Herausforderung liegt im Marketing - TVP

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Industrielle Laserbrücke
M Mode
Herausforderung liegt
im Marketing
Die Beschriftung von Bekleidung mittels der Lasertechnologie ist momentan
ein Megatrend. Im Bereich
Werbung, Promotion, Berufskleidung oder Corporate
Fashion gibt es bereits einige
Anwender, die mit tischgroßen Lasergeräten Einzelstücke
fertigen. Ganz anders die zipOn GmbH in Castrop-Rauxel. Das Unternehmen installierte vor rund einem Jahr
eine große, industrielle Laseranlage, die in Kombination
mit Stickmaschinen auch für
große Produktionsvolumen
ausgelegt ist. Während die
Technologie nun einwandfrei
funktioniert, liegt die nächste
Herausforderung im Marketing. TVP-Chefredakteur Stefan Roller-Aßfalg besichtigte
die Anlage vor Ort.
Neben einer größeren Anzahl an Stickmaschinen ist
das Herzstück von zipOn
zweifelsohne die neue Laserbrücke mit ihrer Länge von
rund 15 Metern. In dem über-
dimensionalen Laserkopf, der
auf einer Art Schlitten hin und
her fährt, sind Spiegel untergebracht, die den Laserstrahl
je nach Motiv auf das Textil
umlenken. Die Anlage ist bislang die einzige ihrer Art in
Deutschland, wie die beiden
Geschäftsführer Mark Busche
und Thomas Drees berichten.
Und so lief nach der Installation natürlich auch nicht alles
gleich so rund, wie man sich
das gewünscht hätte.
Zu meistern gab es gleich
mehrere Herausforderungen.
Allen voran die zehntelmillimetergenaue Abstimmung
der Anlage auf die zwei 6Kopf-Stickmaschinen von Tajima, die passgenau unter der
Laserbrücke positioniert werden mussten. Denn schließlich sollten zukünftig Textilien
in einem Produktionsprozess
bestickt und gelasert oder mit
verschiedenen
Laserapplikationen dekoriert werden.
Exakte Abstände von Laser
und Stickgut sind hier unabdingbar.
Laserbeschriftung einer Fleecejacke
TVP 1/2011
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Die beiden Geschäftsführer Thomas Drees (links) und Mark Busche (Mitte)
mit dem neuen Kundenbetreuer Frank Eschle (rechts) vor der Laserbrücke.
Zu lösen war auch die
Vernetzung des Lasers mit
den Stickmaschinen beziehungsweise der Sticksoftware. Der Softwarehersteller
Pulse Microsystems, zugleich
auch Hersteller der Stickereisoftware Tajima DG/ML, entwickelte gemeinsam mit dem
Laserteam und den Entwicklern von zipOn die richtigen
Tools, um die Systeme über
ein Netzwerk miteinander zu
verbinden. Die Punchdaten
für die Stickereien, die zipOn
ausschließlich bei professionellen Dienstleistern bezieht,
beinhalten zugleich auch die
Befehle für das Laserwerkzeug.
Viel Lehrgeld in Form von
verbrannter Kleidung zahlte zipOn schließlich auch
bei der Suche nach den exakten Parametern. Ist der
Laser zu stark eingestellt,
dann verbrennen die darunterliegenden Artikel schlicht
und einfach. Die perfekten
Einstellungen zu finden, um
die bestmöglichen Effekte
zu erzielen, lautete also die
Aufgabe. Um sie zu lösen,
verstärkten Mark Busche und
Thomas Drees ihr mittlerweile 20 Mitarbeiter zählendes
Team mit der Mediengestalterin Vera Laubinger. Seit
rund einem Jahr sorgt sie für
die richtigen Einstellungen.
Ihre Erfahrungswerte sind
bereits so groß, dass sie bei
neuen Textilien auf Anhieb
die richtigen Parameter findet, ohne erst einige Muster
zu verbrennen.
Die Investition für die Laser-Anlage beläuft sich nach
den Worten von Thomas
Drees auf über 250.000
Euro. Hinzu kommen weitere enorme Ausgaben für
die gesamte Infrastruktur inklusive der Stickmaschinen,
die bei zipOn etwa alle vier
Jahre ausgetauscht werden.
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Industrielle Laserbrücke
M Mode
Lasergeschnittenes Stickemblem
Enorme Investitionen in kriselnden Zeiten. Doch für
Unternehmer wie Busche
und Drees, die noch nie auf
„billig“, sondern immer nur
auf „hochwertig“ setzten,
sind Investitionen in solche
innovativen Lösungen gerade
die richtige Antwort auf die
Krise.
