Broschüre "Energetische Modernisierung von Schulen

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Regierung von Oberbayern
Investitionspakt 08 ▪ Investitionspakt 09 ▪ Konjunkturpaket II ▪ Investitionspakt 08 ▪ Investitionspakt 09 ▪ Konjunkturpaket II
Energetische Modernisierung
von Schulen, Kindertagesstätten
und Verwaltungsgebäuden
3
Mit der Energiewende ist die Reduzierung des Energieverbrauchs erneut in den Fokus des öffentlichen Interesses
gerückt. Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird,
muss auch nicht erzeugt werden. Von einer Verringerung
profitiert nicht nur die Umwelt, auch die Gebäudeeigentümer
werden durch künftig niedrigere Betriebskosten entlastet.
Gemeinden und anderen öffentlichen Projektträgern kommt
bei energetischen Modernisierungsmaßnahmen eine besondere Vorbildfunktion zu.
Mit staatlichen Fördermitteln im Umfang von rund 266 Millionen
Euro aus dem Konjunkturpaket II und den Investitionspakten
2008 und 2009 wurden allein in Oberbayern in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Schulen, Sporthallen, Kindertagesstätten und kommunalen Verwaltungsgebäuden saniert.
Dabei stand jeweils die Verbesserung der Energieeffizienz
im Vordergrund. Gleichzeitig wurden aber oft auch sonstige
Modernisierungsmaßnahmen oder auch Ersatzneubauten
umgesetzt.
Die Ergebnisse der Modernisierungen sind durchgängig
bemerkenswert. Wir haben uns deshalb entschlossen,
zumindest einen kleinen Teil der Projekte mit dieser
Broschüre und einigen Ausstellungstafeln einer breiteren
Öffentlichkeit vorzustellen. Damit möchten wir Anregungen
geben, vergleichbare Maßnahmen in Angriff zu nehmen und
zugleich auch die Energiewende weiter voranzutreiben.
Dass weiterhin erheblicher Modernisierungsbedarf besteht,
machen auch die nahezu 1.500 Projektbewerbungen für das
Konjunkturpaket II deutlich. Davon konnten im Rahmen der
Förderprogramme lediglich rund 400 Maßnahmen umgesetzt
werden. Es liegt also noch einiges an Arbeit vor uns.
Selbstverständlich steht die Regierung von Oberbayern den
Maßnahmenträgern dabei mit fachlichem Know-how und im
Rahmen der einschlägigen Programme auch mit Fördermitteln zur Seite.
Christoph Hillenbrand
Regierungspräsident
Zukunft Bauen
INHALT
4
Die Förderprogramme im Rahmen des Konjunkturpakets II
wurden zum Jahresende 2011 endgültig geschlossen.
Allein in Oberbayern flossen 266 Millionen Euro Zuschüsse des Bundes und des Freistaats Bayern in die vor allem
energetische Modernisierung von 382 Infrastruktureinrichtungen in Kommunen. Zusammen mit dem Eigenanteil der
Projektträger konnte insgesamt ein Investitionsvolumen
von mehr als 486 Millionen Euro angestoßen werden.
Dieser gewaltige Mitteleinsatz und die große Anzahl der
Bewerbungen unterstreichen den vielerorts dringenden
Sanierungsbedarf.
Den Konjunkturpaketen vorausgehend bzw. parallel dazu
wurden auch im Rahmen der Investitionspakte 2008 und
2009 insgesamt 23 Schulen und Kindergärten in Oberbayern energetisch saniert. Hauptziel dieser Programme war
die Auflösung von Investitionsstaus besonders in finanzschwachen Kommunen. Durch zeitgemäße Bildungs- und
Betreuungseinrichtungen sollen die Standortchancen verbessert und gleichzeitig durch verringerte Betriebskosten
die kommunalen Haushalte entlastet werden.
Mit der Energiewende wurde in jüngster Zeit die energetische Verbesserung des Gebäudebestands erneut in
den Brennpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Die
Reduzierung des Verbrauchs ist der erste und effizienteste
Schritt zur umweltgerechten und nachhaltigen Energieerzeugung. Dabei sollen öffentliche Maßnahmenträger mit
ihren Bestandsgebäuden mit gutem Beispiel vorangehen.
Viele Projektträger hatten die Chance, die sich mit der Aufnahme in die Förderprogramme bot, genutzt und nicht nur
energetische Verbesserungen, sondern auch weitergehende Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. So wurden beispielsweise der Brandschutz auf aktuellen Stand gebracht
oder Barrieren für Menschen mit Behinderungen abgebaut.
Teilweise wurden die Maßnahmenkonzepte sogar zu Generalsanierungen ausgeweitet oder gar Ersatzneubauten
realisiert, wenn eine Modernisierung des Altbaus wirtschaftlich nicht mehr vertretbar war.
Unterschiedliche Aspekte standen bei den einzelnen
Projekten im Vordergrund. Regelmäßig war dabei eine Untersuchung der Gebäudehülle hinsichtlich ihrer Energieeffizienz der erste Ansatzpunkt. Auch wenn der Energiebedarf
aus erneuerbaren Energien gedeckt wird, sollten Einsparungen durch Verbesserungen der Gebäudehülle an erster
Stelle stehen. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde trägt
zur Schonung der Umwelt bei. Auch lassen sich durch den
Austausch alter Fenster, Dämmung der Fassaden bzw. der
untersten und obersten Geschossdecken mit vergleichs-
weise geringem Aufwand oft erhebliche Verbrauchsreduzierungen erreichen. Dabei ist allerdings auch die gestalterische Qualität des Bestands, etwa bei Baudenkmälern mit
hochwertigen Fassadenprofilierungen oder bei Sichtbetonbzw. Sichtziegelmauerwerken, zu berücksichtigen.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Haustechnik. Im einfachsten Fall durch die Erneuerung des Heizkessels auch in Verbindung mit einem Wechsel zu nachwachsenden Brennstoffen. Auch der Anschluss an ein Fernwärmenetz oder
der Ausbau einer Nahwärmeversorgung mit benachbarten
Gebäuden können einen Beitrag zur effizienten Energienutzung leisten.
Durch die zunehmende Dichtigkeit der Gebäudehülle rückt
auch die künftige Qualität der Raumluft besonders bei Gebäuden mit hoher Nutzerfrequenz in den Fokus. Lösungen
reichen von Ampeln, die den CO2-Gehalt der Raumluft z.B.
in Klassenzimmern anzeigen, über dezentrale Lüftungsgeräte bis hin zur zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Modernisierungsmaßnahmen haben mehrfache Vorteile:
Die Investitionen geben zunächst der regionalen Bauwirtschaft zusätzliche Impulse. Beispielsweise haben die
Konjunkturpakete dazu beigetragen, die Auswirkungen der
weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf Deutschland
abzufedern.
