Presseinformation: Studie Stoffverbote der Richtlinie RoHS

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Fachverband Photonik
und Präzisionstechnik
Stefan Diepenbrock
Leiter Verbandskommunikation
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Presseinformation vom 26.03.09
EU veröffentlicht Studie zu zukünftigen Stoffverboten der EU-Richtlinie RoHS
SPECTARIS sieht weitere Hürde für eine Ausnahmeregel zur Verwendung von Blei im Glas genommen
Im Rahmen der Neugestaltung der europäischen Umweltrichtlinie RoHS hat der Erhalt einer Ausnahmeregel zur Verwendung
von Blei und Cadmium in optischem Glas und Filterglas eine weitere Hürde genommen. Dies geht aus einer Studie hervor, die
das Öko-Institut Freiburg und das Fraunhofer IZM im Auftrag und enger Abstimmung mit der Europäischen Kommission nun
auch auf der Webseite der EU veröffentlicht haben. Nach Ansicht des Industrieverbands SPECTARIS sendet die EU damit ein
erstes wichtiges Signal für den Erhalt der bisherigen Ausnahme-Regelung aus. „Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt
erreicht, da zunächst angedacht war, alle materialspezifischen Ausnahmeregelungen drastisch zu reduzieren“, sagte Dr.
Joachim Giesekus, Leiter des Fachverbandes Photonik und Präzisionstechnik bei SPECTARIS. Die RoHS-Direktive regelt die
Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in elektrisch betriebenen Geräten.
Einen Wermutstropfen müssen jedoch alle Ausnahmeregelungen hinnehmen, weil sie nur noch bis 31. Juli 2014 befristet sein
sollen. Sollte die Industrie nicht rechtzeitig ab Mitte 2012 für eine Verlängerung eintreten, laufen alle Ausnahmeregelungen
aus. Dies kann dann zu Problemen führen, wenn Zeitpläne seitens der EU nicht eingehalten werden und so Übergangszeiten
entstehen, in denen der Vertrieb vieler technischer Geräte illegal ist. Kaum ein elektrisches Gerät ist frei von Komponenten,
die nur mit Ausnahmegenehmigung in Verkehr gebracht werden dürfen.
Für die Photonik-Industrie in Deutschland ist die Ausnahmeregelung zur Verwendung von Blei und Cadmium in optischem
Glas und Filterglas von großer Bedeutung. SPECTARIS hat in der gesamten optischen Industrie umfangreich Argumente für
den Erhalt gesammelt und zu einer eigenen Studie zusammen gefasst. Die Positionen wurden mit Verbänden aus USA und
Japan und Europa abgestimmt.
Nahezu die gesamte optische Industrie ist auf die Verwendung von Blei im Glas angewiesen, da diese Gläser beispielsweise
für die Farbkorrektur, die UV Transmission und für thermisch belastete Gläser eingesetzt werden. Ohne Cadmium stünden für
viele Wellenlängenbereiche keine optischen Filter mehr zur Verfügung, die beispielsweise eine Voraussetzung für die
biologische Forschung darstellt. Ein Ende der Ausnahmegenehmigung würde das Aus für viele Hightech-Geräte aus
Deutschland bedeuten und verheerende Konsequenzen für die Anwender dieser Geräte mit sich bringen.
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V.
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