Modernes, atypisches Doppelfamilienhaus mit Top

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projekt
präsentation
Modernes, atypisches
Doppelfamilienhaus mit
Top-Weitblick
Von Johannes Kaiser
Daniela und Johannes Hasler:
«Wie vermutlich jeder Bauherr
haben wir uns zu Beginn viele
Gedanken über unser zukünftiges Heim gemacht und hierzu
mehrere Häuser besichtigt sowie
stapelweise die typischen Zeitschriften am Kiosk erworben.
Hierbei wurde uns bewusst, dass
uns besonders ein moderner, geradliniger Stil zusagt, welcher gewisse Raffinessen aufweist. Zusammen mit Carmen und Fabian
war es unser Ziel, ein modernes
Doppeleinfamilienhaus zu realisieren. Bewusst liessen wir zu Be-
:
Auf dem felsigen Hügel an erhöhter Lage im Gebietsteil Grüt
in Gamprin präsentiert sich seit Mitte Jahr ein Doppeleinfamilienhaus, das
durch seine Bauart und architektonisch attraktive Gestaltung die Blicke auf
sich zieht. Die Bauherrschaften Daniela und Johannes Hasler sowie Fabian
Reuteler und Carmen Köb stellen die Ziele und Umsetzung ihrer modernen
Wohneinheiten vor.
ginn unserem Architekten einen
grossen gestalterischen Freiraum,
was sich auszahlte.
Eigenwillige Sichtbetonwand
Das Gesamtobjekt übernimmt
in seiner Grundform grösstenteils das fast dreieckige Grundstück. Die für uns perfekte
Raumaufteilung und viele Details entstanden durch regen
Gedankenaustausch mit dem
Architekten Patrick Indra sowie etlichen Entwürfen. Spannend sowie markant ist unserer
Meinung nach die einzelne – an
das Haus anlehnende – Sichtbetonwand. Ist aus östlicher Sicht
deren Nutzen schleierhaft, so
wird deren statische Notwendigkeit aus westlicher Richtung auf
Grund zweier auskragender Balkone ersichtlich.
Moderner und stimmungsvoller Innenausbau
Beim Innenausbau versuchten
wir mit wenigen unterschiedlichen Materialen den modernen
und geradlinigen Stil fortzuführen. Diverse Einbauspots und
der warme Eichenboden bringen
speziell am Abend viel Stimmung in die Räume.
Unserer Meinung nach ist es unserem Architekten gelungen, ein
modernes, atypisches Doppeleinfamilienhaus zu schaffen, welches sich der speziellen Grundstücksform stellt und hierdurch
optimal Platz für zwei Parteien
schafft.»
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Wohnliche Atmosphäre mit Schmiene und Eichholzböden
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Moderne Kücheneinrichtungen von «kuechen werkstatt», Götzis
Ein Plusenergiehaus war unser Traum
Fabian Reuteler und Carmen
Köb: «Das gemeinsam erworbene Grundstück ist trapezförmig
mit einer sehr schmalen Seite
gegen Norden, was dann auch
die Form des ganzen Gebäudekomplexes beeinflusst hat. Wir
haben uns aufgrund der wunderschönen Aussicht für die Nordseite entschieden. Eine optimale
Platzausnutzung und Südanteil
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trotz Nordlage waren unsere
Vorgaben für den Architekten.
Diese wurde durch die versetzte
Bauweise erreicht. Damit wir die
schöne Aussicht noch mehr geniessen können, haben wir den
Wohnraum, welcher Wohn- und
Esszimmer sowie die Küche beinhaltet, auf den 2. Stock geplant
und durch viel Verglasung den
ganzen Raum lichtdurchflutet.
Minergie-A Standard
Ein Plusenergiehaus war ebenfalls
ein Traum von uns. Durch die
Bauweise im Minergie-A Standard
und durch die grosse PV-Anlage
produziert das Haus fast doppelt
so viel Energie wie es verbraucht.
Ansonsten war es uns ein Anliegen, dass die alltäglichen Abläufe
praktisch sind und das Haus kin-
dergerecht gebaut ist. Ein wohlig
warmes Ambiente war uns auch
sehr wichtig, dieses wird nebst
der Einrichtung auch durch die
warmen erdigen Farbtöne der
Wände und den lebhaften Eichenboden erreicht.»
