Regierung von Oberbayern Investitionspakt 08 ▪ Investitionspakt 09 ▪ Konjunkturpaket II ▪ Investitionspakt 08 ▪ Investitionspakt 09 ▪ Konjunkturpaket II Energetische Modernisierung von Schulen, Kindertagesstätten und Verwaltungsgebäuden 3 Mit der Energiewende ist die Reduzierung des Energieverbrauchs erneut in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht erzeugt werden. Von einer Verringerung profitiert nicht nur die Umwelt, auch die Gebäudeeigentümer werden durch künftig niedrigere Betriebskosten entlastet. Gemeinden und anderen öffentlichen Projektträgern kommt bei energetischen Modernisierungsmaßnahmen eine besondere Vorbildfunktion zu. Mit staatlichen Fördermitteln im Umfang von rund 266 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II und den Investitionspakten 2008 und 2009 wurden allein in Oberbayern in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Schulen, Sporthallen, Kindertagesstätten und kommunalen Verwaltungsgebäuden saniert. Dabei stand jeweils die Verbesserung der Energieeffizienz im Vordergrund. Gleichzeitig wurden aber oft auch sonstige Modernisierungsmaßnahmen oder auch Ersatzneubauten umgesetzt. Die Ergebnisse der Modernisierungen sind durchgängig bemerkenswert. Wir haben uns deshalb entschlossen, zumindest einen kleinen Teil der Projekte mit dieser Broschüre und einigen Ausstellungstafeln einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Damit möchten wir Anregungen geben, vergleichbare Maßnahmen in Angriff zu nehmen und zugleich auch die Energiewende weiter voranzutreiben. Dass weiterhin erheblicher Modernisierungsbedarf besteht, machen auch die nahezu 1.500 Projektbewerbungen für das Konjunkturpaket II deutlich. Davon konnten im Rahmen der Förderprogramme lediglich rund 400 Maßnahmen umgesetzt werden. Es liegt also noch einiges an Arbeit vor uns. Selbstverständlich steht die Regierung von Oberbayern den Maßnahmenträgern dabei mit fachlichem Know-how und im Rahmen der einschlägigen Programme auch mit Fördermitteln zur Seite. Christoph Hillenbrand Regierungspräsident Zukunft Bauen INHALT 4 Die Förderprogramme im Rahmen des Konjunkturpakets II wurden zum Jahresende 2011 endgültig geschlossen. Allein in Oberbayern flossen 266 Millionen Euro Zuschüsse des Bundes und des Freistaats Bayern in die vor allem energetische Modernisierung von 382 Infrastruktureinrichtungen in Kommunen. Zusammen mit dem Eigenanteil der Projektträger konnte insgesamt ein Investitionsvolumen von mehr als 486 Millionen Euro angestoßen werden. Dieser gewaltige Mitteleinsatz und die große Anzahl der Bewerbungen unterstreichen den vielerorts dringenden Sanierungsbedarf. Den Konjunkturpaketen vorausgehend bzw. parallel dazu wurden auch im Rahmen der Investitionspakte 2008 und 2009 insgesamt 23 Schulen und Kindergärten in Oberbayern energetisch saniert. Hauptziel dieser Programme war die Auflösung von Investitionsstaus besonders in finanzschwachen Kommunen. Durch zeitgemäße Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sollen die Standortchancen verbessert und gleichzeitig durch verringerte Betriebskosten die kommunalen Haushalte entlastet werden. Mit der Energiewende wurde in jüngster Zeit die energetische Verbesserung des Gebäudebestands erneut in den Brennpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Die Reduzierung des Verbrauchs ist der erste und effizienteste Schritt zur umweltgerechten und nachhaltigen Energieerzeugung. Dabei sollen öffentliche Maßnahmenträger mit ihren Bestandsgebäuden mit gutem Beispiel vorangehen. Viele Projektträger hatten die Chance, die sich mit der Aufnahme in die Förderprogramme bot, genutzt und nicht nur energetische Verbesserungen, sondern auch weitergehende Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. So wurden beispielsweise der Brandschutz auf aktuellen Stand gebracht oder Barrieren für Menschen mit Behinderungen abgebaut. Teilweise wurden die Maßnahmenkonzepte sogar zu Generalsanierungen ausgeweitet oder gar Ersatzneubauten realisiert, wenn eine Modernisierung des Altbaus wirtschaftlich nicht mehr vertretbar war. Unterschiedliche Aspekte standen bei den einzelnen Projekten im Vordergrund. Regelmäßig war dabei eine Untersuchung der Gebäudehülle hinsichtlich ihrer Energieeffizienz der erste Ansatzpunkt. Auch wenn der Energiebedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt wird, sollten Einsparungen durch Verbesserungen der Gebäudehülle an erster Stelle stehen. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde trägt zur Schonung der Umwelt bei. Auch lassen sich durch den Austausch alter Fenster, Dämmung der Fassaden bzw. der untersten und obersten Geschossdecken mit vergleichs- weise geringem Aufwand oft erhebliche Verbrauchsreduzierungen erreichen. Dabei ist allerdings auch die gestalterische Qualität des Bestands, etwa bei Baudenkmälern mit hochwertigen Fassadenprofilierungen oder bei Sichtbetonbzw. Sichtziegelmauerwerken, zu berücksichtigen. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Haustechnik. Im einfachsten Fall durch die Erneuerung des Heizkessels auch in Verbindung mit einem Wechsel zu nachwachsenden Brennstoffen. Auch der Anschluss an ein Fernwärmenetz oder der Ausbau einer Nahwärmeversorgung mit benachbarten Gebäuden können einen Beitrag zur effizienten Energienutzung leisten. Durch die zunehmende Dichtigkeit der Gebäudehülle rückt auch die künftige Qualität der Raumluft besonders bei Gebäuden mit hoher Nutzerfrequenz in den Fokus. Lösungen reichen von Ampeln, die den CO2-Gehalt der Raumluft z.B. in Klassenzimmern anzeigen, über dezentrale Lüftungsgeräte bis hin zur zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Modernisierungsmaßnahmen haben mehrfache Vorteile: Die Investitionen geben zunächst der regionalen Bauwirtschaft zusätzliche Impulse. Beispielsweise haben die Konjunkturpakete dazu beigetragen, die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf Deutschland abzufedern. Langfristig profitieren von den energetischen Verbesserungen aber insbesondere die Bauherrn und die Umwelt. Durch den niedrigeren Brennstoffverbrauch verringern sich die Betriebskosten und die Schadstoffemissionen. Allein im Rahmen des Konjunkturpakets II konnte der Primärenergiebedarf der Gebäude um mehr als die Hälfte auf 47,5 % des Ursprungswerts reduziert werden. Das entspricht einer Heizöleinsparung von rund 12,3 Millionen Litern und bei einem aktuellen Durchschnittspreis von 0,90 Euro je Liter gut 11 Millionen Euro jährlich. Rund 39.000 Tonnen des Treibhausgases CO2, das entspricht dem durchschnittlichen CO2-Emissionen von mehr als 12.600 Vier-PersonenHaushalten, werden dadurch jedes Jahr weniger in die Umwelt ausgestoßen. Den größten Vorteil haben schließlich die Nutzer der Gebäude, die nach einer Modernisierung wieder aktuellen baulichen und technischen Standards entsprechen. Um die Ergebnisse der Modernisierungsprogramme zu dokumentieren, werden in dieser Broschüre einige ausgewählte Projekte beispielhaft dargestellt. Damit sollen vor allem Anregungen für künftige Projekte gegeben werden. DENKMÄLER • Landratsamt Eichstätt 7 • Rathaus Mühldorf a. Inn 8 • Kindergarten Greimharting, Rimsting, RO 9 • Rathaus Anzing, EBE 10 • Schnitzschule Oberammergau, GAP 11 • Max-Planck-Gymnasium, München 12 • Grund- und Mittelschule Auf der Schanz, Ingolstadt 13 ERSATZNEUBAU • Kindertageseinrichtung St. Johann, Peißenberg, WM 15 • Integrationskindergarten St. Maximilian, Grabenstätt, TS 16 • Grund- und Mittelschule Lenting, EI 17 • Kindergarten St. Johannes der Täufer, Röhrmoos, DAH 18 • Volksschule mit Sporthalle Farchant, GAP 19 MODERNISIERUNG • Sonderpädagogisches Förderzentrum Greta-Fischer-Schule, Dachau 21 • Grundschule am Hardt, Weilheim 22 • Mittelschule Freilassing, BGL 23 • Schulen in Brannenburg, RO 24 • Grundschule Feldkirchen, ML 25 • Hildegard-von-Bingen-Haus, München 26 • Grundschule Riemerling, Hohenbrunn, ML 27 • Mehrfachturnhalle Ostend, Neuburg an der Donau 28 • Staatliches Berufliches Zentrum, Starnberg 29 • Kindertagesstätte Schönau am Königssee, BGL 30 • Grund- und Mittelschule Tittmoning, TS 31 • Grund- und Mittelschule Geisenfeld, PAF 32 • Sporthalle Fischer-von-Erlach-Straße, München 33 • Grundschule mit Turnhalle Walliser Straße, München 34 IMPRESSUM 35 DENKMÄLER Landratsamt Eichstätt 7 Die ehemalige fürstbischöfliche Residenz sowie das ehemalige fürstbischöfliche Kanzleigebäude, heute als Residenz I und Residenz II bezeichnet, befinden sich inmitten der Stadt Eichstätt und beherbergen seit 1939 das Landratsamt. Die sanierungsbedürftigen Gebäude haben im Zuge des Konjunkturpakets II eine energetische, statische sowie brandschutztechnische Sanierung erfahren. Zu Beginn der Maßnahme stand neben verschiedenen Voruntersuchungen das Anfertigen eines verformungsgerechten Aufmaßes der Dachstühle an. Auf dieser Grundlage wurde das stark geschädigte Dachtragwerk repariert sowie statisch verstärkt oder nachgebessert, um der energetischen Sanierung und dem Wunsch nach neuen Archivräumen nachkommen zu können. Dazu wurden die Balkenzwischenräume der Holzbalkendecken mit 180 mm Mineralwolle gefüllt. Bei einem historisch wertvollen Gebäude wie dem Landratsamt Eichstätt ist eine Dämmung der Fassade aus denkmalpflegerischer Sicht von außen nicht möglich. Die Wände verfügen zudem mit Stärken zwischen 60 und 130 cm über einen verhältnismäßig guten Wärmedurchgangskoeffizienten. Daher entschied man sich, lediglich wärmegedämmte Verkleidungen an den Fensternischen von innen anzubringen. Zusätzlich konnte durch den Austausch der nicht mehr zeitgemäßen Fenster aus den 70er Jahren und den Einbau neuer Fenster nach historischem Vorbild nicht nur verbesserte Energiewerte erzielt, sondern auch Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllt werden. Die historischen Fenster zum Innenhof blieben unverändert und wurden mit Vorsatzflügeln versehen. Insgesamt stellt diese Maßnahme ein Beispiel für eine behutsame energetische Modernisierung eines Denkmales dar, dessen Erscheinungsbild von außen nicht verändert werden sollte. projektdaten massnahmenträger Landkreis Eichstätt architekturbüro Collegiat Architekten Eichstätt, Dieter Mühlbauer förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii gesamtinvestition baujahr energieeinsparung 1.181.300 Euro 4,6 Mio Euro 18. Jahrhundert 24 % 9 8 Rathaus Mühldorf a. Inn Kindergarten Greimharting, Rimsting, Lkr. Rosenheim Kennzeichend für das im Kern auf das 15. Jahrhundert zurückreichende Rathaus ist die mächtige Straßenfassade zum Stadtplatz im typischen Inn-Salzach-Stil. Die Sanierung eines derart hochwertigen Baudenkmals, das auch als wichtiger Identifikationspunkt für die Bevölkerung dient, stellt für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Jeder modernisierungsbedingte Eingriff muss sorgfältig mit dem Ziel der Erhaltung der historischen Bausubstanz abgewogen werden. Die energetischen Maßnahmen beschränkten sich daher im Wesentlichen auf die Aufarbeitung und soweit erforderlich den Ersatz der Fenster sowie die Isolierung der obersten Geschossdecke zum ungedämmten Dachraum. Dabei wurden auch die Dachkonstruktion statisch ertüchtigt und die Eindeckung