hotelbetriebs
vermitteln.
Auf einen Blick:
• Seminar: Energetisches Bauen und
Modernisieren im Hotelgewerbe
• Datum: 29. 10. 2010
• Uhrzeit: 9:45 –17:00
• Ort: Hotel Vierjahreszeiten, Iserlohn
• Tagungsgebühr: 75 Euro
(beinhaltet umfangreiche
Tagungsunterlagen, Getränke und
Mittagstisch)
Weitere Informationen im Internet unter:
www.schlueter.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Baufachtagung 2010 für Planer und Ingenieure:
Perfekte Gebäudehülle effektiv
umgesetzt
D
as effiziente und reibungslose Zusammenarbeiten der Gewerke an
Fenstern, Fassade und Dach steht
auch bei der 15. Baufachtagung für Planer
und Ingenieure im Mittelpunkt.
Anhand der Umgestaltung eines Geschosswohnungsbaus in eine energetisch und technisch perfekte Mehrgenerationen-Wohnund Arbeitsimmobilie zeigen die Referenten
der Unternehmen alwitra, Hilti, Interpane,
Tremco illbruck, Sto und Veka innovative
Optimierungsansätze,
Serviceleistungen,
Werk­zeuge und Softwaretools.
Aus vielen Einzellösungen ergibt sich
durch maßgeschneiderte Schnittstellen ein
funktionierendes Gesamtsystem Fenster –
Fassade – Dach. Mit dem kritischen Blick
des Planers hinsichtlich Praxisbezug und
Wirtschaftlichkeit der Lösungen führt Dr.Ing. Mathias Reuschel vom IFBT Leipzig
wieder kompetent durch die Veranstaltung.
Im Fokus der diesjährigen Baufachtagung
stehen
• die EnEV 2009
• der Umbau des Gebäudes im Passivhausstandard mit PV-Anlage
• Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien
• die Umnutzung von Wohnungen zu Gewerbeeinheiten
• ein zukunftsweisender Schallschutz
• der richtige Brandschutz.
An vier Bauteilen – Renovierung der Gebäudehülle und Anbau von Laubengängen,
Erweiterung der EG-Zone, Anbau eines
Treppenhauses, Aufstockung des Gebäudes
um ein Penthouse – erfahren die Teilnehmer,
welche Schnittstellen in der Modernisierung
besondere Beachtung fordern und wie die
optimale Lösung aussehen kann.
Die Veranstaltung wird als Weiterbildungsmaßnahme anerkannt.
Termine:
04. 11. 2010
Nürnberg
09. 11. 2010
Frankenthal
11. 11. 2010
Leipzig
23. 11. 2010
Dortmund
25. 11. 2010
Hannover
jeweils von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Tagungsgebühr: 95 Euro (darin enthalten
Anwendungssoftware, Tagungsdokumentation, Mittagessen, Getränke)
Anmeldung:
Tagungsbüro „Baufachtagung 2010“
c/o mkt GmbH
Edelweißstraße 11–13
D-52477 Alsdorf
Fax: + 49 (0) 24 04 / 5 99 55-10
E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen:
www.baufachtagung.de
Statiker-Tage im Herbst 2010
D
ie Wienerberger Fachseminare zu
aktualisierten Bemessungs-, Verankerungs- und Schallschutznormen
werden vom 3. November bis 2. Dezember
in neun Städten durchgeführt. Prof. Dr.-Ing.
Werner Seim, Universität Kassel, stellt auf
Basis der aktualisierten DIN 1053-1 Lösungen zum Thema „Ziegelmauerwerk – sicher
konstruieren und einfach berechnen” vor.
Dr.-Ing. Klaus Block, alternierend Dipl.Ing. Rainer Becker, TU Dortmund, zeigen
praktische Anwendungsbeispiele für neue
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
­ efestigungssysteme. Dr.-Ing. Andreas
B
Meier, Büro Müller BBM, Planegg, referiert
u. a. über die richtige Erstellung eines
Schallschutznachweises auf Grundlage
der neuen bauaufsichtlichen Schall-Zu­
lassung Z-23.22-1787. Die Fachseminare
­werden als Fortbildungsmaßnahme gemäß
der ­Ingenieur- und Architektengesetze der
­einzelnen Bundesländer anerkannt. Die
Teilnahmegebühr inklusive Tagungsunterlagen, Zertifikat und Imbiss beträgt
45 Euro.
Anmeldung:
Wienerberger GmbH,
Oldenburger Allee 26,
30659 Hannover,
per Fax (0511) 610 70-390,
per E-Mail unter
[email protected]
oder im Internet unter
www.wienerberger.de
19
Preisverleihungen
Feierliche Verleihung des zweiten
Die Preisträger mit dem CEO der Zumtobel Gruppe, v.l.n.r.:, Grégory Bousquet, Carolina ­Bueno
und Olivier Raffaelli von TRIPTYQUE, Harald Sommerer, CEO Zumtobel Gruppe, und Maria
Aiolova und Mitchell Joachim von Terreform ONE + Terrefuge.
I
m Rahmen einer Festveranstaltung im
Festspielhaus Bregenz wurden am 9. Sep­
tember 2010 die diesjährigen Preis­
träger des Zumtobel Group Award geehrt.
Die beiden transparenten Trophäen, die für
zukunftsweisende Projekte für mehr Nachhaltigkeit und Menschlichkeit in der gebauten Umwelt vergeben werden, gingen in
diesem Jahr an das Architekturbüro TRIPTYQUE in São Paulo und das gemeinnützige
Designkollektiv Terreform ONE + Terrefuge
in New York City. Die Preisträger – in beiden Fällen junge, noch wenig etablierte
Teams – zeigten sich sehr geehrt, die Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen: „Es
war eine lange Durststrecke, bis unsere
Projekte Anerkennung gefunden haben. Insofern markiert dieser Preis für uns einen
wichtigen Wendepunkt“, freute sich Mitchell Joachim, Mitbegründer von Terreform
ONE aus New York.
In seinem Grußwort erläuterte der CEO
der Zumtobel Gruppe, Harald Sommerer, vor
20
rund 200 geladenen Gästen aus aller Welt
die Zielsetzung des Preises: „Die Auslobung
eines solchen Preises ist für uns logische
Konsequenz, weil sich ja auch unser Kern­
geschäft ganz wesentlich mit den Themen
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beschäftigt. Mit innovativen Lichtquellen und Steuerungssystemen leisten wir einen Beitrag zu
mehr Energieeffizienz in der künstlichen Beleuchtung. Mit dem Zumtobel Group Award
gehen wir aber bewusst einen deutlichen
Schritt über unser Geschäft hinaus, indem wir
uns mit sehr grundlegenden Fragestellungen
zu Nachhaltigkeit und sozialen Themen in Architektur und Stadtplanung beschäftigen.“
Der Preis, der 2006 von der Zumtobel
Gruppe initiiert und nach der Auslobung
2007 nun zum zweiten Mal vergeben wurde,
wird von dem Aedes Architekturforum, Berlin, kuratiert. „Der Zumtobel Group Award
ist ein wunderbares Instrument, um uns alle
noch mehr für die drängenden Herausforderungen mit Blick auf unsere gebaute Umwelt
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Zumtobel Group Award in Bregenz
(v.l.n.r.): Lukas Feireiss, Nicholas Zumtobel, Sophie Lovell, Hans-Jürgen Commerell, Fritz Zumtobel, Harald Sommerer, Brian Cody, Olivier
­Raffaelli, Carolina Bueno, Kristin Feireiss, Maria Aiovola, Mitchell Joachim, Colin Fournier, Karin Zumtobel und Astrid Kühn.
zu sensibilisieren,“ so Kristin Feireiss, Direktorin von Aedes und Kuratorin des Preises.
Der Award 2010 in der Kategorie „Gebaute Umwelt“ – dotiert mit 80.000 EUR – ging
an das französisch-brasilianische Architekturbüro TRIPTYQUE, in Bregenz vertreten
durch Carolina Bueno, Grégory Bousquet
und Olivier Raffaelli, für das Projekt „Harmonia 57“ in São Paulo. In seiner Laudatio erläuterte Lukas Feireiss, was die Besonderheit dieses Projekts – ein architektonisch wie
ökologisch wegweisendes Galeriegebäude
in Sao Paulo mit einer intelligenten, grünen
Fassade – ausmacht: „Wie es der Name bereits ausdrückt, ist Harmonia 57 eine Harmo­
nie und zugleich ein Hybrid aus vielen Eindrücken und Geschichten, die zeigen, wie
sich dieses Gebäude über die Zeit entwickelt
hat und sich durch seine begrünte Fassade
auch weiter entwickeln wird. In dem Gebäude
vereinen und verbinden sich die Gegensätze:
es ist verspielt und doch präzise, es bespielt
den Innen- und Außenraum, es ist funktional
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
und poetisch und damit ist es letztlich fortschrittlich und gleichzeitig nachhaltig.“
Die Auszeichnung in der Kategorie „Forschung & Initiative“ – dotiert mit 60.000 EUR
– ging an das New Yorker Designkollektiv
Terreform ONE + Terrefuge, vertreten durch
die beiden Gründer Maria Aiolova und Mitchell Joachim. Ihre Forschungsarbeit beschäftigt sich mit einem visionären Model
und dem Masterplan einer sich selbstversorgenden Stadt. Jurymitglied Colin Fournier
erläuterte in seiner Laudatio, warum sich die
Jury für dieses Projekt entschieden hat: „Dieses Projekt erinnert uns daran, dass es ein
wesentlicher Bestandteil unserer urbanen
Kultur sein muss, Vorstellungen und Visionen davon zu entwickeln, wie wir in der Zukunft leben könnten. Das ist der einzige Weg,
um frühzeitig drohende Gefahren zu erkennen und durch die Auseinandersetzung mit
diesen Herausforderungen unser langfristiges Überleben zu sichern. Schriftsteller,
Künstler und Filmemacher haben sich über
die Jahrhunderte mit Utopien und Katas­
trophen beschäftigt. Es ist großartig, dass
sich Terreform ONE mit ihrer visionären
Stadtplanung dieser Herausforderung stellen und sie tun dies mit großer Begeisterung,
wunderbaren Designentwürfen und vor allem auch mit Humor.“
Am Nachmittag der Preisverleihung fand
im Festspielhaus Bregenz eine Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltigkeit und
­Ästhetik – Herausforderungen für die Architektur der Zukunft“ statt. Auf dem Podium
präsentierten Dagmar Richter, Institutsvorstand für Architektur und Stadtplanung an
der Cornell University, Brian Cody, Professor
an der TU Graz, Hubert Klumpner von der
ETH Zürich und Stéphanie Lavaux, Mitbegründerin des Architekturbüros R&Sie(n),
Paris, ihre Strategien und Lösungsansätze
für eine nachhaltige Architektur- und Stadtentwicklung. Die Journalistin und Kuratorin
Lilli Hollein, Wien, moderierte die Diskus­
sionsrunde.
21
Preisverleihungen
Der Bernhard-Remmers-Preis 2010
Preisverleihung auf der „denkmal 2010“ in Leipzig, am 19. 11. 2010
W
ährend eines internationalen Kolloquiums, im Rahmen der Messe
„denkmal 2010“ in Leipzig, wird
die Bernhard-Remmers-Akademie zum
sechsten Male den Preisträger des Bernhard-Remmers-Preises ehren. Weiter wird
diesmal ein Innovationspreis für besondere
Leistungen in der handwerklichen Baudenkmalpflege, gestiftet von der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz, vergeben.
Den Bernhard-Remmers-Preis erhält der
Dipl.-Restaurator Sebastian Endemann, Stein­
22
werkstatt Regensburg, für die beispielhafte
Restaurierung und Instandsetzung des Kaispeichers B in Hamburg. Mit einem Sonderpreis für Innovationen in der handwerklichen
Baudenkmalpflege, gestiftet von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wird Erich
Pummer für seine Arbeit mit der VakuumKreislauf-Festigung (VAC) geehrt.
Ein herausragendes Beispiel für handwerkliches Können ist die Restaurierung des
historischen Kaispeichers B in Hamburg. Er
wurde in den Jahren 1878/79, noch vor Ein-
richtung des Freihafens und dem Bau der
Speicherstadt, im Stil der Backsteingotik errichtet und ist das älteste erhaltene Speicherbauwerk Hamburgs. Durch seine Lage direkt
am Zusammenfluß von Magdeburger und
Brooktorhafen bildet er ein einmaliges Entree zum Überseequartier.
Der imposante Backsteinbau wurde in den
Jahren 2005 bis 2007 von der Otto Wulff
Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Hamburg, als Generalunternehmer von Grund
instand gesetzt. Die Pläne für den Um- und
Ausbau stammen von der Hamburger Architektin Mirjana Markovic.
Der Kaispeicher B wurde danach einer
neuen Nutzung zugeführt. Jetzt beherbergt
er das „Internationale Maritime Museum
Hamburg“. Auf zehn Böden des Speichers
von 1879 werden 3000 Jahre internationale
Schifffahrtsgeschichte aus der Sammlung
Peter Tamm dargestellt. Im Museum sind
alle Bereiche der Seefahrt historisch breit
auf- und ausgestellt. Vom Einbaum bis
zum Kreuzfahrtschiff, von den Wikingern
bis zu den Tiefseeforschern. Das Gebäude
bietet mehr als 12.000 m² Ausstellungs­
fläche.
Die historische Bausubstanz des denkmalgeschützten Speichers erforderte ein besonderes handwerkliches Können. Über eine
Höhe von zwölf Ebenen wurde von der beauftragten steinwerkstatt Regensburg fast
jeder Stein einzeln begutachtet und dabei
rund 7.000 m² Fassade saniert, um den ursprünglichen Charakter des neogotischen
Backsteinbaus möglichst original zu erhalten.
Bereits 2008 zeichnete der Architektenund Ingenieurverein Hamburg den Speicher
als „Bauwerk des Jahres 2007“ aus.
Im November d. J. wird durch die Verleihung des Bernhard-Remmers-Preises die
Fassadenrestaurierung als ein herausragendes Beispiel für handwerkliches Können und
mustergültige Verbindung traditioneller
Handwerkstechniken mit modernsten Verfahren unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte gewürdigt.
Denkmalschützer sind besonders beeindruckt von der einzigartigen Symbiose
­zwischen dem Erhalt eines für Hamburg
­typischen Speichers mit der Nutzung als
Kulturspeicher in Gestalt des Maritimen
­Museums der Sammlung Peter Tamm.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.remmers.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Wettbewerbe
Sto startet neuen Wettbewerb
Lotusan-Fassadenpreis ausgelobt
Bauteile und der gestalterische Gesamteindruck der Fassade, außerdem fließen Alter
und der allgemeine Zustand des Gebäudes
in die Bewertung ein – Pluspunkte gibt es für
gedämmte Fassaden.
M
it dem „Lotusan-Fassadenpreis
2010“ prämiert Sto jetzt besonders gelungene Objekte, die mit
der Hightech-Beschichtung umgesetzt wurden. Eine unabhängige Jury bewertet die
Einsendungen mit Blick auf gestalterische
Qualität, Alter, allgemeinen Zustand und
Dämmstandard. Fachhandwerker können
sich bis Jahresende Online unter lotusan.de
oder per Post bewerben. Die Preisvergabe
erfolgt im Frühjahr 2011.
Lotusan hält die Fassade sauber – auf der
Beschichtung perlt der Schmutz mit dem Re-
gen ab. So bleiben Fassaden länger schön.
Handwerker, die in den vergangenen Jahren
Gebäude mit dem Lotusan-Putz oder der
Lotusan-Farbe beschichtet haben, können
nun bis zum 31. Dezember 2010 ihre Objekte
einreichen.
Eine neutrale Jury sucht die zehn besten
Objekte aus. Vorgaben für den Gebäude-Typ
gibt es nicht – ob Ein- oder Mehrfamilienhaus, gewerbliches oder öffentliches Ge­
bäude, neu oder saniert. Im Fokus stehen
eine gelungene Umsetzung mit Farben oder
Putzen, Farbakzente für unterschiedliche
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04.10.2010
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Zwei Wege zur Teilnahme sind möglich –
­Online oder auf Papier. Benötigt werden ein
Foto des Gebäudes sowie Detailaufnahmen
einzelner Bauteile und ein ausgefüllter Anmeldebogen. Alle Daten lassen sich auf der
Website www.lotusan.de eingeben. Alternativ stellt der Sto-Verkaufsberater gerne die
Unterlagen bereit und hilft beim Ausfüllen.
Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2010,
die Teilnahme ist kostenlos.
Alle Preisträger werden in einem Festakt
gewürdigt. Die ausgezeichneten Objekte erscheinen später in einer ausführlichen Dokumentation. Außerdem lädt Sto die Gewinner
im Frühjahr 2011 zu einem Wochenend-Segeltörn auf dem Mittelmeer auf die LotusanYacht ein.
Die Jury des Lotusan-­Fassadenpreises
• Prof. Dr. Wilhelm Barthlott
(Universität Bonn,
Entdecker des Lotus-Effekts)
• Manuel Schupp (Wilford Schupp Architekten, Stuttgart)
• Antje Möbius (farbdesign, Mönchzell)
• Klaus Friesch (Schule für Farbe und
Gestaltung, Stuttgart)
• Markus Heineke (Gebotherm GmbH,
Hildesheim)
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BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
23
Berlin News
Berlin News
Betrachtet man die Berliner
Bauentwicklung, so könnte man
gegenwärtig zum Ergebnis kommen, dass nach den starken Jahren der Vergangenheit nunmehr
eine Phase der „kostenbewussten
Ernüchterung“ eingetreten ist. Bis
auf wenige Ausnahmen, gibt es
nicht mehr so viele neue spektakuläre Neubauprojekte. Einige der
Großbauvorhaben, über die in
„Berlin News“ bereits berichtet
wurde, wachsen in die Höhe. In
2011 werden in Berlin viele Richtfeste und wie auch im Fall des BBI
in Schönefeld bei Berlin Fertigstellungen bzw. Inbetriebnahmen
gefeiert.
Aber wie heißt es richtiger Weise: Berlin ist immer im Wachsen
und Werden. So auch in der Weiterentwicklung von neuen Ensembles, Quartieren für das Wohnen,
Arbeiten und für Shopping, neuen
Wohnhäusern und auch trotz ­einer
sehr großen Bestandssituation
neue Hotelprojekte. Es sind nicht immer
­große, wuchtige Projekte. Vielfach bestechen kleinteilige Projekte durch ausgefallene Ideen der architektonischen Gestaltung.
Allerdings ist eine Diskussion über die
Berliner Stadtplanung entstanden, kürzlich
auch wieder ausgelöst durch ein Interview
mit dem anerkannten Architekten Hans
­Kollhoff in der Berliner Morgenpost vom
20. September. Kollhoff sagt, der aktuelle
Städtebau sei „reines Chaos auf unterstem
architektonischen Niveau“. Besonders die
Gestaltung des Hauptbahnhof-Areal (wir
­berichteten) mit dem Hauptbahnhof als ein
dominantes Bauwerk (Kollhoff: „Ein Ufo, das
beinahe in den Humboldthafen gefallen
wäre“) und die jetzt entstehenden bzw. geplanten Hotel- und Bürobauten stehen im
Mittelpunkt seiner Kritik. Die Diskussion
wird sich auch auf ein neues Projekt beziehen: Eine dritte Internationale Bauausstellung (IBA) im Jahr 2020 in Berlin. Die Idee
ist vornehmlich mit Blick auf die Zukunftsthemen der Stadtgestaltung sehr zu begrüßen – keine andere Stadt Deutschlands bietet
ein besseres konkretes Umfeld für eine Auseinandersetzung wie Berlin. Der Senat plant
die IBA auf dem Areals des stillgelegten
Flughafens Tempelhof. Aus dem Senat ist
zu hören, dass die „IBA Berlins Antwort auf
den großen internationalen Erwartungsdruck auf den spektakulären einmaligen Ort
des Tempelhofer Parks“ sein soll. Mit drei
Leitthemen: Ressourceneffiziente Stadt,
­Unternehmerische Stadt, Partnerschaftlich24
integrative Stadt. Im Interview hat Hans
Kollhoff sich gegen den Standort („Randbebauung des Tempelhofer Flugfeldes“) gewandt und das Kulturforum an der Philharmonie oder das nördliche Arael vor dem
Hauptbahnhof ins Gespräch gebracht. „Berlin News“ wird über den Fortgang dieser
spannenden Diskussion berichten.
„Berlin News“ bleibt in erster Linie für Sie
als Leser „am Ball“ – der Markt für Bau­
investitionen in der Region Berlin-Brandenburg bleibt für die Bauwirtschaft, für das
Baugewerbe, für die Bauindustrie, für den
Baustoff-Fachhandel, für alle Segmente der
Energieersparnis in der Gebäudetechnik und
im Hochbau, eine sehr interessante und auch
geschäftlich lohnende Aufgabe. Auf geht’s
mit einigen neuen Beispielen.
Ein neuer Boulevard
­entsteht
In Berlin-Steglitz ist die Schloßstraße eine
der wichtigsten Einkaufsstraßen der Hauptstadt. Sie verbindet den Bezirk Zehlendorf
mit dem Bezirk Tempelhof/Schöneberg und
war in allen Jahren nach Kriegsende eine
der beliebtesten Einkaufs- und „Bummel“Meilen mit Kaufhäusern, Modegeschäften,
Restaurants etc. Heute ist diese Straße eine
Großbaustelle. Bis zum Frühjahr 2012 soll
ein neuer Boulevard, der „Boulevard Berlin“
mit Passagen, Galerien und Restaurants
­entstehen. Hinter dem alten Wertheim-­
Warenhaus, zwischen der Schildhorn- und
Treitschkestraße prägen Turmdrehkräne die
Skyline – vom Wertheim-Gebäude sind nur
noch Teile der denkmalgeschützten Fassade
zu sehen. Das Objekt, 1952 errichtet, wird
jetzt wieder aufgebaut und um eine Einkaufsgalerie ergänzt. Die Treitschkestraße,
in Teilen bereits entwidmet, wird zu einer
überdachten Fußgängerzone verändert, die
beide Häuser verbindet. Die Gesamtkosten
der neuen Einkaufsstadt am Standort von
Karstadt und Wertheim des Bauherrn Multi
Development betragen 390 Millionen Euro.
Generell soll die Schloßstraße zu einer Fla­
nier­meile werden – mit nur einer Fahrspur für
Autos, Lieferwagen und Busse pro Richtung.
Gewinner sind Radfahrer und ­Fuß­gänger.
Der Neubau
des Innenministeriums
Fährt man in Berlin mit der S-Bahn z. B. vom
Bahnhof Zoologischer Garten bis zur Friedrichstraße, so erstreckt sich auf der rechten
Seite, als Nachbar zum Kanzleramt, eine
große freie Fläche, neben dem Restaurant
„Paris-Moskau“, auf dem „Moabiter Werder“.
Hier wird für rund 200 Millionen Euro das
neue Innenministerium entstehen. Gegenwärtig residiert das Ministerium in ­einem
angemieteten Bürogebäude in Berlin-Moabit
und entspricht nicht mehr den erhöhten
­Sicherheitsanforderungen. Der Neubau kam
kürzlich in die öffentlichen Schlagzeilen, als
es hieß, dass wegen der Kosten der Bau zurückgestellt werden ­könnte. Das ist nun nicht
mehr der Fall. Im März 2011 werden die
Bauarbeiten beginnen, die Fertigstellung ist
für Dezember 2014 vorgesehen. Auch die
heute noch in Bonn arbeitenden Mitarbeiter
könnten dann in das neue Gebäude einziehen.
Ein neues
Wellnesszentrum
für Moabit
Die Bereiche nördlich des Hauptbahnhofs
werden immer interessanter – leider auch in
der Architekturkritik umstrittener. Die Planung des Quartiers Heidestraße – einer
­Fläche doppelt so groß wie der Potsdamer
Platz zwischen dem Hauptbahnhof, dem
Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal und der
Fernbahntrasse – verspricht Büros und neue
Wohnungen. Damit entsteht ein großes
­Potenzial für eine neue Wellnesslandschaft,
die auf dem Areal des Poststadion in Moabit
entstehen soll. Dort sollen sich nach den
Vorstellungen der Investoren ab 2011 täglich bis zu 600 Tagesbesucher entspannen.
­Bisher war der Baubeginn noch für 2010 geplant, die Eröffnung dann im Herbst 2011.
Das Investitionsvolumen soll 16 bis 20 Millionen Euro umfassen.
Berlins größte inner­
städtische Öko-Siedlung
­entsteht in Wilmersdorf
Auf dem Gelände des ehemaligen Versuchsfeldes der Technischen Universität an der
Lentzeallee entsteht die zur Zeit größte innerstädtische Ansiedlung von Öko-Häusern.
Für 75 Millionen Euro baut die Groth-Gruppe Niedrigenergiehäuser mit 195 Wohneinheiten. Es handelt sich um 95 Wohnungen
und 64 Doppel- und Reihenhäuser.
Die Häuser zeichnen sich durch einen
niedrigen Wärmeverbrauch aus: Er liegt ein
Drittel unter den gesetzlichen Vorschriften.
(KfW 70-Häuser). Zusätzlich zu diesem
­Bauvorhaben baut die Groth-Gruppe ein
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Wohnensemble „Wohnen am Spittelmarkt“
sowie Stadtvillen im Diplomatenpark in
­Berlin-Tiergarten. Aktuell investiert die
Gruppe gegenwärtig in Berlin 200 Millionen
Euro.
Das Besondere der Öko-Häuser ist neben
den Vorteilen für den Klimaschutz das architektonische Aussehen. Sie haben Fassaden
aus rotem Klinker und weißem Putz und
­ähneln so den englischen Townhouses.
Planungsideen
für das Gebiet
am ­Bahnhof Südkreuz
Gegenwärtig ist das Stadtquartiers „Schöneberger Linse“ zwischen den Bahnhöfen
­Südkreuz und Schöneberg eine mehr trost­
lose Angelegenheit. Einer Idee aus dem
Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtumbau
West“ folgend, soll dieser zur Hälfte brachliegende Stadtteil zwischen dem Sachsendamm und dem Tempelhofer Weg in den
nächsten Jahren attraktiver werden. Eine
Projektgruppe mit drei renommierten Architektur- und Städtebaubüros erarbeitet Vorschläge für eine stufenweise Entwicklung.
Südlich des Bahnhofsvorplatzes soll mit
­einer Höhe von 60 bis 80 Metern ein Hochhaus gebaut werden. Auch am westlichen
Ende könnte ein Hochhaus entstehen. Weiterhin ist ein Convention-Center für Kultur-,
Kongress- und Freizeitnutzung im Gespräch.
Dieses Areal könnte sich als ein Bindeglied
zwischen dem neuen Flughafen BBI und der
Mitte Berlins entwickeln – von 2005 bis 2010
stehen für den gesamten Stadtumbau West
65 Millionen Euro zur Verfügung. Davon
­entfallen 12 Millionen Euro bisher auf das
Gebiet Südkreuz, hier für die Straße zwischen Kolonnenstraße und Bahnhof Südkreuz.
„Very british“:
Das Bauvorhaben
„Prenzlauer Bogen“
An der Nordseite des Danziger Parks soll ein
Bauvorhaben „nach historischem Vorbild“
entstehen: In einem halbkreisförmigen
Grundriss werden auf 6.300 Quadratmeter
86 Townhouses und Apartments in gedie­
gener Ausstattung geplant. Im Auftrag der
Projektentwickler von der Asset-Firmengruppe aus Bremen und der niederländischen Reggeborgh-Group hat das Berliner
Architekturbüro Tobias Nöfer mit dem Halbmond ein altes städtebauliches Motiv aus
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
England für eine neue sichelförmige Häuserreihe genutzt. Das Baugrundstück grenzt im
Norden an das Vivantes-Klinikum – es bietet
über den Danziger Platz einen schönen Blick
bis zum Alexanderplatz. Das Gebäude ist terrassenförmig abgestuft und öffnet sich zum
2.000 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgarten mit einem Spielplatz.
„Kronprinzessengärten“
auf dem Friedrichswerder
Unweit der Staatsoper und gegenüber der
Humboldt-Universität erstreckt sich eine
Fläche um die Friedrichswerdersche Kirche.
Diese war in den vergangenen Jahren immer
wieder für Publikumsveranstaltungen genutzt worden, auch für Parkplätze. Jetzt sollen Parkplätze und Wiese weichen, um rund
um die Kirche ein kleinteiliges belebtes
Quartier von Gassen und Häusern entstehen
zu lassen. Die Raumaufteilung dieser Fläche
entspricht bis ins Detail alten Plänen des
Areals zwischen Unter den Linden und der
Straße Werderscher Markt. Die Deutsche
Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) koordiniert die verschiedenen
Vorhaben im Auftrag der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung. Die Bauarbeiten für
die kleinen Straßen sind im Gange, die Werdersche Rosenstraße entsteht neu, die Niederlagstraße und Teile der Oberwallstraße
werden umgebaut.
Das neue Quartier an der Falkoniergasse
besteht aus sechs Townhäusern und drei
­Gebäuden mit insgesamt fünfzehn Eigentumswohnungen westlich der Kirche. Das
Quartier heißt jetzt „Kronprinzessengärten“.
21 Entwürfe wurden nach einem Wettbewerb eingereicht. Baubeginn soll das Frühjahr 2011 sein – Fertigstellung soll Ende
2012. Erst dann wird die Falkoniergasse
­angelegt.
Die sechsstöckigen Häuser erlauben einen
einmaligen Ausblick auf den Berliner Dom,
die Museumsinsel und das Kronprinzen­
palais. Ein Haus für Kunst und Galerien ist
unmittelbar neben der Kirche vorgesehen.
Zwei weitere Gebäude sind geplant für
­Büros und Gewerbe.
Noch in diesem Jahr soll der neue Stadtplatz nach den Plänen der Architektin Ines
Alkewitz angelegt sein, südlich der Friedrichswerderscher Kirche. Noch nicht geklärt
ist allerdings der Wiederaufbau der benachbarten Bauakademie. Es laufen Gespräche
mit den beteiligten Vereinen und dem
Fonds.