„Qualität hat Mehr-Wert“
Schon als die beiden Geschäftsführer in der 1990er
Jahren in Südafrika mit Surfartikeln ihr Geld verdienten,
legten sie ihr Augenmerk
immer auf hochwertige Produkte und Qualität zu einem
entsprechend höheren Preis.
Daran halten sie auch heute
mit dem Unternehmen zipOn fest. „Wir verwenden
ausschließlich hochwertige
Stickmaterialien,
reagieren
beispielsweise mit einem
Zweischichtbetrieb sehr flexibel auf die Marktanforderungen und haben als oberste
Priorität stets den Liefertermin und Qualität im Auge“,
Laser-Stickkombination
TVP 1/2011
erklärt Thomas Drees. Und
das hat eben auch seinen
Preis. „Einfach teuer ist nicht
unser Stil, unsere Devise lautet: Qualität hat Mehr-Wert.
Der Gegenwert muss den
Preis rechtfertigenden. Und
auf dem hohen Niveau auf
dem wir uns befinden, können wir so gut kalkulieren,
um auch weiterhin für unsere
Kunden investieren zu können“, ergänzt Mark Busche.
Dass derzeit weltweit die
Baumwollpreise, die Lohnkosten in den Fertigungsländern und die Transportkosten aus Übersee steigen,
begrüßen sie ausdrücklich.
Schließlich entstehen daraus
Chancen für europäische Unternehmen, die investieren
und neue Ideen entwickeln.
Und die haben die Macher
von zipOn zuhauf. So steht
die Einführung einer ScannerTechnologie, mit der zukünftig unter anderem Stick- und
Laseraufträge sowie die dazugehörigen Daten über Barcode-Scanner digital erfasst
werden, unmittelbar bevor.
Desweiteren setzt zipOn den
Focus auf die neuen Medien
und moderne und innovative
Techniken.
Vertrieb und Marketing
Die Technik einerseits, die
Ideen andererseits – nun gilt
es nur noch, den Vertrieb
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Lasergeschnittene Stickapplikation
und das Marketing so zu gestalten, dass der nötige Umsatz generiert werden kann.
Im Hinblick auf den Vertrieb erweiterte zipOn sein
Verkaufsteam mit Frank
Eschle um einen Stickereierfahrenen Kundenbetreuer.
Eschle war zuvor über zehn
Jahre bei der Kettler TextilKonfektion GmbH in Wuppertal im Vertrieb tätig, bis
er im Sommer des letzten
Jahres zu zipOn wechselte.
Gemeinsam mit den beiden
Geschäftsführern entwickelte
er die Produktpalette weiter,
die dank der Lasertechnologie nun angeboten werden
kann und den Kunden im
Werbeartikelmarkt vermittelt
werden soll. Hierzu zählen
unter anderem die Beschriftung von Fleece, Softshelljacken, Jeans und anderer
Textilien, die Kombination
der Laserbeschriftung mit Stickerei, die Herstellung von
Laserapplikationen in Kombination mit Stick sowie das Laserschneiden zur Realisierung
von positiven und negativen
3D-Motiven. Wie alles funktioniert, zeigt zipOn im Übrigen in einem Film auf ihrer
Webseite. Der Online-Auftritt
und die Erstellung professioneller Werbefilme sind Teil
der Marketingmaßnahmen,
die zukünftig noch verstärkt
werden sollen. Denn Busche
und Drees wissen, dass sich
gerade die Lasertechnologie,
aber auch Stickereidienstleistungen, nicht von alleine verkaufen. Derzeit arbeitet das
zipOn-Team an einem Marketingkonzept und fasst dabei auch den Gedanken ins
Auge, zukünftig MarketingProfis zu Rate zu ziehen. Ein
weiterer Marketing- und Vertriebsaspekt ist es, die Kunden zu zipOn ins Haus einzuladen. Busche: „So können
wir den Kunden vor Ort zeigen, was wir tun. Wenn die
Kunden verstehen, welche
qualitativen Anforderungen
wir an unsere eigene Arbeit
stellen und wie wir arbeiten,
dann sind sie auch bereit,
den angemessenen Preis dafür zu bezahlen.“ Als Beispiel
zeigen Busche und Drees die
aufwendige Herstellung einer
Jacken-Kollektion für Audi.
Verwendet wurden Softshelljacken von D.A.D, die mit
dem Laser verziert und mit
Stickapplikationen versehen
wurden. Schließlich labelte
zipOn die Jacken um und
nähte neue Webetiketten mit
dem Audi-Logo ein.
www.zip-on.com
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