((Medienmitteilung Tagesseminare «Zukunftsgerechte Architektur», 02.09.16)) Nachhaltig Bauen – aktuellster Input Die Schweiz muss sich zur Decke strecken, will sie die Vorgaben ihrer Klimapolitik erfüllen. Auch im Bau- und Sanierungsbereich gibt es noch viel zu tun. Die Tagessseminare «Zukunftsgerechte Architektur» des energie-cluster.ch leisten eine unabdingbare Orientierungshilfe. Und sie zeigen: Es bewegt sich vieles. «Wir müssen raus aus den fossilen Energieträgern»! Dr. Ruedi Meier, Präsident des energiecluster.ch leitete mit dieser Forderung das erste Tagesseminar der Serie ein. Im Auditorium FFHS in Regensdorf bei Zürich versammelten sich am 2. September 2016 Baufachleute um zu erfahren, was dies für ihre berufliche Tätigkeit bedeutet. Häuser erzeugen Energie Die Reduktion der Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre stellt neue Anforderung an Gebäude. Auch sie sollen vermehrt zur Energiegewinnung beitragen, primär als Träger von Photovoltaik (PV)-Modulen. Urs Peter Menti, Professor an der Hochschule Luzern, zeigte in einer Übersicht auf die aktuellen Standards: Diese Zusatzaufgabe wird mit wachsender Insistenz gefordert. Die aktuellste Version der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, die MuKEn 2014, erwartet explizit, dass Neubauten die Energie, die sie benötigen, selbst vor Ort generieren. Damit die Energiebilanz nahe bei Null liegt oder sogar ein Plus ergibt, braucht es eine angemessene Dämmung. Marco Ragonesi, eine der grössten Kapazitäten auf diesem Gebiet, legte dar, welche Detaillösungen an gegebenen Punkten der Gebäudehülle angemessen sind. Es ist das Optimum anzustreben, nicht das Maximum, so sein Fazit. Die Energie erzeugende Gebäudeoberfläche ist heute alles andere als ein Luxus für Technik-Freaks. Andreas Haller von der Ernst Schweizer AG präsentierte die PV- und solarthermischen Systeme, die eine Integration der Energieerzeugung und -gewinnung in der Fassade und auf dem Dach ermöglichen. Dass auch Lüftungssysteme einen positiven Beitrag an den Raumkomfort und die Reduktion des Energieverbrauchs leisten können, legte Peter Mamie von der Zehnder Group Schweiz AG dar. Die zukunftsgerechte Architektur aus Sicht des Haustechnikplaners zeigte der erfahrene Fachplaner Adrian Tschui auf. Mit konkreten Rechenbeispielen skizzierte er die aktuellen Szenarien. Ein Leuchtturmprojekt in Zürich Kein Tagesseminar ohne Star! Beim Anlass in Regensdorf wurde dafür ein frisch saniertes und aufgestocktes Mehrfamilienhaus in Zürich auserkoren. Als Leuchtturmprojekt des Bundesamtes für Energie (BFE) soll es mit seinen revolutionären Konzepten ins ganze Land ausstrahlen. Architekt Karl Viridén berichtete über den Planungsprozess. Das Gebäude wurde mit einer aktiven Glasfassade eingekleidet, die Strom produziert. Architektonische Überlegungen, etwa eine gute Eingliederung, waren bei der Entwicklung des Projektes ebenso wichtig wie die Erzeugung von elektrischem PV-Strom. So entschloss man sich, PVModule in unauffällige, anmutig wirkende graue Glaspaneele zu integrieren, denen man ihre aktive Rolle als Energieerzeuger nicht ansieht. Für die architektonische Wirkung nahm man bewusst eine Einbusse bei der Stromerzeugung in Kauf. Die je nach Orientierung und Verschattung in Gruppen aufgeteilten Paneele erzeugen zusammen mit einer PV-Anlage auf dem Dach so viel Strom, dass man bei diesem Leuchtturmprojekt von einem PlusenergieGebäude sprechen kann: Es erzeugt über ein Jahr gerechnet mehr Energie als es für seinen Betrieb benötigt. Unterstützt wurde Architekt Viridén bei seinen Ausführungen durch Iwan Thür von der Gasser Fassadentechnik AG und Marco Specht von Gasser Energy. Beide Unternehmen beteiligten sich am Projekt. Gasser Fassadentechnik AG leistete einen wichtigen Beitrag an die neuartige Fassade, welche gerade Architektinnen und Architekten zeigt, dass sich gute Gestaltung und die Zusatzfunktion Stromerzeugung am selben Projekt keineswegs ausschliessen. Die zukunftsgerechte Architektur erhielt somit am Tagesseminar in Regensdorf eine konkrete Form, die die Kraft besitzt, den zu beschreitenden Weg auch in ästhetischer Hinsicht aufzuzeigen. Tagesseminare «Zukunftsgerechte Architektur» Aufbruch mit neuen Standards SNBS, Plusenergie- Gebäude (SIA 2031), Minergie, GEAK, MuKEN Bern: Mittwoch, 21. September 2016 Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern, Lorrainestr. 5, 3000 Bern (Aula) Mehr Infos/Anmeldung: >>> St. Gallen: Donnerstag, 3. November 2016 Stiftung Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St. Gallen (Theatersaal 2) Mehr Infos/Anmeldung: >>> Weitere Informationen: Jürg Kärle, Projektleiter energie-cluster.ch, 031 318 61 12, Monbijoustrasse 35, 3011 Bern, mailto:[email protected] , www.energie-cluster.ch