Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr Wettbewerb „Kommunaler

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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2013“
Die Preisträger und ihre Projekte
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18. November 2013
Der Wettbewerb
Insgesamt gab es 138 Bewerbungen für den Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2013“. Die Preisträger der ersten Kategorie „Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften“ (64 Bewerbungen) erhalten jeweils ein Preisgeld von 40.000 Euro. In der zweiten Kategorie „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ (27 Bewerbungen) und in der dritten Kategorie „Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen“ (47 Bewerbungen) gibt es jeweils 20.000 Euro. Die Preisgelder werden von den Kommunen wieder in Klimaschutzprojekte investiert. Initiator des Wettbewerbs, der Kommunen und Regionen auszeichnet, die im Klimaschutz besonders vorbildliche Maßnahmen, Managementstrategien oder Aktionen
realisiert haben, ist das Bundesumweltministerium in Kooperation mit dem beim Deutschen Institut für
Urbanistik (Difu) angesiedelten Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz.
Die Preisverleihung
Die Preisverleihung fand am 18. November 2013 in Berlin im Rahmen der 6. Kommunalkonferenz „Kreative Kraft Klimaschutz: Innovationen, Investitionen, Inspirationen“ statt. Ausrichter sind das Bundesumweltministerium und das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz in Kooperation mit
den kommunalen Spitzenverbänden. Weitere Informationen zur Konferenz unter:
www.klimaschutz.de/kommunen.
Die Preisträger und ihre Projekte 
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Kategorie 1: „Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften“
Vorbildliche technische und/oder bauliche Maßnahmen für den Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften, die zum Beispiel besonders effektiv Energieeffizienz mit der Nutzung erneuerbarer Energien
verbinden.
Stadt Schleiz (Thüringen): „Energetische Sanierung und Umbau eines Baudenkmals zur Stadtbibliothek“
Mit dem klimafreundlichen Umbau eines Baudenkmals zur Stadtbibliothek „Dr. Konrad Duden“ hat die
Stadt Schleiz in besonderer Weise Klimaschutz und Denkmalschutz miteinander verknüpft. Abgestimmt
auf die Gegebenheiten des historischen Gebäudes sorgen verschiedene Energieeffizienz- und Energieeinsparmaßnahmen sowie die Nutzung oberflächennaher Geothermie für hohe CO2-Einsparungen.
Klimaschutz und Denkmalschutz sinnvoll verknüpft
Die Stadt Schleiz hat gezeigt, dass es geht: Mit der Stadtbibliothek „Dr. Konrad Duden“ hat sie die oft
gegensätzlichen Anforderungen an Klimaschutz und Denkmalschutz unter einem Dach vereint. Nach
einem umfangreichem Umbau und der energetischen Sanierung des leerstehenden historischen Amtshauses im Schlosspark konnte nach zwei Jahren Bauzeit die neue Stadtbibliothek hier einziehen. Von
Beginn der Planungen an stand für die Stadt Schleiz der Klimaschutz im Mittelpunkt. Zunächst ließ sie
ein energetisches Gutachten erarbeiten, um belastbare Werte für eine nachhaltige und ökologisch sinnvolle Sanierung zu erhalten. Ziel war es, auf lange Sicht einen effektiven, kosten- und energiesparenden
Betrieb des Bibliotheksgebäudes zu sichern.
Da es sich um ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1838 handelte, mussten energetische Planungsprämissen und Denkmalschutzanforderungen von Anfang an sensibel gegeneinander abgewogen werden. So musste ein großer Teil des Gebäudes von innen gedämmt werden, denn bei einer konventionellen Außendämmung hätte die denkmalgeschützte Fassade verändert werden müssen. Darüber hinaus
wurden die obere Geschossdecke sowie der gesamte Fußbodenbereich im Erdgeschoss gedämmt. Eine
dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für eine optimale Raumluftentfeuchtung, die nicht
zuletzt für die vielen Bücher der Bibliothek notwendig ist. Die gemäß Denkmalschutzauflagen aus Holz
gefertigten Fenster erhielten eine Wärmeschutzverglasung. Zu weiteren Energieeffizienz- und Energieeinsparmaßnahmen im Rahmen des Projektes zählen der Einbau energiesparender Leuchtmittel, die mittels
Dimm-Möglichkeiten und Bewegungsmelder optimal an die Nutzung der Räume anpasst werden können. Um hier optimale Bedingungen zu erreichen, wurde das Bibliothekspersonal zur Bedienung der
entsprechenden Regeltechnik für die Raumbeleuchtung sowie der Raumtemperaturregelung geschult.
Die Nutzung einer Regenwasserzisterne für das Brauchwasser in den Sanitärräumen rundet den Beitrag
der Bibliothek zur Ressourceneffizienz ab.
