Musicaltheater und Spielbank, Berlin

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Musicaltheater und Spielbank, Berlin
Art der Fassade
Bauherr, Architekt
Nutzung
Komplette Gebäudehülle mit:
Pfosten-Riegel-Konstruktion;
vorgehängte, hinterlüftete Aluminium-Fassade; vorgehängte, hinterlüftete Tonziegel-Fassade; zweischaliges Dachsystem aus AluminiumKassetten, RWA-Anlagen
DCI DaimlerChrysler
Immobilien GmbH, Berlin
Kulturelle Veranstaltungen
Spielbank
Renzo Piano Building
Workshop S.R.L., Genua
Fassaden- und Dachbekleidung für eine
Berliner Attraktion
Ein eleganter Gebäudekomplex bildet
den Hauptanziehungspunkt am Potsdamer Platz in Berlin: Durch eine überdachte „Piazza“ miteinander verbunden, wirken das Musicaltheater und
die Spielbank auf den ersten Blick wie
ein einziges Gebäude.
Die Eingangsfassaden der beiden Neubauten bestehen aus Pfosten-RiegelKonstruktionen mit beachtlich großen
Glastafeln.
Für die übrigen Fassaden verarbeitete
G+H Fassadentechnik insgesamt
14.600 m2 Aluminium-Kassetten und
4.700 m2 Tonziegel. Sämtliche geprägten Aluminium-Kassetten für die Fassaden- und Dachbekleidungen – insgesamt über 1.000 verschiedene Formen
und Abmessungen – stammen aus der
eigenen Fertigungsstätte von
G+H Fassadentechnik.
Musicaltheater
Der Eingangsbereich an der Nordseite
des Musicaltheaters ist mit einer aufwändigen Glasfassade versehen – einer
der anspruchsvollsten Parts des Auftrags
von G+H Fassadentechnik.
Die elegante Fassade besteht aus Glastafeln mit Abmessungen von bis zu
4,48 x 2,83 Metern. Sie sind an einer
925 m2 großen Pfosten-Riegel-Konstruktion befestigt, die von oben bis zu einer
Höhe von 30 Metern abgehängt ist.
Als „Fachwerk“ dienen Queraussteifungen auf der Innenraumseite; Schiebefugen gleichen die Dehnungen von Dach
und Gebäude aus. Die integrierten
Geprägte Aluminium-Kassetten mit
Sonnenschutzfunktion vor den Fenstern
In der Bekleidung der zweifach geneigten Dachkonstruktion wiederholen sich
die rhombenförmigen Aluminium-Kassetten des Fassadensegels. Diese sind
in den Randbereichen des Daches auf
auskragende Stahlkonstruktionen montiert, die über die Fassaden reichen.
Darunter befindet sich die eigentliche
Dachabdichtung aus Aluminium-Trapezblech. Dacheinstiege, RWA-Anlagen und
Revisionsöffnungen sind mit diesem
Trapezblech verbunden und liegen –
wie auch die beheizten Entwässerungsrinnen – verdeckt unter der Kassettenebene.
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
(RWA) im oberen Bereich der Fassade
sind im Brandfall mit den automatischen Eingangstüren gekoppelt. Innen
sind die Geschossdecken um einige
Meter zurückversetzt, wodurch ein
großzügiges, gebäudehohes Foyer
entsteht.
Spielbank
Unmittelbar an die Glasfront des Eingangsbereichs schließt die Ostseite des
Gebäudes an. Sie ist mit vorgehängten
Tonziegeln bekleidet – eine Fassade,
die sich in Höhe des Erdgeschosses
auch an der Süd- und Westseite des
Musicaltheaters fortsetzt.
Als rein architektonisches Element ist
der Tonziegelfassade ein 740 m2 großes, schräg geneigtes Fassadensegel
aus rhombenförmigen silberfarbenen
Aluminium-Kassetten vorgesetzt. Im
unteren Gebäudebereich hat dieses
Segel ungefähr sechs Meter Abstand
vom Baukörper, schließt aber unmittelbar an die Fassadenbekleidung der Südseite an, die aus Aluminium-Kassetten
gefertigt ist.
Die Fensterbereiche sind in allen Stockwerken mit dreiteiligen Lamellen aus
Kassettenelementen versehen, die sich
Eingang des Musical-Theaters mit dem
einzigartigen Piazza-Dach
motorisch um bis zu 90 Grad nach außen
schwenken lassen – eine Konstruktion,
die sich im Fassadensegel wiederholt.