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Wenn es hoch
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25
4. INTERNATIONALER
­HOCHHAUS PREIS
Fünf Gebäude nominiert für weltweit bestes Hochhaus
D
ie Finalisten des Internationalen
Hochhaus Preises 2010 stehen fest:
Eine internationale Jury aus Architekten, Ingenieuren und Immobilienspezialisten hat in Frankfurt am Main fünf Hochhäuser für die Endrunde ausgewählt. Sie
konkurrieren um die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung, die die Stadt Frankfurt am Main, das Deutsche Architekturmuseum und die DekaBank gemeinsam am
5. November 2010 in der Frankfurter Paulskirche verleihen.
Die Finalisten 2010 im
Überblick:
• Aqua Tower, Chicago von Studio Gang Architects (Bauherr: Magellan Development
Group)
• Burj Khalifa, Dubai von SOM Skidmore,
Owings & Merrill (Bauherr: EMAAR Properties)
• Mode Gakuen Cocoon Tower, Tokio von
Tange Associates (Bauherr: Mode Gakuen)
26
• The Met, Bangkok von WOHA Architects/
Assoziierte Architekten: Tandem Architects
(Bauherr: Pebble Bay Thailand)
• Shanghai World Financial Center, Shanghai von Kohn
• Pedersen Fox Associates (Bauherr: Mori
Building Company).
Der international wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser richtet sich an Architekten und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den
vergangenen zwei Jahren fertig gestellt wurden. 2010 nominierte das Deutsche Architekturmuseum nach einer ausführlichen Recherche 27 Hochhausprojekte aus 16
Ländern für den Wettbewerb, die von der
Jury nach sechs grundlegenden Kriterien beurteilt wurden:
• zukunftsweisende Gestaltung
• Ästhetik
• städtebauliche Einbindung
• Nachhaltigkeit
• innovative Technik
• Wirtschaftlichkeit.
„Ob als Büro-, Wohnhochhaus oder gar als
vertikale Stadt innerhalb der Stadt – alle fünf
Finalisten sind Beispiele für Hochhäuser mit
Funktionsdurchmischung, erklärt Spencer
de Grey, Juryvorsitzender und Head of Design bei Foster + Partners, London. Sowohl
in sozialer, urbaner als auch in ökologischer
Hinsicht sei das – ein positiver Trend, der
­zugleich Chancen bietet, neue Formen zu
­erforschen.“
Finalisten im Fokus:
Der 262 Meter hohe Aqua Tower vereint mitten im Stadtzentrum von Chicago 736 Mietund Eigentumswohnungen, ein Hotel und
Gewerbeflächen auf insgesamt 82 Geschossen. Die Hülle des Wohnhochhauses, die an
die Wellenbewegung von Wasser erinnert,
entsteht aus dem dynamischen Formenspiel
der vorgelagerten Balkone. Ihre von Stockwerk zu Stockwerk variierende Ausformung
resultiert aus dem Zusammenspiel von Blickkorridoren, Verschattung sowie Größe und
Typ der Wohnungen. Eine besondere AttrakBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
tion des Gebäudes ist die begrünte Dachterrasse mit Außenpool, Laufbahn, Gärten und
Yogaterrasse. Mit ihren 7.000 Quadratmetern zählt sie zu den größten Dachterrassen
in Chicago.
Als „topographischer Turm“ reagiert das
Gebäude unmittelbar auf sein Umfeld und
die Gestaltung muss als Antwort auf eine
Reihe ortsspezifischer Aspekte gesehen werden. Ausgehend von den Ergebnissen einer
Studie über Sonneneinstrahlung, erstreckt
sich das Gebäude in Ost-West-Ausrichtung,
die die solare Energiegewinnung in den
Wintermonaten deutlich maximiert. Die Balkone an der Südseite ermöglichen dagegen
eine ausreichende Verschattung der Wohnungen im Sommer. Detaillierte Modellstudien zu saisonalen Sonnenmustern liegen
der Fassade zugrunde, die punktuell mit besonders effizienten Verglasungen versehen
wurde, um die Energieausnutzung weiter zu
optimieren.
Zudem wurden detaillierte WindtunnelUntersuchungen durchgeführt, um das
Hochhaus auf Schwankungen und Bewegungen zu überprüfen. Die unregelmäßig geformten, bis zu vier Meter überstehenden
Balkone stellen dabei eine Art Wellenbrecher für die Windlasten des Gebäudes dar.
Sie zerstreuen die Winde, so dass kein starker einheitlicher Sog oder Strom entstehen
kann. Die ständige Nutzung der Balkone ist
daher auch bei stärkeren Winden möglich.
Auszug aus der Jury­
begründung:
„Die Jury ist von der überzeugenden skulpturalen Herangehensweise eingenommen,
mit der eine konventionelle, flexible Box umhüllt wird und dabei doch klare Funktionen
erfüllt werden. Den Aqua Tower zeichnen
seine herausragende Balkongestaltung aus,
die zugleich die Verschattung des Gebäudes
begünstigt, sowie die Ausblicke, die sich
durch die bodentiefe Verglasung hindurch
ergeben. Das verschafft dem Gebäude eine
starke Identität, obwohl es nicht durch eine
besondere Höhe heraussticht.”
Der Burj Khalifa wurde als höchstes Gebäude der Welt und als arabischer Superlativ
konzipiert. Mit über 200 Geschossen hält er
gleich einen dreifachen Weltrekord: Er ist
höchstes Bauwerk, besitzt die höchste Gebäudespitze und hat die höchste bewohnte
bzw. zu menschlichem Aufenthalt genutzte
Stockwerksebene. Der Entwurf für das Gebäude ist von der Geometrie der Wüstenblume und den Strukturen islamischer Architektur abgeleitet.
Der Burj Khalifa, der weit über Dubai hinaus sichtbar ist, bildet die Mitte des neuen
Stadtviertels Dubai Downtown. Er basiert
auf einem Y-förmigen Grundriss, der sich
nach oben hin verjüngt. Drei flügelartige
Baukörper sind dabei um einen zentralen
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Kern angeordnet. Mit zunehmender Höhe
springen die ‚Flügel’ des sich spiralförmig
nach oben schraubenden Turmes zurück, so
dass der Wolkenkratzer nach oben zunehmend an Masse verliert und in einem Nadelspitzenende zuläuft.
Der Turm wurde als Hochleistungsgebäude entwickelt, um die Wüstenhitze und
-feuchtigkeit abzuhalten. Ein hocheffizientes
äußeres Fassadensystem aus Aluminium,
Edelstahl-Fassadenpaneelen und entspiegeltem Hochleistungsglas soll den extremen
Temperaturen während der Sommermonate
standhalten. Für das Tragsystem wurde
hochfester Beton als Primärmaterial eingesetzt. Das Fundament besteht aus einer armierten, 3,7 Meter dicken HochleistungsStahlbetonplatte, die auf 70 Meter tief im
Erdboden verankerten Stützen gelagert ist.
Der Burj Khalifa ist eine Ikone der technischen Entwicklung und aufgrund seiner
­Dimensionen ein neuer Hochhaustypus. Mit
seiner Größe und Nutzungsmischung entspricht der Turm einer vertikalen Stadt: Ein
Hotel befindet sich auf den ersten 40 Etagen,
Wohnungen und private Luxusresidenzen
mit zugeordneter Sky Lobby auf mittlerer
Höhe, Büroflächen reichen bis zur 155. Etage,
darüber schließen sich die Technikgeschosse
an. Auf 442 Metern Höhe liegt das höchste,
öffentlich zugängliche Freiluft-Observato­
rium der Welt. Auch die 56 Aufzüge des
­Gebäudes, die über 60 Stundenkilometer
­erreichen können, unterstreichen die Einzigartigkeit des Gebäudes.
Auszug aus der Jury­
begründung:
„Der Burj Khalifa, weltweit das zur Zeit
höchste Hochhaus, ragt unter den fünf Finalisten nicht allein wegen seiner Höhe hervor,
sondern auch wegen der bedeutenden technologischen Fortschritte im Entwurf und
beim Bau. Seine besondere Leistung besteht
auch darin, einen neuen Typus des Hochhauses entwickelt zu haben, das eine ganze
Stadt für 10-15.000 Menschen in sich fasst
und dabei zugleich eine Ikone von globaler
Statur kreiert.”
Mit 50 Geschossen und knapp 204 Metern
Höhe ist der Mode Gakuen Cocoon Tower im
Tokioter Quartier Nishi-shinjuku das weltweit zweithöchste Ausbildungsgebäude.
Rund 10.000 Studenten werden hier in drei
Berufsfachschulen gleichzeitig ausgebildet.
Der Form und Fassade des Gebäudes liegt
die Idee eines Kokons zugrunde, in dessen
schützender Hülle die Studenten ihre Fähigkeiten entwickeln und ausbilden sollen, um
sich schließlich „entpuppen“ zu können.
Die begrenzte Größe des Grundstückes
führte dazu, dass die neue Typologie eines
vertikal verdichteten Lehrgebäudes entwickelt werden musste. Großzügig über drei
Etagen geführte Atrien, die zwischen die
Klassenräume eingeführt wurden, bieten
weite Ausblicke über die umliegende Stadtlandschaft und verlegen den Typus des
Schulhofes in die Vertikale. Zwei große
­Auditorien mit etwa 1.000 Plätzen in einem
angrenzenden Flachbau werden sowohl für
den Lehrbetrieb als auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt.
Die übergeordnete Superstruktur des Gebäudes besteht aus drei dreieckige Struk­
turen ausbildenden Diagrid-Tragwerken,
­einem inneren tragenden Kern und der
Dachstruktur der Spitze. Der kokonartige
Eindruck, der sich in der Außenansicht ergibt, wird durch Streifencluster verstärkt, die
der Glasfassade appliziert wurden. Die elliptische Grundform des Baus erlaubt im unteren, sich verjüngenden Bereich eine grüne
Freiraumnutzung, während der schmale
­Zuschnitt von den oberen Etagen des­
Turmes freie Ausblicke in den Himmel ermöglicht.
Wie ein Tor verortet sich das Gebäude zwischen der belebten Bahnstation Shinjuku
und dem zentralen Geschäfts- und Verwaltungsdistrikt, revitalisiert so das umliegende, vor allem durch Bürogebäude geprägte
Quartier. Seine einprägsame Gestalt sichert
ihm zugleich eine über das Stadtviertel
weit hinausstrahlende Position inmitten der
Tokioter Hochhaussilhouette.
Auszug aus der Jury­
begründung:
„Der Mode Gakuen Cocoon Tower ist darin
einzigartig, wie er inmitten eines dicht besiedelten Stadtviertels eine neue Typologie
auf nahezu unbekanntem Gebiet entwirft.
Das Gebäude setzt einen neuen Standard,
indem es drei Bildungseinrichtungen komplett integriert und dabei eine neue Nutzungsart in die Welt der Hochhäuser einführt, die bis dato immer Büros und
Wohnungen vorbehalten war.”
Die internationale Preisjury wurde von
Spencer de Grey (Head of Design Foster +
Partners, London) geleitet. Weitere Mitglieder der Jury waren: Joachim Faust (HPP
Hentrich-Petschnigg & Partner, Düsseldorf),
Harald Kloft (osd office for structural design,
Frankfurt am Main), Matthias Sauerbruch
(Sauerbruch Hutton, Berlin) Peter Cachola
Schmal (Direktor Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main), Thomas Schmengler (Geschäftsführer Deka Immobilien GmbH,
Frankfurt am Main), Felix Semmelroth (Kulturdezernent Stadt Frankfurt am Main) und
Ma Yansong (MAD, Beijing).
Weitere Informationen im Internet unter:
www.dam-online.de
27
Buchvorstellung
Buchvorstellung
Baukonstruktion
Handbuch und Planungshilfe
Das Wissen
um das Ge­
samtsystem
Bauwerk
und damit
die Fähig­
keit
zur
praktischen
Umsetzung
architekto­
nischer Absichten ist die Grund­
voraussetzung für die Tätigkeit
des Architekten. Im vorliegenden
Band werden praxistaugliche
Prinzipien und Standards der
­Baukonstruktion übersichtlich dargestellt: Baustoff und Bauweisen
– Mauerwerk, Holz und Beton
­sowie Bauelemente. Diese Grund­
lagen werden ergänzt durch ein
Kapitel über Darstellung sowie
durch eine Detailsammlung. Ein
unverzichtbares Handbuch für die
Lehre und Praxis für Studenten,
Architekten, Ingenieure und alle
am Bau Beteiligten, entwickelt
am Institut für Baukonstruktion
und Entwerfen der Universität
Stuttgart. Für ­Studenten verläss­
liche Orientierung, für Architekten
und Ingenieure ein übersicht­liches Nachschlagewerk im Pla­
nungsalltag.
Gebundene Ausgabe: 360 Seiten,
über 350 Abb.
Verlag: Dom Publishers (September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869220333
ISBN-13: 978-3869220338
Subskriptionspreis € 68,00 bis einschließlich
15. Januar 2011, danach € 78,00
Einfamilienhäuser.
Handbuch und Planungshilfe
Villen und Landhäuser
waren schon in der
­Antike ein zentrales
Thema der Baukunst.
Sie sind Vorläufer heu­
tiger Einfamilienhäu­
ser. In jedem Jahrhun­
dert
haben
große
Architekten stilprägend
gewirkt und sich einen
Namen mit Bauten für vermögende Bauher­
ren gemacht. Dieser neue Band aus der
­Reihe Handbuch und Planungshilfe bietet
28
eine umfangreiche Einführung in das Thema
– einen informativen Gang durch die Archi­
tekturgeschichte, ergänzt durch 20 Lehrbei­
spiele. Großformatige Fotoaufnahmen aus
dem Portfolio des international renommier­
ten Architekturfotografen Werner Huthma­
cher runden dieses Lehrwerk ab.
Gebundene Ausgabe: 404 Seiten
Verlag: DOM publishers;
Auflage: 1., Aufl. (Oktober 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3938666870
ISBN-13: 978-3938666876
Einführungspreis € 48,00 bis einschließlich
15. Januar 2011, danach € 58,00
Architektur und Baukultur:
Reflexionen aus
Wissenschaft und Praxis
In diesem Sammel­
band eröffnen 70
Alumni einen Ein­
blick in ihre Archi­
tekturpraxis. Sie zei­
gen
eindrücklich
die große Bandbrei­
te an Tätigkeitsfel­
dern, berichten aus
Deutsch­land
und
weltweit aus 31 Ländern über ihr Architek­
turschaffen. Aus 35 Fachdisziplinen reflek­
tieren 45 Wissenschaftler über Architektur
und Baukultur. Sie stellen Fragen, decken
auf, mischen sich ein in die oft geschlossene
­Gesellschaft der Architekturschaffenden.
Dieses bebilderte Lesebuch stellt Fragen
und Forderungen, zeigt Widersprüche und
Haltungen. Es lädt ein zum Finden und Arti­
kulieren eigener Meinungen zur Architektur
des Alltags, zur Kultur im Miteinander des
baulichen Beheimatens. Hier ist eine breite
und internationale Praxis 70 junger Archi­
tektur schaffender Alumni versammelt. Aus
Wissenschaft und Forschung mischen sich
Persönlichkeiten aus 35 Professionen ein in
die Welt der Architektur. Sie bereichern die
Diskussion um Baukultur mit kritischen
­Reflexionen, mit unbequemen Gedanken.
Baukultur ist unteilbar!
Moderne Schulbauten –
Umweltgerechte Bau­
planung für eine neue
­Lernkultur
Von Felicitas Sprecher Mathieu
Die Veränderungen in
der Schule führen zu
neuen Anforderungen
an Schulanlagen. Die­
ses Buch zeigt auf, wie
Schulhäuser und Schul­
zimmereinrichtungen
besser auf die Erfor­
dernisse der heutigen
Unterrichtsformen ab­
gestimmt werden kön­
nen. Bei Neubauten, Umbauten, aber auch
bei kleinen Veränderungen gilt es, pädago­
gische Überlegungen konsequent und sensi­
bel einzubeziehen. So braucht es heute mehr
Räume für individuellere Arbeitsweisen, zur
Unterrichtsvorbereitung und für zusätzliche
Betreuungsangebote. Ziel muss sein, Orte
des Lernens zu schaffen, mit denen sich
­Kinder und Jugendliche und deren Lehre­
rinnen und Lehrer identifizieren können. Es
werden Varianten vorgestellt, wie Gruppen­
räume in neuen und in bestehenden Gebäu­
den realisiert werden können. Schulzimmer­
einrichtungen werden analysiert und
verbesserte Sprech- und ­Zuhörbedingungen
vorgeschlagen. Ein wichtiges Anliegen ist
die Qualität des Raumklimas. Eine Schul­
raumplanung nach bau­biologischen Grund­
sätzen steht im Mittelpunkt, damit schad­
stoffarme,
lebendige
und
wohnliche
Unterrichtsräume entstehen. Ferner widmet
sich das Buch einer umfassenden Umwelt­
pädagogik, die das Schulhaus und die
­Aussenräume als ökologische Lernfelder
einbezieht. Eine naturnahe Umgebungsge­
staltung sollte für Pausen ebenso attraktiv
sein wie für den Unterricht und die Bedürf­
nisse nach Spiel und Bewegung berücksich­
tigen. Das Buch ist sehr praxisnah und
­enthält zahlreiche illustrierte Beispiele. Es
schlägt eine Brücke zwischen Baufachleuten
einerseits, denen pädagogische Anliegen
des modernen Unterrichts nähergebracht
werden, und Lehrpersonen und Schul­
behörden andererseits, die ermutigt werden,
ihre Unterrichtsräume und Schulanlagen
­altersspezifisch und kreativ zu gestalten
und bei Planungen frühzeitig zu partizipie­
ren.
Broschiert: 623 Seiten, über 200 Abb.
Verlag: Dom Publishers (Juli 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869220236
ISBN-13: 978-3869220239
Broschiert: 264 Seiten
Verlag: Vdf Hochschulverlag
Auflage: 1. Auflage (August 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3728132853
ISBN-13: 978-3728132857
Preis: € 28,00
Preis: € 35,00
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Berlin.
Der Architekturführer
Berlin ist nicht nur
Haupt­stadt und größte
Metropole
Deutschlands, Berlin zeichnet
sich gleichzeitig durch
seine
vielfältigste
­Architekturlandschaft
aus. Der nun in erweiterter Fassung vorliegende
Architektur­
führer schafft einen
Zugang zu dieser bau­
lichen Vielfalt. Drei
ausgewiesene Experten führen den Leser durch alle architekturgeschichtlichen Epochen.
Die jüngere Generation (alle Beteiligten
­Mitte 30) spricht über Geschichte, Tradition
und neueste Entwicklungen an einem der
spannendsten Orte für Architektur.
Broschiert: 382 Seiten
Verlag: Braun Publishing
Auflage: 5. erweiterte und aktualisierte
­Auflage (August 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3037680512
ISBN-13: 978-3037680513
Preis: € 19,90
Baulicher Brandschutz
im Bestand
Brandschutztechnische Beurteilung
vorhandener Bausubstanz
von Gerd Geburtig
Da die Nachfrage nach
geeigneten
Kriterien
für die brandschutztechnische Beurteilung
bestehender Gebäudeteile ständig zunimmt,
hat sich der Autor intensiv mit den ehemaligen staatlichen Brandschutz-Standards der
DDR (TGL 10685) beschäftigt. Er erörtert
Möglichkeiten für die Bezugnahme auf heutige Bestimmungen des bautechnischen Brandschutzes sowie auf einschlägige Standards und schließt damit die
Lücke zu DIN 4102-4 „Brandverhalten von
Baustoffen und Bauteilen“.
Die jetzt vorliegende 2. Auflage dieses Buches wurde überarbeitet und erweitert. So
wurden u. a. die Blätter 1 bis 3 der TGL
10685 aus den Jahren 1963/64 sowie histo­
rische Dokumente zu Brandschutztüren aus
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Stahl neu aufgenommen. Eine Checkliste zur
Bewertung von Bestandsbaustoffen und
-bauteilen rundet den Inhalt ab.
Der Band bietet dem Anwender optimale
Unterstützung bei der Erarbeitung von
Brandschutzkonzepten für Bestandsbauwerke. Gleichzeitig dient er als effektive Argumentationshilfe gegenüber Brandschutzdienststellen oder Prüfingenieuren.
Brochiert: 316 Seiten
Verlag: Beuth
Auflage: 2. überarbeitete Auflage (Juni 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3410204032
ISBN-13: 978-3410204039
Preis: € 49,00
Ideen für Berlin
von Florian Mausbach
In diesem Band versammelt Florian Maus­
bach – während seiner
Präsidentschaft beim
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung einer der wichtigsten Baubeamten
Deutschlands – hintergründige Essays und eigene Entwürfe für
die Zukunft der Hauptstadt. Die Denkanstöße richten sich an die Politik, die breite Öffentlichkeit und zugleich an all diejenigen,
die an die Rolle Berlins als europäische Metropole glauben. Mausbachs Ideen für Berlin
sind provokativ, decken vorhandene Potenziale auf und zeugen von einem umfangreichen Einblick in die deutsche Baupolitik.
Als das Scheitern des ersten Denkmalwettbewerbs erneut Gegner und Zweifler auf den
Plan rief, um Sinn und Ort des Freiheits- und
Einheitsdenkmals in Frage zu stellen, griff
ich selbst zu Stift und Feder. Als einer der
Initiatoren des Denkmals wollte ich meinen
Mitstreitern und auch mir beweisen: Es geht
doch! So zeigt dieser Band mit „Ideen für
Berlin“ zusammen mit einem Text vom Mai
2008 „Über Sinn und Ort eines Freiheitsund Einheitsdenkmals“ einen eigenen Gestaltungsvorschlag für ein Freiheits- und
Einheitsdenkmal – außer Konkurrenz!
Baukonstruktion:
Handbuch und Planungs­
hilfe
von Peter Cheret
Das Wissen um das
Gesamtsystem Bauwerk und damit die
Fähigkeit zur prak­
tischen
Umsetzung
architektonischer Absichten ist die Grundvoraussetzung für die
Tätigkeit des Architekten. Im vorliegenden
Band werden praxistaugliche Prinzipien und
Standards der Baukonstruktion übersichtlich
dargestellt: Baustoff und Bauweisen – Mauerwerk, Holz und Beton sowie Bau­elemente.
Diese Grundlagen werden ergänzt durch ein
Kapitel über Darstellung sowie durch eine
Detailsammlung. Ein unverzichtbares Handbuch für die Lehre und Praxis für Studenten,
Architekten, Ingenieure und alle am Bau
­Beteiligten, entwickelt am Institut für Baukonstruktion und Entwerfen der Universität
Stuttgart. Für Studenten verlässliche Orientierung, für Architekten und Ingenieure ein
übersichtliches Nachschlagewerk im Planungsalltag.
Peter Cheret, Jg. 1953, Architekturstudium
in Konstanz und Stuttgart. Seit 1993 Büro
mit Jelena Bozic, Cheret und Bozic Architekten BDA, DWB in Stuttgart. Professor am
­Institut für Baukonstruktion und Entwerfen,
Universität Stuttgart seit 1994. Zahlreiche
Fachpublikationen.
Gebundene Ausgabe: 339 Seiten
Verlag: Dom Publishers;
Auflage: 3. bearbeitete Auflage
(September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869220333
ISBN-13: 978-3869220338
Preis: € 78,00
Broschiert: 158 Seiten
Verlag: Dom Publishers;
1. Auflage (September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3869221305
ISBN-13: 978-3869221304
Preis: € 28,00
29
News
News
Geplante Neufassung
­Richtlinie 2000/35/EG
­gegen Zahlungsverzug
EU-Vorschlag geht
voll zu Lasten der
Bauwirtschaft!
Entsetzt zeigt sich die deutsche
Bauwirtschaft über ein Vorhaben
der EU, das insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen eigentlich zu einer
schnelleren Bezahlung von Rechnungen verhelfen soll. „Genau das Gegenteil ist der
Fall“, so die einhellige Einschätzung des
Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes und des Hauptverbands der Deutschen
Bauindustrie in Berlin.
Noch im Oktober will die EU eine Neufassung der bisherigen Richtlinie 2000/35/EG
gegen Zahlungsverzug beschließen. Danach
würde sich die Zahlungsfrist von derzeit
30 Kalendertagen auf 60 für (öffentliche)
­Unternehmen erhöhen. Derzeit verlangt
­diese Richtlinie von öffentlichen Stellen und
von Unternehmen grundsätzlich, Rechnungen spätestens nach 30 Kalendertagen zu
bezahlen. Nach Fristablauf wird – auch ohne
Mahnung – ein Verzugszins von mindestens
sieben Prozent über dem Basiszinssatz der
Europäischen Zentralbank fällig.
„Durch die nun vorgelegten Änderungsvorschläge wird das ursprüngliche Ziel, die
Zahlungsmoral zu verbessern, zu Lasten insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen der Bauwirtschaft konterkariert.“ So die
beiden Verbände in einem gemeinsamen
Schreiben an die EU-Parlamentarier.
Hinzu kommt – und das ist ebenfalls neu –
eine europäische Abnahmefrist von 30 Kalendertagen. Beide Fristen dürfen sogar
noch verlängert werden, solange dies nicht
„grob unfair“ sei. Ab wann eine Verlän­
gerung „grob unfair“ werde, bleibt jedoch
offen.
„Folglich müssten Bauunternehmen nach
der Erstellung des Bauwerkes mindestens
30 Kalendertage auf eine Abnahme warten
und dann mindestens weitere 60 Kalendertage auf die Bezahlung. Damit werden die
Bauunternehmen 90 Tage (und mangels klarer Obergrenzen womöglich noch deutlich
länger) als Kreditgeber missbraucht.“ So die
beiden Verbände weiter. „Nicht nur kleine
und mittlere Unternehmen werden damit
wirtschaftlich überfordert.“
Daher appellieren die beiden Spitzenver­
bände der deutschen Bauwirtschaft an das
EU-Parlament wie auch an den Ministerrat,
30
­ iesen Änderungen der EU-Richtlinie nicht
d
zuzustimmen. „Keine Neuregelung ist für
alle Beteiligten besser als die geplante Änderung.“
Eine Übersicht über die notwendigen An­
passungen der EU-Richtlinie finden Sie im
­Internet unter www.bauindustrie.de und
www.zdb.de.
Bundesregierung nimmt bei
Kürzung der Städtebauförderung Arbeitsplatzverluste
billigend in Kauf.
„Die Bundesregierung nimmt den Abbau
von Arbeitsplätzen aufgrund der Kürzung
der Städtebauförderung billigend in Kauf.
Diesen Eindruck muss man gewinnen, wenn
man heute die Antwort der Bundesregierung
auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag liest.“ Empörte sich Prof. Dr. Karl Robl, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des
Deutschen Baugewerbes.
Die Bundesregierung gibt zu, dass die Mittelkürzungen einen „gewissen Rückgang der
kommunalen Investitionen nach sich ziehen,
sofern sie nicht durch erhöhte Kofinanzierungen der Länder ausgeglichen werden“.
Weiterhin bezieht sie sich in ihrer Stellungnahme auf ein Gutachten des DIW, wonach
die Städtebauförderung das 8,5fache an privaten und weiteren öffentlichen Investitionen nach sich zieht.
D. h. die beabsichtigte Kürzung der Städtebauförderung um rund 300 Mio. Euro dürfte
Investitionen von rund 2,5 Mrd. Euro direkt
betreffen. Die Grünen gehen sogar von einem Investitionsvolumen von 4,9 Mrd. Euro
aus, das von der Streichung bedroht ist.
„Berücksichtigt man darüber hinaus noch
die Tatsache, dass bereits in diesem Jahr die
Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen
auslaufen, so wird schnell deutlich, dass
2011 das eigentliche Krisenjahr für die deutsche Bauwirtschaft wird. Wir fordern daher
die Bundesregierung auf, von ihrer verfehlten Rotstiftpolitik Abstand zu nehmen. Die
Wirtschafts- und Finanzkrise hat doch deutlich gezeigt, dass nur inländische Investitionen Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen können.“
Reform der Rundfunk­
finanzierung kostet Bauwirtschaft rund 1 Mrd. Euro
pro Jahr mehr
Bauwirtschaft fordert deutliche Korrek­
turen.
„Die Politik hat offenbar noch nicht gemerkt,
dass hier Hunderte Euro Mehrbelastung auf
das einzelne Unternehmen zukommen können – für eine Leistung, die er gar nicht in
Anspruch nimmt. Die Betriebe werden
­richtiggehend geschröpft. Wir fordern die
Bundesländer auf, die derzeit diskutierte
Neuordnung der Rundfunkfinanzierung zu
korrigieren.“ So der Geschäftsführer der
Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Prof. Dr.
Karl Robl im Vorfeld der am kommenden
Montag in Berlin stattfindenden Anhörung.
Die Regierungschefs der Bundesländer hatten sich am 9. Juni 2010 auf Eckpunkte für
eine Reform der Rundfunkfinanzierung verständigt, die die Grundlage für die Erarbeitung eines Staatsvertrages bilden werden.
Von der neuen Rundfunkabgabe sollen alle
Haushalte und Betriebsstätten sowie Kraftfahrzeuge erfasst werden. Zudem wird für
alle nicht privaten Kraftfahrzeuge ein Beitrag
in Höhe von einem Drittel des Rundfunkbeitrages zu entrichten sein.
Für einen durchschnittlichen Baubetrieb mit
zehn Beschäftigten und drei Kraftwagen kämen ab 2013 Kosten in Höhe von mehr als
430 € pro Jahr zu anstelle von derzeit 70 €.
„Das ist eine Steigerung von mehr als 600 %.
Auf die rund 300.000 Mitgliedsbetriebe des
deutschen Bau- und Ausbauhandwerks hoch
gerechnet, sind das Mehrkosten von rund
1 Mrd. €“, erläuterte Robl die Problematik.
Hinzu kommt, dass zukünftig die Abgabe
nicht pro Betrieb als Ganzes sondern pro Betriebsstätte erhoben werden soll. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen gäbe es
in der Bauwirtschaft demnach nicht nur eine
Betriebsstätte, sondern aufgrund der außerordentlichen Vielzahl von Baustellen eine
enorme Anzahl davon. „Die Erhebung würde
ein gewaltiger bürokratischer Aufwand bedeuten und die Unternehmen des Bau- und
Ausbauhandwerks gegenüber anderen Branchen finanziell deutlich benachteiligen“, so
Robl.
„Daher fordern wir“, so der BVB-Geschäftsführer, „erstens Betriebe bis maximal zehn
Beschäftigte ganz von zusätzlichen Belastungen freizustellen, zweitens Betriebe mit
max. 20 Beschäftigten nur mit einem Drittel
des Pauschalbetrages zu belasten, und drittens für Betriebe über 20 Beschäftigte nur
einen einfachen Beitrag anzusetzen, bevor
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
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P R E M I U M - Q U A L I T Ä T
ab ca. 40 Beschäftigten eine weitere Steigerung denkbar ist.“
„So jedenfalls geht die Reform der Rundfunkfinanzierung voll zu Lasten der mittelständischen Bauwirtschaft – das können wir
nicht akzeptieren“, erklärte Robl abschließend.
