Blickpunkt 11/2011 - DIE LINKE. Anhalt

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Programme linker Parteien
Von Klaus Fettig
Die Geschichte der internationalen linken Bewegung und Parteien bestätigt die Notwendigkeit von
Parteiprogrammen
entsprechend der konkreten
politischen, ökonomischen,
geistig-kulturellen gesellschaftlichen Verhältnisse.
Diese hatten strategische
inhaltliche Zielstellungen
und Orientierungen für die
perspektivische Umgestaltung einer Gesellschaft und
strategisch-taktische Aufgaben für einen bestimmten
Zeitraum.
Zum Verständnis der Hinweis auf einige Programme
der deutschen Linken - das Programm - der
Eisenacher (1867), von Gotha und die Kritik von Karl
Marx (1875), der Sozialdemokratischen Partei (1893),
der KPD von 1918/1919, der Aufruf der KPD und
SPD vom Juni 1945, vom Vereinigungsparteitag SPD
und KPD zur SED vom April 1946, der SED von 1976
und die Programme der PDS in den neunziger
Jahren des 20. Jahrhunderts.
Seit fast 2 Jahren wird über ein neues Programm für
die Partei DIE LINKE. diskutiert und gestritten. Die
neue historische Situation nach der Niederlage des
realen Sozialismus und dem Zusammenschluss beider deutscher Staaten unter den politischen und ökonomischen Bedingungen des Kapitalismus erforderte
Veränderungen im strategisch-taktischen Kampf einer
linken Partei. Auch die Vereinigung von linken Kräften
in ganz Deutschland erforderte ein neues Parteiprogramm. Sein Inhalt muss die Mitglieder und die
Menschen ansprechen, sie müssen die Ziele und
Aufgaben verstehen, sonst bleiben die Buchstaben nur
graue Theorie und wir können sie nicht für die
Veränderungen in dieser Gesellschaft gewinnen.
Für mich gilt heute nach wie vor der Grundsatz - ein
neues Programm ist wie eine aufgepflanzte Fahne,
daran - am Parteiprogramm - erkennt man die Partei.
Das ist ein inhaltlicher Gedanke aus einem Brief von
Friedrich Engels an August Bebel vom März 1875.
Nun zum Schluss eine für mich entscheidende
Erkenntnis - das „Manifest der Kommunistischen
Partei“ von 1848 ist das Grundsatzprogramm der
Internationalen Arbeiterbewegung. Seine Bedeutung
geht über einen bestimmten geschichtlichen Zeitraum
hinaus. Erst wenn die historische Mission durch die
Internationale Arbeiterbewegung und ihrer linken
Parteien erfüllt ist, erst dann stellt sich die Frage nach
einem neuen politischen Manifest.
Historische und aktuelle Erfahrungen im Kampf um die Einheit der linken Kräfte
Von Günther Lidke
Zu diesem Thema fand
am 24. Sep. 2011 in
Rostock eine Veranstaltung des „RotFuchs“Fördervereins e. V. statt.
Lutz Vierig, Günther Lidke
und Klaus Fettig von der
Partei DIE LINKE. OV
Bitterfeld-Wolfen-Umland
nahmen daran teil.
Mit dem Dokumentarfilm
„Einheit SPD – KPD, die Vereinigung zur SED“
wurde das Treffen von Kurt Maetzig eröffnet. Der
Film bewies, dass es keine Zwangsvereinigung
war, entgegen der Behauptungen des politischen
Gegners.
Den Vortrag hielt Prof. Dr. Götz Dieckmann, stellv.
Vorsitzender des Fördervereins. Seine Rede
beinhaltete:
• Politik der Linkspartei ist zu unterstützen, wenn es um
den Kampf für Frieden, gegen Krieg, für soziale
Gerechtigkeit und eindeutigen Antifaschismus geht.
• Andere Politikansätze muss man ablehnen, wenn diese den politischen Gegner beruhigen sollen bzw. wenn
sich Einige beim politischen Gegner andienen wollen.
Der Entwurf des Parteiprogramms der LINKEN
wurde insgesamt scharf kritisiert.
Wir, die Teilnehmer der Partei DIE LINKE konnten
mit einigen Ausführungen in der Rede nicht
mitgehen.
Unabhängig davon, ist der Förderverein ein starker
linker Faktor. Die Zeitschrift “RotFuchs“, Tribüne für
Kommunisten und Sozialisten in Deutschland, erscheint monatsweise - nun schon im 14. Jahrgang.
Der „RotFuchs“ erreicht derzeit rund 30.000 Leser in
der BRD und 38 anderen Ländern.
