Weingut Lackner-Tinnacher Gemeinde Gamlitz, Südsteiermark (Bauherren: Fritz und Wilma Tinnacher, Architekt: Rolf Rauner, Graz) Der Innenraum lässt sich am leichtesten durch das Wort funktionell beschreiben: er ist ruhig und klar strukturiert, womit man den Produktionsablauf erkennen kann. Das Weinarchiv dient als Verbindungselement zwischen Keller und dem alten Gebäude. Der Verkostungsraum unter dem Haupthaus ist vertraut und es kommt ein angenehmes Gefühl auf. Die archaische Form gibt dem Raum Größe und Weitläufigkeit, wodurch offene Rückzugsmöglichkeiten erhalten bleiben, ohne die Unterteilung des Raumes durch Barrieren. Auch die tiefen und warmen Farbtöne der Oberflächen tragen zum Behagen des Besuchers bei. Die junge Generation steirer Winzer entschlossen sich in die Qualitätsverbesserung des Weines zu investieren. So kam es im Jahr 2000 unter der Planung des Grazer Architekten Rolf Rauner zum Umbau des Wohnhauses und Anbau der Kellerei des Weinguts LacknerTinnacher. 2002 wurde der Verkaufsraum saniert. Der Betrieb selbst wurde 1770 gegründet, zum Altbestand gehören 1200m2, zum Neubau 800m2, die Rebfläche zählt 17ha. Die Weine werden nicht in kleinen Eichenholzfässern gelagert, sondern in großen Holzfässern, die ein höheres Maß an aromatischer Komplexität geben, die Weine jedoch nicht so stark beeinflussen. Vom Steilhang aus verschwindet der Umbau mit dem Gründach im Weinhang, nur der alte Gebäudebestand ist zu erkennen – zwei lang gestreckte zweigeschossige Bauten mit Satteldach. Der flache Zweckbau fügt sich der Landschaft ohne sie zu dominieren. Dieses moderne Gebäude führt zu dem spannenden Verhältnis zwischen dem Modernen und Historischen. Der Degustationsraum beinhaltet lediglich Holz- bzw. Aluminiumregale und eine Holztheke. Das Licht, dass durch die beiden kleinen Fenster scheint, bildet eine entspannte Atmosphäre. UNSERE MEINUNG ZU DIESEM OBJEKT: Die Hanglage war für den Architekten sehr von Vorteil, da das große Gebäude somit nicht in der Natur als eine Art „Störobjekt“ wirkt. Andererseits ist durch den Bau in der Erde das Klima für die Weinproduktion sehr von Vorteil. Die Verschalung mit Lärchenholz trifft den zeitgenössischen Architekturstil. Der Zubau wirkt als Kontrast zum Altbestand, ist jedoch nicht aufdringlich oder unpassend. Der Grundriss selbst ist praktisch, da er auf die Wege der Weinproduktion eingeht. Der Umbau hat eine Rasenfläche auf dem Dach, die Konstruktion selbst basiert auf Stahlbeton mit einer Verschalung aus Lärchenholzlatten. Die 2 Haupttore und die schmalen Fensterbänder aus Aluminium Profilen betonen nochmals die Schlichtheit des Gebäudes. Die Farbe der Weinstöcke wird durch die Patina des Lärchenholzes widergespiegelt. WeinResearch, Institut für Raumgestaltung, Gruppe Cvetko Prasenc, Verfasser: Krösbacher Alexander 0831486, Tschiedl Heinz 0830556, Uggowitzer Stefanie 0830780 Grundriss Weingut Esterhazy Gemeinde Trausdorf an der Wulka, Burgenland (Bauherren: uherren: Esterhazy Wein GmbH & Co KG, Architekt: Anton Mayerhofer, Burgenland Burgenland) 1 FASSKELLER 90m² 2 TANKKELLER 220m² 3 FÜLLANLAGE 90m² 4 TECHNIK 11m² 5 LAGER 25m² 6 WASCHANLAGE 60m² 7 AUSLIEFERUNG 50m² 8 LAGER 120m² 9 BESTAND Fährt man vom Neusiedler See durch St. Margarethen nach Eisenstadt, erblickt man vor der Stadtgrenze ein neues sandfarbenes Gebäude, welches wie selbstverständlich in der Burgenländischen Landschaft liegt. Das Weingutt