Konkrete Beispiele für die Belastung von
typischen Handwerksbetrieben:
Die folgenden Beispiele, die bewusst keine
Extremfälle abbilden, zeigen deutlich die zu
erwartenden Belastungen:
Bereits ein kleiner Betrieb des Sanitär- und
Heizungsgewerbes mit nur fünf Beschäftigten wird insbesondere durch das Vorhandensein von insgesamt vier Fahrzeugen
­bereits mit ­einer Steigerungsrate der Abgabenlast um 142 % betroffen (503 statt 207 €
im Jahr).
Eine mittelgroße Tischlerei mit 18 Beschäftigten in Berlin, die nur einen Standort und
nur ein Fahrzeug hat, zahlt heute für zwei
Radios in Werkstatt und Fahrzeug ca. 140 €
im Jahr. Im neuen System müsste das Unternehmen zwei volle Rundfunkbeiträge für die
Beschäftigten und einen Drittelbeitrag für
das Fahrzeug entrichten. Das entspricht
503 € im Jahr, eine Steigerung um 260 %!
Ein Metallbau-Unternehmen mit nur einer
Betriebsstätte, zwölf Beschäftigten und sechs
Fahrzeugen zahlt heute einen Rundfunkbeitrag von 138 €, im neuen System jedoch
647 €, was einer Steigerung von 368 % pro
Jahr entspricht.
Ein Bauunternehmen aus Ulm mit ebenfalls
nur einer Betriebsstätte, 21 Beschäftigten
und zehn Fahrzeugen ist heute ebenfalls mit
138 € dabei; ab 2013 müsste das Unternehmen mit einem Beitrag von 1.150 € rechnen,
das sind 732 % mehr.
Ein größeres Unternehmen aus der Heizungs- und Lüftungsbranche mit zwei Betriebsstätten, 160 Beschäftigten und 75 Fahrzeugen bezahlt derzeit 1.244 €, nach der
Neuordnung jedoch 12.514 €. Das ist das
Zehnfache des bisherigen Beitrags und entspricht einem Plus von rund 900 %.
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31
Passivhaus
Größte Passivhauswohnsiedlung
in Innsbruck erfüllt Erwartungen
M
it insgesamt 354 Wohnungen ist
das „Lodenareal“ der Neuen Heimat Tirol in Innsbruck die weltweit größte Passivhaussiedlung. Ziel war,
Mietwohnungen mit extrem geringen Heizkosten und sehr hohem Wohnkomfort zu
schaffen. Jetzt liegen erste Ergebnisse
­eines Forschungsprojekts zu Energieverbrauch, Wohnkomfort und Nutzerzufriedenheit des innovativen Gebäudes vor. Die
Heizkosten einer 80 m² Wohnung liegen
bei gerade mal 6 Euro im Monat.
Ob die neue Bautechnik auch hält, was sie
verspricht, wird seit vergangenem Herbst im
Rahmen eines Forschungsprojekts im Auftrag des Landes Tirol untersucht. Energielandesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Steixner zeigte sich von den ersten
32
Foto: Neue Heimat Tirol, Christoph Lackner
Ergebnissen beeindruckt: „Die PassivhausWohnanlage hat den Praxistest voll bestanden. Sowohl der geringe Energieverbrauch
als auch die Zufriedenheit der Bewohner
übertreffen unsere Erwartungen. Die Messungen belegen, dass der Energieverbrauch
des Vorzeigegebäudes durchgängig nur
mehr bei einem Viertel eines vergleichbaren
Wohngebäudes nach neuem Baustandard
liegt.“
80 m2 Wohnung liegen im Lodenareal bei
nur rund 6 Euro im Monat. Auch für das
Warmwasser sind lediglich 6 Euro zu berappen. Überraschend auch die geringen Stromkosten für die Lüftungsanlage, die mit ca.
4 Euro im Monat zu Buche schlagen. LHStv.
Anton Steixner: „Die innovative Bautechnik
bringt damit eine enorme Entlastung der
Haushaltsbudgets bei höchstem Wohnkomfort.“
Leistbares Wohnen
mit hohem Komfort
Angenehme Temperaturen
und hohe Raumluftqualität
Ein Befund, der zukünftige Mieter von Passivhaus-Wohngebäuden besonders interessieren dürfte, denn die Heizkosten einer
Zu den zentralen Ergebnissen zählt auch,
dass der minimale Energieverbrauch nicht
mit Komforteinbußen einhergeht. Bruno
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Oberhuber von Energie Tirol: „Auch bei Außentemperaturen von -15 °C wurden in den
Wohnräumen angenehme 24 °C gemessen.“
Überzeugend auch die Messungen zur
Raumluftqualität: So konnten in den mit
Wohnraumlüftung ausgestatteten Schlafräumen die Grenzwerte für die Kohlendioxidbelastung von 1.500 ppm durchgängig eingehalten werden. Im Vergleich dazu lagen in
Wohnungen ohne Lüftungsanlagen die Werte teilweise sogar über 4.000 ppm. Besonders erstaunlich für Bruno Oberhuber ist,
„dass der Energieverbrauch unabhängig
vom Benutzerverhalten gleich gering
bleibt“.
Hohe Nutzerzufriedenheit
Für Klaus Lugger hat die Neue Heimat Tirol
mit dem Lodenareal „das angepeilte Ziel
leistbares Wohnen mit hohem Wohnkomfort
zu bieten voll erreicht“. Besonders erfreut
zeigt sich der Geschäftsführer der Neuen
Heimat über die Resultate der Bewohner­
befragung: „Mehr als 90 % der Bewohner
beantworten die Frage nach der allgemeinen
Wohnzufriedenheit mit ‚sehr zufrieden’ bzw.
‚eher zufrieden’, 96 % äußern sich zur
­Heizung mit ‚sehr zufrieden’ bzw. ‚eher
­zufrieden’. Die Bewertung der Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nach
dem Schulnotensystem zeigt, dass rund
80 % der Bewohner diese mit ‚sehr gut’
bzw. ‚gut’ benoten. Das sind überzeugende
Werte.“
Motivation für Tiroler
­Energiestrategie
Nicht zuletzt sind die Ergebnisse auch für
die Energiestrategie des Landes von großer
Bedeutung, wie Energielandesrat Anton
Steixner betont: „Sie ermutigen uns in den
Zielformulierungen der Tiroler Energie­
strategie. Immerhin liegt der Raumwärmebedarf bei rund 40 % des gesamten Tiroler
Energiebedarfs. Hier liegt also ein Einsparpotenzial, das wir mit Hochdruck verfolgen
müssen.“
Zum Forschungsprojekt
Die Messungen werden seit Herbst 2009
im Rahmen des Forschungsprojekts „Passivhaus-Wohnanlage Lodenareal – Raum­
luftqualität, Haustechnikverluste, HaushaltsBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Stromverbrauch in Passivhaus-Mietwohnun­gen“ im Auftrag des Landes Tirol und der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG durchgeführt. Unter der Leitung von Energie Tirol
werden gemeinsam mit dem Institut für Bauphysik der Universität Innsbruck, der AEE
Intec und dem IFZ – Interuniversitäres Forschungszentrum Energieverbrauch, Raumtemperaturen, Raumluftqualität, etc. in insgesamt 18 Wohnungen untersucht. Ein
wichtiger Teil des Forschungsprojekts sind
Optimierungsmöglichkeiten im Bereich
Haustechnik. Das Projekt wird 2011 abgeschlossen.
Zum Lodenareal
Die Wohnanlage „Lodenareal“ erhielt bereits
mehrere Auszeichnungen für den hohen
bau- und haustechnischen Standard. Den
Passivhaus-Wohnbau mit einer Wohnnutzfläche von 26.000 m2 charakterisieren höch­
ste Dämmwerte und beste Verglasungsqualität. Außerdem verfügt das Gebäude über
eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Zur Vorerwärmung bzw. Vorkühlung
der Luft werden zwei Grundwasserbrunnen
eingesetzt. Der Restenergiebedarf des Gebäudes für Heizung und Warmwasser wird
mit einer 1.000 m2 Solarfläche sowie einer
Pelletsanlage abgedeckt.
Zu den Zusatzkosten
des Passivhausbaus
Auf Fragen von Journalisten erläuterte Geschäftsführer Lugger, dass die zusätzlichen
baulichen Investitionen für das Erreichen
des Passivhaus Standards inzwischen bei
Geschosswohn-Neubauten um 5 % der sonst
üblichen Baukosten liegen. Die Neue Heimat
Tirol ist daher auch bei vielen weiteren
­laufenden Bauten und neuen Bauvorhaben
gewillt, diesen Standard weiter anzustreben
– dies umso mehr, da durch die Initiative der
EU dies als eine wichtige Zielsetzung für die
gesamte EU angesehen wird.
besonders lobend über die wissenschaftliche
Qualität der Messungen aus der Stichprobe
am Lodenareal äußerte: „Hiermit lassen sich
in den kommenden Jahren, insbesondere
durch den Vergleich mit einer Referenz-Anlage, wichtige Fragen im Zusammenhang
mit Wohnkomfort und Wohngesundheit klären, die zur Zeit oft noch kontrovers diskutiert werden.“ Gründe, die mit dazu beigetragen haben, dass das Passivhaus Institut
und die Universität Innsbruck gemeinsam
im Mai 2011 nach Innsbruck zur 15. Internationalen Passivhaustagung einladen.
Über die IG Passivhaus
Deutschland
Die Informationsgemeinschaft Passivhaus
(IG-Passivhaus) ist ein unabhängiges,
deutschlandweit und international tätiges
Netzwerk. Vorrangige Ziele der IG Passivhaus sind die Verbreitung des Passivhauskonzepts und die Vermittlung von Informationen und angewandtem Wissen.
Die IG Passivhaus Deutschland wird vom
Wegbereiter des Passivhauses, Dr. Wolfgang
Feist und durch ihre Mitglieder unterstützt.
Ihre Ansprechpartner:
IG Passivhaus Deutschland
Rheinstr. 44/46, 64283 Darmstadt
•A
na Krause
Tel.: 06151-82699-25
[email protected]
•S
abine Stillfried
Tel.: 06151-82699-33
[email protected]
Tirol ganz vorn
„Mit den vorgelegten Ergebnissen und den
weiteren Bauvorhaben ist das österreichische Bundesland Tirol ganz weit vorn in der
Entwicklung beim energieeffizienten Bauen
der Zukunft.“ Dies führte Univ.-Prof. Wolfgang Feist (Bauphysik) aus, der sich auch
33
Passivhaus
7. Tage des Passivhauses: Informationen zu Besichtigungen ab sofort online
Das erste europäische Einrichtungshaus im Passivhaus-Standard steht im Erolzheim (Baden-Württemberg) und kann am Tag des Passivhauses
besichtigt werden. Weitere Infos zum Projekt unter www.passivhausprojekte.de
Fotos/Quelle: Keck-Architekten, 88416 Ochsenhausen
D
ie Passivhäuser, die am Wochen­ende vom 12. bis 14. November
­während der Tage des Passivhauses
2010 zur Besichtigung geöffnet sind stehen
ab sofort unter www.passivhausprojekte.de
Über diese Adresse können auch Bewohner
von Passivhäusern weltweit Ihre Häuser
noch bis Ende September anmelden. Veranstalter ist die Informations-Gemeinschaft
Passivhaus Deutschland (IG Passivhaus
Deutschland). Die Datenbank wird täglich
bis zur Veranstaltungstermin aktualisiert.
34
Die Tage des Passivhauses haben sich
bundesweit als hervorragende Möglichkeit
etabliert, zukünftige Bauherren vom konsequent energieeffizienten Bauen zu überzeugen. Zunehmend beteiligen sich weitere
Partner im europäischen Ausland und in
Übersee mit ihren Passivhäusern vor Ort.
Weitere Informationen unter:
www.ig-passivhaus.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Passivhaus Institut nimmt Beiträge zur Internationalen Tagung an
D
ie Veranstalter der Internationalen
Passivhaustagung 2011 laden alle
Aktiven herzlich ein, Ihre Beiträge
bis zum 15. 11. 2010 beim Passivhaus Ins­
titut einzureichen. Erstmals findet die Passivhaustagung mitten im Gebirge statt: am
27. und 28. Mai werden über 1.000 Teilnehmer in Innsbruck erwartet
Schwerpunkte
der Tagung 2011
01 Regionale Entwicklungen zum Passivhaus
02 Passivhaus im alpinen Klima
03 Nachhaltigkeit im Tourismus
04 Passivhaus und Holzbau
05 Passivhaus und Massivbau
06 Passivhaus-Nichtwohngebäude
07 Sanierungen mit Passivhaus-Komponenten
08 Kostengünstige Lösungen: wirtschaftlich
und nachhaltig
09 Neues aus Forschung und Entwicklung
10 Behaglichkeit und Gesundheit
International Sessions – abstracts in
English only
11 Documentation of built Passive Houses
and renovations
12 Passive House economy
13 Passive House networking
14 New Passive House technologies
Neutrale Plattform für Planer und Hersteller
N
eueste Produktentwicklungen der
vielen namhaften Hersteller werden
auch im kommenden Jahr auf der
Passivhaus Fachausstellung zu sehen
sein. Die Leitmesse der Passivhaus-Branche
wird parallel zur Tagung stattfinden und
neben Fachplanern, Architekten und
­Bauingenieuren auch Bauherren umfassend informieren. Neben interessanten
Fachgesprächen an den rund 100 Messe-
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
ständen wird von der IG Passivhaus
Deutschland ein Forum auf dem Aus­
stellungsgelände organisiert. Als unab­
hängige Informationsgemeinschaft bietet
diese ihren Mitgliedern stets die aktuell­
sten Forschungsergebnisse im Bereich
­Passivhaus aus erster Hand und hat
durch langjährige öffentliche Präsenz
­entscheidend zur Verbreitung dieses hocheffizienten Baustandards beigetragen.
Zur Tagung
Mehr als 1.100 Tagungsteilnehmer aus
44 Ländern trafen sich 2010 in Dresden. Die
internationale Passivhaustagung wendet sich
gleichermaßen an Neulinge wie an erfahrene
Passivhaus-Pioniere. Sie wechselt jedes Jahr
den Standort und den Themenschwerpunkt.
Weitere Informationen zur Anmeldung, Einreichung von Abstracts und zur Fachausstellung: www.passivhaustagung.de
35
Denkmalpflege
Dämmsystem THERMOLUT® zur
Wahrung historischer Fassaden
„Außen hui, innen hui“ – Klostermauern von innen energetisch optimiert
D
enkmalgeschützte Gebäude nicht
nur museal zu erhalten, sondern
eine zeitgemäße Nutzung ohne optische oder bauphysikalische Beeinträch­
tigung zu ermöglichen, ist heute eine besondere Herausforderung an Bauschaffende
und Baumaterialien. Die Sanierung der
Räume im Torhaus des Klosters Michaelstein bei Blankenburg im Südwesten Sachsen-Anhalts zeigt beispielhaft, wie Gebäudeteile zu modernen und repräsentativen
Räumen umgenutzt werden können.
Zentrum der Musikkultur
in Sachsen-Anhalt
Das Torhaus des Klosters Michaelstein nach
der Sanierung: Durch die Innendämmung
mit dem THERMOLUT®-System konnten Anforderungen an Wärmeschutz und Energieeinsparung von heute mit dem Erhalt der
historischen Fachwerkfassade vereinbart
werden.
36
Die Fachwerkfassade des Eingangsgebäudes
der Klosteranlage erhielt eine Innendämmung des Detmolder Systembaustoffherstellers SCHOMBURG. Dieses THERMOLUT®System besteht aus natürlichen Baustoffen
und verhindert das Auftreten von Tauwasser
bei der aus diesem Grund vielfach proble­
matischen Innendämmung von Außenwänden.
Bruchstein für den Erdgeschossbereich und
Fachwerk für die oberen Geschosse.
Mit dem Einzug des Telemann-Kammer­
orchesters Sachsen-Anhalt 1968 und der
Entwicklung und Gründung einer Weiterbildungs- und Forschungsstätte für musikalische Aufführungspraxis in den Folgejahren
begann auf Kloster Michaelstein der Aufstieg
der Musikkultur. Die Etablierung der Stiftung Kloster Michaelstein als öffentlichrechtliche Einrichtung 1997, der Einzug der
Landesmusikakademie, dem Musikinstitut
als bedeutenden Konzertveranstalter sowie
einer bereits in den 1970er-Jahren gegründeten Sammlung von historischen Musik­
instrumenten führte, um im Bild zu bleiben,
zu der gegenwärtigen musikalische Blütezeit. Um dem nach der Wende zwischen
Wernigerode, Halberstadt und Quedlinburg
zentral in Deutschland gelegenen Tourismusmagnet für Musikinteressierte gerecht
zu werden, wurde vor einigen Jahren be­
gonnen, das Kloster im Sinne der Denk­
malpflege zu erweitern und zu moderni­
sieren.
Die Klosteranlage
Wo Anfang des 12. Jahrhunderts Zisterzienser am nördlichen Rand des Harzes das
Kloster Michaelstein errichteten und es zu
einer wirtschaftlichen Blütezeit in der Jahrtausendmitte brachten, gibt seit einigen
Jahrzehnten die Musik den Ton an. Bis dahin
sollte die Klosteranlage durch wechselhafte
politische und besitzrechtliche Verhältnisse
verändert oder erweitert werden, sogar wesentliche Teile wie die Kirche wurden während des Bauernkrieges zerstört. Die romanische Grundsubstanz des 12. Jahrhunderts
ist jedoch in weiten Teilen der denkmalwürdigen Klosteranlage noch zu erkennen,
ebenso wie die heimischen Baumaterialien
Das Wohnzimmer der Gästesuite nach der
Fertigstellung.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Denkmalpflegerische
­Ansprüche an die
Fachwerk­fassade
Dazu gehört auch die Sanierung der Räumlichkeiten im Torhaus, das durch seine exponierte Lage am Eingang der Klosteranlage
und einen später ergänzten weithin sichtbaren Turm auf dem roten Zeltdach, im Wortsinn wegweisend ist. Hier sollten die Innenräume, die für unterschiedliche Nutzungen
mehrfach provisorisch verändert worden
waren, eine grundlegende, dem hochkarätigen Kulturort angemessene Neugestaltung
erfahren. Dabei musste gemäß der Auflage
der Denkmalpflege die Gebäudehülle, also
auch die Fachwerkfassade mit dem braunen
Holzständerwerk und den hell verputzten
Lehmgefachen, erhalten werden. Genau hier
in das erste Obergeschoss des Torhauses
war eine repräsentative Gästesuite mit
Wohn-, Schlaf- und Badezimmer vorzu­sehen.
Weitere Gästezimmer sollten im Erdgeschoss
des Torhauses und in dem vorhandenen Anbau entstehen.
Das Prinzip von THERMOLUT® beruht darauf, mit natürlichen Baustoffen wie Holzfaserdämmplatten sowie Unter- und Oberputzen aus Lehm die Dämmleistung der
vorhandenen Außenwand, sei es aus natür­
lichen Ziegelmauerwerk, Holzfachwerk mit
Lehmausfachungen oder anderen historischen Wandaufbauten zu verbessern. Wichtig ist dabei, dass die neu aufgebrachten
Wandschichten diffusionsoffen und damit
­atmungsaktiv sind. Keinesfalls dürfen sie,
wie es bei einer Innendämmung mit Dampfsperre der Fall wäre, den Verlauf der Wasserdampfdiffusion so nachteilig beeinflus-
sen, dass es auf der Innenseite der Wand zu
Tauwasserbildung kommen kann. Etwa 200 m2
innenliegende Außenwandfläche wurden für
die Sanierung der Räume mit 60 bzw. 80 mm
dicken Holzfaserdämmplatten und entsprechenden Unterputzen, abgestimmt auf die
manuelle oder die maschinelle Verarbeitung,
versehen. Die Innendämmung trägt in den
Wintermonaten dazu bei, Heizenergie und
damit Kosten zu sparen und im Sommer die
noch kühlen Raumtemperaturen zu halten.
Das Dämmsystem verbessert zudem Schallund Brandschutz, das Raumklima bleibt natürlich, unbelastet und gesund.
Federführend an der Baumaßnahme war
das Architekturbüro Planungsring GmbH,
Wernigerode, die Bauausführung erfolgte
durch die Bauunternehmung Sporleder &
Hecker aus Quedlinburg. Die Nutzer der
Gästezimmer im Torhaus haben einen komfortablen Rückzugsort erhalten. Alle Besucher von Kloster Michaelstein können sich
an dem behutsam modernisierten Eingangsgebäude mit seiner traditionsreichen Bauweise erfreuen. Mit Hochgefühl dürften alle
Musikliebhaber das Tor durchschreiten,
denn – ab hier spielt die Musik.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.schomburg.de
Innendämmung
mit ­natürlichen Baustoffen
als Problemlöser
Natürlich war es daher nicht möglich, wie im
Regelfall durch das Aufbringen einer Außendämmung die aktuellen Anforderungen an
den Wärmeschutz zu erfüllen. Alternativ
wurde die unter bestimmten Voraussetzungen ebenso effiziente Innendämmung überdacht. Dabei natürlich zu sein in der Wahl
der Wandkonstruktion und der Baustoffe,
sollte dann auch die Antwort auf die Problemstellung sein. Zur Ausführung kam das
Dämmsystem THERMOLUT® des ostwestfälischen Unternehmens SCHOMBURG GmbH,
das auch für diese Bauaufgabe gemäß seiner
Unternehmensphilosophie ein komplettes
Baustoffsystem statt einzelner Produkte angeboten hatte.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Das Schlafzimmer des großzügigen Gästebereichs: Moderner Wohnkomfort in denkmalgeschütztem Bestand.
37
Denkmalpflege
Malerischer Dialog
Vor der farbigen Neufassung stand der prächtige Hochaltar verloren vor weißen Wänden und
wirkte wie willkürlich dort abgestellt. Der rote Erdton verbindet Altar und Raum harmonisch.
D
ie Filialkirche St. Peter und Paul im
fränkischen Effelter wurde komplett
saniert und mit einer neuen Ausmalung dem zeitgemäßen Liturgieverständnis
angepasst.
Ursprung des Gotteshauses war vermutlich eine kleine Kapelle, die um 1400 durch
eine Kirche ersetzt wurde, die dem Hl. Jakobus geweiht war, weil sie an einem der
­Pilgerwege nach Santiago de Compostela
lag. Im Jahr 1807 zerstörte ein Feuer die
­Kirche fast völlig, nach dem Wiederaufbau
wurde sie 1809 unter das Patronat der Apostel Petrus und Paulus gestellt. Eine dringend anstehende Generalsanierung bot 2009 die Möglichkeit zur zeitgemäßen Neugestaltung des Kirchenraums. Für
diese anspruchsvolle Aufgabe suchte und
38
fand man den Rottweiler Künstler Tobias
Kammerer, dessen Arbeitsschwerpunkt auf
Architekturmalerei liegt und der sich mit der
Gestaltung zahlreicher öffentlicher Gebäude
und Kirchen im In- und Ausland einen
­Namen gemacht hat.
Vielschichtig
Tobias Kammerer lehnt sich mit seinem Konzept für St. Peter und Paul thematisch an die
Ursprünge der Kirche und damit an die Figur des Heiligen Jakobus an. Er folgt den
historischen Auffassungen von Decken- und
Wandmalereien des Barocks und öffnet den
Himmel malerisch. Die Glasfenster lässt er
ungestaltet, nur dem Lichteinfall dienend.
„Die Farbzuordnungen folgen meiner Auf-
fassung von christlicher Symbolik“, erklärt
der Künstler. „Ich definiere sie letztlich
selbst.“ Blau ist die Hauptfarbe an den
­Decken und erinnert als Farbe in ihrer Qualität der Tiefe und Transparenz an das Meer
und damit an die Legenden um den Heiligen
Jacobus. In der christlichen Farbsymbolik
gilt Blau als Farbe des Himmels und steht für
Gottesfrieden und himmlische Weisheit.
­Zudem gilt das transzendente Blau als Ausdruck von Geistigkeit und Wissen. Tobias
Kammerer hat es in bewegten amorphen
Flächen aufgetragen, die in ihrer Struktur
aquarellartig und leicht erscheinen.
Der erdige Rotton im Chorraum ist aus den
Farben des Hochaltars entnommen. Die wellenartige Struktur, die sich über die Farb­
flächen zieht, assoziiert Wasser und nimmt
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
An den Decken überwiegt Blau – in der christlichen Farbsymbolik die
Farbe des Himmels.
optisch wie thematisch Bezug zur Deckengestaltung.
Auf dem Chorbogen und im Kirchenschiff
bilden silberne Streifen einen Hintergrund
für die Figuren und markieren so ihren Platz
im Kirchenraum. Silber steht hier als Symbol
für Läuterung und Erneuerung und deutet
auf die Ankunft des Messias hin.
Farbräume
Ein wichtiges Anliegen des Künstlers war es,
die Kirche in einen Raum der Jetztzeit zu
verwandeln: „Es ist mir wichtig, dass zeitgenössische Auffassung und Raumbezogenheit
überzeugend zum Ausdruck kommen.“
Die neue malerische Fassung verbindet
Raum, Skulptur und Mobiliar und schafft so
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Tobias Kammerer ist kein Illustrator biblischer Inhalte, seine Malerei
ist assoziativ und gibt Impulse zu individueller Glaubenserfahrung.
eine Klammer, die alte und neue Gestaltung
harmonisch verbindet.
Silikatfarben der Firma Keimfarben bieten
Tobias Kammerer das ideale Malmittel für
seinen Malstil, der die Architektur aufgreift,
spielerisch umfließt und neu interpretiert.
„Für meine Arbeit ist die Wirkung der Farben entscheidend, deshalb arbeite ich gerne
mit Farben und Lasuren von Keim“, erläutert
der Künstler. „Ich liebe die Brillanz der Farbtöne und die seidenmatte Oberfläche mit
­ihrem edlen Charakter. Darüber hinaus gewährleisten Mineralfarben aus Keimscher
Produktion eine hohe Haltbarkeit und Lichtechtheit für meine Arbeit.“
Tobias Kammerer gestaltete die Wandflächen mit KEIM Athenit, einer titanoxidfreien
Kalkfarbe mit brillantem Kalklüster und
leuchtender Farbwirkung; bei den durchscheinenden Malereien an den Decken entschied er sich für eine Ausführung in KEIM
Design-Lasur.
Obwohl St. Peter und Paul in ländlicher
Umgebung steht, erfuhr die Neugestaltung
eine große Akzeptanz in der Gemeinde. Mit
Respekt vor dem historischen Erbe verleiht
Tobias Kammerers Malerei dem sakralen
Raum einen zeitgenössischen Ausdruck und
initiiert zugleich einen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.keimfarben.de
39
Denkmalpflege
Denkmalgeschütztes Wohn­gebäude
CRH produziert in traditioneller Handarbeit maßgenaue Ziegel-Fertigteile
Auf dem Dach des Wohngebäudes am DeHaen-Platz in Hannover ragt das Fertigteilkreuz mehr als zwei Meter in die Höhe.
Fotos: CRH Clay Solutions
A
us etwa 1.100 Klinkern besteht das
neue Ziegelkreuz auf dem Dach des
Wohnkomplexes am De-Haen-Platz
in Hannover. Das im Frühjahr dieses Jahres
auf dem denkmalgeschützten Bau positionierte Kreuz ist eine Spezialanfertigung
des Fertigteilwerks ALBERT der CRH Clay
Solutions in Steyerberg. Vier, zu einem
­E lement zusammengefügte Fertigteile, bilden jeweils einen Arm des Monuments. „Da
das Originalkreuz brüchig war, musste es
entfernt werden. Aus Gründen des Denkmalschutzes musste es jedoch durch ein
neues adäquat ersetzt werden. Die Erneuerung durch ein originalgetreues Ziegel­
fertigteil stellte dabei die einfachste Lösung
40
Hergestellt im Fertigteilwerk ALBERT wiegt das aus vier Elementen zusammengesetzte
­Ziegelkreuz 12,2 Tonnen.
dar“, erklärt Sven Scriba, Vorstandsmitglied
der zuständigen Wohnungsgenossenschaft
Heimkehr eG.
Millimetergenaue
­Handwerksarbeit statt
­Massenproduktion
Nach Abbruch des alten, baufälligen Ori­
ginalkreuzes, das konventionell gemauert
­wurde, war ein exaktes Aufmaß für das neue,
2,20 Meter hohe Fertigteilkreuz notwendig.
In traditioneller Handarbeit wurden hierfür
vier Ziegelelemente im CRH-Fertigteilwerk
ALBERT angefertigt. „Es handelt sich also
keinesfalls um standardisierte Massenprodukte. Im Grunde ist der Begriff ‚Fertigteil’
nicht korrekt. Gewissermaßen müßte man
von vorkonfektionierten Teilen sprechen, die
mit traditioneller Bauweise, also klassischer
Handwerkskunst, hergestellt werden“, bringt
es Theo Wenke, CRH-Geschäftsführer für
Marketing und Vertrieb, auf den Punkt. Denn
jeder Tonziegel wird millimetergenau von
Hand in eine vorher konstruierte Schalung
gesetzt. Zur Vorlage dient dabei eine in der
technischen Abteilung des Fertigteilwerks
erstellte Zeichnung. Die Fugenabstände zwischen den einzelnen Klinkern füllen spezielle Abstandhalter, die gleichzeitig die Auf­
gabe haben, die fertige, sichtbare Fuge
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
erhält Fertigteilkreuz
Dank der Vorkonfektionierung im Fertigteilwerk passt das Kreuz maßgenau auf den
­Bestand.
Das Ziermauerwerk des bestehenden Gebäudes mit den winklig versetzten Klinkern
wird am Fertigteilkreuz fortgesetzt.
Ein 120-Tonnen-Kran hebt das 12,2 Tonnen
schwere Fertigteilkreuz auf die Dachebene
des denkmalgeschützten Gebäudes.
auszubilden. Im Regelfall entsteht so eine
15 Millimeter tiefe Fuge, die anschließend
vor Ort verfugt wird. Selbst­verdichtender
Beton wird nach Einbau der benötigten
­Befestigungs- und Einbauteile in die konfektionierte Form gegossen und verbindet sich
mit den vorher eingelegten Ziegelplättchen.
Reichsformat 250/120/65 Millimetern ist
dem Originalklinker des Hauses nahezu
identisch. Sie beinhaltet drei verschieden
dunkle Farbnuancen, die sich durch den
Brennprozess ergeben. Durch Betonverguss
wurden die vier Fertigteile im Werk zu einem
insgesamt 12,2 Tonnen schweren Element
zusammengefügt und als Ganzes zur Baustelle transportiert. Diese Vorkonfektionierung erleichtert und beschleunigt den Bau.
