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Wertigkeit der MRT in der Diagnostik von Tumoren im
Bereich des Schläfenbeins, des Nasopharynx, der Nase,
der Nebenhöhlen und der kranialen Abschnitte des
*
Parapharyngealraumes
R. Langnickel', P Held2
The Value of MRI in the Diagnosis of
Tumours of the Temporal Bone, Nasopharynx, Nose, Paranasal Sinuses and the
Cranial Part of the Parapharyngeal Space
Zusammenfassung ___________________
Die MR-Tomographie (MRT) ist em nun etabliertes bildgebendes Verfabren, das in Diagnostik, Therapiepianung und Nachsorge von Tumoren im HNO-Bereich Bedeutung erlangt hat. Die Vorteile dieser Methode im Vergleich
zu anderen Untersuchungsverfahren, insbesondere der Cornputertomographie (CT) sind vielfdltig. Mit der MRT ist em
besserer Weichteilkontrast zu erzielen als mit der CT. Auch
spricht die Moglichkeit der Wahl beliebiger Schichtebenen bei
der Untersuchung des kompliziert aufgebauten Gesichtsschädels für die MRT. Neben den bisher in der klinischen MRT am haufigsten eingesetzten Spin-Echo-Sequenzen
werden zunehmend Gradienten-Echo-Sequenzen, die kflrzere
Untersuchungszeiten erlauben, 3D-Messungen erm öglichen
und flullsensitiv sind, angewandt.
Einleitung
______________
Radioiogische Verfahren werden als Ergdnzung
zur HNO-ärztlichen Untersuchung in der Diagnostik von Tumo-
ren des Gesichtsschädels eingesetzt. Mit der Projektionsradiographic und konventioneilen Tomographie können ossdre Lasionen nachgewiesen werden. Eine Verbesserung der Diagnostik wurde mit der Computertomographie (6) erreicht, die neben ossären Läsionen auch Weichteilveranderungen sichtbar
macht. Die MR- Tomographie besitzt im Vergleich zur Compulertomographie em höheres Auflösungsvennögen von Weichteilstrukturen und -läsionen (2,15,19,20,23). Knochenmarksveranderungen werden mit der MRT ebenfalls besser nachgewiesen als mit der CT. Jedoch idi3t die MRT im Gegensatz zur
CT nur ausgedehntere Erosionen sowie Destruktionen kompakten Knochens erkennen (26,28).
In den meisten Fallen von Tumoren des Nasopharynx, der Nase mid der Nebenhöhlen erbringt die HNO-ärzt-
liche Untersuchung einschlielllich endoskopischer Verfahren
den Tumornachweis und einen durch Probeentnahme gesicherten histologischen Befund. In diesen Fallen werden die SchnittLaryngo-Rhino-Otol. 71(1992) 283 292
Georg Thieme Verlag Stuttgart' New York
Magnetic resonance imaging (MRI) is now an
established technique which is becoming increasingly important in the diagnosis, treatment planning and follow-up of ENT
tumours. It offers numerous advantages over other diagnostic
procedures, especially computed tomography (CT). The soft
tissue contrast enabled by MRI is superior to that obtained
with CT scanning. MRI also enables multiplane imaging,
which facilitates evaluation of the complex anatomy of the
head. Apart from spin echo sequences, the most commonly
employed technique, gradient echo sequences are becoming
ever more important. This technique is flow-sensitive, reduces
the investigation time and permits 3D imaging.
bildverfahren CT und MRT zur Angabe der Tumorausdehnung
eingesetzt.
Besteht in Regionen, die nicht oder nur zum Teil
endoskopisch einsehbar sind, aufgrund der HNO-krztlichen Untersuchung der Verdacht aufeinen raumfordernden Prozcli — z. B.
der kraniale Abschnitt des Parapharyngealraums und die Schläfenbeinregion so dient die Schnittbildtechiiik sowohi zum Tumornachweis als auch zur Definition der Tumorausdehnung.
Auilerdern werden CT und MRT im Rahmen
der Nachsorge zum Nachweis oder Ausschlull von Rest- bzw.
Rezidivtumoren eingesetzt. CT und MRT lassen sich zudem im
Rahrnen des Lymphknotcnstagings einsetzen (dies trifft auch
auf die Sonographie zu, soweit die zu untersuchende anatomische Region dem Ultraschall zugangiich ist). Im Rahmcn dieser
Arbeit soil die Wertigkeit der MRT bei Läsionen mit Beziehung
zur Schädelbasis dargestellt werden. Es soil geklärt werden, bei
welcher Fragesteilung die CT oder die MRT besser einzusetzen
ist. Zudem soil em spezielles MR-Untersuchungsprotokoll, in
Abhangigkeit von der jeweiligen klinischen Fragesteliung, crarbeitet werden.
*
Herni Prof. Dr. Dr. h. c. D. Plester zum 70. Geburtstag in Dankbarkeit
gewidmet.
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I Hals-Nasen-Ohrcn-Klinik. Plastische Operationen (Direktor: Prof. Dr. R. Langnickel)
2 MR-Institut am Klinikum Passau (Prof. Dr. A. Breit)
R. Langnickel, 1? Held
284 Laryngo-Rhino-Otol. 71(1992)
Methode
KernBei der in der klinisehen Diagnostik
spintomographie spielt das magnetisehe Moment von Wasserstofikernen (Protonen) die entscheidende Rolle. Nach Anlegen eines magnetischen Grundfeldes und Einstrahlen von Radiohochfrequenz werden die
Kemmomente aus ibrer urspriinglichen Orientierung herausgeklappt.
Die Geschwindigkeit, mit der diese Kernmagnetisierung in den Ausgangszustand zurfiekkehrt (Relaxation), wird gemessen. Die T1-Re]axationskonstante hãngt wesentlich von der Bindung des Wasserstoffs an
seine Umgebung ab und wird auch Spin-Gitter-Relaxation genannt
(longitudinale Relaxation). Die T2-Relaxationskonstante gibt die gegenseitige Beeinflussung der anregbaren magnetischen Momente wieder
(Spin-Spiri-Relaxationszeit oder transversale Relaxation). Flieliendes
Blut wird in Abhängigkeit von seiner Geschwindigkeit und Art, der
Blutflul3richtung im \7erhãltnis zur Aufnahmeebene sowie in Abhängigkeit von den jeweiligen MR-Authahmeparametern mit unterschiedlicher Signalintensitat dargestellt. Damit ist es durch die Wahl der geeigneten Pulssequenzen mdglich, entweder Blut im Gegensatz an stationärem Gewebe besonders signalintensiv darzustellen und somit MR-Angiogramme (10) anzufertigen, oder durch besonders signalarme Wiedergabe der Gefklllumina eine besonders gute Differenziening von Gefal3en und Lymphknoten zu erreichen.