Langfristig profitieren von den energetischen Verbesserungen aber insbesondere die Bauherrn und die Umwelt.
Durch den niedrigeren Brennstoffverbrauch verringern sich
die Betriebskosten und die Schadstoffemissionen. Allein
im Rahmen des Konjunkturpakets II konnte der Primärenergiebedarf der Gebäude um mehr als die Hälfte auf 47,5 %
des Ursprungswerts reduziert werden. Das entspricht einer
Heizöleinsparung von rund 12,3 Millionen Litern und bei
einem aktuellen Durchschnittspreis von 0,90 Euro je Liter
gut 11 Millionen Euro jährlich. Rund 39.000 Tonnen des
Treibhausgases CO2, das entspricht dem durchschnittlichen CO2-Emissionen von mehr als 12.600 Vier-PersonenHaushalten, werden dadurch jedes Jahr weniger in die
Umwelt ausgestoßen.
Den größten Vorteil haben schließlich die Nutzer der
Gebäude, die nach einer Modernisierung wieder aktuellen
baulichen und technischen Standards entsprechen.
Um die Ergebnisse der Modernisierungsprogramme zu
dokumentieren, werden in dieser Broschüre einige ausgewählte Projekte beispielhaft dargestellt. Damit sollen vor
allem Anregungen für künftige Projekte gegeben werden.
DENKMÄLER
•
Landratsamt Eichstätt
7
•
Rathaus Mühldorf a. Inn
8
•
Kindergarten Greimharting, Rimsting, RO
9
•
Rathaus Anzing, EBE
10
•
Schnitzschule Oberammergau, GAP
11
•
Max-Planck-Gymnasium, München
12
•
Grund- und Mittelschule Auf der Schanz, Ingolstadt
13
ERSATZNEUBAU
•
Kindertageseinrichtung St. Johann, Peißenberg, WM
15
•
Integrationskindergarten St. Maximilian, Grabenstätt, TS
16
•
Grund- und Mittelschule Lenting, EI
17
•
Kindergarten St. Johannes der Täufer, Röhrmoos, DAH
18
•
Volksschule mit Sporthalle Farchant, GAP
19
MODERNISIERUNG
•
Sonderpädagogisches Förderzentrum Greta-Fischer-Schule, Dachau
21
•
Grundschule am Hardt, Weilheim
22
•
Mittelschule Freilassing, BGL
23
•
Schulen in Brannenburg, RO
24
•
Grundschule Feldkirchen, ML
25
•
Hildegard-von-Bingen-Haus, München
26
•
Grundschule Riemerling, Hohenbrunn, ML
27
•
Mehrfachturnhalle Ostend, Neuburg an der Donau
28
•
Staatliches Berufliches Zentrum, Starnberg
29
•
Kindertagesstätte Schönau am Königssee, BGL
30
•
Grund- und Mittelschule Tittmoning, TS
31
•
Grund- und Mittelschule Geisenfeld, PAF
32
•
Sporthalle Fischer-von-Erlach-Straße, München
33
•
Grundschule mit Turnhalle Walliser Straße, München
34
IMPRESSUM
35
DENKMÄLER
Landratsamt Eichstätt
7
Die ehemalige fürstbischöfliche Residenz sowie das
ehemalige fürstbischöfliche Kanzleigebäude, heute als Residenz I und Residenz II bezeichnet, befinden sich inmitten
der Stadt Eichstätt und beherbergen seit 1939 das Landratsamt. Die sanierungsbedürftigen Gebäude haben im
Zuge des Konjunkturpakets II eine energetische, statische
sowie brandschutztechnische Sanierung erfahren.
Zu Beginn der Maßnahme stand neben verschiedenen
Voruntersuchungen das Anfertigen eines verformungsgerechten Aufmaßes der Dachstühle an. Auf dieser Grundlage wurde das stark geschädigte Dachtragwerk repariert
sowie statisch verstärkt oder nachgebessert, um der
energetischen Sanierung und dem Wunsch nach neuen
Archivräumen nachkommen zu können. Dazu wurden die
Balkenzwischenräume der Holzbalkendecken mit 180 mm
Mineralwolle gefüllt.
Bei einem historisch wertvollen Gebäude wie dem Landratsamt Eichstätt ist eine Dämmung der Fassade aus
denkmalpflegerischer Sicht von außen nicht möglich. Die
Wände verfügen zudem mit Stärken zwischen 60 und 130
cm über einen verhältnismäßig guten Wärmedurchgangskoeffizienten. Daher entschied man sich, lediglich wärmegedämmte Verkleidungen an den Fensternischen von innen anzubringen. Zusätzlich konnte durch den Austausch
der nicht mehr zeitgemäßen Fenster aus den 70er Jahren
und den Einbau neuer Fenster nach historischem Vorbild
nicht nur verbesserte Energiewerte erzielt, sondern auch
Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllt werden. Die
historischen Fenster zum Innenhof blieben unverändert
und wurden mit Vorsatzflügeln versehen.
Insgesamt stellt diese Maßnahme ein Beispiel für eine behutsame energetische Modernisierung eines Denkmales
dar, dessen Erscheinungsbild von außen nicht verändert
werden sollte.
projektdaten
massnahmenträger
Landkreis Eichstätt
architekturbüro
Collegiat Architekten
Eichstätt, Dieter Mühlbauer
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
gesamtinvestition
baujahr
energieeinsparung
1.181.300 Euro
4,6 Mio Euro
18. Jahrhundert
24 %
9
8
Rathaus Mühldorf a. Inn
Kindergarten Greimharting, Rimsting, Lkr. Rosenheim
Kennzeichend für das im Kern auf das 15. Jahrhundert
zurückreichende Rathaus ist die mächtige Straßenfassade
zum Stadtplatz im typischen Inn-Salzach-Stil. Die Sanierung eines derart hochwertigen Baudenkmals, das auch
als wichtiger Identifikationspunkt für die Bevölkerung
dient, stellt für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Jeder modernisierungsbedingte Eingriff muss
sorgfältig mit dem Ziel der Erhaltung der historischen
Bausubstanz abgewogen werden.
Die energetischen Maßnahmen beschränkten sich daher
im Wesentlichen auf die Aufarbeitung und soweit erforderlich den Ersatz der Fenster sowie die Isolierung der
obersten Geschossdecke zum ungedämmten Dachraum.
Dabei wurden auch die Dachkonstruktion statisch ertüchtigt und die Eindeckung erneuert. Weitere Energieeinsparungen werden durch die zeitgemäße Erneuerung der
Beleuchtung sowie die Modernisierung der Heizungsanlage erreicht. Eine Verbesserung des Brandschutzes und der
Barrierefreiheit rundeten das Maßnahmenpaket ab.