„Das bestehende Ziermauerwerk mit winklig
versetzten Klinkern des bestehenden Ge­
bäudes haben wir bei den Fertigteilen
weiter fortgeführt. Dies erforderte bei der
Herstellung und Montage einen besonderen
Aufwand“, so Heinrich J. Laue, Leiter des
Fertigteilwerks CRH ALBERT. Um das Ziegelkreuz auf den Bestand auf der Dach­
ebene aufzusetzen, kam ein 120-TonnenKran zum Einsatz. „Die Größe des Krans
war erforderlich, da es sich um eine extrem
hohe Arbeitshöhe handelt“, fügt Laue hinzu.
Den Abschluss bildet die alte, restaurierte
­kupferne Fackel, die bereits Grünspan an­
gesetzt hat.
Vier Fertigteile
­verschmelzen zu einem
Fertigteilkreuz
Die dabei verwendeten Klinker kommen von
der polnischen Schwester CRH Klinkier. Die
Sondersortierung des rot-bunten Bunzlau im
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Weitere Informationen im Internet unter
www.crh-ccs.de.
41
Messen
Impulsgeber Baufachmessen:
­Verändern sich die Schwerpunkte?
I
n den vergangenen Jahrzehnten galten
Baufachmessen immer als Impulsgeber
für die Baukonjunktur. Würde man die
Reden bei Eröffnungsfeiern nachlesen, ist
in jedem Fall die impulsgebende Rolle der
jeweiligen Veranstaltung betont worden.
Unabhängig davon, ob sich diese Rolle immer nachher bewahrheitet hat oder auch
nicht, muss man vorweg anerkennen, dass
schon allein dadurch, dass Baufachmessen
durch die begleitenden Kongresse und Tagungen immer die aktuellen Sachverhalte,
Erkenntnisse und Fragen behandelt haben.
Das ist auch heute so, in München auf der
BAU, in Essen auf der DEUBAU und in Berlin auf der bautec.
So langsam beginnt nach der Sommerpause wieder die Zeit der deutschen Baufachmessen im Herbst / Winter. Die NordBau
Neumünster im Spätsommer macht den Anfang.
Aber bitte; Impulsgeber? Auch wenn aktuelle Marktthemen oder Zukunftsvisionen zur
Sprache kommen, so ist der Einfluss auf das
praktische Leben, also auf den realen Markt,
seit jeher in Frage zu stellen. Welche Impulse können eigentlich gemeint sein?
Impulsgeber
für die Marktentwicklung?
Wunschtraum einer jeden Baufachmesse ist
ein Einfluss auf die jeweiligen Märkte. Diese
sind, wie wir wissen, sehr träge und kaum
beeinflussbar. Nehmen wir einmal jetzt den
erforderlichen Wohnungs-Neubau: Auch
wenn sich gegenwärtig die Lage zu verbessern scheint, ist ein großer Ruck für 2011
noch nicht zu erkennen. Nun sollte nicht der
falsche Eindruck entstehen: Baufachmessen
können Einfluss auf die bau- und wohnungswirtschaftliche Diskussion nehmen, wenn
dieses in Kooperation von Politik, Industrie
und Verbänden erfolgt. In jedem Fall sind
die Messen mit dem großen Medieninteresse der richtige Multiplikator, um Positionen
42
zu beschreiben, Maßnahmen anzudenken
und Kooperationen zu schmieden. Baufachmessen können Ausrufezeichen setzen,
­Appelle formulieren, ein Verharren oder gar
„negatives Verändern“ geißeln. Es liegt im
Interesse der deutschen Bauwirtschaft, dass
der Neubau wieder an Fahrt gewinnt – in
­allen Segmenten, wo neue Gebäude gebraucht werden. Vornehmlich im WohnungsNeubau. Und: Die Stärkung dieses Marktsegments ist keine Aufgabe für nur wenige
Monate. Sie muss verstetigt werden, d. h. es
muss gelingen, diesen Markt wieder zu
­einem starken Bein des Wirtschaftszweiges
zu machen.
Impulsgeber für die
Interessen der Aussteller
durch neue Informationsschwerpunkte?
Auch da muss man die unterschiedliche
Lage der einzelnen Hersteller-Gruppen, gestützt auf die jeweiligen Einzelverbände,
kennen, um ein Urteil abgeben zu können.
Es ist wohl aber festzustellen, dass bei der
ausstellenden Wirtschaft die „ehrliche Begeisterung pro Baufachmessen“ einer nüchternen, vom Budget-Controlling bestimmten,
Betrachtungsweise gewichten ist. Natürlich
sind die starken Baukonjunktur-Jahre mit
gesicherten Wachstumsraten Geschichte –
das Leben in der Bauwirtschaft ist heute von
vielen, oftmals schwer einschätzbaren Faktoren, abhängig. In den vergangenen Jahren
war z. B. das energetische Modernisieren
der Treiber für viele Bereiche und Unternehmen, weil durch die offensive Klimaschutzpolitik von EU und auch Deutschland diesem
Bereich der Energieeffizienz eine Kernbedeutung eingeräumt hat. Verliert aber – gegenwärtig gibt es dafür Anzeichen – der Klimaschutz an gesellschaftlicher Anerkennung,
kann sich dieses sehr schnell auch auf den
Modernisierungsmarkt, speziell auch, wie
bereits geschehen, auf die staatliche Förderung auswirken, Also- können Baufachmessen der ausstellenden Wirtschaft neue Weg
öffnen, Ideen für Unternehmensstrategien
und Unternehmensmarketing beflügeln?
Neueste Meldungen aus dem Umweltministerium deuten darauf hin, dass die energetische Modernsierung von Gebäuden des
Bestandes und auch von Ein- und Zweifamilienhäusern bald zu einer Pflicht gehören
könnten, gesetzlich vorgeschrieben mit Auflagen. Diese Praxis würde bei nicht adäquater staatlicher Förderung eine neue Belastung bedeuten. Hier bietet sich für die
bevorstehenden Baufachmessen in Deutschland eine neue Aufgabe an, nämlich die Bürger auf diese Entwicklung vorzubereiten.
Impulsgeber für
­Innovationen?
Ja, das müssen Baufachmessen in der Zukunft leisten, wenn sie ihre Innovationsfunktion erfolgreich wahrnehmen wollen. In dieser Rolle versteckt sich der Mehrwert für
eine Berechtigung, an Baufachmessen als
Hersteller mit den relativ hohen Kosten teilzunehmen. Auch die potentiellen Zielgruppen erwarten von Baufachmessen Informationen zur Zukunft des Bauens. Neue Ideen,
neue Systeme, neue Produkte und deren Anwendung gehören zum Spektrum der Kriterien die den Erfolg, besser die Reputation
einer Baufachmesse, ausmachen. Da ist zu
hören, dass die BAU in München im nächsten Jahr sich z. B. besonders dem Thema
„Nachhaltigkeit“ widmen wird. Geht man
von der Erkenntnis aus, dass es immer noch
viele offene Fragen um die Zusammenhänge
und die den Unternehmen für ihre Produkte
dienende Position nachhaltigen Wirtschaftens geht, durchaus ein lobenswerter Ansatz.
Aber: Dafür gibt es keine einfachen „Lehrbuch-Rezepte“, die schnell übertragbar sind.
Nur wenn die ausstellende Wirtschaft auf ihren Ständen konkrete, für die Verbraucher
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
nachvollziehbare Beweise für die Bedeutung
der Nachhaltigkeit liefert, kann dieses Thema Impulse erzeugen. Sonst bleibt es das,
was es schon heute leider ist: Ein „Spielfeld“
für Spezialisten und Visionäre!
Impulse für die Imagebildung von Unternehmen?
Generell kann man sagen, sind Unternehmens-Positionierungen, so z. B. im Bereich
der Nachhaltigkeit, kein kurzfristig zu erreichendes Ziel ist. Im Gegenteil: Soll ein Impuls, der nicht in erster Linie vom Marketing
und vom Vertrieb „getrieben“ wird, sich im
Bewusstsein der Branche und der Öffentlichkeit verankern, dann kann dieses nicht mit
einer „heißen Nadel“ genäht werden. Es
geht letztlich um eine langfristig ausgerichtete Wertschöpfung mit hoher unternehmerischer Verantwortung. Geht man von der
heutigen Situation aus, dann ist der jüngste
Appell des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes, ausgesprochen von Prof.
Dr. Robl, nur zu begrüßen, den Klimaschutz
nach der für 2011 vorgesehenen Kürzung
der KfW-Fördermittel für das Prog­ramm
„Energieeffizientes Sanieren“ zum 31. 08.
2010 nunmehr in die „zweite Reihe der Prioritäten“ zu verschieben, weil dadurch die
Dynamik dieses Marktes leiden wird. Von
der Kürzung betroffen sind Einzelmaßnahmen und die Sonderförderung. Hier könnten
die Baufachmessen noch schärfer als schon
bisher mit guten Informationen die Konsequenzen aufzeigen, Druck auf die Politik aufzubauen, der Öffentlichkeit Impulse für den
Klimaschutz zu geben. Das Bauen im Bestand, die größte Stütze der Baukonjunktur
in den vergangenen Jahren, muss seine
­Dynamik behalten, auch wenn der Neubau
wieder an Boden gewinnt.
Fazit: Auch wenn die Prognosen für das
Jahr 2011 der Bauwirtschaft keine positiven
Aussichten bescheinigen, kommt es jetzt darauf an, die oft zitierten „Nischenmärkte“ zu
erkennen. In diesen ruht ein Potenzial, welches in die öffentliche Diskussion gehört, um
auch Impulse auszulösen. Der verschärfte
Klimaschutz sollte dafür sorgen, dass nach
den langen Diskussionen über das Zeitalter
der erneuerbaren Energien immer mehr
praktische, mutige Beispiele in der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Oder einfacher
ausgedrückt: Die Theorie ist bekannt. Jetzt
Interior
Wie schafft man fließende Übergänge zwischen
Wohnzimmer und Garten?
0505_A_Interior_203x86.indd 1
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
muss die Baupraxis folgen! Die Zeit bis 2012
und darüber hinaus darf nicht im Alltäg­
lichen vorbei streichen – Impulse wachsen
mit neuen Ideen.
Nach der BAU München im Januar 2011
folgen dann im 1. Halbjahr 2012 wieder einige der führenden baurelevanten Fachmessen, Sie alle werden sich an neuen Aufgaben
und Zielen orientieren müssen. Dabei sollte
die veranstaltende Kommune mit gutem Beispiel voran gehen, wenn es z. B. um Nach­
haltigkeit, um Ressourceneffizienz, um den
Klimaschutz, um die Energie- und Wasserversorgung, die Abfallpolitik und immer
wichtiger auch den demografischen Wandel
geht. Für Baufachmessen werden die zentralen Themen einer der Zukunft entsprechenden Infrastruktur immer wichtiger – in der
Vernetzung von Hochbau mit der Gebäudetechnik, in gemeinsamer Planung von Tiefund Hochbau, beim Verkehrsbau, beim Bau
kommunaler Einrichtungen, bei der zukünftigen Energieversorgung. Die Hauptstadt
Berlin könnte z. B. auf der bautec 2012 den
Mehrwert aus der Daseinsvorsorge als ein
praktisches
Nachhaltigkeits-Engagement
vorstellen.
Thomas Möller
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Die transparente Balkonschiebewand BSW-G
erreicht ein perfektes Zusammenspiel von Natur
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43
Messen
Wohlfühlhaus
bestätigt Markttrend
D
ie Märkte erfordern es: Ökologisches Bauen und Wohnen liegen
im Trend. Dieser Herausforderung
stellte sich die Baufachmesse NordBau, die
Anfang September bereits zum 55. Mal in
Neumünster stattfand. Fast 70.000 Besucher kamen zu dieser norddeutschen Leistungsschau.
Ein Highlight der jährlich stattfindenden
Fachmesse für Baumaschinen und Baustoffe
war die Vorstellung eines Wohlfühlhauses,
das erstmals auf einer Messe präsentiert
wurde.
„Eigentlich ist dieses Thema auch bei uns
nicht neu. Wer baut, will sich ja in seinem
Haus wohlfühlen. Da gehen natürlich die
Vorstellungen oft weit auseinander. Der eine
Bauherr bevorzugt den norddeutschen Backstein, der andere schwört auf Holz oder
Kalksandstein als Baumaterial. Alle wollen
jedoch ausreichend Komfort und Wohlbeha-
44
gen in ihrem neuen oder modernisierten
Heim. Aus diesen Ansprüchen, nennen wir
es ruhig Philosophie, hat sich eine Idee entwickelt, die wir mit Bauteilen eines Wohlfühlhauses demonstriert haben“, erklärte
Wolfgerd Jansch, Messeleitung der Hallenbetriebe Neumünster, diesen Ausstellungsbereich.
Die Sonderschau „Wohlfühlhaus“ sollte
für Handwerker und Fachleute, für Wohnungsunternehmen als auch für private
Hausbesitzer Beispiel, Anregung und Argumentationshilfe für Modernisierung und
Neubau sein.
Natürlich spielen neben neuesten ökologischen Baustoffen, Farben und Einrichtungen
auch Energieeffizienz, Wiederverwertbarkeit
und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle bei
den Bauvorhaben.
Im Vordergrund steht der Mensch mit seinem Anspruch auf Wohlbehagen. So muss
ein gesunder Wohnkomfort nicht unbedingt
mit höheren Kosten verbunden sein, wie
man von Fachleuten rund um das Wohnfühlhaus erfahren konnte. Sie verwiesen unter
anderem auf traditionelle Baumaterialien,
die von Natur aus ökologische und raumklimatisch sinnvolle Eigenschaften aufweisen.
Das trifft auf Backstein, Holz oder Kalksandstein genauso zu wie auf Lehmbauten, die
immer mehr in Mode kommen. Jeder Bauherr will in seinen eigenen vier Wänden oder
seinem modernisierten Heim möglichst viel
Komfort und Wohlbehagen.
Einig waren sich nach Abschluss der NordBau nicht nur die Fachleute: Das Wohlfühlhaus verbreitete eine helle und offene Atmosphäre. Die großzügige, moderne Gestaltung
der Grundfläche und die intelligente Gliederung des Wohn- und Küchenbereiches bot
ein ideales Haus für jede Familie. Ein Fazit
der Ausstellung war, dass sich die Deutschen
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
– zur NordBau natürlich vor allem die Norddeutschen – gerne einrichten. Nach Aussagen der Besucher spielen dabei natürlich
Wirtschaftlichkeit und damit verbunden geringe Energiekosten eine immer größere
Rolle. Doch bleibt bei allen Präsentationen
von neuen und modernen Baustoffen für
neue Häuser, aber auch für Bauen im Bestand der Wohlfühlfaktor bei der Auswahl an
erster Stelle. Darauf haben sich die Baustoffhersteller in Neumünster wiederum gut
­vor­bereitet. „Letztendlich entscheidet der
Kunde, der Bauherr und dessen Familie über
die Modernisierung oder den Neubau ihres
eigenen Wohlfühlhauses.“
So stand das „Erleben der Baustoffe“ im
Vordergrund der umfangreichen Ausstellung, um unter anderem Anreize zur Sanierung zu schaffen. Jansch nannte den Fuß­
boden im Wohlfühlhaus als Beispiel: „Zieht
man die Schuhe aus, um die Maserung des
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Bodens zu spüren, so geht man wegen der
Trittschalldämmung wie auf Wolken“.
Aber auch Materialien, die für ausgezeichnete Dämmung und Schallschutz sorgen,
­haben bei den Bauherren Konjunktur. Dazu
gehören Baustoffe von Rockwool, Fermacell,
Quickmix und Wienerberger.
Zuspruch fanden ebenfalls exklusive
Wohnaccessoires und Einzelmöbel von
­Möbel Brügge, Kaminöfen von Schiedel,
Energiespar- und Lärmschutz-Fenster von
Rekord, innovative Holzfußbodentechnik von
Mordhorst oder generell Holzkonstruktion
von Ruser. Als gelungen erwies sich das
farblich „wohlfühlig“ ausgestaltete Musterhaus vom Landesinnungsverband der Maler
Schleswig-Holsteins. Wie gut das Wohlfühlhaus bei Fachleuten und Besuchern ankam,
belegten die vielen Nachfragen nach Informationen und Produkten auf den Messeständen.
Eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde am zweiten Messetag der NordBau
­würdigte dann auch während eines Presse­
frühstücks die Bemühungen der Messe­
veranstalter. Der schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Schlie und der Architekt
Dietmar Walberg resümierten anerkennend:
„Das Projekt Wohlfühlhaus hat eine Fortsetzung verdient.“
Das bestätigte ebenfalls eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstitutes
GfK im Auftrag der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin-Hannover (LBS
Nord). Als Hauptmotiv für Modernisierung
geben zwei Drittel der Befragten die „Steigerung des Wohnkomforts“ an. Instandhaltung
und Erneuerung ist für gut ein Drittel der
entscheidende Grund – Wohlfühlen im eigenen Heim steht im Vordergrund aller Baumaßnahmen – die NordBau 2010 bestätigte
diesen Trend.
45
Messen
Der Baustoff Holz zeigt,
was er kann
E
s wächst und wächst und wächst
­i mmer wieder nach – ein unschätz­
barer Vorteil gegenüber allen anderen tragenden Materialien. Eine tragende
Rolle spielt der Baustoff Holz auch auf der
BAU 2011. Vom 17. bis 22. Januar 2011 zeigt
die Holzbauindustrie auf dem Gelände der
Neuen Messe München Vielfalt und Anwendungsmöglichkeiten des nachwachsenden
Rohstoffs.
Holz hat gute Dämmeigenschaften, verhindert Wärmebrücken und weist bei geringem Eigengewicht eine hohe Druck- und
Zugfestigkeit auf. Es hat also all das, was ein
Baustoff heutzutage bieten sollte, von Natur
aus und verbessert somit die Lebenszykluskosten vieler Gebäude.
Auf der BAU 2011 werden die Fachbesucher gleich in mehreren Hallen zum Thema
Holzbau fündig. In der Halle B5 geht es um
konstruktiven Holzbau ebenso wie um Innenausbau und um Holzwerkstoffe. Die gesamte Bandbreite der Fenster und Türen aus
Holz wird in den Hallen C4 und B4 präsentiert. Hinzu kommt das Thema Parkettfuß­
böden in Halle B6. Und schließlich deckt die
Halle A3 die ganze Palette der Dachbaustoffe inklusive Dachfenster ab. Die Renaissance des nachwachsenden
Materials zeigt sich nicht zuletzt im Bereich
der Gebäudehülle: In Form von Brettern und
Paneelen, rustikalen Schindeln oder fein geschliffenen Lamellen bedeckt es Wände und
Schrägen, schützt vor Sonne, Wind und Niederschlägen. Auch in unseren Breitengraden
entstanden in den letzten Jahren Wohnhäuser mit einer durchgehenden Hülle aus Holz.
Altersspuren oder Patina bleiben da nicht
aus, denn das natürliche Material „atmet“,
es schwindet und quillt, Oberfläche und Farbe verändern sich im Laufe der Zeit. Vielleicht auch ein Grund, warum der Baustoff
Holz Architekten und Bauherren begeistert
und deshalb häufig zum Einsatz kommt.
Und auch die Konstruktionen aus Holz
werden weltweit immer höher, weiter und
46
Zur BAU 2011
waghalsiger: In Berlin und London stehen
bereits Sieben- und Neungeschosser, im
norwegischen Kirkenes soll das mit 55 Metern höchste Holzhaus gebaut werden. Ein
Wunderwerk moderner Holzfertigung ist
auch das Dach des Centre Pompidou in Metz.
Seine Struktur besteht aus sechs Lagen
Brettschichtholzträgern mit 1.600 indivi­
duellen geometrischen Segmenten, die ein
stetig gekrümmtes Netz bilden. Wie in der
Vorfertigung heute üblich, wurden alle Einzelteile anhand einer Software ermittelt und
danach mit der CNC-Fräse modelliert.
Zwar erfindet niemand die Natur von heute auf morgen neu, doch nicht nur solo, sondern auch im Verbund mit Kunststoffen und
Beton birgt das Material große Potenziale
und es ergeben sich ganz unterschied­liche
Einsatzgebiete für Produkte aus Holz. Ein
Ende der Karriere des Hochleistungsbaustoffs ist also noch lange nicht in Sicht.
Die BAU 2011, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme, findet vom 17. bis
22. Januar 2011 auf dem Gelände der Neuen
Messe München statt. Erwartet werden mehr
als 1.900 Aussteller aus über 40 Ländern sowie mehr als 210.000 Besucher aus rund 150
Ländern. Auf 180.000 m² Fläche präsentiert
die BAU Architektur, Materialien und Systeme für den Wirtschafts-, Wohnungs- und Innenausbau im Neubau und im Bestand. Sie
führt, weltweit einmalig, alle zwei Jahre die
Marktführer der Branche zu einer Gewerke
übergreifenden Leistungsschau zusammen.
Mit über 38.000 Planern ist die BAU zugleich
die weltgrößte Fachmesse für Architekten
und Ingenieure. Das Angebot ist nach Baustoffen sowie nach Produkt- und Themenbereichen gegliedert. Zukunftsweisende Themen wie „Nachhaltiges Bauen“ spielen quer
durch alle Ausstellungsbereiche eine wichtige Rolle. Die zahlreichen attraktiven Veranstaltungen des Rahmenprogramms, darunter
hochkarätige Foren mit Experten aus aller
Welt, runden das Messeangebot ab.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.bau-muenchen.com
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Berichte
Verbindendes Element
Neubau einer Auto-Wasch- und Serviceanlage in Stuttgart
Z
iegelplattenbekleidungen, sparsam
eingesetzt als hervorgehobene Gestaltungselemente, verbinden die
verschiedenen Funktionen dieses AutoService-Centers an einer der stark befahrenen Einfallstraßen Stuttgarts. Das leuch­
tende Rot (Farbbezeichnung des Herstellers,
der MOEDING Keramikfassaden GmbH:
»pastellrot«) ist dabei zugleich Blickfang
und werbender Hinweis auf diese ganz
­moderne Waschanlage. Die 18 Meter hohe
Wandscheibe resultiert aus der städtebau­
lichen Vorgabe einer mindestens 15 Meter
hohen Randbebauung an der Heilbronner
Straße in diesem Abschnitt.
Alles unter einem Dach
Die Mr. Wash Auto-Service AG betreibt bundesweit Pflegezentren, in denen neben der
Außenwäsche auch die Innenreinigung der
Fahrzeuge sowie Lackpflege und andere
Sonderleistungen angeboten werden. Die
Stuttgarter Anlage verfügt darüber hinaus
noch über eine Tankstelle mit acht Zapf­
säulen sowie einem großzügigem Aufenthalts- und Wartebereich für die Kunden. Das
Grundstück an der Heilbronner Straße steigt
von Südosten nach Nordwesten um circa
acht Meter an. Dieser besonderen Situation
als auch den städtebaulichen Vorgaben folgt
der Entwurfsansatz der planenden Architekten ­Derichs und Waldow, Düsseldorf. Die
einzelnen Funktionsbereiche wurden dementsprechend in einer zweigeschossigen
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Bauweise organisiert. Eine Rampenkons­
truktion erschließt das Oberdeck mit der
­automatischen Waschanlage und der Pflegehalle für die ­manuelle Innenreinigung. Im
Erdgeschoss befinden sich die verschie­
denen Stationen für die Sonderpflege, wie
beispielsweise ­Lackierarbeiten, Spezialreini­
gungen und auch eine Handwax-Halle, die
Lounge zur Überbrückung der Wartezeiten
und schließlich auch die Tankstelle, gleich
im vorderen Bereich.
verarbeiteten Ziegelplatten wurden bereits
mit speziellen, werksseitig vorgefertigten
Gehrungsschnitten geliefert, um so einen
sauberen Übergang von dem Kegelstumpf
auf die Wandscheibe zu realisieren. Die Geometrie des Gebäudes machte zum Teil Plattenlängen bis zu 1.200 mm erforderlich. Die
Höhe der ALPHATON-Ziegelplatten beträgt
einheitlich 300 mm.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.moeding.de
Signatur des Fortschritts
Alle vorgenannten Funktionsbereiche sind
locker kombiniert. Die markanten, als Halbkreise ausgeformten Kopfgebäude, ihre die
Horizontale betonende, auf gedämmten
­Kassetten montierte Aluminium-Welle und
schließlich auch die hellen Farben kennzeichnen das in sich scheinbar aufgelöste
Ensemble, seine durchgängige Transparenz,
die auch durch die eher schwer dastehende
rote Ziegelscheibe nichts einbüßt. Sie umgreift vielmehr die einzelnen Sektionen,
führt sie zusammen und verankert sie fest im
Boden. Mehrfach unterbrochen, gibt diese
Scheibe die Einfahrt in die Tankstelle frei
und erlaubt Durchblicke in die verschiedenen Servicebereiche. Bodenhaftung vermittelt auch der in seinem Sockelbereich ebenfalls mit roten Ziegelplatten bekleidete, als
Kegelstumpf ausgeformte Vorwaschbereich,
der sich als Verschneidung in die Wandscheibe hineinschiebt. Die hier polygonal
47
Berichte
HI-MACS® Eden:
zukunftsorientierter,
ökologischer Mineralwerkstoff
Umweltbewusst und zertifiziert in die Zukunft
L
G Hausys bringt eine neue, ökologische Oberfläche mit einer außergewöhnlichen Farbpalette auf den
Markt: HI-MACS® Eden gehört zu den umweltfreundlichsten Mineralwerkstoffen, die
gegenwärtig im Handel erhältlich sind. Die
Serie besteht zu 40 % aus zertifiziertem,
recyceltem Material.
Eden ist die bewusste Antwort auf die Umweltschutzanforderungen, die aktuell an zukunftsorientierte Bauprojekte gestellt werden. Es wird aus recyceltem Material
gefertigt, das von Scientific Certification Systems (SCS), Kalifornien/USA, hinsichtlich
seines großen Recycling-Anteils ausgezeichnet wurde. GREENGUARD zertifizierte das
Material nach Raumluft-Messungen als ein
Produkt mit geringen chemischen Emissionen.
HI-MACS® Eden stellt gegenüber anderen
Mineralwerkstoffen eine ökologische und
verantwortungsbewusste Alternative dar.
Und mit diesem Acrylstein realisierte Projekte erhöhen ihre Chancen, im Rahmen des
Green Building Rating Systems des U.S.
Green Building Council (USGBC) für nachhaltiges Design LEED-zertifiziert zu werden
(Leadership in Energy and Environmental
Design). – Ein eindeutiges Plus für ökologisch nachhaltige Bauvorhaben.
Das Material hat keine Poren, beinhaltet
dadurch eine ebene und hygienische Oberfläche und ist thermoplastisch verformbar.
Es besitzt die höchste Widerstandsfähigkeit
und ist farbecht. Darüber hinaus zeichnet es
sich durch eine gleichbleibende Materialstärke aus und kann optisch perfekt fugenlos
verbunden werden. HI-MACS® Eden ist in
13 verschiedenen Farben erhältlich, die sich
an die warmen Töne der Natur anlehnen.
Im Rahmen der Environmental Building
Zertifizierung der koreanischen „Air Cleaning
Association“ (Gesellschaft für Luftreinhaltung) wurde HI-MACS® der Grad „hervorragend“ verliehen. Die Auszeichnung wird von
der koreanischen Air Cleaning Association
vergeben und besitzt das Zertifikat für Umweltqualität nach ISO 14001.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.himacs.eu
Empire Riverside Hotel Hamburg
Werte und Traditionen in imposanter Statur
D
as Empire Riverside Hotel und das
„Brauhaus“, ein Büro- und Geschäftsgebäude, befinden sich im
Zentrum Hamburgs, auf dem ehemaligen
Industrieareal der Bavaria Brauerei. Städtebaulich liegen die Gebäude zwischen zwei
stark divergierenden Stadträumen: Im Osten die markanten Bürger-, Handels- und
Kontorhäuser, im Norden und Westen St.
Paulis kleinstädtische Gründerzeitbebauung mit meist vier- und fünfgeschossigen
Gebäudeblöcken. Das Architekturbüro Da-
48
vid Chipperfield Architects, Berlin, entwarf
sowohl die Außenfassade als auch das innenarchitektonische Konzept.
Das Gebäudeensemble besteht aus drei
Baukörpern: Das Hotel mit 327 Zimmern
verfügt über einen Turm mit L-förmigem
­Sockel, das „Brauhaus“ liegt unmittelbar nebenan. Der Platz zwischen Brauhaus und
Hotelsockel bildet den Auftakt für den Stadtteil St. Pauli und öffnet das ehemalige Industrieareal zur Stadt hin. Die drei Baukörper
vermitteln zwischen den unterschiedlichen
Stadträumen. Hotelsockel und „Brauhaus“
greifen die historischen Traufkanten auf. Der
21-geschossige, schlanke Hotelturm krönt
die neue „Hafenkrone“ Hamburgs.
Das Hotelgebäude gliedert sich in einen
öffentlich zugänglichen und einen privaten
Bereich. Der öffentliche Bereich, mit Konferenzräumen, Restaurant, Frühstücksraum,
Ballsaal und Lounge, befindet sich im Gebäudesockel, verteilt über eine viergeschossige Empfangshalle. Dazu zählt auch die Bar
mit Panoramablick in der 20. Etage. Der priBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
vate Bereich mit den Hotelzimmern liegt in
den 17 Geschossen des Hochhauses.
Einen Großteil der Inneneinrichtung gestaltete David Chipperfield aus HI-MACS®
Acrylstein. Der Mineralwerkstoff besteht zu
ca. 70% aus Natursteinpulver, zu ca. 25 %
aus hochwertigem Acrylharz und zu ca. 5 %
aus Naturpigmenten. Entwickelt und her­
gestellt wurde er vom weltweit führenden
Unternehmen auf diesem Sektor, LG HAUSYS bzw. LG HAUSYS EUROPE, Genf/
Schweiz.
Es handelt sich um ein ökologisches, qualitativ hochwertiges Produkt, das sich dank
seiner Vielseitigkeit in der heutigen Architektur- und Design-Welt immer stärker
durchsetzt. Mit seiner porenfreien Ober­
fläche ist HI-MACS® eben, hygienisch und
pflegeleicht, unempfindlich gegen Flecken
und wärmeresistent. Durch das Acrylharz
entsteht eine Transluzenz, die dem Material
Ästhetik und eine moderne Optik verleiht.
Die zwei Haupteigenschaften von HIMACS® sind die absolute Wasserundurch­
lässigkeit und die lange Lebensdauer. Das
Material ist so robust, dass Farbe weder verblasst noch abblättert.
