Angebotsunterlagen - Wohnbaugenossenschaft wagnis eG

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München -Schwabing
Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Ackermannbogen
4.Bauabschnitt
Wohnbaugrundstück WA4-Nord
für Genossenschaften
Angebotsunterlagen
Wohnbaugenossenschaft wagnis eG
Projekt wagnis 4
WA 4 Nord im 4. BA am Ackermannbogen
Die Grundlage des Konzeptes des möglichen wagnis 4
Projektes bilden u.a. die wagnis-Ziele:
- eine Mischung von geförderten und freifinanzierten
Wohnungen für Singles, Paare, WG’s, Familien und Alleinerziehenden unter einem Dach.
Die angebotenen Gemeinschaftsräume werden im
Quartiersverbund bedarfsoptimiert und wirtschaftlich
tragbar ausgerichtet.
Die Erschließung wird teils über Laubengänge (mit
Aufenthaltsqualität), zentrale Treppenhäuser und Aufzüge erfolgen.
Ungeplantes Treffen und spontane Begegnungen auf
den Wegen von und zur Wohnung und von und zu
Gemeinschaftsräumen/-flächen sollen dem Bedürfnis
nach Geselligkeit, aber auch nach Rückzug Rechnung
tragen.
- nachbarschaftliches und quartiervernetztes Mehrgenerationen-Wohnen in partizipativen und selbstorganisatorischen Strukturen vom Beginn der Planung an.
-resourcenschonendes, ökologisch verantwort- bares
Bauen und Leben.
01
- auf Dauer kostengünstiges (auch die sog. 2. Miete
betreffend) Wohnen mit lebenslangem Wohnrecht im
Gemeinschaftseigentum.
Die wagnis eG plant, auf dem Grundstück WA 4 Nord
ca. 60 Wohnungen in drei Häusern mit Gemeinschaftsräumen und Gewerbeflächen am Quartiersplatz zu
realisieren.
Konzept
Die Freiflächenplanung berücksichtigt den urbanen
Standort: Der Hof ist durchlässig und offen und wird
vor allem Raum geben für gemeinschaftliche Aktivitäten von Jung und Alt: Ein „Apfelhain“ mit einzelnen
„Gemeinschafts-Inseln“, die sorgfältiger Zonierung zu
den privaten Flächen hin bedürfen.
Private und gemeinschaftliche Blumen- und GemüseGärten finden Platz auf dem Haus West. Die Dachflächen auf dem Haus Nord am Quartiersplatz und auf
dem Haus Ost werden extensiv begrünt bzw. dienen
der Aufstellung von Kollektoren für Solarthermie und/
oder Photovoltaik.
In Teilbereichen begrünte Fassaden bieten einerseits
Sonnenschutz, andererseits kleinklimatische Verhältnisse, ökologische Bausteine im Verbund mit dem
nahegelegenen Biotop.
Am Stadtplatz wird es eine „Mobilitätsstation“ geben,
u.a. mit Verleih und Aufladestation für E-Bikes und Pedelecs zu „lautlosen“ Spazierfahrten durch den Olympiapark. Außerdem ist ein „Dorfladen“ geplant, d.h.
ein Kiosk mit Zeitschriften, Büchern und Schulbedarf,
in Verbindung damit ein Bistro, das sich in der Erdgeschosszone in der Nordostecke zu einem „Entrée“ und
sozio-kulturellen Bereich ausweitet.
An diesem Übergang zum Stadtplatz können Kunst
und Kultur (Ausstellungen, Lesungen, musikalische
Veranstaltungen und Feste) stattfinden, gibt es eine
Korrespondenz zu „Kunst im öffentlichen Raum“ (bespielbare Skulpturen) auf dem Stadtplatz bzw. im
Stadtwald.
wagnis 4 Erdgeschoss Nutzungen
Das wagnis 4-Projekt wird von den möglichen zukünftigen BewohnerInnen als „Grünes Haus“ gedacht.
„Grün“ steht für eine nachhaltige Gesinnung. In diesem Zusammenhang wurde bereits ein „Leitbild“ erarbeitet. (siehe Anlage B).
Energie
wagnis 4 möchte mit seinem „Grünen Haus“ am
Ackermannbogen mindestens den Null-Energie-HausStandard erreichen.
Größter Wert wird dabei auf eine kompakte Bauweise
und eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle gelegt,
um die hochgesteckten Projektziele und Anforderungen zu erreichen und vielleicht sogar zu übertreffen.
Ein weiteres Ziel ist es, unnötigen Transmissionswärmeverlust mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu
verhindern.
02
Energie und
Ökologie
Um die Lüftungswärmeverluste gering zu halten,
werden die Wohnungen - möglichst mit dezentralen,
bedarfsgesteuerten Lüftungen mit hocheffizienter
Wärmerückgewinnung - kontrolliert be- und entlüftet.
Die Wärmerückgewinnung wird einen Wärmerückgewinnungsgrad von mindestens 85% besitzen.
Darüber hinaus benötigte Heizwärme kann dann entweder über das Lüftungssystem oder über ein zusätzliches statisches Niedertemperatursystem, z.B. Wandheizflächen als modernem Ofenersatz, eingebracht
werden.
wagnis 4 Energiekonzept
Zur Warmwasserversorgung dient eine thermische
Solaranlage.
Es ist beabsichtigt, weitere Möglichkeiten der Nutzung
solarer Energien in Verbindung mit der Fassadenkon
struktion(thermische Strömung im Bereich der Hinterlüftung, Glashauskollektoren) im Planungsprozess
hinsichtlich ihrer Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und
Wirtschaftlichkeit zu untersuchen und dann sinnvoll
einzusetzen.