In Abhängigkeit von der jeweiligen Sequenz können
T1-gewichtete, Protonendichte-gewichtete und T2-gewichtete Bilder
aufgenommen werden und T- sowie T2-Parameterbilder bereehnet wer-
Die von uns durchgeflihrten MR-Tomographien wur-
den mit An]agen mit einer magnetischen Flulldichte von 1 bzw. 1,5
Tesla durchgeffihrt.
Mit Anlagen etwa einer magnetischen Flufldichte
von 1,5 Tesla laIlt sich em im Vergleich zu Geräten geringerer Feldstärke deutlich besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis erzielen.
Zur Untersuchung der SchSdelbasis, des Nasopharynx, der Nase und der Nebenhdhlen wird eine Kopfspule eingesetzt,
the im Vergleich zur Ganzkdrperspule em besseres Signal-zu-RanschVerhältnis und eine bessere geometrische Auflösung ergibt. Die oberen
Anteile des Parapharyngealraumes werden entweder mit der Kopfspule
oder mit speziellen HelnTholtzspulen untersucht. Bei besonderen Fragesteflungen im Schläfenbeinbereich stehen Spezialspulen mitjedoch nur
geringer Eindringtiefe zur Verffigung.
Patienten
Die von uns untersuchten Patienten sind in Tab. 1 —5
in Abhangigkeit von der Topik und der Histologic aufgclistet.
Im folgenden sollen nur die wichtigsten bzw. haufig-
sten Neoplasien der jeweiligen Region behandelt werden. Zunächst
werden Signalvcrhaltcn und morphologischc Kritericn beschrieben; anschliellend wird auf die geeigneten Me13- bzw. Untersuchungsparameter
fOr die jeweilige Topik und pathol. EntitBt eingegangen. Schliefilich
werden die Ergebnisse der MRT mit der der CT und ggf der DSA
verglichen.
den (9). In Ergfinzung oder auch an Stelle der noch meist ublichen
Spin-Echo-Technik kdnnen aueh Gradienten-Eeho-Aufhahmen (21) mit
kOrzeren Mellzeiten und besonders signalintensiver Darstellung flieBenden Blutes angewandt werden. Zudem erlauben diese Sequenzen auch
die 3D-Datenaufnahme (12,16,17) und die Anfertigung von MR-Angiogrammen. Zur Beurteilung der Vaskularisation kann das paramagnetische Kontrastmittel Gadolinium-DTPA eingesetzt werden, das fiberwiegend an einer Verkurzung der T1-Relaxationszeit fiihrt (11,22). Zusätzlich kdnnen dynamisehe Kontrastmittel-gestfitzte Messungen unter
Verwendung der 2D-Gradienten-Echo-Technik durchgefBhrt werden
(Authahmezeit ilk em Bud ca. S Sekunden in Abhangigkeit von der
Repetitionszeit). Eine weitere VerkOrzung der Aufnahmezeit ist mit
sogenannten Turbo-FLASH-Sequenzen (13,14) zu erreiehen (Aufnahmezeit etwa 1 Sekunde je Bud). Mit letzterer Technik ist somit eine
besonders hohe zeitliehe Aufldsung dynamiseher Kontrastmitteluntersuehungen mOglich. Aufgrund unserer eigenen Erfahrungen ist mit die-
sen Messungen em besonders hohes Kontrast-zu-Rauseh-Verhältnis
zwisehen Tumorrandbezirk und Umgebungsstrukturen zu erzielen. Deshalb sollte diese Sequenz in der Tumordiagnostik Anwendung finden.
Bei der Auswertung von MR-Tomogrammen werden
als Strukturen hoher SignalintensitSt solehe bezeichnet, die im T1-betonten Bild eine Signalintensität grdfler als die von (oder gleich der
von) Fettgewebe aufweisen; eine mittlere SignalintensitBt liegt zwischen der von Muskulatur und Fettgewebe, eine niedrige Signalintensitat liegt unterhalb der von Muskelgewebe im T -betonten Bud.
Es sei zudem vermerkt, daB es keine Malignom-spezifische Gewebedichte (CT) oder Malignom-spezifische Relaxationszeiten (MRT) gibt.
Tab. 1 Auflistung der untersuchten Erkrankungen der Schlafenbeinregion.
Schlalenbein
n = 161
nichttumorose Lasionen
n = 37
Cholesteatome
n= 10
benigne Tumoren
Akustikusneurinome
n = 88
Glomustumoren
n=
31
Meningeome
Osteom
n=
9
n=
1
Chordom
n=
1
semimaligne Tumoren (semimalignes Chordom)
maligne Tumoren
Plattenepithelkarzinome
(davon 3 Rezidive, 6 Tumoren T4)
n=
1
Spindelzellkarzinome
(davon 7 Rezidive, 5 Tumoren T4)
n = 12
Osteosarkome
n=
2
Metastasen
n=
2
n = 46
n = 25
n= 9
Die Akustikusneurinome unterteilen sich wie folgt:
Akustikusneurinome
primäre Diagnostik
n = 39
Rezidive
n=
7
Die Finteilung der primären (var der Untersuchung
nicht bereits operierten) Akustikusneurinome nach
Stadien (Fisch):
A
n=
6
B
n=
17
C
n= 16
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Während das lJltraseha]lbild akustisehe Impedanzunterschiede von Gewebsstrukthren wiedergibt, die Computertomographie Diehteuntersehiede aufzeigt, sind die Relaxationszeitkonstanten T1
und T2, die Protonendiehte sowie Flull-Phanomene die Parameter der
MR- Tomographie.
Eigene apparative Ausstatthng __________
Wertigkeit der MRT in c/er Diagnostik von Turnoren
Laryngo-Rhino-Otol. 71(1992) 285
Tab. 2 Auflistung der untersuchten Erkrankungen des Nasopharynx.
Tab.4 Auflistung der untersuchten Erkrankungen der Nebenhdhlen.