Das Materialkonzept der Hotelzimmer ist,
analog zur Fassade, darauf ausgerichtet, gut
Im Frühstücksbereich des Restaurants „Waterkant“ wurde die Buffet-Theke mit HIMACS® Alpin White verkleidet. Der Bereich
wurde hinterleuchtet, wodurch das ohnehin
moderne Material zusätzlichen Hi-Tech-Charakter erhält.
Verarbeiter: Rosskopf & Partner, Obermehler
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Das Empire Riverside Hotel verfügt über ­einen
21-geschossigen Turm mit L-förmigem Sockel.
Hier sind die 327 Zimmer untergebracht.
Architekturbüro: David Chipperfield Archi­
tects, Berlin
Fotos: www.himacs.eu
Die Panoramabar „20up“ liegt im 20. Stock,
90 Meter über der Elbe. Durch sieben Meter
hohe Fensterscheiben erhält man einen fas­
zinierenden Blick auf den Hamburger Hafen.
Die Wandverkleidung, die Regale sowie der
massive Bartresen wurden mit dem Materialwerkstoff HI-MACS® Black gestaltet.
Verarbeiter: Rosskopf & Partner, Obermehler
zu altern. Geräucherte Eichenwandpaneele
und ein dunkler Bitumenterrazzo korrespondieren mit der lebendigen Struktur der Bronzefassade. Klassische Chesterfield-Möbel
nehmen das für Hamburg typische angelsächsische Flair des Understatements auf
und setzen gleichzeitig mit ausgewählten
Farben in den Lederbezügen subtile Akzente. Im Badbereich geht die Geradlinigkeit
mit den aus HI-MACS® gestalteten Wasch­
tischen weiter. Aufgrund des fortschritt­
lichen Technologieverfahrens lassen sich mit
HI-MACS® edelste Designvarianten formen
und zusammenfügen. – Die Gegenstände
und Ausführungen wirken „wie aus einem
Guss“ und ermöglichen ein fugenloses, homogenes Erscheinungsbild.
Die homogene Schicht der feingliedrigen
Fassade fasst das skulpturale Gebäudeensemble zu einer Einheit zusammen und
­betont die Vertikale. Die aus Baubronze vorgefertigte Fassadenbekleidung in Elementbauweise fügt sich in ihrer Farbigkeit und
materiellen Eigenschaft in die Patina der
überwiegend aus rotem Backstein und Kupfer bestehenden „Hafenkrone“ ein.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.himacs.eu
Die Waschtische der Hotelzimmer wurden in
HI-MACS® Alpin White gestaltet. Durch die
porenfreie Struktur wird die Oberfläche komplett eben und hygienisch. Die fugenlose
Verarbeitung ermöglicht ein besonders
­homogenes Erscheinungsbild und ist gleichzeitig ein weiterer Schutz gegen Bakterien.
Verarbeiter: Hofmann Innenausbau KG,
Hüttenberg
49
Berichte
Brandfeste Sanierung und
­Denkmalpflege
B
ei der Sanierung von Gebäuden ergeben sich bekanntermaßen immer
wieder unerwartete Überraschungen.
Aber schon die Planung der Sanierungsmaßnahmen ist für die Verantwortlichen
die erste Herausforderung. Insbesondere,
wenn es sich um öffentlich zugängliche
Bauten handelt, für die die jeweilige Bauordnung nun eine Aufrüstung im Sinne des
vorbeugenden baulichen Brandschutzes
fordert.
Ein Sanierungsbeispiel sind die so genannten „Kappendecken“. Bei der Kappendecke handelt es sich um eine massive Deckenkonstruktion aus parallelen Trägern aus
Stahl, die durch flache Kreissegmentbögen
aus Ziegelstein verbunden sind. Als Stahlträger wurden dabei oft ausgemusterte Eisenbahnschienen benutzt. Dielen auf Lagerhölzern bildeten die Deckung. Mit Einführung
der industriellen Verfahren zur Herstellung
von Zement, Stahl, und Beton zu Beginn des
20. Jh. lösten diese Konstruktionen die bis
dahin gängigen Holzbalkendecken ab.
Die Kappendecke besteht zwar aus mineralischen Baustoffen und hat damit gegenüber Holzbalkendecken die Vorteile der
Langlebigkeit und einer höheren Feuerfestigkeit, das aber nur, wenn die offen liegenden Unterflansche der Träger hinreichend
geschützt sind.
Kappendecken tragen durch die Stahlträger, erfüllen als Bauteil aber keine Feuer­
widerstandsklasse. Zudem entspricht der
früher verwendete Baustahl weder den heutigen technischen Ansprüchen, noch erfüllt
er die strengen Vorschriften des Brandschutzes. Eine Feuerwiderstandsklasse von F30
bis F90 wird jedoch erreicht, wenn man die
Stahlträger mit Brandschutzfarben beschichtet oder brandschützende Putze verwendet.
Brandschutzbeschichtungen der Rudolf
Hensel GmbH ermöglichen, die Stahlträger
für eine Feuerwiderstandsklasse zu ertüchtigen und gleichzeitig den optischen Effekt
der Kombination Stahl und Ziegelsteine aus
architektonischen Gründen zu erhalten.
Brandschutz-Beschichtungssysteme werden nach Art ihrer chemischen Reaktion im
Falle eines Brandes als dämmschichtbildende Materialien oder als Ablationsprodukte
bezeichnet.
Alle Dämmschichtbildner reagieren nach
etwa dem gleichen Prinzip. Bei Raumtemperatur haben sie ein kleines Volumen und erst
50
bei Hitzeeinwirkung, meist bereits bei
150 °C bis 200 °C, beginnt das Bindemittel
oberflächlich zu erweichen. Es wird durch
Gase, die von einem Treibmittel ausgehen,
zu einem Schaum aufgebläht. Mit steigender
Temperatur wird ein Schaum stabilisierender Stoff wirksam. Der Schäumungsprozess
setzt sich immer tiefer im Dämmschichtbildner fort, so dass eine stark Wärme dämmende, thermisch weitgehend stabile Schaumschicht entsteht. Diese Schicht schützt die
darunter liegenden Materialien
Die Ablationsbeschichtungen enthalten
Stoffe, die sich bei Hitzeeinwirkung in einer
endothermen Reaktion chemisch verändern;
sie verdampfen, sublimieren oder schmel-
zen. Dadurch werden die beschichteten
­Materialien gekühlt. Außerdem können aus
den Beschichtungen Substanzen abgegeben
werden, die eine Flammen hemmende Wirkung haben. Nach Abschluss der chemischen und physikalischen Prozesse bleibt
ein poröses, anorganisches, nicht brennbares, auch zusammen gesintertes Gerüst, das
zusätzlich thermisch isolierend wirkt.
Neben Produkten für Stahlbrandschutz
bietet das Unternehmen auch solche für
Holz, Kabel, Beton, Fugen und Abschottungen an.
Weiter Informationen im Internet unter:
www.rudolf-hensel.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Sanierung eines Mehrfamilien­
gebäudes in München
Aufgestockt und ausgeglichen
V
Das 1904 errichtete Gebäude wurde komplett
saniert und um zwei Stockwerke ergänzt. Die
vorgehängte hinterlüftete Fassade gleicht
hori­zontale und vertikale Unebenheiten bis
zu einer Tiefe von acht Zentimetern aus. In
den oberen Stockwerken sind die Schienen
für die Sonnenschutzgardinen in das Fassadensystem integriert.
Fotos: Sto AG
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
or zwei großen Herausforderungen
standen Planer und Verarbeiter bei
der Modernisierung eines Mehrfamilienhauses in München-Schwabing: Das
105 Jahre alte Gebäude sollte um zwei Geschosse mit drei Wohnungen aufgestockt
werden und die sehr unebene Fassade eine
moderne Gestaltung mit effizienter Wärmedämmung erhalten.
„Schaffung von drei weiteren Wohnungen
und energetische Fassadensanierung“: so
lautete die Aufgabe für die Modernisierung
eines viergeschossigen Wohngebäudes, das
1904 im Münchner Stadtteil Schwabing errichtet wurde und in mehrfacher Hinsicht
nicht mehr die Anforderungen an modernen
Wohnraum erfüllte. Die Wohnungen waren
sanierungsbedürftig und die Fassade benötigte dringend ein moderneres Outfit sowie
eine effiziente Wärmedämmung. Außerdem
sollten auf dem Dach drei neue Wohnungen
entstehen. Der dafür zur Verfügung stehende Platz war begrenzt – in der Grundfläche
durch das Haus selbst und in der Höhe durch
das Nachbargebäude. Diese Herausforderung meisterten die Architekten, indem sie
drei individuelle, zweigeschossige MiniHäuser entwickelten, die wie 3D-Puzzle-Teile
ineinandergeschachtelt sind und platzsparend über nebeneinander liegende, gegenläufige Treppen erschlossen werden. Die mit
der Aufstockung verbundenen Lasten werden über die mit Beton aufgefüllten Schornsteine in die Fundamente geleitet.
Die zweite Herausforderung stellte die Sanierung der alten Fassade dar. Da der Putz
Risse und große Unebenheiten aufwies, kam
ein Wärmedämm-Verbundsystem nicht in
Frage. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung für ein vorgehängtes hinterlüftetes
Fassadensystem (StoVentec), das zuverlässig
hohen Wärme- und Schallschutz bietet und
schnell – also wirtschaftlich – montiert wird.
Bei dem Gebäude in München-Schwabing
gleicht die Unterkonstruktion, die entsprechend der statischen Berechnungen positioniert und mit Dübeln befestigt wurde, horizontale und vertikale Unebenheiten bis zu
einer Tiefe von acht Zentimetern aus. Als
Wärmedämmung kamen vlieskaschierte und
hydrophob ausgestattete Steinwolleplatten
zum Einsatz, als Putzträger StoVentec-Trägerplatten. Die Platten bestehen aus recycel-
tem Altglas und zeichnen sich durch ein geringes Gewicht aus. Sie sind beidseitig
gewebearmiert und können auf der Bau­
stelle problemlos mit handelsüblichen Werkzeugen zugeschnitten werden. Als Oberputz
dient der grobkörnige Modellierputz Stolit
Effect, dessen Applikation in zwei Schritten
erfolgt: Zunächst wird der Putz aufgetragen
und abgezogen. Anschließend wird in die
noch nasse Oberfläche der Effect-Sand eingestreut und nach einer kurzen Standzeit mit
einer Rolle eingedrückt.
Bei dem Gebäude in Schwabing kam der
Modellierputz in einem Graphitton zum Einsatz. Die glatten, dunklen Putzflächen stehen
im Kontrast zu den offen gestalteten MiniHäusern, die mit ihren raumhohen Verglasungen und umlaufenden Balkons das Flair
von Penthäusern vermitteln. Die Ränder der
beiden Decken sind wie das Bestandsgebäude mit dem vorgehängten Fassadensystem
verkleidet, in das unsichtbar die Schienen
für die Sonnenschutzvorhänge integriert
sind.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.sto.de
Der grobkörnige Modellierputz kann manuell und maschinell aufgetragen werden. In
den noch nassen Putz wird eine Effect-Sandmischung eingestreut und anschließend mit
einer Rolle festgedrückt.
51
Berichte
Sicherheit an Grundschule mit
DORMA Zutrittsverwaltung
Zugangsberechtigungen einfach, variabel und flexibel
A
ls Mitte September in Luxemburg
die Ferien zu Ende gingen, war
die neue zentrale Grundschule,
der „Complexe Scolaire de Diekirch“, komplett fertiggestellt und bietet nun rund
550 Schulkindern Platz. Die erste Bauphase
wurde bereits im September 2008 ab­
geschlossen. 200 Schulkinder konnten
s­ eitdem aufgenommen und unterrichtet
werden. Der neue Schulkomplex besteht
nun aus insgesamt sechs separaten Gebäuden. Damit das gesamte Schulgelände sowie die angeschlossene Tiefgarage immer
optimal gesichert sind und zu keiner Zeit
unberechtigte Personen in die Räumlichkeiten gelangen können, setzt die Gemeinde Diekirch als Träger und Betreiber der
Schule auf ein Zutrittskontrollsystem von
DORMA.
andere Lösung als eine elektronische
Zugangskontrolle infrage. „Viele Räume
der Schule werden auch außerhalb der
­Unterrichtszeiten intensiv genutzt. Es mieten sich beispielsweise Vereine hier aus
der Umgebung ein, um in der Sporthalle
zu trainieren. Oder verschiedene Gruppen
nutzen Schulräume für ihre Veranstaltungen.
Nutzungsvielfalt auch nach
Schulschluss
Für Serge Haagen, Chef des technischen
Dienstes der Gemeindeverwaltung Diekirch
und zuständig für alle kommunalen öffent­
lichen Gebäude der Stadt, kam in Bezug
auf die Organisation der Türen keine
Insgesamt 360 DORMA S6-Protectleser kommen am Complexe Scolaire de Diekirch zum
Einsatz.
Fotos: DORMA
52
An sämtlichen Außentüren wie auch an der
Zufahrt zur Tiefgarage sind S6-Protectleser
angebracht.
Auch der Zugang von der Tiefgarage zum
Schulgebäude ist ebenfalls mit der DORMA
Zutrittskontrolle gesichert.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Derzeit sind schon über 200 Personen,­
davon rund 60 Lehrkräfte, berechtigt­
worden, die Räumlichkeiten oder eben
nur bestimmte Bereiche zu öffnen und
damit auch zu nutzen. Mit einer mecha­
nischen Schließanlage wäre dies vielleicht
auch gegangen, doch wären wir hier sehr
schnell an die technischen Grenzen gestoßen. Auch ist die Gefahr von Schlüsselverlusten extrem groß“, erläutert Serge ­Haagen
die Entscheidung für das DORMA System.
90 DORMA Terminals
im Einsatz
Zum Einsatz kommen in der Schule im
Endausbau insgesamt 360 S6-Protectleser.
Jede Tür zum Klassenzimmer, jede Außentür
und jeder der insgesamt neun Aufzüge sowie sämtliche Tore und Schranken im Außenbereich der Garagenzufahrten sind mit
diesen Lesern versehen und werden von den
Nutzern über berührungslose RFID-Karten
bedient. Die Schule verfügt über ein Ethernet LAN Bussystem, in das insgesamt rund
90 DORMA Terminals mit RS 485 SubSchnittstelle integriert sind, die wiederum
jeweils bis zu vier Türen ansteuern. Diese
Terminals sind über das Bussystem in die
übergeordnete Verwaltungssoftware DORMA Matrix eingebunden. Die zentrale Stelle
für die Überwachung und Steuerung des
kompletten Gebäudemanagements und damit auch der Zugangskontrolle ist das Büro
der zwei Mitarbeiter der Hausverwaltung.
An deren Rechner werden die Schließprotokolle erstellt und nach Absprache mit der
Gemeindeverwaltung auch die Zugangsberechtigungen vergeben. Zur Visualisierung
nutzen die beiden Mitarbeiter das Softwareprogramm DORMA Doormanager. Diese Software gibt dem Betrachter anschaulich
Die Anforderungen der Architektur an die
Gestaltung ließen sich problemlos erfüllen.
In der Sporthalle verschwanden die S6-Protectleser geschickt hinter einer Holzblende.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Auskunft über den jeweiligen Zustand der
vernetzten Türen und zeigt an, ob eine Tür
beispielsweise gerade geöffnet ist, obwohl
sie eigentlich geschlossen sein müsste.
„Für uns als Gemeinde und Betreiber der
Schule gab es mehrere Gründe, uns für die
DORMA Produkte zu entschieden. Zum einen
ist die Zugangskontrolle und Verwaltung mit
Matrix ideal auf unsere Bedürfnisse mit den
vielen unterschiedlichen Nutzern abgestimmt. Weitere Komponenten wie das
Fluchtwegssystem Matrix-TMS sowie die innen liegenden Türschließer und die Anti­
panikschlösser stammen ebenfalls von DORMA. Da alles aus einer Hand kommt, ist
sichergestellt, dass sich die Komponenten
optimal miteinander zu dem gewünschten
Lösungssystem vernetzen lassen. Für uns ist
dies ein wichtiger Aspekt“, beschreibt Serge
Haagen.
Kompetente Partner vor Ort
Mit der Planung und Realisierung der Zutrittskontrolle wurde das Unternehmen STS,
Synergy of Technology and Security, beauftragt. Das im Jahre 2005 von Rainer Humartus und Danny Lorenzen gegründete Errichterunternehmen ist von Beginn an auch
DORMA System-Partner für Flucht- und Ret-
Neben der Zutrittsverwaltung Matrix, den
360 S6-Protectlesern und 90 Terminals mit
RS 485 Sub-Schnittstelle kommen in Diekirch
noch weitere DORMA-Komponenten zum
Einsatz; so das Fluchtwegssystem MatrixTMS, ITS 96 Türschließer und selbstverriegelnde Antipanikschlösser SVP 2000.
tungswegtechnik sowie Zugangskontrolle
und Zeitmanagement. Von dem Städtchen
Hosingen nahe Diekirch aus betreut das Unternehmen mit seinen heute insgesamt 15
Mitarbeitern Kunden in Luxemburg, Belgien
sowie weiteren Ländern Europas.
„Schon im Jahre 2005 nahm die Gemeinde
Diekirch zusammen mit dem Architektur­
büro erstmals Kontakt zu DORMA auf, um
sich in Fragen der Zugangssicherheit kompetent beraten zu lassen. Sehr schnell wurde
klar, dass DORMA interessante Lösungen
bieten kann. Als ortsnaher Errichter sind wir
so schon sehr früh in die Planungsphase einbezogen worden. Gemeinsam mit DORMA
haben wir eine Zugangskontrolle konzipiert,
die heute in jeder Beziehung den Wünschen
und Anforderungen der Schule entspricht“,
weiß Rainer Humartus zu berichten.
Zentrale Vergabe
von Berechtigungen
Das Programmieren der RFID-Karten, die
von den Nutzern ähnlich wie Schlüsselanhänger getragen werden, erledigen zentral
die beiden Mitarbeiter der Hausverwaltung.
Anders als in Deutschland, tragen diese Mitarbeiter in Luxemburg mehr Verantwortung
und haben eher den Status eines Facility Managers. Wenn ein Nutzer eine neue oder erweiterte Berechtigung benötigt – sei es eine
Lehrkraft, jemand vom externen Reinigungspersonal, ein Trainer, der die Sporthalle nutzt
etc. – wenden sich diese Personen immer an
den zuständigen Hausverwalter. Dieser ist
direkt der Gemeinde unterstellt und richtet
die Anfrage dann dorthin weiter. Erst wenn
von der Gemeinde das OK kommt, kann die
entsprechende Berechtigung erteilt werden.
Die Türen im Schulkomplex und auch an
den Außenanlagen schließen täglich um
Die erste Bauphase am „Complexe Scolaire
de Diekirch“ war 2008 mit der Fertigstellung
dieses Gebäudes beendet. Mitte September
2010 ist die letzte Bauphase beendet, so dass
die komplette Schule mit insgesamt sechs
Gebäudeteilen dann ihrer Bestimmung übergeben werden kann.
53
Berichte
Peter Arbeiter, zuständig für das Exportgeschäft des DORMA Bereiches der Sicherheits- und
Zutrittstechnik, Rainer Humartus, Inhaber des Errichter-Unternehmens STS, Synergy of Technology and Security und Serge Haagen, Chef des technischen Dienstes der Gemeindeverwaltung Diekirch, (von links), sind von der Leistungsfähigkeit des Matrix Zugangskontrollsystems
überzeugt.
18:00 Uhr. Zugleich werden auch die Nutzungsberechtigungen der Aufzugsanlagen
deaktiviert. Danach können nur noch einzelne Bereiche und Räume von Berechtigten
begrenzt begangen werden. Anders sieht es
in der Sporthalle und den angeschlossenen
Umkleidekabinen aus, die abends und auch
an den Wochenenden intensiv von der
­Öffentlichkeit genutzt werden. Gleiches gilt
für die Tiefgarage, die sowohl von Lehr­
kräften wie auch von Angestellten einer
­angrenzenden Verwaltungsbehörde abends
wie auch an den Wochenenden befahren
wird.
Auch Maßnahmen gegen
Amokläufe möglich
Die Zugangsverwaltung Matrix bietet noch
eine weitere Besonderheit, die bei der Planung jedoch keine Relevanz hatte. Theoretisch und auch praktisch ist es möglich, nach
54
einem zuvor erfolgten Alarm Eindringlinge
in bestimmten Bereichen des Gebäudes festzusetzen, indem die entsprechenden Zu- und
Ausgänge von zentraler Stelle aus verriegelt
werden.
„Natürlich hoffen wir, dass solch ein Fall
nie eintreten wird, aber nach Winnenden
sind alle Verantwortlichen in höchstem
Maße sensibilisiert und setzen sich mit dem
Thema Amoklauf intensiv auseinander“, sagt
Rainer Humartus.
Wie das Beispiel der zentralen Grund­
schule in Diekirch zeigt, wird für viele
­Schulen das Thema der elektronischen Zugangskontrolle künftig immer selbstverständlicher, denn damit lassen sich zugleich
kosteneffiziente wie auch komfortable
Schließlösungen realisieren. „Wir als Hersteller von Premiumprodukten und Planer
von ganzheitlichen Lösungsbaukästen rund
um die Tür sind schon heute in der Lage,
­einem Kunden extrem individuelle Systemlösungen anzubieten. Genau dies wissen
v­ iele Objektbetreiber zu schätzen, denn bei
unseren Überlegungen geht es nie nur um
einzelne Komponenten, sondern immer um
das komplette Bauelement“, beschreibt Peter Arbeiter, zuständig für das Export­geschäft
des DORMA Bereiches der Sicherheits- und
Zutrittstechnik, die Philosophie. „Ein großer
Vorteil ist dabei die Bündelung des gesamten Know-how rund um die Tür – sei es in
den Bereichen Automatik, Schlosstechnik,
Flucht- und Rettungswege oder Zutrittstechnik und der verwandten Bereiche – mit den
Möglichkeiten zur Integration dieser Techniken in ­einem System“, so Peter Arbeiter weiter.
Nach seiner festen Überzeugung ist
­DORMA mit dem umfassenden Angebot an
System-Lösungen optimal aufgestellt, um
unterschiedlichste internationale Marktanforderungen zu erfüllen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.dorma.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Für spezielle Probleme
die passende Lösung
Sonderprodukte auf Basis von MMA-Harzen
M
it Silikal-Reaktionsharzen lassen
sich nicht nur hochbelastbare
­Bodenbeläge in nahezu allen
­i ndustriellen Bereichen herstellen. Sonderprodukte auf Basis von MMA (Methyl­
methacrylat)-Harzen ermöglichen auch
ganz spezielle Problemlösungen wie die
schnelle Herstellung von Hohlkehlen, die
zuverlässige und schnell zu realisierende
Abdichtung mineralischer Untergründe aus
Beton oder die Verklebung von Stahl auf
Betonuntergründen.
Reaktionsharze auf Basis Methylmetha­
crylat von Silikal weisen gegenüber anderen
Reaktionsharzen bedeutende Vorteile auf.
Dazu zählen vor allem die schnelle Aus­
härtung und die unmittelbar volle Belast­
barkeit der Beläge. Diese positiven Eigenschaften hat man sich bei Silikal nicht nur
bei der Bereitstellung kompletter hoch­
belastbarer Bodenbeschichtungs-Systeme,
sondern auch bei der Entwicklung einer
­ganzen Reihe von Sonderprodukten zu ­Nutze
gemacht.
So bietet Silikal mit dem Produkt Silikal
HK 20 dem Verarbeiter eine gebrauchsfertig
formulierte, reaktive Hohlkehlenpaste auf
Basis Methylmetha­crylat. Sie eignet sich in
Verbindung mit den Silikal-Füllstoffen CQ
oder FS der Körnung 0,7 bis 1,2 mm sehr gut
zur Herstellung von Hohlkehlen sowohl
im Trocken- wie auch im Nassbereich. Vor
allem die kurze Härtezeit von lediglich ca.
40 Minuten bei + 20° C ermöglicht einen
schnellen Baufortschritt.
Mit seinen Systemen „RV 310“ und „RU 320“
hat Silikal zudem zwei außerordentlich
­zuverlässige und schnell zu realisierende
Abdichtungsmöglichkeiten für mineralische
Untergründe aus Beton entwickelt: Die
MMA (Methylmetha­crylat)-Harze härten in
kürzester Zeit aus und bilden im Anschluss
eine sichere Membranschicht zwischen
­Untergrund, Estrich, Beschichtung oder
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Fliesenbelag. Gleichzeitig lassen sich die
­Reaktionsharze von Silikal auch erfolgreich
zur Rissüberbrückung einsetzen.
Entsprechende Schadstellen können so
im Zuge der Abdichtung gleich mit repariert
werden. Auch sie sind bereits nach etwa
­einer Stunde ausgehärtet und voll belast­bar. Ohne lange Zeitunterbrechung lassen
sich die Flächen mit Estrich, Beschich­tungen oder Fliesen neu belegen, auch bei
nied­rigen Temperaturen. Beide Systeme
wurden bereits von unabhängiger Seite
­ eprüft und in ihrer Zuverlässigkeit be­
g
stätigt.
Eine weitere Speziallösung stellt auch der
Kleber Silikal RI/21 dar, ein schnellhärtender
Zweikomponentenkleber auf Metha­crylat­
basis. Er wurde speziell für die Verklebung
von Stahl auf Betonuntergründen entwickelt
und eignet sich damit hervorragend als
­Haftzukleber.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.silikal.de
55
Berichte
Ensemblewirkung
mit Energiesparpotenzial
Interview zur energetischen Sanierung des Landratsamtes Böblingen
Ensemblewirkung – Neben den energetischen und funktionalen Aspekten sollte die Fassadensanierung des Landratsamtes Böblingen auch eine
einheitliche Optik schaffen. Dabei gab das 2006 erbaute Abfallwirtschaftsamt (rechts) die Vorlage für die Wahl der Keramikverkleidung, mit der
nun bereits der Nordflügel (links) verkleidet ist und schon bald auch das Verwaltungshauptgebäude (mitte) optisch aufgewertet werden wird.
E
ine einheitliche Optik, mehr Raum
für die Beschäftigten und moderne
energiesparende Fassadentechnik –
diese Vorteile vereinen sich in der gelungenen Fassadensanierung des Landratsamtes
Böblingen. Zum Einsatz kam die PfostenRiegel-Konstruktion FW 50+.HI von Schüco
in Kombination mit dem mechatronischen
Fensterbeschlag Schüco TipTronic und den
Raffstoren BEB 80 Flachlamelle mit Tageslichttechnik.
„Als ich das Objekt gesehen habe, wusste
ich, da muss uns etwas Besonderes einfallen“, erklärt Fassadenplaner Friedrich Vogl
und blickt an der neuen Fassade des Land56
ratsamtes Böblingen empor. Etwas Besonderes war gleich in mehrerer Hinsicht gefragt.
Zum einen musste die Sanierung der Fassade mangels Ausweichflächen bei laufendem
Betrieb stattfinden, zum anderen galt es,
eine kostengünstige und dennoch energetisch optimierte Lösung zu finden. Beide
Vorgaben konnten mit der Pfosten-RiegelKonstruktion FW 50+.HI von Schüco problemlos erfüllt werden.
Das Landratsamt Böblingen war in die
Jahre gekommen. Der bestehende Gebäudekomplex von 1960, der in mehreren Bau­
abschnitten erweitert worden war, bot­
keinen besonders schönen Anblick mehr.
Die aus Sichtbetonfertigteilen, großflächigen
Fenster- und Brüstungselementen beste­
hende Fassade war stark verschmutzt, Fertigteilfugen waren mit Moos überwuchert,
zahlreiche der Außenjalousien defekt und
nicht mehr bedienbar. Auch im Innern
war an ­vielen Stellen das Alter des Gebäudes
deutlich zu spüren. Viele Fensterelemente
konnten bedingt durch sehr große Flügel­
maße und zum Teil über 30 Jahre alte
­Beschläge nicht mehr geöffnet werden.
Zur mangelhaften Optik und Funktiona­lität kam ein weiterer Malus. Die AluminiumFenster und Brüstungselemente des 1976
erstellten Hauptgebäudes entsprachen nicht
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
mehr den aktuellen Standards des Wärmeschutzes. Die Fensterprofile verfügten über
keinerlei thermische Trennung und hohe
Energie- und Transmissionsverluste waren
die Folge. Darüber hinaus sorgten schlecht
schließende Fenster, verzogene Rahmen
­sowie veraltete oder fehlende Dichtungen
für unangenehme Zugluft in den Räumen.
te und praktikabelste Lösung: Die Erneuerung der kompletten Fassade mit der Pfosten-Riegel-Konstruktion FW 50+.HI von
Schüco. Das bewährte System, mit dem
auch Photovoltaikelemente in die Fassade
integriert werden können, zeichnet sich
vor allem durch seine Flexibilität und Verarbeiterfreundlichkeit aus. Des Weiteren
Aus Alt macht Neu – Nicht nur optisch ist die neue Fassade des Landratsamts Böblingen ein Gewinn. Als Vorgangfassade bringt die Pfosten-Riegel-Konstruktion Schüco FW50+.HI in den Büros einen optischen Raumgewinn von 60 cm und in der Energiebilanz des Gebäudes
eine Einsparung von 15 Prozent.
Dringend benötigte Ersatzteile waren
nur schwer oder gar nicht mehr zu bekommen.
Höchste Zeit also, die Sanierung der Fassade anzugehen. Kompetente Beratung und
Unterstützung fand das mit der Bauleitung
beauftragte Amt für Gebäudewirtschaft des
Landratsamts bei Friedrich Vogl, einem unabhängigen Fassadenplaner aus Pforzheim.
Nach eingehender Analyse des Bestands
­arbeitete er zwei Vorschläge aus, die dem
Böblinger Kreistag und der Kreisverwaltung
vorgestellt und mit den Verantwortlichen
diskutiert wurden. Bald ergab sich dabei
die für das Landratsamt Böblingen günstig­s­
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Firma glass:metal und Walter Prechtl, Geschäftsführer der faco Metallbautechnik
GmbH von der Zusammenarbeit bei der Fassadensanierung des Landratsamts Böblingen.
Herr Raisch, wie stellte sich die bauliche
­Situation im Landratsamt Böblingen vor
der Fassadensanierung dar?
Perfektes Raumklima – Der mechatronische Fensterbeschlag Schüco
TipTronic sorgt für eine optimale Raumlüftung und trägt zentral gesteuert durch die Nachtauskühlung zur Reduzierung der Kühllasten
bei. Dezentral gesteuert und in Kombination mit den verbauten Raffstoren BEB 80 Flachlamelle mit Tageslichttechnik trägt der Fensterbeschlag Schüco TipTronic einem individuellen Licht- und Lüftungsanspruch Rechnung.