Die zusätzlich benötigte Spitzenlastwärme zur Warmwasserbereitung bzw. Deckung des Warmwasserheizbedarfs außerhalb der Ertragszeiten der Solaranlage
kann über ein Blockheizkraftwerk, eine Wärmepumpenanlage bei Nutzung über Geothermie, einer Pellet
heizung, aber auch über den Anschluß an das Fernwärmenetz der Stadtwerke München erfolgen.
Bei Einbau eines Blockheizkraftwerkes wäre es sinnvoll, die Möglichkeit der Nutzung der Allgemeinstromverbräuche unter anderem auch durch Zusammenschluß mehrerer Baufelder (z.B. für die Tiefgaragen)
zu optimieren.
Weitere im Zuge der Planung zu untersuchende Energieoptionen sind der Einbau eines Erdregisters und
Einspeisung von Wärme/Kälte in das kontrollierte
Wohnraumlüftungssystem, die Möglichkeit eines
Langzeitspeichers für Solarenergie und eine Photovoltaikanlage.
03
Mauersegler in Formation
Ökologie
Die intensive Begrünung des Hofes, der Fassaden
und der Dächer trägt positiv zur Regulierung des
Kleinklimas in der Nachbarschaft bei.
Ermöglicht wird die Nutzung der Verdunstungskälte
im Hochsommer und gleichzeitig die Grauwassergewinnung für Toiletten durch einen Grundwasserbrunnen auf dem Grundstück.
Das
entnommene
Grundwasser
wird
durch
Versickerung des Niederschlagswassers vor Ort
nach einer oberflächigen Ableitung und Rückhaltung
ersetzt.
Der Stoffkreislauf schließt sich auch durch eine
qualifizierte Kompostierung der Garten- und soweit
möglich auch Küchenabfälle und deren vollständige
Verwertung in den Anbauflächen.
Die zur Verfügung stehenden Dachflächen auf
der Ostzeile sollen in Abstimmung mit dem
Energiekonzept vorrangig für Solarthemie genutzt
werden. Solarstrom kann darüber hinaus durch
integrierte Fassadenelemente in den Südfassaden und
an Balkonüberdachungen etc. gewonnen werden.
Die Baugruppe wagnis 4 beabsichtigt, mit einem
fachlich begleiteten Patenprojekt für eine geeignete
Vogelart
(z.B.
Turmfalke,
Schleiereule
oder
Mauersegler) durch entsprechende Maßnahmen vor
Ort den unvermeidbaren Eingriff der Bebauung in die
Biozönose wenigstens teilweise auszugleichen.
Qualität
Wohnen ist mehr als in den eigenen vier Wänden zu
leben!
Die Qualitäten der Planung durch wagnis 4 und uns
(A2freising architekten) liegen in der Verbindung des
Innen und Außen, dem Wechselspiel der Notwendigkeit
geschützter Privatheit des Einzelnen und einer
größtmöglichen
Förderung
des
gemeinschaftsorientierten Wohnen und Lebens.
Nicht allein die Gestaltung eines Grundrisses mit
größtmöglicher Flexibilität zur Anpassung an die
Lebenszyklusphasen der BewohnerInnen, eine hohe
Nutzungsneutralität der Räume, die hochwertige
Ausstattung und eine überall deutliche spürbare
Behaglichkeit sind das Ziel:
04
Das Wohnen beginnt im Wohnumfeld.
Es erfordert eine klare Zonierung von privaten, halböffentlichen und öffentlichen Bereichen.
Diese „Übergänge“ sind es, denen wir auch bei wagnis
4 besonderes Augenmerk widmen wollen.
Wie schon bei wagnis 1 wird der Weg vom öffentlichen Bereich bis zur eigenen Wohnungs- oder auch
Hauseingangstür zentrales Thema der Planung sein –
selbstverständlich mehrgenerationengerecht und barrierefrei, selbstverständlich geprägt von den gemeinsam gesammelten Erfahrungen und Erkenntnissen,
inspiriert von neuen Leuten, anderen Bedürfnissen,
geprägt vom Standort am Stadtplatz, aber selbstverständlich keine Kopie von wagnis 1 .
wagnis-Mitglieder sind zum großen Teil auch StattautoMitglieder. In wagnis 1+2 gibt es bereits 10 Stellplätze
für Stattauto.
Es wäre wünschenswert, in Verbindung mit einer
Erweiterung dieses Angebots und der
geplanten
Mobilitätsstation die Anzahl der für das Projekt
notwendigen Stellplätze auf 50% reduzieren zu
können und damit auch den Grad der Versiegelung
des Grundstücks deutlich zu reduzieren.
wagnis 4 Tiefgaragenkonzept „gemeinsam“
wagnis 4 Tiefgaragenkonzept „jeder für sich“
Planung
Konstruktion und
Nachhaltigkeit
Geplant ist das „Grüne Haus“.
Bei der Errichtung der Gebäude wird auf die Verwendung nachhaltiger Materialien und Baustoffe geachtet.
Es ist ist nicht nur geplant, die zur Verwendung kommenden Materialien bezüglich ihrer Lebenszyklus-Kosten und des zur Herstellung notwendigen Primärenergiebedarfs zu bewerten, sondern an das DGNB-Zertifikat angelehnte Bewertungsgrundsätze (Ökologische
Qualität, Ökonomische Qualität, soziokulturelle und
funktionale Qualität, Technische Qualität, Prozessqualität und Standortqualität) zum nachhaltigen Bauen zu
berücksichtigen.
Erst dadurch wird die Verwendung nachhaltig unbedenklicher Baustoffe im Bereich der Dämmung, Fenster, Außenwandverkleidungen, Bodenbeläge, Farben,
etc. sichergestellt.
Die Konstruktion der bis zu 5 geschossigen Gebäude
erfolgt in innovativer Holzbauweise.
Die Struktur des Gebäudes mit schallschützenden
zweischaligen Wandbauteilen im Bereich der Wohnungstrennwände, die auch die Tragstruktur der Häuser darstellen, ermöglicht einen Verzicht auf tragende
Innenwände.
