Autor: Titel: Quelle: Summary: Schlagwörter: Bewertung des Informationsgehaltes auf einer Skala von 1-10: schriftliche Kurzbewertung: R.Stöcker Brennpunkt Telekratie - Politische Partizipation im Internet http://www.meller-schulen.com/gym-melle/telekratie.htm Der Autor des Textes stellt zunächst durch eine Einleitung die grobe Einteilung des gesamten Textes dar, bevor er ins Detail geht. Es folgt eine Einführung zur Geschichte des Internets und eine Darstellung der wichtigsten Internetdienste und Recherchemöglichkeiten. Bei letzteren geht er speziell auf Suchmaschinen ein und erklärt ihre Funktionsweise und wie der Internetbenutzer mit ihnen die besten Ergebnisse erzielt. Es folgt eine Stellungnahme zur Inanspruchnahme des Internets zur Umsetzung einer elektronischen Demokratie. Hierbei werden einige Zitate verwendet und Meinungen zur politischen Information und Kommunikation eingeholt. Hierauf folgt in weiteren Kapiteln die Beschreibung des Potentials und Standes der direkten Demokratie und Darstellung von Strukturen und Inhalten der Web-Sites politischer Parteien. Dabei wird auf die Bürgerinformation eingegangen und darauf, wie Parteien versuchen, die Sympathien der Bürger zu gewinnen. Schließlich fasst die Reflexion die erlangten Ergebnisse zusammen und in einer Synthese werden die verschiedenen Aspekte zur politischen Partizipation im Internet dargestellt. In der hier ausgewählten Textpassage erläutert der Autor in Abgrenzung zu herkömmlichen Medien den Einsatz des Internets zum Zwecke der politischen Information und Kommunikation. Politische Partizipation, Telekratie, elektronische Demokratie, Interaktivität 7 Leicht verständlich, objektiv, nur wenige Fachbegriffe Aufgabe: 1. Arbeiten Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile einer nur auf herkömmlichen Medien und einer vorwiegend auf das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium gestützten Informationsgesellschaft heraus und nehmen Sie eine kritische Einschätzung vor. 3.2 Einsatz des Internet zur politischen Kommunikation und Information Das Internet vereint alle vorgestellten Kommunikationsmethoden und erweitert diese noch durch das Informationsmedium WWW. Wie in den Printmedien werden Informationsangebote durch Parteien, Ministerein und sonstige politische Gruppen in vielfältiger Weise bereitgestellt. Zusätzlich bietet es, im Gegensatz zu anderen Medien wie Fernsehen und Zeitung, die Möglichkeit zu einer direkten Stellungnahme im Diskussionsforum, sowie per e-mail oder IRC. Die Meinungs- und Willensbildung findet in der Regel in Interaktion mit anderen Individuen oder in Gruppen statt, d.h. neben der Information durch politische Körperschaften stehen die zum Teil öffentlichen Diskussion im Vordergrund. Der Zwang der klassischen Medien verschwindet; Themen können selbst bestimmt werden und jeder kann nach seinen Interessen global angebotene Informationen nutzen und dabei noch Zeit sparen. Somit ist zumindest ein großes technisches Potential zur politischen Partizipation vorhanden. Dadurch, dass im Prinzip jeder seine Meinung veröffentlichen und Informationen für ein großes Publikum anbieten kann, entsteht eine nicht mehr überschaubare Masse an Internetseiten und somit an Informationen. Somit muss einem möglichen "Informationsoverkill" durch das Lernen mit Navigationshilfen, wie Suchmaschinen und Hyperlinks umzugehen, aus dem Weg gegangen werden. Durch die Nutzung des Internet ist man nicht mehr auf die redaktionelle Arbeit von Medien angewiesen, die einer gewissen Zensur unterliegt, eventuell Informationen verschweigt und dem Leser eine in bestimmte politische Richtungen weisende Meinung aufdrängen will, die leicht als allgemein gültig erklärt wird. Das Monopol der Themenbestimmung der Presse wird aufgelöst. Die Steigerung der Quantität verbessert jedoch nicht unbedingt die Qualität der Informationen und führt auch "nicht zu einem kollektiv besseren Wissensstand" . Denn neben Publikationen von Zeitungen oder Ministerien existieren natürlich auch solche von extremen Sichtweisen und qualitativ minderwertigem Material. Vorteile für die Parteien, die Ihre Interessen im WWW darstellen, sind die Möglichkeiten, auch jüngere Wähler, die die Hauptnutzerschaft bilden, anzusprechen und schneller auf Umschwünge reagieren zu können, da Informationen schneller verändert werden können, als es bei konventionellen Medien der Fall ist. Das Internet stellt auch ein nicht unerhebliches politisches Kommunikationspotential bereit. Hauptgründe hierfür sind der geringe zeitliche und monetäre Aufwand, sowie die globale Reichweite. Bei ernsthaftem Interesse zur Interaktivität zwischen Wählerschaft und Politikern kann somit ständig ein Meinungsbild der gegensätzlichen Position eingenommen werden. So kann man leichter parteiliche Meinungen über entsprechende Internetseiten einholen (wie z.B. über den (umstrittenen) "virtuellen Ortsverein der SPD": www.vov.de) als durch die konventionellere aktive und zeitaufwendigere Mitarbeit in einer Partei. Gelegentlich agieren Berufspolitiker in Diskussionsforen und bieten die Möglichkeit mit ihnen per IRC zu diskutieren, wodurch durchaus ein sinnvolles Echtzeitgespräch entstehen kann. Allerdings wird die Qualität einer solchen Diskussion durch die begrenzte Zeit (oft eine Stunde) bei einer hohen Teilnehmerzahl und Verzögerung durch das Lesen und Schreiben von Frage und Antwort stark vermindert. Ferner ist das Bemühen um eine positive Selbstdarstellung der Politiker in der Öffentlichkeit wahrscheinlich von höherer Priorität, als der wirkliche Wille zur Kommunikation. Auch bei der wählerinternen Kommunikation kann durch die angebotenen Dienste im Internet ein politischer Diskurs entstehen. Ein großer Nachteil hierbei liegt in der Tatsache, dass Teilnehmer anonym bleiben und somit radikale politische Einstellungen publizieren, bzw. abschweifende und unsachliche Beiträge liefern können. Das ist insbesondere bei nicht moderierten Chats der Fall, die oft auf einem sehr niedrigen Niveau verlaufen. Mailing-Listen dagegen werden moderiert. Hier sind oft namentliche Angaben erforderlich. Jedoch können Themen durch den Moderator in bestimmte Richtungen gelenkt werden, so dass es auch hier zu Einschränkungen der freien Meinungsäußerung kommen kann.