Bei heruntergeklappten Lamellen zeigt
sich ein geschlossenes Fassadenbild,
es sind nur noch die Balkontüren sichtbar. Um auch große Dekorationselemente problemlos auf die Bühne transportieren zu können, ist an der Südseite
des Theaters ein 35 m2 großes Bühnentor angebracht, das ebenfalls mit Aluminium-Kassetten bekleidet ist.
Bei der Spielbank fällt vor allem die Eingangsfassade an der überdachten Piazza ins Auge. Sie wirkt wie das Spiegelbild der benachbarten Fassade des
Musicaltheaters. Der Innenbereich ist
ähnlich gestaltet wie im Nachbargebäude: Auch hier wurden die Geschossdecken mit Abstand zur Fassade vorgesehen, so dass ein großes Foyer entsteht. Pfosten-Riegel-Glaskonstruktionen trennen die Geschosse der Spielbank vom Foyer ab – eine brandschutztechnische Notwendigkeit. Die tragenden Teile der Stahlkonstruktion sind zusätzlich mit einem Brandschutzanstrich
(F60) und metallischem Decklack beschichtet.
Um den Spiegelbild-Effekt des Gebäudekomplexes weiter zu unterstreichen,
ist die Spielbank ebenfalls mit einer
Tonziegel-Fassade bekleidet, die an den
Eingangsbereich grenzt. Auch hier
schließt sich ein 680 m2 großes Fassadensegel aus Alukassetten an, das mit
derselben aufwändigen Lamellenkonstruktion versehen ist.
Mit 38 runden Oberlichtern von
bis zu 1,5 m Durchmesser stellt
dieser Teil des Daches einen
besonderen Blickfang dar:
Von oben einfallendes Tageslicht
oder nächtliche Scheinwerferbestrahlung ergeben einen
raffinierten optischen Effekt.
Die Dachunterseite besteht aus
gelochten Aluminium-Paneelen
mit einer dahinter liegenden
schallabsorbierenden Dämmschicht. Sie ist nach akustischen
Gesichtspunkten konzipiert.
Das aufwändig gestaltete Piazza-Dach mit unterschiedlich großen Oberlichtern
An der Ostseite der Spielbank
reicht ein Fensterband im Erdgeschoss bis zum Restaurant.
Es beinhaltet Hebe- und Schiebeanlagen, die es ermöglichen,
große Öffnungen für den Materialtransport zu schaffen.
Im Anschluss an diesen Abschnitt sind die Fensterbänder
im Erdgeschoss und im ersten
Obergeschoss teilweise mit Tonziegel-Lamellen (Baguettes) verdeckt. Der gesamte Gebäudeteil
ist mit Tonziegeln bekleidet.
Im Inneren der Konstruktion sind
die notwendigen Entwässerungsrinnen verborgen. Weitere Akzente setzt ein zweites „Dach“
aus Gitterrosten, das im Abstand
von vier Metern darüber angebracht ist.
A: Musical-Theater
B: Spielbank
Das Hauptdach der Spielbank –
im Aufbau ähnelt es dem des
Musicaltheaters – überspannt die
Piazza zwischen den beiden Gebäuden. Das 1.200 m2 große,
fächerförmige Gebilde reicht bis
zur Glasfassade des Theaters.
Standort
Marlene-Dietrich-Platz
Berlin
Ausführung
1998
Auftragswert
12 Mio. Euro
Technische Details
Bekleidung:
Stahl - P/R-Konstruktion,
Fassaden mit Alu-Kassetten
und Tonziegel
Dach zweischalig mit oben
liegenden Alu-Kassetten
Sonnenschutz:
Jalousien, bewegliche
Lamellen mit Alu-Kassetten, starres Gitterrost
Besonderheiten:
Fassadensegel mit
Aluminium-Kassetten
Flächen
22.100 m2 gesamt
14.600 m2 Alu-Kassetten
4.700 m2 Tonziegel
1.355 m2 Pfosten-RiegelKonstruktion
1.420 m2 Fassadensegel
Kontakt
A
B
Die Beschattung der Fenster kann mittels
beweglicher Lamellen mit AluminiumKassetten erfolgen
Bochum
Auf den Holln 47
44894 Bochum
Tel.: +49(0)234-5872-0
Fax: +49(0)234-5872-428
www.guh-fassaden.de · [email protected]
Die Angaben dieser Druckschrift erfolgen nach bestem Wissen und entsprechen dem derzeitigen Stand der technischen Entwicklung. Änderungen
bleiben vorbehalten. Gewährleistung nur aufgrund von Einzelverträgen bei Ausführung durch G+H Fassadentechnik. Fotos: Bernd Nörig/RKW.
FI-04/05 · 2.03.04.Ra
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