Erdwärme heizt historisches Gebäude
Auch bei der Entscheidung für ein Heizsystem musste die Stadt die Belange von Klimaschutz und Denkmalschutz auf einen Nenner bringen. Da aus denkmalschutzrechtlichen Gründen keine Solaranlage auf
dem Dach installiert werden konnte und eine alternative Beheizung mit Holzpellets aufgrund fehlender
Raum- und Lagerkapazitäten für den Brennstoff sowie aus technologischen Gründen nicht möglich war,
entschied sich die Stadt für die Nutzung von Geothermie. 1.600 Quadratmeter Erdwärmekollektoren, die
mäanderförmig im Bereich des gesamten Vorplatzes der Stadtbibliothek verlegt wurden, sorgen nun mittels Wärmetauscher für die Beheizung des Gebäudes. Die dazugehörige Technik konnte im Keller untergebracht werden. Damit ist die Bibliothek das erste öffentliche Gebäude in der Stadt Schleiz, das ohne
fossile Brennstoffe beheizt wird. Mit einem Jahresverbrauch von 26.000 Kilowattstunden Strom liegt die
Bibliothek zudem deutlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer Gebäude. Auch die CO 2-Einsparungen
sind beträchtlich: Im Vergleich zu den Mindestvorgaben der EnEV 2009 beträgt die CO2-Vermeidung des
sanierten Gebäudes rund zwölf Tonnen jährlich. Ausgehend von den CO2-Emissionen, die sich rechnerisch bei Nutzung des historischen Gebäudes vor dem Umbau ergeben hätten, beträgt die Differenz zu
den tatsächlichen Emissionen sogar rund 54 Tonnen pro Jahr.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Bürgermeister von Schleiz, Juergen K. Klimpke: „Wir planen derzeit die energetische Sanierung einer Turnhalle und denken an die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes für unsere Stadt. Hierbei wird das Preisgeld seine sinnvolle Verwendung finden.“
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Stadt Hüfingen (Baden-Württemberg): „Neubau des Passivhaus-Kindergartens
St. Silvester“
Mit dem Neubau des Kindergartens St. Silvester als Passivhaus hat die Stadt Hüfingen konsequent großen
Wert auf eine klimafreundliche Umsetzung gelegt. So wurden schon bei der Auswahl und Beschaffung
der Baustoffe hohe ökologische Standards berücksichtigt. Das Gebäude verknüpft nun auf effektive Weise Energieeffizienz mit erneuerbarer Energie und erreicht dadurch eine CO2-Vermeidung von rund fünf
Tonnen pro Jahr. Bei der Umsetzung haben Bürgerinnen und Bürger in 700 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden tatkräftig mitgeholfen und so zum Erfolg des Vorhabens beigetragen.
Mehr als fünf Tonnen CO2-Vermeidung jährlich
Lange Zeit war der Kindergarten St. Silvester in einem maroden Altbau aus dem Jahr 1849 untergebracht.
Die Entscheidung über die Zukunft des Kindergartens lag auf der Hand: Aufgrund des schlechten Gebäudezustands und des Mangels an Büro- und Personalräumen, hat sich die Stadt für einen Abriss und Neubau am selben Ort entschieden. Dabei hat Hüfingen mit dem Neubau des Kindergartens im Passivhausstandard ein gesundes und attraktives Umfeld geschaffen, das mit geringem Energieaufwand zu bewirtschaften ist.
Schon bei der Auswahl der Baustoffe hat die Stadt großen Wert auf hohe Umweltstandards auf Basis des
Interreg-Projekts „Ökologisch Bauen und Beschaffen in der Bodenseeregion“ gelegt: Materialien, die
Lösungsmittel, Schwermetalle oder PVC enthalten, waren tabu.
Gebaut wurde in Passivhausbauweise. Für eine effektive Wärmedämmung sorgen hochgedämmte Außenwände in Holzbauweise, Holzfaserplatten im Dachbereich und dreifach-verglaste Holz-Alufenster.
Zum Erdreich hin schützt eine Bodenplatte aus Stahlbeton mit Hochofenzement und Schaumglasschotter
vor großen Wärmeverlusten. Eine automatische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung reguliert die
Raumtemperaturen. Dank der guten Gebäudehülle reichen fast ausschließlich passive Wärmequellen
aus, z.B. Lampen, Elektrogeräte und nicht zuletzt die spielenden Kinder. Als „regenerative Restheizung“
ist eine effiziente Erdwärmepumpe mit einer Heizleistung von 4,4 Kilowatt installiert. So kann an kalten
Tagen zusätzlich Wärme erzeugt werden. Die Erdwärmekollektoren sind im Garten in gut einem Meter
Tiefe auf einer Fläche von 120 Quadratmetern ausgelegt. Für die Beheizung des Gebäudes reduzieren
sich dadurch die CO2-Emissionen von sechs Tonnen pro Jahr bei konventioneller Bauweise auf rund eine
halbe Tonne.