Nasopharynx
Nasennebenho h/en
Gesamtzahl
benigne Raumforderungen
davon
n = 96
n = 19
Gesamtuntersuchungen
ZahI der benignen nichttumorosen Veranderungen:
n = 373
n=221
davon
Nasenrachenfibrom
n = 13
Sinusitis mit Polyposis Zysten
n=207
pleomorphes Adenom
Dermoide
n=
Hämatom
n= 2
n=2
n=3
Mukozele
n= 10
Pyozele
n= 2
Malignome:
davon
n = 77
Zahi der benignen Tumoren
n= 19
anaplastische Karzinome
n = 41
n = 12
Chordome
1
davon
Zylindrome
Non-Hodgkin-Lymphome
Asthesioneuroblastome
n=8
n=1
n = 10
n=3
n= 2
Fernmetastasen
Osteom
pleomorphes Adenom
Olfaktoriusmeningeomrezidiv
Angiofibrom
ZahI der Malignome
davon
Plattenepithelkarzinom
Adenokarzinom
anaplastisches Karzinom
n = 133
n = 54
n= 24
n= 25
n = 24
Chondrosarkom
n= 7
Basaliom
n=
Zylindrom
groBzelliges Karzinom
Non-Hodgkin -Lym phom
(Vase
Es wurden 61 Patienten untersucht, in 31 Fallen lagen nichttumorOse
Veranderungen vor:
Zyste
n= 4
n= 2
n= 3
n= 6
n= 4
n= 4
n= 6
n= 3
n= 5
n= 1
Tab. 3 Autlistung der untersuchten Erkrankungen der Nasenheupthohle.
Polyposis nasi
n= 10
Plasmozytom
Asthesioneu roblastom
Metastase
1
bei 4 Patienten kamen benigne Tumoren vor:
Olfaktorius-Meningeom (Rezidive)
Nasenrachenfibrom
n= 2
n= 2
Malignome:
n= 26
n= 10
Plattenepithelkarzinom
Adenokarzinom
anaplastisches Karzinom
n= 5
n= 5
n= 3
n= 2
Chondrosarkom
n=
Asthesioneu roblastom
Zylind rom
1
Schl4fenbeinregion
mogenen Signalintensitatsanstieg nach KM-Injektion. Insbesondere grof3e Schwannome stellen sich auch inhomogen strukturiert mit signaihyperintensen zystischen Strukturen irn T2-gewichteten Mode dar. Man kann bereits wenige Millimeter groBe
Schwannome des inneren Gehörgangs abgrenzen. Der N. faciaus wird dabei nach ventral und kranial verlagert (24). Die Aus-
dehnung von Akustikusneurinomen in den Kleinhirnbrückenwinkel und die Beziehung zum Hirnstanim kann prSzise wiedergegeben werden. T2-gewichtete Aufnahmen lassen auch einen Odemsaum bei sehr ausgedehnten Schwannomen im Bereich des Hirnstamms nachweisen (25). Laut Valavanis (24)
weisen periphere punktförmige Hypointensitäten — entsprechend erweiterten Kapselvenen — auf eine hohe Vaskularisation
der Neoplasie hin. In der Regel werden Akustikusneurinome
Die wichtigste Indikation fur die MR-Untersuchung der Schlafenbeinregion und des Kleinhirnbrückenwinkels ist das Akustikusneurinom. Schwannome stellen sich als
Strukturen intermediärer Signalintensität (wie graue Himsub-
mit T1 -gewichteten koronaren und axialen Spinecho-Sequenzen
vor und nach Gadolinium-i. v.-Injektion untersucht. Bei ausgedehnten Läsionen mit Kompression des Hirnstamms sind unbedingt T2-gewichtete Spinecho-Sequenzen anzuschlieBen. Eine
stanz) im Tj -gewichteten Mode dar. Im Protonendichte-gewichteten Mode nehmen sie an Signalintensität zu. Im T2-gewichteten Mode weisen diese Läsionen eine geringere Signalintensitat
als die Liquors auf. Nach Gd-i.v.-Jnjektion kommt es zu einem
starken (im Vgl. zu dem von Meningeomen etwas niedrigerem)
Signalintensitätsanstieg (Abb. 1). Die Signalintensitätszunahme
erfolgt in der Regel so rasch wie die bei Meningeomen, langsamer als bei Paragangliomen. Je nach feinstrukturellern Aufbau
und Uberwiegen der Komponente Antoni A bzw. Antoni B und
zystischen Läsionen kommt es zu einem homogenen oder inho-
3D-Aufnahme ist aus unserer Sicht nur erforderlich, entweder
zur präoperativen Planung oder bei sehr ausgedehnten Tumoren
zur exakten Definition der Tumorausdehnung mit einer Schichtdicke von 0,8 mm.
Aus differentialdiagnostischen Grtindcn, insbesondere zu rein extrameatal gelegenen Akustikusneurinomen,
seien Meningeome als zweithäufigste Tumoren des KleinhirnbrOckenwinkels erwähnt. Diese Läsionen weisen in der Regel
eine SignalintensitSt wie graue Hirnsubstanz im T2-gewichteten
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Plattenepithelkarzinome
Adenokarzinome
R. Langnickel, P Held
286 Laryngo-Rhino-Otol. 71 (1992)
Abb. 1 Schwannom
Tab. 5 Auflistung der untersuchten Erkrankungen des kranialen Ab-
des linken N. statoacusticus, intra-extra-
schnittes des Parapharyngealraumes (kranial der Ebene der Submandibularloge).
meataler Tumor.
kra n/a/er Abschnitt des Parapharyngea/raumes
Gesamtzahl der Untersuchungen
n = 70
benigne Tumoren
davon
n = 30
KleinhirnbrQcken-
pleomorphes Adenom
n= 11
winkel von intermedrärer Signalintensität im Ti-gewichte-
Paragangliom
Schwannom
ten NativbUd.
branchiogene Zyste
nativ, koronare
Schicht. Man erkennt eine Raum-
forderung m linken
zystisches Fibrom
n= 9
n= 5
n= 3
n= 2
Malignome
n = 40
primar
davon
n = 14
SpeicheldrUsentumoren
Asthesioneu roblastom
Chondrosarkom
sekundar: per continuitatem
n = 26
Glomustumor
b MRT, SE 450/15,
Gd-DTPA, koronare
Schicht (Ebene wie
n = 10
n= 2
n= 1
n= 1
bei a). Nach KM-Injektion kommt es zu
einer ausgepragten
Anreicherung des
davon
Tumors.
Lymphknotenbefall bei HNO-Tumoren und matgneri Lymphknoten wurden in
dieser Statistik nicht berUcksichtigt.
