5 Querschnitt Titelbild: Situationsplan M 1:3000 Ansicht von Südosten Erdgeschoss 2. Obergeschoss M 1:800 ��������������� N o 19 | 2007 ����������� ������� 4 ���������������� 5 Grundmengen nach SIA 416, SN 504 416 Grundstücksfläche GSF m 2 Gebäudegrundfläche GGF m 2 Umgebungsfläche UF m2 Bearbeitete Umgebungsfläche BUF m 2 Gebäudevolumen GV m3 Geschossfläche GF m2 Hauptnutzfläche HNF m 2 Anlagekosten inkl. MwSt. 1 Vorbereitungsarbeiten 2 Gebäude 3 Betriebseinrichtung 4 Umgebung 5 Nebenkosten 9 Ausstattung 1-9 Anlagekosten Total 5 974 2 027 3 947 3 947 34 972 5 479 3 975 Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. 285 000.– 12 585 000.– 400 000.– 610 000.– 1 410 000.– 670 000.– 15 960 000.– Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. 700 000.– 3 925 000.– 1 265 000.– 1 100 000.– 900 000.– 490 000.– 1 080 000.– 945 000.– 2 180 000.– 12 585 000.– Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. 456.– 2 913.– 4 015.– 360.– 2 297.– 3 166.– Gebäudekosten BKP 2 inkl. MwSt. 20 21 22 23 24 25 27 28 29 Baugrube Rohbau 1 Rohbau 2 Elektroanlagen HLK-Anlagen Sanitäranlagen Ausbau 1 Ausbau 2 Honorare Gebäudekosten Total Kennwerte BKP 1-9 / GV BKP 1-9 / GF BKP 1-9 / HNF BKP 2 / GV BKP 2 / GF BKP 2 / HNF Zürcher Baukostenindex Kostenstand 4 Objekt Neubau Sporthalle Hardau, Bullingerstrasse 80, 8004 Zürich Chronologie August 2002 Februar 2005 Januar 2006 August 2007 Wettbewerb Volksentscheid Baubeginn Bezug Raumprogramm Mehrzweck-/Theorieraum, Krafttrainingsraum, Zuschauerfoyer, Kiosk/ Lagerräume, Toiletten, Betriebsleiterzentrale, Technik, Sportlerfoyer, 3 Garderobeneinheiten mit Dusche, Turnlehrerzimmer, Garderobe Hallenwarte, Putzraum Projektorganisation Bauherrschaft Vertreten durch Architektur + Bauleitung Landschaftarchitektur Bauingenieure Elektroingenieure/ Tageslichtplanung HLKS-Ingenieure Bauphysik Sanitäringenieure Beleuchtungsingenieure Geologie Stadt Zürich, Immobilien-Bewirtschaftung Amt für Hochbauten, Ralph Wyer weberbrunner architekten, Zürich Schweingruber Zulauf, Zürich Henauer Gugler AG, Zürich Amstein + Walthert AG, Zürich Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich Bösch AG, Unterengstringen d‘lite lichtdesign, Zürich Gysi Leoni Mader AG, Zürich Punkte 106.2 Prognose September 2007 Impressum: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich | Redaktion: Daniel Kurz (AHB) | Fotos: Beat Bühler, Zürich Gestaltungskonzept: blink design, Zürich | Layout: Gabriella Cristaldi (AHB) | Druck: LITHOP ELECTRONIC MEDIA AG, Zürich Bezugsquelle: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Postfach, Lindenhofstrasse 21, 8021 Zürich, www.stadt-zuerich.ch | Zürich, November 2007 SPORTHALLE HARDAU Zürich-Aussersihl Neubau August 2007 Strahlend weiss, wie eine festlich gekleidete Braut, steht die neue Sporthalle im robusten Umfeld des Hardauquartiers. Sie bringt der Schule und den Sportvereinen des Quartiers hervorragende, auch für Wettkämpfe mit Publikum geeignete Räume. Weberbrunner Architekten leisteten mit diesem schlichten, aber präzis gestalteten Bau einen wesentlichen Beitrag zur Aufwertung des Quartiers. SPORTHALLE HARDAU 1 Galerie und Publikumsbereich Zürich-Aussersihl 2 Sporthalle im 1. Obergeschoss 1 2 Das Quartier Hardau am westlichen Rand von Aussersihl gehört nicht zu den privilegierten Zonen der Stadt. Verkehrslärm belastet das Quartier, öffentliche Freiflächen sind rar und der Wohnungsmix ist einseitig. 1998 machte der Stadtrat von Zürich die Aufwertung dieses Quartiers mit baulichen und soziokulturellen Mitteln zum Legislaturziel. Neben der Erneuerung des Wohnungsbestandes und der Schaffung öffentlicher Parks konzentrierten sich die Massnahmen auf den Ausbau der Schulanlagen denn eine gute Schule ist mit entscheidend für die Attraktivität eines Wohngebiets. Die Erweiterung von Primar- und Berufswahlschule und der Bau eines neuen Sekundar- schulhauses erforderten den Bau einer grösseren Turnhalle. Das Amt für Hochbauten fasste 2002 all diese Schulbauprojekte in einem multiplen Wettbewerbs-Verfahren zusammen. Das Architekturbüro Weberbrunner ging daraus mit seinem Vorschlag für die neue Sporthalle als Sieger hervor. Der Wettbewerbsentwurf unterschied