Fachinformation (Zusammenfassung der

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FI \ Estradurin 80 mg – Trockenstechampulle
mit Lösungsmittel
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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Estradurin® 80 mg - Trockenstechampulle mit Lösungsmittel
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Durchstechflasche enthält 80 mg Polyestradiolphosphat und 5 mg Mepivacainhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Durchstechflasche enthält 6 mg Natriummonohydrogenphosphat und 9 mg Natriumhydroxid
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weißes Pulver und klares, leicht farbiges Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
pH-Wert (ca. 7,0-7,8).
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Sekundäre Hormontherapie zur Behandlung eines metastasierenden Prostatakarzinoms.
Estradurin wird angewendet bei Männern.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Dosierung ist je nach dem Zustand des Patienten individuell anzupassen.
Standarddosierung
Die übliche Dosierung beträgt 80 - 160 mg Polyestradiol i.m. alle 4 Wochen während 2 - 3 Monate.
Anschließend kann die Dosis in Abhängigkeit vom klinischen Befund und den Laborparametern auf 40 80 mg Polyestradiol i.m. alle 4 Wochen reduziert werden.
Die Behandlung sollte fortgesetzt werden solange das gewünschte Ansprechen andauert.
Art der Anwendung
Zur intramuskulären Injektion
Estradurin ist eine Depotformulierung von Estradiol, die tief i. m., bevorzugt in die Glutealmuskulatur,
appliziert werden muss.
Eine intravasale Anwendung soll nicht erfolgen. Eine Aspiration zur Vermeidung einer nicht indizierten
intravasalen Applikation ist notwendig.
Die Injektionslösung ist erst unmittelbar vor der Anwendung zuzubereiten. Eine gelbliche-rötliche
Verfärbung des Lyophilisates beeinträchtigt die Wirkung nicht (siehe Abschnitt 6.6. Besondere
Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung).
Kinder und Jugendliche
Estradurin ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen bestimmt.
Ältere Patienten (ab 65 Jahren):
Bei älteren Patienten liegen keine besonderen Dosierungsempfehlungen vor.
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Besondere Patientengruppen
Eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist bei der chirurgischen Anästhesie eine Dosisreduktion
nicht erforderlich. Bei verlängerten Blockaden mit wiederholter Verabreichung sollten die wiederholten
Dosen von Mepivacain bei Patienten mit Lebererkrankungen im Stadium C nach Child-Pugh um 50 %
reduziert werden. Innerhalb von 24 Stunden sollte eine Gesamtdosis von 750 mg Mepivacain nicht
übertroffen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist bei der chirurgischen Anästhesie bis zu 24 Stunden eine
Dosisreduktion nicht erforderlich (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile
aktive Thrombophlebitis, vorausgegangene oder bestehende thromboembolische Prozesse (z.B. tiefe
Venenthrombose, Lungenembolie)
myokardialer Infarkt
schwere Störungen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Herzen
schwere Hypotonie
schwere Hypertonie
zerebrovaskuläre Ereignisse
schwere Leberfunktionsstörungen, Ikterus (z. B. Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom)
Sichelzellenanämie
schwere Fettstoffwechselstörungen
Otosklerose
Myasthenia gravis
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit vorausgegangener Thrombophlebitis, Thrombose,
thromboembolischen Störungen, zerebrovaskulären und koronaren Erkrankungen, sowie bei Patienten
mit Ödemneigung.
Hypertonie kann vorkommen, der Blutdruck sollte deshalb periodisch kontrolliert werden. Bei Multipler
Sklerose und Porphyrie sind Östrogene mit Vorsicht einzusetzen.
Estradurin kann zu Wasser- und Salzretention führen. Bei Patienten die an Epilepsie, Migräne bzw. Herzoder Nierenfunktionsstörungen leiden, ist eine sorgfältige Überwachung angezeigt.
- Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder schwerer Nierenfunktionsstörung.
Daten von Lidocain lassen vermuten, dass bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung (Child
Pugh Stadium C) die Clearance um ca. 50 % verringert ist (siehe 4.2).
Eine klinisch relevante Verringerung der Clearance von Mepivacain ist nur bei Patienten mit schwerer
Niereninsuffizienz (CrCL) < 30 ml/min) ohne Hämodialyse zu erwarten. Es ist nicht zu erwarten, dass
nach der Anwendung von einfachen Dosen zur chirurgischen Anästhesie die verringerte Clearance das
Auftreten einer Toxizität aufgrund hoher Plasmaspiegel beeinflusst. Bei chronischer
Nierenfunktionsstörung ist die Clearance des renal ausgeschiedenen Metaboliten PPX jedoch
eingeschränkt, so dass eine Akkumulation nach wiederholter Anwendung auftreten kann (siehe Abschnitt
4.2).