Grundrisse können individuellen Wünschen entsprechend variiert werden.
wagnis 1 Laubengang mit Balkonpflanzen
05
„Hopfenschleier“ an der Fassade
Lavendel
Die verwendeten Materialien Holz und Gips sorgen
aufgrund ihrer feuchteregulierenden Wirkung für ein
angenehmes, gesundes Raumklima.
Das auch innen in den Wohnräumen sichtbare Holz
schafft eine behagliche Atmosphäre.
Die hervorragend gedämmte massive Außenwand bietet besten Kälte- und Hitzeschutz .
Ein weiteres Ziel ist, die Folgekosten für Betrieb und
Unterhalt so gering wie möglich zu halten.
Nachhaltiges Bauen in Erstellung und Betrieb.
Natürliche Baumaterialien wie ein „Hopfenschleier“
dienen als temporärer Sonnenschutz und prägen im
Sommer den Charakter des „grünen Hauses“.
Auf allen Laubengängen, Balkonen und Loggien sorgen Pflanzgefäße mit ein- und mehrjährigen Kletterpflanzen und Nutzpflanzen für einen aufgelockerten,
lebendigen Eindruck der Häuser.
Schon bei der Gebäudeplanung (Grundrisse, Statik,
Rankhilfen, Wasseranschlüsse etc.) werden die Voraussetzung für die Begrünung des Hauses optimiert.
Die im Hof, an den Fassaden und auf den Dächern
üppig begrünten Häuser werden zur Identität des
Projekts, der Nachbarschaft und des Stadtteils beitragen.
Innovation
Für Familien, Singles, Alleinerziehende, Omas, Opas,
Kinder, Bewohner, Gäste, Nachbarn, Realos und
Fundies wird ein gleichermaßen funktionierendes
Wohnmodell entwickelt.
Dabei
spielt
neben
der
kommunikativen
Erschließungsstruktur auch die Entwicklung neuer
Wohnformen eine entscheidende Rolle.
In den bereits seit geraumer Zeit stattfindenden
Workshops und Planungstreffen der möglichen
zukünftigen Bewohner ist das Thema der „Wahlfamilie“
ein vieldiskutiertes Thema.
06
Wir
beabsichtigen,
einen
dieser
Form
des
miteinander Wohnens unterschiedlicher Alters- und
Familienstrukturen entsprechenden Wohnungtyp mit
Singles, Paaren und Alleinerziehenden mit in wagnis 4
zu realisieren.
Wahlfamilie
Ein weiteres wagnis-Pilotprojekt-wagnis-hoffentlich
mit Modellcharakter.
Freiräume
Die Freiflächen im Projekt wagnis 4 führen die Ansätze einer urbanen Freiraumplanung aus den früheren
wagnis-Projekten fort und entwickeln sie mit den gewonnenen Erfahrungen zeitgemäß weiter.
In erster Linie sind möglichst großflächige, vielfältig
nutzbare und „grüne“, für alle Altersgruppen anregende Gemeinschaftsfreiflächen geplant; der „privatisierte“ Anteil soll in diesem Projekt auf ein Mindestmaß
beschränkt werden.
Ein neuer Schwerpunkt liegt auch auf einer intensiven
Gestaltung und Nutzung der Freiflächen auf den Dächern, die für Wohnbauprojekte in der Region vorbildhaft werden könnte.
Die angestrebte Quartiersvernetzung findet in erster
Linie im Freiraum statt; als Gegenmodell zu „gated
communities“ bleiben die Freiflächen der Genossenschaft öffentlich zugänglich und auch für die Anwohner
aus der Nachbarschaft und Gäste erlebbar.
Wie im Gebäude werden auch außen nachhaltige
Baustoffe verwendet, der Betrieb und Unterhalt soll so
ressourcenschonend wie möglich erfolgen.
wagnis 4 Erschließung mit nur einem Aufzug
Sehr wichtig ist der Genossenschaft eine zusammen
mit den südlich angrenzenden Baugemeinschaften
gemeinsam geplante, realisierte und genutzte Gestaltung des Hofes und möglichst auch der Dachflächen.
wagnis 4 „Apfelwiese“
07
Die Freifläche zwischen der Westzeile und dem anschliessenden Baumbestand wird als gemeinschaftlicher Beeren- und Obstgarten verstanden, mit Johannisbeer-Feldern, Himbeer-Dschungeln, Erdbeer-Lichtungen und Zwetschgenbaum-Hainen, die für Kinder
geschützte Spielräume bilden und mit vielfältigen Biotopbausteinen Insekten, Amphibien und Kleinsäugern
einen neuen Lebensraum schaffen werden.
Hof-Landschaft
Der etwa 50 m breite Hof soll nach dem Leitbild einer
großzügigen blütenreichen „Apfelwiese“ gestaltet werden, der für vielfältige Nutzungen Raum bietet - in der
Gemeinschaft, in kleinen Gruppen und allein.
Durchgängige (mit Holzlegen, Schnitthecken oder
Rankgerüsten gefasste) „Gartenzimmer“ innerhalb
der großen Wiese organisieren Kinderspielinseln, kleine Rückzugsbereiche und notwendige Funktionen wie
Tiefgaragenausgänge, Kompostplätze usw..
Der schöne Baumbestand im Süden des Hofes wird
über das festgesetzte Maß hinaus erhalten und in die
Gestaltung einbezogen. Schmale Wege und kleine
Terrassen sollen die zusammen hängende Grünfläche
möglichst wenig einengen. Die teilweise Unterbauung
durch die Tiefgarage wird sich an der Oberfläche durch
ausreichende Überdeckung und lockere Baumpflanzung nicht abzeichnen.
Ein weiterer „Übergang“, mit einer eher auf die Hofgemeinschaft ausgerichteten Nutzung, befindet sich im
Erdgeschoss des westlichen Gebäudekörpers.