erneuert. Weitere Energieeinsparungen werden durch die zeitgemäße Erneuerung der Beleuchtung sowie die Modernisierung der Heizungsanlage erreicht. Eine Verbesserung des Brandschutzes und der Barrierefreiheit rundeten das Maßnahmenpaket ab. Das zu Beginn des 20. Jh. gebaute Schulgebäude wies vor der Sanierung noch viele zeittypische Details des sog. neubarocken Heimatstils auf. Um den Charakter des mehrfach umgenutzten Gebäudes zu erhalten, wurde die energetische Sanierung sehr behutsam umgesetzt. Dennoch ist die erzielte Energieeinsparung beachtlich. Man entschied sich dafür, die Fassade nicht zu dämmen, um die feingliedrige Struktur nicht zu zerstören. Als wesentliche Maßnahmen wurden die Fenster erneuert, das Dach gedämmt und eine Pelletsheizung eingebaut, deren Kapazität so ausgelegt ist, dass auch die nahegelegene Kirche, das Feuerwehr- und das Gemeindehaus mit versorgt werden können. So kommt die energetische Sanierung mithilfe der finanziellen Beteiligung der Gemeinde auch den benachbarten Gebäuden zugute und erhöht die Wirtschaftlichkeit der Investitionen. Im Kindergarten wurden außerdem Malerarbeiten durchgeführt und die Innenräume mit Eigenleistung der Gemeinde renoviert. Insgesamt konnte die Modernisierung mit einem relativ geringen Mitteleinsatz durchgeführt werden. Das Gebäude erstrahlt im alten Glanz, die Maßstäblichkeit der Gebäudestruktur wurde durch die Sanierung nicht zerstört, sondern eher unterstützt. Für die Kindergartenkinder und deren Betreuerinnen ist ein Hort der Geborgenheit entstanden, aus dem Zugluft und abblätternder Putz verbannt wurden. projektdaten massnahmenträger Stadt Mühldorf a. Inn architekturbüro Ernst Schmidbauer, Mühldorf a. Inn förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii gesamtinvestition baujahr energieeinsparung 1.051.000 Euro 1,2 Mio Euro ab 15. Jahrhundert rd. 20 % projektdaten massnahmenträger Gemeinde Rimsting Gesellschaft für Dynamische Energiekonzepte DYNECO, München architekturbüro förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 200.000 Euro gesamtinvestition 300.300 Euro baujahr 1906 energieeinsparung 37 % Schnitzschule Oberammergau, Lkr. Garmisch-Partenkirchen 10 11 Rathaus Anzing, Lkr. Ebersberg Seit vielen Jahren wurde in Anzing über eine Sanierung des alten Rathauses, das ursprünglich als Schulhaus errichtet worden war, oder einen kompletten Neubau diskutiert. Letztlich entschied man sich für eine Generalsanierung und Erweiterung des historischen Altbaus. Mit der Aufnahme in das Konjunkturpaket II wurde der Zeitrahmen für die konkrete Planung und Umsetzung des Projekts festgezurrt. Den Schwerpunkt der energetischen Maßnahmen bildete die Dämmung der kompletten Gebäudehülle des Altbaus. Die Fenster und Außentüren wurden erneuert sowie die Fassaden und das Dach isoliert. Daneben erhielt das Gebäude eine neue Heizungsanlage, deren Grundlast eine Grundwasserwärmepumpe deckt. Gleichzeitig wurden eine komplette Innensanierung und Errichtung des Erweiterungsbaus umgesetzt. Mit dem Neubau konnte ein barrierefreier Gebäudezugang geschaffen werden. Im seinem Inneren beherbergt der in Holzsystembauweise realisierte Baukörper den Sitzungssaal und das Trauzimmer. Darunter befindet sich eine kleine Tiefgarage. Es entstand ein Gebäudeensemble, das funktional und gestalterisch höchste Qualitätsansprüche erfüllt. architekturbüro förderprogramm eine Absenkdichtung. Dadurch konnten auch die Zugerscheinungen beseitigt und das Behaglichkeitsgefühl in den Räumen verbessert werden. Eine energetisch erhebliche Optimierung war bei den Einfachfenstern im Dachgeschoss und Treppenhaus möglich. Diese Fenster wurden durch einen inneren Fensterflügel mit einer hochwertigen K-Verglasung zum Kastenfenster ergänzt. Darüber hinaus wurde die oberste Geschossdecke gedämmt und die Heizungsanlage optimiert. Aufgrund der behutsamen Eingriffe haben Aussehen und Charakter des Gebäudes sich nicht verändert, die Energieeinsparung ist aber deutlich spürbar. projektdaten projektdaten massnahmenträger Die großen, durch feine Fenstersprossen gegliederten Kastenfenster lassen viel Licht in die Werk- und Atelierräume der vor gut hundert Jahren errichteten Schnitzschule. Gleichzeitig sind die in ihrem historischen Erscheinungsbild gut erhaltenen Fenster das wesentliche Gestaltungselement des Gebäudes. Ein Vollwärmeschutz an der Außenfassade war, wie bei nahezu allen Baudenkmälern, nicht möglich. Daher musste versucht werden, die Wärmeverluste über die Fenster zu minimieren, dabei aber die bauzeitliche Substanz maximal zu erhalten, so auch die alten Glasscheiben. Zur Reduzierung der Transmissionswärmeverluste erhielten die inneren Flügel der Kastenfenster eine umlaufende Dichtung, die Außentüren zusätzlich Gemeinde Anzing Goergens • Miklautz Architekten, München massnahmenträger Landkreis Garmisch-Partenkirchen abp architekten burian pfeiffer sandner, München architekturbüro Konjunkturpaket II Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 223.100 Euro förderprogramm gesamtinvestition 3,2 Mio Euro fördersumme kp ii 124.300 Euro 1886 / 2011 gesamtinvestition 163.000 Euro baujahr energieeinsparung 37 % baujahr 1909 energieeinsparung 16 % Grund- und Mittelschule Auf der Schanz, Ingolstadt 12 13 Der Schulkomplex „Auf der Schanz“ wurde in den 50er Jahren als Pavillonschule errichtet und steht seit 2006 unter Denkmalschutz. Im Rahmen einer Generalsanierung wurde als einer der ersten Schritte eine energetische Modernisierung der zwei Pavillons mit Klassenzimmern im Innenhof sowie der alten Turnhalle durchgeführt. Dazu