Wer nicht zum Sektierertum gerechnet werden will,
sollte diesen Förderverein anerkennen und gemein• Krise des Kapitalismus geht weiter und setzt sich same Aktionen durchführen. Bildungsabende und
Gedenken zu wichtigen proletarischen Feiertagen
schneller fort.
• Mahnung A. Bebels und W. Liebknechts – den haben gezeigt, dass wir im Kreis Anhalt-Bitterfeld
Klassenkampf nicht zu unterschätzen.
und anderen Kreisen viele Mitkämpfer haben.
Blickpunkt
Informationsblatt des Ortsverbandes Bitterfeld – Wolfen - Umland
Preis
Spende
November 2011 (Ausgabe: 03/2011)
Rede zur aktuellen Situation (Vorstand des OV Bitterfeld-Wolfen-Umland)
Von Renate Kühl (auf der Mitgliedervollversammlung des OV Bitterfeld-Wolfen-Umland am 01.10.2011)
Renate Kühl beim 1. Mai
Dagmar hat es am 20.
März in den 6. Landtag
von Sachsen-Anhalt geschafft, Udo leider nicht
(Dagmar über den Listenplatz 17, Udo stand
an 36. Stelle).
Der Wahlkampf fand
unter teilweise schwierigen
Witterungsbedingungen (wegen der
Jahreszeit) statt, hat
aber trotzdem den meisten von uns Spaß gemacht.
Und alle Beteiligten haben eine Menge an Erfahrung
gewonnen, das kann uns keiner mehr nehmen. Ich
möchte an dieser Stelle nochmals allen
Genossinnen und Genossen, Sympathisantinnen
und Sympathisanten, Freundinnen und Freunden
ganz herzlich für den persönlichen Einsatz im
Wahlkampf danken.
Und obwohl die LINKE wiederum als zweitstärkste
Partei aus den Wahlen hervor ging (wie auch schon
2006), hat die CDU ihre Koalition mit der SPD im
Landtag fortgesetzt. Das war für uns sehr bitter,
hatten wir uns doch auf eine mögliche Regierungsbeteiligung vorbereitet, ja, wir hatten mit Wulf Gallert
sogar einen eigenen Kandidaten für den Posten des
Ministerpräsidenten.
Die Fraktion der LINKEN hat es im Landtag nicht
leicht, unsere Politikziele durchzusetzen. Andere
Parteien, nehmen uns zunehmend die Politikfelder
weg und haben damit offensichtlich auch Erfolg, als
Beispiel sei hier das Thema Mindestlohn genannt.
Ich kann an dieser Stelle Dagmar nur Mut zusprechen, in ihren Bemühungen um die soziale Gerechtigkeit im Land, insbesondere auf den Gebieten
Soziales und Gesundheit, nicht nachzulassen.
Auch wenn die mühevolle Arbeit gerade von den
Medien nicht so in den Vordergrund gestellt wird,
die Bürgerinnen und Bürger vor Ort merken ganz
genau, dass sich die LINKE um ihre Sorgen und
Nöte kümmert. Das beweisen die Sommertour im
Juli und die in der letzten Woche statt gefundene
Kommunaltour, wie sie Dagmar, zeitweise sogar
gemeinsam mit Jan Korte, durchgeführt hat.
Wir müssen uns hier noch stärker mit einbringen,
in dem wir die Stände um Dagmar und auch Jan
personell aufstocken. Wir haben auf jeden Fall
noch Reserven, diese sollten wir effizienter
nutzen.
Der Bundesvorstand hat einen überarbeiteten
Entwurf eines Parteiprogramms im Juli 2011
vorgelegt. Dieser überarbeitete Entwurf ist aus
vielen Hinweisen, Vorschlägen und Kritiken als
eine Art Kompromisslösung entstanden. Inzwischen ist dieser überarbeitete Programmentwurf
auch auf Papier gedruckt und liegt uns als
Leitantrag zum Erfurter Parteitag in der Zeit vom
21. bis 23. Okt. 2011 vor.
Ein Änderungsantrag liegt von Günter Herder vor,
sollte aber im Kreisverband Anhalt-Bitterfeld beraten und dann als Antrag des Kreisverbandes
gestellt werden.
Um eine breite Mitwirkung der Genossinnen und
Genossen zum vorliegenden überarbeiteten Programmentwurf zu erreichen, wurden Mitte September unter Leitung des Landesvorstandes 2
Basiskonferenzen durchgeführt, am 16. Sep. in
Halle und am 17. Sep. in Magdeburg. Einige von
uns nahmen diese Angebote wahr.
Auf diesen Basiskonferenzen wurde ausdrücklich
dafür geworben, dem Programm zuzustimmen.
