Universität Ulm Abteilung Stochastik Stochastik f. Informatiker Übungsblatt 11 13.01.1998 A. Frey J. Wiedmann Abgabe: 20.01.98 ____________________________________________________________________________________________ Aufgabe 1: Zwei Spieler, A und B, ziehen nacheinander aus einer Lostrommel mit 8 Kugeln (6 blaue, 2 rote) abwechselnd eine Kugel ohne Zurücklegen. Spieler A beginnt. Wer zuerst eine rote Kugel zieht hat gewonnen. i) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit unter geeigneten Verteilungsannahmen (Laplace) die Wahrscheinlichkeit p A dafür, daß Spieler A gewinnt ? ii) Wieviel Ziehungen sind im Mittel pro Spiel zu erwarten ? (4) Aufgabe 2: c Die Zufallsvariable X habe die Dichte f(x) = 1 1[c , ) ( x ) mit >0, c > 0 (Pareto Verteilung). x i) Berechnen Sie die Verteilungsfunktion F von X ii) Berechnen Sie den Erwartungswert der Zufallsvariablen Y:= log X iii) Die Verteilung der Zufallsvariablen Z sei gegeben durch P( Z i ) c i 2 , i ; mit 6 . Man zeige, daß Z einen Erwartungswert, aber keine Varianz besitzt. 1 c i 2 2 i 1 (6) Aufgabe 3: Es soll die Höhe H des Ulmer Münsters gemessen werden. Bekannt sind die (exakt gemessene) Entfernung c des Meßgerätes vom Ulmer Münster und der mit zufälligen Fehlern behaftete Winkel X (gemessen im Bogenmaß) zwischen Meßgerät und Münsterspitze. X sei gleichverteilt (d.h. X U(a,b) mit 0 < a < b < /2 ) i) Berechnen Sie die Verteilungsfunktion der Zufallsvariablen H = ctan (X) und zeigen Sie, daß c 1 2 1 (t ) besitzt. H die Dichte f (t ) b a c t 2 ( ctan a ,ctan b ) ii) Berechnen Sie den Erwartungswert von H (6) Aufgabe 4: Zur Beschreibung der Funktionsweise eines Geigerzählers bei Strahlungsmessungen sei die folgende Modellannahme gerechtfertigt: Treffen in einer Zeiteinheit auf den Zähler k Teilchen, so wird die Anzahl der vom Zähler registrierten Teilchen durch ein B(k,p) – verteilte Zufallsvariable beschrieben, wobei p eine Geräte-Konstante ist. Unter der Annahme, daß die Anzahl der pro Zeiteinheit auftreffenden Teilchen eine mit dem Parameter Poisson-verteilte Zufallsvariable ist, berechne man i) die Verteilung ii) den Erwartungswert iii) die Varianz (6) der Anzahl der pro Zeiteinheit registrierten Teilchen.