wurde ein mineralischer Vollwärmeschutz an den Außenwänden angebracht, die Fenster entsprechend den denkmalschutzrechtlichen Anforderungen erneuert und Sonnenschutzanlagen eingebaut. Von technischer Seite sorgen Lüftungsanlagen für Frischluft während des Unterrichts. Neben der Beleuchtung wurde zudem der Brandschutz in Angriff genommen und neue Fluchtwege hergestellt. Insgesamt lassen die einzelnen „Unterrichts- bzw. Turnpavillons“ in ihrer äußeren Erscheinung auch nach der energetischen Modernisierung ihre ursprüngliche Entstehungszeit erkennen. projektdaten massnahmenträger architekturbüro Architekturbüro Törmer, Ingolstadt förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 859.200 Euro gesamtinvestition 982.000 Euro baujahr Max-Planck-Gymnasium, München energieeinsparung Die aus den 60er Jahren stammende Schule steht zwar nicht unter Denkmalschutz, dennoch erforderte die Sanierung der architektonisch hochwertigen Anlage besondere Sensibilität. Nur auf den Südseiten mit hohem Fensteranteil wurden gedämmte Fassadenelemente mit Hinterlüftung vorgehängt. Durch die Aufdoppelung bleibt deutlich erkennbar, dass die Konstruktion als Ergänzung vor die ursprüngliche Sichtziegelfassade montiert wurde. Die übrigen Fassaden wurden mit einer Innendämmung aus Schaumglas versehen oder bei zweischalig ausgeführten Mauerwerken eine Kerndämmung eingebracht. Durch das angepasste Maßnahmenkonzept konnte der Standard eines Neubaus erreicht und zugleich der Charakter des Ursprungsbaus erhalten werden. projektdaten massnahmenträger Landeshauptstadt München architekturbüro Karg Architekten, München förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 2.378.400 Euro gesamtinvestition 2,87 Mio Euro baujahr 1960 energieeinsparung 37 % Stadt Ingolstadt 1954 / 1956 20 % ERSATZNEUBAUTEN Kindertageseinrichtung St. Johann, Peißenberg, Lkr. Weilheim-Schongau Das ursprüngliche Gebäude wies eine stark gegliederte Baukörperstruktur auf. Pultdächer über den Haupträumen wechselten sich mit flach gedeckten Nebenraumzonen ab. Zudem ragten die Betonwände über die Dachebenen und Fassadenfluchten hinaus. Die Vermeidung von Wärmebrücken und konstruktiv einwandfreie Detailanschlüsse wären daher mit sehr hohem Aufwand verbunden gewesen. Da sich unter Würdigung aller Aspekte eine wirtschaftliche Lösung für die Modernisierungsvariante mit Erweiterung nicht abzeichnete, fiel die Entscheidung zum Ersatzneubau. Drei Kindergartengruppen und eine Hortgruppe sind jetzt in einem kompakten, geradlinigen und energetisch sehr sparsamen Neubau realisiert. Ein lichter Baukörper und für jede Gruppe in einer anderen, frischen Farbe gestaltete Aufenthaltsbereiche machen nun Kindern und Betreuern gleichermaßen Spaß. projektdaten massnahmenträger Pfarrei St. Johann, Peißenberg architekturbüro Baldauf • Prill Architekten, Schongau förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 501.900 Euro gesamtinvestition 1,7 Mio Euro baujahr energieeinsparung 2010 / 2011 69 % 15 Grund- und Mittelschule Lenting, Lkr. Eichstätt 16 16 Verschiedenfarbige Fenster- und Türelemente, ein offenes, lichtdurchflutetes Treppenhaus, mit Holz gestaltete Klassen- und Lehrerzimmer, eine Ruhe ausstrahlende, geräumige Aula. Der Neubau des Gebäudeteiles der Grund- und Mittelschule Lenting lädt geradezu zum Lernen und Lehren ein. Über den neu gestalteten Pausenhof geht es durch den zentralen Eingangsbereich in die flexibel nutzbare Aula. Drei Etagen mit Klassenzimmern und Räumen für die Ganztagesschule, Mittagsbetreuung, Schulverwaltung und Lehrerkollegium erschließen sich von dort aus und verbinden die bestehenden Gebäudeteile miteinander. Die Wärmeversorgung für den Neubau erfolgt über Heizsysteme in den Betondecken, die im Sommer auch für Kühlung sorgen. Erdwärmesonden liefern dazu die notwendige Energie. Die Gemeinde Lenting entschloss sich zum Neubau des Schulgebäudes, nachdem sich im Verlauf der Planungen eine Modernisierung des aus den 60er Jahren stammenden Bauabschnitts als unwirtschaftlich herausgestellt hatte. Nun ist die Grund- und Mittelschule Lenting auch für die Zukunft bestens gerüstet. projektdaten massnahmenträger Kath. Kirchenstiftung, Grabenstätt architekturbüro Planungsgruppe Strasser + Partner, Traunstein förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 436.600 Euro gesamtinvestition 1,5 Mio Euro baujahr 2011 energieeinsparung 55 % Integrationskindergarten St. Maximilian, Grabenstätt, Lkr. Traunstein Der ursprüngliche Kindergarten befand sich im 1. Obergeschoss eines historischen Gebäudes, das um 1900 errichtet worden war. Das darunter liegende Erdgeschoss wird als Pfarrsaal genutzt, das Dachgeschoss für die Jugendräume. Nach näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass wegen grundlegenden funktionalen und bautechnischen Mängeln eine Sanierung für die Kindergartennutzung nicht mehr wirtschaftlich durchführbar ist. Der Bauherr entschloss sich deshalb, einen Ersatzneubau in unmittel-barer Nähe zu realisieren. Im erdgeschossigen und komplett barrierefreien Neubau sind heute drei Kindergartengruppen sowie eine Kinderkrippe mit Mehrzweckraum und Nebenräumen untergebracht. Dort bieten sich nun optimale Bedingungen für den Integrationskindergarten. projektdaten Gemeinde Lenting Obel und Partner GbR, Donauwörth Konjunkturpaket II mit FAG massnahmenträger architekturbüro förderprogramm fördersumme kp ii 1.150.100 Euro gesamtinvestition 10,2 Mio Euro baujahr 2011 energieeinsparung 61 % 17 Volksschule mit Sporthalle Farchant, Lkr. Garmisch-Partenkirchen 18 projektdaten massnahmenträger