Ortsgemeinschaft packte mit an
Im September 2009 wurde der neue Kindergarten eingeweiht. Eine Besonderheit des Projekts lag in der
tatkräftigen Unterstützung der Ortsgemeinschaft aus Sumpfohren. 700 freiwillig von den Einwohnerinnen
und Einwohnern geleistete Arbeitsstunden haben maßgeblich zum Erfolg und zu einer hohen Identifikation mit dem Projekt beigetragen. Bei 23 Arbeitseinsätzen haben die Helferinnen und Helfer – unter Anleitung von Fachkräften – insbesondere den Abbruch des alten Gebäudes bewältigt und sich an der Erstellung der Außenanlagen und des Spielplatzes beteiligt.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Bürgermeister von Hüfingen, Anton Knapp: „Wir werden das Preisgeld in die energetische
Sanierung eines Altbauteils unseres Kindergartens ‚St. Verena‘ in Hüfingen investieren. Außerdem wollen
wir den Preis zum Anlass nehmen, den Kindergarten an unsere Wärmeversorgung anzuschließen und mit
Abwärme aus einer Biogasanlage zu beheizen.“
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Stadt Hohen Neuendorf (Brandenburg): „Passivhaus-Grundschule mit Plusenergieoption“
Mit ihrer im Ortsteil Niederheide neu errichteten Passivhaus-Grundschule verknüpft die Stadt Hohen
Neuendorf auf vorbildliche Weise den Einsatz erneuerbarer Energie mit Energieeffizienz und einsparung. Im Vergleich zu einem Standardgebäude vermeidet das Gebäude jährlich etwa 240 Tonnen
CO2. Zugleich überzeugt es durch einen hohen Nutzerkomfort. Ein konsequentes und zukunftweisendes
Vorgehen zeigt auch die baubegleitende Lebenszyklusanalyse sowie die Konzeption als Plus-EnergieGebäude.
Optimales Lernklima durch innovative Energie- und Gebäudetechnik
Mit dem Neubau reagierte die Stadt 2008 auf den hohen Anstieg der Schülerzahlen in Hohen Neuendorf, 2011 konnte die dreizügige Grundschule im Ortsteil Niederheide eröffnet werden. Zum Schulkomplex gehören eine Mensa als Mehrzweckraum, eine öffentliche Schulbibliothek sowie eine angeschlossene Dreifeldsporthalle. Ziel war es, eine einfache, leicht regelbare und wartungsarme Gebäudetechnik
zu realisieren, mit einem möglichst geringen Energiebedarf sowie niedrigen Bau- und Nutzungskosten.
Bei der Energiegewinnung setzte die Stadt daher mit einer Kombination aus einem Pellet-Heizkessel und
einer Photovoltaikanlage auf lokal verfügbare regenerative Energiequellen. Darüber hinaus basiert das
Gebäudekonzept auf einem hohen Maß an Energieeffizienz und wurde dementsprechend im Passivhausstandard gebaut. Hierbei steht die Nutzung von natürlichen Prozessen und passiven Technologien im
Vordergrund. Für ein optimales Raumklima in den Klassen- und Fachräumen sorgt eine hybride Lüftung.
Diese stützt sich im Wesentlichen auf Nachtlüftung und Öffnung der Fenster, falls die CO 2-Ampel, die
die Luftgüte automatisch kontrolliert, eine hohe Konzentration anzeigt. Nur wenn es energetisch sinnvoll
ist oder Nutzungs- und Witterungsbedingungen es erforderlich machen, wird die Luft maschinell bewegt.
Das Beleuchtungskonzept zielt mit zweiseitigen Fensterfronten in den Räumen darauf ab, das Tageslicht
optimal zu nutzen und somit Energie zu sparen – gleichzeitig kann es durch lichtstreuende oder selbstverdunkelnde Fensterelemente bzw. automatische Verschattung auf äußere Anforderungen reagieren.
Ein Energiekonzept mit viel Plus
Die neue Schule sollte durch die Kombination von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien nicht nur
einen Beitrag für den Klimaschutz leisten, sondern auch optimale Lernbedingungen schaffen. So wurden
das Energie- und das Gebäudekonzept schon in der Planungsphase parallel und im Austausch mit den
künftigen Nutzerinnen und Nutzern der Schule entwickelt. Darüber hinaus sollte Klimaschutz auch über
das Schulgebäude hinaus reichen, indem die Kinder das Thema als Multiplikatoren aktiv in ihre Familien
und die Stadt hineintragen.
Schon jetzt verbraucht die Schule 85 Prozent weniger Energie als vergleichbare Gebäude in Standardbauweise. Durch den Einbau eines Holzpellet-Blockheizkraftwerks soll sie zukünftig sogar mehr Energie
erzeugen, als sie verbraucht. Eine planungsperspektivisch gerechnete Lebenszyklusbetrachtung für einen
Zeitraum von 50 Jahren belegt, dass das Gebäude im Vergleich zu Standardbauten auf lange Sicht weniger CO2 emittiert und kostengünstiger ist. Die Stadt kann mit dem Konzept somit zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen: Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro ist wieder in die Umsetzung von Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Bürgermeister von Hohen Neuendorf, Klaus-Dieter Hartung: „Wir werden das Geld dort
anlegen, wo Klimaschutz die Bürgerschaft unmittelbar erreicht und zum Mitmachen in den Bereichen
Wohnen und Verkehr anregt. Da denke ich an eine Elektrotankstelle und die Anschaffung von Fahrrädern, vielleicht E-Bikes zum Ausleihen, denn die Analyse des Energieverbrauchs hat gezeigt, dass 45
Prozent des CO2-Ausstoßes der Stadt durch den privaten Autoverkehr erfolgt.“
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Kategorie 2: „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“
Herausragendes Engagement im kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagement, z.B. beim Energiecontrolling, durch klimafreundliche Beschaffung, durch Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit dem Ziel der Reduzierung des Energieverbrauchs etc.