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Bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion werden Östrogene möglicherweise schlecht
metabolisiert und sollten daher bei diesen Patienten mit Vorsicht verabreicht werden. Bei diesen
Patienten sollten die Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Estradurin und oral verabreichten Östrogenen
wegen einer möglichen Potenzierung der Lebertoxizität.
Da die Glucosetoleranz herabgesetzt werden kann, sollten Diabetespatienten besonders überwacht
werden.
Östrogene beeinflussen den Metabolismus von Kalzium und Phosphor; daher sollten sie vorsichtig bei
Patienten angewendet werden, die an metabolischen Knochenerkrankungen leiden, die mit
Hyperkalzämie oder renaler Insuffizienz einhergehen.
Eine intravasale Anwendung soll nicht erfolgen. Eine Aspirationsprobe, durch welche sicherzustellen ist,
dass die Injektionskanüle nicht in ein Gefäß eingedrungen ist, ist notwendig (siehe auch Abschnitt 4.2).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h. es ist
nahezu „natriumfrei“.
Eine Therapie mit Estradurin sollte in den folgenden Fällen nicht fortgesetzt werden:
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Auftreten von Thrombophlebitiden oder thromboembolischen Erkrankungen
plötzlich auftretende Sehstörungen (Möglichkeit eines retinalen Venenverschlusses), sowie akute
Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen
starker Blutdruckanstieg
migräneartige, ungewohnt starke Kopfschmerzen
Cholestase, Ikterus, Hepatitis, starke Oberbauchschmerzen, Lebervergrößerung
mindestens 6 Wochen vor einer Operation, die ein thromboembolisches Risiko birgt oder während
längerer Immobilität
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Hormonwirkung der Östrogene kann infolge microsomaler Enzyminduktion herabgesetzt werden bei
längerer Anwendung von Barbituraten, insbesondere von Phenobarbital, Antiepileptika wie Phenytoin,
Primidon, Carbamazepin, von Rifampicin sowie von Präparaten mit Hypericum-Extrakt (JohanniskrautExtrakt).
Der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika kann infolge einer Beeinflussung der Glucosetoleranz
verändert sein.
Die gerinnungsfördernde Wirkung von Estradurin kann diejenige von Aminocapronsäure verstärken.
Estradurin kann die Wirkung von Antikoagulantien verringern.
Das Schilddrüsenhormon-bindende Globulin kann ansteigen und zu einem erhöhten Gehalt an
zirkulierendem
Schilddrüsenhormon
führen.
Dies
ist
bei
der
Interpretation
von
Schilddrüsenfunktionstests zu beachten.
Es empfiehlt sich Vorsicht bei der Kombination von Estradurin mit oralen Östrogenen, da über einige
Fälle von Lebertoxizität bei Patienten, die Estradurin mit oralen Östrogenen kombiniert erhielten,
berichtet wurde.
Die Estradiolspiegel können unter Komedikation mit gewissen Antibiotika (z.B. Ampicillin,
Tetrazykline) reduziert sein, da der enterohepatische Kreislauf von Estradiol eingeschränkt wird.
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Eine Erhöhung der Wirkung von Estradurin kann durch Paracetamol, durch gewisse Betablocker (z.B.
Metoprolol) und einige Benzodiazepine verursacht werden.
Estradurin kann die Wirkung von Fibraten (z.B. Bezafibrat) und von gewissen Nicht-steroidalen
Entzündungshemmern (z.B. Phenazon) herabsetzen.
Die gleichzeitige Einnahme von hepatotoxischen Arzneimitteln, besonders von Dantrolen, kann das
Risiko der Hepatotoxizität erhöhen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Estradurin ist nur zur Anwendung bei Männern mit Prostatakarzinom bestimmt, daher sind
Warnhinweise zur Schwangerschaft und Stillzeit nicht relevant.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen von
Patienten beobachtet.
4.8 Nebenwirkungen
sehr häufig
häufig
gelegentlich
selten
sehr selten
nicht bekannt
(≥1/10)
(≥1/100, <1/10)
(≥1/1000, <1/100)
(≥1/10 000, <1/1000)
(<1/10 000)
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Selten:
allergische Reaktionen bedingt durch Mepivacainhydrochlorid, wie z. B.
Urtikaria, Bronchialasthma und anaphylaktischer Schock.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich:
Natrium- und Wasserretention, Ödeme
Selten:
Gewichtszunahme, reduzierte Glukosetoleranz
Psychiatrische Erkrankungen
Selten:
Stimmungsänderung (Hochstimmung oder Depression)
Erkrankungen des Nervensystems
Selten:
Kopfschmerzen, Migräne
Herzerkrankungen
Selten:
Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt
Gefäßerkrankungen
Selten:
Hypertonie, Thrombosen, Thrombophlebitis, Thromboembolie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten:
Übelkeit, Erbrechen
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten:
Cholestatischer Ikterus, Cholelithiasis.