Das zu Beginn des 20. Jh. gebaute Schulgebäude wies
vor der Sanierung noch viele zeittypische Details des
sog. neubarocken Heimatstils auf. Um den Charakter des
mehrfach umgenutzten Gebäudes zu erhalten, wurde die
energetische Sanierung sehr behutsam umgesetzt. Dennoch ist die erzielte Energieeinsparung beachtlich.
Man entschied sich dafür, die Fassade nicht zu dämmen,
um die feingliedrige Struktur nicht zu zerstören. Als wesentliche Maßnahmen wurden die Fenster erneuert, das
Dach gedämmt und eine Pelletsheizung eingebaut, deren
Kapazität so ausgelegt ist, dass auch die nahegelegene
Kirche, das Feuerwehr- und das Gemeindehaus mit versorgt werden können. So kommt die energetische Sanierung mithilfe der finanziellen Beteiligung der Gemeinde
auch den benachbarten Gebäuden zugute und erhöht die
Wirtschaftlichkeit der Investitionen.
Im Kindergarten wurden außerdem Malerarbeiten durchgeführt und die Innenräume mit Eigenleistung der Gemeinde renoviert. Insgesamt konnte die Modernisierung
mit einem relativ geringen Mitteleinsatz durchgeführt
werden.
Das Gebäude erstrahlt im alten Glanz, die Maßstäblichkeit
der Gebäudestruktur wurde durch die Sanierung nicht zerstört, sondern eher unterstützt. Für die Kindergartenkinder
und deren Betreuerinnen ist ein Hort der Geborgenheit
entstanden, aus dem Zugluft und abblätternder Putz verbannt wurden.
projektdaten
massnahmenträger
Stadt Mühldorf a. Inn
architekturbüro
Ernst Schmidbauer,
Mühldorf a. Inn
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
gesamtinvestition
baujahr
energieeinsparung
1.051.000 Euro
1,2 Mio Euro
ab 15. Jahrhundert
rd. 20 %
projektdaten
massnahmenträger
Gemeinde Rimsting
Gesellschaft für Dynamische
Energiekonzepte DYNECO, München
architekturbüro
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
200.000 Euro
gesamtinvestition
300.300 Euro
baujahr
1906
energieeinsparung
37 %
Schnitzschule Oberammergau, Lkr. Garmisch-Partenkirchen
10
11
Rathaus Anzing, Lkr. Ebersberg
Seit vielen Jahren wurde in Anzing über eine Sanierung
des alten Rathauses, das ursprünglich als Schulhaus errichtet worden war, oder einen kompletten Neubau diskutiert.
Letztlich entschied man sich für eine Generalsanierung und
Erweiterung des historischen Altbaus. Mit der Aufnahme
in das Konjunkturpaket II wurde der Zeitrahmen für die
konkrete Planung und Umsetzung des Projekts festgezurrt.
Den Schwerpunkt der energetischen Maßnahmen bildete
die Dämmung der kompletten Gebäudehülle des Altbaus.
Die Fenster und Außentüren wurden erneuert sowie die
Fassaden und das Dach isoliert. Daneben erhielt das
Gebäude eine neue Heizungsanlage, deren Grundlast eine
Grundwasserwärmepumpe deckt.
Gleichzeitig wurden eine komplette Innensanierung und
Errichtung des Erweiterungsbaus umgesetzt. Mit dem Neubau konnte ein barrierefreier Gebäudezugang geschaffen
werden. Im seinem Inneren beherbergt der in Holzsystembauweise realisierte Baukörper den Sitzungssaal und das
Trauzimmer. Darunter befindet sich eine kleine Tiefgarage.
Es entstand ein Gebäudeensemble, das funktional und
gestalterisch höchste Qualitätsansprüche erfüllt.
architekturbüro
förderprogramm
eine Absenkdichtung. Dadurch konnten auch die Zugerscheinungen beseitigt und das Behaglichkeitsgefühl in den
Räumen verbessert werden. Eine energetisch erhebliche
Optimierung war bei den Einfachfenstern im Dachgeschoss
und Treppenhaus möglich. Diese Fenster wurden durch einen inneren Fensterflügel mit einer hochwertigen K-Verglasung zum Kastenfenster ergänzt. Darüber hinaus wurde die
oberste Geschossdecke gedämmt und die Heizungsanlage
optimiert.
Aufgrund der behutsamen Eingriffe haben Aussehen und
Charakter des Gebäudes sich nicht verändert, die Energieeinsparung ist aber deutlich spürbar.
projektdaten
projektdaten
massnahmenträger
Die großen, durch feine Fenstersprossen gegliederten
Kastenfenster lassen viel Licht in die Werk- und Atelierräume der vor gut hundert Jahren errichteten Schnitzschule.
Gleichzeitig sind die in ihrem historischen Erscheinungsbild gut erhaltenen Fenster das wesentliche Gestaltungselement des Gebäudes. Ein Vollwärmeschutz an der
Außenfassade war, wie bei nahezu allen Baudenkmälern,
nicht möglich. Daher musste versucht werden, die Wärmeverluste über die Fenster zu minimieren, dabei aber die
bauzeitliche Substanz maximal zu erhalten, so auch die
alten Glasscheiben. Zur Reduzierung der Transmissionswärmeverluste erhielten die inneren Flügel der Kastenfenster eine umlaufende Dichtung, die Außentüren zusätzlich
Gemeinde Anzing
Goergens • Miklautz
Architekten, München
massnahmenträger
Landkreis
Garmisch-Partenkirchen
abp architekten
burian pfeiffer sandner, München
architekturbüro
Konjunkturpaket II
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
223.100 Euro
förderprogramm
gesamtinvestition
3,2 Mio Euro
fördersumme kp ii
124.300 Euro
1886 / 2011
gesamtinvestition
163.000 Euro
baujahr
energieeinsparung
37 %
baujahr
1909
energieeinsparung
16 %
Grund- und Mittelschule Auf der Schanz, Ingolstadt
12
13
Der Schulkomplex „Auf der Schanz“ wurde in den 50er
Jahren als Pavillonschule errichtet und steht seit 2006
unter Denkmalschutz. Im Rahmen einer Generalsanierung
wurde als einer der ersten Schritte eine energetische
Modernisierung der zwei Pavillons mit Klassenzimmern
im Innenhof sowie der alten Turnhalle durchgeführt.
Dazu wurde ein mineralischer Vollwärmeschutz an den
Außenwänden angebracht, die Fenster entsprechend den
denkmalschutzrechtlichen Anforderungen erneuert und
Sonnenschutzanlagen eingebaut.