Der Übergang zum gemeinschaftlicher Beeren- und
Obstgarten westlich des Gebäudes bildet ein überdachter Freibereich für unterschiedlichste Aktivitäten
im Freien – auch wenn´s mal regnet.
wagnis 4 „Kinderspielinseln“
Dach-Landschaft
08
Bebauungsdichte, Grundstückswert und Vielzahl der
Funktionsansprüche lassen eine intensive Begrünung
und Nutzung der Dachflächen sinnvoll erscheinen.
Wichtige Bedürfnisse, wie die nach abgeschirmten
(halbprivaten) Rückzugsmöglichkeiten in Sonne und
Wind können sinnvoll nur auf den Dächern erfüllt
werden.
Auf dem Dach des Westhauses wird die volle Sonne
und ein erhöhter Bodenaufbau zum gemeinschaftlichen „urban gardening“, dem intensiven Anbau von
Gemüse, Blumen, Kräutern und Unkräutern genutzt.
Bienenstände auf dem Dach tragen zum Ertrag der
Obstbäume in der ganzen Siedlung bei.
Über dem 4.OG der Nordzeile dient eine aussichtsreiche, grüne Liegewiese, ein Lavendelfeld, ein großer
Wasserspiegel mit Holzdeck als ruhiger, sonniger
Rückzugsort.
Langgestreckte Glashäuser auf dem Dach ermöglichen die Nutzung der Sonnenenergie zum Anbau von
Gemüse, zur Überwinterung von Kübelpflanzen, zum
energiesparenden Wäschetrocknen, und zum Sonnenbad im Winter und den Übergangszeiten.
wagnis 4 intensiv genutzte Dachlandschaft
09
Torre Guinigi in Freising
Gemüsegarten Sargfabrik Wien
Über dem fünfgeschossigen Osthaus ist der sinnvollste Standort für solarthermische und photovoltaische
Anlagen, im Nordosteck der Gebäudegruppe vielleicht
ergänzt durch eine Dachsauna und eine Dach-Baumgruppe, die für die Genossenschaft und das „grüne
Haus“ nachhaltig identitätsstiftend wirken wird.
Wie für den Hof gilt auch für die Dächer das Ziel, die
Fläche der Genossenschaft mit den südlich angrenzenden Flächen der Baugruppen nahtlos zusammenzufügen und mit Wegen zu vernetzen.
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Geselligkeit am Stadtplatz
Die Nutzung im Innern des Gebäudes dient als Keimzelle für eine funktionierende Quartiersvernetzung,
für vielfältige Aktivitäten am Stadtplatz, der von dort
bespielt werden könnte.
Die Freiflächen der Genossenschaft im Innern bleiben
über diesen Übergang öffentlich zugänglich.
Am Stadtplatz
Gerne bringt sich die wagnis eG in die Gestaltung der
Flächen von Stadtplatz und Stadtwald mit Ideen ein:
eine Fahrrad-Stadtküche, ein großer Quartiers-Backofen (Backhaus), bespielbare Kunstwerke, eine große
Eisfläche im Winter, vom Bistro aus bewirtschaftete
Freisitzflächen, der Wochenmarkt, Stadtteilfeste,
Nachbarschafts-Bouleturniere, Apfel- und Flohmärkte,
aber auch „Kunst am Stadtplatz“-Installationen können von der Genossenschaft betreut werden.
Die wagnis eG sieht die nördlich an das Baugrundstück
anschließenden öffentlichen Freiflächen als Chance
und zugleich als Verpflichtung.
Durch die räumliche und soziale Vernetzung des
Projektes in der Siedlung werden Platz, Straßenräume
und die Grünflächen des „Stadtwalds“ verantwortlich
genutzt und nachhaltig belebt.
Wohnwege und Laubengänge der Baugruppe, die die
Wohnungen erschließen, bringen Bewegung in den
Stadtplatz.
Die Genossenschaft setzt sich dafür ein und schafft
die baulichen Voraussetzungen, dass der schöne
Baumbestand nördlich der Neubauten über das Maß
der B-Plan-Festsetzungen hinaus möglichst vollständig
erhalten bleibt und durch die geforderte GroßbaumNeupflanzung gestärkt wird.
Der nördliche Abschluss des Hofes bildet gleichzeitig
den
südlichen
Abschluß
des
angrenzenden
Stadtplatzes.
Im Erdgeschoss dieser Gebäude wird eine beiden
Seiten dienende Nutzung diesen „Übergang“ stärken
und seiner an den öffentlichen Raum angrenzenden
Lage Rechnung tragen.
Wir streben an, die interne Erschließungsstruktur
der Gebäude mit der Nutzung an dieser Stelle
zu überlagern und diesen Bereich des Gebäudes
zum künstlerischen, kulturellen, kulinarischen und
kommunikativen Mittelpunkt für wagnis 4 und darüber
hinaus zu machen. Nutzer und Betreiber sind bereits
vorhanden.
Boulespielen am Stadtplatz
Quartiersvernetzung
wagnis 1 Blick vom Quartiersplatz
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Nachbarn
Eine Umfrage unter den bisherigen Bewohnern am
Ackermannbogen ergab, dass insbesondere ein Zeitschriftenladen vermisst wird.
Da es auch nahegelegene Schulen gibt und dafür keine Versorgung (Schulbedarf, Essen,Trinken), darüber
hinaus über den Quartiersplatz eine „grüne Achse“ für
Radler und Spaziergänger in den Olympiapark führt,
wird am Quartiersplatz ein „Dorfladen“ entstehen, der
unterschiedlichsten Versorgungsbedürfnissen gerecht
wird. Der „Dorfladen“ ist ein Kommunikationsort für
das Quartier, als Bindeglied zwischen Gemeinschaftsraum, Mobilitätsstation und „Bistro“. – Der Bistrobzw. erweiterte zentrale Eingangsbereich wirkt als
Übergang vom Öffentlichen zum Privaten. Hier finden
Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge,
Feiern statt. Vor dem Bistro wird ein „Backhaus“ gewünscht, dessen Realisierung noch geprüft werden
muss.