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Wir bedanken uns bei der
Bauherrschaft für den
geschätzten Auftrag.
Wir bedanken uns bei der Bauherrschaft
für den geschätzten Auftrag.
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Modern, neuzeitlich und individuell
3 Fragen an den Architekten Patrick Indra, architektur indra+scherrer, Schaan
bau:zeit Was ist das Spezielle an
diesem interessanten Doppeleinfamilienhaus der Familien Hasler
und Reuteler?
Patrick Indra: Die exponierte Lage auf einem Felsrücken
sowie die Ausgangslage mit einem trapezförmigen – ja beinahe einem dreiecksförmigen –
Grundstück-Grundriss darf als
speziell bezeichnet werden und
führte letztlich zur ergonomischen Formgebung des Objektes. Das Doppeleinfamilienhaus
funktionell und einschmiegsam
in dieses prägnante Landschaftsbild mit einziartiger Rundumsicht zu integrieren, war für alle
Beteiligten eine planerisch spannende Aufgabenstellung. Das
energetische Konzept basiert zudem auf Minergie-A-Klasse zusammen mit Photovoltaik.
Welche Herausforderungen stellten sich aufgrund der Lage auf
dem Felsrücken an die Architektur?
Die erhöhte Lage der Überbauung bestimmte weitgehend die
architektonische Gestaltung mit
dem Flachdach. Mit der unterschiedlichen
Materialisierung
der Fassaden der «einzelnen Einfamilienhäuser» – die als Ganzes
einen Baukörper bilden – präsentiert sich die Aussenansicht
dennoch filigran. Eine moderne
und neuzeitliche Architektur und
Ausstrahlung des Bauwerkes war
von beiden Bauherren eine identische Zielsetzung. Die farbliche
Gestaltung der Aussenhülle –
Anthrazit und Sandbraun – wirkt
somit nicht zu wuchtig und passt
zum landschaftlichen Kontext
mit den erdigen Farbtönen zu
dem teilweise hervorragenden
Felsgestein sowie der angrenzenden Waldpartie. Auffallend
ist auf der südlichen Seite die eigenwillig gestaltete Betonwand,
die einerseits beim Betrachter
ein Schmunzeln hervorrufen soll
– auch das ist eine architektonisches Stilmittel – und andererseits eine statische sowie Sichtschutz-Funktion einnimmt.
Wie präsentiert sich die Innenarchitektur?
Die Innenarchitektur weist bei
beiden Wohneinheiten einen sehr
individuellen Charakter auf, wobei die einmalige Panoramasicht
aus allen Blickwinkeln der Wohnungausrichtungen vollauf zum
Zuge kommt. Die in der Grösse
unterschiedlich gestalteten Fensterpartien sorgen für lichtdurchflutete Wohnräume. Jedes Fenster dient wie ein Bild als Rahmen
eines einzigartigen Landschaftsbildes. Die Wohnbereiche sind
offen gestaltet, ziehen die Gänge und Stiegen mit ein, und bilden zusammen mit den Nischen
und gedeckten Sitzplätzen ein
attraktives Ensemble. Die Materialisierung mit Platten- und
Eichholz-Böden strahlen dabei
eine besondere Wohnatmosphäre
aus. Beide Wohneinheiten weisen
in ihrer Innengestaltung ganz besondere Bijous aus, seien dies die
zentralen Küchen- und Wohnbereiche, die hellen Badkompositionen, die Sauna-Positionierung,
die Kinderzimmer oder beispielsweise die raumhohen Türen oder
das Beleuchtungskonzept. Viele weitere gestalterische Details
gäbe es darzulegen, die dieses
Doppeleinfamilienhaus
nach
aussen sehr modern und neuzeitlich erscheinen lassen und im
Innern die Verwirklichung der
persönlichen Wünsche der Familien Hasler und Reuteler widerspiegeln.
Mit integraler Gebäudeplanung
zum Nullenergiehaus
Im Gespräch mit Ulrich Feistenauer, Lenum AG, Vaduz
bau:zeit Herr Feistenauer, bei
Neubauten geht der Trend immer
stärker Richtung Nullenergiehaus, bzw. Zertifizierung nach
dem Minergie-A® Standard. Was
bedeuten diese Vorgaben für Sie
als Fachplaner?