Nasoph arynx
Nasennebenhdhlen
n= 15
n= 11
Mode auf. Sic nehrnen rnassiv an Signalintensität im Kon-
c MRT, SE 450/17,
GD-DTPA, axial.
In dieser Ebene ist
die intra- und extrameatale Tumoraus-
dehnung gut zu
erkennen.
trastscan zu. Lediglich verkalkte Anteile stellen sich als mehr
oder weniger kleine Bezirke fehiender Signalgebung innerhaib
der Matrix dar. Die Beziehung zu den Meningen und der breitflächige Kontakt zur Hinterwand des Felsenbeins, lassen sich in
den 3 Raumrichtungen in j-gewichteter Spinecho-Technik
oder auch in 3D-Technik hervorragend dokurnentieren. Nur
sehr selten dehnen sich KleinhirnbrOckenwinkel-Meningeome
in den inneren Gehörgang aus. Diese Tumoren fUhren in der
Regel audi nicht zu einer nennenswerten Erweiterung des Meatus acusticus intemus, verursachen aber fokale Exostosen (24).
Em Kleinhirnbrückenwinkelbereich sind noch Epidermoide zu
erwähnen, die cine zentrale geringe Signalintensität im T1-gewichteten Mode und hohe Signalintensität im T2-gewichteten
Mode aufweisen. Nach Gd-i.v.-Injektion nimmt lediglich der
Randbezirk an Signalintensität deutlich zu. Diese Läsionen lassen sich auch mitT1 -gewichteten und T2-gewichteten SpinechoBildern sicher nachweisen. Die SchichtfUhrung ist primär axial
und koronar, ggf. können ergänzende sagittale Schichten zusätzlich angefertigt werden. Valavanis (24) weist daraufhin, daB
Epidermoide ml Gegensatz zu Arachnoidaizysten grdl3ere Ge-
fdl3e ummauern, jedoch nicht verlagern. Umrnauerte Gefäl3e
lassen sich als signalarme Strukturen in der Regel in Spinecho-
Technik gut nachweisen. Ggf. kann eine MR-Angiographie zum
Ausschlufl einer GefäBverlagerung angeschlossen werden.
Eine weitere wichtige Gruppe von Tumoren der
Schlbfenbeinregion, die mit der MRT abzuklhren sind, sind Paragangliome des Glornus tympanicum und des Glornus jugulare
(27). Glomustumoren nehmen im Kontrastscan massiv an
Signalintensitat zu. Der Signalintensitätsanstieg erfolgt sehr
rasch (2D-Turbo-FLASH-Anflutungsstudien). Im Ts-gewichte-
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a MR1 SE 450/15
Wertigkeit der MRT in der Diagnostik von Tuinoren
Laryngo-Rhino-Ozol. 71(1992) 287
Abb.2
Paragan-
gliom des inken
Glomus jugulare MRAngiographie, 3DGE FISP 20, 40/18
nativ, frontale Projektion. Weichteiltumor
mit kleinen hyperintensen GefäBen rn
Bereich des linken
Bulbus venae jugularis (Pfeil). Man
beachte die signalintensive Darstellung
des rechten Sinus
sigmoideus und
Bulbus venae
jugularis sowie der
rechten V. jugularis
nterna.
tensatzes mit der Möglichkeit der Rekonstruktion beliebiger,
auch gekrummter Ebenen, präziser erfassen. Damit ergibt sich
für Malignome des Schläfenbeins folgende Untersuchungsstrategie:
1. Ti-gewichtete Spinecho-Sequenz in frontaler Schichtfiihrung
2. T2-gewiclltete Spinecho-Aufnahmen in axialer SchichtfGhrung
3. Ti-gewichtete Spinecho-Aufiiahmen in axialer Schichtführung
4. Gd-i.v.-Injektion und Ti-gewichtete axiale und frontale Aufnahmen. Ggf. sind auch sagittale Ti-gewichtete Aufnahmen
nach Gd i.v.-Jnjektion zusktzlich erforderlich. Anstelle der
T1 -gewichteten Spinecho-Aufnahmen nach Gd-i. v.-Injektion
kann auch em 3D-Datensatz (FLASH 40 TR 40 TE 5!) bzw.
zur Verkurzung der Mellzeit em 3D-Turbo-FLASH durchgefiThrt werden.
Nasopharynx
Nasopharynxkarzinome haben in der Regel ci-
ne relativ geringe Signalintensitat (etwas höher als die von
Muskulatur) im T1 -gewichteten Mode. Die Signalintensität im
T2-gewichteten Mode ist höher als die von Muskulatur. Insbesondere weisen Plattenepithelkarzinome grdl3eren Durchrnessers zentrale hyperintense Areale im T2-gewichteten Mode, ent-
sprechend Nekrosen, auf. Die Tumorkonturen sind unregelmäflig. In sagittaler und in frontaler Schichtfiihrung läl3t sich
sehr gut die Ausdehnung dieser Tumoren nach kranial, die Infiltration der SchGdelbasis, bei Anwendung frontaler und axia-
icr Schichten sehr gut die Ausdehnung der Tumoren in den
Glornus jugulare-Tumoren des Typs C sind laut
Valavanis (24) besser mit der Computertomographie darzustellen, da sie knöcherne Arrosionen am Canalis caroticus erfassen.
Hingegen ist zur Differenzierung von Glomustumoren Typ D
die MRT im Vorteil. Auf2D-SE-Sequenzen nach Gd-i.v.-Jnjektion und insbesondere 3D-FLASH 40 nach Gd-i. v.-Injektion
lällt sich hier am besten zwischen intrakranieller extra- bzw.
intraduraler Ausdehnung differenzieren. Somit ergibt sich für
die MR-Tomographie folgende Strategic:
Paragangliome sind mit flul3sensitiven 2D-GESequenzen (FLASH 40, FLASH 70 nativ und Kontrast i.v.) zu
untersuchen. Zu differentialdiagnostischen Zwecken kann eine
Turbo-FLASH-Anflutungsstudie angeschlossen werden, die cine sehr intensive und besonders rasche Anreicherung des Tumors zeigt. 3D-Flash 40 nach Gd-i. v.-Injektion und 3D-TurboFLASH nach Gd-i.v.-Injektion können bei ausgedehnteren Tumoren zur Differenzierung intrakranieller extraduraler bzw. intraduraler Tumorausdehnung herangezogen werden.