Es wurden nochmals
Fortsetzung auf Seite 3
Kurzinformationen aus dem Kreis- und Ortsverband (KV + OV)
18. Aug. 2011
18:00 Uhr
BiWo, OT Bitterfeld
Dessauer Straße
Genossinnen und Genossen unserer Partei DIE LINKE (AG Cuba Si und andere Gruppen)
sowie des „RotFuchs“ Fördervereins e.V. legten Gebinde und Blumen am Ernst-ThälmannDenkmal nieder. Auf der Kundgebung am Denkmal erinnerte Klaus Fettig an den Widerstand gegen Faschismus und Krieg und alle gedachten der Ermordung von Ernst Thälmann
in Buchenwald.
1. Sep. 2011
BiWo, OT Wolfen,
am Kulturhaus
Am Weltfriedenstag um 11:00 Uhr nahmen Mitglieder der Partei zusammen mit Vertretern
anderer Organisationen und der Stadt am Gedenken für die Opfer von Krieg und Gewalt
teil. Auch Schüler waren dabei. Es wurden Blumen am Gedenkstein niedergelegt.
16./17. Sep. 2011
Halle / Magdeburg
An beiden Tagen fanden Regionalkonferenzen statt. Der Landesvorstand, Mitglieder der
Landtagsfraktion der LINKEN diskutierten gemeinsam mit Basisvertretern über den
Entwicklungsstand des neuen Parteiprogramms.
5. Okt. 2011
18:00 Uhr
BiWo, OT Wolfen,
am Kulturhaus
An der Diskussionsveranstaltung nahmen über 100 Personen teil. Prof. Dr. Wolfgang
Richter referierte über das Thema „Menschenrechte“. Er erläuterte die Bedeutung dieses
Themas für die nationale und internationale Politik. Die Einhaltung der Menschenrechte
kann von den fortschrittlichen Kräften nur gemeinsam erreicht werden.
11. Okt. 2011
17:00 Uhr
BiWo, OT Bitterfeld,
Rathaus (Ratssaal)
Halina Wawzyniak (MdB) diskutierte mit den Teilnehmern der Veranstaltung über den
Arbeitsstand hinsichtlich des neuen Parteiprogramms und über andere Themen. Alle
Genossinnen und Genossen aus unserem Orts- und Kreisverband wurden recht herzlich zu
der Diskussion eingeladen.
12. Dez. 2011
15:00 Uhr
BiWo, OT Wolfen,
am Kulturhaus
Die Basisgruppe Wolfen führt gemeinsam mit anderen Basisgruppen der Region und dem
OV Bitterfeld-Wolfen-Umland eine zentrale Jahresabschlussveranstaltung durch. Am
Anfang der Zusammenkunft wird Bilanz gezogen und dann werden die zukünftigen
Aufgaben behandelt. Im Anschluss daran werden weitere Probleme besprochen.
15. Dez. 2011
17:00 Uhr
BiWo, OT Wolfen,
am Kulturhaus
Auf dieser Diskussionsveranstaltung spricht Klaus Ernst, Vorsitzender der Partei DIE LINKE
über das neue Parteiprogramm sowie über Aufgaben und Ziele der Partei. Zu den Zielen
gehört z. B. „10 € Mindestlohn, Abschaffung von Hartz IV, gerechte Entlohnung, soziale
Renten- und Gesundheitspolitik“. Anschließend erfolgt eine offene Diskussion.
Baumann, Ulrich
Bitterfeld-Wolfen, OT Bitterfeld
geb. 14.11.1921
90 Jahre
Fettig, Klaus
Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen
geb. 07.10.1941
70 Jahre
Herrmann, Werner
Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen
geb. 01.11.1941
70 Jahre
Triebel, Christine
Bitterfeld-Wolfen, OT Bitterfeld
geb. 12.11.1946
65 Jahre
Baumgarten, Michael
Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen
geb. 14.11.1951
60 Jahre
Fischer, Hannelore
Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen
geb. 26.09.1951
60 Jahre
Praczyk, Wolfgang
Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen
geb. 22.11.1951
60 Jahre
Impressum:
Herausgeber:
V.i.S.d.P.:
Ortsverband Bitterfeld-Wolfen-Umland
Kreisvorstand DIE LINKE. Anhalt-Bitterfeld
PF 1120,
06351 Köthen / Anhalt,
Tel. : 01 51 / 55 03 97 77
Erinnerungen an Bulgarien
Von Wolfgang Jähring
Gerne erinnere ich mich noch heute an meinen ersten Urlaub am Schwarzen Meer im Jahre 1967.