Hansestadt Lübeck (Schleswig-Holstein): „Optimierung der Heizanlagen durch
gering investive Maßnahmen“
Um dem hohen Energieverbrauch ihrer Liegenschaften im Bereich der Heizanlagen zu begegnen, hat die
Hansestadt Lübeck die Abteilung „Energiemanagement“ eingerichtet. Allein mit gering investiven Maßnahmen ist es so gelungen, beachtliche Einsparungen im Bereich der Wärmeenergie zu erreichen. Mit
Sachmitteln von nur 17.000 Euro konnten z. B. im Jahr 2012 mehr als 250.000 Euro Energiekosten eingespart werden. Zugleich vermeidet die Kommune dadurch jährlich bis zu 800 Tonnen CO 2.
70 kommunale Liegenschaften energetisch optimiert
Da gerade alte Heizungsanlagen in städtischen Liegenschaften den kommunalen Haushalt und das Klima
mit hohen Verbräuchen belasten, setzte sich die Hansestadt Lübeck das Ziel, hier konsequent Energie
einzusparen. Die angespannte Haushaltssituation machte es jedoch notwendig, ein Energiemanagement
mit geringen finanziellen Ressourcen zu organisieren. Erreicht wurde dieses Ziel durch die drei Fachkräfte der 2010 neu gegründeten Abteilung „Energiemanagement“.
Die größte Verbrauchsminderung bewirkte die gezielte Anpassung der Heizzeiten an die tatsächlichen
Nutzungszeiten. In den Schaltzentralen vieler städtischer Schulen sind nun die Ferienzeiten einprogrammiert und die täglichen Heiz- und Absenkphasen an die aktuellen Unterrichtszeiten angepasst. Die
Hausmeister wurden dabei intensiv miteinbezogen, um weitere Anpassungen auch selbst vornehmen zu
können.
Kostengünstige Maßnahmen mit wertvollen Erträgen
Darüber hinaus konnte die Heizkurve in vielen Gebäuden abgesenkt werden, denn die maximale Systemtemperatur der Anlagen ist jetzt in Abhängigkeit von der Außentemperatur begrenzt. Dadurch werden Wärmeverluste an unbeheizte Räume verringert, und die Heizkessel verbrauchen nur so viel Energie, wie auch tatsächlich benötigt wird. Auch die Anschlussleistungen der Fernwärme wurden optimiert.
Da diese früher häufig zu hoch berechnet wurden und die tatsächlich benötige Energiemenge durch die
neuen Einsparmaßnahmen zusätzlich gesunken ist, konnten die Werte teilweise um mehr als 50 Prozent
reduziert werden – eine erhebliche Kosteneinsparung für die Hansestadt Lübeck. Zusätzlich wurden in
mehreren großen Zentralheizungsanlagen die einzelnen Heizkreise hydraulisch aufeinander abgestimmt.
Dies hat ebenfalls zu einer deutlichen Einsparung der Heizkosten beigetragen.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Leiter des Gebäudemanagements, Dennis Bunk: „Wir werden diesen Preis in neue Projekte investieren, damit beispielsweise Schüler und Lehrer an den Lübecker Schulen gemeinsam mit uns
ihren Energiebedarf optimieren können. Damit wollen wir an den großen Erfolg unserer BalticGesamtschule anknüpfen, wo diese Zusammenarbeit nicht nur den Energieverbrauch der Schule gesenkt
hat, sondern auch den Schülern technische Zusammenhänge vermitteln konnte."
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Stadt Nürnberg (Bayern): „Innendämmung denkmalgeschützter Gebäude“
Die Stadt Nürnberg nimmt beim Thema energetische Sanierungen denkmalgeschützter Gebäude durch
den systematischen Einsatz von Innendämmung eine Vorreiterrolle ein. In einem Pilotprojekt konnte sie
den Erfolg ihrer Vorgehensweise belegen. Seither ist das Verfahren zu einem festen Element von Sanierungsplänen geworden. Insgesamt wurden in Nürnberg schon 30 Innendämmprojekte erfolgreich umgesetzt. Dadurch erzielt die Stadt eine CO2-Einsparung von rund 120 Tonnen jährlich.
Pionierarbeit für Klimaschutz und Denkmalschutz
Eine energetische Sanierung ist heutzutage im Normalfall keine technische Besonderheit mehr. Nicht so
in Nürnberg: Rund ein Drittel der städtischen Gebäude stehen unter Denkmalschutz und dürfen in ihrer
Außenfassade nicht verändert werden. Um die Außenwände dennoch wärmeschutztechnisch zu verbessern, bleibt nur die Alternative einer technisch schwierigeren Innendämmung. Die Stadtverwaltung
Nürnberg leistet hier seit über einem Jahrzehnt Pionierarbeit in Forschung und Praxis. Gemeinsam mit
dem Institut für Bauklimatik der Technischen Universität Dresden startete sie im Jahr 2000 in zwei kommunalen Gebäuden ein Pilotprojekt bei dem in insgesamt vier Räumen Innendämmmaßnahmen getestet
wurden. Von 2002 bis zum Ende des Projektes 2004 hat die TU Dresden das Vorhaben messtechnisch
begleitet und wissenschaftlich dokumentiert. Nach dem Ende der Projektlaufzeit war die Bilanz der beiden Kooperationspartner eindeutig: Mit einer systematischen Vorbereitung ist eine effektive Innendämmung möglich. Vorbehalte, wie die Angst vor Schimmelbildung, konnte die Stadt ausräumen.