Esterhazy überzeugt durch zeitgenössische Architektur, optimierte Produktionsabläufe und modernste Technik als zeitgenössische Prototyp totyp für moderne Weingüter. Weingüter Nähert man sich dem Weingut über die neue Zufahrt – eingebettet in frisch gestaltete Schauweingärten Schauw – bildet das neue Gebäude trotz selbstbewusster Modernität eine wohltuende Einheit mit dem historischen Hintergrund. Schon aus der Ferne wird die grundsätzliche Verschneidung von Produktion und Lager/Präsentation durch die klare Herausarbeitung der Materialität - und der dazugehörenden Symbolik - deutlich. Der Produktionsbereich ist in dunkles, graues Falzblech gehüllt. Durch die raue, manuelle Montage und eine Expressivität der Gestaltung (Fensterschlitze, auskragend-gewagte auskragend gewagte WeinResearch, Institut für Raumgestaltung, Gruppe Cvetko Prasenc, Verfasser: Krösbacher Alexander 0831486, Tschiedl Heinz 0830556, Uggowitzer Stef Stefanie 0830780 Vordächer, rauer Betonsockel) wird die Dynamik und die Prozesshaftigkeit manue manueller Weinerzeugung bildhaft in der Gebäudehülle abgebildet. Der Lagerbereich für die Eichenfässer und die Weinflaschen greift hingegen schon in der Fassade die Themen Erde und Zeitlosigkeit auf. Elegant umhüllt eine gekrümmte Fassade aus großformatigen sandfarbenen dfarbenen Faserzementplatten die Lagerräume. Ein präzises Fugenbild, eine sorgfältige Detailausbildung und vor allem der gläserne Bereich des Haupteingangs prägen diese fensterlose Wand. Denn dort, wo Lager und Produktion miteinander verschmelzen, brichtt im Erdgeschoss der gläserne Verkaufsraum den Lagerbereich auf und „drückt“ die Wand aus sandfarbenen Faserzementplatten nach oben. Diese „hochgeklappte“ weitauskragende Ecke beherbergt im Obergeschoss den Verkostbereich und eine großzügige Terrasse. Konsequenterweise equenterweise definiert dieses Material auch im Innenraum des Verkostraumes die Wand. Im Inneren ist das Gebäude geprägt von der Optimierung der jeweiligen Funktionsabläufe und der Trennung von industrieller Produktion und Lagerung/Präsentation des Produk Produktes. Nach dem Eintreten durch den klar gefassten Haupteingang wird der Kunde oder Besucher in einem Verkaufsraum empfangen, der gekonnt mit dem Bild des modernen, zeitgemäßen Weinguts spielt. Ein weinroter Boden und eine eindrucksvolle Lehmwand verschmelzen n Verkaufsraum und - als Herzstück des Weingutes - das Barriquelager mit den Eichenfässern zu einer Einheit Da im neuen Weingut vor allem ein hochwertiges Produkt erzeugt wird, wurde ein Sichtbezug der Kunden zum Produktionsbereich geschaffen. Über eine Galerie neben der Stiege können die Besucher den Produktionsbereich, die Weintanks und die Technologie betrachten, ohne diesen sensiblen Bereich zu betreten. Hier ist die Materialität den Gegebenheiten der Produktion angepasst. Sichtbeton, Edelstahl und gr grauer Industriefußboden prägen den Raumeindruck. UNSERE MEINUNG ZU DIESEM OBJEKT: Herausgekommen ist ein Gebäude, welches den funktionalen Ablauf der Weinproduktion optimiert, differenzierte Raumzusammenhänge schafft und vielfältige Bezüge ge zum Land und zum Wein schaft. SCHNITT A-A A GRUNDRISS 1 FASSLAGER 2 TANKLAGER 3 EINGANG 4 VERKOSTUNG / PRÄSENTATION 5 BÜRO 6 WASCHANLAGE 7AUSLIEFERUNG WeinResearch, Institut für Raumgestaltung, Gruppe Cvetko Prasenc, Verfasser: Krösbacher Alexander 0831486, Tschiedl Heinz 0830556, Uggowitzer Stef Stefanie 0830780