Meine Freunde und ich diskutierten bei einem
Kneipenbummel die Möglichkeit einer Bulgarienreise. Gewiss, eine solche Reise war nicht gerade
billig für uns Jungfacharbeiter. Aber nachdem wir
reichlich dem Bier zugesprochen hatten, war der
Preis Nebensache und wir wurden uns einig, die ca.
1.200,- DDR-Mark zu ersparen.
Im Juli 1967 war es dann soweit und wir flogen mit
einer IL 14 der Interflug nach Burgas. Von dort aus
ging es mit dem Bus weiter nach Slantcew Brjag
(Sonnenstrand) in Nessebar. Uns empfing dort
strahlender Sonnenschein und das Schwarze Meer
mit Wellengang. Der weiße Strand lud uns förmlich
zum Baden ein. Natürlich machten wir reichlich
Gebrauch davon. Es war einfach herrlich, bei
Wassertemperaturen von ca. 25 °C in diesem klaren
Wasser zu baden.
Slantcew Brjag liegt ca. 5 km von der Halbinsel
Nessebar entfernt und ist gut mit dem Bus bzw.
Schiff erreichbar. Der Ort liegt auf einer Insel und ist
durch einen etwa 400 m langen Damm mit dem
Festland verbunden. Nessebar gilt als eine der
ältesten Siedlungen Europas. Auf Schritt und Tritt
findet man Zeugnisse mittelalterlicher Baukunst.
Damals war der Ort noch ein verträumtes Fischerdorf und für den Tourismus kaum erschlossen. Bei
Exkursionen nach Varna, Kap Elenite und die
nähere Umgebung lernten wir die Sitten und
Gebräuche der Bulgaren kennen.
Gedicht von Jürgen Riedel
Seite 2
IV und für 10 €
Blickpunkt November 2011
Varna gilt zu Recht als Perle des Schwarzen
Meeres und liegt auf dem gleichen Breitengrad
wie Monaco, Cannes oder Nizza. In Varna findet
man zahlreiche Hotels, Gaststätten, Cafes und
Bistros. Das Zentrum der Stadt ist ein großer Park
mit vielen Sehenswürdigkeiten. Von hier aus sind
die Ferienorte Albena und Goldener Strand mit
ihren herrlichen Stränden sowie Balcik und
Russalka schnell zu erreichen.
Bulgarien ist einfach wunderbar und immer
eine Reise wert!
Eindrücke von der Schwarzmeerküste (Bulgarien)
Mobbingland Bundesrepublik
gegen HARTZ
Mich faszinierte schon immer die Freundlichkeit
und Offenheit der Menschen dort.
Wir verbrachten 14 wunderschöne Tage an
diesem herrlichen Ort und zurückgekommen in die
DDR, schwärmten wir in den höchsten Tönen von
dieser Reise. Diese Eindrücke übertrugen sich
sicherlich auch auf meine Familie, so dass wir mit
unserem Sohn 1993 erneut nach Nessebar
reisten. Wir unternahmen dabei zahlreiche Exkursionen - z.B. nach Sozopol und nach Burgas und
knüpften dabei viele Kontakte. Meiner Familie
gefiel Bulgarien dabei so gut, dass wir diese Reise
dorthin wiederholten.
Als dann unsere Tochter für 3 Jahre nach Varna
übersiedelte, richteten wir unsere Urlaubsplanung
entsprechend ein und suchten uns ein Hotel in
ihrer Nähe. Wir fanden ein Quartier in Sveti
Konstantin, einer Art Vorort von Varna. Durch sie
lernte ich Varna erst richtig kennen.
Bundesdeutsches Mobbing von oben:
Krater statt Demokratie
Auf Arbeit in der DDR
Fotos von Wolfgang Jähring
Durch-dick-und-dünn-Gehen statt Diktatur
des Mobbingssadismus verfettet
Sein neuer Lyrikband „Für mehr Demokratie“ erschien
im Verlag Wiljo Heinen,
ISBN 978 – 3 – 939828 - 64 – 8
Blickpunkt November 2011
Seite 7
Besuchsfahrt in den Deutschen Bundestag
Fortsetzung von Seite 1 „Rede zur aktuellen … “
Von Barbara Werner
einige „Knackpunkte“ erläutert und Ausführungen,
insbesondere zu den Änderungen gegenüber dem
1. Entwurf, gemacht.
Der überarbeitete Programmentwurf war dann
auch ein Thema am 23. – 24. Sep. 2011 auf der 2.
Tagung des 3. Landesparteitages des Landesverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburg (es wurde auch ein neuer LV gewählt).
Es wurde ein Leitantrag beschlossen, der die
Debatte im Landesverband Sachsen-Anhalt bündelt und einige wichtige Prämissen benennt.