­ amen die Fensterelemente AWS 75 BS.HI
k
in Verbindung mit dem mechatronischen
Fensterbeschlag Schüco TipTronic und
den Raffstoren BEB 80 Flachlamelle mit
­Tageslichttechnik zum Einsatz. Mit der
­Umsetzung der Sanierung wurde die Metallbaufirma Faco aus Plößberg beauftragt,
die über eine langjährige Erfahrung auf
dem Gebiet der Fassadenerneuerung verfügt.
Im Gespräch mit Schüco berichten Dipl.
Ing. Arch. Walter Raisch vom Amt für Gebäude­
wirtschaft und Projekt- und Bauleiter der Fassadensanierung, Friedrich Vogl, unabhängiger Fassadenplaner und Geschäftsführer der
Walter Raisch: Seit 1960 hat die Verwaltung
des Landkreises ihre zentrale Verwaltung
hier in der Parkstraße 16 in Böblingen. Nach
der Kreisreform 1973, bei der ein Teil des
Landkreises Leonberg eingegliedert wurde,
musste das Landratsamt 1976 erstmals erwei­
tert werden, zwei weitere Anbauten erfolgten
1986 und 1992, jeweils in der gleichen
­Architektur, angeglichen an die erste Erweiterung. Die Fassaden mit insgesamt über
6000 m2 Fassadenfläche bestehen aus sehr
großen, zum Teil sehr schlecht gedämmten
Betonfertigteilen und großen, fast zu großen
Fensterflügeln in durchgängigen Fensterbändern, zum Teil ohne thermische Trennung.
57
Berichte
Die alten und teilweise kaputten Fenster und
die schlechte Wärmedämmung bereiteten
uns in den vergangenen Jahren immer mehr
Probleme, so dass wir uns nach einer Sanierungsmöglichkeit umgesehen haben.
Herr Vogl, als unabhängiger Fassadenbera­
ter haben Sie zwei Vorschläge für die Sanie­
rung der Fassade ausgearbeitet. Wie sah
die erste Variante aus?
Friedrich Vogl: Die Variante A war die eigent­
lich einfachere. Sie sah vor, die Fenster eins
zu eins auszutauschen und Brüstung und
Stützen quasi „einzupacken“, das heißt zu
dämmen und mit Blechen zu verkleiden. Bei
einer später durchgeführten Isothermenstudie hat sich allerdings herausgestellt, dass
die 10-Grad-Isotherme im Zick-Zack durch
die Fassade laufen würde. Auch hätten uns
die Knotenausbildung der Stützen und der
Brüstungsteile ziemliche Probleme mit der
Ausführung bereitet.
Und die zweite Variante?
Friedrich Vogl: Die Variante B war eine
unab­hängige Fassadenkonstruktion, bei der
eine Pfosten-Riegel-Konstruktion außen vor
die Betonkuben montiert, die Brüstung mit
Isopaneelen und selbst reinigenden Keramikplatten, die transparenten Flächen mit
hoch wärmedämmendem Glas ausgeführt
werden. Damit ist ein geradliniger Isothermenverlauf gewährleistet. Der große Vorteil
dieser Variante war darüber hinaus, dass
man die Fassadensanierung bei laufendem
Betrieb durchführen konnte, ohne dass das
Gebäude oder einzelne Büros geräumt werden mussten. Das wäre bei der Variante A
nicht möglich gewesen.
Welche Rolle spielte dabei die Energieeffi­
zienz der neuen Fassade und welche die
Kosten?
Friedrich Vogl: Interessant war, dass die Variante B, also die Pfosten-Riegel-Konstruktion von Schüco, die günstigere Lösung war,
nicht nur im Hinblick auf die Kosten, sondern auch auf die Energieeinsparung. Variante A erzielte einen Wert Ugesamt=1,4 W/
m2K, bei Variante B lag der Wert sogar bei
Ugesamt=1,2 W/m2K. Damit konnten wir die
Anforderungen der EnEV 2009 voll erfüllen.
Zusätzlich kommt es zu einer Verringerung
des CO2-Ausstoßes um 135 t pro Jahr. Schon
sehr bald hatte man sich daher für die Variante B entschieden.
58
Gab es bei der Planung Besonderheiten, die
berücksichtigt werden mussten?
Friedrich Vogl: Die Planung der Fassade war
für uns eine besondere Herausforderung,
dazu gehörte besonders die Ausarbeitung
der De- und Montage-Logistik bei laufendem
Bürobetrieb. Weiterhin galt es, die Vorgaben
des Brandschutzes zwischen den Bauabschnitten und Geschossen zu berücksichtigen. Um die bestehenden Trennwände wieder anschließen zu können, mussten wir uns
auf das vorgegebene Ausbauraster einstellen. Ein weiterer Punkt war, den Schallschutz
zwischen den Büroräumen und den Vertraulichkeitsbereichen wieder herzustellen.
Herr Prechtl, für die Umsetzung der Sanie­
rung haben Sie sich für die Pfosten-RiegelKonstruktion FW 50+.HI von Schüco ent­
schieden. Warum?
Walter Prechtl: Die Vorteile der Konstruktion
liegen ganz klar auf der Hand. Schüco FW
50+.HI ist eine bewährte Serie, die im Laufe
der Jahre fortwährend optimiert wurde, um
den wachsenden Anforderungen an Energieeffizienz zu entsprechen. Hinzu kommt die
sehr hohe Profilvielfalt des Systems, die wir
beim Landratsamt Böblingen ausnutzen konnten. Das System ist flexibel für alle Anschlüsse
und alle Bautiefen und selbst die Fertigung
von zwei Sonderprofilen stellte für den Schüco
Partnerbetrieb faco Metallbautechnik GmbH
aus Plößberg, kein Problem dar.
Welche weiteren Vorteile bringt die neue
Vorhangfassade?
Walter Prechtl: Der Gestaltungsspielraum
war trotz der vorgegebenen Trennwandteilung sehr groß. Durch die verschiedenen
Profile gab es vielfältige Möglichkeiten, die
Trennwände wieder an die Fassaden anzuschließen. Der optische Raumgewinn von
60 cm, der sich durch die neue nach außen
gelagerte Fassade ergibt, ist ein weiterer
Vorteil. Und letztlich auch die Einheitlichkeit
der Konstruktion, die trotz unterschiedlichster Gebäude- und Stockwerkshöhen gegeben ist. All das ist ein Zeichen der Vielfalt
dieser Fassadenkonstruktion von Schüco.
Die neuen Fenster lassen sich mittels des
mechatronischen Fensterbeschlags Schüco
TipTronic steuern. Was spricht für eine
Fensterautomation?
Walter Prechtl: Dieses Thema liegt voll im
Trend. Gerade im Hinblick auf die Diskus­
sion um Energieeffizienz ist es wichtig, dass
nicht nur die Fassaden immer besser, sondern auch die Be- und Entlüftungsmöglichkeiten eines Gebäudes optimiert werden,
Stichwort Nachtauskühlung. Das zweite ist
natürlich die komfortable Bedienbarkeit
der Fenster, die sich jetzt einfach auf Knopfdruck öffnen und schließen lassen – zentral
und dezentral. Mittels der Abwesenheitssteuerung sind die Zeiten, in denen abends
der Hausmeister durchs Gebäude laufen
und die Fenster schließen musste, endgültig
vorbei.
Wirkt sich die Fensterautomation auch po­
sitiv auf die Wartung und Reparaturanfällig­
keit der Fenster aus?
Walter Prechtl: Sicher, Schäden durch Fehlbe­
dienung kommen nicht mehr vor, alles wird
motorisch und damit optimal gesteuert.
Herr Raisch, die komplette Sanierung der
Fassade wird Ende 2011 abgeschlossen
sein. Wie reagieren die Nutzer und die Bür­
ger auf die bereits sanierten Gebäudeteile?
Walter Raisch: Die Reaktion der Nutzer ist in
zweifacher Hinsicht positiv. Zum einen sind
sie einfach froh, dass die unter vollem Arbeits- und Bürobetrieb laufende Fassaden­
sanierung erst mal vorbei ist. Gerade der
Lärm und Staub waren doch sehr belastend.
Nun lernen sie ziemlich schnell die Vorteile
der neuen Fassade kennen: bessere Wärmedämmung, funktionierender Sonnenschutz,
die Möglichkeiten der elektrischen Fenstersteuerung und der optische Raumgewinn
jedes einzelnen Büros. Und der Bürger sieht
die einheitliche Optik der sanierten Gebäudeteile mit den bereits bestehenden Keramikfassaden der anderen Gebäude. Nach
Abschluss der Sanierung kann er sich über
die Energieeinsparung informieren – schließlich haben wir als Landkreis in diesem Punkt
eine Art Vorbildfunktion.
Wenn Ende 2011 die Sanierung vollständig abgeschlossen sein wird, erstrahlt das
Landratsamt Böblingen in neuem Glanz. Die
neue Fassade mit ihren großen Fenster­
flächen eint alle Gebäudeabschnitte und
sendet gleichzeitig eine deutliche Botschaft
aus. Transparenz und Energieeffizienz bestimmen das Handeln in der Kreisverwaltung
– dafür sorgt nicht zuletzt auch die neue Gebäudehülle.
Weitere Informationen unter: www.schueco.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Holzwerke Ladenburger
stellt ihren Neuzugang vor
W
ir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit in der eine Rückbesinnung auf ursprüngliche Werte
stattfindet, die auf Beständigkeit, Sicherheit
und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Das
Baumaterial Holz nimmt daher stetig an
Beliebtheit als moderner, gesunder, vielseitig einsetzbarer und nachwachsender Rohstoff zu und steht für mehr Lebensqualität
sowie Wohlbefinden.
Daher liegt es Holzwerke Ladenburger am
Herzen neue Innovationen auf den Markt zu
bringen, die diese Kriterien erfüllen. Dies
ist mit dem neuen Produkt TRENDLINER
KONTRAST – das clevere Fassadenprofil gelungen!
Die Holzwerke Ladenburger sind bekannt
für innovative Ideen in Sachen Holz. KomBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
plett neu entwickelt wurde das TREND­
LINER KONTRAST Fassadenprofil mit
schwarz abgesetzter Kontrastfeder. In erster
Linie wird durch die Verwendung des
TRENDLINER KONTRAST Fassadenprofils
eine schnellere Verarbeitung erreicht. Damit
können die Montagekosten wesentlich gesenkt werden.
Hergestellt wird das TRENDLINER KON­
TRAST Fassadenprofil aus sibirischer Lärche, diese zeichnet sich durch feine Aststrukturen und engjährigen Jahrringaufbau
aus. Im verarbeiteten Zustand sieht das Fassadenprofil wie eine Rhomboidleiste mit
schwarzer Unterspannbahn aus. Den Unterschied macht die Nut- und Federverbindung,
wodurch eine saubere, fortlaufende Ver­
arbeitung gewährleistet wird. Durch die
schwarze Kontrastfeder erreicht man die Optik einer Leistenschalung. Vorteil: Durch das
Nut- und Feder Fassadenprofil kann auf die
UV-­beständigen Unterspannbahnen verzichtet werden und die Befestigung ist verdeckt.
Das TRENDLINER KONTRAST Fassadenprofil gibt es mit feingesägter und gehobelter Oberfläche, in runder oder kantiger Ausführung und kann optional durch Behandlung
mit verschiedenen Holzölen geliefert werden. Das clevere Fassadenprofil dämmt und
gibt Wetterschutz. Ob es einen Altbau schick
verhüllt oder den Neubau kleidet – TREND­
LINER KONTRAST – das clevere Fassadenprofil steht für mehr Lebensqualität!
Weiter Informationen im Internet unter:
www.ladenburger.de
59
Berichte
Moderne Büro-Architektur
in London
Internationale Auszeichnung für „7 More London“ Bürokomplex erhält
Breeam „Outstanding“ rating / 16.500 m² ipasol neutral für effektiven Sonnenschutz
L
ondon: Hier wohnt die Queen, Bankgebäude ragen empor, Theater und
Kunstgalerien begeistern Menschen
aus aller Welt – eine faszinierende Stadt
architek­tonischer Gegensätze. Im historischen Viertel Southwark steht jetzt Großbritanniens erster Bürokomplex, der das
international renommierte Breeam „Outstanding“ rating für besonders nachhal­
tiges technisches Gebäudedesign erhielt.
Das zehnstöckige „7 More London“ plante
die Architektengruppe „Foster & Partner“.
Durch den Einsatz erneuerbarer Energien,
moderner Gebäudetechnik und der ener­
getisch optimierten Sonnenschutzglas-Fassade wird der CO2-Ausstoß gering gehalten:
Er liegt 74 Prozent unter der 2006 festge60
legten CO2-Grenze. ipasol neutral Sonnen­
schutzglas von Interpane verringert das
sommerliche Aufheizen der Büros und
senkt so die Klimatisierungskosten.
Unmittelbar neben der Tower Bridge ragt
die gläserne Architektur des Projektes „More
London“ in den Himmel. Das jüngste Gebäude „7 More London“ – die neue Firmen­
zentrale von PricewaterhouseCoopers – steht
im historischen, südlich der Themse gelegenen Stadtteil Southwark. Im Mittelalter noch
zwielichtiges Vergnügungsviertel und Bühne für Shakespeares Theater, hat es sich
über Jahrhunderte zu einem wirtschaftlich
bedeutsamen Zentrum der Millionenmetropole entwickelt. Hier residieren Dienstleister
und Anwälte, hier steht die Tate Modern
­ allery – das weltweit größte Museum für
G
moderne Kunst – und das Londoner Rathaus.
Das „bunte“ Viertel mit rund 250.000 Einwohnern steht für Fortschritt, Integrität und
Aufschwung, ohne die enge Bindung zur
Theaterkunst zu verlieren. Moderne Architektur fügt sich harmonisch neben Jahr­
hunderte alten historischen Gebäuden ins
Stadtbild, ohne das Flair des Viertels zu
­zerstören – eine für London typische Mischung.
Das Areal „More London“ ist bereits seit
2003 im Aufbau. Die Bürogebäude wirken
durch Glasfassaden offen, transparent und
einladend. „7 More London“ komplettiert
das Projekt. Mit mehr als 60.000 Quadratmetern hat die Gebäudefläche die Ausmaße von
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
und viel Tageslicht im Inneren (TL = 50 Prozent), elektrisches Licht muss erst verhältnis­
mäßig spät eingeschaltet werden. Die energetischen Eigenschaften des Glases tragen
dazu bei, die Betriebskosten des Gebäudes
gering zu halten. Durch den niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert = 27 Prozent nach EN 410) bleiben die Räume auch
im Hochsommer angenehm kühl und die
Klima­tisierungskosten sinken deutlich. Im
Winter sorgt der Ug-Wert von 1,1 W/m²K
(nach EN 673) für effektive Wärme­dämmung.
Als Verbundsicherheitsglas erfüllt das Glas
zudem einen hohen Sicherheitsstandard.
Zusätzlichen Sonnenschutz an besonders
heißen Sommertagen bieten vorgesetzte
Aluminium-Lamellen.
Breeam „Outstanding“ rating
vier Fußballfeldern. Es überzeugt architek­
tonisch und technisch durch seine inno­vative
Gebäudeform und die konsequente Nutzung
ökologischer und energiesparender Technologien und Werkstoffe – wie zum Beispiel die
16.500 Quadratmeter große Sonnenschutzglas-Fassade mit ipasol neutral 50/27 von
Interpane.
ipasol Sonnenschutzglas
optimiert das G
­ ebäudeklima
Der als Vieleck angelegte Bau umschließt
­einen polygonalen Innenhof und ist durch
mehrstöckige gläserne Skybridges ver­
bunden. Diese sind halbmondförmig und
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
beidseitig konkav gewölbt. Das auffällige
Gebäude öffnet sich in Richtung Themse:
Am Fluss flanierende Passanten erkennen
die stark unterschiedlichen Gesichter des
Baus: Die glatte, fließende Fassade im Innenbereich zeigt sich klar und zurückhaltend. Eine so genannte „Zig-Zag“-Fassade
rund ums ­Gebäude ist optisch extrovertierter, denn die Oberfläche mäandriert durchgehend. Das bauphysikalisch anspruchsvolle
Projekt führte als Fassadenbauer seele,
Gersthofen, aus.
Technisch spielt auch die Sonnenschutzverglasung in der ersten Liga: ipasol neutral
50/27 verringert das Aufheizen der Büro­
räume bei intensiver Sonneneinstrahlung.
Gleichzeitig sorgt es für neutrale Durchsicht
7 More London wurde als erstes Gebäude in
London mit dem Breeam „Outstanding“ rating ausgezeichnet. Das Breeam-Verfahren
wurde 1990 zur Bewertung der Nachhaltigkeit neuer Bürogebäude in Großbritannien
eingeführt. Analysiert wird beispielsweise
der Energie- und Ressourceneinsatz, die
Raumluftqualität sowie die Durchführung
und Organisation der Bautätigkeit. Um die
begehrte Auszeichnung zu erhalten, musste
das Gebäude strenge Vorgaben erfüllen und
in der Auswertung mindestens 85 von 100
Punkten erreichen. Diese werden unter anderem in den Bereichen CO2-Emission und
Energiebedarf, Recycling von Materialien,
Management, Gesundheit und Komfort,
Transport, Wasser und Flächenverbrauch
vergeben.
Weitere technische Informationen erhalten
Interessierte auch im Internet unter
www.interpane.com
61
Berichte
„InTouch“
Ganzkörperliche Vitalisierung
P
erfekte Anpassung an jedes Körperprofil, permanenter Kontakt zu Sitz
und Rücken bei sämtlichen Be­
wegungen, Wiederherstellung von Körperharmonie im Sitzen, maßgeschneiderte
Prävention vor dem Entstehen von Sitzschäden – das innovative, neue Drehstuhlkonzept von Dauphin zeigt Potenzial zur ergonomischen Revolution.
Europas größte Büroanbietermesse, die
Orgatec Office & Object (26. bis 30. Oktober),
wirft ihre Schatten voraus. Die Dauphin
­HumanDesign Group (DHDG) wird in Halle
8.1, Gang B/C, Stand B028 – C031 auf gut
1000 Quadratmetern wichtige Produktneuheiten für das gesunde, dynamische Sitzen
präsentieren und mit sämtlichen eigen­
ständigen Marken vertreten sein.
Eines der Highlights dürfte der neue Drehstuhl „InTouch“ der Marke Dauphin von Designer Martin Ballendat sein, bei dem Sitz
und ­Rückenlehne allen Körperbewegungen
nach vorne und hinten folgen und ständig
mit dem Sitzenden „in touch“, in Berührung,
bleiben.
Sowohl Sitz als auch Rückenlehne sind flexible, biegsame Teile, die von der patentierten Dauphin-Synchronmechanik so gelenkt
und gesteuert werden, dass sie bei jeder Bewegungsstellung die Berührung zum Körper
des Sitzenden behalten und diesen ergonomisch optimal stützen. Dies erreicht das mit
gleichbleibender Federkraft wirkende System, indem sich der hintere Teil des Sitzes,
entsprechend der natürlichen Hüftbewegung
des Nutzers, in optimal abgestimmter Bewegungsrelation zum Rücken nach unten oder
oben neigt.
Die Sitzfläche ist dreifach geteilt und passt
sich so dem Sitzprofil des Nutzers individuell
über den gesamten Bewegungsablauf an.
Die biege-elastische Rückenlehne ist in mehreren Bewegungsachsen – nach hinten und
gleich­zeitig zu beiden Seiten – flexibel und
schmiegt sich vollflächig an den Rücken. So
gewährleistet sie in jeder Sitzposition kontinuierliche Unterstützung sowie permanen62
ten Kontakt im Lumbalbereich. Einmal auf
das individuelle Körpergewicht eingestellt,
sitzt man immer im richtigen Lot. Die fein
abgestimmten Beweglichkeiten in Verbindung mit dem weit vorne liegenden Drehpunkt der Synchronmechanik ermöglichen
zudem, dass die Oberschenkel und Füße
beim Zurücklehnen nicht angehoben werden, wie es bei den meisten herkömmlichen
Stühlen der Fall ist.
Wie eine zweite Haut. Gleichsam einer
­zweiten Haut stützt und schützt das neue
Dauphin-Sitzsystem den Halte- und Bewegungsapparat des Sitzenden. Ungesunde
Hohlräume zwischen den Kontaktflächen
Körper und Stuhl gibt es nicht mehr. „InTouch“ ist ganzkörperliche Vitalisierung der
Sitzhaltung. Die automatische Positionskoordination von Kopf, Hals, Rumpf, Armen und
Beinen stärkt die natür­liche Haltung und unterstützt das „freie Spiel“ der menschlichen
Körpergelenke. So können Dysbalancen
sanft reguliert, die Körperharmonie im Sitzen wieder hergestellt, das Sitzverhalten
­ ktiviert und mobilisiert werden. Experten
a
sprechen in diesem Zusammenhang von
„haltungs-ökonomischer Bewegungseffizienz“ und sehen die Zukunft der Ergonomie
im Bereich Kinetik und M
­ otorik.
„InTouch“ verbindet bereits die klassi­
schen Methoden der Sitzdynamik ­(optimierte
Synchronmechanik) mit neuesten Erkenntnissen der Biomechanik (körper­gerechte Adaption der Technik an die Sitz­bewegungen).
Dazu passend die weiche Stimmigkeit im
Design: Alle Elemente des Stuhles sind organisch, harmonisch gestaltet; die Linienführung läuft radial verjüngend und bringt Ausgewogenheit in die Optik. Dem Erfolgsduo
Ballendat/Dauphin, seit Jahren ein bewährtes Team, wenn es um die perfekte Synthese
aus Ergonomie und ­Design geht, gelang mit
„InTouch“ ein ergonomischer Meisterwurf
Weitere Informationen im Internet unter:
www.dauphin.de
Design: Martin Ballendat
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
ASSA ABLOY
Sicherheitstechnik GmbH
Ideal für Einstieg und Upgrade: Mechanische Schließanlagen mit +CLIQ-Technologie
M
it der +CLIQ-Technologie von
ASSA ABLOY Sicherheitstechnik
GmbH werden neue und bestehende mechanische IKON-Schließanlagen jetzt
flexibel und noch sicherer.
Die +CLIQ-Technologie macht mechanische IKON-Schließanlagen zu jeder Zeit fit
für die Zukunft und integriert leistungs­fähige
Chip-Technologie in mechanische Schließzylinder und die dazugehörenden Schlüssel.
So funktioniert die +CLIQ-Technologie:
„Der elektronische Kontakt zwischen den
Schlüsseln und Schließzylindern dient der
sicheren Strom- und Datenübertragung. Die
Freigabe des Schließvorgangs erfolgt nach
Prüfung der mechanischen und elektronischen Codierung“, erklärt Alexander Kroll,
Produktmanager Mechatronik bei ASSA
­ABLOY Sicherheitstechnik GmbH. Die
Stromversorgung für den Datenaustausch
liefert dabei eine Standardbatterie im +CLIQSchlüssel, die ohne Werkzeugeinsatz zu
wechseln ist; +CLIQ-Schließzylinder benötigen keine eigene Stromversorgung.
„Bei +CLIQ geht es um die sensiblen Bereiche im Gebäude und um mehr Flexibilität“, sagt Alexander Kroll. „Jedes Unter­
nehmen ist anders, jede Verwaltung hat
individuelle Ansprüche, jede Organisation
wandelt und verändert sich. Mechanische
Schließanlagen stoßen hier schnell an ihre
natürlichen Grenzen.“ Die +CLIQ-Technologie ermöglicht, innerhalb mechanischer
Schließanlagen das Sicherheitsniveau einzelner Gebäudeteile oder Abteilungen zu erhöhen und Zugangsberechtigungen flexibel
zu vergeben. Schlüsselverlusten wird dabei
mit dem Ausprogrammieren der Schließberechtigung aus dem Schließzylinder begegnet. Gleichzeitig lassen sich Zugangsberechtigungen auch zeitweise freischalten, zum
Beispiel für Personen mit befristeten Arbeitsverhältnissen oder für Handwerker und
externe Dienstleister.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
So funktioniert die +CLIQ-Technologie:
Der elektronische Kontakt zwischen den Schlüsseln
und Schließzylindern dient der sicheren Strom- und Datenübertragung.
Die Freigabe des Schließvorgangs erfolgt nach Prüfung der mechanischen und elektronischen
Codierung.
Foto: ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH
Neue und bestehende mechanische IKONSchließanlagen können mit der +CLIQ-Technologie ausgestattet werden. Bei der ­Planung
von Neuanlagen können bereits im Vorfeld
mechatronische Schließzylinder für Türen
mit einem höheren Sicherheitsniveau und
häufig wechselnden ­Zugangsberechtigungen
berücksichtigt werden. Bestehende IKONSchließanlagen werden mit der erforderlichen Anzahl neuer mechatronischer Schließzylinder und Schlüssel ausgerüstet bzw. um
diese erweitert. Das heißt, die Türen werden
genauso zuverlässig mechanisch verriegelt
wie gewohnt, aber zusätzlich durch elektronische Identifizierung abgesichert. „Durch
den Einsatz von +CLIQ ergeben sich für den
Aufbau und die Komplexität der Anlage völlig neue Möglichkeiten“, so Kroll.
+CLIQ besteht aus fünf Basis-Komponenten. Die Schließzylinder und Nutzerschlüssel
sind in verschiedenen ­Speicherausführungen
verfügbar. Zur Administration der Schließ-
anlage und Zugangsberechtigungen nutzt
der Betreiber das Programmiergerät und
den Programmierschlüssel sowie die Software CLIQ-Manager.
Die +CLIQ-Technologie wird nur über zertifizierte ASSA ABLOY-Kompetenzpartner
vertrieben. Mehr Informationen zur CLIQSchließtechnologie gibt es im Internet unter
www.alles-cliq.de sowie unter www.ikon.de.
Das ASSA ABLOY-Team steht den SECURITY-Besuchern dieses Jahr gleich an zwei
Standorten, in Halle 3.0, Stand 101, sowie in
Halle 11, Stand 304, zur Verfügung.
Kontakt:
ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH
Thomas Schulz
Goerzallee 299, 14167 Berlin
Telefon: +49 30/8106-2454
Fax: +49 30/8106-1454
E-Mail: [email protected]
www.assaabloy.de
63
Berichte
Abenteuer mit Komfort
Gebäudeleittechnik im Erlebnishotel Port Royal
Das Erlebnishotel Port Royal am Heidepark Soltau.
D
ass die LCN-Bustechnologie aufgrund der geringen Investitionen
und der einfachen Installation ideal
für die Vernetzung im Wohnbereich ist, hat
sich mittlerweile herum gesprochen. Wie
sieht es aber mit dem Einsatz in Großobjekten aus, in denen es um die effiziente und
sichere Überwachung und Steuerung zentraler Funktionen geht? Wird die Technik
zum Abenteuer? Bleibt der individuelle
Komfort auf der Strecke? Oder lassen sich
mit LCN die komplexen Anforderungen
multifunktionaler Gebäude so miteinander
verknüpfen, dass sowohl Betreiber als auch
Nutzer eines Gebäudes davon profitieren?
64
Das Port Royal
Erlebnis­hotel
Mit 14.000 m² Grundfläche, 170 komfortabel ausgestatteten Familienzimmern, u. a.
mit Internetanschluss, Fußbodenheizung in
den Bädern und zwei, auf dem neuesten
Stand der Technik eingerichteten, teilbaren
Konferenzräumen gehört das Hotel Port Royal im Heidepark Soltau sicherlich zu den
anspruchsvolleren Objekten der Gebäude­
automation. Das vom Architekturbüro Rimpf
entworfene, im Sommer 2007 eröffnete Erlebnishotel im Stil der karibischen Piratenwelt empfängt seine Gäste in abenteuerlich-
Quelle: Heide-Park Soltau GmbH
moderner Romantik. Dazu wurde eine
ausgefeilte Lichttechnik installiert, mit der
nicht nur die weitläufigen, allgemein zugänglichen Bereiche und Rettungswege
energiesparend und sicher beleuchtet, sondern auch stimmungsvolle Szenarien, z. B.
im Restaurant- und Barbereich, realisiert
werden. Aufregend wird es, wenn Künstler
und Artisten auf der perfekt ausgeleuchteten
Showbühne ihr Können zeigen und die Zuschauer in fantasievolle Piratenwelten entführen, während die Konferenzgäste in den
multimedial ausgestatteten Tagungsräumen
sich ungestört von äußeren Einflüssen auf
das Wesentliche konzentrieren können.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Technik ohne Abenteuer
Ganz ohne Abenteuer kommt das LCN-Gebäudeleitsystem aus. Über die – von der
­Firma Dörflinger, Gesellschaft für Elektroplanung mbH projektierte – Businstallation
wird nicht nur die Beleuchtung automatisch
Einzelne Bereiche lassen sich individuell
über die vor Ort installierten IOS 6“-GrafikTouch-Module regeln. So kann z. B. für das
Showprogramm die Saalbeleuchtung genau
dann gedimmt werden, wenn ein Künstler
die Bühne betritt. Ein technisches Highlight
­ bschnitt. So wird sichergestellt, dass die
A
abgetrennten Räume völlig unabhängig voneinander multimedial nutzbar sind und sich
nicht gegenseitig beeinflussen.
Alles im Blick
Für die zentrale Steuerung und Kontrolle
­aller im Port Royal installieren Busmodule
wird ebenfalls ein Touchpanel von IOS verwendet. Wie bei den 6“-Panels für die lokale
Steuerung einzelner Räume oder Gebäudebereiche, wird auch mit diesem 15“-Touchpanel der gesamte Datenverkehr des
­LCN-Busses direkt über den integrierten
Buskoppler ausgelesen. So kann während
des Betriebes auf den zusätzlichen Einsatz
­eines PC verzichtet werden. Die Bedien­
oberfläche mit den verschiedenen Funk­
tionalitäten auf unterschiedlichen Ebenen
und Tableaus wurde vom Systemeinrichter
entsprechend den Anforderungen des Be-
Angenehme Stimmung mit gedämpfter Beleuchtung im Restaurant „Die Schatzinsel“.
Quelle: Heide-Park Soltau GmbH
Komfort mit System: 6“‑Touchpanel für die
Mediensteuerung in den Konferenzräumen.