Parapharyngealraum nachwei sen. Diese Tumoren nehmen nach
Gd-i.v.-Injektion in der Regel relativ langsam (im Vergleich zu
Mucosa) an Signalintensität zu. Das SI-Enhancement ist intermediär. Für diese Tumoren ergibt sich somit folgendes Untersuchungsprotokoll:
1. T1 -gewichtete Spinecho-Sequenz koronar
2. T2-gewichtete Spinecho-Sequenz axial
3. Ti-gewichtete Spinecho-Sequenz axial
4. Gd-i.v.-Injektion und T1-gewichtete Messung axial, anschlieBend T1 -gewichtete Messung koronar. Ggf AnschluB T1 -gewichteter Spinecho-Sequenzen in sagittaler Schichtorientierung.
Altemativ zu den T1-gewichteten SpinechoMessungen nach Gd i. v. kano auch em einziger 3D-Datensatz
(FLASH 40 TR 40 TE 5 oder Turbo-FLASH) durchgefUhrt
werden.
Lymphome des Nasopharynx (in der Regel
Stelle bzw. additiv zur Computertomographie eingesetzt. Wenn-
Non-Flodgkin-Lymphome) weisen im T2-gewichteten Mode cine relativ hohe Signalintensitat, im T1-gewichteten Mode eine
relativ geringe Signalintensitat auf Die Binnensignalverteilung
ist in der Regel (bei nicht therapierten Non-Hodgkin-Lymphomen) homogen. Nach Gd-i. v.-Injektion kommt es xii einem nur
gleich die CT die Knochenkompakta besser auflöst als die
geringgradigen bis intermedibren Signalintensitdtsenhance-
MRT, so läI3t sich die Tumorausdehnung nach intrazerebral bzw.
ment. Diese Tumoren lassen sich MR-tomographisch aiii besten
wie folgt untersuchen:
Bei Malignomen im Bereich des äuBeren Gehdrgangs und des Mittelohrs wird nicht selten die MRT an
nach kaudal in den Parapharyngealraum mit Beteiligung der
entsprechenden Weichteilstrukturen mit der MRT zurn einen
aufgrund des hdheren Weichteilkontrastes, zum anderen aufgrund der zusätzlich sagittalen Schichtorientierung und der
frontalen Schichtorientierung (exakte frontale Schichtung ohne
Umlagerung moglich). sowie nach Durchfiihrung eines 3D-Da-
1. T;-gewichtete frontale Schichtfuhrung
2. T2-gewichtete axiale Schichtfiihrung
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ten Mode stellen sich diese Läsionen inhomogen dar mit punktfOrmigen Arealen sehr hoher und sehr geringer SignalintensitGt
(Flullphanomene, Verkalkungen). Unter Verwendung von re-dephasierenden MR-Angiographien (3D-FISP 20 TR 40/TE 18)
lassen sich auch intratumorale GefáJ3e im Nativscan nachweisen
(Abb. 2). Eine verbesserte MR-tomographische Darstellung der
den Tumor speisenden Arterien und den Tumor drainierenden
Venen ist unter Anwendung von 3D-Phasen-MRA-Sequenzen
zu erwarten.
R. Lan gnickel, 1? Held
Laryngo-Rhino-Otol. 71 (1992)
Die häufigste gutartige Neoplasie des Nasopharynx ist das juvenile Nasenrachenfibrom. Dieser Tumor wdchst
infiltrierend, wobei nicht selten auch die Nasenhaupthohle, Nebenhöhlen sowie der Parapharyngealraum infiltriert sind. Diese
Läsion stelit sich von geringer Signalintensität im T1 -gewichtcten
Mode und von, in der Regel, sehr hoher Signalintensität im T2gewichteten Mode mit punktfOrmigen Strukturen geringer Signalintensitdt (Flullphanomene / fluBbedingte Signalausldschung) dar. Nach Gd-i. v.-Injektion kommt es zu einer sehr starken Signalintensitätszunahme dieser Läsion. Als beste Untersuchungsstrategie hat sich folgendes Vorgehen herausgesteilt:
I. Frontale T1-gewichtete Sequenz
2. axiale T2-gewichtete Scquenz
3. 2D-Gradientenecho-Sequenz FLASH 40, anschlieBend Gd-i.
v.-Injektion, Wiederholung von 2D-GE FLASH 40. Als 2.
Ebene nach Gd-i.v.-Injektion 2D-Spinecho koronar; ggf. ist
dieses Protokoll noch mit einer T1-gewichteten Spinecho-Sequenz in sagittaler Orientierung zu ergänzen.
Nase und Nebenhohlen
Die hdufigsten von uns untersuchten Plattenepithelkarzinome, Adenokarzinome und auch anaplasti schen
Karzinome der Nasennebenhöhlen und der inneren Nase weisen
eine etwas hohere Signalintensität als Muskulatur im T1 -gewichteten Mode und eine deutlich hdhere Signalintensitat im
T2-gewichteten Mode auf Jnsbesondere Plattenepithelkarzinome groBerer Ausdehnung haben ausgedehnte Areale hoher Signalgebung im T2-gewichteten Mode, die Nekrosen entspre-
Abb. 3 Asthesioneuroblastom der Nase
und der Nebenhdhlen mit Infiltration des
Nasoph arynx.
a MEL SE 2 500/90, nativ, axial.
Der Tumor (Pfeil) weist im T2-gewichteten
Mode eine im Vergleich zu subkutanem Fettgewebe etwas hdhere Signalintensitat auf.
Die Binnensignalverteilung ist inhomogen.
Man beachte zum Vergleich die durch eine
EntzUndung verursachten Signalveranderungen im linken Sinus maxillaris.
b MET, SE 700/17,
Gd-DTPA, axial
chen. Die Binnenstruktur dieser Tumoren loOt sich inshesondere
nach Gd-i. v. -Inj ektion gut analysieren. Asthesioneuroblastome
(Ebene wie bel a).
Deutliche, aber inhomogene Kontrastmittelanreicherung des
Tumorgewebes
(Efeil). Die entzOndlich veranderte, ver-
weisen ebenfalls eine relativ hohe SignalintensitOt im T2-gewichteten Mode auf (Abb. 3 a) und stellen sich im Kontrastscan
sehr signalinhomogen (Abb. 3 h) dan
Wenngleich die Computertomographie die
dickte Mukosa im in-
Knochensepten und Nebenhdhlenwände direkt und damit besser als die MRT darstellen kann (5,7,29), 50 ist die Mucosa mit
der MR-Tomographie besser zu erfassen. Da die meisten Nasennebenhdhlenmalignome primär im Bereich der Schleimhaut
beginnen, ist die MR-Tomographie hier der CT Uberlegen (19).