Am 11. Okt. wird die Stellvertretende Bundesvorsitzende der LINKEN, Genossin Halina
Wawzyniak, in Bitterfeld im Rathaus ab 17:00 Uhr
zu Gast bei uns sein. Hier ist für uns vor Ort noch
einmal die letzte Gelegenheit, über das Programm
zu diskutieren.
Auf dem Bundesparteitag in Erfurt Ende des
Monates wird nach erneuter Debatte dann ein
neues Grundsatzprogramm für die LINKE beschlossen. Anschließend wird bis Ende des Jahres
2011 ein Mitgliederentscheid über das neue Programm durchgeführt.
Mir brennt persönlich noch etwas auf dem Herzen,
• Hat DIE LINKE nicht mehr die richtigen Wahlthemen?
• Wie hat sich die Diskussion um Mauer, Brief an Fidel
Castro und Kommunismus-Debatte ausgewirkt?
Gruppe mit Mitgliedern des Arbeitslosenselbsthilfevereins
Ein Info-Gespräch im Ministerium für Arbeit und Soziales
gab keine befriedigende Antwort wie in Zukunft mehr
Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.
Ein Höhepunkt war natürlich der Besuch im Reichstagsgebäude und die Begehung der Kuppel.
Es gab ein Gespräch mit Jan Korte (MdB). Auch an ihn
wurden mehrere Fragen gestellt, wie:
Am 22. und 23. Sep. 2011 unternahmen 50 Bür- • Wie schafft er es in einem so großen Wahlkreis in Anhaltgerinnen und Bürger aus dem Wahlkreis von Jan
Bitterfeld und im Salzlandkreis so engen Kontakt zu seinen
Korte (MdB) in Berlin einen Besuch im Bundestag.
Wählern herzustellen?
Der vom Presseamt organisierte Ablauf war für • Wie reagiert DIE LINKE, wenn ihre Vorschläge meistens
uns ein großes Erlebnis. Es waren zwei sehr inforvon den anderen Fraktionen abgelehnt werden?
mative aufregende Tage in Berlin.
(Die Teilnehmer hatten im Plenarsaal die Rede einer
Abgeordneten der LINKEN zum BAFÖG und die ReakSo besuchten wir die Bundesgeschäftsstelle der
tionen der anderen Fraktionen erlebt.)
Partei DIE LINKE und erhielten interessante Informationen über die politische Arbeit der Partei. In Großartige Erlebnisse waren auch die Stadtrundfahrten
der Diskussion wurden Fragen gestellt, wie:
durch Berlin und eine Fahrt zur Kuppel des Fernsehturms.
• Wie beurteilt man die Wahlausgänge in Mecklen- Zum Abschluss bedankten sich alle Teilnehmer bei Jan
burg-Vorpommern und in Berlin?
Korte (MdB) recht herzlich für die Einladung.
Elli Schuberth – eine Sozialistin und Kommunistin
v. R. Kühl
was ich kurz erwähnen möchte. Wir haben es in
unserem Ortsverband (OV), so wie fast überall in
den Verbänden und Basisgruppen, mit einer
starken Überalterung zu tun. Junge Genossinnen
und Genossen finden kaum zu uns, und wenn,
dann bringen sich die wenigsten aktiv mit ein. Das
hat meistens auch begründete Ursachen und ich
möchte auch keinem zu nahe treten. Die Parteiarbeit wird nicht weniger und vor allem nicht
leichter. Immer mehr Arbeit verteilt sich auf weniger
Schultern. Deshalb noch einmal die Bitte und den
großen Appell:
Sprecht Genossinnen und Genossen persönlich an
und bittet sie um eine aktive Mitarbeit. Es ist wichtig, dass wir mehr Genossinnen und Genossen für
eine verantwortungsvolle Mitarbeit gewinnen
können.
Heute wählen wir die Delegierten und Ersatzdelegierten zur Kreisdelegiertenkonferenz (KDK)
am 29. Okt. 2011. Auf der KDK ist dann ein neuer
Kreisvorstand zu wählen, außerdem noch Delegierte für den übernächsten Bundesparteitag und
Mitglieder für den Landesausschuss. Aus unserem
OV Bitterfeld-Wolfen-Umland sind für die KDK - 8
Delegierte und 6 Ersatzdelegierte - zu wählen.
Von Günther Lidke
Elli Schuberth wurde am
25.09.1927 in einem kommunistischen Elternhaus geboren. Ihre Erfahrungen
während des Krieges und
ihre
Nachkriegserlebnisse
bestärkten ihre sozialistischen Vorstellungen hinsichtlich des Aufbaus einer
gerechten und friedlichen
Gesellschaft.