Von technischer Seite sorgen Lüftungsanlagen für Frischluft während des Unterrichts. Neben der Beleuchtung
wurde zudem der Brandschutz in Angriff genommen und
neue Fluchtwege hergestellt.
Insgesamt lassen die einzelnen „Unterrichts- bzw. Turnpavillons“ in ihrer äußeren Erscheinung auch nach der
energetischen Modernisierung ihre ursprüngliche Entstehungszeit erkennen.
projektdaten
massnahmenträger
architekturbüro
Architekturbüro Törmer,
Ingolstadt
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
859.200 Euro
gesamtinvestition
982.000 Euro
baujahr
Max-Planck-Gymnasium, München
energieeinsparung
Die aus den 60er Jahren stammende Schule steht zwar
nicht unter Denkmalschutz, dennoch erforderte die Sanierung der architektonisch hochwertigen Anlage besondere
Sensibilität. Nur auf den Südseiten mit hohem Fensteranteil wurden gedämmte Fassadenelemente mit Hinterlüftung vorgehängt. Durch die Aufdoppelung bleibt deutlich
erkennbar, dass die Konstruktion als Ergänzung vor die
ursprüngliche Sichtziegelfassade montiert wurde. Die
übrigen Fassaden wurden mit einer Innendämmung aus
Schaumglas versehen oder bei zweischalig ausgeführten
Mauerwerken eine Kerndämmung eingebracht. Durch
das angepasste Maßnahmenkonzept konnte der Standard
eines Neubaus erreicht und zugleich der Charakter des
Ursprungsbaus erhalten werden.
projektdaten
massnahmenträger
Landeshauptstadt
München
architekturbüro
Karg Architekten, München
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
2.378.400 Euro
gesamtinvestition
2,87 Mio Euro
baujahr
1960
energieeinsparung
37 %
Stadt Ingolstadt
1954 / 1956
20 %
ERSATZNEUBAUTEN
Kindertageseinrichtung St. Johann, Peißenberg,
Lkr. Weilheim-Schongau
Das ursprüngliche Gebäude wies eine stark gegliederte
Baukörperstruktur auf. Pultdächer über den Haupträumen
wechselten sich mit flach gedeckten Nebenraumzonen ab.
Zudem ragten die Betonwände über die Dachebenen und
Fassadenfluchten hinaus. Die Vermeidung von Wärmebrücken und konstruktiv einwandfreie Detailanschlüsse
wären daher mit sehr hohem Aufwand verbunden gewesen.
Da sich unter Würdigung aller Aspekte eine wirtschaftliche Lösung für die Modernisierungsvariante mit Erweiterung nicht abzeichnete, fiel die Entscheidung zum Ersatzneubau.
Drei Kindergartengruppen und eine Hortgruppe sind jetzt
in einem kompakten, geradlinigen und energetisch sehr
sparsamen Neubau realisiert. Ein lichter Baukörper und
für jede Gruppe in einer anderen, frischen Farbe gestaltete Aufenthaltsbereiche machen nun Kindern und Betreuern gleichermaßen Spaß.
projektdaten
massnahmenträger
Pfarrei St. Johann,
Peißenberg
architekturbüro
Baldauf • Prill Architekten,
Schongau
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
501.900 Euro
gesamtinvestition
1,7 Mio Euro
baujahr
energieeinsparung
2010 / 2011
69 %
15
Grund- und Mittelschule Lenting, Lkr. Eichstätt
16
16
Verschiedenfarbige Fenster- und Türelemente, ein offenes, lichtdurchflutetes Treppenhaus, mit Holz gestaltete
Klassen- und Lehrerzimmer, eine Ruhe ausstrahlende,
geräumige Aula. Der Neubau des Gebäudeteiles der
Grund- und Mittelschule Lenting lädt geradezu zum
Lernen und Lehren ein. Über den neu gestalteten Pausenhof geht es durch den zentralen Eingangsbereich in die
flexibel nutzbare Aula. Drei Etagen mit Klassenzimmern
und Räumen für die Ganztagesschule, Mittagsbetreuung,
Schulverwaltung und Lehrerkollegium erschließen sich
von dort aus und verbinden die bestehenden Gebäudeteile miteinander.
Die Wärmeversorgung für den Neubau erfolgt über
Heizsysteme in den Betondecken, die im Sommer auch
für Kühlung sorgen. Erdwärmesonden liefern dazu die
notwendige Energie.
Die Gemeinde Lenting entschloss sich zum Neubau des
Schulgebäudes, nachdem sich im Verlauf der Planungen
eine Modernisierung des aus den 60er Jahren stammenden Bauabschnitts als unwirtschaftlich herausgestellt
hatte. Nun ist die Grund- und Mittelschule Lenting auch
für die Zukunft bestens gerüstet.
projektdaten
massnahmenträger
Kath. Kirchenstiftung,
Grabenstätt
architekturbüro
Planungsgruppe Strasser +
Partner, Traunstein
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
436.600 Euro
gesamtinvestition
1,5 Mio Euro
baujahr
2011
energieeinsparung
55 %
Integrationskindergarten St. Maximilian, Grabenstätt, Lkr. Traunstein
Der ursprüngliche Kindergarten befand sich im 1. Obergeschoss eines
historischen Gebäudes, das um 1900 errichtet worden war. Das darunter
liegende Erdgeschoss wird als Pfarrsaal genutzt, das Dachgeschoss für
die Jugendräume.
Nach näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass wegen grundlegenden funktionalen und bautechnischen Mängeln eine Sanierung für
die Kindergartennutzung nicht mehr wirtschaftlich durchführbar ist. Der
Bauherr entschloss sich deshalb, einen Ersatzneubau in unmittel-barer
Nähe zu realisieren. Im erdgeschossigen und komplett barrierefreien
Neubau sind heute drei Kindergartengruppen sowie eine Kinderkrippe
mit Mehrzweckraum und Nebenräumen untergebracht. Dort bieten sich
nun optimale Bedingungen für den Integrationskindergarten.
projektdaten
Gemeinde Lenting
Obel und Partner GbR,
Donauwörth
Konjunkturpaket II mit FAG
massnahmenträger
architekturbüro
förderprogramm
fördersumme kp ii
1.150.100 Euro
gesamtinvestition
10,2 Mio Euro
baujahr
2011
energieeinsparung
61 %
17
Volksschule mit Sporthalle Farchant,
Lkr. Garmisch-Partenkirchen
18
projektdaten
massnahmenträger
Kindergarten St. Johannes der Täufer, Röhrmoos, Lkr. Dachau
Nach eingehenden Untersuchungen wurde schließlich
die ursprünglich geplante Modernisierung des Bestandsgebäudes als technisch und wirtschaftlich nicht mehr
sinnvoll beurteilt. Der Maßnahmenträger hat sich daher
entschlossen, an Stelle des bestehenden Kindergartens
einen Ersatzneubau für drei Kindergartengruppen zu
errichten.
