Tutorium zur Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und in die induktive Statistik Elisabeth Krätzschmar Blatt 4 SS 2015 Aufgabe 16 In Aufgabe 13 (Übungsblatt 3) wurde die Zufallsvariable X betrachtet, welche die Anzahl der Fehler, die während 12 Stunden an einem Digitalcomputer auftreten, beschreibt. (a) Welche Verteilung hat unter den gleichen Voraussetzungen die Zufallsvariable Y =Wartezeit auf den nächsten Fehler? (b) Wie lange wird man im Mittel auf den nächsten Fehler warten? (c) Während 12 Stunden ist kein Fehler aufgetreten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in den nächsten 12 Stunden ebenfalls kein Fehler ereignet? Aufgabe 17 Von einer stetigen Zufallsvariable X, die von einem Parameter θ ∈ [− 21 , 12 ] abhängt, sei die Verteilungsfunktion gegeben für x < −2 0 1 1 2 (x + 2) + 8 θ(x − 4) für −2 ≤ x ≤ 2 F (x) = 4 1 für −2 < x (a) Wie lautet die Dichte f (x) von X? (b) Welche Verteilung liegt für θ = 0 vor? (c) Berechnen Sie den Erwartungswert von X in Abhängigkeit von θ. Aufgabe 18 Das statistische Bundesamt hält für die Wachstumsrate des Bruttosozialproduktes X alle Werte 2 ≤ x ≤ 3 prinzipiell für möglich und unterstellt für ihre Analyse folgende Funktion c · (x − 2), 2 ≤ x ≤ 3 f (x) = 0, sonst. (a) Bestimmen Sie c derart, dass obige Funktion die Dichtefunktion der Zufallsvariablen X ist. (b) Bestimmen Sie die Verteilungsfunktion der Zufallsvariablen X. (c) Berechnen Sie P (2.1 < X) und P (2.1 < X < 2.8). (d) Berechnen Sie P (−4 ≤ X ≤ 3|X ≤ 2.1) und zeigen Sie, dass die Ereignisse {−4 ≤ X ≤ 3} und {X ≤ 2.1} stochastisch unabhängig sind. (e) Bestimmen Sie den Erwartungswert, den Median und die Varianz. 1 Aufgabe 19 Die Erlang-n-Verteilung wird häufig zur Modellierung von Einkommensverteilungen verwendet. Sie ergibt sich als Summe von n unabhängigen mit Parameter λ exponentialverteilten Zufallsgrößen. Beispielsweise hat für n = 2 die Dichte die Form 2 −λx λ xe , x ≥ 0 f (x) = 0, sonst. (a) Zeigen Sie, dass f (x) tatsächlich eine Dichtefunktion ist. (b) Zeigen Sie, dass F (x) = 0, x < 0 1 − e−λx (1 + λx), x ≥ 0 die zugehörige Verteilungsfunktion ist. (c) Bestimmen Sie den Erwartungswert und die Varianz dieser Verteilung für beliebige n ∈ N und λ ∈ R+ Aufgabe 20 Die täglichen Veränderungen des Kurses der GNB seien normalverteilt mit µ = 0 und Varianz 3. (a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit beträgt die absolute tägliche Veränderung des Kurses höchstens 1$? (b) Gehen Sie davon aus, dass das Wertpapier mit einem Kurs von 2$ gestartet ist und dass die täglichen Veränderungen unabhängige Zufallsvariablen X1 , X2 , ... mit der gleichen Verteilung N(0,3) sind. (i) Welche Verteilung hat die Zufallsvariable Y =“Kurs des Wertpapiers nach 10 Tagen”? (ii) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs an vier aufeinanderfolgenden Tagen um jeweils mindestens 0.5$ fällt. (c) Es sei Z die Anzahl der Werktage einer Woche, an denen der Kurs des Wertpapieres fällt. (i) Welche Verteilung hat Z? (ii) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb einer Woche der Kurs häufiger steigt als fällt? 2