Folgerichtig
wurde sie im Juni 1946 – Mitglied der SED. Nach
1989 ging sie ihren Weg in den Parteien PDS und DIE
LINKE weiter.
Seit 1946 hat E. Schuberth sich voll für die sozialistische Entwicklung der DDR eingesetzt. Dazu hat
sie mehrere Studien an Fach- und Hochschulen
absolviert und war schließlich im größten Frauenbetrieb der DDR im VEB Filmfabrik Wolfen (Fotochemisches Kombinat) - Direktorin für Kader und
Bildung – bis zur Berentung.
Sie hat besonders in der Bildung an den Schulen
durch Patenschaften der Filmfabrik, z. B. in Steinfurth,
sich bleibende Verdienste erworben. Dabei kümmerte
sie sich auch um die Veteranenarbeit und wurde
folgerichtig Mitglied der Volkssolidarität (VS).
Seite 6
Als Rentnerin ging sie dann voll im Verein VS auf.
Gemeinsam mit den Mitgliedern von vier Gruppen in
Wolfen setzte sie sich dafür ein, dass sich die VS
nach 1989 wieder stabilisierte, so dass diese heute
der größte Wohlfahrtsverband im Osten Deutschlands
ist.
Sie war bis Mitte 2011 mehrere Jahre Mitglied im
Seniorenbeirat Wolfen. Im September 2010 wurde sie
deshalb von der Stadt Wolfen mit einer Ehrenurkunde
geehrt.
Ihre 2. große gesellschaftliche Arbeit führte sie in der
Arbeitsgemeinschaft (AG) „Cuba Si“ der Parteien
„PDS / Linkspartei / DIE LINKE“ aus. Da ihre Tochter
Marion zur Führung der AG gehörte, setzte sie alles
daran, um in Bitterfeld-Wolfen und Umgebung die
Solidarität mit Kuba zu entwickeln.
Ihre größte Leistung vollbrachte sie in der Gewährleistung der Parteiarbeit. Sie war führend, als es 1990
galt die verbliebenen Genossen in der Partei zu
sammeln. In jeder Veranstaltung der Partei diskutierte
sie beispielgebend über die Aufgaben der Partei.
Für ihre 65jährige Mitgliedschaft in der Partei wurde
sie vom Bundesparteivorstand mit einer Urkunde
geehrt.
Vorstand des OV Bitterfeld-Wolfen-Umland
Blickpunkt November 2011
FÜR
10
EURO
Abschied von Rudi Grziwa
Unser Genosse Rudi Grziwa verstarb am 5. November 2011 im Alter von 82 Jahren. Jahrelang
gehörte er unserer Partei DIE LINKE an. Sofort nach der Wende hat er als Vorsitzender der BO
Bitterfeld-Anhaltsiedlung, als Vorsitzender der AG Senioren aber auch in anderen Aufgabenbereichen
sich mit ganzer Kraft für die Partei eingesetzt. Ab 1990 vertrat er als Stadtrat im 1. Stadtrat von
Bitterfeld die Interessen der Bürger. Er setzte sich besonders für soziale Gerechtigkeit ein.
Die Genossinnen und Genossen unseres Ortsverbandes Bitterfeld-Wolfen-Umland gedenken seiner
und an seinen erfahrungsreichen Weg durchs Leben. Wir verabschieden uns von unserem langjährigen Genossen mit der Gewissheit, dass sein Andenken in der Partei, besonders in Bitterfeld stets
bewahrt bleibt.
Vorstand des Ortsverbandes Bitterfeld-Wolfen-Umland
Blickpunkt November 2011
Seite 3
Mitgliedervollversammlung des OV Bitterfeld-Wolfen-Umland
Fest zum Jahrestag der Arbeitsgemeinschaft „Cuba Si“
Von Martina Römer und Jürgen Keil
Von Werner Herrmann
Zur Wahl der Delegierten und Ersatzdelegierten für
die 3. Kreisdelegiertenkonferenz (KDK) fand am 1.
Okt. 2011 im Ortsteil Sandersdorf der Stadt
Sandersdorf-Brehna die Versammlung der o. g.
Basisorganisation unserer Partei DIE LINKE statt.
An dem Treffen nahmen 22 Genossinnen und
Genossen teil.
Nach der Eröffnung und Begrüßung durch die OVVorsitzende Renate Kühl wurden die Tagesordnung
und der Zeitplan bestätigt. Auch die einzelnen Wahlmodalitäten erfolgten nacheinander zur Vorbereitung der Delegiertenwahl. Anschließend berichtete
Renate Kühl über die Aktivitäten der letzten Zeit und
über die anstehenden und zukünftigen Aufgaben
der Basisorganisation. In der danach folgenden
Diskussion sprachen und diskutierten die Anwesenden zu unterschiedlichen Themen, so „U. Mölle über
Menschenrechte, M. Römer und B. Kutz über die
Vereinnahmung unserer Themenbereiche (z B. Mindestlohn) durch andere Parteien, G. Lidke und J.
