Standorterweiterung braucht solide Basis

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Standorterweiterung braucht solide Basis
Gebäude und Technik in der Life-Science-Branche müssen besonderen Qualitätsstandards
und GMP-Regularien entsprechen. Zudem ist oft eine sterile Arbeitsweise sicherzustellen –
ob in der Forschung, Entwicklung oder Produktion. Das Projektmanagement- und
Beratungsunternehmen Drees & Sommer betreut und begleitet Unternehmen bei Fragen
rund um den Gebäudebau sowie Standorterweiterungen. Dabei werden Faktoren wie
Funktionalität und Prozessqualität ebenso berücksichtigt wie ökologische Standards und
Architektur. Derzeit betreut Drees & Sommer unter anderem das
Medizintechnikunternehmen Aesculap AG in Tuttlingen beim Bau neuer Produktionsstätten
bzw. eines Mehrzweckgebäudes.
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Martin Wunderlich, Senior Projektpartner bei Drees & Sommer, betreut seit knapp zehn Jahren Projekte in der LifeSciences-Branche. © Drees & Sommer
Ob An-, Neu- oder Umbauten von Labor-, Produktions- oder Bürogebäuden - bei der Planung
eines Bauprojekts im Bereich der Life Sciences müssen Unternehmen zahlreiche Überlegungen
anstellen. Denn die geplanten Gebäude und Anlagen müssen nicht nur den Ansprüchen des
Unternehmens gerecht werden, sondern auch den strengen regulatorischen Anforderungen
der Life-Science-Branche genügen.
„Am Anfang der bautechnischen Überlegungen und Planungen stehen daher im Idealfall
immer die Produkte, die Herstellungsprozesse und die für die GMP-gerechte Herstellung nötige
Prozesstechnik und Prozessanlagen“, erklärt Martin Wunderlich, Senior Projektpartner bei
Drees & Sommer. Das Unternehmen betreut seit rund zehn Jahren Kunden aus der
Pharmaindustrie, der Medizintechnik und der medizinischen Biotechnologie bei nationalen und
internationalen Bauprojekten. Seit über 40 Jahren begleitet Drees & Sommer öffentliche und
private Bauherren bei allen Fragen rund um Immobilien für die Themen Beraten, Planen,
Bauen und Betreiben. Über 1.600 Mitarbeiter arbeiten an 17 deutschen und 18 internationalen
Standorten.
Regelerfüllung vor Produktion und Verkauf
Im Vergleich zu Bauvorhaben anderer Branchen sind bei Produktionsanlagen der Life-ScienceIndustrie zwei kritische Bereiche besonders zu beachten: die Termine des Projekts und die
Ausführungsqualitäten der Produktionsräume. Daher müssen die Terminpläne der
Produktionstechnik bzw. der Anlagen und Maschinen mit denjenigen der Bauprozesse in
Einklang gebracht werden. Bedingt beispielsweise der Einbau von Gerätschaften den gesamten
Weiterbau, kann es durch Lieferschwierigkeiten zu Bauverzögerungen kommen. Gleiches gilt,
wenn die Qualität der Räume, vor allem bei Reinräumen, nicht den Anforderungen der
Richtlinien entspricht.
Gerade in der Life-Sciences-Branche müssen Prozesse und Arbeitsabläufe, die später in den
Gebäuden stattfinden, frühzeitig als wesentliche Planungsgrundlage berücksichtigt werden.
Die Gebäudestruktur inklusive der Wegeführung, Zugänge, Schleusenanordnung etc. ist auf die
Arbeitsprozesse auszurichten und kann diese im Idealfall sogar optimieren. „Daher werden
solche Projekte von ‚innen nach außen‘ geplant. Das heißt, das Gebäude sollte immer
ausgehend von den spezifischen Nutzeranforderungen geplant werden“, erklärt Rino Woyczyk,
Leiter des Life-Sciences-Teams bei Drees & Sommer. Sterilräume beispielsweise stellen in
diesem Zusammenhang durch ihre Komplexität besondere Anforderungen an das planungsund baubegleitende Projektmanagement. Bereits bei der Planung müssen die jeweiligen
Einzelschritte, die später im Betrieb stattfinden sollen, bekannt sein. „Die Gebäude müssen die
Herstellungsprozesse im Sinne der GMP optimal berücksichtigen, sodass der Hersteller nach
der Compliance-Phase zur Kontrolle der Regelkonformitäten die Erlaubnis zur Produktion und
zum Verkauf erhält“, so Woyczyk.