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Nicht bekannt:
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Vorübergehender Anstieg von Transaminasen und Bilirubin
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten:
Erythema multiforme
Nicht bekannt:
Hyperpigmentierung
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig:
Impotenz, Libidoverlust, Gynäkomastie, Brustspannen
Selten:
Hodenatrophie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Selten:
Nach einer intramuskulären Injektion von Estradurin können lokale
Läsionen wie sterile Abszesse oder entzündliche Infiltrate entstehen.
Daher sollte die Suspension vor der Verabreichung gut geschüttelt und
tief in die gesunde Glutealmuskulatur injiziert werden.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das
nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Inst. Pharmakovigilanz
Traisengasse 5
1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Eine reversible Gynäkomastie ist meist Zeichen für eine Überdosierung. Es gibt kein spezifisches
Antidot, die Behandlung sollte symptomatisch erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hormone und verwandte Mittel, Estrogene
ATC-Code: L02AA02,
Estradurin ist ein wasserlöslicher, hochmolekularer Polyester der Phosphorsäure und 17 -Estradiol.
Nach einer intramuskulären Injektion wirkt es vorwiegend als langwirkendes Estradiol. Die lange
Wirkungsdauer von Estradurin beruht auf dem langsam fortschreitenden Abbau des Polymers in vivo
durch Phosphatasen. Da Estradurin eine hemmende Wirkung auf Phosphatasen hat, ist der Abbau sehr
langsam, was die anhaltende Estrogenwirkung bis zu 4 Wochen nach einer einzigen Injektion erklärt.
Daher wurden dosisabhängige niedrige Plasmakonzentrationen von Testosteron beobachtet. Nach
Verabreichung von 160 mg Estradurin pro Monat wurden die Testosteronspiegel auf 10 - 20 %
gegenüber den Werten vor der Behandlung gesenkt.
Estradurin unterliegt nicht - wie andere parenterale Estrogentherapien - dem hepatischen first-pass
Metabolismus; daher sind vaskuläre und thromboembolische Komplikationen, die bei oraler Therapie
bekannt sind (aufgrund es Anstiegs der metabolischen Aktivität der Leber), in signifikant geringerem
Maße zu erwarten.
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Direkte Effekte in der Prostata:
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Suppression der Testosteronaufnahme in die Prostatazelle und des Testosteronmetabolismus durch
Inhibition der Enzyme 5-Reduktase und DNA-Polymerase
Hemmung der Bindung von Dihydrotestosteron an den Rezeptorkomplex
Induktion einer Atrophie des Drüsenepithels der Prostata
direkte zytotoxische Wirkung auf die hormonabhängige Prostatakarzinomzelle
Indirekte, außerhalb der Prostata liegende Effekte:
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über den Rückkopplungsmechanismus Hypothalamus-Hypophyse-Hoden Rückgang der Testosteronsynthese. Daraus resultiert ein Anstieg der Serumspiegel von Prolaktin und Sexualhormonbindungsglobulin; im Blut Verschiebung zugunsten des gebundenen, inaktiven Testosterons
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach intramuskulärer Verabreichung von Estradurin wird Estradiol langsam durch die Phosphatasen aus
dem Polymer freigesetzt. Steady-State-Konzentrationen von Estradiol werden bei einmal monatlichen
Injektionen nach 6–12 Monaten erreicht und sind proportional zur verabreichten Estradurin-Dosis.
Verteilung
Nach der Resorption wird Estradiol in den meisten Körpergeweben verteilt. Die Plasmaproteinbindung
beträgt über 95%.
Biotransformation
Das aus Estradurin freigesetzte Estradiol wird analog zum endogenen oder direkt verabreichten Estradiol
hauptsächlich in der Leber und zu einem geringeren Ausmaß in Nieren, Gonaden und Muskelgewebe
abgebaut. Es wird mit Glucuronsäure und Sulfat konjugiert sowie zu Estron und Estriol oxidiert.
Elimination
Die Elimination erfolgt zum größten Teil in Form von Metaboliten über die Nieren. Der über die Galle
ausgeschiedene Anteil unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf.
Das aus Estradurin freigesetzte Estradiol hat eine terminale Halbwertszeit von ca. 70 Tagen.
Dies weist darauf hin, dass die Freisetzung von Estradiol aus dem Polymer-Depot der limitierende Faktor
bei der Elimination ist.