Bis heute folgten dem Pilotprojekt rund 30 Sanierungsprojekte mit Innendämmung, angefangen von einzelnen Räumen bis hin zu kompletten Gebäuden. Das Ergebnis: Nachhaltige Reduzierung der Heizenergieverbräuche sowie spürbare Komfortverbesserung. Und das ohne Schäden durch die Sanierung. Die
praktischen Erfahrungen der Stadt Nürnberg in diesem Bereich haben inzwischen bundesweit Bedeutung
erlangt.
Systematisches Energiemanagement spart CO2
Mit einem Stadtratsbeschluss zu energetischen Standards von Gebäuden im Jahr 2009 ist aus dem Pilotprojekt im kommunalen Energiemanagement Alltag geworden. Wo immer es sinnvoll ist, wird das Verfahren zur Innendämmung angewendet. Für die Stadt heißt das im Moment jährlich rund 120 Tonnen
CO2-Einsparung nur durch die bisher realisierten Innendämmungen. Auch darüber hinaus wird viel für
die Energieeinsparung in städtischen Liegenschaften getan: Energiecontrolling, Motivationsprojekte zur
Verbesserung des Nutzerverhaltens, energetische Projektsteuerung zur Qualitätssicherung bei Planung
und Bau sowie die Realisierung von Contractingprojekten sind nur einige Maßnahmen durch die die
Stadt Nürnberg in Sachen Energiemanagement Erfolge erzielt. Von 2000 bis 2012 konnten die Stromverbräuche um 28 Prozent und die Heizenergieverbräuche um 26 Prozent reduziert werden. Insgesamt
konnte in diesem Zeitraum eine Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 42 Prozent bilanziert werden.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu Nürnbergs Bau- und Planungsreferent, Wolfgang Baumann: „Der zielgerichtete Einsatz von
Innendämmlösungen bei Denkmälern wird weiter fortgeführt. Ergänzend dazu sollen Lösungen zur Nutzung solarer Energie auf denkmalgeschützten Gebäuden entwickelt werden. Speziell soll mit dem Preisgeld ein Pilotprojekt einer denkmalverträglichen Photovoltaikanlage auf der Dachfläche des Neuen Rathauses Nürnberg umgesetzt werden.“
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Landkreis Stendal (Sachsen-Anhalt): „Zehn Jahre kommunales Energiemanagement“
Mit seinem systematischen und zentral organisierten Energiemanagement zeigt der Landkreis Stendal,
wie erfolgreicher Klimaschutz auch bei einer angespannten Haushaltssituation aussehen kann. Um den
Verbrauch von Wärmeenergie, Strom und Wasser zu senken, hat er seit 2002 mit Erfolg zahlreiche technische und nutzerbedingte Maßnahmen umgesetzt, die zum Großteil keine oder nur geringe Investitionen erforderten. Vor allem die Einsparerfolge im Bereich der Wärmeenergie sind beachtlich und schonen
nicht nur das Klima, sondern auch den kommunalen Haushalt.
Systematisches Energiemanagement aus einer Hand
Seit über zehn Jahren ist das umfangreiche Energiemanagement des Landkreises Stendal fest in der Verwaltung verankert. Das Ziel: mit weniger Energieeinsatz und ohne große Investitionen den gleichen oder
sogar einen höheren Nutzerkomfort erreichen. Dabei überzeugte der Landkreis vor allem durch sein
systematisches Vorgehen bei der Institutionalisierung des Energiemanagements.
In einem Pilotprojekt wurden 2002 versuchsweise alle Aufgaben der Bewirtschaftung und Bauunterhaltung mehrerer kommunaler Gebäude in einem Amt zusammengefasst. Zuvor waren diese auf verschiedene Ämter verteilt. Nach drei Jahren war klar: Experiment geglückt. Das Konzept überzeugte durch
höhere Effektivität und eine geringere finanzielle Belastung für die Kommune, die daraufhin 2005 den
Regiebetrieb Gebäude als Amt des Landkreises Stendal gründete.
Energieeinsparen ohne große Investitionen
Eine umfassende Verbrauchsanalyse der unterschiedlichen kreiseigenen Gebäude identifizierte neben
dem Wasser- und Stromverbrauch vor allem die Wärmeversorgung als größten CO 2-Verursacher. Hier
setzten daher die ersten Maßnahmen an. Aufgrund der angespannten Haushaltslage legte der Landkreis
dabei bewusst den Schwerpunkt auf nicht- und gering investive Maßnahmen: Anpassen der Heizzeiten
an die Nutzungszeiten, Optimieren der Heizkurven, Nutzen der vorhandenen Gebäudeleittechnik, Austausch von Thermostatventilen und defekten Stellantrieben sowie Sensibilisierung des Nutzerverhaltens.