Zudem kdnnen auch knocherne Destruktionen MR-tomogra-
ken Sinus maxillaris
reichert starker an
als der Tumor, das
Exsudat ist von
geringer SI.
phisch erkannt werden. Aul3erdem gelingt es aufT2-gewichteten
Aufnahmen in den meisten Fallen, zwischen Tumorgewebe in-
termediarer his relativ hoher SignalintensitOt und entzllndlichem Exsudat sehr hoher Signalintensitãt sicher zu differenzieren. Es ergibt sich daraus folgende Untersuchungsstrategie fiSr
Malignome der inneren Nase und der Nebenhöhle:
Parapharyngealraurn
Schwannome weisen eine hohe Signalintensi-
tatszunahme nach Gd-i. v.-Injektion auf Im Gegensatz zu
1. Spinecho-Sequenz mit Ti-Wichtung vor und nach Gd-i.v.2. T2-gewichtete Spinecho-Sequenzen
Schwannomen stelit sich das Zentrum von Neurofibromen in
der Regel etwas signalarmer als die Peripherie dar. Für diese
Läsionen ergibt sich folgende Untersuchungsstrategie:
Bei ausgedehnten Tumoren mit Beziehung zur
Schadelbasis empfiehlt sich nach Gd-i.v.-Injektion em 3D-GEFLASH 40 mit einer Echozeit von 5 ms bzw. em 3D-TurboFLASH. Die erforderliche Schichtorientierung ist nach den jeweiligen anatomischen Gegebenheiten zu wahlen.
1. T2-gewichtete Spinecho-Sequenz axial
2. Ti-gewichtete Spinecho-Sequenz axial
3. Gd-i. v.-Injektion und T1-gewichtete Spinecho-Sequenz axial.
Anschliel3end T1 -gewichtete Spinecho-Sequenz meist koronar, ggf sagittal.
Tnjektion
Paragangliome des Parapharyngealraums weisen entsprechende Signalintensitatsveranderungen wie die des
Glomus jugulare und Glomus tympanicum auf Es ergibt sich
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288
Wertigkeit der MRT in der Diagnostik von Turnoren
zur Untersuchung von Glomus caroticum-Tumoren folgende
MR-Strategie:
1. 2D-Gradientenecho-FLASH 40 koronar und parasagittal
2. Turbo-FLASH-Anflutungsstudie koronar
3. 2D-GE-FLASH 40 nach Gd-i.v.-Injektion in frontaler und
parasagittaler Schichtorientierung.
Ggf. kann vor Gd-lnjektion eine 2D-SpinechoSequenz in axialer Schichtfuhrung und/oder eine MR-Angiographie (3D-FISP 20, TR 40 TE 18 rephasiert-dephasiert, Subtraktion) durchgefiihrt werden. Doch ist in den meisten Fallen
die inliomogene typische Tumortextur bereits auf den 2D-GESequenzen sicher zu erkennen.
Laryngo-Rhino-Otol. 71 (1992) 289
Lyrnphknotenstaging, Lymphome,
Speicheldrüsentuinoren
Speicheldrllsentumoren der kleinen Speichel-
drüsen der Fossa infratemporalis stellen sich in der Regel
signalintensiv im T2-gewichteten Mode dar.
Vergröl3erte, von einem Non-Hodgkin-Lymphorn befallene Lymphknoten weisen in der Regel eine intermediäre bis relativ hohe Signalintensitat im T2-gewichteten Mode
bei homogener Binnensignalverteilung (untherapierte Fälle)
auf. Dem gegenüber können innerhaib von Metaslasen eines
Plattenepithelkarzinoms Areale sehr hoher Signalintensität im
T2-gewichteten Mode, die Nekrosebezirken entsprechen, zu Sehen sein.
Chondrosarkome (Abb. 4).
Abb.4 Chondrosarkom des Parapharyngealraumes (rechte
Fossa infratemporaus) mit Destruktion
der Schädelbasis.
Das diagnostische MR-Protokoll für Lymphome und Speicheldrüsentumoren des Parapharyngealraumes beinhaltet koronare T1 -gewichtete Spinecho-Sequenzen und axiale T2-gewichtete Spinecho-Sequenzen. Em diagnostischer
Mehrgewinn ist durch Anwendung von Gd-i. v.-Injektion in aller
Regel nicht zu erwarten. Lediglich bei sehr ausgedehnten malignen SpeicheidrOsentumoren mit Destruktion der Schädelbasis ist em 3D-GE-FLASH 40 TR 40 TE 5 nach Gd-i. v.-Injektion
zur Definition der Tumorausdehnung und insbesondere der Be-
a MR1 SE 450/20,
urteilung der intrakraniellen Veranderungen sinnvoll. Zurn
nativ, koronar.
Der Tumor weist unregelmaBige Kontu-
Lymphknotenstaging empfiehlt sich folgendes Protokoll:
ren und eine inhomogene Signalverteilung auf. Kleine Bezirke fehlender Si-
gnalgebung entsprechen Verkalkungen.
Der rechte M. pterygoideus lateralis ist
nicht mehr frei abzugrenzen.
b MRT, SE 450/20,
GD-DTPA, koronar
(Ebene wie bei a).
Der rechte M. pterygoideus lateralis ist
rn Kontrastscan
noch partiell abgrenzbar. Die Schädelbasis ist destruiert, die Leptomeningen sind verdickt; eine Infiltration des re.
Lobus temporalis
liegt nicht vor.
1. Koronare Tj-gewichtete Spinecho-Sequenzen
2. axiale T2-gewichtete Spinecho-Sequenzen ggf.
3. axiale T1-gewichtete Spinecho-Sequenzen
4. Gd-i.v.-Injektion und axiale oder koronare Tj-gewichtete
Spinecho-Sequenzen.
Als sehr sensitiv haben sich stark T1-gewichtete IR-Sequenzen mit kurzer Inversionszeit (sogen. STIR-Sequenzen) herausgesteilt und können deshaib an Stelie von T1 gewichteten SE-Sequenzen eingesetzt werden (4,8, 15,28).
Vergleich c/er Sensitivität der Coniputertornographic und MR-Tomographie (und für den Fall von Paragangliomen der digitalen Subtraktionsangiographie):
Zum Nachweis von Malignomen der Schiafenbeinregion war die MRT der CT in etwa gieichwertig (Tab. 6).
Der Nachweis von Glomustumoren war mit der MRT noch vor
Anwendung von speziellen GE-Sequenzen, Anflutungsstudien
und MR-Angiographien bereits etwas besser als mit der CT.