Und noch ein „Übergang“:
Ein „Ganzes“ wird das Bauquartier WA 4 erst durch
kooperative Planung und Gestaltung des Hofes,
der „Dachstraßen“, der Tiefgarage und deren
Bewirtschaftung, des Energiekonzeptes und vieles
mehr. Gemeinsame, abgestimmte Planung und
Bauausführung hilft außerdem allen Beteiligten,
Kosten zu sparen. Wir sind zu (fast) jeder Form der
Kooperation und Partizipation bereit.
Dokumentation Partizipation
Soziales
In wagnis 4 wird es wie in allen anderen Projekten
eine Mischung aus Singles, Paaren, Alleinerziehenden
und Familien geben. Behinderte und Nichbehinderte,
Jung und Alt leben unter einem Dach, in eigenen oder
gemeinsamen Wohnungen (Wahlfamilien).
Der nachbarschaftliche Zusammenhalt entsteht
schon in der gemeinsamen Planungs- und Bauzeit.
Austausch, Helfen, Teilen, Lernen, Feiern, aber auch
Rückzug sind hier genau so selbstverständlich wie ein
selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter.
Unterschiedliche Gemeinschaftsflächen und –räume
(Gemeinschaftsterrassen, Garten, Hof, Gemeinschaftsküche, Essraum, Kindertoberaum) bieten
wohnungsnahe Möglichkeiten für private und gemeinschaftliche Aktivitäten und bilden in Erschließungszonen und „Übergängen“ (z.B. am „Kiosk, im „Dorfladen“) kommunikative und quartiersübergreifende
Vernetzungsorte.
Der partizipative Planungs- und Bauablauf
(s. Partizipationsfahrplan in der Anlage A) wird filmisch
dokumentiert, und soll Interessenten zur Verfügung
gestellt werden. Eine wissenschaftliche Begleitung des
Planungs- und Bauablaufs soll dazu verhelfen, diesen
zu optimieren und übertragbare Qualitätsbausteine für
weitere Vorhaben zu entwickeln. Dies kann auch mit
unterschiedlichsten Baugemeinschaften auf dem WA 4
gemeinsam organisiert werden.
Projektsteuerung:
Ingenieurbüro EDR GmbH
Dillwächterstraße 5
80686 München
T 089 547 112-0
F 089 547 112-50
[email protected]
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ProjektBeteiligte
Projektentwicklung und Leitung:
Elisabeth Hollerbach
Vorstand wagnis eG
Volkartstraße 2a
80634 München
T 089 189116-50
F 089 189116-51
[email protected]
Freiraumplanung:
Architekten:
Wamsler-Rohloff-Wirzmüller
FreiRaumArchitekten
A2freising
architekten+stadtplaner
Schwarze-Bären-Straße 5
93047 Regensburg
Stefan Lautner, Architekt BDA
Kai Krömer, Architekt
T 0941 565745
F 0941 56712301
Oberer Graben 3a
85354 Freising
[email protected]
T 08161 48 65-0
F 08161 4865-20
Haustechnik:
Zickler+Jakob Planungen GmbH & Co. KG
Beratende Ingenieure
Technische Gebäudeausrüstung
Kapellenweg 6
81371 München
T 089 1434074-0
F 089 1434074-29
[email protected]
[email protected]
wagnis 1
Ackermannbogen
Quartier Nord-Ost „Siedlungsmodell“
Rosa-Aschenbrenner-Bogen in München
92 Wohnungen, Büros, Bewohnertreff (Nachbarschaftsbörse), Gemeinschaftsdachterrasse und Gemeinschaftsgärten
Architekten:
A2Architekten-Stefan Lautner
Oberer Graben 3a
85354 Freising
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Referenzprojekt
Bauherr:
Wohnbaugenossenschaft
wagnis eG
wagnis 1
„Rigoletto“
wagnis 1 Laubengang Gebäude „Rigoletto“
14
Anlagen
A1
Planungs- und Beteiligungsstruktur wagnis 4
Präambel: Partizipation = Beteiligung
Partizipation heißt Teilnahme/Teilhabe, der particeps (lat.) ist der Teilnehmer, der Genosse.
Ziel der Partizipation ist die Teilhabe der zukünftigen
Bewohner am Planungs- und Entwicklungsprozess,
an der baulichen Umsetzung des Projektes.
Die Beteiligung der BewohnerInnen ermöglicht eine
Identifikation mit dem Projekt und fördert die Motivation zur Mitarbeit von Anfang an.
Die Beteiligungsstruktur wird unter Berücksichtigung
einer wirtschaftlich tragfähigen Umsetzung der Visionen und Wünsche der Bewohner und der fachlich
qualifizierten Anforderungen der Planer etabliert.
Partizipation müssen wir uns leisten können, sie
muss in Bezug auf Ansprüche an die Planer und an
die gewünschten Standards bezahlbar sein. Die Ansprüche müssen sich auf die Realisierbarkeit unseres
Gesamtkonzeptes beziehen.
Partizipation erfordert grundlegende Prinzipien wie
z.B. gegenseitiges Vertrauen, Transparenz, allseitigen Informationsaustausch, Verbindlichkeit,
Kontinuität, demokratische Strukturen, Suche nach
Gerechtigkeit.
Die zukünftigen Bewohner nehmen am Projektentwicklungsprozess
lernend
teil.
Jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin hat Fähigkeiten
(Ressourcen) und kann darauf aufbauend Kompetenzen weiterentwickeln und nutzen. Das gegenseitige Vertrauen muss sich im Entwicklungsprozess
bilden und kann nicht von vornherein vorausgesetzt
werden. Die Teilhabe jedes Einzelnen hat eine Stützungsfunktion im Gesamtprozess.