Konzeptionell wurde für das nach Osten hin leicht abfallende Gelände eine klare Gebäudestruktur gefunden. Das
nach außen hin deutlich in Form und Gestalt abgesetzte
Hauptgebäude beherbergt die Gruppenräume und den
Mehrzweckraum. Daran schließt ein niedrigerer Baukörper mit Nebenfunktionen und Erschließungsflächen an.
Eine leichte Drehung der beiden Gebäudeteile zueinander
schafft einen attraktiven und großzügigen Spielflur im
Inneren.
Besonders bemerkenswert bei dem Projekt ist, dass trotz
der relativ späten Entscheidung für den Ersatzneubau und
damit verbunden einem Baubeginn erst im Frühjahr 2010,
der Kindergarten bereits im Herbst 2011 in Betrieb gehen
konnte.
Gemeinde Farchant
architekturbüro
Steinert Architekten GmbH,
Garmisch-Partenkirchen
förderprogramm
Investitionspakt 2009 mit FAG
fördersumme ip 09
270.000 Euro
gesamtinvestition
2,1 Mio Euro
baujahr
2011
energieeinsparung
50 %
Zunächst war lediglich eine umfassende energetische
Modernisierung des Schulgebäudes vorgesehen. Als die
Gemeinde sich während der Bauarbeiten entschloss, auch
die Turnhalle energetisch zu optimieren, stellte sich rasch
heraus, dass eine Sanierung aufgrund erheblicher Mängel
nicht mehr sinnvoll war. So wurde ein Teil der Fördermittel, der für die Schulsanierung vorgesehen war, für den
Neubau einer Sporthalle abgezweigt und zusätzlich Mittel
aus dem Finanzausgleichsgesetz bereit gestellt.
Die Farchanter Schüler freuen sich nun über eine zeitgemäße Sporthalle, die energetisch natürlich dem neuesten
Stand entspricht und die barrierefrei vom Schulhaus aus
zu erreichen ist. Auch dies ist ein weiterer Schritt, um die
Volksschule Farchant zukunftstauglich zu machen.
Gewonnen haben auch die Vereine, die die Halle außerhalb
der Unterrichtszeiten nutzen können. Für Turniere und
andere Veranstaltungen bietet die neue Zuschauergalerie
den nötigen Rahmen.
Projektdaten
projektdaten
Kath. Kirchenstiftung
St. Johannes der Täufer, Röhrmoos mit
Gemeinde Röhrmoos
massnahmenträger
architekturbüro
g.h.k. Krissmayr, Hubner, Arlt
Architekten, Dachau
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
401.600 Euro
gesamtinvestition
1,6 Mio Euro
baujahr
energieeinsparung
2010 / 2011
65 %
Maßnahmenträger:
xxx
Architekturbüro: xxx
Gesamtinvestition: xxx Euro
Fördersumme KPII / IP 08/09: xxx Euro
Förderprogramm: Konjunkturpaket II /
Investitionspakt 2008/2009
mit FAG / Städtebauförderung
Baujahr: xxx
Energieeinsparung um:
xxx %
19
MODERNISIERUNG
Sonderpädagogisches Förderzentrum Greta-Fischer-Schule, Dachau
21
Den Schwerpunkt bei der Sanierung des Hauses I der
Schulanlage bildete die Isolierung der Gebäudehülle. Die
Heizungsanlage war bereits vor einigen Jahren erneuert
worden.
Im Zuge der Baumaßnahmen wurden nun sämtliche Fensterelemente sowie der Sonnenschutz ausgetauscht. Es
kamen Holz-Alu-Fenster mit 3-fach Isolierverglasung zum
Einsatz. Dabei wurden zur Verbesserung der Belichtung
die geschlossenen Brüstungen in den Betreuungsräumen
reduziert.
Sonnenschutz und Oberlichte werden heute über eine automatische Zentralsteuerung betrieben. Dadurch sind die
Wärmeeinträge und die Nachtabkühlung auch außerhalb
der Nutzungszeiten kontrollierbar.
Farbige HPL-Platten an den Stirnseiten verkleiden die darunter liegende 100 mm dicke Mineralwolledämmung. Die
beiden Treppenhäuser sind mit einer Alu-Pfosten-RiegelFassade vollständig neu eingehaust sowie der dazwischen
liegende Eingangsbereich neu gestaltet worden, um
eine Windschleuse zu schaffen. Zusätzlich wurde auf die
oberste Geschoßdecke eine 200 mm starke Dämmung
aufgebracht.
Eine fast 50 %ige Reduzierung des Energiebedarfs bestätigt die Effizienz des überschaubaren Maßnahmenpakets.
Zusätzlich ist die aus mehreren Gebäuden bestehende
Schulanlage auch gestalterisch zu einer Einheit verschmolzen.
projektdaten
massnahmenträger
Landkreis Dachau
architekturbüro
g.h.k. Krissmayr, Hubner, Arlt
Architekten, Dachau
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
1.662.500 Euro
gesamtinvestition
1,9 Mio Euro
baujahr
1959
energieeinsparung
48 %
Grundschule am Hardt, Weilheim
22
Das Schulgebäude aus den 70er Jahren, seinerzeit nach
modernen architektonischen Gesichtspunkten gebaut,
hatte sich im Verlauf der Jahrzehnte zum Energiefresser
gewandelt. Neben der Anforderung das Gebäude umfassend zu dämmen, galt es auch Maßnahmen im Bereich
der Heizung und Lüftung vorzunehmen. Die erhöhten
CO2- Belastungen in den Klassenzimmern, die bei Schülern und Lehrern zu Konzentrationsmängeln, Müdigkeit
und Krankheitsausfällen führten, gehören dank lüftungstechnischer Einbauten nun der Vergangenheit an.
Das Problem, eine Hüllfläche von 5.700 m² in den Sommerferien komplett mit einer energetisch hochleistungsfähigen neuen Fassade zu versehen, wurde mit dem
Einbau großer vorgefertigter Fassadenbauteile gelöst.
Stundengenau getaktete Einbauintervalle an der Fassade
sowie ein Heer von Handwerkern im Innern machten das
Wunder “Fertigstellung pünktlich zu Schulbeginn“ wahr.
Ein wie neu aussehendes Schulgebäude im warmen Ton
seines neuen Holzkleides, das mit sattem Rot korrespondiert, fordert auf zu klarem Denken und zum Lernen mit
Freude.