Eine deutliche Uberlegenheit der MRT gegenuber der CT zeigt
sich bei der Diagnostik von Schwanriomen, selbst mit konventioneller MR-Spinechotechnik (Tab. 6). Die MRT ist der CT
auch beim Nachweis von Malignomen des Nasopharynx Uberlegen (Tab. 7). Auch Malignorne der Nase und der Nebenhöhlen
lassen sich mit der MRT mit einer etwas höheren Sensitivität als
der CT nachweisen (Tab. 8). Allerdings waren immerhin 5 MRUntersuchungen und lediglich 2 CT-Untersuchungen aufgrund
untersuchungstechnischer Ursachen nicht auswertbar. Was die
richtige Zuordnung in T-Kategorien anbelangt, waren beide Untersuchungen etwa gleichwertig.
Die MRT ist der CT zum Nachweis und zur
Bestimmung der Artdiagnose von Neoplasien im oheren ParaZudem waren alle MR-Untersupharyngealraum
chungen dieses Methodenvergleichs techriisch ausweribar. Auf-
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Relativ seltene Turnoren dieser Region sind
290 Laiyngo-Rhino-Otol. 7] (1992)
R. Langnickel, P Held
Tab. 6 Sensutivitat CT/MRT/DSA.
Tab. 9 Sensitivität CT/MRT.
Sch/afenbein
Parapharyngeafraum
— Paragangliome n = 7
1. Malignome n = 19
richtig (+)
CT
MRT
nicht (to chn.) auswertbar
falsch (—)
17
18
1
1
1
0
— Schwannome n = 3
— SpeiCheidrUsentumoren n = 17
CT
MRT
DSA
26
27
27
Artdiagnose
(als Raum-
techn. nicht
auswertbar
forderung
erkannt)
2. Glomus-Tumoren n = 27
richtig (+)
fakch (—)
richtig (+)
falsch (—)
Artdiagn. techn. nicht auswertbar
26
25*
27
1
0
CT
MRT
21
3
26
1
16
24
3
0
0
0
0
3. Schwannome n = 26
richtig (+)
CT
MRT
20
26
fakch (—)
Artdiagn. techn. riicht auswertbar
19
24
6*
0
0
0
* Fisch A (CT nicht als Luftmeatozisterriographie)
Tab. 7 Sensitivität CT/MRT
fVasopharynx (Ma//gnome) n = 52
richtig (+)
faisch (—)
techn. nicht
auswertbar
CT
45
7
0
MRT
51
0
1
richtige I- Kat.
Zuordnung
40
49
Im folgenden sollen die Indikationen der MRTornographie bei Turnorerkrankungen der Schläfenbeinregion,
des Nasopharynx, der Nase, der Nebenhöhlen und der oberen
Anteile des Parapharyngealraumes diskutiert werden. Die Wertigkeit der MRT im Falle der Tumornachsorge — der Differenzierung von Rezidivturnoren, entzündlichem Gewebe, Granulationsgewebe und Narbengewebe — hängt im wesentlichen von 2
Parametern ab: der Darstellung von ossären Veranderungen und
des Grades der Differenzierung von Weichteilgewebe. Em weiterer Faktor thr die Bewertung ist femer, wie
em
diagnostisches Verfahren die Befunde zu dokumentieren vermag. So ist seit längerern bekannt, daB etwa vor komplizierten
neurochimrgischen Eingriffen eine Darstellung des OP-Gebietes in 3 Ebenen zur Operationspianung der
Dokumen-
tation des Befundes in transversaler Schichtorientierung der
Vorzug gegeben wird. Dies gilt in entsprechender Weise auch
fur den Strahlentherapeuten zur Festlegung des Strahienfeldes.
Die Computertomographie ist — wie oben erin der Lage, kompakten Knochen und somit auch Lasionen kornpakten Knochens besser als die MR-Tomographie
darzustellen. Die MR-Tomographie ihrerseits ist hinsichtlich
wähnt —
Tab. 8 Seraitivitat CT/MRT.
Nase, Nebenhoh/en (Ma//gnome) n = 114
rchtig (+)
CT
MRT
97
103
falsch (—)
Veränderungen des Knochenmarks sensitiver als die CT. Zudem
teChn, nicht
auswertbar
15
2
6
5
richtige T-Kat.
Zuordnung
95
94
können gröl3ere ossäre Erosionen sowie ossäre Destruktionen
auch mit der MRT sicher nachgewiesen werden.
Die MRT kann mit nativen und KM-gestutzten
Aufnahmen besser als die CT einzelne Weichteilstrukturen differenzieren (1,3). Als deutlicher Vorteil der MRT hat sich auch
die Möglichkeit herausgestelit, neben axialen Schichten ohne
Umlagerung des Patienten exakt koronare Schichten und auBerdern noch sagittale Schichten anzufertigen. Zudem ist es unter
grund von ZahnfLillungsmaterial waren einzelne Abschnitte des
Anwendung spezieller MR-Techniken möglich, Partialvolu-
Parapharyngealraums computertornographisch nicht ausreichend einsehbar. Daraus resultiert die mit 3 Untersuchungen
von z.B. nur 0,8mm (3D-GE-Sequenz) weitgehend auszu-
relativ hohe Zahi technisch nicht auswertbarer CT-Untersuchungen. Bei dem einen Fall mit falsch negativem Befund der MRT
handelt es sich urn em Rezidiv eines SpeicheldrOsentumors, das
sich irn T1-gewichteten Mode zwar von intermediärer Signalin-
tensität darstelite, im T2-gewichteten Mode jedoch eine sehr
geringe Signalintensitat aufwies. Deshaib wurde dieser Befund
als Vernarbung gewertet, stellte sich jedoch als Rezidivtumor
heraus. Die Verwendung von GE-Sequenzen, das Durchfiihren
von KM-Anflutungsstudien sowie die Möglichkeit der MR-Angiographie fithrt zu einer Verbesserung der Artdiagnose von
Paragangliomen (Tab. 9).
meneffekte durch Aufnahrne von Bildern mit einer Schichtdicke
schlieBen. FluJ3sensitive 2D-GE- und 3D-GE-Sequenzen erlau-
ben es zudern, Blutfiufi im Vergleich zu stationärem Gewebe
sehr signalintensiv darzustellen and auf diese Weise sogenannte
MR-Angiogramme anzufertigen. Mit konventionellen SE-Sequenzen kann bereits ohne Gabe von KJ\4 sicher zwischen
Lymphknoten und GefáBen unterschieden werden.