Kindergarten St. Johannes der Täufer, Röhrmoos, Lkr. Dachau Nach eingehenden Untersuchungen wurde schließlich die ursprünglich geplante Modernisierung des Bestandsgebäudes als technisch und wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll beurteilt. Der Maßnahmenträger hat sich daher entschlossen, an Stelle des bestehenden Kindergartens einen Ersatzneubau für drei Kindergartengruppen zu errichten. Konzeptionell wurde für das nach Osten hin leicht abfallende Gelände eine klare Gebäudestruktur gefunden. Das nach außen hin deutlich in Form und Gestalt abgesetzte Hauptgebäude beherbergt die Gruppenräume und den Mehrzweckraum. Daran schließt ein niedrigerer Baukörper mit Nebenfunktionen und Erschließungsflächen an. Eine leichte Drehung der beiden Gebäudeteile zueinander schafft einen attraktiven und großzügigen Spielflur im Inneren. Besonders bemerkenswert bei dem Projekt ist, dass trotz der relativ späten Entscheidung für den Ersatzneubau und damit verbunden einem Baubeginn erst im Frühjahr 2010, der Kindergarten bereits im Herbst 2011 in Betrieb gehen konnte. Gemeinde Farchant architekturbüro Steinert Architekten GmbH, Garmisch-Partenkirchen förderprogramm Investitionspakt 2009 mit FAG fördersumme ip 09 270.000 Euro gesamtinvestition 2,1 Mio Euro baujahr 2011 energieeinsparung 50 % Zunächst war lediglich eine umfassende energetische Modernisierung des Schulgebäudes vorgesehen. Als die Gemeinde sich während der Bauarbeiten entschloss, auch die Turnhalle energetisch zu optimieren, stellte sich rasch heraus, dass eine Sanierung aufgrund erheblicher Mängel nicht mehr sinnvoll war. So wurde ein Teil der Fördermittel, der für die Schulsanierung vorgesehen war, für den Neubau einer Sporthalle abgezweigt und zusätzlich Mittel aus dem Finanzausgleichsgesetz bereit gestellt. Die Farchanter Schüler freuen sich nun über eine zeitgemäße Sporthalle, die energetisch natürlich dem neuesten Stand entspricht und die barrierefrei vom Schulhaus aus zu erreichen ist. Auch dies ist ein weiterer Schritt, um die Volksschule Farchant zukunftstauglich zu machen. Gewonnen haben auch die Vereine, die die Halle außerhalb der Unterrichtszeiten nutzen können. Für Turniere und andere Veranstaltungen bietet die neue Zuschauergalerie den nötigen Rahmen. Projektdaten projektdaten Kath. Kirchenstiftung St. Johannes der Täufer, Röhrmoos mit Gemeinde Röhrmoos massnahmenträger architekturbüro g.h.k. Krissmayr, Hubner, Arlt Architekten, Dachau förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 401.600 Euro gesamtinvestition 1,6 Mio Euro baujahr energieeinsparung 2010 / 2011 65 % Maßnahmenträger: xxx Architekturbüro: xxx Gesamtinvestition: xxx Euro Fördersumme KPII / IP 08/09: xxx Euro Förderprogramm: Konjunkturpaket II / Investitionspakt 2008/2009 mit FAG / Städtebauförderung Baujahr: xxx Energieeinsparung um: xxx % 19 MODERNISIERUNG Sonderpädagogisches Förderzentrum Greta-Fischer-Schule, Dachau 21 Den Schwerpunkt bei der Sanierung des Hauses I der Schulanlage bildete die Isolierung der Gebäudehülle. Die Heizungsanlage war bereits vor einigen Jahren erneuert worden. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden nun sämtliche Fensterelemente sowie der Sonnenschutz ausgetauscht. Es kamen Holz-Alu-Fenster mit 3-fach Isolierverglasung zum Einsatz. Dabei wurden zur Verbesserung der Belichtung die geschlossenen Brüstungen in den Betreuungsräumen reduziert. Sonnenschutz und Oberlichte werden heute über eine automatische Zentralsteuerung betrieben. Dadurch sind die Wärmeeinträge und die Nachtabkühlung auch außerhalb der Nutzungszeiten kontrollierbar. Farbige HPL-Platten an den Stirnseiten verkleiden die darunter liegende 100 mm dicke Mineralwolledämmung. Die beiden Treppenhäuser sind mit einer Alu-Pfosten-RiegelFassade vollständig neu eingehaust sowie der dazwischen liegende Eingangsbereich neu gestaltet worden, um eine Windschleuse zu schaffen. Zusätzlich wurde auf die oberste Geschoßdecke eine 200 mm starke Dämmung aufgebracht. Eine fast 50 %ige Reduzierung des Energiebedarfs bestätigt die Effizienz des überschaubaren Maßnahmenpakets. Zusätzlich ist die aus mehreren Gebäuden bestehende Schulanlage auch gestalterisch zu einer Einheit verschmolzen. projektdaten massnahmenträger Landkreis Dachau architekturbüro g.h.k. Krissmayr, Hubner, Arlt Architekten, Dachau förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 1.662.500 Euro gesamtinvestition 1,9 Mio Euro baujahr 1959 energieeinsparung 48 % Grundschule am Hardt, Weilheim 22 Das Schulgebäude aus den 70er Jahren, seinerzeit nach modernen architektonischen Gesichtspunkten gebaut, hatte sich im Verlauf der Jahrzehnte zum Energiefresser gewandelt. Neben der Anforderung das Gebäude umfassend zu dämmen, galt es auch Maßnahmen im Bereich der Heizung und Lüftung vorzunehmen. Die erhöhten CO2- Belastungen in den Klassenzimmern, die bei Schülern und Lehrern zu Konzentrationsmängeln, Müdigkeit und Krankheitsausfällen führten, gehören dank lüftungstechnischer Einbauten nun der Vergangenheit an. Das Problem, eine Hüllfläche von 5.700 m² in den Sommerferien komplett mit einer energetisch hochleistungsfähigen neuen Fassade zu versehen, wurde mit dem Einbau großer vorgefertigter Fassadenbauteile gelöst. Stundengenau getaktete Einbauintervalle an der Fassade sowie ein Heer von Handwerkern im Innern machten das Wunder “Fertigstellung pünktlich zu Schulbeginn“ wahr. Ein wie neu aussehendes Schulgebäude im warmen Ton seines neuen Holzkleides, das mit sattem Rot korrespondiert, fordert auf zu klarem Denken und zum Lernen mit Freude. 