Durch die Nutzung verschiedener Bundesförderungen konnten in den letzten vier Jahren zusätzlich auch
einige kostenintensivere Maßnahmen umgesetzt werden. So wurden beispielsweise bereits mehrere
Schulen komplett oder teilweise wärmegedämmt, die Fenster erneuert und neue Heizungssysteme eingebaut.
Durch die Summe der vielen einzelnen Maßnahmen erreichte der Landkreis im Lauf der Jahre 2002 bis
2012 Einsparungen in Höhe von rund 31.000 Megawattstunden, 11 500 Tonnen CO2 und von rund drei
Millionen Euro. Pro Jahr werden etwa zwei Millionen Euro für Strom, Wasser und Wärme ausgegeben.
Die durch das Energiemanagement erzielte Einsparung von etwa 300.000 Euro entspricht also ungefähr
15 Prozent der jährlichen Ausgaben. Somit ist klar: Klimaschutz zahlt sich langfristig aus.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Landrat des Landkreises, Carsten Wulfänger: „Das Preisgeld wird für die Fertigstellung der
schon lange geplanten, aber bisher nur zum Teil umgesetzten Dezentralisierung der Warmwasserbereitung im Berufsschulzentrum Stendal verwendet."
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Kategorie 3: „Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen“
Erfolgreich umgesetzte Aktionen zur Ansprache und Motivation von Bürgerinnen und Bürgern zur Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz und/oder zur Anpassung an den Klimawandel, z.B. durch
kommunale Kampagnen oder spezifische Angebote.
Stadt Dortmund (Nordrhein-Westfalen): „Dachmarke ‚Klima ist heimspiel‘“
Die Entwicklung und Einführung der Dortmunder Dachmarke „Klima ist heimspiel“ besticht durch Systematik und Originalität. Lokale Gegebenheiten wurden geschickt genutzt, um in der Bevölkerung Aufmerksamkeit zu erregen. Damit erfüllt die Dachmarke ihr Ziel, Klimaschutzprojekte der Stadt sichtbar zu
machen, zu begleiten und die Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Um die
Kosten gering zu halten, setzte die Stadt bei der Umsetzung auf Kooperationen und Synergien mit anderen Aktivitäten.
Kreativer Weg zum erfolgreichem Slogan
Bis 2020 will Dortmund 40 Prozent CO2 gegenüber 1990 einsparen. Dazu beschloss der Stadtrat vor
zwei Jahren das „Handlungsprogramm Klimaschutz 2020“, das unter anderem auf zahlreiche Projekte
unter Beteiligung von Dortmunder Klimaschutzakteuren und engagierten Bürgerinnen und Bürgern setzt.
Um diese Aktivitäten sichtbar zu machen und ihre Wirkung zu stärken, setzte die Stadt auf die Entwicklung einer „Dortmunder Dachmarke“ für den Klimaschutz.
Da eine Kreativagentur hierfür aus Kostengründen nicht in Frage kam, richtete die Stadt einen Studentenwettbewerb für den Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund aus. Letztendlich wählten die
lokalen Klimaschutzakteure den Slogan durch ein Online-Voting aus. „Klima ist heimspiel“ lautete das
Siegermotto, da es das Anliegen perfekt widerspiegelt: Klimaschutz fängt zu Hause an und muss wie ein
Fußballspiel im Team bestritten werden. Außerdem trifft das Thema Fußball den Nerv der Stadt.
Bei einem städtischen Aktionstag wurde die Dachmarke bekannt gemacht. 100 großformatige Plakatwände, die aufgrund einer kommunalen Wahl zur Verfügung standen, trugen im Vorfeld den bloßen
Schriftzug „heimspiel“ und den Hinweis „21.9.12 in der Dortmunder City“. Das warf Fragen auf und
regte zu Gesprächen an – denn Borussia Dortmund hatte spielfrei. Was es mit diesem „heimspiel“ auf
sich hatte, erfuhren die Dortmunder erst am Veranstaltungstag, an dem alle eingeladen waren, am „Klima-Korso – Klimaschutz zum Anfassen. Entdecken! Erfahren! Ausprobieren!“ teilzunehmen. An diesem
Tag plakatierte die Stadt neu: Diesmal mit dem vollständigen Titel „Klima ist heimspiel“, um es in der
gesamten Öffentlichkeit bekannt zu machen und das Rätsel zu lösen. An verschiedenen Stationen in der
Innenstadt lockten ausgefallene Mitmachaktionen rund um den Klimaschutz. Dazu gehörten Beispiele zu
klimafreundlicher Mobilität, wie Bambus-Fahrräder oder Pedelecs, Ideen zu erfolgreichem GroßstadtGärtnern oder Informationen zu energieeffizientem Bauen und Sanieren. Auf der Homepage lockte „Klima ist heimspiel“ neben vielen Informationen rund um die Kampagne mit einem Online-Spiel.
