Geiskopf http://www.spd-ortenberg.de/Keugeleskopf/Geiskopf/Geiskopf.html Der Geißkopf ist ein 359 m hoher Berg bei Berghaupten (Baden-Württemberg). Während der Völkerwanderungszeit befand sich offenbar ein römisches oder germanisches Militärlager auf dem strategisch günstigen Bergrücken. Flug zum Geiskopf Ѻ 1 von 6 11.10.2011 13:14 Geiskopf http://www.spd-ortenberg.de/Keugeleskopf/Geiskopf/Geiskopf.html Eine zum Teil ebene Fläche von etwa 100 bis 150 m bot in Der Geißkopf liegt am Ausgang des Kinzigtales Richtung früherer Zeit gute Siedlungsbedingungen, die aufgrund der Rheinebene und überragt diese Ebene um etwa 200 m. Er strategisch vorteilhaften Lage genutzt wurden. Nach Osten, 2 von 6 11.10.2011 13:14 Geiskopf http://www.spd-ortenberg.de/Keugeleskopf/Geiskopf/Geiskopf.html bildet den nordöstlichen Abschluss des Bellenwaldes. Nahe gelegene Orte sind Berghaupten im Südosten, Ohlsbach im Nordosten und Zunsweier im Nordwesten. Der Berg ist von Mischwald bewachsen und bis knapp unterhalb des Gipfels durch eine Straße und Forstwege erschlossen. Heiko Steuer und Michael Hoeper: Völkerwanderungszeitliche Höhenstationen am Schwarzwaldrand. Eine Zusammenfassung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede. In: Heiko Steuer, Volker Bierbrauer (Hrsg.): Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria. Unter Mitarbeit von Michael Hoeper. de Gruyter, Berlin u. a. 2008, ISBN 978-3-11-020235-9, (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Ergänzungsbände 58).Text: Wikipedia Nachfolgende Karte und Fundbeschreibung sind aus: HEIKO STEUER Germanische Heerlager des 4./5. Jahrhunderts in Südwestdeutschland (?) (ab S.5) 3 von 6 Norden und Süden fallen die Hänge relativ steil ab, während nach Westen ein etwa 25 m tiefer liegender Sattel die Verbindung zum Schwarzwaldrand darstellt. Oberflächlich sind keine Wall- oder Grabenreste zu erkennen, einige Lesefunde von spätantiken Militärgürteln, die seit dem Jahre 1989 gemacht wurden, belegen allerdings, dass der Geißkopf im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war. Ein kleiner Teil der Bergkuppe wurde daraufhin archäologisch untersucht, wobei allerdings keine eindeutigen Baubefunde erbracht werden konnten. Eine Phosphatanalyse des Bodens ergab jedoch, dass der Berg entweder längere Zeit intensiv genutzt wurde oder zumindest zeitweise sehr viele Menschen mit ihren Tieren beherbergte. Über 1300 Eisen- oder Bronzeobjekte, die gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt waren, belegen eine intensive Nutzung der Fläche. Zahlreiche Waffen, wie Lanzenspitzen, Äxte, Pfeil- und Bolzenspitzen sowie spätrömische Militärgürtelteile und verschiedene germanische und römische Fibeln wurden gefunden. Einige der Lanzenspitzen sind verbogen, was auf Kampfhandlungen hinweist. Auch verschiedene Werkzeuge, etwa zur Holzbearbeitung oder zum Schmieden waren in großer Zahl im Fundmaterial vorhanden. Auffällig ist, dass im Gegensatz dazu kaum Keramik im Fundmaterial vorhanden war und Frauenschmuck fast völlig fehlt. Demnach scheint es sich im Gegensatz zum gegenüber liegenden Kügeleskopf (nördlich der Kinzig) um ein reines Militärlager gehandelt zu haben. 11.10.2011 13:14 Geiskopf http://www.spd-ortenberg.de/Keugeleskopf/Geiskopf/Geiskopf.html Funde am Geißkopf: Waffen undWerkzeuge aus Eisen 4 von 6 11.10.2011 13:14 Geiskopf http://www.spd-ortenberg.de/Keugeleskopf/Geiskopf/Geiskopf.html ... Die Werte bezeugen eine intensive oder länger dauernde Nutzung des Berges. Dafür spricht auch das zahlreiche Fundmaterial. Dazu zählen allerlei Beschläge für Truhen oder Kästen, außerdem gleichmäßig verteilt eine größere Anzahl langer Hakenschlüssel und T-Schlüssel für große Schlösser (Abb. 5). Waffen, Schwertteile, Pfeilspitzen, Lanzenspitzen u. a. nordgermanischer Provenienz (Abb. 6) sind ebenso über den ganzen Berg verstreut (Abb. 7). Knaufhammeräxte, zuletzt von H.W. Böhme kartiert," sind Zeichen ranghoher Krieger, wenn man das Prunkstück aus Grab 63 von Basel-Kleinhüningen neben der Goldgriffspatha zum Vergleich heranzieht. Zwei derartige schmale Äxte stammen vom Geißkopf; sie sind beschädigt, der Hammerkopf ist abgebrochen. Der hohe Anteil an Werkzeugen aller Art fällt auf, die auch über den ganzen Berg verstreut gefunden wurden. Ausgesprochen zahlreich sind die Funde von Bronzeschrott als Rohstoff zur Buntmetallgießerei, z.B. Reste von Westlandkesseln mit Henkelansätzen. Einen beachtlichen Umfang mit großer Variationsbreite stellen die Beschläge von Militärgürteln, Schnallen, Riemendurchzüge und Beschlagplatten dar. Die Stücke sind ebenfalls gleichmäßig über die Mitte der Kuppe verbreitet. Auffällig ist, daß die Anwesenheit von Frauen durch Funde fast nicht belegt wird. Außerdem fehlen Keramikscherben fast völlig. Bügelknopffibeln, Halsringe und anderes auf allen drei Höhensiedlungen beschreiben die Herkunft der Bewohner aus dem germanischen Raum, bis hin nach Mecklenburg und Brandenburg — ebenso wie die schon erwähnten Lanzenspitzen mit Widerhaken. Das Fundmaterial von den Höhenstationen ist mit Stücken aus den germanischen Gräbern in der Rheinebene im Vorfeld der Kastelle, aber auch mit Funden aus den Kastellen selbst 5 von 6 11.10.2011 13:14 Geiskopf http://www.spd-ortenberg.de/Keugeleskopf/Geiskopf/Geiskopf.html vergleichbar, vor allem was die Trachtbestandteile, die Beschläge der Männergürtel angeht. Textauszug Quelle: HEIKO STEUER Germanische Heerlager des 4./5. Jahrhunderts in Südwestdeutschland 6 von 6 11.10.2011 13:14