Flexible Gebäudenutzung am Beispiel der Aesculap-Neubauten
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Die Neubauten des Aesculap Areals in Tuttlingen. © Aesculap AG
Die Vorgehensweise bei der Planung eines solchen Bauvorhabens lässt sich am Beispiel der
derzeitigen Neubauten des Medizintechnikunternehmens Aesculap AG in Tuttlingen
verdeutlichen. Auf dem Areal entstehen gerade zwei neue Gebäude, welche gezielt den
Anforderungen des Unternehmens entsprechend entwickelt wurden.
„Im ‚Bau 71‘ werden der Aesculap Technische Service (ATS), die Schmiede, ein Rohwarenlager
sowie ein übergeordneter Entsorgungsbereich untergebracht“, erklärt Dr. Joachim Schulz,
Vorstand der Aesculap AG. Aufgrund ständiger Erneuerungen der Maschinen ist insbesondere
im Bereich ATS eine flexible Nutzung mit Kleinmaschinen wie auch mit größeren
Fertigungsanlagen vorgesehen. Hierfür wurde die Tragkraft der Zwischendecke so ausgelegt,
dass problemlos auch andere Unternehmensbereiche dort einziehen können.
Im zweiten Neubauprojekt, der ‚Innovation Factory‘, wird das Werk für Motoren- und
Containerfertigung einziehen. „Bei diesen Bauvorhaben war es besonders wichtig, das Knowhow der Beschäftigten als Grundlage für die Vorgaben an das Projektteam zu nutzen“, so
Schulz. Die Nutzung der Gebäude und deren organisatorische Abhängigkeiten, die Technik
sowie Arbeitsplatzanforderungen wurden als wichtige Ausgangsparameter festgelegt.
So werden beispielsweise besonders lärmintensive Bereiche baulich von ruhigeren Bereichen
abgetrennt. „Der steten Wandelbarkeit der Produktionserfordernisse in der Life-SciencesBranche wird durch flexible Nutzungsmöglichkeiten aller Geschossflächen und modulare
Erweiterbarkeit des Gebäudes auf noch vorhandene Freiflächen wie auch durch die Definition
von künftigen Anschlusspunkten besonders Rechnung getragen“, erläutert Schulz.
Umweltverträgliche Gebäude dank ökologischer Energieversorgung
Durch die Neubauten werden dringend benötigte Expansionsflächen gewonnen und neue
funktionale Einheiten geschaffen. Dabei kann das Unternehmen Optimierungen im Prozess wie zum Beispiel über einen bedarfsgerechten Materialfluss - umsetzen, die bei einer Fertigung
in den bestehenden Gebäuden nicht umsetzbar gewesen wären.
„Zukünftig wird ein separates erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk für die Energieversorgung
der Aesculap-Bauten sorgen. In der ‚Innovation Factory‘ wird darüber hinaus eine adiabate
Kühlung aufgebaut, das heißt die Kühlung der Räume erfolgt unter anderem durch die
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Verdampfung von Wasser“, führt Schulz aus. Aber auch Einflüsse auf die umgebende Umwelt
und die städtebauliche Gestaltung müssen bei Bauprojekten berücksichtigt werden. „Die
‚Innovation Factory‘ ist ein Beispiel für ‚urbane Produktion‘: Das Gebäude ermöglicht die
Vereinbarkeit von Gewerbegebiet und nahem Wohngebiet, bietet geringen Flächenverzehr
durch mehrgeschossige Bauweise sowie minimale Immissionen wie Gerüche, Geräusche etc.
und eine hohe Energieeffizienz“, erklärt Schulz. Ab Mitte bis Ende 2014 sollen sukzessive beide
Neubauten vollständig nutzbar sein.
Fachbeitrag
07.10.2013
Elisabeth Plachetta
BioLAGO
© BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
Weitere Informationen
Drees & Sommer
Pressereferentin
Cornelia Nyhof
Obere Waldplätze 13
70569 Stuttgart
Tel.: +49 (0) 711 1317-2285
E-Mail: cornelia.nyhof(at)dreso.com
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