Fanerklärung fürs Klima
Mit dem Aktionstag begann auch die Bürger-Mitmach-Kampagne „Wir sind Klimafans“, bei der sich
Dortmunder für ein Jahr verpflichten können, einfache Maßnahmen zum Klimaschutz in ihrem persönlichen Umfeld durchzuführen – zum Beispiel „Ich benutze keinen Wäschetrockner“ oder „Ich kaufe nur
mit Mehrwegtaschen ein“. Um das Rad nicht neu zu erfinden, bat die Stadt ihre „Karlsruher Kollegen“
um Erlaubnis, die Texte der Aktion „ich mach Klima“ übernehmen zu dürfen. So mussten nur einige
lokal motivierte Änderungen vorgenommen und die grafische Aufmachung an das Dortmunder Logo
angepasst werden, ansonsten sparte die Vorgehensweise viel Zeit und Geld.
Insgesamt konnte die Stadt die Kosten für die Aktion gering halten. Sie lagen hauptsächlich in der Produktion der verwendeten Werbemittel, die aus dem städtischen Budget finanziert wurden. Darüber hinaus wurde die Kampagne von einigen internen und externen Sponsoren unterstützt.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Ullrich Sierau: „Das Preisgeld werden wir den
Dortmunderinnen und Dortmundern zugutekommen lassen. Es soll über das 'dlze - Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz' in konkrete Projekte für erneuerbare Energien, Gebäudemodernisierung und Klimaschutz fließen.“
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Stadt Freiburg (Baden-Württemberg): „Mitmachaktion ‚200 Familien aktiv fürs
Klima“
Mit dem Projekt „200 Familien aktiv fürs Klima“ hat die Stadt Freiburg ein Konzept ihrer französischen
Partnerstadt Besançon aufgegriffen, an die lokalen Bedingungen angepasst und weiterentwickelt. Ein Jahr
lang hat sie die teilnehmenden Projekthaushalte auf unterschiedlichen Ebenen für eine CO 2-sparende
und ressourcenschonende Lebensweise sensibilisiert und zu eigenem Engagement motiviert. Durch die
Verbreitung der Projektinhalte auf der städtischen Homepage sowie über verschiedene Medien und Kooperationspartner zeigt die Aktion Multiplikatorwirkung und Vorbildcharakter.
Klimaschutz im Praxistest
Die Stadt Freiburg wollte gemeinsam mit den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern herausfinden,
was jeder einzelne tun kann, um seine Lebensweise nachhaltiger und ressourcenschonender zu gestalten. Die Projektidee stammt von der französischen Partnerstadt Besançon, die das Projekt „Familles actives pour le climat“ seit 2009 durchführt. In Freiburg lief die Mitmachaktion ab Mai 2011 ein Jahr lang.
Das Projekt richtete sich an Haus- und Wohngemeinschaften, Singles und Paare – mit und ohne Kinder,
mit unterschiedlichen kulturellen, geographischen oder sozialen Hintergründen; kurz: an alle Freiburger
Haushalte. Für viele war das Projektangebot willkommener Anlass, aktiv zu werden. So fanden sich die
200 Familien schnell zusammen.
Im Fokus standen die Themen Konsum, Ernährung, Mobilität und Energie. Hierzu entwickelte das Projektteam der Stadt Freiburg für die „Klimaschutzfamilien“ die fünf wichtigsten Programmangebote: Eine
individuelle Energiesparberatung in den Projekthaushalten zu den Themen Stromsparen oder Heizenergie, ein interaktives Übungsheft mit Tipps und praktischen Aufgaben, zahlreiche Veranstaltungen verschiedenster Formen und Themen, intensive Experimente der Familien und einen lebendigen Austausch
mit Projektfamilien in Besançon.
Im Programmbereich „Experimente“ wagten zum Beispiel zehn Familien eine „50-km-Diät“. In mehreren
Staffeln über ein bis zwei Wochen versuchten sie, sich ausschließlich von Produkten aus einem Radius
von 50 Kilometern zu ernähren – auch im Winter. Das Experiment war für einige der Einstieg in das
Thema „regionale Ernährung“ und zielte auf die Vermeidung von CO2 durch lange Transportwege von
Lebensmitteln ab.
Information und Unterstützung statt strenger Vorgaben
Die Stadt hat auf ihrer Homepage eigens eine Projektseite eingerichtet. Darüber lief einerseits die Kommunikation mit den Teilnehmenden, andererseits wurden so auch die gesamte Stadtbevölkerung und
Interessierte über das Projekt auf dem Laufenden gehalten. Seit Projektende liegt unter
www.freiburg.de/200familien eine Dokumentation zum Nachlesen bereit.