Keil über Öffentlichkeitsarbeit, J. Engelmann über
die Notwendigkeit der Durchführung von Aktionen
und K. Fettig über tagespolitische Aufgaben“. K.
Grabarits, H. Poerschke, H. Rohde sowie D.
Zoschke redeten über weitere wichtige bundesund kommunalpolitische Aufgaben und Probleme.
Als Kreisdelegierte wurden die Genossinnen M.
Römer, R. Kühl und B. Kutz sowie die Genossen
J. Korte, U. Mölle und H. Rohde gewählt. In der
nachfolgenden Wahl wurden die Genossinnen J.
Engelmann und R. Zschernitz sowie die Genossen
H. Poerschke, K. Fettig und J. Keil als Ersatzkreisdelegierte bestätigt.
Das Schlusswort hielt OV-Vorsitzende R. Kühl. Sie
bedankte sich bei den Anwesenden für die
aufschlussreichen Rede- sowie Diskussionsbeiträge, beendete die Versammlung und verabschiedete sich von allen Anwesenden.
Wahl des neuen Kreisvorstandes
Von Jürgen Keil
Am 29.10.2011 fand im Kulturhaus von BitterfeldWolfen (Ortsteil Wolfen) die Kreisdelegiertenkonferenz statt. Am Anfang der Versammlung gedachten die anwesenden Mitglieder der im Kreis verstorbenen Genossinnen und Genossen.
Neben der Abarbeitung der Wahlmodalitäten begann die Diskussion zu den Zielen der Partei und
verschiedenen anderen Problemen. Wichtige Themen waren der Ausarbeitungsstand zum Sozialpass, die Reaktion zur Mieterhöhung bei den
großen Wohnungsgesellschaften in BitterfeldWolfen und Umgebung um 20 % (Mietwucher verhindern), die Forderung nach der Herausgabe einer
Kreiszeitung, die Erweiterung der regelmäßigen
Mandatsträgertreffen (Einladung aller Mandatsträger, sachkundigen Einwohner und interessierten
Mitglieder), die Aktionen und Veranstaltungen regelmäßiger durchführen und nach Möglichkeit langfristiger planen sowie andere Fragen (soziale Gerechtigkeit u.s.w.) bzw. Meinungen zu verschiedenen Zielen (Hartz IV abschaffen, Mindestlohn 10
Euro u. a.). Die Diskussionen fanden auch
zwischen den einzelnen Wahlgängen statt.
Zuerst wurden die Delegierten zum 3. Bundesparteitag – Dagmar Zoschke und Jan Korte - gewählt.
Seite 4
Ersatzdelegierte wurden Bettina Kutz und Günter
Herder. Die Kreisdelegierten wählten anschließend
die Mitglieder zum Landesausschuss – Sigrid Beck
und Günter Herder. Zu stellvertretenden Mitgliedern des Landesausschusses wurden Martina
Römer und Norbert Krieg bestimmt.
Danach folgten die einzelnen Wahlgänge zum neuen Kreisvorstand. Es wurden Frank Ressel als neuer Kreisvorsitzender, Dagmar Zoschke als stellv.
Kreisvorsitzende und Jürgen Morbach als Kreisschatzmeister gewählt. Weitere Mitglieder des
Kreisvorstandes sind Sigrid Beck, Andreas Bergemann, Annett Czichi, Klaus Grabarits, Marina
Hinze, Renate Kühl, Bettina Kutz, Rüdiger Meinicke, Udo Mölle, Gabriele Olitzsch und Dr. Petra
Weiher. Mitglieder der Finanzrevisionskommission
wurden Roswitha Scharfen und Dietmar Maretzky.
Nach den Wahlen dankten die Delegierten dem
alten Kreisvorsitzenden Norbert Krieg für die geleistete Arbeit. Zum Abschluss bedankte sich
Ronald Maaß bei allen Anwesenden für die
interessanten und sachlichen Diskussionen sowie
für die disziplinierte Durchführung der Parteiwahlen
und wünschte allen Delegierten und Gästen ein
schönes Wochenende.
Blickpunkt November 2011
„Cuba Si“, die Arbeitsgemeinschaft der Partei DIE
LINKE, hat am 23. Juli zur „Fiesta de Solidaridad“
nach Berlin eingeladen. Gefeiert wurde der 20. Jahrestag der Gründung der Arbeitsgemeinschaft. Gedacht aber wurde auch des Angriffs auf die MoncadaKaserne am 26. Juli 1953 und des militärischen
Überfalls in der Schweinebucht vor 50 Jahren.
7.000 Menschen kamen und bekundeten ihre Solidarität mit Kuba. Darunter auch Jürgen Keil, Klaus
Fettig und Werner Herrmann. Bei herrlichem Wetter
wurde gefeiert.
Neben Cuba Si stellten viele Vereine, Parteien und
Verlage ihre Arbeit für die Solidarität mit Kuba und
den lateinamerikanischen Ländern vor. Auf der
Bühne wurden viele Aktivitäten geboten.
Gen. Hans Modrow überbrachte die Grüße des Parteivorstandes unserer Partei. In Podiumsgesprächen
stellten Regionalgruppen und Mitglieder des Netzwerkes Kuba ihre Aktivitäten vor. Auftritte von Kultur-
gruppen sorgten für eine tolle Stimmung. Den Tag
beschloss ein Konzert einer kubanischen Band - ein
großes Bekenntnis zur Solidarität mit Kuba und
seiner Bevölkerung. Kuba verteidigt seit über 50
Jahren standhaft seine Souveränität.
„In den vergangenen 500 Jahren – von Hatuey bis
Fidel – ist zu viel Blut, Blut unseres Volkes vergossen
worden, um heute alles aufzugeben, was wir unter
solchen Bedingungen errungen haben,“ sagte Raul
Castro kurz vor dem 6. Parteitag. Im Verbund mit den
ALBA-Staaten präsentiert Kuba ein neues lateinamerikanisches
Selbstbewusstsein,
das
zum
Jahresende 2011 vertraglich manifestiert werden soll.
Kuba lässt Taten sprechen:
Das Bildungssystem, die gesundheitliche Versorgung
der Bevölkerung ist das Beste in Lateinamerika.
Kuba lässt andere daran teilhaben. Tausende Lateinamerikaner werden zum Teil kostenlos ausgebildet,
kubanische Ärzte helfen in lateinamerikanischen
Ländern, besonders der mittellosen Bevölkerung bei
der medizinischen Versorgung, so zum Beispiel bei
der Heilung von Augenkrankheiten.
All diese Leistungen werden unter der seit mehr als
50jährigen Blockade der USA erbracht. Deshalb
bedarf Kuba auch weiterhin unserer aktiven
Solidarität. Dazu tragen die Projekte von Cuba Si
wesentlich bei. Beim Treffen der Regionalgruppen
vom 28. bis 30. Oktober 2011 am Werbelinsee,
werden die Weichen gestellt.
Für mehr Demokratie
Gedichtband von Jürgen Riedel
Jürgen Riedels neuer Lyrikband „Für mehr Demokratie“ setzt sich mit politischen Ereignissen, Personen, Missständen auseinander. Riedels politische
Lyrik ist direkt, konkret und oft auch analytisch. Bei
allem Zorn über scheindemokratische Zustände in
der Bundesrepublik ist der sprachlich äußerst originelle und trotzdem verständliche Lyrikband sachbezogen.
Der Hauptakzent der Betrachtung liegt auf den
diktatorischen und demokratischen Bestandteilen von
Bundesrepublik und DDR. Der Lyrikband kritisiert die
Diktatur vieler bundesdeutscher Banken und Behörden, die nur formalistisch kontrolliert werden. Und
solcher Unternehmen, die trotz Riesenprofite
Menschen arbeitslos machen oder unterbezahlt
beschäftigen. Er kritisiert, dass im bundesdeutschen
Grundgesetz das Recht auf Arbeit fehlt. Er kritisiert,
dass in der Bundesrepublik – neben den demokratischen Faktoren von Meinungsfreiheit und persönlicher Freiheit – Wahlfreiheit eher formaldemokratisch vorkommt, da die dominierenden, politisch,
einseitigen Medien sie oft in rückschrittliche Richtung
drängen. Diese Medien bringen die DDR ausschließlich mit Mauer, Stasi, Einheitsliste in Verbindung und
lassen die demokratischen Seiten der DDR unerwähnt – z. B. den gegenüber der Bundesrepublik
besseren Sozialbezug und das insgesamt – trotz
gewisser Ideologie – bessere kulturelle Niveau, das
auf fundierter Schulbildung und Erziehung zum
Respekt beruhte.
Jürgen Riedel, Für mehr Demokratie,
Politische Lyrik,
Verlag Wiljo Heinen, ISBN 978-3-939828-64-8
Siehe Web: www.dielinke-anhalt-bitterfeld.de
Blickpunkt November 2011
Seite 5
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