Niereninsuffizienz
Eine eingeschränkte Nierenfunktion hat wenig bis keinen Einfluss auf die Verträglichkeit von
Mepivacain, wenn es kurzzeitig zur chirurgischen Anästhesie angewendet wird. Die MepivacainPlasmakonzentrationen wurden bei 8 Patienten mit terminaler chronischer Niereninsuffizienz nach einer
axillaren Blockade mit Mepivacain ohne Adrenalin (600 mg für den axillaren Block und 50 mg als
Zusatz) ermittelt. Der Median sowie der Bereich der Gesamtplasmakonzentrationen, die in
Mikrogramm/ml berechnet wurden, betrugen: 1,69 (1,23 – 7,78) nach 5 Minuten; 5,61 (4,36 – 8,19) nach
30 Minuten; 8,28 (3,83 – 11,21) nach 60 Minuten; 7,93 (5,63 – 11,1) nach 90 Minuten und 6,49 (5,56 –
8,35) nach 150 Minuten.
Es wurden keine Anzeichen einer Toxizität beobachtet (Rodriguez et al 2001). Patienten ohne
Niereninsuffizienz, die 600 mg für eine axillare Plexusblockade erhielten, hatten im Vergleich eine
durchschnittliche Gesamtplasmakonzentration von 3,33 Mikrogramm/ml, wobei der höchste Einzelwert
5,21 Mikrogramm/ml betrug (Cockings 1987). Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz haben
erhöhte AAG-Konzentrationen und weisen daher eine erhöhte Plasmaproteinbindung sowie erhöhte
Gesamtkonzentrationen auf. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Konzentration des
pharmakologisch aktiven und ungebundenen Mepivacain nicht den Bereich der toxischen
Konzentrationen erreicht.
Die renale Clearance des Metaboliten PPX korreliert signifikant mit der Kreatininclearance. Ein Fehlen
der Korrelation zwischen der Gesamtexposition, dargestellt als AUC, und der Kreatininclearance deutet
darauf hin, dass die Gesamt-Clearance von PPX zusätzlich zur renalen Ausscheidung einen nicht renalen
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Eliminationsweg beinhaltet. Einige Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können aufgrund einer
geringen nicht renalen Clearance eine erhöhte Exposition des PPX aufweisen. Aufgrund der im
Vergleich zu Mepivacain geringeren ZNS-Toxizität von PPX sind klinische Folgen bei kurzzeitigen
Anwendungen als geringfügig zu betrachten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxizitätsstudien mit wiederholter Gabe wurden an Mäusen, Ratten und Hunden mit parenteraler Gabe
(i. m. und s. c.) durchgeführt. Das wichtigste Zielorgan/Zielsystem bei den erwähnten Spezies waren die
Fortpflanzungsorgane.
Die beobachteten Veränderungen in den oben angeführten Organen/Systemen waren ähnlich wie bei
Estradiol und anderen estrogenen Stoffen. Die einzige, zusätzlich beobachtete Wirkung war die
Proliferation von Makrophagen an der Injektionsstelle, was bedeutet, dass diese Zellen bei der
Absorption des polymeren Arzneimittels involviert sind.
Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität, Mutagenität und Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.
Man kann jedoch davon ausgehen, dass Estradurin wie Estradiol und andere Estrogene eine toxische
Wirkung auf die Geschlechtsorgane hat, karzinogene und potentiell mutagene Wirkung aufweist.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Nicotinamid, Natriumhydroxid, Natriummonohydrogenphosphat; Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
1 Durchstechflasche mit 1 Lösungsmittelampulle (zu 2 ml)
10 Durchstechflaschen mit 10 Lösungsmittelampullen
Farblose Glasfläschchen (Typ I) mit Gummistopfen für die Trockensubstanz
Farblose Glasampullen für das Lösungsmittel
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Estradurin darf nur tief intramuskulär, bevorzugt in die Glutealmuskulatur, injiziert werden.
Die Lösung für die Estradurin Injektion sollte unmittelbar vor dem Gebrauch hergestellt werden, und
zwar wird das Lösungsmittel in das Fläschchen mit der Trockensubstanz geleert und solange geschüttelt,
bis die Substanz vollständig gelöst ist.
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Die rekonstituierte Lösung sollte bei Lagerung bei Raumtemperatur innerhalb von 12 Stunden und bei
Lagerung im Kühlschrank innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden.
Eine mögliche gelb-rötliche Verfärbung der Lösung beeinträchtigt nicht die Eigenschaften des Produktes.
Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen verwerfen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Pharmanovia A/S, Jægersborg Allé 164, DK-2820 Gentofte, Dänemark
8. ZULASSUNGSNUMMER
15.704
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 06.06.1975
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 05.03.2013
10. STAND DER INFORMATION
11-2015
11. REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rp, apothekenpflichtig
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