Quelle: IOS Mediensysteme GmbH
geregelt, sondern auch die Beschattung der
Konferenzbereiche mit Abhängigkeit von der
Mediennutzung. Während die RWA-Lüftungsanlage mit der wetterabhängigen Steuerung der Dachfenster gekoppelt ist und so
ein ausgeglichenes Gebäudeklima ohne böse
Überraschungen schafft, sorgen Temperatursensoren im Veranstaltungsbereich dafür,
dass den Gästen bei heißen Showeinlagen
nicht zu warm wird. Ohne Aufregung stellen
die in allen Verkehrsbereichen installierten
Infrarot-Bewegungsmelder sicher, dass niemand im Dunklen bleibt und garantieren den
ressourcenschonenden Umgang mit der teuren Energie.
treibers programmiert und via USB auf die
Touchpanel-interne CompactFlash-Speicherkarte übertragen. Jetzt kann nicht nur die
Beleuchtung in den Allgemeinbereichen,
Büros, Konferenzräumen und Treppenhäusern von zentraler Stelle ein- und ausgeschaltet, sondern auch die Gegensprech­
anlage von der Rezeption bedient und die
Heiz- und Lüftungsanlage geregelt werden.
Der Zugriff auf einzelne Funktionen und
­Anwendungsbereiche wird über die ebenenbasierte Passwortabfrage geregelt. So können die Mitarbeiter in der Rezeption zwar
die Beleuchtung in den allgemein zugäng­
lichen Bereichen regeln und die Videoüber-
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
findet sich in den teilbaren Tagungsräumen.
Die flexiblen Trennwände wurden mit Sensoren ausgestattet, die den aktuellen Raumverbund an den LCN-Bus melden. Da die
Teilbereiche jeweils mit einem eigenen
Touchpanel ausgestattet sind, können sie
auch individuell geregelt werden. Werden
die Trennwände geöffnet und alle Konferenzräume zu einem großen Saal miteinander verbunden, kann die Medientechnik,
­Beleuchtung und Jalousiensteuerung von jedem Touchpanel für den gesamten Raum
gesteuert werden. Sobald die Trennwände
geschlossen werden, funktionieren die
Touchpanels nur noch für den jeweiligen
65
Berichte
wachung im Eingangsbereich aktivieren,
­jedoch nicht (versehentlich) die Jalousien in
den Konferenzräumen hochfahren. Dadurch
können auch die umfangreichen Anforderungen an die Sicherheitstechnik berücksichtigt werden. So ist z. B. das RWA-Tableau
erst nach Eingabe des nur dem Facilitiy-­
Manager, Haustechniker und der Feuerwehr
bekannten, Passwortes sichtbar.
Visualisierung der gesamten Businstallation
auf dem 15“‑Touchpanel des Facility Managers.
Quelle: IOS Mediensysteme GmbH
Vor Piraten sicher
Dass sich im Port Royal niemand vor Piraten
und auch sonst nicht um seine Sicherheit
fürchten muss, ist selbstverständlich. Die
umfangreichen Einrichtungen, von der Brand­
meldeanlage mit automatischer Rauchabzugseinrichtung über die Fluchtwegesicherung bis zur Notstromanlage sind in ständiger
Bereitschaft und die gesamte Technik wird
über das LCN-Gebäudeleitsystem überwacht. Technische Störungen werden zentral an den Facility-Manager gemeldet und
66
können von diesem über das Touchpanel
quittiert werden. Mithilfe der Visualisierung
weiß er sofort, über welchen Verteiler die
Meldung kommt und kann weitere Informationen, z. B. über Leistungsschalter, Sicherungen, Sollwerte und akuelle Betriebs­
zustände abfragen. Als Sofortmaßnahme
lassen sich dann direkt aus dem Technikerraum Einzelfunktionen auslösen und ausge-
wählte Gewerke individuell steuern. Wird
z. B. der Ausfall der Wetterstation gemeldet,
können vorsorglich die Dachfenster geschlossen und die Jalousien vor den Kon­
ferenzräumen hochgefahren werden, um
Wasser- und Sturmschäden zu vermeiden.
Der gesamte, in 16 Segmente unterteilte,
­Installationsbus wird auf dem Bildschirm in
verschiedenen Ebenen und auf gewerkespezifischen Tableaus visualisiert, so dass vom
jeweiligen Nutzer immer die aktuell interessanten Informationen aufgerufen werden
können.
Die Zukunft erobert
Mit der LCN-Bustechnik ist das Port Royal
auch zukünftig auf dem aktuellen Stand der
Technik. Da für dieses System nur eine
­zusätzliche Ader in der konventionellen NYMVerkabelung benötigt wird, wurden die 170
Gästezimmer bereits jetzt auf die, zukünftig
verstärkt nachgefragten, technischen Komfortmerkmale vorbereitet. So könnten die
Gäste z. B. beim Betreten des Zimmers mit
tageszeitabhängigen Lichtstimmungen empfangen und die Jalousien mit dem Einschalten
des Fernsehers automatisch herunterfahren
gefahren werden. Und mit einer individuell
regelbaren, anwesenheitskontrollierten Heizungssteuerung wird der Komfort zum Erlebnis, ohne dass die Kosten für den Betreiber
zum Abenteuer werden.
Trotz der umfangreichen technischen
­Ausstattung konnte die gesamte Bustech­
nologie des Port Royal in kürzester Zeit installiert und in Betrieb genommen werden.
Funktionale Änderungen sind jederzeit möglich und können schnell und einfach ohne
aufwändige Verdrahtungsarbeiten konfiguriert werden. Aus Sicherheitsgründen notwendige Abschaltungen ganzer Gebäudebereiche werden auf ein Minimum reduziert, so
dass der Betrieb für Gäste und Personal ungestört weiter gehen kann. Die komfortabel zu
bedienenden, individuell programmierten
Touchpanels in den einzelnen Gebäudebereichen benötigen keine Einarbeitungszeit und
werden schnell von den Anwendern akzeptiert. So können z. B. in den Konferenzräumen, auch externe Seminarleiter die Medientechnik nutzen, ohne ständig nach technischer
Unterstützung zu fragen.
Die im Port Royal realisierten Sicherheitseinrichtungen zeigen deutlich, dass die LCNGebäudeleittechnik hervorragend für den Einsatz in multifunktionalen Gebäuden geeignet
ist. Das integrierte IOS-Visualisierungssystem
ermöglicht umfassende Informationen und
den zentralen Zugriff auf den gesamten Installationsbus. Die technische Überwachung des
gesamten Gebäudes wird wesentlich vereinfacht und im Falle einer technischen Störung
kann schnell und zielgerichtet reagiert werden.
So wird der Komfort zum Erlebnis, ohne dass
die Technik zum Abenteuer wird.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.lcn.de
Michael Scheloske, ISSENDORFF KG
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Barrierefrei mit automatischen
Rollladen- und Sonnenschutz­
systemen
U
m auch im Alter selbstständig in den
eigenen vier Wänden leben zu können, muss die häusliche Umgebung
entsprechend gestaltet sein. Was dabei
meist vergessen wird, ist die bequeme
­Steuerung von Rollladen- und Sonnenschutz. Eine Ausstattung mit Motor und
Handsender erleichtert nicht nur die täg­
liche Bedienung, sondern erhöht die Sicherheit und spart Energie ein.
Mehr Licht, mehr Sicht: Wer altersbedingt
nicht mehr so oft das Haus verlassen kann,
ist froh, wenn großflächig verglaste Fenster
eine hohe Dosis Tageslicht in die Innenräume bringen. Denn natürliche Helligkeit hat
einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf
das Wohlbefinden des Menschen. Außerdem
ermöglichen große Fenster einen gefühlt
stärkeren Kontakt zur Außenwelt. Der Bezug
zur äußeren Umgebung ist intensiver, wenn
die Sicht nach draußen so wenig wie möglich eingeschränkt ist. Hier ergibt sich allerdings ein Problem. Gerade im Sommer ist
der hohe Lichteintrag ein Nachteil. Denn
dann dringt die Wärme ungehindert nach innen und heizt die Räume auf. Das ist vor allem für Herz und Kreislauf älterer Menschen
eine starke Belastung. Also müssen Rollladen oder Jalousien für eine effektive Verschattung sorgen. Doch für großflächige
Fensterfronten sind entsprechend breite
Sonnenschutzelemente notwendig. Diese
manuell per Gurt oder Kurbel zu bedienen,
ist gerade im Sommer äußerst anstrengend.
Eine intelligente Lösung bieten hier automatische Sonnenschutzsysteme.
Gesundes Raumklima
Die Gesellschaft in Deutschland wird immer
älter. Das ist seit der vergangenen Rentendiskussion keine Neuigkeit mehr. Deshalb ist
die Planung von barrierefreien Wohnungen
mit automatischem Sonnenschutz besonders
wichtig. Denn der sommerliche Wärmeschutz trägt zu höherem Wohlbefinden bei,
da ältere Menschen auf ein angenehmes
Raumklima angewiesen sind. Die Investition
in intelligente Rollladensteuerung und Sensorik lohnt sich auch im Winter – das zeigen
aktuelle Studien. Das Fraunhofer Institut für
Bauphysik hat beispielsweise festgestellt,
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
dass sich der Wärmeverlust an Fenstern
durch Schließen der Rollläden um bis zu
25 Prozent verringern lässt. Und die belgische Physibel-Studie weist nach, dass die
Heizkosten mit rechtzeitig schließende
­Rollläden um durchschnittlich zehn Prozent
sinken.
Staatliche Zuschüsse für
Modernisierung mit funk­
gesteuerten Hausautomatisierungs-Systemen
Für das altersgerechte Umbauen vergibt die
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Kredite in Höhe von bis zu 50.000 Euro mit einem
effektiven Jahreszins von aktuell lediglich
1,51 Prozent bei einer Laufzeit von zehn
­Jahren. Bei dem KfW-Darlehen handelt sich
um das Förderprogramm „155“ mit dem Titel
„Wohnraum Modernisieren – Altersgerecht
Umbauen“. Dabei können elektrische Steuerungssysteme zum Antrieb von beispiels­
weise Rollläden, Türen, (Dach-)Fenstern,
Garagentoren oder von Heizungen sowie
kombinierte Systeme (sogenannte HomeControl-Systeme) mitfinanziert werden. Die
genannten Antriebe und Steuerungen fallen
unter den „Förderbaustein 18 Bedienelemente“. Ziel des Programms ist der Abbau
von Barrieren in der Wohnung oder im
­beziehungsweise am Haus – also von Hindernissen, die das Leben im Wohnumfeld
erschweren. Die KfW fördert jeden Umbauwilligen und nicht nur Menschen mit körperlichem Handicap.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.somfy.de
67
Berichte
SCHOTT Solar nimmt eigene
­Photovoltaik-Anlage in Betrieb
Dach der Produktionsstätte SmartSolarFab in Alzenau wird zum Stromlieferant
7.218 Photovoltaik-Module produzieren umweltfreundlichen Strom
Photovoltaikanlage in Alzenau
Die SCHOTT Solar AG hat eine Photovoltaik-Anlage am eigenen Produktionsstandort SmartSolarFab im unterfränkischen Alzenau nach viermonatiger Installation in Betrieb genommen.
Die Photovoltaik-Anlage produziert Strom für 200 Haushalte und spart dabei 400 Tonnen CO2
pro Jahr ein. Die CO2-Einsparung entspricht damit der „Arbeit“ von 32.000 Bäumen. Zum Einsatz kamen insgesamt 7.218 PV-Module. – Anlagendaten: Anzahl Module / Modultyp: Dach 1:
2296 x SCHOTT Solar ASI™ 90 – Dach 2: 766 x SCHOTT Solar ASI™ 90 – Dach 3: 811 x SCHOTT
ASI™ 100 – Dach 4 + 6: 2865 x SCHOTT ASI™ 100 – Dach 5: 480 x SCHOTT POLY® 220 – Anzahl Wechselrichter / Typ: 87 x SMA Sunny Mini Central 7000HV – 3 x SMA Sunny Mini Central
7000TL – 3 x SMA Sunny Mini Central 10000TL – Installierte Nennleistung: 750 kWp
D
ie SCHOTT Solar AG hat eine Photovoltaik-Anlage am eigenen Produktionsstandort SmartSolarFab im unterfränkischen Alzenau nach viermonatiger
Installation in Betrieb genommen. Die Photovoltaik-Anlage produziert Strom für 200
68
Haushalte und spart dabei 400 Tonnen CO2
pro Jahr ein. Die CO2-Einsparung entspricht
damit der „Arbeit“ von 32.000 Bäumen.
Dr. Martin Heming, CEO der SCHOTT Solar AG, zeigt sich stolz über das Projekt: „Wir
können dank unserer eigenen Produkte die
Dachfläche unseres Produktionsstandortes
effektiv nutzen. Die Dünnschichtmodule, die
hier überwiegend zum Einsatz kommen sind
bestens geeignet für die Gegebenheiten des
gewölbten Tonnendaches. Denn Dünnschicht­
module haben ein besseres so genanntes
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
EXPO 2010 in Shanghai – SCHOTT Solar trägt mit Spezialgläsern und Lichttechnik zum
­Deutschen Pavillon bei: über 1.000 Quadratmeter Architekturgläser, mehrere hundert Be­
leuchtungselemente, 9.000 in Spezial­gläsern schwebende LEDs, eine 383 Quadratmeter große
gebäudeintegrierte Solarfassade aus „Asi Thru“ Modulen von SCHOTT Solar, Exponate aus
den Glaskeramiken „Ceran“ und „Zerodur“ und Ausstellungspartnerschaften im Bereich
­Concentrated Solar Power und Photovol­taik.
Schwachlichtverhalten und eignen sich somit gut bei indirekten oder diffusen Lichtverhältnissen.“ Das Projekt in Alzenau ist umweltfreundlich und wirtschaftlich zugleich.
Der mit der Anlage erzeugte Strom wird ins
Stromnetz eingespeist und mit 35,23 Cent
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
für jede Kilowattstunde (kWh) vergütet. „Das
Projekt in Alzenau ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit erfolgreich miteinander verbinden
kann“, erklärt Heming. Zum Einsatz kamen
insgesamt 7.218 PV-Module: 3.062 SCHOTT
ASI 90 Module, 3.676 SCHOTT ASI 100 Module sowie 480 SCHOTT Poly 220 Module.
Als Unterkonstruktion für die Dünnschichtmodule SCHOTT ASI wurde auf das Tonnendach des Gebäudes eine Kalzip Dachhaut
montiert. Die kristallinen SCHOTT Poly Module werden von einem Lambda Flachdachsystem von Mountingsystem getragen. Eine
Besonderheit der Anlage besteht darin, dass
die Dünnschichtmodule auf der Nordseite
des Daches mit einer Neigung von bis zu
zehn Grad verlegt wurden, um so weitere
Messwerte über das Schwachlichtertragsverhalten der SCHOTT ASI Module zu gewinnen. SCHOTT Solar prognostiziert ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage attraktive Erträge:
Das Unternehmen kalkuliert, mit der Dünnschicht-Anlage einen Ertrag von 920 kWh
pro Kilowatt Peak (kWp) installierter Leistung
zu erreichen, mit der kristallinen Anlage
kann ein Ertrag von bis zu 940 kWh pro kWp
erwirtschaftet werden. Die Höhe des vermiedenen Schadstoffausstoßes pro Jahr ist somit immens: Die neue Photovol­taik-Anlage
produziert elektrischen Strom für 200 Haushalte und spart dabei 400 Tonnen CO2 pro
Jahr ein. Die CO2 Einsparung entspricht damit der „Arbeit“ von 32.000 Bäumen.
Anlagendaten: Anzahl Module / Modultyp:
Dach 1:
2296 x SCHOTT Solar ASI™ 90
Dach 2:
766 x SCHOTT Solar ASI™ 90
Dach 3:
811 x SCHOTT ASI™ 100
Dach 4 + 6:
2865 x SCHOTT ASI™ 100
Dach 5:
480 x SCHOTT POLY® 220
Anzahl Wechselrichter / Typ:
87 x SMA Sunny Mini Central 7000HV
3 x SMA Sunny Mini Central 7000TL
3 x SMA Sunny Mini Central 10000TL
Installierte Nennleistung: 750 kWp
Weitere Informationen im Internet unter:
www.schottsolar.de
69
Berichte
BACHL PUR
Decken-Dämmelemente MV
Die schlanke Art Energie zu sparen
U
m einen Altbau sinnvoll nutzen zu
können, ist es wichtig, energieeffi­
zient zu renovieren. Die richtige
Dämmung ist dabei unerlässlich. Hier sollte
man nicht nur an eine ordentliche Dach­
isolierung denken. Nein, es beginnt bereits
ganz unten: Schon der Keller sollte so ­wenig
Kälte wie möglich nach oben durch lassen.
Oft ist es einfacher, eine Zimmerdecke zu
dämmen, statt den darüber liegenden
Raum. Hierbei helfen die BACHL PUR Decken-Dämmelemente MV des Dämmspezialisten BACHL.
Die vielfältig einsetzbaren Decken-Dämmelemente MV bestehen aus hochwertigem,
güteüberwachten Polyurethan-Hartschaum
(PIR), nach EN 13165. Jede Platte ist um­
laufend mit Nut und Feder versehen und
spricht mit gefassten Kanten auch optisch
an. Durch die hohe Dämmleistung reicht
eine geringe Konstruktionshöhe von 50 bis
120 mm. Dabei werden die Platten in drei
70
Wärmeleitstufen angeboten: WLS 029 mit
50 und 60 mm und einem Wärmedurchlasswiderstand von 1,724 und 2,068. WLS 028
mit 80 und 100 mm und einem Wärmedurchlasswiderstand von 2,857 und 3,571.
WLS 027 ist 120 mm dick und besitzt einen
Wärmedurchlasswiderstand von 4,444.
In Sachen Befestigung sind die DeckenDämmelemente MV flexibel. Mit handels­
üblichem Flexkleber können die Platten
­direkt auf der Betondecke fixiert werden.
Auch mit dem BACHL-Deckenbefestigungssystem kann man die Elemente montieren.
Wahlweise direkt auf die Betondecke oder
auch auf eine Lattenkonstruktion. Durch
das beidseitig angebrachte Mineralvlies,
­lassen sich die Dämmplatten problemlos
streichen.
Mehr Informationen zum BACHL PUR Decken­Dämmelement MV erhalten Sie im Internet
unter: www.bachl.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Zeit für Herbststürme
Montagehilfe 513
Jetzt mit 3-geteilter Federkralle
Es ist soweit. Die Montagehilfe 513
liefern wir nun in NEUER Ausführung und aus eigener Herstellung.
Die rostfreie Montagehilfe ist bestens
geeignet, geschnittene Pfannenstücke am
Grat oder in der Kehle mechanisch zu befestigen.
GANZ NEU ist die 3-geteilte Federkralle. Dadurch passt sich die Klammer noch besser den Unebenheiten und unterschiedlichen Dicken an und sichert die Pfannen gegen Abrutschen. Schnell, sicher und regelgerecht.
Auch für geschnittene Biberstücke ist die Klammer bestens geeignet und ersetzt dabei die abgeschnittene Nase.
Die Klammer ist ab sofort für den Klemmbereich 10–13mm lieferbar. Weitere Ausführungen für Biber (14–17mm und
18–21mm) sind ab Oktober 2010 lieferbar.
D
ie ersten Herbststürme 2010 zogen
bereits im August mit teilweiser
­Orkanstärke übers Land. Sie hinterließen in Norddeutschland und Hessen
Schneisen der Verwüstung mit umgeknickten Bäumen, umgestürzten Baugerüsten
und abgedeckten Dächern. Auch gab es bereits die ersten Verletzten durch herumfliegende Dachteile.
An der Universität Bonn trafen sich mehr
als 400 Wissenschaftler, um der Frage nachzugehen: Werden extreme Wetterereignisse
wie Stürme oder starke Niederschläge aufgrund des Klimawandels immer häufiger?
Nicht nur Wissenschaftler, sondern auch
die Versicherungsindustrie, machen sich
Sorgen um den fortlaufenden Klimawandel.
Denn der Klimawandel bringt erhebliche
Kosten für Versicherungen. Dort geht man
von steigenden Versicherungsprämien für
Risiken, die durch den Klimawandel ver­
ursacht werden können, aus. Beim Gebäudebestand werden die vom Bauherren vorge-
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
nommenen Sicherungsmaßnahmen in eine
künftige ­Risikoabschätzung stärker mit einfließen.
„Im Versicherungsgeschäft erhöht der
­Klimawandel das Risiko von Sachschäden
jährlich. Dies kann in einigen Märkten bei
entsprechenden Schäden zu Prämienerhöhungen im Sachgeschäft führen. Denn die
Versicherer müssen ihre risikobasierten Versicherungskostenmodelle anpassen, um dem
immer größeren Ausmaß der klimabedingten Schadensereignisse – z. B. durch Sturm
– Rechnung zu tragen“, so der Gebäudever­
sicherer Allianz.
Zwar gibt es unter Wissenschaftlern noch
unterschiedliche Meinungen, ob die immer
häufiger und intensiver auftretenden Stürme
in Deutschland mit letzter Sicherheit auf den
Klimawandel zurückgehen, doch ist es unumstritten, dass Ausmaß und Häufigkeit zugenommen haben.
Im letzten Jahr zählte die Unwetterzent­
rale Deutschland allein in den Monaten
­ eptember bis Dezember 15 Stürme mit
S
­einer Windgeschwindigkeit über 75 km/h.
Anders ausgedrückt: durchschnittlich gab
es fast jede Woche in dieser Zeit einen
Sturm mit Windstärke 9 und höher, bei dem
Dach- und schlimmere Schäden auftreten
können.
Deshalb ist jeder gewissenhafte Haus­
besitzer aufgefordert, soweit wie möglich
Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Das Dach
sollte entsprechend den Regeln des ZVDH
(Zentralverband des Deutschen Dachdecker­
handwerks) mit einer Windsogsicherung
vor­beugend geschützt werden. Fr. Ossenberg-Schule + Söhne GmbH + Co KG (www.
fos.de), der führende europäische Hersteller
für Dach- und Fassadenbefestigung, bietet
für fast alle handelsüblichen Dacheindeckungen Sturmklammern und Firstklammern, abgestimmt auf die Fachregeln.
Weiter Informationen im Internet unter:
www.fos.de
71
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
Gemeinsame Nachrichten der Verbände:
• ZDI – Zentralverband Deutscher Ingenieure e.V.
• U.B.I.-D. – Union Beratender Ingenieure e. V. – Bundesverband Freiberuflicher Ingenieure
BFI
• VDA – Verband Deutscher Architekten e. V.
• I AP – Bundesverband Deutscher Ingenieur-, Architektur- und Planungsbüros e.V.
• BIAV – Bundesingenieur- und -Architektenverband e.V.
• BDK – Bundesverband Deutscher Baukoordinatoren e.V.
• UFB – Union Freier Berufe e.V., Fachrichtung Bauwesen
• BDGS – Bundesverband Deutscher Grundstückssachverständiger e.V.
• BBauSV – Bundesverband Deutscher Bausachverständiger e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Edelsbergstr. 8, 80686 München, Tel. 089-570070, Fax 089-57007260
Mail: [email protected]
Basel III richtiger Schritt
in die richtige Richtung
Mittelstand begrüßt die Einigung, sieht Mittelstands­
finanzierung nicht gefährdet und fordert Absenkung der
Kontokorrentzinsen
Die Union Mittelständischer Unternehmen
e. V. – UMU begrüßt die Einigung bei Basel
III. UMU-Präsident und zugleich auch ZDI –
Präsident Dipl.-Ing. Hermann Sturm: „Wir
sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Finanzmärkte und des Bankensektors und begrüßen auch, dass sich
durch die vorgesehenen Übergangsfristen
die mittelstandsfinanzierenden Sparkassen
und Genossenschaftsbanken auf die Änderungen einstellen können. Wir gehen davon
aus, dass mit den getroffenen Vereinbarungen die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland gesichert ist und damit weder mit einer
Kreditklemme noch mit einer Verteuerung
der Kreditkonditionen zu rechnen ist.“
In diesem Zusammenhang kritisierte Sturm
auch Äußerungen von Jürgen Stark, Mitglied
des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, zur Privatisierung von Sparkassen: „Es
ist vor diesem Hintergrund unverständlich,
dass Herr Stark fordert die Sparkassen zu
privatisieren. Das dreigliedrige Bankensystem aus privaten, genossenschaftlichen und
öffentlich-rechtlichen Banken hat sich in der
Finanzkrise bestens bewährt.“
Gleichzeitig forderte Sturm die Bundes­
regierung auf, auf die aktuelle Diskussion
72
um hohe Kontokorrentzinsen von Kreditinstituten zu reagieren: „Kleine und mittlere
Unternehmen sind im täglichen Geschäft
­immer wieder auf Kontokorrentkredite an­
gewiesen. Dafür verlangen Kreditinstitute
bis zu 12 % Zinsen, obwohl nur ein sehr
­geringes Ausfallrisiko besteht und das bei
Refinanzierungskosten der Kreditinstitute
bei der EZB und Festgeldzinsen von derzeit jeweils nur ca. 1 %! Unter Berücksich­
tigung aller Bemessungskriterien dürfte
der Dispozins maximal um 5 Prozentpunkte
darüber ­liegen. Hier wird der Mittelstand
von vielen Kreditinstituten vorsätzlich
benach­teiligt! Wir ­fordern die Bundesre­
gierung auf, dafür zu sorgen, dass die Kontokorrentzinsen entsprechend begrenzt werden, auch im Sinne der und für die
Verbraucher.“
Großunternehmen können sich derzeit am
Kapitalmarkt zu einem Zins von 3 %, fest auf
fünf Jahre, mit Kapital versorgen. Die vor
­diesem Hintergrund gestartete UMU-Initia­
tive, Firmen bis 250 Mitarbeiter mit einem
günstigen Kontokorrentzinssatz von 3 % zu
versorgen, war bisher nicht von Erfolg
­gekrönt, obwohl sich auch Bundestagsab­
geordnete dafür eingesetzt haben.
Missbrauch der
Prüfbarkeit beendet
„Der Bundesgerichtshof hat am 22. April
2010 mit einer alten Unsitte am Bau Schluss
gemacht – dem Missbrauch der Prüfbarkeit
von Rechnungen“, erläutert RAin Heike Rath,
Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft für Bau- und
Immobilienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen Anwaltverein (DAV). „Mit dem neuen
Urteil (Aktenzeichen: VII ZR 48/07) haben
Auftragnehmer nun die Gewissheit, dass
sich die Auftraggeber nicht mehr auf formale
Positionen zurückziehen können, sondern
sich mit der Forderung inhaltlich auseinandersetzen müssen.“
Die jahrzehntelang übliche Praxis, Rechnungen zurückweisen zu können, wenn auch
nur ein einzelner Abschnitt nicht prüfbar
war, hat damit ein Ende. Bislang konnten
Auftraggeber die Rechnung eines Unternehmers schon wegen kleiner Ungereimtheiten
ablehnen. Das war eine regelrechte Einladung zum Missbrauch, und mancher Auftraggeber hat damit Schindluder getrieben
und monatelang gar nichts bezahlt, bis die
Sache geklärt war.
Der Gesetzgeber hat das Problem bereits
vor einigen Jahren erkannt und versucht,
Missbrauch vorzubeugen, indem er dem
­Unternehmer bei der verzögerten Auszahlung unbestrittener Guthaben hohe Zins­
ansprüche einräumt. Das bewährt sich
­allerdings in der Praxis nur begrenzt, denn
viele Unternehmer setzen ihre Ansprüche
auf Zinsen nicht durch, um die Geschäfts­
beziehung mit dem Auftraggeber nicht zu
belasten.
Mit dem neuen Urteil hat der BGH die Rechte der Bauunternehmer erheblich gestärkt.
Laut BGH ist die Prüfbarkeit kein Selbst­­
zweck, sondern dient dazu, die Abrechnung
zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer
zu beschleunigen. Bauverträge leben von
der Kooperation der Vertragspartner. Der
Auftragnehmer muss die Rechnung liefern,
und der Auftraggeber muss sie prüfen und
das Ergebnis mitteilen. Nicht prüfbare Rechnungen sind Exoten. In der Regel diente das
Argument nur dazu, Auszahlungen auf die
lange Bank zu schieben. Jetzt muss der Auftraggeber zahlen. Lediglich die Bezahlung
des beanstandeten Teils der Rechnung kann
er noch zurückhalten, bis dieser auch geklärt
ist. Damit ist für viele Firmen die ständige
Gefahr der Insolvenz gebannt.
(Quelle: Deutscher Anwaltverein / ARGE Baurecht)
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Aufgepasst: Vergütungs­
ansprüche verjähren nach
drei Jahren!
Wer seine Vergütungsansprüche nicht rechtzeitig durchsetzt, der geht leer aus, warnt
die Arbeitsgemeinschaft Bau- und Immobi­
lienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen
Anwaltverein (DAV). Bei Vergütungsansprüchen, die auf der Gebührenordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) beruhen,
kommt es für den Beginn der Verjährung auf
den Zeitpunkt der Abnahme an, an dem der
Architekt oder Ingenieur eine prüfbare
Schlussrechnung abgegeben hat. Die Verjährungsfrist beginnt dann ab dem jeweils
nächsten Jahresanfang. Für alle in einem bestimmten Jahr beendeten und in Rechnung
gestellten Arbeiten also jeweils am nächsten
1. Januar des darauf folgenden Kalender­
jahres.
Wurde der Bau beispielsweise im August
2004 abgenommen, dann endete die Ver­
jährungsfrist für die Vergütung am 31. Dezember 2007. Die Verjährung lief ab 1. 1. 2005
und dann genau drei Jahre, das waren das
gesamte Jahre 2005, das Jahr 2006 und das
Jahr 2007. Das endete am 31. 12. 2007.
Fachleute bezeichnen das als „Ultimoverjährung“. Wer diese Fristen nicht genau beachtet, der läuft Gefahr, seine Ansprüche zu
verlieren. Das passiert im hektischen Alltag
schnell. Die ARGE Baurecht warnt: Es reicht
nicht, nur eine Mahnung zu schicken, gleich
ob eingeschrieben oder nicht. Wenn die
­Verjährung droht, dann müssen gerichtliche
Maßnahmen ergriffen werden, um den Anspruch zu erhalten. Das kann ab Forderungen von 5.000 Euro und mehr nur der Anwalt
veranlassen. Dazu braucht er Zeit. Deshalb
sollten alle, die Ansprüche geltend machen
müssen, frühzeitig den Baurechtler aufsuchen.
Baukonjunktur im zweiten
Quartal 2010:
– Baunachfrage verhalten
– Auftragsein­gänge lediglich um 0,5 % gestiegen
– Öffentliche Baunachfrage
verliert an Kraft
Während sich andere Branchen über zweistellige Zuwachsraten freuen können, läuft
die konjunkturelle Entwicklung in der deutschen Bauwirtschaft eher verhalten. Wie der
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
mitteilt, ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im zweiten Quartal im VerBAUZENTRUM E-BAU 5/2010
gleich zum Vorjahresquartal nur um nominal
0,5 % gestiegen (Juni: + 0,7 %). Es ist lediglich der guten Auftragsentwicklung im
1. Quartal zu verdanken, dass die Unternehmen das 1. Halbjahr noch mit einem Auftragsplus von 4,2 % abschließen konnten.
Der Hauptverband führt dies darauf zurück,
dass die öffentliche Baunachfrage schlechter
gelaufen sei als es die Konjunkturprogramme hätten erwarten lassen.