Ulrich Feistenauer: Bei einem
Nullenergiegebäude ist die Latte
sehr hoch gesetzt, mit dem Ziel
einer ausgeglichenen Energiebilanz. Das Gebäude soll so viel
Energie produzieren wie es für
den Betrieb benötigt. Will man
hohe Mehrkosten bei der Realisierung vermeiden, empfiehlt
sich eine Optimierung des Gebäudes schon in der frühen Planungsphase.
Neben der Gebäudehülle tritt
vermehrt die Gebäudetechnik in
den Vordergrund. Wo liegt hier die
Herausforderung?
Dies kann am besten am neuen
MINERGIE-A® Standard erläutert werden. Dieser stellt Anforderungen an die Hülle, ebenso
wichtig sind hier allerdings die
Haustechnik- und solaren Energiegewinnungssysteme. Es geht
um die optimale Kombination
dieser drei Komponenten. Bei einer sehr grosszügigen Photovoltaikanlage können beispielsweise
die Dämmstärken bzw. die Haustechnikkomponenten vereinfacht
werden. Diese Flexibilität ist für
viele Architekten reizvoll, da hier
die architektonische Freiheit weniger eingeschränkt wird.
Wie können diese verschiedenen
Planungsbereiche unter einen Hut
gebracht werden?
Diese «integrale Planung» ist in
der Tat die grösste Herausforderung, gerade da normalerweise die oben genannten Bereiche
jeweils von separaten Fachplanern betreut werden. Wenn jeder
Fachplaner nur seinen Tätigkeitsbereich beachtet, können dann
deutlich überdimensionierte Systeme (z.B. hohe Dämmstärken)
daraus resultieren, was dann wieder zu den oben angesprochenen
Mehrkosten führt.
Welche Vorgehensweise wäre hier
vorteilhaft? Wie geht Ihre Firma
diese Projekte an?
Als integrale Gebäudeplaner
übernehmen wir die energetische Gesamtkoordination eines
Projektes. In einer ersten konzeptionellen Etappe erstellen wir
die Vorgaben und Möglichkeiten
für Heizung, Lüftung, Photovoltaik und Gebäudehülle. Zusammen mit Architekt und der
Bauherrschaft werden dann die
möglichen Schritte in Richtung
MINERGIE-A®
besprochen.
Beim
Doppeleinfamilienhaus
Grüt in Gamprin haben wir beispielsweise das Lüftungskonzept
erstellt, verschiedene Wärmeerzeugungssysteme
verglichen,
die Photovoltaikanlage dimensioniert und die erforderlichen
Dämmstärken berechnet. Die
Detailplanung erfolgte erst danach durch die Fachplaner.
Ulrich Feistenauer, Berater für Nachhaltigkeit und integrale Gebäudeplanung bei der Lenum AG, Vaduz
Der MINERGIE-A® Standard
Der MINERGIE-A® Standard stellt Anforderungen an die Gebäudehülle, Haustechnik und solare Energiegewinnung. Über eine Solaranlage wird sämtliche Energie für Heizung, Warmwasser und Lüftung
am Gebäude selbst erzeugt. Das Gebäude wird somit in der Jahresenergiebilanz zum Nullenergie-Haus.
Eine kontrollierte Belüftung und ein guter sommerlicher Wärmeschutz ist wie bei allen MINERGIE® Labels Pflicht. Zusätzlich werden
bei MINERGIE-A® die graue Energie des Gebäudes (Energie für die
Herstellung des Objektes) und die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle geprüft. Weiter bestehen Anforderungen an die Beleuchtung und
Haushaltsgeräte des Objektes.
Der neueste MINERGIE® Standard für Gebäude hat sich gut in Liechtenstein etabliert. Bis anhin streben 12 Neubauten das MINERGIE-A®
Label an und sind teilweise schon zertifiziert. Neben den attraktiven
Fördergeldern vom Land Liechtenstein und den Gemeinden ist vor
Allem die Realisierung eines Nullenergie-Gebäudes für viele Bauherrschaften reizvoll.
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