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Diskussion
* vor EinfUhrung von GE, MRA, Anflutung
Werligkeit der MRT in der Diagnostik von Tumoren
1. für die Tumornachsorge aller hier behandelten anatomischen
Regionen:
Die Differenzierungsmoglichkeit von Tumorgewebe, entzlindlichem Gewebe, Granulationsgewebe und Narbe gelingt
mit der MRT besser als mit der Computertomographie. Die
aussagekraftigsten MR-Sequenzen sind T2-gewichtete Aufnahmen und T1-gewichtete KJvI-gestfltzte Sequenzen.
4. Primärtumordiagnostik der inneren Nase und der Nebenhöhlen:
Zwar können Knochensepten mit der CT besser als mit der
MRT dargesteilt werden; die meisten Malignome der Nasennebenhöhlen und der Nase gehen jedoch von der Schleimhaut aus, die MR-tomographisch im Nativscan, aber besonders deutlich im Kontrastscan darzustellen ist. Zudem kann
mit der MRT wesentbich besser als mit der CT zwischen
neoplastischen and entzündlichen Veränderungen unterschieden werden (19). Auch ist die Ausdehnung in den Retromaxillärraum mit der MRT besser als mit der CT zu dokumentieren. Die kranio-kaudale Ausdehnung dieser Tumoren gelingt in frontaler and insbesondere auch sagittaler Schichtfdhrung besser abs mit rein transversalen oder para /korona-
2. Primärdiagnostik der Schläfenbeinregion:
Ailgemein wird zur Untersuchung des Mittelohrs und Labyrinthes die CT der MRT vorgezogen, umgekehrt, die MRT
der CT zur Untersuchung des inneren Gehorgangs und der
Kleinhirnbruckenwinkelregion (24). Dabei ist jedoch zu differenzieren: Handelt es sich urn ausgedehnte ossär destruie-
ren Schichten der CT. Auch kann die Binnenstruktur der
Tumoren mit T2-gewichteten SE- Sequenzen und I -gewichteten IQvI-gestützten SE-Sequenzen hinsichtJich des Vaskula-
rende Malignome der Schläfenbeinregion, und gilt es die
Frage einer intrazerebralen Beteiligung bzw. einer Ausdehnung nach kaudal in den Parapharyngealraum zu klären, so
ist die MRT der CT aufgrund der multiplanaren Darstellungsmöglichkeit uberlegen. Zur Diagnostik von Paragangliomen ist folgendes anzumerken: Nach Einführung der
MR-Angiographie können auch die Tumorgeffil3e der Paragangliome im Nativscan signalintensiv dargesteilt werden.
Leider gelingt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, die den
Tumor speisenden Arterien and den Tumor drainierenden Ve-
nen exakt genug mit diesem Verfahren aufzuzeigen. Eine
Verbesserung ist jedoch durch die Entwicklung der 3D-Phasenkontrast-MR-Angiographie zu erwarten, bei der die Datenakquisition in allen 3 Raumrichtungen erfolgt. Bei Gbmustumoren des Typs C halt Valavanis (24) derzeit die CT
der MRT für Uberlegen, da die CT in der Lage ist, Arrosionen
am Canalis caroticus zu erfassen. Bei Glomustumoren des
Typs D ist die MRT der CT vorzuziehen, da mit der MRT
zwischen einer intrakraniellen extra- und intraduralen Ausdehnung zu unterscheiden 1st (24). Nach unserer Erfahrung
eignen sich hierfiir am besten 3D-GE-Sequenzen, die eine
besonders hohe geometrische Auflosung (Schichtdicke von
risationsgrades, der Nekroseareale, entzUndlichen Gewebes
und einer Fibrosierung besser differenziert werden als mit
der CT. Die Frage der intrakraniellen Ausdehnung von Nasennebenhöhlenmalignomen, der Nachweis von Odem oder
zerebro-basaler Tumorinfiltration läl3t sich mit der MRT sicherer und wesentlich leichter flihren als mit der CT.
5. Tumordiagnostik des Parapharyngealraumes:
Aufgrund des höheren Weichteilkontrastes, der mit der MRT
zu erzieben ist, ist die MRT der CT zum Nachweis und zur
Definition der Turnorausdehnung von primären and sekundären parapharyngealen Neoplasien uberlegen. Der Nachweis
von Paragangliomen des Glomus caroticum gelingt am besten mit den fluf3sensitiven GE-Sequenzen. Dennoch halten
wir die MR-Assgiographie derzeit noch nicht für geeignet,
die präoperative digitale Subtraktionsangiographie zu ersetzen. Dies wird wohi mit der derzeit noch in Erprobung be-
findlichen 3D-Phasenkontrast-MR-Angiographie möglich
scm.
Somit ergibt sich zusammenfassend für die MR-Tomographie em breites Indikationsspektrum in der Tumordiagnostik
der Schläfenbeinregion, des Nasopharynx, der Nase, der Ne-
0,8 mm) haben.
Auch eignet sich die MRT besser als die CT zur Nachsorge
von Paragangliomen nach Strahientherapie: In der Regel ist
auch noch lange Zeit nach Ende der Strahlentherapie Weichteilgewebe im ehemaligen ,,Tumorbett" nachzuweisen. FluBsensitive MR-Sequenzen erlauben hier eine Differenzierung
zwischen Tumorgefãfien und lediglich Granulationsgewebe
bzw. Narbengewebe. Somit kann in diesen Fallen bei Nachweis von Weichteilgewebe im ehemaligen Tumorareal auch
ohne Anwendung einer invasiven Methode (intraarterielle selektive DSA) das Ansprechen auf die Strahientherapie beurteilt werden.
benhöhlen und des Parapharyngealraumes. Die diagnostische
Aussagekraft der MR-Tomographie konnte dutch Einsatz
spezieller Mel3techniken, wie 3D-GE-Se quenzen, MR-Angio-
graphien und dynaniische XM- Untersuchungen (2D-GE-Sequenzen und 2D-Turbo-FLASH), deutlich verbessert werden.
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3. Primartumordiagnostik des Nasopharynx:
Die Diagnostik von Tumoren des Nasopharynx ist heute eine
Domdne der MR-Tomographie. Mit diesem Verfahren kann
auch eine weitere submuköse Ausdehnung, eine Beteiligung
des Parapharyngealraurns, eine Destruktion der Schädelbasis, die Ausdehnung in das Nasennebenhöhlensystem und die
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