Dabei sind zu beachten:
•
Gesetzliche Rahmenbedingungen
•
Haftungsfragen
•
Planerische Voraussetzungen +Entscheidungen
•
Vorangegangene Beschlüsse
•
Außenwirkung/Innenwirkung – Image
•
Wirtschaftliche Möglichkeiten
•
Zeitrahmen
Den Architekten obliegt die Hochbauplanung, sie
sind verantwortlich für die Gesamtplanung, d.h. sie
haben auch Koordinierungsaufgaben hinsichtlich der
Fachplaner. Sie begleiten idealerweise das Projekt
vom Beginn der Planung bis zur Fertigstellung,
vereinbaren
mit
der
Baugruppe
und
der
Projektleitung einen Partizipationsfahrplan, nehmen
an ausgewählten Plenen, Workshops, Sitzungen teil.
In
wagnis
4
stellen
sich
auf
unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche
Mitwirkungsmöglichkeiten dar. Die Akteure auf
wagnis-Seite sind:
Die Fachplaner (Projektanten) =
Statiker,
Haustechniker, Bauphysiker, Landschaftsplaner sind
verantwortlich für ihren Fachbereich und nehmen
sporadisch an Plenen und Projektgruppen teil.
•
•
Das Planungsteam besteht aus den Fachplanern,
den
Architekten,
dem
Projektsteuerer,
der
Projektleitung und möglichen Vertretern aus der
Baugruppe.
•
•
•
die Projektleitung (geschäftsführender Vorstand)
das
Projektentwicklungsteam
(PET)
aus
Delegierten der Baugruppe/den Projektgruppen
das Plenum der Baugruppe,
die Projektgruppen
die einzelnen Mitglieder
Aufgabenverteilung:
Bei
der
Projektleitung
(eh)
liegt
die
Gesamtverantwortung,
die
Moderation
des
Gesamtablaufs,
die
Investitions
und
die
Finanzplanung,
die
Überwachung
der
Kosten, der Planung, der Steuerung und des
Beteiligungsprozesses.
Das
PET
(Projekt-Entwicklungs-Team)
wird
von Delegierten aus den Projektgruppen und
der Projektleitung gebildet. Es strukturiert und
koordiniert den Beteiligungsprozess auf der sozialen
und planerischen Ebene, d.h. die Arbeit in den
Projektgruppen und die des Plenums aller Bauwilligen,
bereitet Entscheidungen für das Plenum vor,
entwickelt Instrumentarien für einen strukturierten
Prozess (Beschlussbuch, Verlaufskontrollen, OffenePosten-Liste) und überwacht diese, kümmert
sich um den notwendigen Informationsfluss und
Austausch zwischen den Gruppen, unterstützt die
Projektleitung und den Projektablauf.
Das Plenum aller Bauwilligen ist ein Forum für den
Austausch von Informationen und Bedürfnissen
der Bauwilligen. Es beschließt die wesentlichen
planerischen
und
sozialen
Grundlagen
des
Projektes.
Die Projektgruppen erarbeiten themenspezifisch
Grundlagen und Entscheidungsvorlagen für das
PET und das Plenum. Sie nehmen die Interessen
der Gruppe wahr und vertreten diese gegenüber
Projektleitung, Projektsteuerung, PET und den
Planern.
Bei der Projektsteuerung liegt die Kosten-, Terminund Qualitätsontrolle. Sie koordiniert und moderiert
die
Planungsbeteiligten,
das
Planungsteam,
überwacht die vertraglich vereinbarten Planerund
Objektüberwachungsleistungen,
verwaltet
Sonderwünsche und nimmt an Workshops teil. Die
Projektsteuerung vertritt die Bauherren/wagnis eG
gegenüber den Projektpartnern/Planern.
Den Bauleitungen obliegt die Objektüberwachung,
die Kontrolle des Bauablaufs und die Kontrolle der
Ausführung vertraglicher Leistungen der Handwerker, die Koordination der Baubesprechungen, die
Integration von Eigenleistungen der Bewohner in
den Bauablauf.
Das zu erarbeitende Gesamtkonzept des Projektes
wird auf seine wirtschaftliche Umsetzung hin jeweils
im Austausch mit allen Beteiligten in regelmäßigen
Abständen überprüft.
Daraus folgt: wesentliche Zielvorgabe ist es, den
Palnungsprozess so zu gestalten, dass die genehmigungsfähige Planung eine wirtschaftliche Verwertbarkeit erreicht.Parallel zum Planungsprozess wird
von der Projektleitung ein Selbstorganisationsprozess unterstützt, in dem die Auseinandersetzung mit
Aufgaben, Werten und Zielen erfolgt.
Der Partizipationsprozess läuft im Wechselspiel mit
dem Planungsprozess, Überschneidungen sind möglich und notwendig.
Phasen des Planungs- und
Bauablaufs
Phase der Vorbereitung
• Vorstellung, Verständigung und
Erwartungshaltungen zu Selbstorganisationsund Entscheidungsstrukturen, (Instrumentarien:
Moderation, Protokoll, Abstimmung,
Beschlussbuch, freiwillige Arbeitsgruppen,
Kennenlern-Treffen, Freispiel etc.)
• Bildung von verschiedenen Arbeitsgruppen
zu Themen wie Planung, Baubeschreibung,
Finanzierung, Nachhaltigkeit und
Energieeinsparung, Gemeinschaftseinrichtungen,
Außenraum, Eigenarbeit u.v.m.
A2
Phase der Erarbeitung von Grundlagen
• Vorstellung der Planungsbeteiligten
• Möglichkeiten und Grenzen der Partizipation,
Festlegungen.
• Ausarbeiten der Instrumentarien der
Partizipation auf Basis vorliegender Gliederung.
• Planungswochenende mit workshops
(Planungssprache, öffentlichhalböffentlich-privat, kleine Gebäudelehre,
Rahmenbedingungen, Energiekonzepte,
inhaltliche Bewertungen, Entwicklung von
Leitideen) in Zusammenarbeit mit Planern,
fallweise externe Moderation möglich.
• Zusammenfassung der Ergebnisse in einem
Programm und deren Freigabe im Plenum.
Phase des Vorentwurfs der Architekten,
Landschaftsarchitekten
• Auswertung des Programms,
• Vertiefungen in Arbeitsgruppen und workshops
zu Themen wie Gebäudestrukturen, Zonierung,
Erschließungsstruktur, Wohnungstypen,
Nutzungskonzepte unterschiedlicher Lagen
und Gemeinschaftsbereiche, Energiekonzept,
Wohnungsschlüssel, teils unter Beteiligung von
Planern,
• Abgleich mit Kostenvorgaben als Leitlinie,
fallweise externe Moderation möglich.
• Zusammenfassung der Ergebnisse in einem
Programm mit Freigabe in Projektgruppen und
im Plenum.
Phase des Entwurfs der Architekten,
Landschaftsarchitekten
• Auswertung des Programms,
• Planungswochenende mit workshops
(Grundrissvarianten, -typologien,
gemeinschaftlichen Flächen und Räumen innen
und außen, Materialitäten, Energiekonzept)
• Abstimmungskonzept Baugruppen/
Rückkopplungen,
• Belegungswochenende (fallweise externe
Moderation möglich),
• Grundrissgespräche,
• Abgleich mit Kostenermittlung als Leitlinie,
• Verfeinerungen und Korrekturen im
Entwurfskonzept mit Freigabe zur Baueingabe im
Plenum.
Phase
der
Genehmigungsplanung
der
Architekten
• Arbeitstreffen mit Zwischenschritten,
• Themenerarbeitung
und
Beschlussvorlagen
(z.B.
zu
Farbkonzept,
Ausstattungsfragen,
Qualitätsstandards) durch Projektgruppen unter
Einhaltung der Leitlinie Kostenermittlung,
• Festlegung von gemeinsamen Standards
Phase
der
Ausführungsplanung
und
Baudurchführung
• Klärung/Vermittlung/Koordination von Baufragen,
Bemusterungen etc.
• Erarbeiten
von
Nutzungskonzepten
z.B.
zu
Gemeinschaftsräumen,
Gartenflächen,
Hausbewirtschaftung,
Abstimmungen
in
Haus- und Arbeitsgruppen (z.B. Projektgruppe
Eigenarbeit,
Gemeinschaftseinrichtungen,
Gewerbe, Aussenbereich etc.)
Diese Arbeitsschritte stellen ein grobes Gerüst dar,
das in Abstimmung mit allen am Planungsprozess
Beteiligten inhaltlich und zeitlich weiter entwickelt
werden muss.
B1
Leitbild Nachhaltigkeit
Begriffsdefinition Leitbild
Ein Leitbild ist eine schriftliche Erklärung einer
Organisation über ihr Selbstverständnis und ihre
Grundprinzipien. Es formuliert einen Zielzustand
(Realistisches Idealbild). Nach innen soll ein Leitbild
Orientierung geben und somit handlungsleitend
und motivierend für die Organisation als Ganzes
und
die
einzelnen
Mitglieder
wirken.
Nach
außen (Öffentlichkeit, Kunden) soll es deutlich
machen,
für
was
eine
Organisation
steht.
Das folgende Leitbild stellt für uns eine gemeinsame
Werte-Basis für die zukünftige Planung und das
spätere Zusammenleben dar.
Begriffsdefinition Nachhaltigkeit
Das Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt die
Nutzung eines regenerierbaren Systems in einer
Weise, dass dieses System in seinen wesentlichen
Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand
auf natürliche Weise regeneriert werden kann.
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist ein wichtiger
Bestandteil der Ziele der wagnis eG. Er muss in
jedem wagnis-Projekt neu definiert und mit Inhalten
gefüllt werden, um Identifikation herzustellen.
Durch
vorausschauendes,
verantwortungsvolles
Planen und Leben wollen wir zukünftige Folgekosten
vermeiden und Kosteneinsparungen ermöglichen. Wir
handeln hierbei selbstreflektiert und gehen bewusst
mit unseren Ressourcen und einer natürlichen
Kreislaufwirtschaft um. Bei der Planung von wagnis
4 berücksichtigen wir auch zukünftige Generationen
von Bewohnern und deren mögliche Wohnbedürfnisse.
Die formulierten Ziele werden sich stets an der
Wirtschaftlichkeit orientieren.
Bereich Planung/Bau
Bereich Wohnen/Leben
Wärmeerzeugung/Sommerlicher Wärmeschutz
Wir streben grundsätzlich die Verwendung der jeweils
energetisch optimalen und umweltfreundlichsten
Bauweise an und achten dabei auf intelligente Systeme
statt Techniküberfrachtung. Das geplante Gebäude
sollte möglichst wenig Wärmeenergie ungenutzt
an die Umwelt abgeben, sowie durch Auswahl
entsprechender Baumaterialien de sommerlichen
Wärmeschutz fördern.
Konsum
Wir erhalten uns die Freiheit, nicht unnötig
konsumieren zu müssen. Wo möglich, sinnvoll
und erwünscht streben wir eine gemeinschaftliche
Nutzung von Gütern an. Viele Alltagsgegenstände,
die nur selten in Gebrauch sind, eignen sich als
Gemeinschaftseigentum.
Beispiele
hierfür
sind
Werkzeug, Hardware für Internet-Zugänge, selten
benutzte Küchengeräte oder Spielzeug.
Energieeinsparung (Licht/Strom)
Wir wollen die Möglichkeiten zur Eigenversorgung mit
Strom im finanziell machbaren Bereich ausschöpfen.
Das
Lichtkonzept
soll
nach
energetischen
Gesichtspunkten erstellt werden. Neue Techniken mit
hoher Effizienz stehen bei der Planung im Vordergrund.
Jede zusätzliche Investition schont die Umwelt und
das spätere finanzielle Budget der Mitbewohner.
Mobilität
Autoreduziertes Wohnen und zukunftsweisende
Mobilitätskonzepte berücksichtigen wir bereits im
Planungsstadium, um diese im späteren Wohn-/und
Lebensalltag umsetzen zu können. Diese beinhaltet
beispielsweise Konzepte wie Carsharing, genügend
Fahrradstellplätze und Elektromobililtät.
Natur in der Stadt
Dach- und ggf. Wandbegrünungen, naturnahe Gartenund Hofgestaltung, so wenig Versiegelung und so viel
Versickerungsflächen wie möglich gehören für uns zu
den wesentlichen ökologischen Zielen. Die Gebäudeund Freiflächenplanung ist darauf auszurichten.
Baumaterialien
Wir achten in wagnis 4 bei der Auswahl von
Baumaterialien auf den ökologischen Fußabdruck
der Herstellung und späteren Recyclingfähigkeit.
Die Auswahl erfolgt im Sinne des ökologischen
und ökonomischen Gleichgewichts. Bevorzugt
werden regionale Baustoffe eingesetzt. Ein Beispiel
hierfür wäre die Verwendung von Kalksandstein im
Mauerwerk.
Flächensparendes Bauen
Unser Ziel ist, die uns verfügbare Fläche optimal
zu Nutzen. Gemeinschaftlich genutzte Räume
ermöglichen hierbei eine hohe „Auslastung” der zur
Verfügung stehenden Fläche. Flexible Grundrisse
ermöglichen es die Wohnungen den veränderten
Lebensbedingungen anzupassen.
Nachhaltig
arbeitende
Handwerker
Wir streben die Kooperation mit nachhaltig agierenden Handwerkern an. Auftragnehmer sollten vor
Auftragserteilung auf nachhaltige Arbeitsweise und
sozial verträgliche Bedingungen für Ihre Mitarbeiter
überprüft werden. Nach Möglichkeit streben wir eine
Auftragsvergabe an regionale, mittelständige Unternehmen an.
Wasser
Unsere Grundhaltung besteht in dem sparsamen
Umgang mit Wasser.
Müll
Wir vermeiden überflüssigen Müll und Trennen verantwortungsbewusst. Wir sind sowohl in der Produktion von Restmüll als auch in der Außenwirkung
vorbildlich.
Verabschiedet im Plenum wagnis 4 am 27.11.2010
C1
7.
Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner der beteiligten Projekte werden in
den gemeinsamen Planungsprozess einbezogen, vor allem zu Themen wie Hof- und Freiflächengestaltung und Planung von Gemeinschaftsräumen.
8.
Die Planungs- und Bauzeit soll wissenschaftlich begleitet werden. Hierdurch sollen insbesondere die wirtschaftliche Durchführung
sichergestellt und Rückschlüsse für zukünftige
koordinierte Wohnprojektmodelle gefunden
werden. Um übertragbare Qualitätsbausteine
für andere Wohnprojekte festzuhalten, wird es
eine Dokumentation des Planungsprozesses geben.
Koop Ackermann
9.
Die Baugemeinschaft »wohnen & atelier« vertreten
durch günther & schabert architektenstadtplaner und
die Baugemeinschaft »gemeinsam größer« vertreten
durch agmm Architekten + Stadtplaner verfolgen mit
der Wohnbaugenossenschaft wagnis eG gemeinsame Ziele in Planung, Bauausführung und Bewirtschaftung der Gebäude und Freiflächen im WA 4
im 4. Bauabschnitt am Ackermannbogen:
In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen
Landesamt für Umwelt ist der Einsatz von
recycelten Baustoffen und Bauteilen
und/oder von nachwachsenden Materialien geplant.
10. Die Koop Ackermann beabsichtigt, den Energiebedarf des gesamten Gevierts zu minimieren und die Energieversorgung (thermisch/
elektrisch) im Verbund zu optimieren.
1.
Die Koop Ackermann trifft sich regelmäßig zu
einem Abstimmungsgespräch (jour fixe).
2.
Die Koop Ackermann wird sich auf die Beauftragung eines gemeinsamen Landschaftsarchitekturbüros verständigen. Hierüber soll der
öffentliche wie der private Außenraum im
Gesamtzusammenhang beplant werden.
3.
Weitere gemeinsame Beauftragungen von
Fachplanern und Fachplanerinnen und/
oder Bauausführenden werden in Erwägung
gezogen.
4.
Die EG- Zonen zum Quartiersplatz sollen
auch gewerblich genutzt werden, um die Flächen städtisch zu beleben. Dabei wird es eine
Renaissance von Wohn- /Gewerbenutzungsko
mbinationen geben, die einen wirtschaftlichen
Betrieb von kleineren Einheiten ermöglichen
und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
fördern.
5.
Die gemeinschaftlichen Flächen werden
unter Mitwirkung der Bewohner/innen in ihrer
Nutzung, Größe und Lage so in den Häusern
und im Freiraum des Gevierts verteilt, dass die
Auslastung sichergestellt und der Betrieb einen größtmöglichen Nutzen für die Bewohner/
innen und für die Nachbarschaft darstellt.
6.
Die Tiefgaragenplanung wird in der Koop
Ackerman abgestimmt, um Erstellungskosten
und Unterhaltskosten zu minimieren. Die Einund Ausfahrten sind im Bereich der südlichen
Grundstücke vorgesehen.
Wohnbaugenossenschaft
wagnis eG
Volkartstraße 2a
80634 München
T 089 189116-50
F 089 189116-51
[email protected]
[email protected]
www.wagnis.org
pipsi 02/2011
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