Aspartam: Gut oder schlecht? Bei Aspartam handelt es sich um eines der umstrittensten Süßungsmittel auf Erden. Die einen behaupten, dass Aspartam zu allerlei gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen und sogar Krebs führen kann. Auf der anderen Seite stehen die Lebensmittelsicherheitsbehörden und andere MainstreamQuellen, die Aspartam für sicher halten. Im heutigen Artikel möchten wir deshalb einen objektiven Blick auf Aspartam und seine Auswirkungen auf die Gesundheit untersuchen. Was ist Aspartam? Aspartam ist ein Süßstoff, der oft als E951 bezeichnet wird. Ursprünglich unter dem Markennamen NutraSweet verkauft, wurde Aspartam in den 1980er Jahren für den Einsatz in Lebensmittelprodukten genehmigt. Als Zuckeraustauschstoff stimuliert Aspartam die Geschmacksknopsen auf der Zunge auf die gleiche Weise wie Zucker. Aspartam wird heutzutage in einer Vielzahl von Lebensmitteln, Getränken, Desserts, Süßigkeiten, Cerealien, Kaugummis und Diät-Produkten verwendet. Wie wird Aspartam im Verdauungstrakt verdaut? Nach dem Konsum von Aspartam wird dieses im Magen von den Verdauungsenzymen folgendermaßen in drei Teile unterbrochen: Phenylalanin (eine Aminosäure) Asparaginsäure (eine Aminosäure) Methanol (ein Alkohol-Molekül) Etwaige Auswirkungen auf die Gesundheit werde also durch diese Verbindungen, die in unser Blut aufgenommen werden, verursacht. Hier weitere Informationen über diese drei Abbauprodukte von Aspartam: Phenylalanin Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen wird. Der Verzehr von Lebensmittel, reich an Phenylalanin hat bei gesunden Menschen keine nachteiligen Auswirkungen. In der Tat ist Phenylalanin von Natur aus in Nahrungsproteinen vorhanden. Lebensmittel, die viel Phenylalanin enthalten sind proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte und Nüssen. Aspartam enthält im Vergleich zu diesen Lebensmitteln nur wenig Phenylalanin und stellt so keinen Grund zur Besorgnis dar. Allerdings kann Phenylalanin für Menschen mit einer genetischen Stoffwechselstörung namens Phenylketonurie (PKU) problemhaft sein und sollte gerade von betroffenen Kindern und Jugendlichen gemieden werden. Asparaginsäure Wie bei Phenylalanin handelt es sich auch bei Asparaginsäure um eine natürlich vorkommende Aminosäure und zwar eine der am häufigsten vorkommenden Aminosäuren in der menschlichen Ernährung. Diese kann auch vom Körper selbst produziert werden. Asparaginsäuren wird vor allem in Fisch, Eiern, Fleisch und Soja-Proteinen gefunden. Auch der Verzehr von Lebensmitteln mit Asparaginsäure hat keine bekannten gesundheitsschädigenden Auswirkungen. Aspartam enthält außerdem im Vergleich zu anderen Nahrungsquellen nur wenig Asparaginsäure. Methanol Methanol ist eine toxische Substanz, die mit dem Ethanol in alkoholischen Getränken verwandt ist. Allerdings stellt Methanol nur dann eine Gefahr für die Gesundheit dar, wenn es in hohen Mengen wie Beispiel in Form von hausgemachte alkoholischen Getränken konsumiert wird. Methanol ist in Obst, Fruchtsäften, Gemüse, Kaffee und alkoholischen Getränken zu finden. Wieder enthält Aspartam nur geringe Mengen Methanol, die daher kein gesundheitliches Problem darstellen sollten. Ist Aspartam ungesund oder gar schädlich? Tausende von Webseiten behaupten, dass Aspartam ernsthaft schädlich ist und es wird für hunderte gesundheitliche Probleme - von Kopfschmerzen bis hin zu Krebs - verantwortlich gemacht. Die meisten dieser Behauptungen sind jedoch nicht wissenschaftlich bestätigt. Hier eine Überprüfung der gängigsten Behauptungen: Behauptung: Aspartam verursacht Krebs Ein paar nennenswerte Tierstudien der Europäischen Ramazzini Stiftung weisen darauf hin, dass Aspartam Krebs verursachen kann. Allerdings haben andere Wissenschaftler diese Studien für die Verwendung schlechter und für den Menschen nicht relevanter Methoden kritisiert. Eine Beobachtungsstudie an Menschen fand nur eine schwache Verbindung zwischen bestimmten Krebsarten und Aspartam und das ausschließlich bei Männern. Andere Beobachtungsstudien fanden keinen Zusammenhang zwischen der AspartamAufnahme und einem erhöhten Gehirn- oder Blutkrebsrisiko. Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Aspartam tatsächlich Krebs verursacht. Behauptung: Aspartam macht dick Als kalorienarmer Süßstoff wird Aspartam oft von Menschen bevorzugt, die ihre Zuckeraufnahme einschränken müssen oder wollen. Obwohl Aspartam nicht zur Gewichtszunahme führt, ist fraglich, ob es auch beim Abnehmen helfen kann. Viele Studien lassen trotzdem darauf schließen, dass das Ersetzen von Zucker gegen Aspartam eine zukünftige Gewichtszunahme verhindern kann. Behauptung: Aspartam beeinflusst psychische Funktionen Eine wissenschaftliche Studie hat spekuliert, dass Aspartam zu verschiedenen psychischen Problemen führen kann. Diese Studie wurde allerdings aufgrund nicht unterstützter Spekulationen und fehlender Qualitäts-Referenzen kritisiert. Fakt ist, Aspartam hat keine Auswirkungen auf das Verhalten, die Stimmung oder geistige Funktion bei Erwachsenen und Kindern. Behauptung: Aspartam verursacht Kopfschmerzen Mehrere Studien haben die Wirkung von Aspartam auf Kopfschmerzen untersucht. Die meisten von ihnen fanden keinerlei Zusammenhang. Eine Studie zeigte zwar, dass Aspartam die Häufigkeit von Kopfschmerzen signifikant erhöhte, allerdings gab es eine hohe Variabilität zwischen den Individuen, welche die Ergebnisse unzuverlässig macht. Eine andere Studie hingegen fand eine schwache Verbindung zwischen Aspartam und der Häufigkeit von Kopfschmerzen und keine Unterschiede in der Schwere oder Dauer. Fazit: Aspartam ist einer der weltweit am besten untersuchten Lebensmittelzusätze und die Mehrheit der Studien stuft Aspartam als sicher ein. Auch wenn einige Menschen empfindlicher auf Aspartam zu reagieren scheinen als andere, gibt es keine Beweise dafür, dass Aspartam schädlich ist. Wenn du der Meinung bist, dass du negativ auf Aspartam reagierst, solltest du persönlich es einfach meiden.