23
projektdaten
massnahmenträger
Stadt Weilheim
architekturbüro
Fritz Weinberger
Gabriele Anderl, Schongau
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
2.537.500 Euro
gesamtinvestition
3,8 Mio Euro
baujahr
energieeinsparung
1971 / 72
68 %
Mittelschule Freilassing, Lkr. Berchtesgadener Land
Die Zielsetzungen bei der Sanierung des aus den 70er
Jahren stammenden Schulgebäudes waren besonders
ambitioniert: Neuordnung der Funktionen und Erweiterung durch zusätzliche Nutzungen wie Mittagsbetreuung,
selbstverwaltetes Schülercafé, Kinderhort sowie Volkshochschule, komplette Barrierefreiheit und nicht zuletzt
Passivhausstandard. Dazu musste der ursprüngliche
Sichtbetonbaukörper fast auf das Rohbauskelett zurückgebaut werden. Erst danach konnte mit dem Ausbau,
insbesondere der umfangreichen neuen Haustechnik mit
kontrollierter Be- und Entlüftung und der energetisch
hocheffizienten Fassaden begonnen werden. Trotz der
erheblichen Investitionssumme von insgesamt rd. 7,2 Mio
Euro liegen die Kosten weit unter einem vergleichbaren
Neubau. Das Ergebnis überzeugt nicht nur energetisch
und funktional, sondern auch durch seine Gestaltung.
projektdaten
massnahmenträger
Stadt Freilassing
Architektengemeinschaft
Meier + Putzhammer, Freilassing
architekturbüro
förderprogramm
Investitionspakt 2008 mit FAG,
Städtebauförderung
fördersumme ip 08
1.462.500 Euro
gesamtinvestition
7,2 Mio Euro
baujahr
1972
energieeinsparung
63 %
Schulen in Brannenburg, Lkr. Rosenheim
24
25
Die Realschule und die Grund- und Mittelschule Brannenburg sind in einem Gebäude untergebracht. Aufgrund
des baulichen Zusammenhanges wurde die energetische
Sanierung der Schulen gemeinsam durchgeführt.
Das Mitte der 70er Jahre errichtete Gebäude galt lange als
der modernste Schulbau Südostbayerns. Die Konstruktion
des Betonskelettbaus mit hohem Fugenanteil und Wandverkleidungen aus Faserzementplatten entsprach nicht
mehr den heutigen bauphysikalischen Anforderungen.
Die Betonkonstruktion und die Fenster wiesen erhebliche
Feuchtigkeitsschäden auf, so dass die komplette Außenhaut durch eine Energiefassade ersetzt wurde.
Diese besteht aus vorgefertigten Elementen in einem
projektdaten
massnahmenträger
Landkreis Rosenheim
(Realschule)
Schulverband Rosenheim
(Grund- und Mittelschule)
Werkgemeinschaft Rosenheim,
Arch. Schweiker & Schellmoser
architekturbüro
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
2.113.800 Euro
gesamtinvestition
4,1 Mio Euro
baujahr
energieeinsparung
1975 / 1978
51 %
Holz-Alu-Rahmen. Einer beidseitig kaschierten Dämmschicht ist eine geschlitzte Holzschalung vorgesetzt, die
von einer prismierten Glasplatte geschützt wird.
Durch die einheitliche Gestaltung ist eine homogene
Schullandschaft in einer modernen und innovativen
Architektursprache entstanden. Die Feingliedrigkeit der
neuen Gebäudehülle wird einem hohen gestalterischen
Anspruch gerecht.
Grundschule Feldkirchen, Lkr. München
Die Modernisierung des Bauteils Nord und der Ersatzneubau des Mittelteils sind in ein umfassendes Gesamtkonzept für die Sanierung der vierzügigen Grundschule
eingebunden.
Der Südflügel der U-förmigen Gebäudeanlage war bereits
im Jahr 2007 saniert worden. Nun folgte im Rahmen des
Konjunkturpakets die vor allem energetische Modernisierung des nördlichen Klassentrakts mit acht Klassenzimmern. Gleichzeitig wurde der dazwischen liegende,
erdgeschossige Verbindungsbau abgebrochen und durch
einen Neubau ersetzt. Dort befindet sich heute eine großzügige Eingangs- und Pausenhalle, die auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Räume für die Schulverwaltung liegen darüber im 1. Obergeschoss. Auf dem
Dach wurde eine neue Hausmeisterwohnung in leichter
Holzbauweise errichtet.
Im Zuge der Maßnahmen wurde auch die alte Gasheizung
durch einen Fernwärmeanschluss, der von einer geothermischen Anlage gespeist wird, ersetzt.
Nicht nur technisch, sondern auch gestalterisch erfüllt die
Anlage nach der Generalsanierung wieder alle Ansprüche,
die an ein zeitgemäßes Schulgebäude gestellt werden.
projektdaten
massnahmenträger
Gemeinde Feldkirchen
architekturbüro
Krug Grossmann
Architekten, München
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
1.585.200 Euro
gesamtinvestition
6,3 Mio Euro
baujahr
1958
energieeinsparung
30 %
Grundschule Riemerling, Hohenbrunn, Lkr. München
26
Die Grundschule im Ortsteil Riemerling wurde grundlegend neu strukturiert und umfassend saniert. Zunächst
wurden die weit ausgreifenden Flügel der ursprünglich
H-förmigen Schulanlage um nicht mehr modernisierbare
Gebäudeteile verkürzt und der verbliebene Kernbereich
beinahe auf ein Rohbauskelett zurückgebaut. Danach wurde der zentrale Verbindungsbau um eine zweigeschossige Eingangshalle mit offener Treppe erweitert. Dadurch
konnte nicht nur eine vielfältig nutzbare, großzügige Aula
geschaffen werden, darüber hinaus wurde die energetische Kompaktheit des Gebäudes, das heißt das Verhältnis
von Gebäudevolumen zur Oberfläche, erheblich verbessert. Durch einen neu eingebauten Lift werden heute
sämtliche Geschosse barrierefrei erschlossen. Die vollständig erneuerte Gebäudehülle wurde als hinterlüftete
Holzfassade ausgebildet sowie die Haustechnik komplett
erneuert. Die Wärme liefert eine gemeinsame Heizzentrale
in der benachbarten Schule.
Derart umfangreiche Bauarbeiten lassen sich nicht bei
laufendem Schulbetrieb umsetzen. Deshalb mussten die
Klassen an einen anderen Schulstandort ausgelagert werden. Durch straffe Organisation des Bauablaufs konnte die
Bauzeit auf lediglich ein Jahr begrenzt werden.
Hildegard-von-Bingen-Haus, München
Das Hildegard-von-Bingen-Haus wurde Anfang der 60er Jahre als Schul- und
Internatsgebäude der Maria-Ward-Mädchenrealschule im östlichen Münchner
Stadtteil Berg am Laim erbaut.
Im Rahmen der energetischen Sanierung ist das Gebäude mit einer vorgehängten, wärmegedämmten Holzlamellenfassade versehen worden. Sämtliche Fensterflächen wurden durch witterungsbeständige Holz-Alu-Fenster ausgetauscht.
Gleichzeitig wurde im Zuge der Innensanierung die Heizungsanlage optimiert.
Um den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, wurde an der
Gebäudestirnseite ein neues Treppenhaus angebaut, das als zweiter baulicher
Fluchtweg dient.
Kräftige Farbakzente in den Zugangsbereichen tragen zu einer freundlichen
Atmosphäre bei.
projektdaten
massnahmenträger
projektdaten
Erzdiözese
München und Freising
architekturbüro
Heigl Architekten,
München
förderprogramm
Konjunkturpaket II
massnahmenträger
Gemeinde Hohenbrunn
architekturbüro
keiner balda Architekten,
Fürstenfeldbruck
J. Weissenrieder, Freiburg
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
780.300 Euro
fördersumme kp ii
1.518.000 Euro
gesamtinvestition
925.000 Euro
gesamtinvestition
5 Mio Euro
baujahr
1960
baujahr
1955 / 1965
energieeinsparung
40 %
energieeinsparung
52 %
27
Staatliches Berufliches Zentrum, Starnberg
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Der differenzierte Gebäudekomplex besteht aus mehreren
Bauteilen unterschiedlichen Alters. Er fügt sich dadurch
besonders gut in die kleinteilige Bebauung der Umgebung ein.
Am sogenannten 2. Bauabschnitt, einem Stahlbetonskelettbau aus den späten 60er Jahren, sind die nun
umgesetzten Modernisierungsmaßnahmen besonders
gut ablesbar. Die ursprünglich großflächig verglasten
Fassaden wurden durch Lochfassaden mit hybriden
Fensterkonstruktionen ersetzt. Das heißt, dass die Funktionen eines Fensters ausdifferenziert werden. Frische Luft
strömt, auch außerhalb der Unterrichtszeiten, witterungsgeschützt über seitliche Lüftungsklappen in die Räume,
Belichtung und Ausblick erfolgen über feststehende
Glastafeln.
Eine besondere Herausforderung stellte die Umsetzung
der Bauarbeiten bei laufendem Ganztages-Schulbetrieb
dar. Eine Minimierung der Störungen konnte nur durch
einen minutiös ausgearbeiteten Bauzeitenplan und eine
kontinuierliche Abstimmung zwischen dem Bauherrn, den
Planern, der Schule und den Baufirmen erreicht werden.
Die Schüler erfuhren oft erst am Morgen über die Monitore in der Eingangshalle, in welchem Raum der Unterricht
heute stattfinden wird.
Mehrfachsporthalle Ostend, Neuburg an der Donau
Die Mehrfachsporthalle bildet einen Angelpunkt für das
Quartiersleben im Stadtteil Ostend von Neuburg an der
Donau. Neben dem Schulsport wird sie auch intensiv von
Vereinen und für Veranstaltungen genutzt. Damit ergänzt
die Halle das Nutzungsangebot des unmittelbar benachbarten Bürgerhauses mit Quartierstreffpunkt.
Im Rahmen einer Generalsanierung ist die Sporthalle aus
den 70er Jahren auch energetisch auf aktuellen Stand
gebracht worden. Dazu wurden insbesondere sämtliche
Fenster und Türen ausgetauscht sowie die Fassaden, das
Dach und die Kellerbodenplatte wärmegedämmt. Die
Anlagentechnik wurde durch den Einbau einer Fußbodenheizung unter dem neuen Schwingboden und einer
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung optimiert.
Neben den energetischen Maßnahmen wurde das Dachtragwerk komplett erneuert und das Gebäude im Innern
inklusive der Dusch- und WC-Bereiche vollständig saniert.
Zusätzlich wurde beim Brandschutz und der Barrierefreiheit nachgebessert. Insgesamt erfüllt die Sporthalle damit
heute die Standards eines Neubaus.
Der Primärenergiebedarf konnte durch die Modernisierung um weit mehr als 40 % reduziert werden. Die
Energiewerte werden nochmals weiter verbessert, wenn
der vorgesehene Anschluss an eine im Aufbau befindliche
Fernwärmeversorgung realisiert wird. Die Wärme wird
dann zum Teil aus industrieller Abwärme gewonnen.
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projektdaten
massnahmenträger
Allmann Sattler Wappner .
Architekten GmbH, München
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
gesamtinvestition
baujahr
energieeinsparung
projektdaten
massnahmenträger
Stadt Neuburg a. d. Donau
architekturbüro
Herle + Herrle Architekten,
Neuburg a. d. Donau
förderprogramm
Investitionspakt 2008 mit FAG,
Städtebauförderung
fördersumme ip 08
883.600 Euro
gesamtinvestition
4,3 Mio Euro
baujahr
1973
energieeinsparung
44 %
Landkreis Starnberg
architekturbüro
2.133.500 Euro
3,67 Mio Euro
1968 / 1979 / 2004
68 %
31
30
Kindertagesstätte Schönau am Königssee, Lkr. Berchtesgadener Land
Grund- und Mittelschule Tittmoning, Landkreis Traunstein
Im Zuge einer Generalsanierung sollte der 4-gruppige Kindergarten auch um
eine Krippengruppe erweitert werden. Für zusätzlich benötigte Flächen wurde
das teilweise bereits früher ausgebaute Dachgeschoss abgetragen und durch
ein neues Vollgeschoss ersetzt. Um die statischen Belastungen gering und die
Bauzeiten kurz zu halten, wurde die Aufstockung in einer leichten Holzständerbauweise ausgeführt. Eine neue, hoch wärmegedämmte Holzfassade verbindet
heute die Gebäudeteile gestalterisch zu einer Einheit.
Die energetischen Maßnahmen an der Gebäudehülle werden durch den
Anschluss an ein bereits bestehendes Fernwärmenetz, das überwiegend mit
regenerativen Brennstoffen betrieben wird, ergänzt.
Besonderer Wert wurde bei den Baumaßnahmen auch auf Barrierefreiheit
gelegt, um in Zukunft auch Kinder mit körperlichen Einschränkungen in den
Kindertagesstättenbetrieb integrieren zu können.