Mit dem Projekt „200 Familien aktiv fürs Klima“ hat die Stadt den teilnehmenden Haushalten absichtlich
keine festen oder messbaren Ziele vorgeschrieben. Stattdessen ging es darum, die Familien dabei zu
unterstützen, für sich selbst qualitative Ziele für einen klimafreundlicheren Alltag zu definieren. Der Erfolg des Projekts spiegelt sich in der positiven Resonanz auf die Angebote wider: Über den gesamten
Projektzeitraum hinweg waren 204 „Klimaschutzfamilien“ angemeldet, 170 davon nahmen die individuelle Energiesparberatung in Anspruch und insgesamt 1.100 Interessierte besuchten die projektbezogenen
Veranstaltungen.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu die Umweltbürgermeisterin der Stadt Freiburg, Gerda Stuchlik:„In Freiburg wird als nächstes
ein ganzer Stadtteil aktiv unter dem Motto ‚Energie-Quartier Haslach: daheim im Stadtteil A+++’. In einer
Gemeinschaftsaktion werden nicht nur Haushalte Energiesparmöglichkeiten erproben, sondern auch
Vereine, Kirchengemeinden, Schulen und die Geschäftswelt.“
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Sperrfrist: 18. November 2013, 17:30 Uhr
Inselgemeinde Juist (Niedersachsen): „‘KlimaInsel‘ – nachhaltiger Tourismus
und CO2-Reduktion“
Mit dem Projekt „KlimaInsel“ möchte die Inselgemeinde Juist ihr ambitioniertes Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, erreichen. Dabei setzt sie auf eine breite Beteiligung. Vor allem die Tourismusbranche als
größter Wirtschaftszweig und CO2-Verursacher wird intensiv zu Klimaschutzaktivitäten motiviert und bei
der Umsetzung unterstützt. Auch die Bevölkerung wird mit unterschiedlichen Aktionen für das Thema
CO2-Einsparen sensibilisiert: Jung und Alt, Einheimische und Urlaubsgäste. Darüber hinaus geht die Gemeindeverwaltung selbst mit gutem Beispiel voran.
Das Klima kennt keinen Urlaub
Ein eigens für Juist erstellter CO2-Fußabdruck zeigte vor allem in den Bereichen Erdgas und Strom große
Einsparmöglichkeiten. Diese will die Insel mit ihren vielfältigen Aktivitäten nutzen. Um den Tourismus
nachhaltiger zu gestalten, hat die Gemeinde den Gaststätten und Tourismusbetrieben kostenfreie Energieberatungen angeboten. Dabei erhielten sie auch einen individuellen CO 2-Fußabdruck, der ihnen aufgezeigt hat, wo genau „Energiefresser“ und große CO2-Emitenten aufzuspüren sind. Durch ein Onlinetool können sie ihre Bilanz seit 2012 kostenfrei selbst durchführen und mit den Vorjahren abgleichen.
Den teilnehmenden Betrieben stellte die Gemeinde eine Urkunde, einen Aufkleber und ein Logo zur
Verwendung auf ihrer Homepage sowie im Gastgeberkatalog der Juister Imagebroschüre zur Verfügung.
Mit diesen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen können die Betriebe demonstrieren, dass sie sich mit
dem Thema Klimaschutz auseinandersetzen und können dies als Wettbewerbsvorteil nutzen.
Kleine Insel mit vielen Multiplikatoren
In zielgruppenspezifischen Infobroschüren für Einheimische und Urlaubsgäste zeigt die Gemeinde auf,
welchen persönlichen Beitrag jede und jeder Einzelne zur „KlimaInsel Juist“ leisten kann. Auch die Kleinen werden miteinbezogen: die einheimischen Kinder bei Projekttagen im Kindergarten und in der Inselschule zum Thema Energie- und Wassereinsparung, die Urlaubskinder bei Animationen zum Thema
„Klimawandel“ und „Energiesparen“ sowie bei der jährlich stattfindenden Kinderuniversität mit einer
interaktiven Ausstellung für die ganze Familie.
Das Thema Klimaschutz soll im Alltag ankommen, zum Beispiel beim Thema Essen. Daher ist einmal in
der Woche „Veggie-Tag“. Teilnehmende Gaststätten und Restaurants stellen ihre vegetarischen Gerichte in
den Vordergrund und erhalten von der Gemeinde einen Vordruck für eine „Extraspeisekarte“ mit dem Logo
und Infos des Projekts „KlimaInsel“. Damit hat sich die Insel einer Aktion des Vegetarierbundes Deutschland angeschlossen, um Klimabelastungen zu reduzieren, die mit der Fleischproduktion einhergehen.
Auch die Gemeindeverwaltung selbst geht beim Thema Klimaschutz mit gutem Beispiel voran. Neben
Sanierungs- und Einsparprojekten, führte sie einen Energiespartag im Juister Rathaus durch. Bei einem
Rundgang mit Energieexperten durch das Gebäude wurden neben energetischen Schwachstellen am
Gebäude auch die Energieverbräuche von PC, Drucker, Kaffeemaschine und Co identifiziert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten dabei praktische Tipps für ein energiesparendes Nutzerverhalten
am Arbeitsplatz.
Auf breiter Ebene möchte die Insel den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen – die Gemeindeverwaltung, der Tourismus und die Bevölkerung. Dass das Projekt „KlimaInsel“ ankommt, zeigt eine Umfrage
aus dem Jahr 2012, wonach allein 41 Prozent aller Urlaubsgäste das Projekt kennen. Wenn sie nach
ihrem Urlaub ein paar Ideen mit nach Hause nehmen, verbreitet sich der Klimaschutzgedanke auch über
die kleine Insel hinaus.
Verwendung des Preisgeldes
Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. Dazu der Bürgermeister von Juist, Dietmar Patron: „Wir werden das Preisgeld in eine Kommunikationsstrategie investieren, um unsere Bürger besser über das Projekt ‚KlimaInsel Juist‘ zu informieren und
sie zu Maßnahmen der Energieeffizienz zu motivieren.“
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