sich grundlegend vom jetzt realisierten Bau. Er sah eine halb im Boden versenkte Halle mit begehbarem Dach vor, die direkt an die Umgebungsplattform der Hardau-Siedlung angesetzt und über eine breite Kaskadentreppe zum Strassenniveau herabgeführt hätte. Dieses erste Projekt scheiterte aber an den hohen Kosten, verursacht vor allem durch Altlasten im Aushub. Im Jahr 2003 fällte der Stadtrat einen Grundsatzentscheid: Statt der 33 Millionen Franken für das erste Projekt stellte er nur den halben Betrag zur Verfügung. Dieser Entscheid zwang dazu, ein vollkommen neues Projekt zu entwickeln. Weiterhin galt als Ziel, die wertvolle Freifläche so wenig als möglich zu beanspruchen. Während die Sporthalle nach dem ursprünglichen Projekt halb in den Boden versenkt worden wäre, ist sie nun im Gegenteil vom Boden abgehoben: Sie steht als auskragende Betonwanne auf acht Betonkernen, um ein Geschoss erhöht über dem 3 Foyer im Erdgeschoss 3 Boden. Eine hohe Stahlkonstruktion überspannt die Betonwanne und trägt das Dach. Das Abheben der Halle ermöglichte es, den Fussabdruck des Gebäudes so klein wie möglich zu halten und schenkt dem Erdgeschoss darüber hinaus eine umlaufende, gedeckte Vorzone. Es öffnet sich mit raumhohen Verglasungen zur Umgebung und lässt die umgebenden Freiräume durch das Gebäude hindurch fliessen. Der Boden aus Gussasphalt setzt den Belag der Umgebung fast nahtlos fort. Die leichten Niveauunterschiede im Gelände werden im Erdgeschoss der Halle in Form von Rampen und Stufen sichtbar. Vier Eingänge mit raumhohen Schiebetüren geben Zutritt zum offenen Erdgeschoss. Dieses lässt sich in zwei Bereiche trennen: Einen Sportlerbereich mit Garderoben im Westen und einen Publikumsbereich im Osten. Feste Betonkerne fassen und begrenzen den Raum dieses Foyers. Sie enthalten Garderoben, WC-Anlagen, das Büro des Abwarts, die grosszügige Gastroküche und nicht zuletzt die Treppen, die zur Sporthalle führen. Zwei diagonal gegenüberliegende Ecken des Erdgeschosses sind voll verglast: Hier liegen einerseits die Aula, anderseits der Kraftraum mit Blick auf die stark befahrene Bullingerstrasse. Zwei breite Kaskadentreppen führen vom Erdgeschoss zur Sporthalle und zur Zuschauergalerie. In der Halle herrscht lebhafte Farbigkeit, helles Grün prägt Boden und Seitenwände. Sie ist für den Schul- und Trainingsbetrieb in drei Einzelhallen unterteilbar, die für Wettkämpfe verbunden werden. Der Zuschauerbereich läuft als Galerie allseitig um die Halle herum, von der ihn eine Glasbrüstung trennt. Zusätzliche Sitztribünen lassen sich aus der Seitenwand herausfahren, so dass bei Bedarf bis zu 800 Personen die Wettkämpfe verfolgen können. Die Aussenwand der Galerie ist im unteren Teil verglast: Die gelochte Fassade bringt helles Tageslicht in die Halle und öffnet den Blick hinaus ins Quartier. Rund 40 unregelmässig verteilte Oberlichter bringen zusätzliches Licht von oben. Sie sind als Lichtkanonen aus Stoff bis zur Unterkante der Fachwerkträger geführt, wo sie - zusammen mit den flachen Leuchten - eine Lichtebene bilden, die die Stahlkonstruktion des Dachs im Dunkel verschwinden lässt. Präzis und sparsam sind an diesem Bau die Farben eingesetzt. Im Erdgeschoss herrschen die schlichten Materialfarben vor: Asphalt, Beton und Glas. Im Kontrast dazu ist die Betonwanne der Sporthalle rundum in leuchtendem Grün gehalten: Es prägt Boden und Seitenwände der Halle, aber auch, als ihre Untersicht, die Decken im Erdgeschoss. Sogar an der Aussenseite ist es, versteckt hinter der gelochten Fassade, zu erkennen. Helles Weiss schliesslich charakterisiert die Aussenhülle und ebenso die dienenden Räume im Inneren des Gebäudes. Mit der Sporthalle Hardau haben Weberbrunner Architekten erneut einen wichtigen architektonischen Beitrag zur Aufwertung des Quartiers Hardau-Letzi geleistet, nachdem sie im Mai dieses Jahres die - von der Fachwelt sehr positiv gewürdigte Instandsetzung des Max-FrischBades Letzigraben zum Abschluss bringen konnten. Im Rahmen des Neubaus konnte auch der benachbarte Kinderspielplatz als attraktiver Treffpunkt neu gestaltet werden. Dabei wirkten die Kinder des Quartiers aktiv mit (vgl. Dokumentation Nr. 17 /2007). Daniel Kurz