Als enttäuschend wertet der Hauptverband
die öffentliche Baunachfrage: Die Auftragseingänge lagen im zweiten Quartal um 7,9 %
unter dem Niveau des Vorjahresquartals.
Auch die Umsätze blieben hinter den Er­
wartungen zurück: Der Hauptverband glaubt,
dass viele Städte und Gemeinden ihre In­
vestitionspläne vor dem Hintergrund der
­angespannten kommunalen Finanzsituation
zurückgenommen haben. Angesichts der
weiterhin bestehenden Risiken im Wirtschaftsbau komme der Rückzug der öffentlichen Auftraggeber aber zu früh. Er appelliert
deshalb an die Kommunen, ihre Investitionszurückhaltung aufzugeben.
Erfreulich ist dagegen, dass der von der
Wirtschaftskrise besonders getroffene Wirtschaftsbau in der gesamtwirtschaftlichen Erholungsphase schneller angesprungen ist
als erwartet: Der Auftragseingang nahm im
zweiten Quartal um nominal 7,8 % zu (Januar bis Juni: 9,0 %). Die Bauunternehmen
profitierten dabei von der verbesserten Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe. In der Produktion ist dieser Nachfrageimpuls aber noch nicht angekommen: Die
Umsätze lagen in den Monaten April bis Juni
um 6,1 % unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (Januar bis Juni:
– 13,6 %). Für den Hauptverband steht deshalb fest, dass der Wirtschaftsbau noch nicht
„über dem Berg“ ist: Dafür spreche auch,
dass der Wert der Baugenehmigungen nichtöffentlicher Bauherren in den ersten sechs
Monaten um 19,6 % zurückgegangen ist.
Dagegen löst sich der Wohnungsbau langsam, aber sicher von der Talsohle: Im zweiten Quartal konnten die Unternehmen ein
Auftragsplus von nominal 7,6 % verbuchen.
(Quelle: Bauindustrie)
Neu: „SiemonEinzel­bewertungstabellen“
zur HOAI 2009
Wesentliche Erleichterung für viele Honorarberechnungsfälle der Architekten und
­Ingenieure versprechen die „Siemon-Einzelbewertungstabellen zur HOAI 2009“, die der
„Wirtschaftsdienst Ingenieure & Architekten“ jetzt erarbeitet und veröffentlicht hat.
Für den vermehrten Einsatz von Einzelbe-
wertungstabellen im Tagesgeschäft der planenden Berufe sorgt nicht nur der neue § 8
Abs. 2 HOAI 2009 (Stichwort „Beauftragung
anteiliger Leistungen“), sondern vielfältigste
Anwendungsgebiete im Tagesgeschäft; wie
zum Beispiel
– d
ie vorzeitige Kündigung eines Planungsvertrags,
– d
ie Leistungserbringung als Nachfolge­
planer eines anderen Planers,
– d
ie Pauschalhonorarberechnung bei gleichzeitiger Herausnahme einiger Einzelleistungen aus den Leistungsbildern oder
– d
ie Wiederholung einzelner Leistungen in
den Leistungsphasen.
Das Problem in der Praxis bestand bisher
darin, dass die „klassische Berechnungs­
tabelle“ – die sogenannte Steinfort-Tabelle –
30 Jahre alt ist und nur Leistungen der
­Objektplanung nach § 15 Alte HOAI betrifft.
Für andere Planbereiche existierten keine
Einzelbewertungstabellen.
Diese Lücke schließen die „Siemon-Tabellen“, die nach ihrem Urheber, Dipl.-Ing. und
Architekt Klaus D. Siemon, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für
­Honorare und Leistungen der Architekten
benannt sind. Die Tabellen sind – im Gegensatz zur Steinfort-Tabelle – nicht nur aktuell.
Sie ermöglichen außerdem die Einzelbewertung in den Planbereichen Tragwerksplanung, Technische Ausrüstung und Planung
von Ingenieurbauwerken / Verkehrsanlagen.
Sie basieren auf einer Vielzahl von abge­
wickelten Verträgen und sind empirisch
­abgesichert. Und, ganz wichtig: Die Einzelbewertungstabellen sind vom Bundesgerichtshof höchstrichterlich als Bewertungsmaßstab anerkannt.
Architekten und Fachplaner können sich
die „Siemon-Tabellen“ jetzt kostenlos downloaden, wenn sie ein kostenloses Ansichtsexemplar des „Wirtschaftsdienst Ingenieure
& Architekten“ anfordern: www.iww.de
Keine Wurzeln
aus Nachbars Garten
Der Nachbar hat einen Anspruch darauf,
dass vom Nachbargrundstück keine Baumwurzeln in seinen Rasen dringen, sofern
­dieser dadurch in großem Maße durch­
wuchert wird. Ist dies der Fall, kann er die
Kappung der Wurzeln verlangen. Dies ergibt
sich aus einer Entscheidung des Amtsgericht
­München I vom 12. Febraur 2010 (Az: 121 C
15076/09).
An der Grenze zweier Grundstücke standen auf der einen Seite vier Bäume, deren
Wurzeln in das andere Grundstück eindrangen und den Rasen durchwucherten. Alle
vier Bäume waren nicht mehr im besten
73
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
­ ustand. Bisher hatte die Eigentümerin des
Z
angrenzenden Grundstücks dies hingenommen und eine Beseitigung nicht verlangt.
Nun wurde es ihr aber zuviel. Der Rasen sei
so beeinträchtigt, dass sie ihn nicht mehr
pflegen könne, wandte sie sich an die Nachbarn und bat um Abhilfe. Diese weigerten
sich jedoch. Ein Abschneiden der Wurzeln
würde zur Fällung der Bäume führen und sei
daher unbillig. Schließlich sei der Anspruch
auf Fällung verjährt, die Bäume seien schon
fast 20 Jahre alt. Außerdem sei die Besei­
tigung auch viel zu teuer. Nach dem ein
Schlichtungsversuch gescheitert war, klagte
die Eigentümerin des beschädigten Rasens.
Mit Erfolg: Es liege eine erhebliche Beeinträchtigung des Rasens durch die Wurzeln
der Bäume des Nachbargrundstücks vor, so
die Richter. Dieser sei stark durchwuchert.
Teilweise ragten die Wurzeln über die Oberfläche des Rasens hinaus. Eine sachgerechte
Pflege und ein ungestörtes Wachstum seien
nicht mehr möglich. Der Beseitigungsanspruch sei auch nicht unbillig. Die betroffenen Bäume seien nach den Feststellungen
von Fachleuten nicht mehr erhaltenswert.
Sollten sie durch das Kappen der Wurzeln
absterben und müssten gefällt werden, würde dies die Beklagten nicht über Gebühr
­benachteiligen. Auch dass die Klägerin die
Fällung der Bäume selbst wegen Verjährung
nicht mehr verlangen könne, stehe dem
­Anspruch nicht entgegen. Das Eindringen
der Wurzeln sei von der Verjährung nicht
­erfasst. Dass die Kappung der Wurzeln rein
faktisch zu einer Fällung führen könne,
­mache ihn nicht unbillig. Auch die Kosten
sprächen nicht gegen einen Beseitigungs­
anspruch. Schließlich müssten die Beklag-
Veranstaltungshinweis:
Symposium mit beglei­
tender Fachausstellung
Energie Innovativ
2010: Zukunft der
Stromversorgung
28. Oktober 2010, Maritim Hotel,
Nürnberg
Das diesjährige Symposium „Energie Innovativ“ steht ganz im Zeichen des hochaktu­
ellen Themas der zukünftigen Stromver­
sorgung. Wie kann eine klimaverträgliche
Stromversorgung sichergestellt werden?
Welche Rolle wird die Kernenergie spielen?
Wie groß ist das Potenzial der Erneuerbaren
Energien? Wie werden sich Kraftwerksparks
und Netze zukünftig entwickeln müssen und
welchen Herausforderungen müssen sich
74
ten auf Grund des Alters der Bäume sowieso
mit einer Fällung rechnen.
(Quelle: ARGE Mietrecht)
Genetischer Fingerabdruck
für Baumwurzeln
netischen Fingerabdruck eindeutig zuordnen zu können.
Zur Durchführung der Analysen wird nur
wenige Milligramm der Wurzel bzw. vom
Blatt, Rinde oder Holz benötigt. Dieses ist
von Vorteil, da sich kostenintensive Aufgrabungen hierdurch vermeiden lassen.
Beschädigungen von Kanalisationssystemen, Gehwegen, Mauerwerken usw., verursacht durch Baumwurzeln. Nicht selten resultieren hieraus Schäden, die sich auf viele
tausend Euro belaufen können. Nur, welcher
Baum oder Strauch ist hierfür verantwortlich
und wer hat für diese Schäden aufzukommen?
Zur Beantwortung dieser Frage wurden
bisher Baumsachverständige hinzugezogen,
die über mikroskopischen Wurzelanalysen
den Schadenverursachenden Baum zu identifizieren versuchen. Das Gutachten dieser
Baumsachverständigen entscheidet darüber,
wer die Kosten für die Schäden zu über­
nehmen hat.
Was allerdings, wenn artidentische Bäume
oder Sträucher dicht beieinander stehen,
wenn sich deren Wurzeln überlagern und
der Baumsachverständige sich nicht in der
Lage sieht, den verantwortlichen Baum eindeutig bestimmen zu können?
DNAfor bietet zur Vermeidung dieser
Möglichkeit vergleichende genetische Analysen zwischen Wurzeln und Bäumen bzw.
Sträuchern an. Über die Durchführung
­dieser molekulargenetischen Analysen ist
DNAfor der Lage, auch bei artidentischen
Bäumen oder Sträuchern, die Schadenverursachende Wurzel einem Baum bzw. Strauch
auf Grundlage eines baumspezifischen ge-
Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an
Diplom-Biologe Dr. Torsten Markussen
Farmsener Höhe 42
22159 Hamburg
Telefon: +0 40 645 25 00
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Forscher und Entwickler stellen? Diese Fragen werden von Experten der Energiewirtschaft und Wissenschaft umfassend behandelt und in Podiumsdiskussionen vertieft.
Am Abend wird in einem Festakt der Bayerische Energiepreis 2010 verliehen.
Information und Anmeldung bei:
www.bayern-innovativ.de/energie2010
Innenausbau im Neubau und im Bestand.
Sie führt, weltweit einmalig, alle zwei Jahre
die Marktführer der Branche zu einer gewerke-übergreifenden Leistungsschau zusammen.
Mit über 38.000 Planern ist die BAU zugleich
die weltgrößte Fachmesse für Architekten
und Ingenieure. Das Angebot ist nach Baustoffen sowie nach Produkt- und Themenbereichen gegliedert. Zukunftsweisende Themen wie „Nachhaltiges Bauen“ spielen quer
durch alle Ausstellungsbereiche eine wichtige Rolle. Die zahlreichen attraktiven Veranstaltungen des Rahmenprogramms, darunter
hochkarätige Foren mit Experten aus aller
Welt, runden das Messeangebot ab.
Auch der Verband wird wieder mit einem
eigenen Messestand auf der BAU 2011 vertreten sein.
Aufruf: Wir suchen engagierte Mitglieder,
die ehrenamtlich auf dem Messestand für
Beratungen (einen bzw. auch halben Tag)
zur Verfügung stehen! Bitte melden Sie bei
Inte­resse sich in der Bundesgeschäftsstelle!
BAU 2011
Die BAU 2011, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme, findet vom 17. bis
22. Januar 2011 auf dem Gelände der Neuen
Messe München statt. Erwartet werden mehr
als 1.900 Aussteller aus über 40 Ländern
­sowie mehr als 210.000 Besucher aus rund
150 Ländern. Auf 180.000 m² Fläche präsen­
tiert die BAU Architektur, Materialien und
Systeme für den Wirtschafts-, Wohnungs- und
Ab 1. September 2010 Änderungen der KfW-­Programme
Energieeffizient Sanieren –
Zuschuss und Kredit
Seit dem 1. September 2010 werden keine
Einzelmaßnahmen mehr gefördert. Das Förderangebot der KfW-Effizienzhäuser bleibt
in ­beiden Varianten (Kredit/Zuschuss) unverändert bestehen. Die bislang förderfähigen Einzelmaßnahmen werden im Programm
„Wohnraum Modernisieren“ mit einem zinsgünstigen Darlehen gefördert.
Weitere Infos erhalten Sie bei:
KfW-Förderbank
Postfach 11 11 41
60046 Frankfurt
[email protected]
http://www.kfw-foerderbank.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Der VDA -
steht für
• A
lle Architekten, selbstständig, angestellt,
nicht berufstätig und auch über 60 Jahre
• fachgerechte qualifizierte Fortbildung
• die HOAI, ihre Erhaltung und Sicherstellung
auskömmlicher Honorare
• angemessene Vergütung, auch für Mitarbeiterrinnen und Mitarbeiter
nach Gehaltstarifempfehlung
• fachlich qualifizierte Rechtsberatung, Erstberatung kostenfrei
• die Unabhängigkeit der Planung
• die Vereinheitlichung der deutschen Landesbauordnungen
• die Unterbindung der Scheinprivatisierung
• die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für unseren Berufsstand
• die Verhinderung des Preiswettbewerbs beim Honorar
• die Verbesserung zu praxisbezogener Berufsausbildung / Studium
• die Einführung des Bundeszentralregisters für Architekten
Auf ein Wort: WÄHLT!
Gemeint ist die Wahl zur Vertreterversammlung der AKNW.
Die Vertreterversammlung (Architektenparlament) ist das höchste Organ der Architektenkammer und wird alle fünf Jahre
­gewählt. Sie entscheidet u. a. über berufs­
politische Grundsatzfragen und den Haushalt der Kammer.
Aus der Mitte der Vertreterversammlung
werden Vorstand und der Präsident als
oberster Repräsentant der AKNW gewählt.
Ausschüsse bearbeiten Sachfragen und bereiten Entscheidungen des Vorstandes vor.
Grundsätzlich kann sich jedes Mitglied der
AKNW zur Wahl stellen lassen.
Wer also eigene Vorstellungen einbringen
und die Zukunft der Architektenkammer und
des Berufsstandes mitbestimmen möchte,
sollte nicht zögern, seine Meinung zu äußern.
Dies lässt sich effektiv realisieren, indem
man z. B. einem Berufsverband beitritt, sich
aktiv in die Verbandsarbeit einbringt und auf
der Liste seines Verbandes zur Wahl stellt.
Nun ist das vielleicht nicht jedermanns
­Sache, aber genau wie bei allen politischen
Wahlen sollte man von seinem Recht
­Gebrauch machen, zumindest zur Wahl zu
gehen und damit Vertreter der (mehr oder
weniger) eigenen Auffassung zu stärken.
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Das „zur Wahl gehen“ wird den Mitgliedern
der AKNW ohnehin durch die Zusendung
von Briefwahlunterlagen erleichtert. Bequemlichkeit kann also keine Ausrede sein.
Hätten sich in den letzten Jahrzehnten
nicht unzählige Architekten ehrenamtlich
berufspolitisch eingebracht, wer weiß, wo
wir Architekten heute stehen würden?
Eines ist jedoch sicher – besser würde es uns
nicht gehen! Denken wir doch nur einmal an
das Versorgungswerk als Altersvorsorge,
den Schutz der Berufsbezeichnung oder an
eines der letzten aktuellen Großthemen, die
HOAI.
Berufspolitik geht alle an!
Mich ärgern immer wieder die Aussagen
von Kollegen, die sinngemäß äußern‚ „Wozu
brauchen wir eine Architektenkammer – die
tut doch nichts“ oder „Ihr mit Euren Verbänden – dafür habe ich keine Zeit (kein Geld).“
In solchen Situationen geht mir der Hut
hoch! Offenbar haben die Kolleginnen und
Kollegen gar nichts verstanden!
Eigenverwaltung ohne Eigeninitiative funktioniert nicht, meine Damen und Herren!
Aber es ist ja offenbar so schön bequem,
andere für sich arbeiten zu lassen und sich
hinterher zu beklagen, weil man es ja besser
gemacht hätte.
Besonders schade ist es, dass sich kaum
jüngere Kollegen für Berufspolitik interessieren. Diese Feststellung macht nicht nur
der VDA, sondern offensichtlich alle Ver­
bände!
Ja, Berufspolitik macht Arbeit und kostet
Zeit; aber Engagement hat auch Vorteile:
Man kann etwas bewegen und mitgestalten, ist gleichzeitig Teil eines funktionie­
renden Netzwerkes und hat vielfältige Kontakte zu Kollegen, die sich gegenseitig auch
bei beruflichen Alltagsproblemen unterstützen.
So vergeht kaum eine unserer offenen
VDA-Vorstandsitzungen, bei der nicht auch
das eine oder andere individuelle Problem
mit Behörden oder Bauherren diskutiert
würde.
Liebe Leser, ich habe ja Verständnis dafür,
dass sich nicht jeder aktiv in der Berufspolitik engagieren möchte, aber bitte unterstützt
diejenigen, die sich „vor den Karren spannen lassen“, indem Ihr sie wählt.
Über zusätzliche zahlende VDA-Mitglieder
freuen wir uns im Übrigen auch. Wir bieten
unseren Mitgliedern eine Reihe von direkten
Vorteilen, sodass der Mitgliedsbeitrag gut
angelegt ist. Nebenbei unterstützen Sie unsere Arbeit in Ihrem Sinne.
Autor: Karl J. Klasen
75
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
Wahl der Vertreterversammlung der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen von 14. November bis 5. Dezember 2010:
Auszug aus unserer Kandidatenliste
Dipl.-Ing. Reinhard Jo Billstein,
Freier Architekt seit 1976 in Köln,
VDA – NW Landesvorsitzender,
Mitglied der Vertreterversammlung der
Architektenkammer NW und Mitglied des
Ausschusses Planen und Bauen
Dipl.-Ing. (FH) Michael Stahn,
Freier Architekt seit 1998 in Bad Salzuflen,
VDA
Dipl.-Ing (FH) Karl Klasen,
Freier Architekt seit 1989 in Bielefeld, VDA,
Mitglied der Vertreterversammlung der
AKNW und Mitglied des Ausschusses‚
Dienstleistungen, Recht und Sachverständigenwesen
Dipl.-Ing. Heinz-Peter Hauser,
Bau­sachverständiger VDA, Tönisvorst
Sigrun Wolf,
angestellte Architektin in Bochum, VDA
Gerd Tekolf, Architekt VDA /
und Bau­koordinator BDK in Kempen
76
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
Dipl.-Ing. (FH) Kathrin Schmack,
Freie Innenarchitektin VDA, Düsseldorf
Dipl.-Ing. Achim Birkholz,
Architekt VDA, Schwelm
Tobias Maiwald,
Architekt, Aachen
Hinweis: Das nächste VDA-Praxis-Symposion [ganztägig] findet am Freitag, 25. März 2011 statt!
WÄHLT !
Kammerwahl NRW
www.vda-nw.de
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
77
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
Spendenaufruf
Der ZENTRALVERBAND DEUTSCHER INGENIEURE e. V. engagiert sich neben der
­Interessenvertretung auch im sozialen Bereich durch die Mitbegründung des HERBERT LORZ – HILFSWERK AKADEMISCHER BERUFE e.V. seit 1969.
Das Hilfswerk hat den Zweck, Angehörigen akademischer Berufe bzw. freier Berufe
und mittelständischen Unternehmern, Studenten und deren Angehörigen oder Hinterbliebenen, die hilfsbedürftig sind, in Fällen
unverschuldeter Notlage, insbesondere bei
Alter, Invalidität oder Arbeitsunfähigkeit,
Unterstützung zu gewähren.
Daneben kann das Hilfswerk auch vorhandene Studentenwohnheime finanziell unterstützen.
Weiteres Ziel ist die Förderung der Entwicklungshilfe. Der Verein beschafft als Förderverein im Sinne des § 58 Nr. 1 AO Mittel
und leitet diese weiter an den Staat Peru, zu
Händen des peruanischen Bergbau- und
Energieministeriums, oder an die Bischöflich-Katholische Universität Peru in Lima für
die Verwirklichung steuerbegünstigter Zwecke (Bau von Solaranlagen in Peru und
­Anschaffung damit betriebener technischer
Geräte oder Anlagen).
Bisher wurde mit Unterstützung der Bischöflichen-Katholischen Universität in Peru
ein Projekt zur Ausstattung einer Grundschule verwirklicht. Dorf und Grundschule
liegen auf einer Höhe von ca. 4.000 Metern
und sind nur über einen dreistündigen
­Fußmarsch von der nächsten Stadt zu erreichen. Im Einzugsgebiet der Schule wohnen
ca. 120 Familien. Einige Schüler haben ­einen
täglichen Schulweg von vier Stunden zu Fuß.
Es handelt sich um sehr arme Bevölkerung.
Es gibt keine Elektrizität, kein fließendes
Wasser, kaum sanitäre Einrichtungen. Das
Flusswasser ist in dieser Höhe eiskalt und
gefriert.
Das Hilfswerk hat die Schule mit elektrischen Pumpen, Solarzellen und Solartherme, Komposttoilette, Wassertank, Duschbereich, Webstühlen, TV und DVD ausgestattet
und damit die Grundversorgung mit warmem Wasser und Elektrizität ermöglicht. Die
Webstühle, TV und DVD dienen der Schulung der Kinder und Dorfbewohner.
Ein weiteres Projekt zur Trinkwasser­
versorgung einer Landschule ist in Vorbe­
reitung. Über Ihre Spende würden wir uns
freuen. Das Hilfswerk hat keine Verwaltungskosten.
HERBERT LORZ – HILFSWERK
AKADEMISCHER BERUFE e.V.
Edelsbergstraße 8
80686 München
Tel. 089-570070
Fax 089-57007269
Bei Bedarf bitte kopieren
Vereinfachter
­Spendennachweis
Geldinstitut: HypoVereinsbank,
UniCredit Bank AG
Wenn sie die Arbeit unseres Hilfswerkes unterstützen möchten, können Sie bei Zuwendungen bis 200 Euro diesen vereinfachten
Spendennachweis nutzen.
Bitte kopieren Sie diesen Spendenbeleg
und legen Sie ihn zusammen mit Ihrem Einzahlungsnachweis (Bareinzahlungsbeleg,
Buchungsbestätigung des Kreditinstituts –
z. B. Kontoauszug – oder PC-Ausdruck bei
Online-Banking) Ihrer Steuererklärung bei.
Wenn Sie im Verwendungszweck Ihre vollständige Adresse angeben, wird Ihnen unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung
zugesandt.
Das HERBERT LORZ – HILFSWERK AKADEMISCHER BERUFE e.V. ist wegen Förderung mildtätiger und gemeinnütziger Zwecke (Förderung der Studentenhilfe, § 52 Abs. 2
Satz 1 Nr. 7 AO und Förderung der Entwicklungshilfezusammenarbeit § 52 Abs. 2 Satz 1
Nr. 15 AO nach dem letzten zugegangenen
Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage
zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanz­
amtes München für Körperschaften, StNr. 143/
216/90409, vom 25. 1. 2010 für die Jahre
2006 bis 2008 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des
­Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbe­
steuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit.
Es wird bestätigt, dass die Zuwendung nur
zur Förderung mildtätiger Zwecke, zur Förderung der Studentenhilfe und / oder der
­Förderung der Entwicklungshilfezusammen-
Empfänger:HERBERT LORZ – HILFSWERK AKADEMISCHER
BERUFE e.V.
Kontonummer: 982 112
Bankleitzahl:
700 202 70
78
arbeit (im Sinne des § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7
und 15 AO ggf. (auch) im Ausland verwendet
wird.
HERBERT-LORZ –
HILFSWERK AKADEMISCHER BERUFE e.V.
Vorstand:
Vorsitzender: Michael Straub
Stellvertretender
Vorsitzender:Dipl.-Ing. Hermann Sturm
Schriftführerin: Ass. jur. Susan Fischer
Eingetragen beim Amtsgericht München,
Registergericht VR-Nr. 7079
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
SEMINARPROGRAMM November 2010
DEUTSCHE INGENIEUR – UND ARCHITEKTEN – AKADEMIE e.V. - DIAA
Edelsbergstr. 8 • 80686 München • (089) 57007-244 • Fax: (089) 57007-271
e-mail: [email protected] • Internet: www.diaa-akademie.de
Thema / Termin / Referenten / Preise
Praxisseminar: Die neue ImmowertV 2010
5. November 2010 von 9.00 bis 16.00 Uhr Referenten: Prof. Dipl.-Ing. Simon, Dipl.-Ing. Krumbholz
Verbandsmitglieder:
320,– € inkl. MwSt.
Nichtmitglieder:
380,– € inkl. MwSt.
Kompakt-Seminar: Nachträge am Bau
Ein Leitfaden
16. November 2010 von 16.00 bis 19.00 Uhr Referent: Cornelius Hartung,
Rechtsanwalt + Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
Teilnahmegebühr:  50,– € inkl. MwSt.
Wichtiger Hinweis: Für das Kompaktseminar gibt es keine Mitgliederreduzierung
Veranstaltungsort
Hannover
München
Stellenangebot – Bauingenieur (w/m)
Wir sind ein aufstrebendes, freies Ingenieurbüro in Nebelschütz/Kamenz, welches
seit Jahrzehnten bundesweit und auch
mit Ausland erfolgreich tätig ist.
Dabei werden Projekte in den Fachgebieten Verkehrswege- und Ingenieurbau
bearbeitet. Der Bewerber (w/m) soll über
ein gutes Verständnis und entsprechende Leistungsfähigkeiten in der Planung
und Konstruktion vor allem in der Tragwerksplanung verfügen.
Es werden Fachkenntnisse in der Bearbeitung von Fertigteilkonstruktionen und
eine Orientierung im Brückenbau (Massiv, Stahl) insbesondere DIN-Fachbericht
100 ff. gesucht oder entwickelt. Wir erwarten Ingenieure, welche nach einer
Orientierungsphase eigenverantwortlich
und qualitätsgerecht Projektplanungen
abwickeln und leiten.
Unser Haus bietet ein attraktives, ausbaufähiges Angebot mit einer angemes-
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
senen und leistungsorientierten Vergütung
in einem sehr breit aufgestellten Ingenieurteam in guter Arbeitsatmosphäre und Kollegialität.
Wir verfügen über eine gute technische
Ausstattung, moderne Arbeitsplätze und
pflegen eine weitgehend freie und flexible
Gestaltung der Arbeitszeit sowie Sozialleistungen, wie Mitarbeiterfinanzierung und
Unterstützung bei der Kinderversorgungen
und gewährleisten eine fortlaufende Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Ungebunden
von der betrieblichen Altersvorsorge findet
der Bewerber eine Atmosphäre des Wohl­
befindens mit hoher Übereinstimmung der
­entwickelten Firmenkultur in einem stark
­urbanisierten Raum mit einem hohen Erholungsangebot in der reizvollen Heide- und
Teichlandschaft der Oberlausitz.
Der Bewerber sollte neben dem fachlichen
Leistungsaufbau auch Stärken bei die Entscheidung für einen neuen dynamischen
­ rbeitsplatz in einer ländlichen Region
A
und dem großen Leistungsspektrum unseres Hauses mit der Einbindung in viele
angrenzende Fachgebiete als eine attraktive und befriedigende Tätigkeit erkennen.
Konnten wir Ihr Interesse wecken?
Dann senden Sie
eine aussagekräftige Bewerbung an:
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Ingenieurgesellschaft mbH
Dipl.-Ing. Joachim Strecke
Hauptstraße 32
01920 Nebelschütz
Tel. 03578 / 3880-0
Fax 03578 / 3880-29
E-Mail: [email protected]
www.OL-Strecke.de
79
Impressum
Herausgeber:
Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG
Weberstraße 7
49191 Belm
Telefon (0 54 06) 808 112
Fax
(0 54 06) 808 118
E-Mail: [email protected]
BAUZENTRUM E-BAU
Fachzeitschrift für Architekten und I­ ngenieure
ISSN 1863-9453
5. Jahrgang 2010
Redaktion:
Ulrike Biebelmann
Günter Freese
Friedrich Marx
Thomas Möller
Günther Müller (V.i.S.d.P.), E-Mail: [email protected]
Anzeigen:
Claudia Fricke (0 54 06) 808 112
Zur Zeit ist Anzeigen-Preisliste vom 1. Januar 2010 gültig.
Bezugsbedingungen:
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der
gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages straf­bar. Verlag und Redaktion übernehmen
keine Gewähr für unverlangt übersandte Manuskripte und Fotos. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des
Verfassers, nicht unbedingt auch die der Redaktion wieder.
Meldungen über technische Neuheiten und Be­schrei­bun­gen von
Baustof­fen und Bauteilen basieren auf den Angaben der Herstellerfirmen.
BAUZENTRUM E-BAU erscheint 6-mal jährlich. Es wird den
Empfängern zu f­ olgenden Bedingungen zugestellt:
Jahresabo Inland (Deutschland): € 25,–
Jahresabo Ausland: € 49,–
Jahresabo Studenten: € 19,–
Einzelheft Inland (Deutschland): € 5,–
Einzelheft Ausland: € 9,–
NEU! Probeabo (2 Hefte) Inland (Deutschland): € 6,–
NEU! Probeabo (2 Hefte) Ausland: € 10,–
Offizielles Organ der Verbände:
Mitglieder der im Impressum g­ enannten Verbände erhalten
BAUZENTRUM E-BAU im Rahmen ihres Mitglieds­beitrags.
Bundesgeschäftsstelle
Edelsbergstr. 8, 80686 München
Telefon (089) 570070, Fax (089) 57007260
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Druck: Meinders & Elstermann, Belm
VDA Verband Deutscher Architekten
ZDI Zentralverband Deutscher I­ nge­nieure
(Fachschaft Bauwesen)
U.B.I.-D. Union Beratender Ingenieure
BFI Bundesverband Frei­beruflicher ­Ingenieure
BIAV Bundesingenieur- und Architektenverband
UFB Union Freier Berufe (Fachschaft Bauwesen)
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80
BAUZENTRUM E-BAU 5/2010
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Bauzentrum e-bau 5/2010
BAUZENTRUM
E-BAU
ISSN 1863-9453 · Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure · Ausgabe 5/10 · 73945
Bauen mit Holz
Preis € 5,00
e ne rg ie b e wu sste s Ba u e n
Kreissparkasse Walsrode mit „Tonality Classic Oberflächenveredelt“ in hellgrau
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