23 projektdaten massnahmenträger Stadt Weilheim architekturbüro Fritz Weinberger Gabriele Anderl, Schongau förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 2.537.500 Euro gesamtinvestition 3,8 Mio Euro baujahr energieeinsparung 1971 / 72 68 % Mittelschule Freilassing, Lkr. Berchtesgadener Land Die Zielsetzungen bei der Sanierung des aus den 70er Jahren stammenden Schulgebäudes waren besonders ambitioniert: Neuordnung der Funktionen und Erweiterung durch zusätzliche Nutzungen wie Mittagsbetreuung, selbstverwaltetes Schülercafé, Kinderhort sowie Volkshochschule, komplette Barrierefreiheit und nicht zuletzt Passivhausstandard. Dazu musste der ursprüngliche Sichtbetonbaukörper fast auf das Rohbauskelett zurückgebaut werden. Erst danach konnte mit dem Ausbau, insbesondere der umfangreichen neuen Haustechnik mit kontrollierter Be- und Entlüftung und der energetisch hocheffizienten Fassaden begonnen werden. Trotz der erheblichen Investitionssumme von insgesamt rd. 7,2 Mio Euro liegen die Kosten weit unter einem vergleichbaren Neubau. Das Ergebnis überzeugt nicht nur energetisch und funktional, sondern auch durch seine Gestaltung. projektdaten massnahmenträger Stadt Freilassing Architektengemeinschaft Meier + Putzhammer, Freilassing architekturbüro förderprogramm Investitionspakt 2008 mit FAG, Städtebauförderung fördersumme ip 08 1.462.500 Euro gesamtinvestition 7,2 Mio Euro baujahr 1972 energieeinsparung 63 % Schulen in Brannenburg, Lkr. Rosenheim 24 25 Die Realschule und die Grund- und Mittelschule Brannenburg sind in einem Gebäude untergebracht. Aufgrund des baulichen Zusammenhanges wurde die energetische Sanierung der Schulen gemeinsam durchgeführt. Das Mitte der 70er Jahre errichtete Gebäude galt lange als der modernste Schulbau Südostbayerns. Die Konstruktion des Betonskelettbaus mit hohem Fugenanteil und Wandverkleidungen aus Faserzementplatten entsprach nicht mehr den heutigen bauphysikalischen Anforderungen. Die Betonkonstruktion und die Fenster wiesen erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf, so dass die komplette Außenhaut durch eine Energiefassade ersetzt wurde. Diese besteht aus vorgefertigten Elementen in einem projektdaten massnahmenträger Landkreis Rosenheim (Realschule) Schulverband Rosenheim (Grund- und Mittelschule) Werkgemeinschaft Rosenheim, Arch. Schweiker & Schellmoser architekturbüro förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 2.113.800 Euro gesamtinvestition 4,1 Mio Euro baujahr energieeinsparung 1975 / 1978 51 % Holz-Alu-Rahmen. Einer beidseitig kaschierten Dämmschicht ist eine geschlitzte Holzschalung vorgesetzt, die von einer prismierten Glasplatte geschützt wird. Durch die einheitliche Gestaltung ist eine homogene Schullandschaft in einer modernen und innovativen Architektursprache entstanden. Die Feingliedrigkeit der neuen Gebäudehülle wird einem hohen gestalterischen Anspruch gerecht. Grundschule Feldkirchen, Lkr. München Die Modernisierung des Bauteils Nord und der Ersatzneubau des Mittelteils sind in ein umfassendes Gesamtkonzept für die Sanierung der vierzügigen Grundschule eingebunden. Der Südflügel der U-förmigen Gebäudeanlage war bereits im Jahr 2007 saniert worden. Nun folgte im Rahmen des Konjunkturpakets die vor allem energetische Modernisierung des nördlichen Klassentrakts mit acht Klassenzimmern. Gleichzeitig wurde der dazwischen liegende, erdgeschossige Verbindungsbau abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Dort befindet sich heute eine großzügige Eingangs- und Pausenhalle, die auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Räume für die Schulverwaltung liegen darüber im 1. Obergeschoss. Auf dem Dach wurde eine neue Hausmeisterwohnung in leichter Holzbauweise errichtet. Im Zuge der Maßnahmen wurde auch die alte Gasheizung durch einen Fernwärmeanschluss, der von einer geothermischen Anlage gespeist wird, ersetzt. Nicht nur technisch, sondern auch gestalterisch erfüllt die Anlage nach der Generalsanierung wieder alle Ansprüche, die an ein zeitgemäßes Schulgebäude gestellt werden. projektdaten massnahmenträger Gemeinde Feldkirchen architekturbüro Krug Grossmann Architekten, München förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 1.585.200 Euro gesamtinvestition 6,3 Mio Euro baujahr 1958 energieeinsparung 30 % Grundschule Riemerling, Hohenbrunn, Lkr. München 26 Die Grundschule im Ortsteil Riemerling wurde grundlegend neu strukturiert und umfassend saniert. Zunächst wurden die weit ausgreifenden Flügel der ursprünglich H-förmigen Schulanlage um nicht mehr modernisierbare Gebäudeteile verkürzt und der verbliebene Kernbereich beinahe auf ein Rohbauskelett zurückgebaut. Danach wurde der zentrale Verbindungsbau um eine zweigeschossige Eingangshalle mit offener Treppe erweitert. Dadurch konnte nicht nur eine vielfältig nutzbare, großzügige Aula geschaffen werden, darüber hinaus wurde die energetische Kompaktheit des Gebäudes, das heißt das Verhältnis von Gebäudevolumen zur Oberfläche, erheblich verbessert. Durch einen neu eingebauten Lift werden heute sämtliche Geschosse barrierefrei erschlossen. Die vollständig erneuerte Gebäudehülle wurde als hinterlüftete Holzfassade ausgebildet sowie die Haustechnik komplett erneuert. Die Wärme liefert eine gemeinsame Heizzentrale in der benachbarten Schule. Derart umfangreiche Bauarbeiten lassen sich nicht bei laufendem Schulbetrieb umsetzen. Deshalb mussten die Klassen an einen anderen Schulstandort ausgelagert werden. Durch straffe Organisation des Bauablaufs konnte die Bauzeit auf lediglich ein Jahr begrenzt