Die Schule liegt zentral in unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt mit Blickbeziehung zur Burg. Die aus einem
klar strukturierten Altbau mit Anbau und einem polygonalen
Neubau bestehende Anlage wies erhebliche bautechnische
Mängel auf. Neben der Behebung dieser Mängel wurde
zugleich auch die architektonische Gestaltung des Gebäudekomplexes aufgewertet. Der Altbau mit seinen Lochfassaden kontrastiert nun mit dem großflächigen Neubauteil,
der durch leicht abgerundete Ecken und Fensterbänder eine
stark horizontale Ausrichtung erhielt. Der Zusammenhang
zwischen Alt- und Neubau wird durch einheitliche Materialien und Farben gestärkt, wobei das Verbindungsbauteil
mit vorgehängter Lamellenfassade eine eindeutige Zäsur
zwischen den beiden Anlagenteilen schafft.
Die neu gestalteten Fassaden werten mit ihrer Flächigkeit und
gezielten Linienführung nicht nur das Schulgebäude selbst,
sondern auch den Standort und die Nachbarschaft auf.
projektdaten
projektdaten
massnahmenträger
Gemeinde Schönau am
Königssee
massnahmenträger
Stadt Tittmoning
architekturbüro
Planungsgemeinschaft
Zwischenräume, München
Konjunkturpaket II mit FAG
architekturbüro
Schulze • Dinter Architekten,
Berchtesgaden
förderprogramm
förderprogramm
Konjunkturpaket II mit FAG
fördersumme kp ii
240.600 Euro
1.612.200 Euro
fördersumme kp ii
gesamtinvestition
1,05 Mio Euro
3,8 Mio Euro
gesamtinvestition
baujahr
1975
energieeinsparung
72 %
baujahr
energieeinsparung
1875 / 1975 / 1978
72 %
Sporthalle Fischer-von-Erlach-Straße, München
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Die Sporthalle im Münchener Westen wird von den umliegenden Schulen und Sportvereinen stark frequentiert.
Dieser zentrale Drehpunkt des Quartierslebens entsprach
längst nicht mehr den aktuellen energetischen und funktionalen Gebäudestandards.
Nach der Modernisierung präsentiert sich die innen vollständig mit hellem Holz verkleidete Sporthalle als wahres
„Schmuckkästchen“. Und auch das äußere Erscheinungsbild hat durch die Dämmung und die elegante grau-weiße
Verkleidung der Fassaden erheblich an Attraktivität
gewonnen.
Ihre Aufgabe als wohnortnahe Sporteinrichtung kann
die Halle für die kommenden Jahre nun wieder optimal
erfüllen.
32
projektdaten
Grund- und Mittelschule Geisenfeld, Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm
Das Schulgebäude mit seinen in gestaffelten Terrassen angeordneten Geschossen ist ein in den 70er Jahren häufig realisierter Gebäudetypus. Der 80
Meter lange und 35 Meter breite „Schlitten“ ist als Massivbau in Stahlbeton
konzipiert und mit einer Sichtbetonfassade und Kerndämmung verkleidet.
Besonders die freien, ungedämmten Deckenuntersichten, die durch die Fassade dringenden Stahlbetonbauteile und die Vielzahl an Dachflächen stellten
thermische Schwachpunkte dar.
Deshalb entschied sich der Schulverband Geisenfeld, die komplette Außenhülle des Gebäudes mit einer Wärmedämmschicht einzupacken, die Fenster und
Sonnenschutzanlagen zu erneuern sowie die Beleuchtungssysteme und Elektroinstallationen zu optimieren.
Die Energieversorgung erfolgt wie bisher über eine erdgasbetriebene Zentralheizung, die im Nahwärmeverbund auch umliegende Schulen beheizt. In einem
weiteren Schritt soll das Schulareal an ein mit Bioerdgas betriebenes Blockheizkraftwerk mit Kraftwärmekopplung angeschlossen werden.
projektdaten
massnahmenträger
Schulverband Geisenfeld
architekturbüro
Eichenseher Ingenieure,
Pfaffenhofen
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
2.987.800 Euro
gesamtinvestition
3,45 Mio Euro
baujahr
1974
energieeinsparung
60 %
massnahmenträger
Landeshauptstadt
München
architekturbüro
Franz Steinberger,
München
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
1.101.700 Euro
gesamtinvestition
2,6 Mio Euro
baujahr
1970
energieeinsparung
58 %
34
IMPRESSuM
herausgeberin
Regierung von Oberbayern
Maximilianstraße 39
80538 München
www.regierung.oberbayern.bayern.de
konzeption und koordination
Stefanie Moyses, Sachgebiet Wohnungswesen
gestaltung
Rositha Bergold, Projektgruppe Sonderaufgaben Städtebau
textbeiträge
Grundschule mit Turnhalle, Walliser Straße, München
Die Schule im Umfeld des Schlosses Fürstenried im
Süden Münchens besteht aus einem annähernd quadratischen Unterrichtsgebäude mit einem Innenhof und einer
davon abgesetzten Turnhalle.
Die Chance, die sich mit der Dämmung der Gebäudehülle
und Erneuerung der Fensterflächen der beiden Gebäude
bot, wurde für eine ansprechende Neugestaltung genutzt.
Die Bauten präsentieren sich heute mit glatten Putzfassaden in zarten Farben und strahlend weißen Fenstern mit
Sonnenschutzrollos.
Die beiden in die umgebende Natur eingebetteten Gebäudekuben unterstreichen damit hervorragend den Charakter der Parkstadt.
Aus dem Sachgebiet Wohnungswesen:
Waltraud Braun, Roman Dienersberger, Karin Funke,
Stefanie Moyses, Ruth Schittich, Helga Tichai, Astrid Ziller
bildnachweis
Seite 19: peter czajka, Eglfing
Seite 25: Peter Franck Fotodesign
Seite 26: Vroni Freudling Fotodesign, München
Seite 27: wolfram janzer architekturbilder, Stuttgart
Seite 28: klaus mauz fotodesign, München
Seite 29: Florian Holzherr, München
Seite 33: jens weber photography, München
Soweit nicht angegeben: Maßnahmenträger,
Architekturbüros, Regierung von Oberbayern
druck
Landesamt für Vermessung und Geoinformation
Alexandrastraße 4, 80538 München
München, Juni 2012
projektdaten
massnahmenträger
Landeshauptstadt
München
architekturbüro
Pätzold + Schmid
Architekten, München
förderprogramm
Konjunkturpaket II
fördersumme kp ii
2.210.600 Euro
gesamtinvestition
2,6 Mio Euro
baujahr
1967
energieeinsparung
34 %
35
Zukunft Bauen
Oberste Baubehörde
im Bayerischen
Staatsministerium des Innern
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