werden. Hildegard-von-Bingen-Haus, München Das Hildegard-von-Bingen-Haus wurde Anfang der 60er Jahre als Schul- und Internatsgebäude der Maria-Ward-Mädchenrealschule im östlichen Münchner Stadtteil Berg am Laim erbaut. Im Rahmen der energetischen Sanierung ist das Gebäude mit einer vorgehängten, wärmegedämmten Holzlamellenfassade versehen worden. Sämtliche Fensterflächen wurden durch witterungsbeständige Holz-Alu-Fenster ausgetauscht. Gleichzeitig wurde im Zuge der Innensanierung die Heizungsanlage optimiert. Um den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, wurde an der Gebäudestirnseite ein neues Treppenhaus angebaut, das als zweiter baulicher Fluchtweg dient. Kräftige Farbakzente in den Zugangsbereichen tragen zu einer freundlichen Atmosphäre bei. projektdaten massnahmenträger projektdaten Erzdiözese München und Freising architekturbüro Heigl Architekten, München förderprogramm Konjunkturpaket II massnahmenträger Gemeinde Hohenbrunn architekturbüro keiner balda Architekten, Fürstenfeldbruck J. Weissenrieder, Freiburg förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 780.300 Euro fördersumme kp ii 1.518.000 Euro gesamtinvestition 925.000 Euro gesamtinvestition 5 Mio Euro baujahr 1960 baujahr 1955 / 1965 energieeinsparung 40 % energieeinsparung 52 % 27 Staatliches Berufliches Zentrum, Starnberg 28 Der differenzierte Gebäudekomplex besteht aus mehreren Bauteilen unterschiedlichen Alters. Er fügt sich dadurch besonders gut in die kleinteilige Bebauung der Umgebung ein. Am sogenannten 2. Bauabschnitt, einem Stahlbetonskelettbau aus den späten 60er Jahren, sind die nun umgesetzten Modernisierungsmaßnahmen besonders gut ablesbar. Die ursprünglich großflächig verglasten Fassaden wurden durch Lochfassaden mit hybriden Fensterkonstruktionen ersetzt. Das heißt, dass die Funktionen eines Fensters ausdifferenziert werden. Frische Luft strömt, auch außerhalb der Unterrichtszeiten, witterungsgeschützt über seitliche Lüftungsklappen in die Räume, Belichtung und Ausblick erfolgen über feststehende Glastafeln. Eine besondere Herausforderung stellte die Umsetzung der Bauarbeiten bei laufendem Ganztages-Schulbetrieb dar. Eine Minimierung der Störungen konnte nur durch einen minutiös ausgearbeiteten Bauzeitenplan und eine kontinuierliche Abstimmung zwischen dem Bauherrn, den Planern, der Schule und den Baufirmen erreicht werden. Die Schüler erfuhren oft erst am Morgen über die Monitore in der Eingangshalle, in welchem Raum der Unterricht heute stattfinden wird. Mehrfachsporthalle Ostend, Neuburg an der Donau Die Mehrfachsporthalle bildet einen Angelpunkt für das Quartiersleben im Stadtteil Ostend von Neuburg an der Donau. Neben dem Schulsport wird sie auch intensiv von Vereinen und für Veranstaltungen genutzt. Damit ergänzt die Halle das Nutzungsangebot des unmittelbar benachbarten Bürgerhauses mit Quartierstreffpunkt. Im Rahmen einer Generalsanierung ist die Sporthalle aus den 70er Jahren auch energetisch auf aktuellen Stand gebracht worden. Dazu wurden insbesondere sämtliche Fenster und Türen ausgetauscht sowie die Fassaden, das Dach und die Kellerbodenplatte wärmegedämmt. Die Anlagentechnik wurde durch den Einbau einer Fußbodenheizung unter dem neuen Schwingboden und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung optimiert. Neben den energetischen Maßnahmen wurde das Dachtragwerk komplett erneuert und das Gebäude im Innern inklusive der Dusch- und WC-Bereiche vollständig saniert. Zusätzlich wurde beim Brandschutz und der Barrierefreiheit nachgebessert. Insgesamt erfüllt die Sporthalle damit heute die Standards eines Neubaus. Der Primärenergiebedarf konnte durch die Modernisierung um weit mehr als 40 % reduziert werden. Die Energiewerte werden nochmals weiter verbessert, wenn der vorgesehene Anschluss an eine im Aufbau befindliche Fernwärmeversorgung realisiert wird. Die Wärme wird dann zum Teil aus industrieller Abwärme gewonnen. 29 projektdaten massnahmenträger Allmann Sattler Wappner . Architekten GmbH, München förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii gesamtinvestition baujahr energieeinsparung projektdaten massnahmenträger Stadt Neuburg a. d. Donau architekturbüro Herle + Herrle Architekten, Neuburg a. d. Donau förderprogramm Investitionspakt 2008 mit FAG, Städtebauförderung fördersumme ip 08 883.600 Euro gesamtinvestition 4,3 Mio Euro baujahr 1973 energieeinsparung 44 % Landkreis Starnberg architekturbüro 2.133.500 Euro 3,67 Mio Euro 1968 / 1979 / 2004 68 % 31 30 Kindertagesstätte Schönau am Königssee, Lkr. Berchtesgadener Land Grund- und Mittelschule Tittmoning, Landkreis Traunstein Im Zuge einer Generalsanierung sollte der 4-gruppige Kindergarten auch um eine Krippengruppe erweitert werden. Für zusätzlich benötigte Flächen wurde das teilweise bereits früher ausgebaute Dachgeschoss abgetragen und durch ein neues Vollgeschoss ersetzt. Um die statischen Belastungen gering und die Bauzeiten kurz zu halten, wurde die Aufstockung in einer leichten Holzständerbauweise ausgeführt. Eine neue, hoch wärmegedämmte Holzfassade verbindet heute die Gebäudeteile gestalterisch zu einer Einheit. Die energetischen Maßnahmen an der Gebäudehülle werden durch den Anschluss an ein bereits bestehendes Fernwärmenetz, das überwiegend mit regenerativen Brennstoffen betrieben wird, ergänzt. Besonderer Wert wurde bei den Baumaßnahmen auch auf Barrierefreiheit gelegt, um in Zukunft auch Kinder mit körperlichen Einschränkungen in den Kindertagesstättenbetrieb integrieren zu können. Die Schule liegt zentral in unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt mit Blickbeziehung zur Burg. Die aus einem klar strukturierten Altbau mit Anbau und einem polygonalen Neubau bestehende Anlage wies erhebliche bautechnische Mängel auf. Neben der Behebung dieser Mängel wurde zugleich auch die architektonische Gestaltung des Gebäudekomplexes aufgewertet. Der Altbau mit seinen Lochfassaden kontrastiert nun mit dem großflächigen Neubauteil, der durch leicht abgerundete Ecken und Fensterbänder eine stark horizontale Ausrichtung erhielt. Der Zusammenhang zwischen Alt- und Neubau wird durch einheitliche Materialien und Farben gestärkt, wobei das Verbindungsbauteil mit vorgehängter Lamellenfassade eine eindeutige Zäsur zwischen den beiden Anlagenteilen schafft. Die neu gestalteten Fassaden werten mit ihrer Flächigkeit und gezielten Linienführung nicht nur das Schulgebäude selbst, sondern auch den Standort und die Nachbarschaft auf. projektdaten projektdaten massnahmenträger Gemeinde Schönau am Königssee massnahmenträger Stadt Tittmoning architekturbüro Planungsgemeinschaft Zwischenräume, München Konjunkturpaket II mit FAG architekturbüro Schulze • Dinter Architekten, Berchtesgaden förderprogramm förderprogramm Konjunkturpaket II mit FAG fördersumme kp ii 240.600 Euro 1.612.200 Euro fördersumme kp ii gesamtinvestition 1,05 Mio Euro 3,8 Mio Euro gesamtinvestition baujahr 1975 energieeinsparung 72 % baujahr energieeinsparung 1875 / 1975 / 1978 72 % Sporthalle Fischer-von-Erlach-Straße, München 33 Die Sporthalle im Münchener Westen wird von den umliegenden Schulen und Sportvereinen stark frequentiert. Dieser zentrale Drehpunkt des Quartierslebens entsprach längst nicht mehr den aktuellen energetischen und funktionalen Gebäudestandards. Nach der Modernisierung präsentiert sich die innen vollständig mit hellem Holz verkleidete Sporthalle als wahres „Schmuckkästchen“. Und auch das äußere Erscheinungsbild hat durch die Dämmung und die elegante grau-weiße Verkleidung der Fassaden erheblich an Attraktivität gewonnen. Ihre Aufgabe als wohnortnahe Sporteinrichtung kann die Halle für die kommenden Jahre nun wieder optimal erfüllen. 32 projektdaten Grund- und Mittelschule Geisenfeld, Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm Das Schulgebäude mit seinen in gestaffelten Terrassen angeordneten Geschossen ist ein in den 70er Jahren häufig realisierter Gebäudetypus. Der 80 Meter lange und 35 Meter breite „Schlitten“ ist als Massivbau in Stahlbeton konzipiert und mit einer Sichtbetonfassade und Kerndämmung verkleidet. Besonders die freien, ungedämmten Deckenuntersichten, die durch die Fassade dringenden Stahlbetonbauteile und die Vielzahl an Dachflächen stellten thermische Schwachpunkte dar. Deshalb entschied sich der Schulverband Geisenfeld, die komplette Außenhülle des Gebäudes mit einer Wärmedämmschicht einzupacken, die Fenster und Sonnenschutzanlagen zu erneuern sowie die Beleuchtungssysteme und Elektroinstallationen zu optimieren. Die Energieversorgung erfolgt wie bisher über eine erdgasbetriebene Zentralheizung, die im Nahwärmeverbund auch umliegende Schulen beheizt. In einem weiteren Schritt soll das Schulareal an ein mit Bioerdgas betriebenes Blockheizkraftwerk mit Kraftwärmekopplung angeschlossen werden. projektdaten massnahmenträger Schulverband Geisenfeld architekturbüro Eichenseher Ingenieure, Pfaffenhofen förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 2.987.800 Euro gesamtinvestition 3,45 Mio Euro baujahr 1974 energieeinsparung 60 % massnahmenträger Landeshauptstadt München architekturbüro Franz Steinberger, München förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 1.101.700 Euro gesamtinvestition 2,6 Mio Euro baujahr 1970 energieeinsparung 58 % 34 IMPRESSuM herausgeberin Regierung von Oberbayern Maximilianstraße 39 80538 München www.regierung.oberbayern.bayern.de konzeption und koordination Stefanie Moyses, Sachgebiet Wohnungswesen gestaltung Rositha Bergold, Projektgruppe Sonderaufgaben Städtebau textbeiträge Grundschule mit Turnhalle, Walliser Straße, München Die Schule im Umfeld des Schlosses Fürstenried im Süden Münchens besteht aus einem annähernd quadratischen Unterrichtsgebäude mit einem Innenhof und einer davon abgesetzten Turnhalle. Die Chance, die sich mit der Dämmung der Gebäudehülle und Erneuerung der Fensterflächen der beiden Gebäude bot, wurde für eine ansprechende Neugestaltung genutzt. Die Bauten präsentieren sich heute mit glatten Putzfassaden in zarten Farben und strahlend weißen Fenstern mit Sonnenschutzrollos. Die beiden in die umgebende Natur eingebetteten Gebäudekuben unterstreichen damit hervorragend den Charakter der Parkstadt. Aus dem Sachgebiet Wohnungswesen: Waltraud Braun, Roman Dienersberger, Karin Funke, Stefanie Moyses, Ruth Schittich, Helga Tichai, Astrid Ziller bildnachweis Seite 19: peter czajka, Eglfing Seite 25: Peter Franck Fotodesign Seite 26: Vroni Freudling Fotodesign, München Seite 27: wolfram janzer architekturbilder, Stuttgart Seite 28: klaus mauz fotodesign, München Seite 29: Florian Holzherr, München Seite 33: jens weber photography, München Soweit nicht angegeben: Maßnahmenträger, Architekturbüros, Regierung von Oberbayern druck Landesamt für Vermessung und Geoinformation Alexandrastraße 4, 80538 München München, Juni 2012 projektdaten massnahmenträger Landeshauptstadt München architekturbüro Pätzold + Schmid Architekten, München förderprogramm Konjunkturpaket II fördersumme kp ii 2.210.600 Euro gesamtinvestition 2,6 Mio Euro baujahr 1967 energieeinsparung 34 % 35 Zukunft Bauen Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern