Das Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart ARCHITEKTUR Überraschendes Innenleben – Raffinierte Räume für eine Familie in Hummelsbüttel INNENARCHITEKTUR Arbeiten im Grünen – Revitalisierung eines leerstehenden Bestandsgebäudes GRÖNLAND SPEZIAL Ein Land voller Kontraste steht vor großen Herausforderungen KUNST UND KULTUR Sarah Moon – Im Haus der Photographie der Deichtorhallen 04 |15 Für alle, die wissen, dass die Straße Richtung Zukunft keine Gerade ist. Für alle, die Kurven lieben: Die neuen 911 Carrera 4 Modelle. Ab sofort bestellbar in den Porsche Zentren in Hamburg. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Porsche Zentrum Hamburg Porsche Zentrum Hamburg Nord-West Porsche Niederlassung Hamburg GmbH Eiffestraße 498 20537 Hamburg Tel.: +49 40 21105-0 Fax: +49 40 21105-234 [email protected] www.porsche-in-hamburg.de Porsche Niederlassung Hamburg GmbH Holsteiner Chaussee 151 22523 Hamburg Tel.: +49 40 557768-0 Fax: +49 40 557768-22 [email protected] www.porsche-in-hamburg.de Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): innerorts 13,9 – 10,1 · außerorts 7,7 – 6,3 · kombiniert 12,7 – 7,4; CO2-Emissionen: 296 – 169 g/km INHALT ZEITGEMÄSSE INTERPRETATION An der Palmaille in prominenter Nachbarschaft zu den klassizistischen Bauten des berühmten dänischen Architekten C. F. Hansen wurde dieses Mehrfamilienhaus auf einer kriegszerstörten Bau­lücke errichtet und nähert sich damit wieder der einst geschlossenen historischen Straßenfront an. Seite 10 Liebe Leserin, lieber Leser, LAND VOLLER KONTRASTE Gut 3.000 km von Hamburg entfernt liegt die größte Insel der Erde. Geologisch ist sie Teil des arktischen Nordamerikas, politisch aber ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Grönland ist 2.650 km lang und umfasst gut 2,1 Millionen km². Damit ist es mehr als sechsmal so groß wie Deutschland. Beim Gedanken an Grönland denkt man zuerst an weite Landschaften, geprägt von Eis und Schnee. Aber es gibt auch ein urbanes Grönland. Seite 34 4 ÜBERRASCHENDES INNENLEBEN – Raffinierte Räume für eine Familie freuen Sie sich auf die vielleicht gemütlichste Zeit des Jahres. Jetzt genießen wir unser Zuhause ganz besonders: Was gibt es Schöneres als einen verregneten Sonntag auf dem Sofa mit der neuen CUBE-Ausgabe zu verbringen? Lassen Sie sich inspirieren von der Vielfalt des Baugeschehens in unserer Stadt und holen Sie sich Anregungen für tolle Produkte, die ihr Heim bereichern. Gerade in dieser Jahreszeit wissen wir das Licht sehr zu schätzen, was professionelle Lichtgestaltung zu leisten vermag, sehen Sie im Magazin. 8 KUBUS MIT PRÄGNANTEM KLINKER – Ein klar strukturiertes Wunschhaus 10 ZEITGEMÄSSE INTERPRETATION – Mehrfamilienhaus an der Palmaile 12 ZUKUNFT GESTALTEN – Das Herz Haus steht für Bildung junger Menschen 16 KOMPROMISSLOS MODERN – Das Gebäude spiegelt die Firmenphilosophie wider 21 NEUARTIGE SYMBIOSE – Wenn der Großmarkt ruht, erwacht das Theater 26 STANDORT MIT STABILITÄT – Trends am Markt der Hansestadt 30 FASSADENPREISE VERLIEHEN – Eine gute Gebäudehülle macht ein Bauwerk erst perfekt 32 WACHGEKÜSST! – Fassadengestaltung zeigt das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen Auch Theater und Museen locken uns jetzt. Zwei der wohl interessantesten neuen Häuser stellen wir Ihnen vor. Und wenn Sie von richtig viel Schnee und Eis träumen, dann entdecken Sie mit uns Grönland! In unserem Länderspezial berichten wir über die größte Insel der Welt, ihre Städte und Architektur – ein überraschendes Land im Aufbruch. 34 GRÖNLAND SPEZIAL – Land voller Kontraste 38 GRÖNLAND SPEZIAL – Urbanes Leben am Rande der Welt 42 GRÖNLAND SPEZIAL – Ursprung in der Fängerkultur 48 ARBEITEN IM GRÜNEN – Unternehmen revitalisiert leerstehendes Bestandsgebäude 50 BÜRO SPEZIAL – Der gesunde Arbeitsplatz 54 WENN LICHT ZUR KUNST WIRD – Installationen spielen mit der Wahrnehmung Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart. 64 DEM STAU DAVONRADELN – Weltweit setzen Metropolregionen auf Alternativkonzepte 72 AUSFLUGSTIPP – Das Europäische Hansemuseum macht Geschichte lebendig 74 KUNST UND KULTUR: SARAH MOON – Now and than in den Deichtorhallen 82 IMPRESSUM Ihre CUBE-Redaktion 3 ARCHITEKTUR 4 ARCHITEKTUR ÜBERRASCHENDES INNENLEBEN Fotos: Dominik Reipka Raffinierte Räume für eine Familie in Hummelsbüttel Nicht selten machen sich Anwohner auf den Weg, um das neue Haus in der Nachbarschaft einer Sackgasse in Hummelsbüttel zu bestaunen. Das zweigeschossige Einfamilienhaus fällt durch den mit hellgrauem Klinker verkleideten, kompakten Baukörper und die feinen, hellen Putzrahmen der Fenster auf. Die Bauherren wandten sich an den Architekten Matthias Mecklenburg mit dem Wunsch, innerhalb eines festgelegten Budgets ein zwar klassisch modernes, aber individuelles Einfamilienhaus zu gestalten. So entstand dieser Kubus in nach außen geschlossener Bauweise, der auf Balkone, Loggien oder Dachterrassen verzichtet, aber im Inneren eine raffinierte, offene Raumfolge aufweist. Der Zugang befindet sich an der Nordwestseite. Der ausgeschnittene Freiraum bildet eine Art Baldachin, eine einladende und klar ablesbare Geste. Seitenwand und Decke sind mit unbehandeltem Zedernholz verschalt und bereiten so einen ”warmen” Empfang. Vom Eingangsbereich öffnet sich das großzügige Atrium: Diese sich über beide Geschosse erstre- ckende Halle überrascht jeden Besucher und bildet das Zentrum des Hauses. Die hohe Stirnwand des Atriums ist mit Natursteinfliesen verkleidet, deren lebhafte Maserung einen interessanten Kontrapunkt zu den sonst hellen, glatten Flächen setzt. Ein Oberlichtband begleitet die Treppe mit Eichenparkett und versorgt das Atrium mit Tageslicht. Im Obergeschoss weitet sich der Flur entlang einer durchgehenden Schrankwand, die auch als Sitzgelegenheit genutzt wird und ein beliebter Spielplatz der Kinder ist. Ein zweites Oberlichtband ist über die gesamte Nordwestseite angeordnet, um den hellen Charakter des Atriums zu unterstützen. Kinder- und Elterntrakt im Obergeschoss sind getrennt und haben eigene Vollbäder, die mit bodengleichen Duschnischen und handgefer5 ARCHITEKTUR tigten Waschtischen aus Eichenholz hochwertig ausgestattet sind. Einige Trennwände zwischen den Schlafzimmern sind aus Leichtbauwänden erstellt, um später ohne großen baulichen Aufwand zusammengelegt werden zu können. Im gesamten Haus wurde geräuchertes und weiß geöltes Eichenholzparkett verlegt. Der Erschließungbereich im Erdgeschoss und die Küche erhielten einen hellgrauen Betonboden. tegrierten Sonnenschutz. Die offene Raumfolge von Küche, Essbereich und Wohnzimmer bildet den Mittelpunkt des Familienlebens. Diese Räume verfügen über geschosshohe Verglasungen mit Zugang zu den Terrassen. Die Gartengestaltung wurde vom Architekten auf den kubischen Baukörper abgestimmt. Klar abgegrenzte Flächen aus Betonplatten, Rasen und Kies schaffen ein ruhiges Erscheinungsbild. Das Haus ist nach Südwesten ausgerichtet. Alle Fenster erhielten einen in die Klinkerfassade in- www.architektmecklenburg.de 6 Folgt keinen schnellen Trends. Sondern Überzeugungen. Eine bulthaup b3 verbindet höchste Individualität mit Präzision. Die Liebe zum Detail spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das architektonische Gesamtkonzept. Das macht jede bulthaup einzigartig. Zu einer echten Maßarbeit, genau auf den Raum zugeschnitten und auf alle, die darin leben. Bulthaup Hamburg GmbH Große Elbstraße 68 22767 Hamburg Telefon 040-30621150 www.bulthaup-stilwerk.de ARCHITEKTUR KUBUS MIT PRÄGNANTEM KLINKER Ein klar strukturiertes Wunschhaus für eine Familie Fotos: Kantweg GmbH Im Hamburger Norden entwickelte der Architekt Bastian Grell von Kantweg einen modernen Kubus für eine vierköpfige Familie. Auf dem länglichen nach West-Ost ausgerichteten Grundstück wurde ein gestreckter Baukörper geplant, der sich nach Norden zu einem öffentlichen Weg abschottet und sich nach Süden bzw. Osten hin zum Garten öffnet. Der Baukörper ist von Ein- und Ausschnitten sowie von zusätzlichen Auskragungen im Erdgeschoss definiert, die eine Integration einer Dachterrasse ermöglichen. Prägendes Element in der Außenwirkung ist hier der Verblendstein der Fassade: Traditionelle Wittmunder Torfbrandklinker im Oldenburger Format. „Die im Norden typische Klinkerfassade, hier in einem historischen Mauerwerksformat, ist vielfältig einsetzbar und sorgt immer für eine prägende Fassadengestaltung“, so Bastian Grell. Eine großzügige Verglasung des Objektes mit großen Fensterelementen bricht die geschlossene und dunkle Struktur und schafft damit eine zusätzliche Klarheit in der Fassade. 8 Offene fließende Räume und die Möglichkeit des „Durchwohnens“ kennzeichnen den Grundriss. Anhand integrierter Wohnelemente wie Schiebetüren, eine über Eck angeordnete Wohn- und Esssituation sowie einen raumtrennenden Ka- min, entsteht eine Abgrenzung der Wohnflächen, die eine ablesbare Zonierung der einzelnen Bereiche, wie Kochen, Essen, Wohnen und Bibliothek, ermöglicht. Im Obergeschoss besteht eine klare Trennung der Räume für die Familie: Der Eltern- ARCHITEKTUR bereich ist als eigene kleine Suite mit Ankleide, Bad und Schlafzimmer angelegt. Der offene Wohnbereich mit großzügiger Küche erweitert seine Raumdynamik durch die Anbindung an die westlich ausgerichtete, mit Glas überdachte Terrasse. Nach Osten zeigt sich im weitläufigen Garten, der sich über 1.000 m2 erstreckt, ein Wasserbecken das optisch den Grundriss erweitert und der Flucht von Eingangstür, Korridor und Wohn- und Essbereich wie eine Achse durch das Haus folgt. „Dieses Objekt sticht vor allem durch eine harmonische Abstimmung der Innen- und Außengestaltung hervor. Klar definierte Strukturen zeigen sich sowohl im Grundriss als auch in der Fassade. Mein persönliches Highlight des Objektes ist die Bibliothek des Hauses, die durch ein integriertes Lichtband die Atmosphäre des Raumes besonders prägt“, schwärmt Bastian Grell. www.kantweg.de 9 ARCHITEKTUR ZEITGEMÄSSE INTERPRETATION Mehrfamilienhaus transformiert Elemente der historischen Nachbargebäude An der Palmaille in prominenter Nachbarschaft zu den klassizistischen Bauten des berühmten dänischen Architekten C. F. Hansen wurde dieses Mehrfamilienhaus auf einer kriegsbdingten Baulücke errichtet und nähert sich damit wieder der einst geschlossenen historischen Straßenfront an. Der Baukörper folgt den Vorgaben der Verordnung zur Gestaltung der Palmaille hinsichtlich Dachneigung, Materialisierung und der ortstypischen Geometrien und orientiert sich an der umliegenden Bebauung. Für die Architekten David Lagemann und Tim Kettler vom Büro La'ket war die Grundlage für die zeitgenössische Gestaltung des Baukörpers die Interpretation klassischer Elemente der historischen Bebauung der Palmaille. Durch die ausgeprägte Körperhaftigkeit mit ihren klar eingeschnittenen Öffnungen werden die Gebäude von C. F. Hansen in der weiteren Nachbarschaft zitiert. Die variierende plastische Tiefe der einzelnen Geschosse orientiert sich im relativ flächigen unteren Bereich an den angrenzenden Gebäuden. Durch die schrittweise Vertiefung der Öffnungen bis ins zweite Obergeschoss wird 10 Fotos: Ralf Buscher ARCHITEKTUR eine plastische Betonung der Traufkante erreicht, die eine Analogie in Form einer Umkehrung der Dachüberstände der historischen Nachbargebäude darstellt. Durch die unterschiedliche Behandlung der Baukörperseiten – den zwei Gesichtern bzw. zwei Vorderseiten des Gebäudes – entsteht ein Spiel mit der Wahrnehmung und Maßstäblichkeit des Baukörpers mit sehr unterschiedlicher Wirkung. Das Hauptvolumen des Gebäudes besteht aus großformatigen hellen Betontafeln und ist zur Palmaille als Lochfassade gegliedert. Auf der Rückseite wird ein Rahmen ausgebildet, der die großflächigen, atelierhaft angelegten, überwiegend bodentiefen Fensterflächen der Nordseite einfasst. Auch die Seitenfassade ist analog zur Straßenseite mit Betontafeln in einer leicht changierenden Fugenteilung gestaltet. Die transparenten Bereiche der Fassaden wurden als filigranes Aluminium-Fenstersystem mit teils großflächigen Schiebefenstern realisiert. Das Mehrhrfamilienhaus umfasst vier Wohneinheiten, die durch die ‚Haus im Haus‘ – Konzeption als zweigeschossige Maisonetten annähernd die Qualitäten eines Einfamilienhauses aufweisen. Wohn- und Schlafebene sind getrennt angelegt und durch eine innere Treppe verbunden. Die Wohnebene kann loftartig ohne Trenn- wände konfiguriert werden und bietet dann einen Durchblick von der ‚grünen‘ Palmaille zu dem imposanten Baum im rückwärtigen Garten des Gebäudes. Die Einheiten im Erdgeschoss nutzen die vorgelagerten Gärten. Die oberen Einheiten erhalten Loggien und großzügige in die Dachschräge integrierte Dachterrassen nach Süden und bieten vor allem in den Wintermonaten einen Blick auf die Elbe – über die Baumwipfel der Palmaille Richtung Köhlbrandbrücke. www.laket.net 11 ARCHITEKTUR 12 ARCHITEKTUR ZUKUNFT GESTALTEN Fotos: Kitzmann Architekten mit Heiner Leiska Das Achim und Petra Herz-Haus ist ein Wegbereiter für Bildung junger Menschen Die 2008 gegründete Joachim Herz Stiftung ist das Vermächtnis des im selben Jahr verstorbenen Hamburger Unternehmers Joachim Herz. Mit 1,3 Milliarden Euro Vermögen gehört sie zu den großen Stiftungen in Deutschland. Die Joachim Herz Stiftung sieht Bildung als die Basis für individuelle und gesellschaftliche Zukunftschancen. Junge Menschen sollen ihre Talente ohne Einschränkungen entwickeln können. Begabungen, Interessen und Leistung sollen den Lebensweg bestimmen statt Herkunft oder Status. Deshalb wendet sich die Joachim Herz Stiftung mit eigenen Projekten und in Kooperationen an Lernende, Lehrende und Forschende. In den Programmen „Wirtschaft verstehen & gestalten“ und „Naturwissenschaften begreifen“ steht die Fachund Methodenkompetenz im Vordergrund, bei „Persönlichkeitsbildung stärken“ die Selbst- und Sozialkompetenz junger Menschen. Somit bereitet die Stiftung Jugendlichen und jungen Erwachsenen Wege in die Bildung, weckt ihr Interesse und ihre Begeisterung an persönlicher und fachlicher Weiterentwicklung und ermutigt sie zur Übernahme von Verantwortung. Joachim Herz nutzte eine ehemalige Kaffeerösterei in Langenhorn als Firmensitz und ließ den Röstturm in den 1990er Jahren zu einem Bürogebäude umbauen. Mit dem Tod des Unternehmers und der Errichtung seiner Stiftung im Jahre 2008 wurde dieser Turm zur Heimat der Joachim Herz Stiftung. Der Neubau des Stiftungshauses für die seit ihrer Gründung stetig gewachsene Joachim Herz Stiftung wurde vom Büro Kitzmann Architekten auf diesem Areal errichtet. Die Produktionshallen wurden abgebrochen, der 25 m hohe Röstturm blieb jedoch 13 ARCHITEKTUR erhalten und wurde gestalterisch und funktional in das Ensemble integriert. Damit umfasst der 3-geschossige Neubau mit einem mäandrierenden Grundriss den roten Kaffeeröstturm – das alte Family Office des Stifters Joachim Herz und damit die Wurzeln der Stiftung. Daraus erwächst nicht nur baulich ein anregendes Spannungsverhältnis zwischen Historie und Zukunft. Der Neubau gliedert sich in zwei Baukörper, einen östlichen mit Innenhof und einen westlichen, der von einem Brückenbauwerk überspannt wird. Aufgrund dieser räumlichen Anordnung ergibt sich ein erhöht liegender, halb öffentlicher Patio. Von hier betritt man die 2-geschossige Eingangshalle. Im Erdgeschoss befinden sich Veranstaltungsräume, ein Auditorium mit 66 Plätzen sowie Konferenzräume und die Bibliothek. Im westlichen Teil öffnet sich die Cafeteria mit einer großzügigen Terrasse zum 700 m² großen See im weitläufigen Gartenpark, der nach Abriss der Bestandsgebäude neu angelegt wurde. Die Büros in den Obergeschossen, die langfristig bis zu 80 Mitarbeitern Platz bieten, wirken durch ihre gläsernen Flurtrennwände und die raumhohen Fenster großzügig, offen und lichtdurchflutet. Die Blickbeziehungen zu den differenzierten Innenhöfen schaffen eine inspirierende Atmosphäre der Ruhe, die durch die einheitliche Ma14 terialwahl und ruhige Farbgebung unterstützt wird. Die Fassade aus präzisen, hellen Betonfertigteilen gibt dem Gebäude eine räumliche Tiefe. Diese bildet die gliedernde Struktur, die die Vielfalt der miteinander verklammerten Baukörper umgreift. Im Sommer wurde das „Achim und Petra Herz Haus“ mit einem Festakt eröffnet. Der AIV Hamburg zeichnete das Gebäude als Bauwerk des Jahres 2014 aus. www.kitzmann-architekten.de hgschmitz.de Intelligente Gebäudetechnik trifft Home-Entertainment Gira Revox Studio Partner Die Gira Revox Studio Partner bieten die Gelegenheit, das Zusammenspiel von intelligenter Gebäudetechnik und Home-Entertainment live zu erleben. In gehobenem Ambiente lassen sich die vielfältigen Möglichkeiten von intelligenter Gebäudesteuerung und erstklassigem Multimedia-Erlebnis anschauen und ausprobieren. Zur ausführlichen Beratung und auch zur Erweiterung bestehender Installationen stehen Fachleute wie Entertainment-Spezialisten und System-Integratoren bereit. Mehr Informationen unter www.gira-revox-studios.com Abb. oben: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz / Aluminium Interfacedesign: schmitz Visuelle Kommunikation Abb. unten: Re:system M100 modular audio video system GEWERBLICHE BAUTEN KOMPROMISSLOS MODERN Fotos: Jörg Hempel Das Gebäude spiegelt die Firmenphilosophie wider Die im Jahr 1950 gegründete Firma WE-EF ist ein inzwischen international tätiger Lichtspezialist für den Außenbereich. Sie wünschte sich für ihren neuen Firmensitz in der Hamburger Metropolregion einen zeitlos modernen, sachlich-puristischen Bau, der die Firmenphilosophie architektonisch widerspiegeln sollte. Das Büro Braunholz Architekten aus Lüneburg realisierte dieses markante zweigeschossige Gebäude mit lichtdurchfluteten, modernen Büroräumen sowie einer rückseitigen Laborzone. Das kubische Gebäude mit 1.750 m² Nutzfläche ist durch zwei ineinandergreifende Baukörper charakterisiert, die mit Auskragungen und Dachterrassen ein spannungsreiches Bild erzeugen. Das Erdgeschoss in Form eines Rechtecks wurde zurückgesetzt, um die vorderseitige Erschließung mit ausreichend Platz für eine Vorfahrt zu ermöglichen. In diesem rechteckigen Grundkörper sind die Büroetagen als klassischer Dreibund organisiert: Die Büroräume liegen auf beiden Seiten der Mittelzone für Treppen, Aufzüge, Neben- und Konferenzräume. Die innen liegenden Räume erhalten 16 durch zwei mit Magnolienbäumen bepflanzte Innenhöfe natürliches Licht und Frischluft. Diese Bäume sorgen für ein lebhaftes Lichtund Schattenspiel in den lichtdurchfluteten, großzügigen Räumlichkeiten. Prägnant über dem Erdgeschoss platzierten die Architekten das um sieben Meter auskragende Obergeschoss, das durch die darunter angeordnete große Glasfläche fast zu schweben scheint. Die Fassade wird aus großflächigen, längs aus- GEWERBLICHE BAUTEN gerichteten Faserbetonplatten und raumhohen Glasflächen gebildet. Dadurch ergibt sich ein dynamisches, horizontal betontes und kompromisslos modernes Erscheinungsbild. Die reduzierte Formensprache des Baukörpers wird konsequent in den Innenräumen fortgesetzt. Neben den weißen Wänden und den dunkelgrauen Teppichen in den Büros dominiert die fugenlose Betonbeschichtung der Flurböden die Innenarchitektur. Die vom Bauherrn sorgfältig ausgewählten Möbelklassiker kommen in diesem puristischen Ambiente sehr gut zur Geltung und sorgen für Farbakzente. Das gesamte Mobiliar und alle Lampen wurden von der Firma Gärtner geliefert. Als Reminiszenz an die lange Firmenhistorie wurde die Grafik des Titelblatts des ersten WE-EF Katalogs aus den 1950er Jahren in einer drei mal vier Meter großen Beton-Matrize nachgebildet. Diese Motivwand befindet sich an prominenter Stelle im Eingangsbereich des Gebäudes und erscheint – je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel – plastisch präsent oder fast 17 GEWERBLICHE BAUTEN unsichtbar. Sie drückt dem Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes ihren Stempel auf. Zusammen mit den expressiven V-Stützen aus Sichtbeton, die das Gebäude nahezu schweben lassen sowie den Blicken auf die mit den Magnolien bewachsenen Innenhöfe, prägt diese Motivwand die zurückhaltende Eleganz der Eingangshalle. Trotz großzügiger Verglasung wünschte der Bauherr ein Gebäude mit gutem Raumklima und hoher Aufenthaltsqualität, das allen Bedürfnissen moderner Arbeitsanforderungen gerecht wird. Erreicht wurde dieses Ziel durch eine hohe technische Ausstattung und eine Energieeffizienz auf aktuellem Stand der Technik. Die gesamte Beleuchtung wurde mit LED-Leuchten realisiert. In Kombination mit einer entsprechender Steuerung wurde so der Stromverbrauch entschei18 dend reduziert. Darüber hinaus kam neben einer Dämmung von 18-30 cm eine Aluminium-Fassade mit einem ausgezeichneten U-Wert zum Einsatz sowie eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine mit Fernwärme betriebene Fußbodenheizung und eine Luftwärmepumpe zum Kühlen bzw. Heizen. Um Leitungs- und Wärmeverluste konsequent zu vermeiden, sorgen elektrische Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung. www.braunholz-architekten.de The Destination for Design. Berlin | Dortmund | Düsseldorf | Hamburg | Wien Große Elbstraße 68 | direkt am Fischmarkt Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 10 – 19 Uhr, Sa. 10 – 18 Uhr stilwerk.de | stilwerk-shop.de ÖFFENTLICHE BAUTEN NEUARTIGE SYMBIOSE Fotos: Andreas Meichsner Wenn der Großmarkt ruht, erwacht das Theater Die Großmarkthalle wurde 1962 von dem herausragenden Hamburger Architekten Bernhard Hermkes erbaut. Mit ihrem ikonischen Wellendach steht sie als eines der letzten Beispiele von experimentellen Spannbetonbauten unter Denkmalschutz. Die 40.000 m² große Halle setzte in den 1960er Jahren neue Maßstäbe für die Errichtung von Großhandelsplätzen. Veränderungen in der Großhandelslogistik bedrohen heute das Überleben der originalen Nutzung und damit auch das Gebäude. So hat Hamburg 2012 dem Neubau eines Theaters in einem Teil der Großmarkthalle zugestimmt. Es nutzt abends die Außenanlagen, ohne Störung des täglichen Güterumschlags innerhalb des Gebäudekomplexes, der sich in den frühen Morgenstunden abspielt. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt und unter Berücksichtigung der Nutzungsanforderungen der Großmarkthalle ist es dem Berliner Büro Frans Dikmans F101 Architekten gelungen, ein harmonisches Neben- und Miteinander des neuen kulturellen Treffpunkts mit den hier tätigen Großhändlern herzustellen. Die Regeln, nach denen die demon- tierbare, freistehende Stahlstruktur des Theaters errichtet wurde, gelten im Prinzip genauso für alle anderen zeitlich begrenzten Einbauten der Großhandelsmieter. Dennoch war der Umbau des Gebäudes für eine gänzlich andere Nutzung hochkomplex. Unter Beachtung der historischen Vollständigkeit des Gebäudes, wurden an manchen Stellen weitreichende Veränderungen in der bestehenden Struktur vorgenommen: Zum Beispiel wurden die zentralen Lüftungskanäle für die Entlüftung der Auspuffgase im UG umgeleitet, um die Konstruktion einer Unterbühne 21 ÖFFENTLICHE BAUTEN zu ermöglichen. Als Geste der Öffnung zur Stadt und zur natürlichen Belichtung des Foyers wurden unter Berücksichtigung des Charakters und der Struktur des Baudenkmals große Flächen der Steinfassade durch Glas ersetzt. Die neue Spielstätte bietet vielfältige Möglichkeiten für Theater- und Musikproduktionen, Shows, Rock- und Popkonzerte, Events und temporäre Ausstellungen. Die Größe des Saals kann unterschiedlich ausgelegt werden, von 2.400 Sitz- bis hin zu 3.500 Stehplätzen. Die bespielbare Büh22 nenfläche ist in Höhe und Größe variabel. Der Saal, das Foyer und die Bars sind großzügig und offen gestaltet, die innere Bauweise verzichtet auf störende Trennwände oder Zwischendecken. Die technisch ausgestattete Decke reicht fast über die gesamte Saalfläche, wobei alle behind-thescenes-Prozesse dem Publikum gezeigt werden. Kultur und Industrie verschmelzen beispielhaft, zumal die Großmarkthalle inmitten zahlreicher Zukunftsprojekte Hamburgs liegt. www.f101architekten.com «Fortschritt ist nur dann gut, wenn man seinen Werten dabei treu bleiben kann.» Salvatore Peluso, Architekturstudent, Politecnico di Milano Eine Designikone wird 50: das USM Möbelbausystem Haller – Erfahren Sie, wie eine neue Generation von Designern, Künstlern und Architekten Modularität neu definiert. Folgen Sie dem USM Jubiläumsprojekt unter usm.com/project50 Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen oder besuchen Sie unsere Showrooms. Internationale Möbel für Büro und Wohnen GmbH Große Bleichen 23 · 20354 Hamburg, Tel. 040-35 60 09 0 [email protected] · www.gaertnermoebel.de www.usm.com Anzeige IMMOBILIEN EIN ZUHAUSE DER EXTRAKLASSE In der luxuriösen Stadtvilla ist noch eine Eigentumswohnung frei Fotos: Jakob Boerner Grandios der Elbblick und exklusiv der Wohnstandard – die in den Jahren 2010/2011 errichtete Stadtvilla an der Elbchaussee, einer der Topadressen Hamburgs schlechthin, die sich durch eine vielfältige Architektur, der klassischen Elbblickvillen der Hamburger Kaufleute, weitläufige Parks mit ihrem alten Baumbestand sowie durch feine Sandstrände entlang des Elbwanderweges auszeichnet, bietet einen ganz besonderen Lebensraum. Von der Straße kaum sichtbar, befindet sich der exklusive, in klassischer Bauweise errichtete Neubau auf einem riesigen, parkähnlichen Grundstück, welches beeindruckende 4.000 m2 umfasst und oberhalb von Övelgönne, an dem begehrten Othmarschener Abschnitt der Elb­chaussee liegt. Nach den individuellen Wünschen und Vorstellungen des Bauherrn konzipiert, bietet die Stadtvilla dank bodentiefer, großflächiger Fenster und Terrassen vom Erdgeschoss bis zum Penthouse auf allen vier Ebenen einen unvergleichlichen Panoramablick - und das sowohl auf die Elbe und den Hafen als auch auf die darunter gelegene, historische Bebauung von Övelgönne. 24 Die exklusiven fünf Zimmer umfassenden Eigentumswohnungen, von denen es in der Stadtvilla lediglich vier gibt, verbinden die klassische Hamburger Architektur mit modernsten Wohnstandards. So verfügen die bis zu 400 m2 umfassenden Wohnungen über außergewöhnlich großzügige Wohn-Essbereiche mit Kaminen sowie großen Wohnküchen, in der die Zubereitung von Speisen regelrecht zelebriert werden kann. Darüber hinaus können sich die Bewohner über luxuriöse Master-bed Räume mit En-Suite-Bä- IMMOBILIEN dern, geräumigen Ankleiden und Saunen sowie jeweils zwei weiteren Schlafzimmern mit eigenen Bädern freuen. Der Exklusivität der Villa entsprechend wurde die Musterwohnung vom Hamburger Einrichtungshaus Bornhold eingerichtet, wobei großflächige Gemälde, eine einladende Sitzlandschaft und generell reduziert eigesetztes Mobiliar die Großzügigkeit der Wohnung in besonderer Weise unterstreichen und hervorheben. Neben den eigentlichen Lebensräumen umfassen die Wohnungen diverse Abstellräume, die das umfangreiche Raumangebot abrunden und genügend Platz für all das bieten, was nicht unbedingt sichtbar sein soll. Zudem gehören zu allen Wohneinheiten bis zu drei Stellplätze, die sich in der großen Tiefgarage befinden. Für weiteren Komfort sorgen ein im Haus befindlicher Fahr- Anzeige stuhl sowie ein weiterer Fahrstuhl, der von der Tiefgarage zur Straßeneben führt. Keine Frage, wer auf höchste Lebensqualität mit Elbblick pur und Zugang zum Elbstrand Wert legt, findet in dieser einzigartigen Immobilie ein Zuhause der Extraklasse. www.engelvoelkers.com www.bornhold-hamburg.de 25 IMMOBILIEN STANDORT MIT STABILITÄT Fotos: DAVE Trends am Markt der Hansestadt Steigende Mieten, Kaufpreise und eine geringe Zahl verfügbarer Wohnflächen kennzeichnen Hamburg. Gerade in begehrten Stadtteilen wie St. Pauli, Sternschanze, Rotherbaum, St. Georg oder Hafencity sind die Preise so hoch, dass immer mehr Hamburger auf B-Lagen ausweichen. Im bundesweiten Vergleich weist Hamburg gemeinsam mit Berlin die höchste Preisentwicklung auf. Ein Grund ist die Attraktivität der Stadt. Allein der Hafen bietet knapp 140.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Seit 2012 stieg die Zahl der Einwohner um 30.000 auf rund 1,75 Millionen. Mit durchschnittlichen Mietpreisen von knapp 12 Euro/m² liegt Hamburg hinter München (14 Euro/m²). Bei den Preisen für Eigentumswohnungen ist es ähnlich. Hier liegt Hamburg mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.700 Euro hinter München. Die hohe Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern prägt den Zinshausmarkt. Die Niedrigzinsphase und die Unsicherheit im Euroraum, lässt Eigentümer den Verkauf ausschließen. Die positive demographische Entwicklung und der einhergehende Bedarf an zusätzlichen Wohnungen wird 26 das Ungleichgewicht aufrechterhalten. Faktoren bewegen sich in sehr guten Lagen zwischen dem 24- bis-31-fachen. Die Marktsituation von Projektentwicklungen ist angespannt. Bei geringer Flächenverfügbarkeit und sehr hohen Kosten für Grundstücke und Bestandsimmobilien ist Projektentwicklung trotz hoher Nachfrage nach innerstädtischen Wohnimmobilien wirtschaftlich sehr schwer darstellbar. In nachgefragten zentrumsnahen Stadtteilen liegt der Schwerpunkt auf der Transformation von Gewerbeflächen zu innerstädtischem Wohnen oder auf Verdichtung. Der Bedarf an kleinen, möblierten Wohneinheiten, sogenannten Mikro­apartments, ist so hoch wie nie zuvor. Für ein möbliertes Apartment mit einer Größe von ca. 22 m² Wohnfläche werden Mieten von bis zu 450 Euro pro Monat erzielt, das entspricht einer Miete von über 20 Euro/m². Für Investoren bieten Mikroapartments eine lukrative Rendite von bis zu über 5%, die im Zinshausmarkt kaum bis gar nicht mehr zu erreichen sind. Aufgrund des begrenzten Angebots und steigender Kaufpreise Wohnen 2014 Preisentwicklung in zentralen Lagen 24 - ach 31-f 5.000 - 9.500 €/m² Wohnen 2014 Preisentwicklung in dezentralen Lagen 18 - ach 24-f 3.500 - 4.200 €/m² rücken die Lagen im Speckgürtel Hamburgs in den Fokus. So liegt die Miete von Neubauwohnungen in zum Beispiel bester Lage Lüneburgs bei ca. 11 Euro/ m². Eine ähnliche Entwicklung werden demnächst weitere B-Städte in der Metropolregion erleben. www.dave-net.de www.robertcspies.de Organic Spaces von haworth.de Openest von Patricia Urquiola Harbor Work Lounge von Nicolai Czumaj-Bront IMMOBILIEN oben: Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt (r.) und Anja Moses links: Die Hamburger Organisatorinnen FRAUEN BAUEN BRÜCKEN Fotos: Youn-Du Bae Erfolgreicher 12. Bundeskongress der Immobilienfrauen Unter dem Motto „Frauen bilden Brücken“ trafen sich vom 18. bis zum 20. September Frauen in der Immobilienwirtschaft zum Netzwerken auf dem 12. Bundeskongress der Immobilienfrauen in der HafenCity Universität. Die Visionale wurde in diesem Jahr organisiert von der Regionalgruppe Hamburg. „Wir sind überwältigt von der Resonanz“, freut sich Anja Moses, Regionalleiterin Hamburg und Director Property Management bei Panattoni Europe, „mit unserem übergreifenden Thema „Hanseatisch weltoffen“ haben 200 Mitglieder und Gäste die Gelegenheit zum Fach- und Erfahrungsaustausch und Erweitern ihres beruflichen Netzwerkes genutzt.“ Die Schirmherrin der Visionale 2015, Frau Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg, gab am Freitag einen Überblick über die Stadtentwicklung in Hamburg. An beiden Tagen wurden Fachvorträge sowie Diskussionen zu immobilienrelevanten Themen angeboten und branchenbezogene Workshops durchgeführt, die sich mit aktuellen Immobilienprojekten in Hamburg auseinandersetzen. Die Visionale ist 28 eine nationale Veranstaltung mit dem Ziel, Expertinnen der Immobilienbranche miteinander zu vernetzen, ihre berufliche Weiterentwicklung, ihre Präsenz und ihren Einfluss in der Immobilienwirtschaft zu fördern und dabei aktuelle Themen und Trends der Branche aufzugreifen. Ein weiteres Highlight zum Ausklang des Kon- gresses am Samstagabend bot der fantastische Ausblick über Hamburg aus dem 20. Stock der Tanzenden Türme in den Räumlichkeiten der Kanzlei Osborne Clarke. Die 13. Visionale findet vom 23. bis 25. September 2016 in Münster statt. www.immofrauen.de In Bremen. In Hamburg. Und darüber hinaus. RICHTUNGSWEISEND Wie man auf unwirtlichem Terrain zu planerischem und wirtschaftlichem Erfolg kommt? Am besten mit uns: Einer teamorientierten Immobilienberatung mit Kompetenzen und Konzepten, die Architekten, Stadtplanern und Investoren neue, synergetische Wege weist. Mit positiven Ergebnissen. WWW.ROBERTCSPIES.DE ARCHITEKTUR Kategorie WDVS-Fassaden, 1. Preis Berlin, BX Berlin-Am Hirschsprung Kategorie WDVS-Fassaden, 1. Preis Berlin, BX Berlin-Am Hirschsprung FASSADENPREISE VERLIEHEN Fotos: Brillux Eine gut gestaltete Gebäudehülle macht ein Bauwerk erst perfekt Vom dem renommierten Wettbewerb um die vorbildlich gestaltete Gebäudehülle, ausgelobt vom Farbenhersteller Brillux, erhoffen sich immer mehr Planer Inspirationen für bauliche Standardsituationen, für ungewöhnliche Unikate und allgemeine Entwicklungen im Fassadendesign. Die 14 Preisträger in sechs Kategorien des Deutschen Fassadenpreises und die vier Gewinner des Österreichischen Fassadenpreises ließen die Fachjury mit ihrem Mut, obligatorische Wege zu verlassen, ebenso aufhorchen wie mit ihrem Gespür für Feinheiten. Sie haben sich gegen fast 400 Einreichungen durchgesetzt. Im Bereich WDVS-Fassaden würdigt der 1. Preis die Gebäudehülle eines streng kubisch geformten Einfamilienhauses in Berlin. Die dabei eingesetzte Kammzugtechnik hat die Firma Die Handwerker für Berlin und Brandenburg handwerklich perfekt ausgeführt. Die Unternehmen B&R Bau Fassadentechnik und blauraum architekten (beide Hamburg) haben die Außenansicht einer weitläufigen Wohnanlage der Hansestadt charakterstark interpretiert und bekamen den 3. Preis zugesprochen. 30 Kategorie Historische Gebäude u. Stilfassaden, 2. Preis Duesseldorf, Kreuzbergstraße In der Kategorie Historische Gebäude und Stilfassaden prämiert der 2. Preis die gestalterisch klug gelöste Sanierung eines seltenen Fertighauses aus Stahl aus den 1950er-Jahren in Düsseldorf. Turck Architekten und der Malerbetrieb S. Wild hatten sich an diese Aufgabe gewagt. Den 1. Preis in der Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser sicherte sich ein Neubau in Mainz. Der schlichte Kubus wurde mit reizvoller, ansprechender Putzstruktur und einem selten gesehenen Grünschwarz architekturbezogen gestaltet. H. Gies Architekten und Baudekoration Rein- ARCHITEKTUR Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser, 2. Preis Hamburg, Bremer Straße Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser, 1. Preis Mainz, BX Mainz-Scharnhorststraße Kategorie WDVS-Fassaden, 3. Preis Hamburg, Wendenstraßeß hardt können sich über diese Auszeichnung für ihre Ausführungs- und Planungsarbeit freuen. An die Architekten Renner Hainke Wirth und Jörg Geffke Malermeister ging der 2. Preis für ihre aufwertende Umgestaltung eines Hamburger Mehrfamilienhauses (siehe nächste Seite). Das Büro Sörensen Architektur und der Malerbetrieb Scholz wurden für ihre kluge Akzentuierung eines achtgeschossigen Laubenganghochhauses in Hamburg-Osdorf mit dem 3. Preis prämiert. Unter den zahlreichen Einreichungen des 2. Österreichischen Fassadenpreises kürte die Jury vier Gebäude. Mit nur zwei wohlproportioniert gesetzten Farbtönen errang ein Gewerbegebäu- oben: Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser, 3. Preis Hamburg, Julius Brecht Straße rechts: Österreichischer Fassadenpreis, 2. Preis Wien, Quellenstraße de in Wien den 2. Preis. Dunkles Anthrazit, kombiniert mit einer hellgrauen, gebänderten Akzentuierung, verwandelt die Fassade in eine hervorragende Visitenkarte. Gestaltet wurde sie vom Architekturbüro VON M und dem Handwerksbetrieb Valenta & Valenta. www.fassadenpreis.de 31 ARCHITEKTUR WACHGEKÜSST! Fotos: Jochen Stüber Prämierte Fassadengestaltung zeigt das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen „Ein völlig durchschnittliches Wohnhaus, dessen Antlitz so oder ähnlich zehntausendfach in unseren Städten zu finden ist, kann seinen Anspruch auf Einzigartigkeit mit einer einzigartigen Fassadengestaltung ausleben: Das griffige Grau der Putzfassade bringt die Akzente zum Strahlen. Die vertikal gestreifte Sockelzone spielt gekonnt mit Leitfarbe und den Akzentfarben“. So lautete die Jurybegründung für den 2. Preis des Deutschen Fassadenpreises in der Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser, mit dem dieses 4-geschossige Mehrfamilienhaus in der Bremerstrasse in Harburg ausgezeichnet wurde. Die Fassadensanierung stammt von Renner Hainke Wirth Architekten, die durch die Malerfirma Jörg Geffke ausgeführt wurde. Das Gebäude mit 14 Wohneinheiten wurde 1963 erbaut. Die ursprüngliche Fassade war eine Gelbklinkerfassade mit Hintermauerwerk, die nicht mehr den heutigen energetischen Ansprüchen entsprach. Die Bushaltestelle vor dem Gebäude und die in unterschiedlichsten Höhen angeordneten Kellerfenster wurden in der Fassadengestaltung berücksichtigt. Die Fassade wurde voll32 flächig mit einem Wärmedämm-Verbundsystem in einem Grauton verkleidet. Der Sockelbereich der Straßenseite wurde auch wegen der Bushaltestelle vor dem Haus mit HPL-Platten aus einer Farbfamilie als vorgehängte Fassade verkleidet. Die kleinen Toilettenfenster erhielten eine umlaufende Metallzarge, die innen in einem frischen Rot lackiert wurde. Der Hauseingang sowie das Treppenhaus wurden im Rahmen der Baumaß- nahme mit einem neuen Türelement in roter Verglasung, der grafischen Hausnummer, einer neuen Briefkastenanlage, einer großzügigen Sauberlaufzone und dem neuen Farbkonzept in die heutige Zeit geholt. Zusammen mit dem mutigen Bauherrn Schumann-Immobilien ist allen Beteiligten ein eigenständiges Gesamtbild geglückt. www.RHWarchitekten.de Türkommunikation mit Anspruch Die neuen JUNG Innenstationen – überzeugend in Design und Funktionalität. Beste Sprachqualität, klare Bildschirmdarstellung und optimaler Bedienkomfort sorgen für eine einwandfreie Türkommunikation. Die Gestaltung im Schalterdesign bietet zudem auch optisch eine neue Vielfalt. Technisch sind sie perfekt kompatibel mit den Außenstationen von Siedle. ALBRECHT JUNG GMBH & CO. KG | Volmestraße 1 | 58579 Schalksmühle | www.jung.de © Camilla Hylleberg © Camilla Hylleberg GRÖNLAND SPEZIAL Spektakuläre Eisberge in Südgrönland Grönlands Hauptstadt Nuuk aus der Luft LAND VOLLER KONTRASTE Gut 3.000 km von Hamburg entfernt liegt Grönland, die größte Insel der Erde. Geologisch ist sie Teil des arktischen Nordamerikas, politisch aber ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Grönland ist 2.650 km lang und umfasst gut 2,1 Millionen km². Damit ist es mehr als sechsmal so groß wie Deutschland. Auf Grönland leben 56.000 Menschen, neben der Antarktis das am dünnsten besiedelte Gebiet der Welt: 0,026 Einwohner pro km². Über 80% des Landes sind dauerhaft eisbedeckt, der bis zu 3,4 km mächtige Grönländische Eisschild bewegt sich an den Küsten zum Meer und lässt häufig Eisberge von mehreren Kilometern Länge entstehen. An der Westküste ist das Klima durch den Grönlandstrom gemildert, so ist der bis zu 150 km breite Küstenstreifen ganzjährig eisfrei, der größte Teil der Bevölkerung lebt hier. Im Süden ist Grönland ein leicht gewelltes Hochland, das an der Küste durch zahlreiche Fjorde, Buchten und Meeresstraßen gegliedert ist. Im Osten und Norden liegen Berge und Gebirge, die bis zu 3.694 m hoch aufragen. Besiedelt wurde dieser unwirtliche Ort am Rande der Welt bereits seit 3.000 vor Christus. Nach wechselvoller Ge34 © Angu Motzfeldt Grönland steht vor großen Herausforderungen Frauen in der Nationaltracht schichte mit Inbesitznahme durch die Wikinger, Christianisierung durch Dänen, Norweger und Deutsche sowie Kolonisierung durch Dänemark erreichte Grönland 1979 Selbstverwaltung mit eigenem, demokratisch verfasstem Parlament und eigener Regierung. 2009 trat ein Abkommen zur erweiterten Autonomie in Kraft. Grönland strebt weiterhin die Unabhängigkeit an, ist aber © Stefan Gimpl © Mads Pihl GRÖNLAND SPEZIAL Campen im Eis unter dem Nordlicht noch wirtschaftlich von Dänemark abhängig. In der grönländischen Flagge symbolisiert der rote Halbkreis die Mitternachtssonne und die weiße Fläche das Eis. Dies verweist auf den einen großen Schatz der Insel, nämlich die atemberaubende Naturlandschaft mit dem größten und aktivsten Gletscher der Welt, der zum Weltnaturerbe gehört. Unter dem Eis liegt der andere: Reiche Bodenschätze, © unbekannt Oben: Wasserfälle im Fjord nahe Nuuk © Mads Pihl © unbekannt Moderne Wohnbebauung in Qinngorput, einer Vorstadt von Nuuk Oben: Blick auf Sisimiut Links: Mit dem Hundeschlitten auf dem Gletscher Tinit vor allem Seltene Erden sowie große Vorkommen von Öl und Gas, mit deren Hilfe Grönland seine ersehnte wirtschaftliche Unabhängigkeit erreichen will. Auch die Klimaerwärmung sieht Grönland für sich als Chance. Folgen wären neue Seewege, die Bodenschätze könnten leichter abgebaut werden, die jetzige Abwanderung würde gestoppt, die Bevölkerung könnte wachsen. Dies alles birgt aber auch Risiken: Die traditionelle 35 © Mads Pihlt © Mads Pihl GRÖNLAND SPEZIAL Abreise aus Ilulissat mit dem Hundeschlitten Oben: Traditionelle Kirche in Ilulissat Kultur der indigenen Bevölkerung ist bedroht, schon seit längerem kämpft Grönland mit den sozialen Problemen der beschleunigten Urbanisierung wie Gewalt und Verwahrlosung, muss es sich ausländischer Interessen an den Bodenschätzen erwehren und mit den Folgen steigender Nachfrage nach arktischem Abenteuertourismus fertig werden. Die einzigartige Natur Grönlands, ihre Weite und Erhabenheit, lässt Reisende immer wieder 36 © Mads Pihl © Daniel Gurrola © Mads Pihl Eisberg und Boot nahe Tasiilaq Oben: Traditionelle Wohnhäuser in Kangaamiut Links: Wohnung in Nuuk kehren. Gigantische Eisberge treiben in das tiefblaue Meer und sind vom Kajak, Schiff oder bei einer Fahrt mit dem Hundeschlitten zu bewundern. Die Mitternachtssonne erschafft einen besonderen Gemütszustand, die Sonne geht von Ende Mai bis Ende Juli nicht unter. Und das tanzende Nordlicht am Nachthimmel ist ein Anblick für die Götter! www.greenland.com Bereit für die Zukunft. Die neuen Heizsysteme von Buderus. A+ En Energi Ener ergi er giee eef f zie fz ien ienz nzz Inte In tern tern rnet ett und nd App pps pps Touchscreen-Komfor t Systemoptimierung Buderus Titanium Glas ALU p ALU AL pllu us s Tec echn hnol hnol olog gie ie In ntte ell llig lig ig e en nte nte t es D De essiign n Anschlussfertig für das Buderus Control Center Connect Erleben Sie mit uns die Zukunft der Heizsystemtechnik. Solide, durchdacht, systemoptimiert – moderne Gas-Brennwerttechnik, die Maßstäbe setzt. Mit hochwertigen Materialien und Buderus Titanium Glas, integrierter InternetSchnittstelle und intuitivem Touchscreen-Display. Modular aufgebaut für die Erweiterung durch regenerative Energiequellen. Seien Sie bereit für die Zukunft. www.buderus.de/zukunft Die Klassizierung zeigt die Energieefzienz des Buderus Systems bestehend aus Logamax plus GB192iT150 PNR400, Systembedieneinheit Logamatic RC300 plus 4 Stück Flachkollektoren Logasol SKS 5.0. Die Klassizierung kann je nach Komponenten oder Leistungsgrößen eventuell abweichen. © schmidt hammer lassen architects © schmidt hammer lassen architects GRÖNLAND SPEZIAL Die „Zwillingstürme“, 12-geschossiges Wohnhaus in Nuuk von Schmidt Hammer Lassen Architects URBANES LEBEN AM RANDE DER WELT Wie moderne Architektur Grönland verändert Die herkömmliche Siedlungskultur ist ganz anders, die alten Inuit wohnten in Torfhütten, in Zelten und ab und zu im Iglu. Die Baumaterialien waren Treibholz, Knochen und Fell. Hans Egedes Ankunft in Grönland 1721 markiert den Beginn des Kolonialstils, Holzhäuser aus Skandinavien wurden als Tischler-Bausets nach Grönland geschickt. Die Tradition der charakteristischen, bunten Häuser wurzelt hierin. Die Farben symbo38 © schmidt hammer lassen architects Beim Gedanken an Grönland denkt man zuerst an weite Landschaften, geprägt von Eis und Schnee. Aber es gibt auch ein urbanes Grönland. Die Städte des dünnbesiedelten Inselstaates liegen an den Küsten, vor allem an der Westküste, die ganzjährig eisfrei ist. Nuuk, die älteste und größte Stadt Grönlands ist die Hauptstadt. Gut 15.000 der insgesamt 55.000 Einwohner leben hier. Die gesamte riesige Insel verfügt über nur 120 km Strassen. Nahezu alle Wege werden mit dem Schiff, dem Flugzeug oder dem Hundeschlitten zurückgelegt. Die isolierte Lage der einzelnen Orte führt zu einer zunehmenden Landflucht und einer von der Regierung geförderten Urbanisierung und Verdichtung. lisierten die Funktion: Die Handelshäuser waren rot, die Krankenhäuser gelb, die Polizeiwachen schwarz, die Telefongesellschaft grün und die Fischfabriken blau. Bunte Farben und kleinteilige Bauweise prägen Grönland bis heute, selbst die größeren Wohnblöcke, die seit den 1960er Jahren im Stil des skandinavischen Funktionalismus errichtet Doppelhaus in Nuuk von Schmidt Hammer Lassen Architects © schmidt hammer lassen architects © schmidt hammer lassen architects GRÖNLAND SPEZIAL Die 12-geschossigen Zwillingstürme sind ein gutes Beispiel für die städtebaulichen Vorstellungen und architektonischen Ansprüche des neuen Grönlands. Zwei voneinander abgesetzte Teile grenzen an einen lichtdurchfluteten gemeinsamen Eingangsbereich mit Treppe und Lift, der sich wie ein Keil zwischen die beiden massiven Baublöcke schiebt. Während man sich durch das Gebäude bewegt, geniesst man durch die Glasfassaden den Ausblick auf die Landschaft. Die Wohnungen sind © schmidt hammer lassen architects wurden, greifen diese Farbigkeit auf. Seit knapp zwei Jahrzehnten entsteht eine neue, moderne Architektur mit eigenständiger, oft auf die Natur Grönlands bezogener Formensprache. Insbesondere das renommierte dänische Büro Schmidt Hammer Lassen hat einige dieser Gebäude in Nuuk errichtet, die CUBE hier vorstellt. © schmidt hammer lassen architects © schmidt hammer lassen architects Innenansicht Doppelhaus in Nuuk Schule für Krankenpflege und Gesundheitswesen in Nuuk von Schmidt Hammer Lassen Architects groß und hell, Küche und Wohnzimmer gehen ineinander über, geschoßhohe Fenster bieten grandiose Ausblicke. Auch das Doppelhaus für zwei Familien reagiert mit seinem scharf geschnittenen Baukörper und der abfallenden Fassade auf die geologischen Formationen und die extremen klimatischen Bedingungen Grönlands. Ein einziger offener 39 © schmidt hammer lassen architects GRÖNLAND SPEZIAL Raum mit einem Kern für die Nebenräume interpretiert die traditionelle grönländische Kultur des Familienlebens auf zeitgemäße und energieeffiziente Weise. Die Erweiterung der bestehenden Schule für Krankenpflege und Gesundheitswesen umfasst zwei neue Flügel. Das gesamte Gebäude wird von Glas und Holz dominiert, Holz nimmt Bezug auf das traditionelle grönländische Baumaterial, während Glas das moderne europäische Baumaterial repräsentiert: Tradition und Mo40 © schmidt hammer lassen architects © schmidt hammer lassen architects © schmidt hammer lassen architects Kulturzentrum in Nuuk von Schmidt Hammer Lassen Architects derne, Grönland und Europa, in einem Gebäude verwoben. Das mehrfach ausgezeichnete Kulturzentrum ist von Grönlands dramatischer Naturkulisse aus Eisbergen, Schneefeldern und Bergen inspiriert. Das kompakte und dunkle Gebäude ist von einer zweiten Schicht, einer fließenden, gewellten Hülle aus goldenem Lärchenholz umgeben, das eine architektonische Metapher des die Berge Grönlands umspielenden Nordlichts darstellt. Das Foyer ist ein innerer öffentlicher Stadtplatz, von dem aus © Mads Pihl GRÖNLAND SPEZIAL Öffentliches Schwimmbad „Malik“ in Nuuk von Tegnestuen Nuuk das Fernsehstudio, der Restaurantbereich und das Vielzweck-Auditorium mit 550 Sitzplätzen erreicht werden kann. Das Kulturzentrum ist ein wichtiger Treffpunkt für alle Inuit der nördlichen Hemisphäre. Das Einkaufszentrum in Nuuk stammt vom dänischen Büro KHR Arkitekter. Es ist mit über 13.000 m² Fläche das größte Gebäude Grönlands. Über dem eigentlichen Einkaufszentrum mit 25 Geschäften und Restaurants erhebt sich der 8-stöckige Turm mit Büroflächen. Auf der Architekturbiennale in Venedig haben Architekten aus Grönland 2012 zusammen mit dem Dänen Bjarke Ingels ihre Ideen für eine Zukunft Grönlands unter dem Titel „Possible Greenland“ präsentiert. In den letzten Jahren haben einige Architektur- © Camilla Hylleberg, Allimac.dk Nuuks Schwimmbad Malik gilt als das schönste Schwimmbad in den nordischen Ländern. Es wurde vom grönländischen Architekturbüro Tegnestuen Nuuk entworfen. Das wellenförmige Dach spiegelt den grönländischen Namen des Gebäudes wieder, denn Malik bedeutet Welle. Eine ambitionierte Stahlkonstruktion überspannt die Wasserbecken, Sport- und Ruhebereiche. Beim Schwimmen haben die Badegäste einen einzigartigen Ausblick auf den Fjord und die Berge, die sich direkt vor den enormen Panoramafenstern erstrecken. Oben: Öffentliches Schwimmbad „Malik“ in Nuuk Links: Einkaufszentrum in Nuuk von KHR Arkitekter wettbewerbe mit internationaler Beteiligung statt gefunden. Peter Zumthor aus der Schweiz entwirft das kommende Besucherzentrum am IlulissatEisfjord. Die dänische Bjarke Ingels Group ist Sieger für den Entwurf der zukünftigen Nationalgalerie des Landes in Nuuk. www.shl.dk www.tenu.gl www.khr.dk 41 © Mads Pihl © Mads Pihl GRÖNLAND SPEZIAL Knochenschnitzerei von Kim Eriksen Moderne Kleidung aus traditionellen Fellen von Else Lennert URSPRUNG IN DER FÄNGERKULTUR Kunst heißt auf Grönländisch „Eqqumiitsuliorneq“, was wörtlich übersetzt bedeutet: „Dinge erschaffen, die merkwürdig aussehen“. Kunst in Grönland hat einen Wandel von den traditionellen Ausschmückungen aus der Fängerkultur auf der Haut, der Kleidung und der Ausrüstung hin zum modernen Kunstbegriff vollzogen, parallel zu den Entwicklungen innerhalb der grönländischen Gesellschaft. Zu Anfang hatte man in Grönland keinen eigentlichen Kunstbegriff. Die künstlerische Entfaltung als Selbstzweck setzte erst mit der Ankunft der Europäer im 18. Jahrhundert ein und entwickelte sich dann rasant. Die Inspiration für grönländische Kunst kommt meistens aus der Natur und aus dem Tierleben sowie aus dem Geisterglauben der früheren Zeiten. Seit der Einführung der Selbstverwaltung 1979 wurde der Kunst eine neue Rolle zugeschrieben. Sie wird seitdem unter anderem genutzt, um der Außenwelt ein besonderes grönländisches Profil zu zeigen. Kunsthandwerker und Designer nutzen bevorzugt grönländische Materialien wie Moschusochsenwolle, Schafwolle, Robbenfell, Mu42 © Visit Greenland Grönlands Kunst, Design und Mode im Spannnungsfeld von Natur und Urbanität Kunstmuseum in Nuuk scheln, Speckstein, Fischhaut, Rentiergeweihe, Schmucksteine und vieles mehr. Grönländische Modeschöpfer vereinen Natur und Urbanität. Sie kombinieren die praktische Kleidung für das arktische Klima mit ansprechender Leichtigkeit und spiegeln auf zeitgemäße Weise die Fängerkultur ihrer Vorfahren und die über Jahrtausende sehr gut entwickelte Technik des Fellnähens in ihren skandinavisch schlichten Kollektionen. Alle Kunstschaffenden spielen mit den festgefahrenen Vorstellungen von Geschichte, Kultur und Identität, die es auch in Grönland über Grönland gibt. www.greenland.com KURZINTERVIEW © designxport BUCHTIPP Babette Peters ist Geschäftsführerin von Hamburgs 2014 eröffnetem Designzentrum designxport. Zuvor leitete die promovierte Kunsthistorikerin im Auftrag der Kulturbehörde die städtische Designförderung und war für das Hospizprojekt Hamburg Leuchtfeuer als Journalistin und Lehrbeauftragte tätig. SIEBEN FRAGEN AN BABETTE PETERS Wo sind Ihre drei Lieblingsorte in Hamburg und warum? Babette Peters: An der Elbe in der HafenCity, in Wilhelmsburg und am Falkensteiner Ufer. Weil Hamburg an der Elbe am schönsten ist. AVANNAA Atemberaubende Landschaften Grönlands Avannaa ist eine Auswahl von Tiina Itkonens Fotografien grönländischer Landschaften – durchgehend im Panoramaformat – aus den Jahren 2002 bis 2010. Die finnische Fotografin bereiste die Westküste Grönlands über 1.500 Kilometer weit per Flugzeug, Helikopter, Frachtschiff, Öltanker, Segelboot, kleinem Fischerboot und Hundeschlitten. Während ihrer Reisen lebte sie in kleinen Dörfern. Trotz der zeitlosen und atemberaubenden Schönheit der gezeigten Landschaften kommt beim Betrachten der Bilder immer der unterschwellige Gedanke der Bedrohung dieser Gebiete durch die globale Erderwärmung auf. Tiina Itkonen, geboren 1968, lebt und arbeitet in Helsinki, Finnland. Seit 1995 reist sie regelmäßig nach Grönland, um die polare Landschaft und die dort lebenden Menschen zu fotografieren. Ihr erstes Buch über Grönland, Inughuit, wurde 2004 publiziert. Tiina Itkonen Avannaa 104 Seiten, 30 x 24 cm, 45 Farbabbildungen, Festeinband Autoren: Jean-Michel Huctin, Pirkko Siitari Texte auf englisch 39,90 Euro ISBN 978-3-86828-512-3 www.kehrerverlag.com Welches kürzlich fertiggestellte Gebäude in Hamburg gefällt Ihnen besonders gut und warum? Die von dem Hamburger Büro Stephen Williams Associates gestalteten Räume von designxport an den Elbarkaden der HafenCity. Weil sie für das Hamburger Design und seine Akteuere eine sehr besondere Präsentations- und Kommunikationsplattform sind. Was ist Ihre persönliche Bausünde hier? Die Willy-Brandt-Straße. Weil sie eine nahezu unüberwindbare Schneise zwischen Innenstadt und Speicherstadt/HafenCity schlägt. Was sollte in der Stadt noch passieren? / Was fehlt in der Stadt? Dauerhafte Wohnungskonzepte für nach Hamburg geflüchtete Menschen in allen Stadtteilen. Beschreiben Sie bitte kurz Ihren Arbeitsplatz. Was ist Ihnen dort am wichtigsten und was am liebsten? Die kluge Innengestaltung und der Blick auf die Elbe. Wie sind Sie in der Stadt unterwegs? (Auto, Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß…) Mit dem Fahrrad oder Auto und manchmal zu Fuß. Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Hamburg? Der Gasthof Möhrchen in Ottensen. Frau Peters, wir danken für das Gespräch. 43 NATURO KONZEPT R R ZEMENT- UND SPACHTELTECHNIK F LOOR | WA L L | FU R N IT U R E | L I G H T I N G www.naturohamburg.de © wca architects, Foto Bob Gundu © Caandesign Foto: David Franck INNENAUSSTATTUNG TREPPENBAU Treppen sind schon immer Raum- und Gebäude­ elemente gewesen, an denen gestalterisch viel ausprobiert wurde. Sie können absolute Barrieren darstellen, sind aber auch in der Lage, Räumlichkeiten auf Platz sparende Weise zu verbinden. Viel zu schade, um sie täglich mit Füßen zu treten. Noch am Anfang, aber doch deutlich abzeichnend, beginnt sich die Treppe zum Mittelpunkt des Wohngeschehens zu entwickeln. Auf ihr wird Küche, Essbereich oder Büro integriert, und sie verbindet zudem die vertikale Aufteilung enger Räumlichkeiten. Ein hilfreiches Argument, wenn es darum geht, der Verdichtung in Großstädten, engen Räumlichkeiten und geringer Nutzflächendichte mit plausiblen Lösungen zu begegnen. Was am Ende bestaunend zur Kenntnis genommen wird, ist jedoch für Planer eine wirkliche Herausforderung. Spezielle Software-Kenntnisse mit komplexem Formelwerk sind von Nöten, um dem Anspruch an Individualität gerecht zu werden. Bei der Gestaltung und Fertigung von Treppen handelt es sich um ein sehr altes Handwerk. Treppen erscheinen geradläufig, gewendelt, © i29 interior architects Trends individualisierter Stufenkultur gespindelt, als Faltwerk, ein- oder mehrläufig, mit oder ohne Podest, mit oder ohne Wangen und Handläufe oder freitragend. Treppen und Geländer experimentieren mit Farben, Material und Statik und sind sowohl nach anatomischen als auch organischen Vorbildern geformt. Andere sind ganz reduziert, lediglich die Tritte, die auf Auftritte verweisen, ragen dabei aus der Wand – die sogenannten Kragarmstufen. Mit ihnen erreicht man wahren Purismus. Sie werden in die Wand eingelassen und verzichten dadurch auf ein sichtbares Gerüst. Ihre Stufen wirken stattdessen, als würden sie schweben. Dabei kann man sie als Eycatcher durch auffallende Farben, Materialien und Schnitte oder als homogene Anpassung an die Inneneinrichtung über gleiche Farb- und Materialwahl wie Wand und Boden, integrieren. Selbst aus statischer Sicht können diese Stufensysteme eine Treppenlaufbreite von über einem Meter aushalten, eine im Minimum 17 cm starke Betonwand vorausgesetzt. War vor einigen Jahren zum Beispiel Buche – ob als Massivholz oder als Longlife – das Trendmaterial schlechthin, verliert es zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage steigt unaufhörlich nach formbildenden Materialien wie Carbon, Mineralwerkstoffen oder Stahl. Für wen Transparenz in Räumlichkeiten die oberste Priorität besitzt, ist Glas das Material seiner Wahl. Für 45 © Staircase Design © Caramel Architekten, Foto: Hertha Hurnaus © Siller Treppen © MetallArt INNENAUSSTATTUNG Das i-Tüpfelchen ist das Spiel mit Beleuchtung und Technik. Moderne Systeme machen es möglich, über Sensoren den Tritt des Nutzers auszuleuchten. Das verspricht nicht nur mehr Sicherheit, sondern spart deutlich Energie, da keine Ausleuchtung großer Räumlichkeiten von Nöten ist. Wenn eine Treppe schon viele Jahre ihren Dienst getan hat, im ästhetischen Sinne das Auge kränkt oder durch abgelaufene Kanten ein Sicherheitsrisiko darstellt, scheint ein kostenintensiver Austausch unausweichlich. Einen alternativen Weg eröffnen professionelle Renovierungssysteme. Mit 46 © Trenovo ein mondänes Erscheinungsbild sorgen Stufen in Naturstein oder Beton. der heutigen Technik können neue Stufenflächen und Wangen wie eine zweite Haut über die alte Konstruktion gelegt werden. Eine wirklich effiziente Option, um einen großen Aufwand für Aus- und Einbau zu umgehen. Eine gute Gelegenheit, um mal die eigene Treppe unter die Lupe zu nehmen, ob sie aktuellen ästhetischen und sicheren Ansprüchen noch genügt, auch im Hinblick auf sich ändernde Familienkonstellationen wie beispielsweise Kinder oder das Älterwerden. Klassiker-Aktion „6 für 5“ Stahlrohr Klassiker S 43 – Design Mart Stam, 1931 + Gratis! Beim S 43 kombinierte Mart Stam das Stahlrohrgestell mit Formholzschalen für Sitz und Rücken und schaffte damit eine absolute Reduktion – einen exemplarischen Entwurf im Geiste der Moderne. Bis zum 30. April 2016 erhalten Sie in unserem Showroom beim Kauf von 5 Freischwingern S 43 den 6. Stuhl gratis dazu! Ihr Einrichter vor Ort Für die Verwirklichung persönlicher Raumgestaltungs- & Einrichtungswünsche. Showroom im Otto von Bahrenpark · Gasstraße 4c · 22761 Hamburg · t. 040 8000 489-0 · [email protected] INNENARCHITEKTUR ARBEITEN IM GRÜNEN Beratungsunternehmen revitalisiert leerstehendes Bestandsgebäude Bereits 1972 gegründet, gehört das Beratungsunternehmen Metaplan zu den Pionieren der Strategie- und Organisationsberatung. Aufgrund steigender Mitarbeiterzahlen sollte im vergangenen Jahr der Stammsitz in Quickborn ausgebaut werden und dabei eine moderne und attraktive Arbeitsumgebung geschaffen werden. „Wir wünschten uns eine Modernisierung eines ungenutzen Bestandgebäudes, wobei uns die Erarbeitung eines umfassenden Raumkonzeptes besonders wichtig war“, erzählt Dr. Thomas Schnelle, einer der beiden Geschäftsführer des Unternehmens. Eine klare Aufgabe, mit der das in Hamburg ansässige Büro Seel Bobsin Partner Design-Konzeptionen, Spezialist für dreidimensionale Markenkommunikation im Raum, betraut wurde. Doch bevor es an die Planung ging, luden die Designer sowohl die Geschäftsführung als auch die Mitarbeiter des Beratungsunternehmens zu einem Kreativworkshop ein. „Gemeinsam haben wir ein übergreifendes, emotionales Thema definiert, welches sich im Gebäude, im Mobiliar und in den Materialien wider48 Fotos: sbp INNENARCHITEKTUR spiegeln und alle Komponenten miteinander verbinden sollte“, erklärt Kim Marc Bobsin, Mitbegründer von sbp. kamen, und der Optimierung der Licht- und Akustikverhältnisse stand auch die Schaffung einer großen Social-Area im Vordergrund. Anschließend wurde das lange Zeit ungenutzte Bürogebäude auf dem firmeneigenen Parkgrundstück revitalisiert und in punkto Haustechnik und Bürostandard den aktuellen Bedürfnissen und dem neuen Raumprogramm angepasst. Neben der Ausstattung von hochwertigen Arbeitsplätzen, wobei neben Büromöbel von WINI und USM auch Sonderfertigungen zum Einsatz Ebenso wichtig war die Kreation eines großzügigen Küchen- und Gemeinschaftsbereichs. „Schließlich ist die Lage unseres Bürostandorts nicht besonders zentral, so dass uns allen die Möglichkeiten der Selbstversorgung besonders am Herzen liegt“, sagt Dr. Schnelle und fügt hinzu, dass gemeinschaftliche Mittagspausen oder auch größere Zusammenkünfte keine Seltenheit sind und als wichtiger kultureller Aspekt gesehen werden. Insgesamt zeichnet sich das entstandene Raumkonzept durch fließende Übergänge zwischen zukunftsorientierten Arbeitsbereichen und den modernen Sonderflächen aus, welches von einer hochwertigen Innenausbauplanung unterstützt wird. www.sbpdesign.de 49 © Nurus © RAAAF rietveld architecture art affordances BÜRO SPEZIAL (SERIE) Der Bürostuhl Alava ist zu 100% aus wiederverwertbarem Material Die Designerin Barbara Visser schuf eine Bürolandschaft der Aktivität – ohne Stühle und Tische. DER GESUNDE ARBEITSPLATZ Das Healthy Office – Büroarbeit 4.0 Um das Wohlgefühl und die Entfaltung körperlich und geistiger Potenziale der Mitarbeiter zu entfalten, empfiehlt sich ein fließender Übergang vom Arbeits- zum Lebensraum, der dem Bedürfnis nach Wechseln von Statik und Dynamik, von Anspannung und Entspannung einen angemessenen Rahmen bietet. Er darf nicht als ein Ort für ein lineares Abarbeiten von Aufgabenstellungen betrachtet werden. Sonst können Bewegungsarmut, Stress, unangemessene Ernährung und Zeitdruck zu psychischen und physischen Be50 © Wilkhahn Was bedeutet gesundes Arbeiten für jeden Einzelnen und wie wichtig ist diese Erkenntnis für Unternehmen? Im Grundsatz ist es von subjektiven Empfindungen und Vorlieben des Mitarbeiters geprägt, bedarf aber einer vielfältigen Betrachtungsweise. Zukünftige Raumkonzepte setzen vermehrt darauf, dass Menschen neben den sensorischen Reizen auch ihren individuellen motorischen „Fingerabdruck“ in der Diversifikation verschiedenster Arbeitshaltungen sowie bewegter Verhaltensweisen zum Ausdruck bringen können. Es gibt nur gute Individuallösungen, keine Patentlösung. Für ein aktives Sitzen sorgt Stand-Up, ein 3D-Stuhl, der zu Bewegungen bis zu 360° animieren soll. einträchtigungen führen. Zunehmend reagieren Unternehmen mit ganzheitlichen Lösungen wie Lärm isolierenden Maßnahmen, innenliegender Begrünung, genügend Luftfeuchtigkeit, sauberer und aromatischer Luft, individuell regulierbaren Temperaturen und augenfreundlicher Arbeits- platzbeleuchtung. In ergonomischer Hinsicht ist letzteres ein sekundär wirkendes Arbeitsmittel. Licht wirkt nicht direkt auf das Muskel-SkelettSystem, sondern über die Ermüdung der Augen und darüber hat sie einen wesentlichen Einfluss auf unsere Körperhaltung am Arbeitsplatz. Ob © Steelcase BÜRO SPEZIAL (SERIE) © Humanscale © Fraunhofer Institut Die Walk-Station ist eine Kombination aus Laufband und Arbeitsplatz mit Monitorhalter und Platz für Tastatur und Ablage. links, unten: Der QuickStand ist ein Nachrüstsystem für einen Steh-Sitz-Arbeitsplatz. zu hell, zu dunkel, Schattenwurf oder Reflexion – all das stört die visuelle Verarbeitung und führt im schlimmsten Fall zu Verspannungen sowie Rücken- und Kopfschmerzen. Mehrheitlich herrscht bei der Gebäude- und Büroplanung das Prinzip: Effektivität auf Basis von optimierten Prozessen. Beispielsweise die Standortfrage des Fahrstuhls. Um ihn wird meist eine Architektur der kurzen Wege geplant. Selbst am Arbeitsplatz befinden sich alle wichtigen Dokumente in greifbarer Nähe. „Dieses © Humanscale rechts: Das Projekt „inHaus“ sucht nach neuen Lösungen für Akustik, Licht und Klimatisierung, um das Wohlbefinden während der Arbeit zu fördern. Abbild von Ergonomie ist absolut schädlich“, so Büroraumexperte Burkhard Remmers. „Das moderne Büro muss ein Ort der Aktivität sein. Die Gesundheit für sich genommen ist im Büro ein Mega-Thema“, so Remmers weiter. Beispielsweise das Sitzen über einen langen Zeitraum birgt gesundheitliche Schäden, man könnte sagen: Sitzen ist das neue Rauchen. Die Steh-Sitz-Dynamik soll das körperliche Wohlbefinden erhöhen und zur Leistungssteigerung beitragen, aber selbst der Stuhl mit der besten Sitzfunktion ist auf Dauer ein psychosomatischer Belastungsfaktor, wenn 51 © Mark Gambino © iColor BÜRO SPEZIAL (SERIE) oben: Mit der Human Nature Collection möchte Interface für biophile Raumatmosphäre sorgen. © Stirworks © Pillen Group links: Die Mitarbeiter von Sergey Makhno Architects in Kiev gestalteten ihre Büroräume unter den Gesichtspunkten eines gesunden Raumklimas. oben und unten: Die Infrarotheizung „Heatfun“ temperiert Arbeitsplätze partiell. auf ihm über einen langen Zeitraum gesessen wird und gleiches gilt für zu langes Stehen. Es ist wie so oft die Dosis, auf die es ankommt. Die klimatische Herausforderung in Büroräumen ist, saubere Luft zu generieren, denn über Ausdünstungen von Material und Mensch kann bis zu neunmal schlechtere Luft erzeugt werden. Entgegen wirken unter anderem durchdachte Belüftungssysteme, Teppiche, die Feinstaub binden können oder der gezielte Einsatz von Pflanzen. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, reinigen die 52 © Pillen Group rechts: Mit dem Stir Kinetic Desk steht dem Mitarbeiter ein Hightech-Arbeitsplatz mit Steh-SitzFunktion zur Verfügung. Luft von Schadstoffen, dienen als Luftfilter, verringern die Keimbelastung und der Lärm wird deutlich reduziert. Für Unternehmen empfiehlt es sich, bereits beim Bau des Bürogebäudes wesentliche Maßnahmen in Architektur und Innenarchitektur zu investieren. Selbst bei einer Nachrüstung lohnt sich eine Fachberatung, sonst hat man weder nachhaltig, noch ökonomisch, ökologisch oder gesundheitsfördernd gehandelt. moll unique Design fürs Leben Als Erfinder des mitwachsenden Kinderschreibtischs hegen wir seit Jahrzehnten einen Traum: die Entwicklung eines Systems, das seinen Nutzer ein ganzes Leben lang begleitet; von klein auf bis ins hohe Alter. Qualität, Haltbarkeit, Verstellbarkeit, Leichtigkeit und Komfort spielen hier eine wichtige Rolle. Doch die größte Herausforderung liegt darin, eine Form zu erschaffen, die die Jahre und die sich wandelnden Vorlieben der Nutzer überdauert. Mit moll unique leben wir nun unseren Traum: Design fürs Leben. www.cooltools.de Steinkamp das Wohnstudio Hamburger Straße 144, 22083 Hamburg, Tel. 040 293 628 © Flo Fetzer LICHT SPEZIAL WENN LICHT ZUR KUNST WIRD Seit mehr als 100 Jahren existiert Lichtkunst als eigenständige Kunstgattung. Dabei steht nicht die ästhetische Qualität der Lichtquelle im Mittelpunkt, das künstliche Licht wird vielmehr selbst als künstlerisches Mittel eingesetzt – eingebunden in Objekte oder größere Installationen, kombiniert mit transparenten, durchscheinenden oder reflektierenden Materialien. Ergänzt durchaus mit Holz, Plastik oder Stahl. Zu den aufstrebenden Talenten der internationalen Lichtkunst Szene gehören etwa Andreas Muxel und Martin Hesselmeier, Iván Navarro oder Dirk Vollenbroich. Alle vier wurden 2015, dem offiziellen UNESCO Jahr des Lichts, mit dem International Light Art Award des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna und der RWE Stiftung ausgezeichnet. Ziel des künstlerischen Wettbewerbs, der in diesem Jahr erstmalig stattfand: das Genre selbst und die Lichtkünstler zu fördern und bekannter zu machen. Die Aufgabe an die Künstler: einen Raum des Lichtkunstmuseums Unna mit einer Installation zu erobern. Mit dem Gedankenexperiment von Licht als konkretem Medium, das den Gesetzen der 54 © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna Installationen spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters Schwerkraft unterliegt, setzte sich das in Köln ansässige Künstlerduo Martin Hesselmeier & Andreas Muxel auseinander. Im Rahmen der Installation „The Weight of Light“ wird Licht auf LED-Bahnen transportiert, die den Betrachter umgeben und in eine Welt versetzen, in der sich das Licht nicht mehr wie gewohnt verhält. Der Chilene Iván Navarro beschäftigte sich in seiner Installation mit gesellschaftlich geprägten © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna © Zenntrum für internationale Lichtkunst Unna © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna LICHT SPEZIAL Ganz auf die Mitwirkung der Betrachter ausgerichtet ist das Werk des ebenfalls in Köln ansässigen Künstlers Dirk Vollenbroich. Erst die Hirnströme der beteiligten Besucher – ausgelesen durch ein Headset – lassen „Erleuchtung“ sichtbar werden. Durch die Kopplung an ein Live-Monitoring steuert dieses Neurofeedback die farbigen Raumilluminationen, die jeweils aktuelle Aufmerksamkeitsund Konzentrationsstufe wird so angezeigt. Sobald der Besucher eine hohe (= meditative) Hirnstromfrequenz erreicht, aktiviert er dadurch eine UVAusleuchtung, die eine großflächige, fluoreszierende Abbildung des Universums sichtbar macht. © Zenntrum für internationale Lichtkunst Unna Symbolen, die er außerhalb ihrer sinnstiftenden Kontexte präsentierte. „Traffic“, ein Mobile aus Verkehrsampeln, taucht den Raum abwechselnd in die so bekannten Farben, deren Signalwirkung hier vom Betrachter neu bewertet werden muss. Arbeiten, die das Dunkel verdrängen und doch erst in der Dunkelheit lebendig werden, schaffen die international etablieren Lichtkünstler Anthony McCall, Diana Ramaekers, Regine Schumann, Lucinda Devlin und Vera Röhm. Dunkelheit verschluckt die Welt um uns herum. Ein Raum ohne Licht, ohne Schatten und ohne Farben hat etwas Beängstigendes oder Verstörendes. Die fast vollständig dunklen Ausstellungsräume im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna hüllen die Besucher im Rahmen der Ausstellung ¡DARK! (zu sehen 55 © Zentrum für internationale Lichtkunst Unna bis 3. April 2016) ein und lassen erst nach einer kurzen Phase der Gewöhnung die Kunstwerke erkennbar werden. Die Ausstellung lädt dazu ein, mit den Installationen zu interagieren und so Teil der Kunstwerke zu werden. 56 © Anthony McCall Etwa im Rahmen des Kunstwerks „Meeting You Halfway II (2009)“ des Lichtkünstlers Anthony McCall. Es ist ein Beispiel seiner horizontalen Arbeiten, die den Betrachter integrieren. Die Installation kombiniert und teilt verschiedene Konfigurationen zweier Ellipsen. Das Werk reiht sich ein in die lange Reihe der „Solides Licht“-Film-Arbeiten, deren erstes Werk aus den 1970ern – „Line Describing a Cone“ – zu einem Klassiker des Avantgarde-Kinos geworden ist. Oder „Connect, Back to Back (2015)“ der deutschen Künstlerin Regine Schumann, das durch seine vielfarbige und spielerische Aura in scharfem Kontrast zu den übrigen vollständig in schwarz-weiß gehaltenen Werken der Ausstellung steht. Es ist eine Installation aus wellenförmigen Acrylglasplatten in phosphoreszierend blauen und fuchsienroten transparenten Farbtönen, die sich durch den Ausstellungsraum schlängeln. Die Installation lädt zu einem entspannten Spaziergang durch sie hindurch ein, dabei sieht sich der Betrachter mit neuen Blickwinkeln, neuen Perspektiven und neuen Farberfahrun- © Maurice Cox © Diana Ramaekers LICHT SPEZIAL gen konfrontiert. Die einzelnen Platten reichen bis auf Schulterhöhe, so dass die Besucher das wellenartige Labyrinth überblicken können. Die Acrylplatten werden durch die Verwendung von Schwarzlicht akzentuiert, was bewirkt, dass die Objekte Lichtlinien durch den Raum ziehen und so zu graphischen Elementen werden. Durch das Einbeziehen weiterer gestalterischer Elemente wie Tanz und Sprache wird die Installation „Connect, Back to Back“ im Rahmen der Ausstellung zum Gesamtkunstwerk „Jump!“. www.lichtkunst-unna.de Design Peter J. Lassen READ – Rahmen für Ihre Bücher und andere Dinge, die Sie gerne haben. LICHT SPEZIAL VOM WERKSTOFF LICHT Fotos: Felsch Lighting Design Lichtplanung zwischen 100 Jahren Geschichte und modernen Ansprüchen Das 1910 erbaute Traditionshotel Reichshof an der Kirchenallee ist nach umfangreichen Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten als erstes europäisches Haus der neu gegründeten Marke Curio Collection der amerikanischen Hilton Kette wieder eröffnet worden. Es beeindruckt durch eine imposante Fassade im Art Déco-Stil und ein prunkvolles, von der maritimen Geschichte Hamburgs inspiriertes Restaurant, das in den 1920er Jahren errichtet wurde. Das Lichtplanungsbüro Felsch Lighting Design hat das Licht im neuen Reichshof geplant und umgesetzt. Herausforderungen ergaben sich dabei durch die geschichtlichen Besonderheiten der altehrwürdigen Räume und den Anspruch, die funktionalen Anforderungen mit den Vorgaben des Denkmalschutzes zusammen zu bringen, um am Ende ein lichtgestalterisch anspruchsvolles Ergebnis zu erreichen. Das Thema Brandschutz in Kombination mit dem Denkmalschutz stellte dann die größte Herausforderung dar. So ist beispielsweise die Lobby ein erweitertes Treppenhaus und damit eine besondere Fluchtwegzone mit sehr hohen Brandschutzauflagen entstan58 den. Verbaute Materialien müssen schwer entflammbar und nicht brennend abtropfend sein. So musste eine Alternative zum Baustoff Plexiglas gefunden werden. Die Grundbeleuchtung erfolgt durch Stromschienenstrahler, die deckenbündig kaum sichtbar eingelassen sind. Die schwarzen Deckenkanäle sind eigentlich ein Stilmittel aus der Shop-Beleuchtung. Durch einen eigens entwickel- LICHT SPEZIAL ten Strahler konnte der Kanal auf ein Mindestmaß reduziert werden. Die Lichtpunkte der LED sind vollständig entblendet. Enge Ausstrahlungswinkel akzentuieren und ermöglichen sehr exakt gesetzte Lichtschwerpunkte. Aus der gesteuerten Kombination dieser Lichtelemente lassen sich die gewünschten Lichtszenen generieren. Die wichtigsten historischen Architekturelemente sind die riesigen Kronleuchter und die stilprägenden Materialoberflächen Holz und Marmor. Die neuen Lichtelemente sind transluzente Lichtschwerter in den Kronleuchtern und Stromschienenstrahler mit optimaler Entblendung, Pendelleuchten im Loungebereich sowie extrem schlanke und somit fast unsichtbare LEDLichtlinien für die Kapitelle der Marmorsäulen. Die Beleuchtung der vertikalen Elemente insze- niert die Großzügigkeit der Fläche, die des Bodens gewährleistet die sichere Fortbewegung der Gäste. Der Raum wird strukturiert und akzentuiert durch die Beleuchtung der Sitzbereiche und wichtiger Architekturelemente. Highlights wie Kronleuchter und Pendelleuchten sowie farbiges Licht und Lichtsteuerung schaffen eine einzigartige, individuell abgestimmte Atmosphäre. Die Fassadenbeleuchtung inszeniert gekonnt das Äußere. www.felsch.de www.joi-design.com 59 © archidea WELLNESS AKTUELLE FARBGESTALTUNG IM BAD Raumprägende Farbkonzepte sind wieder stark nachgefragt und gehören mit zu den wichtigsten Gestaltungselementen in der Architektur. Dabei geht es nicht um Dekoration, sondern um eine räumliche Architektursprache, die durch den Einsatz von Farben an den richtigen Stellen intensiviert oder kaschiert und kleine Räume größer schummeln kann. Ein wesentlicher Aspekt, wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche deutsche Badezimmer gerade einmal knapp acht Quadratmeter misst. Dabei ist es nicht erforderlich, ganze Wände zu gestalten. Es genügt, für Farbakzente zu sorgen, auch hinsichtlich durch Vermieter vorgegebene Einschränkungen. Hier unterstützen farblich abgestimmte Accessoires, Stoffe, Bodenelemente und Licht, welches ganze Stimmungen und Atmosphären verändern kann. Flexibler geht es kaum, kann man doch entsprechend dem Trend und seinem eigenen Geschmack gestalten und umgestalten ohne Bausubstanz zu zerstören. Wer bei einer Modernisierung längerfristig denkt, sollte bei aller Begeisterung für Trends mit Achtsamkeit Farbe und Muster wählen, sollen 60 © Denia Amigos Konservativ war gestern © Duscholux Badewanne und Waschbecken nicht in wenigen Jahren wieder herausgerissen werden, weil das Krokomuster nicht mehr gefällt. Gut zum Experimentieren eignen sich daher Wände, die überstrichen werden können, was heute selbst bei Fliesen mit Spezialfarben möglich ist. Bei kleinen Bädern ohne Fenster ist zu empfehlen, mit hellen Farben zu arbeiten, um den Raum nicht unnötig zu verdunkeln. Aktuell sind kräftige Farben im Trend, nachdem lange Zeit Weiß und Naturtöne dominierten. Soll der Raum Energie und Kraft ausstrahlen, empfehlen sich Töne in Orange und Rot. Letzterer ist wieder sehr gefragt, wirkt er doch ausgefallen und exquisit und ist für so manchen ein absolutes Statement. © Keuco © LaufenKeramik © Agrob Buchtal © Villeroy & Boch WELLNESS Grau und Weiß wirken besonders edel. Sie sind in Verbindung mit Holz nach wie vor die Lieblinge der Architekten, denn die Mehrheit entscheidet sich noch immer für den Klassiker. Blau vermag neben Türkis, Lavendel und Grün Frische sowie einen engen Bezug zur Natur zu vermitteln. Natur ist auch das Stichwort für die Forscher vom Institut International Trendscouting der Hochschule Hildesheim. Ihr aktueller Farbtrend im Bad "Autentic life" steht für Naturverbundenheit und Handwerklichkeit, weg von der glatten, perfekten Oberfläche. Dies zeigt sich zum Beispiel 61 Einige Gestalter bevorzugen eine andere Art der Farblehre. Im Feng Shui werden Farben aus einer 62 © Fotolia / Jörg Speer Bau- und Planungsbüro in Form von gestalteten Putzoberflächen und erdigen Farbtönen wie Steingrau, Sand, Kupfer, Bronze und Grüntönen. Etwas Glamour darf natürlich auch nicht fehlen, zum Beispiel als Highlight in Gold oder Platin. Selbst Fliesen sind ein Werkzeug kreativer Farbgestaltung. Mit kleinteiligen Mosaiken lassen sich Motive und Raumkonzepte ganz individuell zum Eyecatcher umsetzen. © Torsten Müller © Dornbracht © Bisazza by Carlos dal Bianco © Torsten Müller WELLNESS Kombination von Himmelsrichtungen, Funktion des Raumes und dem Berechnungssystem "Flying Stars" ermittelt und den fünf Elementen zugeordnet. Das ist ein gutes Werkzeug, um ganz klar zu sagen: dieser Raum braucht genau diese Elemente, damit die Energie hier unterstützend für Person und gewünschter Funktion wirken kann. Es darf also wieder einiges getraut werden, um neuen Wind in die eigenen vier Wände zu bringen. FL AG S TO N E H AM B U R G BAD INTER IO RS Zippelhaus 2 20457 Hamburg +49 40 30399898 www.flagstone-hamburg.de agape tubes antonio lupi flaminia ritmonio fantini vola effegibi © Nicolai Perjesi Photography MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) DEM STAU DAVONRADELN Weltweit setzen Metropolregionen auf Alternativkonzepte zum Autoverkehr © Kasper Thye Mit dem Fahrrad zur Arbeit und zum Einkaufen, Fahrgemeinschaften mit völlig Fremden, eine kleine Chipkarte, die Zugriff auf ÖPNV, Mietautos und Fahrräder bietet: Weltweit entwickeln sich in den Metropolen clevere Konzepte, die eine gute Alternative zum privaten PKW bieten. Anstatt auf verstopften Straßen zu stehen und die Luft durch Abgase immer stärker zu verschmutzen, radeln Pendler dem Stau einfach davon. Zum Beispiel in Kopenhagen. Hier ist Radfahren inzwischen eine Lebenseinstellung. Mehr als die Hälfte aller Bewohner der dänischen Hauptstadt fährt täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Bei Wind und Wetter. Ein gutes Beispiel, dem andere Metropolen folgen: „getting copenhagenized“ ist im englischen Sprachraum zum Synonym dafür geworden, wie man eine Fahrradstadt wird. Bereits 1910 gab es den ersten offiziellen Fahrradweg in Kopenhagen. Der Großteil des Fahrradnetzes ist in den letzten 25 Jahren entstanden. Auf einer Strecke von insgesamt 400 km Länge ziehen sich Radwege durch die Hauptstadt, alle 64 Orte lassen sich sehr gut erreichen. Abgetrennt durch Randsteine vom fließenden Autoverkehr, mit extra markierten Fahrradspuren auf Kreuzungen, ist das Radfahren hier auch sehr sicher. Zudem nehmen die Autofahrer große Rücksicht auf den Radverkehr. Die Kopenhagener lieben ihr Zweirad – ganz unabhängig vom Einkommen. Beliebt sind auch Lastenfahrräder: ein Viertel der Kopenhagener Familien mit zwei Kindern hat eins. Selbst Spitzenpolitiker radeln jeden Tag ins Parlament. Polizisten fahren Streife – mit dem Bike. Pflegekräfte © Gensler auf Hausbesuchen erreichen ihr Ziel ebenfalls immer öfter mit dem Velo. © Kasper Thye © Nicolai Perjesi Photography MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) Um dem täglichen Stau auf Londoner Straßen zu entkommen, setzen sich auch in England immer mehr Pendler auf das Rad. Die Stadt reagiert auf den Trend und baut sogenannte Cycle Superhighways: So wird ein Radschnellweg künftig von Ost nach West, ein zweiter von Süd nach Nord durch das komplette Stadtzentrum führen. Um Platz für die Bikes zu schaffen, wird nicht nur das bestehende Straßenbett erweitert – auch ein Teil der bereits vorhandenen Spuren für Autos kommt den Radlern zu Gute. Geprüft wird aktuell zudem, ob sich ein Teil der Radwege nicht einfach unter die Erde verlegen lassen könnte. Das Projekt London Underline sieht vor, brachliegende U-Bahn-Tunnel zu Fahrradstraßen umzubauen und in das Radwegenetz aufzunehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Radler wären © Newyork.de / Ulrike Graeff Auch in Amsterdam erfreut sich das Fahrrad traditionell großer Beliebtheit. Mit kaum einem anderen Verkehrsmittel lässt sich die Hauptstadt der Niederlande so einfach und schnell durchqueren, etwa 40 Prozent aller Fahrten werden in Amsterdam mit dem Rad zurück gelegt. Kein Wunder, innerhalb der Stadt umfasst das Radwegenetz mehr als 400 km, fast jede Hauptstraße ist beidseitig mit Radspuren ausgestattet. sicher vor Unfällen mit Autos oder Bussen und unabhängig von Regen, Schnee und Glätte. Eine Strecke könnte beispielsweise zwischen Greenpark und Holborn verlaufen. Weniger auf das Fahrrad als auf den öffentlichen Nahverkehr setzt hingegen Hongkong. Mit der etablierten Octopus Card, einer Karte im Kreditkartenformat, lassen sich bargeldlos Fahrkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel bezahlen. Mehr als 20 Millionen Karten sind aktuell im Einsatz. 95 Prozent der Bevölkerung 65 © Hong Kong Tramways MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) 66 © Hong Kong Tramways Wer in New York City in Fahrgemeinschaften unterwegs ist, kommt nicht nur umweltverträglicher, sondern auch schneller ans Ziel. Dank sogenannter High-occupancy vehicle lanes stehen auf bestimmten Abschnitten unter der Woche extra Fahrstreifen zur Verfügung, die nur von Autos genutzt werden dürfen, in denen sich mindestens drei Personen befinden. Diese Fahrspuren sind zum einen weniger stark frequentiert, zum anderen ist auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit mancherorts höher. © China Tours Hamburg CTH GmbH Hongkongs nutzen die Karte – fast jeder Einwohner zwischen 16 und 65 Jahren. Auch bei den Touristen ist die Karte sehr gefragt, denn die Infrastruktur des ÖPNVs ist sehr gut: Das U-Bahn-System Mass Transit Railway verbindet die wichtigsten Stadtgebiete – ganz unabhängig von verstopften Straßen. Neben Minibussen und Taxen fahren seit 1904 die berühmten Doppel­ decker-Straßenbahnen durch Hongkong. Für wenig Geld lassen sich auf diesem Wege insbesondere kürzere Strecken innerhalb der Stadt schnell zurücklegen. Um die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen zu können, muss einfach die Octopus Card auf ein Lesegerät gehalten werden, der Betrag wird automatisch vom Guthaben abgebucht. Inzwischen kann mit der Karte auch in Supermärkten, Fast-Food-Restaurants oder an Getränkeautomaten bezahlt werden. Erklärtes Ziel: Immer mehr Pendler sollen auf das eigene Auto verzichten, Fahrgemeinschaften bilden, das Taxi für Fahrten innerhalb der Stadt nutzen oder auf Bus und Bahn umsteigen. Denn Busse und Taxen fahren ebenfalls auf den High-occupancy vehicle lanes am Stau vorbei. INNENEINRICHTUNG DESIGN FÜRS LEBEN Fotos: moll Funktionsmöbel Möbel, die mitwachsen Die neue Designlinie moll unique – bestehend aus einem Tisch, einem Schreibtischstuhl und einem Container – verbindet ergonomische Perfektion mit minimalistischem Design und sorgt dafür, dass man sich ein Leben lang daran erfreuen kann. Denn der Schreibtisch wächst dank variabler Abmessungen und komfortabler Anpassung an die Körpergröße einfach mit, so dass er nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen die Möglichkeit bietet, an ihm zu arbeiten. Per elektromotorischer Höhenverstellung kann der Tisch an die Körpergröße sowie an die Tätigkeit angepasst werden. „Als erster Hersteller bieten wir ein Konzept, das das gesamte Spektrum – sitzende Kleinkinder bis stehende Erwachsene – ergonomisch abdeckt“, erklärt Martin Moll. Optisch ist eine auf das Wesentliche reduzierte Gestaltung prägnant, die sich in nahezu jedes Wohnumfeld einfügt. Passend zum Tisch gibt es auch den Stuhl, der sowohl für Kinder als auch für Erwachsene alle nötigen Einstellfunktionen besitzt. Dank patentierter Funktionselemente lassen sich Sitzhöhe, Sitztiefe und Rückenlehne individuell justieren. Damit kann der Stuhl nicht nur an die (aktuelle) Körpergröße, sondern auch an die Körperpro- portionen angepasst werden. Leichtigkeit und Transparenz kommt durch das Hightech-Netz ins Spiel, mit dem Sitz und Lehne bespannt sind. Wie eine zweite Haut schmiegt sich das Netz an den Körper, federt Gewichtsverlagerungen ab und punktet auch mit Atmungsaktivität. Vom Duo zum stylischen Gesamtkonzept werden Tisch und Stuhl in Kombination mit dem Container. Während die Fronten auf den Tisch abgestimmt sind, passt die Farbe des optionalen Sitzpolsters zum Polsterbezug vom Stuhl. moll unique Produkte sind in Deutschland exklusiv bei cooltools.de erhältlich. www.moll-funktion.com 67 © Peter Fehrentz © Peter Fehrentz DESIGN AUS HAMBURG ZEITLOSE DESIGNOBJEKTE More gestaltet Räume Besonderes Augenmerk wird auf die perfekte Verarbeitung in Deutschland gelegt, um langlebige, zeitlose Möbel aus massiven, nachhaltig gewachsenen Rohstoffen zu fertigen. Ein solch hochwertiger Werkstoff ist zum Beispiel Eichenmassivholz aus kontrolliertem deutschen und französischem Anbau oder amerikanisches Nussbaummassivholz. Durch die Kombination aus lackierten Farboberflächen mit geölten oder lackierten Massivhölzern und Metallgestellen entstehen edelste Möbel, zeitlose Designobjekte mit wohnlicher und natürlicher Ausstrahlung. Es sind langlebige Stücke aus ausgesuchten Höl68 © Sören Städe Nach seinem Architekturstudium gründete Bernhard Müller 1993 das Unternehmen more in Hamburg. Mittlerweile ergänzen weitere international renommierte Designer mit ihren Entwürfen das ausgesuchte Angebot. Schwerpunkt des Sortiments sind maßgefertigte Designprodukte mit hochwertigen Oberflächen aus Massivholz und Naturledern in zeitloser Optik, die das individuelle Lebensumfeld in Haus, Wohnung, Büro oder Gastronomie und Hotel in klarer Einfachheit gestalten. zern, Stoffen und Ledern, die ihre Besitzer über Jahrzehnte begleiten. Aus der jüngsten Kollektion von Bernhard Müller zeigen wir hier den Stuhl Pec und den Tisch Tin. Robuste Leichtigkeit cha- rakterisiert den Stuhl. Die komfortable Schale ist aus einem Guss konstruiert und wurde auf stählerne Beine gestellt, wahlweise lackiert in anthrazit, tabakfarben oder Edelstahl gebürstet. © Peter Fehrentz © Veronika Faustmann DESIGN AUS HAMBURG Bernhard Müller Was ein Möbel zu einem more Möbel macht, beschreibt Bernhard Müller so: „Heute reden alle von Nachhaltigkeit. Für mich bedeutet das, Möbel zu entwerfen und zu fertigen, die in zehn Jahren noch genauso schön sind wie in diesem © Sören Städe Die Idee für den Tisch Tin hatte Bernhard Müller in Japan, die japanische Ästhetik inspirierte ihn zu diesem reduzierten Esstisch mit der Anmutung eines Ateliertisches. Die 2 cm starke Massivholzplatte hat einen Rahmen, der sich an den kurzen Seiten öffnet. Sie liegt auf einem anthrazit oder tabakfarben lackierten Stahlgestell. Die Enden des Tisches lassen sich synchron ausziehen, die Fläche wird über die Mitte erweitert und erreicht dann eine imposante Länge von bis zu 4 m. Auch hier sind verschiedene Materialvarianten und indivduelle Maße möglich. More Tische sind maximal skalierbar und überzeugen mit cleveren Lösungen wie versteckte Auszugsmechaniken oder zargenfreie Konstruktionen für maximale Beinfreiheit und passen in Restaurant, Kanzlei oder privates Esszimmer. © Sören Städe Der Bezug ist aus wertvollem Leder – lediglich gefärbt und gewachst, sodass alle Naturmerkmale sichtbar bleiben. Pec läßt sich individuell konfigurieren – über Bezüge, Farben, Beine und Armlehnen. Das schafft Freiheiten, insbesondere bei der Objekteinrichtung. Moment. Möbel, die man Tag für Tag benutzen möchte und die so das Leben ein kleines bisschen bereichern. Dazu gehört vor allem ein reduziertes, klares Design. More Möbel sollen einen Raum gestalten, indem sie Freiheiten schaffen statt ihn zu dominieren. Genauso wichtig sind mir langfristige und partnerschaftliche Beziehungen zu Designern, Händlern, Zulieferern und Produzenten. Denn nur Leute mit Qualität schaffen Möbel mit Qualität.“ www.more-moebel.de 69 INNENEINRICHTUNG Bit NEUAUFLAGE­ Couchtisch Bit (Design: Chris Martin & Magnus Elebäck für Massproductions) wird neu aufgelegt. Er ist in unbehandelter und schwarz gefärbter Eiche erhältlich. Tisch- und Bodenplatte werden aus Massivholz gefertigt, dazwischen kommt ein wellenförmig geschwungenes Schichtholzelement zum Einsatz. www.massproductions-online.com Box System ALLROUNDER AUS MANGOHOLZ­ Das Box System (Design: Catalano & Marelli für Mater) lässt sich immer wieder nach Bedarf neu anordnen: Die einzelnen Elemente bestehen aus Mangoholz und sind in drei Größen erhältlich. Sie können z. B. als Beistelltisch neben der Couch oder als Regalsystem für Bücher im Wohnzimmer und im Büro zum Einsatz kommen. www.materdesign.com Orlando FRÖHLICHE LÄSSIGKEIT­ Orlando (Design: Busk+Hertzog für Softline) passt dank seines lässigen Designs sowohl ins private Wohnzimmer als auch in moderne Warte- oder Bürobereiche. Die Sitzschale ist komfortabel gepolstert, die abnehmbaren Bezüge sind in verschiedenen Farben erhältlich. www.softline.dk 70 KOLUMNE SCHÖNE SMARTE WOHNWELT? Von Alexander Garbe Die Idee eines vernetzten Wohnens ist nicht neu. Bereits seit über einem Jahrzehnt werden Technologien entwickelt, die dank smarter Verbindungen für mehr Komfort, Effizienz und Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen. Im Wohnungsalltag der meisten Menschen sind diese bisher nicht angekommen. Doch wie es scheint, sind wir all- Alexander Garbe mählich bereit für die totale Vernetzung. Denn, so aktuell wie das Smart Home ist zurzeit kein anderes, die Zukunft des Wohnens grundlegend veränderndes Lebenskonzept. Ohne Zweifel bieten viele der smarten Technologien einen großen Mehrwert. Heizsysteme, die sich effizient und individuell von unterwegs aus steuern lassen. Sanitärtechnik fürs Bad, die den Verbrauch des Wassers optimieren und dabei die Wohlfühltemperatur abspeichern. Lichtkonzepte, welche die perfekte Beleuchtung mit höchster Effizienz für jeden Moment kreieren. Und all das lässt sich zentral steuern über digitale Devices. Bisher konzentriert sich die digitale Technologie vor allem auf haustechnische Geräte, intelligente Möbel liegen jedoch ebenso im Trend: der Schreibtisch mit integrierter Ladestation, die Beleuchtung von Schrank und anderen Wohnmöbeln, die ins hauseigene Lichtkonzept integriert sind oder das Sofa, das per Sensor in den Komfortmodus wechselt, gibt es bereits. Möglicherweise nimmt die Intelligenz unserer Möbel zukünftig zu und das Sofa lässt sich derart programmieren, das es uns am Abend aus dem Komfortmodus wirft, wenn es Zeit ist zu schlafen. All das klingt zunächst nach genau dem Wohnmodell, das im 21. Jahrhundert angemessen scheint: energiesparend, umweltbewusst, effizient, zukunftsorientiert. Die allumfassende Vernetzung bedeutet gleichzeitig aber auch das Preisgeben der eigenen Gewohnheiten. Das smarte Home wird zum Datenchip mit allen Informationen zu unseren individuellen Bedürfnissen. Rem Koolhaas formulierte es in einem Interview treffend: In zehn Jahren verrät uns unser Haus und schreibt uns womöglich vor, wann wir schlafen müssen, um Energie zu sparen. Möbel, die zentral gesteuert sind, und dabei subtil unsere Gewohnheiten lenken, gehören dann zum Alltag und unser Heim jagt uns von Software-Update zu Software-Update. Die Digitalisierung der Wohnwelt wird zunehmen, das steht außer Frage. Doch die Zukunft wird zeigen, wie viel Hightech und vor allem in welchen Bereichen wir dieses tatsächlich vertragen. Einst schien das vertikale Wohnen in den Himmel jedoch auch als radikale Zukunftsutopie und heute ist es im Alltag angekommen. Ist das Smart Home also der Wolkenkratzer des 21. Jahrhundert? Wir werden sehen. Zur Person: Alexander Garbe ist Inhaber und Geschäftsführer von stilwerk – The Destination for Design in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg und Wien. www.stilwerk.de MORTENSEN Fliesen Natursteine Mosaike Showroom Spaldingstraße 68 20097 Hamburg T 040 250 65 63 mortensen-hamburg.de mo-fr 9.30 - 18.30 sa 10.00 - 14.00 seit 1888 71 AUSFLUGSTIPP MEHR ALS EIN MUSEUM Fotos: Werner Huthmacher Das Europäische Hansemuseum macht Geschichte lebendig und ist gelungene Stadtreparatur Das Museumsareal liegt am Ort der frühesten Besiedlung Lübecks. Es reicht von der Kuppe des ehemaligen Burghügels bis hinunter zur Straße und umfasst den Neubau sowie das Baudenkmal des Burgklosters und öffentlich zugängliche Außenanlagen. Eine zentrale, öffentliche Treppe verbindet mit großzügiger Geste den historischen Hafen mit der höher gelegenen Altstadt. Sie erschließt den Museumsneubau und ist Durchgang zum Burgkloster und zu den Außenanlagen. Mit dem Wechsel aus offenen und gefassten Räumen auf verschiedenen Höhenniveaus entstand eine Abfolge spannungsvoller Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Der Museumsneubau setzt mit einer Mischung aus handwerklich feinster Backsteinmaterialität und eleganter Moderne ein selbstbewusstes Zeichen und schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Mit seinem monolithischen Charakter erinnert die Gebäudekubatur an die mittelalterliche Stadtmauer, die hier einst verlief. Das Museum zeigt die Geschichte der Hanse und veranschaulicht in einzigartiger Weise ausgewählte Stationen der Hanse – neben Lübeck, dem Haupt der Hanse, Nowgorod, Brügge, London 72 und Bergen. Im Zusammenspiel von beeindruckenden Rauminszenierungen, Kabinetten mit wertvollen Originalobjekten, neuster Museumstechnik und interaktiven Angeboten vermittelt es ein ebenso vielschichtiges, wie informatives und faszinierendes Bild der Hanse. Bau und Ausstellung des Europäischen Hansemuseums wurden vom interdisziplinären Team des Architekten Andreas Heller realisiert. www.andreas-heller.de www.hansemuseum.eu BUCHTIPP ZWISCHEN AVANTGARDE UND SALON Cäsar Pinnau 1906-1988 Architektur aus Hamburg für die Mächtigen der Welt Das Buch stellt das Gesamtwerk des Architekten Cäsar Pinnau (1906-1988) vor. Dieses wird bis heute zwiespältig bewertet. Die einen sehen in Pinnau den Modernisten, der avantgardistische Passagierräume für den Zeppelin „Hindenburg“ und elegante Hochhäuser wie das der Reederei Hamburg Süd entwarf. Die anderen erkennen in ihm den virtuosen Stil-Architekten mit zeitweilig bedenklicher Nähe zum Machtzentrum des Nationalsozialismus, etwa beim Entwurf eines Teils der Inneneinrichtung von Hitlers „Neuer Reichskanzlei“. Pinnau selbst sah sich als „unpolitischen“ Menschen. Sein ausgeprägter Hang zur harmonischen Form ist von hohem ästhetischen Reiz. Klassizistischen Villen für die Nachkriegselite Hamburger Kaufleute stehen modernste Verwaltungs- und Industriebauten für Unternehmer wie Rudolf Oetker und Reeder wie Aristoteles Onassis und Stavros Niarchos gegenüber. Hinzu kommen Schiffe von der Luxusyacht bis zum Supertanker. Zusammen belegt dies ein vielgestaltiges Werk, in dem sich die deutsche Gesellschaft der 1930er bis 1980er Jahre widerspiegelt. Ulrich Höhns: Zwischen Avantgarde und Salon Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs Band 31, hg. von Hartmut Frank und Ullrich Schwarz, Dölling und Galitz Verlag GmbH 272 Seiten, 450 farbige Zeichnungen und Abbildungen Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen, 23 x 28 cm ISBN 978-3-86218-052-3, 49,90 Euro www.dugverlag.de WWW.VOK-AG.DE HANDWERKLICHE KAMINE UND ÖFEN SIND UNSERE SPEZIALITÄT! Ihre Feuerstelle ist unsere Leidenschaft Sie suchen eine ganz besondere Feuerstelle? Ihr neuer Kamin oder Ofen soll so individuell sein, wie Sie selbst? Dann können Sie sich auf uns verlassen, wir verbinden Handwerkskunst mit Leidenschaft und kreativer Planung und realisieren Ihre Wünsche. Höchste Ansprüche an Design vereint mit Perfektion und Technik haben hier eine lange Tradition – besuchen Sie uns. Vereinigte Ofen- und Kaminwerkstätten Hamburg AG Bei der Braaker Mühle · 22145 Hamburg/Braak Tel.: (040) 675 95 160 · [email protected] 73 KUNST UND KULTUR Sarah Moon: Kassia Pysiak, 1998 / © Sarah Moon Sarah Moon: Die Möwe, 1998 / © Sarah Moon SARAH MOON Bild-/Textquelle: Deichtorhallen Now and then Zum ersten Mal weltweit wird das Gesamtwerk der Fotografin Sarah Moon – mit einem besonderen Fokus auf das filmische Œuvre – als retrospektive Schau im Haus der Photographie der Deichtorhallen präsentiert. Rund 350 Fotografien und fünf Filme lassen die Besucher in die märchenhafte Welt der Sarah Moon eintauchen. Die 1941 geborene Fotografin wuchs in England und Frankreich auf. Nachdem sie einige Jahre in Paris als Model gearbeitet hatte, begann sie 1968 zu fotografieren. In diesen Jahren gab sie sich den Künstlernamen Sarah Moon. Auf ihre ersten Kampagnenbilder für das Modelabel Cacharel folgten unzählige Werbefotografien unter anderem für Dior, Chanel, Comme des Garçons und Issey Miyake sowie Modestrecken für Magazine. Als erste Frau fotografierte Sarah Moon für den renommierten Pirelli-Kalender. Zu ihren jüngsten Arbeiten zählen Bilder und ein Kurzfilm für Dior homme. Sarah Moon ist aber weit mehr als eine Modefotografin. Sie dreht Kurz- und Dokumentarfilme (unter anderem über ihren engen Freund Henri 74 Sarah Moon: L‘avant dernière pivoine © Sarah Moon Sarah Moon: Fashion 9, Yohji Yamamoto, 1996 © Sarah Moon Cartier-Bresson und über Lillian Bassman) sowie den Spielfilm „Mississipi One“. So entwickelte sie über die Jahrzehnte ein eigenes künstlerisches fotografisches und filmisches Werk ganz losgelöst von ihren Auftragsarbeiten. Ihre oft in unscharfem Schwarzweiß oder blassen Farben gehaltenen Bilder locken den Betrachter in ein Reich der Träume, der Mythen und Märchen; sie spiegeln auch Paradiesisches: unbekannte Landschaften, verzauberte Städte. Ihre Modeaufnahmen, Stillleben und Porträts wirken KUNST UND KULTUR Sarah Moon: o.T., 2008 / © Sarah Moon Sarah Moon: Der Birnbaum, 1992 / © Sarah Moon wie Blicke in die Zeitlosigkeit. Sie selbst kombiniert in ihren Strecken – und auch in der Hamburger Ausstellung – Porträts, Blumen-Stillleben, Ansichten von Stadt und Land nebeneinander und hat mit ihrem unverwechselbaren Stil die sogenannte Mood-Fotografie geprägt. Sarah Moons Arbeiten wurden bereits in Museen und Galerien rund um die Welt gezeigt. Die Werkschau im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg ist jedoch die bisher umfangreichste Ausstellung zu ihrem Schaffen. Ausstellungsdauer: 27. November 2015 bis 21. Februar 2016 Deichtorhallen Hamburg/Haus der Photographie Deichtorstraße 1-2, 20095 Hamburg www.deichtorhallen.de Fühlen Sie den Unterschied Einzigartige Lösung für einmalige Menschen. Das Carpe Diem Beds Contour Pocket System ist das Ergebnis vieler Jahre Erfahrung und Forschung sowie unserer Leidenschaft für die Weiterentwicklung des Komforts und der druckentlastenden Eigenschaften des Bettes. Alle Betten sind mit dem Nordischen Schwan-Umweltsiegel zertifiziert und werden von unseren erfahrenen Handwerkern in Lysekil an der Westküste Schwedens von Hand gefertigt. Erleben auch Sie den Luxus und den Unterschied in einem Bett von Carpe Diem Beds of Sweden. Feel the luxury of sleep. TEPPICH STARK GMBH & CO. KG POPPENBÜTTELER BOGEN 94 | 22399 HAMBURG | TEL: 040 - 611 66 80 | FAX: 040 - 611 66 811 [email protected] | WWW.TEPPICH-STARK.DE 75 KUNST UND KULTUR Bernhard Martin – Das Innenleben neu möblieren, 2015 / Courtesy of the artist Martin Eder – Blut, 2015 / Courtesy of the artist, Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin MALEREI, BÖSE Bild-/Textquelle: Kunstverein in Hamburg Positionen von Lydia Balke, Birgit Brenner, Martin Eder, Bernhard Martin und Dawn Mellor Kaum eine andere Gattung ist mit so vielen Klischees, Widersprüchen und Vorurteilen behaftet wie die Malerei. Ihr Ende wird jährlich proklamiert, ihre neue Energie alle drei Jahre gefeiert und in mitten all dieser Diskussionen erzielt sie, als sei nichts gewesen, regelmäßig Rekordumsätze auf den internationalen Auktionen und Messen. Die Malerei scheint zu einem Anachronismus geworden zu sein und unserer schnelllebigen und akkumulierenden Zeit diametral gegenüber zu stehen, aktualisiert sie sich doch in langen Zeiträumen, in Feedbackschleifen und in Dialogen mit der Geschichte. Der Kunstverein in Hamburg stößt mit „Malerei, böse“ eine inhaltliche Auseinandersetzung über das subversive Potenzial von Malerei an. Im Fokus stehen Arbeiten, die mit den vielfältigen Einschreibungen des Mediums operieren, um Geschmacks- und Wertvorstellungen herauszufordern. Die gezeigten Werke arbeiten dabei mit und gegen die Klischees der Malerei. Sie neigen zu Übertreibungen und Kitsch, zu Ironie und Gewalt – oft erscheinen sie erst verlockend, um auf den zweiten Blick Abgründe zu offenbaren. 76 Dawn Mellor – Strike a Pose, 2007 / Courtesy of the artist Sie sprechen eine deutliche Sprache, die den Betrachter vor den Kopf stoßen kann. Basierend auf der Tatsache, dass es sich bei Malerei um jene Gattung mit der vermeintlich nied- rigsten Zugangsschwelle handelt, birgt sie jedoch ein besonderes Potenzial für Subversion. Ein Bild lässt sich schnell erfassen, erfordert kaum Bewegung im Raum und entspricht unseren Sehgewohnheiten, die gelieferte Information kann KUNST UND KULTUR Vorn: Martin Eder – Licht ins Dunkel, 2015; Privatsammlung Hinten: Martin Eder – Vor keiner Macht zu Sinken, 2015; Privatsammlung, Dänemark Birgit Brenner – Leben zwischen Wänden, 2015 / Courtesy of the artist,Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin schnell verarbeitet werden. Aus dieser Vertrautheit entwickelt sich Vertrauen. Das Vertrauen darauf, von Malerei nicht angegriffen, überrascht oder vor den Kopf gestoßen zu werden. Dieses Vertrauen bietet beste Voraussetzungen für die ausstellenden Künstler, Spannungen zu erzeugen. Ihre Arbeiten verdienen sich insofern das Adjek- tiv „böse", da sie mit ihren Inhalten überrumpeln. Das im Vorfeld entgegengebrachte Vertrauen der Betrachter wird konsequent unterlaufen. Aber das Böse selbst hat keine eigene Qualität, sondern tritt als Kategorie der Wertzuschreibung immer dann zutage, wenn keine Möglichkeit mehr gegeben ist, die Perspektive des Gegen- übers einzunehmen. Die gezeigten Positionen zwingen uns, geläufige Moral- und Wertvorstellungen zu hinterfragen. Sie legen herrschende Festschreibungen und Normen als Abbild kultureller Überzeugungen offen, die interpretierbar und vor allen Dingen debattierbar sind. Ausstellungsdauer: bis 10. Januar 2016 Kunstverein in Hamburg Klosterwall 23, 20095 Hamburg www.kunstverein.de Letterman 4 eDeLStaHL/antHraZIt exzellent gemischt – unser briefkastensondermodell des letterman 4 verbindet edel- mit anthrazit gepulvertem stahl für eine einzigartige anmutung. maße: 40 cm × 34 cm × 11,5 cm material: edelstahl und stahl gepulvert KLIngeLScHaLter raDIUS sorgen sie mit dem neuen raDIUS klingelschalter für ein optisches highlight an ihrer hauswand. im dunkeln wird der klingelschalter, dank leuchtring in fünf verschiedenen farben, immer gefunden. maße: ø 8,5 cm × 0,3 cm material: edelstahl, gepulverter stahl erHÄLtLIcH BeI: im langen feld 6, 71711 murr, t: 07144 3337855 www.raum-blick.de 77 www.radius-design.com KUNST UND KULTUR LIEBE. TRILOGIE MEINER FAMILIE I Auftaktinszenierung des Zola-Projekts am Thalia Theater Fotos: Armin Smailovic Unter dem Eindruck der industriellen Revolution beschreibt Émile Zola, 1840 in Paris geboren, in seinem 20-bändigen Romanzyklus „Die Rougon-Macquart“ das Schicksal einer Familie, deren einer Zweig es zu Wohlstand und Ansehen bringt, während der andere zugrunde geht. Mit akribischer Neugier und dem Gespür des Bestsellerautors nimmt Zola seine Leser mit in die elende Welt des Proletariats in Städten und Bergwerken, dokumentiert in unterirdischen Kohleminen die gnadenlose Ausbeutung von Mensch und Natur. Regisseur Luk Perceval komponiert aus neun der großen Romane, darunter „Nana“, „Germinal“ und „Bestie Mensch“, eine dreijährige Reise durch den faszinierenden Kosmos des großen französischen Naturalisten. Er lässt Zolas komplexes Figurenarsenal in dieser Theatertrilogie lebendig werden und befragt das literarische Groß­projekt für die Gegenwart. In „Liebe“, dem ersten Teil, macht der Arzt Dr. Pascal den Stammbaum seiner Familie zum Studienobjekt. Während er mit seinen Erfindungen und Theorien die Menschheit von Krankheit und Al78 ter erlösen will, versucht die hinkende Gervaise, ein Bastardkind der Familie, mit einer eigenen Wäscherei dem sozialen Elend zu entkommen. In den kommenden Jahren werden die beiden weiteren Teile, „Geld“ und „Hunger“, uraufgeführt. Die gesamte Trilogie wird ab 2017 als Marathon zu sehen sein. Liebe am Thalia Theater 05., 06. & 30. Dezember 2015 Thalia Theater Alstertor 1, 20095 Hamburg Karten & Informationen: www.thalia-theater.de BUCHTIPP WEINEMPFEHLUNG PERSONALITIES RUCHÉ – DIE GEHEIMNISVOLLE SCHÖNHEIT Online goes offline Ein Tipp vom Club Manager der winebank Siegfried Merten In dem Band „Personalities“ öffnen uns Menschen die Türen zu ihrer ganz persönlichen, unmittelbaren Umgebung: ihrem Zuhause und ihrem Ort des Schaffens. So unterschiedlich sie sind, verbindet sie doch alle etwas ganz Besonderes: Die USM Möbelbausysteme. Wir begeben uns auf eine Reise in ihre Lebenswelten und lassen uns die Geschichten hinter den Möbelstücken erzählen – jedes so individuell wie ihr Besitzer. Während die Stories der Personalities das Herzstück des Buches bilden, ergänzen namhafte Fachautoren das Thema „Persönlichkeit“ um eine psychologische und soziologische Perspektive. Die Basis für dieses Buch ist der InternetBlog „personalities-by-usm.com“. In Kooperation mit dem international renommierten Online-Magazin Freunde von Freunden erzählt USM hier seit 2014 einmal im Monat eine interessante Persönlichkeit ihre ganz eigene Geschichte. Mit „personalitiesby-usm.com“ ist es gelungen, eine zeitgemäße Interviewreihe online zu etablieren, bei der außergewöhnliche Menschen aus den Bereichen Mode, Architektur, Lifestyle, Design, Kunst und Kultur portraitiert werden. Das Ziel dieses Buches ist es nun, diese Geschichten zu erhalten und sie auch offline greifbar zu machen. „Ruché ist eine Rebsorte, die früher im Piemont weit verbreitet war. Mittlerweile ist sie fast in Vergessenheit geraten. Völlig zu Unrecht! Der Laccento von Familie Morando demonstriert eindrucksvoll, was für großartige Weine der Ruché hervorbringen kann. Veilchen, Rosen und Aprikosen in der Nase. Eine ganz eigene blumige Würze auf der Zunge. Dieser Wein macht richtig Spaß! Insbesondere zu deftigen Wildgerichten und einer üppigen Weihnachtsgans.“ Personalities USM Deutschland (Herausgeber) Hatje Cantz (Verlag) 192 Seiten, 22,4 x 32 cm 39,80 Euro (D) ISBN-10: 3775740805, ISBN-13: 978-3775740807 www.personalities-by-usm.com Seit sechs Generationen erzeugt die Familie Morando Wein im schönen Castagnole. Dabei hat ihr Augenmerk stets auf den alten und beinahe vom Aussterben bedrohten Rebsorten des Piemonts gelegen. Das Erzeugen hochklassiger Weine begreift die Familie dabei nicht nur als Lebensinhalt und Genussfreude, sondern auch als einen kulturellen Beitrag zum Schutz von Boden und Rebstock als Ursprung piemontesischer Lebenskultur. Die Rebsorte Ruché hat die Familie vor vielen Jahren wiederentdeckt und aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Sie kreierte damit einen einzigartigen Weinstil und eine ganz maßgebliche Ergänzung zur Stilvielfalt der Weine des Piemonts. Luca Maroni, das italienische Pendant zu Robert Parker, verlieh ihm die Ehre des „Besten Rotweins Italiens“ mit 99 von 100 möglichen Punkten. www.tesdorpf.de www.winebank.de 79 VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN IN HAMBURG HELDENMARKT WEIHNACHTSPARADE Bereits zum vierten Mal werden mit dem Heldenmarkt, in entspannter Atmosphäre, nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen zu mehr Wahrnehmung verholfen. Unter dem Motto „Egal war gestern“ besteht die Möglichkeit sich zu informieren, zu probieren und natürlich auch einzukaufen. Die Angebotspalette deckt alle Lebensbereiche ab. Es finden sich u. a. Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen: Lebensmittel & Genuss, Textilien & Kosmetik, Wohnen & Leben, Reisen & Mobilität, Finanzen & Versicherungen. Neben der ökofairen Produktpalette bietet der Heldenmarkt ein Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Workshops und Ausstellungen, die einzelne Sichtweisen vertiefen und genauer beleuchten. Beispielsweise eine Ausstellung zum ökologischen Fußabdruck, einen virtuellen Wassershop, vegane Kochshows oder Cradle2Cradle-Workshops. Zeitraum: 20.02. bis 21.02.2016 Eintritt Tageskasse: 8 Euro Cruise Center Altona Van-der-Smissen-Straße 5 22767 Hamburg www.heldenmarkt.de In der Vorweihnachtszeit liegt ein besonderer Zauber über der Hamburger Innenstadt. Die Geschäfte, Passagen und Kaufhäuser verwöhnen ihre Besucher mit glanzvoller Beleuchtung, die Schaufenster laden mit den schönsten Geschenkideen zum Verweilen und Träumen ein und die Weihnachtsmärkte verbreiten einen Duft von Zimt und gebrannten Mandeln. Ein Highlight in dieser besonderen Atmosphäre ist an jedem der vier Advents-Samstage die Hamburger Weihnachtsparade. Der bunte, fröhliche Umzug durch die Innenstadt ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Dreimal am Tag – jeweils um 11.30 Uhr, 14 Uhr und um 17 Uhr – ziehen Weihnachtsmänner, Elfen, Rentiere und festlich geschmückte Prunkwagen durch die Mönckebergstraße bis zum Jungfernstieg. Los geht‘s bei der Galeria Kaufhof/Saturn. Lassen Sie sich verzaubern. 28.11.2015, 05.12.2015, 12.12.2015, 19.12.2015 80 Hamburg kulinarisch © Foto: fotolia Lucky Dragon © City Management Führung © Manfred Holl Parade © S. Hermannsen Messe FERNSICHT – DIE STERNE HAMBURG GANZ(S) WEIHNACHTLICH ZUM GREIFEN NAH Das Ensemble der neobarocken Kuppelbauten der Hamburger Sternwarte in Bergedorf verfügt über eine beeindruckende, nahezu komplett erhaltene astronomische Ausstattung. Bei ihrer Gründung 1912 war die Anlage die modernste ihrer Art. Auf dem Weg zum Weltkulturerbe ist die Hamburger Sternwarte heute immer noch genutztes, astrophysikalisches Forschungsinstitut der Universität. Die Führung „Fernsicht“ startet um 19 Uhr im Café im Besucherzentrum (auch bei schlechtem Wetter). Um 20 Uhr beginnt die Sternbeobachtung an den Teleskopen der Hamburger Sternwarte (bei klarem Himmel). Mi., 02.12.2015, 19 bis 22 Uhr Mi., 06.01.2016, 19 bis 22 Uhr Eine Spende wird erbeten (mindestens 5 Euro). Öffnungszeiten Sternwarte: Mi. bis Fr.: 12 bis 14 Uhr Sa. bis So.: 10 bis 18 Uhr Besucherzentrum der Hamburger Sternwarte August-Bebel-Straße 196 21029 Hamburg www.sternwarte-hh.de Die Hamburger Restaurants servieren vom 11. November bis 23. Dezember 2015 wieder köstliche Menüs für die Weihnachtszeit. Es gibt Gans und Ente, aber es geht auch ganz ohne Gans oder vegetarisch. Lassen Sie sich von den leckeren Menüangeboten verführen. Die aktuelle Broschüre zur Aktion bekommen Sie in den teilnehmenden Restaurants und bei den Tourist-Informationen im Hamburger Hauptbahnhof und an den Landungsbrücken. Außerdem steht zur Aktion eine Broschüre zum Download bereit. Zeitraum: 11.11. bis 23.12.2015 NEWS AKTUELLES AUS HAMBURG Sieben international renommierte Architekturbüros nahmen am städtebaulichen Realisierungswettbewerb für den prominenten östlichen Eingang zur HafenCity teil. Der 1. Preis ging an das Schweizer Büro Hosoya Schaefer Architects aus Zürich. Neben dem Überseequartier wird das Quartier Elbbrücken das zweite urbane Geschäfts- und Wohnquartier der HafenCity, mit spektakulären Hochhäusern, Wasserflächen zu drei Seiten und einem großen zentralen Platz am Kopf des Baakenhafens, dem Amerigo-VespucciPlatz. Das Quartier bietet Flächen für 9.000 Arbeitsplätze und 1.000 Wohnungen. Citynah und mit U- und S-Bahn hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, entsteht ab 2018/2019 ein hoch verdichteter Geschäftsstandort, eine Adresse für Großunternehmen ebenso wie für kleinere, wachsende Unternehmen. Mit seinen engen Wasserbezügen zur Elbe, zum Baakenhafen und zum Billhafen sowie zur grünen Insel Entenwerder hat das Quartier Elbbrücken – intelligente Lärmschutzlösungen vorausgesetzt – aber auch großes Potenzial als attraktiver Wohnstandort. In die Erdgeschosse werden, wie in der HafenCity generell üblich, publikumsbezogene Nutzungen (Geschäfte, Restaurants und Cafés, soziale Einrichtungen, Kultureinrichtungen etc.) ziehen. Direkt an den Elbbrücken und damit außerhalb des Wettbewerbsgebietes, entstehen gut 150 Meter hohe Gebäude und bilden damit ein neues städtebauliches Entree Hamburgs von Süden. www.hafencity.com STREAMLINES Fünfzehn künstlerische Projekte zu Seewegen, Flucht, Hafen und Welthandel stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, die vom 4. Dezember an in den Deichtorhallen präsentiert wird. Zusammengestellt von der international bekannten Kuratorin Koyo Kouoh aus Dakar, wird die Halle für aktuelle Kunst mit größtenteils ortsspezifischen Arbeiten bespielt, die den geschichtlichen Hintergrund und die aktuelle und prospektive Situation Hamburgs als „Tor zur Welt“ mit einbeziehen. Der inhaltliche Fokus richtet sich auf die „Ozeane als sechsten Kontinent“ und thematisiert damit die Seewege, über die seit dem 19. Jahrhundert die globalen Warenströme gelenkt werden, deren Beherrschung ökonomisch und geopolitisch bis heute von größter Bedeutung ist. Die Ausstellung macht die Ozeane zum metaphorischen Fokus, um die kulturellen Auswirkungen des globalen Warenstroms und Handels vom Süden in den Norden zu untersuchen und um darüber nachzudenken, wie Ozeane genutzt werden, man soziale, politische und wirtschaftliche Ungleichheiten durch die Meere veranschaulichen und den Status unsichtbarer Grenzen und den Begriff Eigentum in Bezug auf die Ozeane verstehen kann. Die Ausstellung thematisiert Kommunikations- und Informationsströme, Menschen- und Warenströme. „Streamlines“ ist eine Einladung, die an zeitgenössische Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt gerichtet wurde, bei denen eine enge historische Handelsverbindung mit dem Hamburger Hafen besteht. Ein Ort, an dem Schiffsladungen, die aus diesen Regionen kommen, entladen werden. Hierzu gehören Asien, Lateinamerika, Afrika und natürlich auch Europa. www.deichtorhallen.de © Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen © Hosoya Schaefer Architects/HafenCity GmbH WETTBEWERB ELBBRÜCKENQUARTIER ENTSCHIEDEN Mitte Altona © Alfredo Jaar / Deichtorhallen Ausstellung HafenCity GRUNDSTÜCKE FÜR BAUGEMEINSCHAFTEN VERGEBEN Die Kommission für Bodenordnung hat über die letzten Baugrundstücke für Baugemeinschaften im ersten Entwicklungsabschnitt der Mitte Altona entschieden. Ausgewählt wurden Baugemeinschaften, die den inklusiven Ansatz des Stadtteils mit verschiedenen Konzepten fördern und unterstützen. Im ersten Entwicklungsabschnitt von Mitte Altona werden rund 1.600 Wohnungen entstehen. 20 Prozent der Fläche sind für Baugemeinschaften vorgesehen. Die familienorientierte Baugemeinschaft „Gleis 4a“ wird rund 25 Eigentumswohnungen errichten und einen Gewerbebetrieb der alsterarbeit gGmbH in ihrem Gebäude integrieren. Die Baugemeinschaft „Mit Mekan gemeinsam älter werden“ errichtet mit der Wohnungsbaugenossenschaft Kaifu Nordland eG ca. 47 öffentlich geförderte Mietwohnungen für ältere Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die gemeinsam leben und sich gegenseitig unterstützen wollen. Mit der Baugemeinschaft „BliSS/ MadSeT“ werden blinde, sehbeeinträchtigte und sehende Menschen (Gruppe BliSS) gemeinsam mit Familien, Paaren und Alleinstehenden (Gruppe MadSeT: dies steht für ‚Mehr als die Summe einzelner Teile‘) ein inklusives Projekt mit rund 56 öffentlich geförderten Mietwohnungen realisieren. Die in der Altersstruktur gemischte Baugemeinschaft „Stadtdorf/AltoJa“ wird rund 40 öffentlich geförderte Mietwohnungen realisieren und zwei bis drei Wohnungen für Menschen bereitstellen, die psychische, geistige oder körperliche Einschränkungen aufweisen sowie weitere zwei Wohnungen für Flüchtlinge. Der Maimouna e.V. wird dort eine inklusive Kindertagesstätte betreiben. www.hamburg.de/bsw 81 IMPRESSUM CUBE 04|15 Das Hamburger Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0 [email protected] Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64428 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Bettina Schön, Daniela Endrulat, Dunja Hennes-Leiß, Kelly Kelch, Gerrit Menke, Tina Morgenstern, Folker Willenberg Kunst und Kultur: Heiko Cramer Gesamtanzeigenleitung Gerrit Menke Verlagsdirektion Nord Tina Morgenstern [email protected] Kottwitzstrasse 32 20253 Hamburg Mobil 0172 399 888 9 Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Wir weisen daraufhin, dass in den Artikeln enthaltene Bilder überwiegend dem Urheberrecht Dritter unterliegen. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über (mit Ausnahme der Bilder). Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die von Verlagen oder von kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Essen und das Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf, CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / R hein-Main, CUBE Stuttgart, CUBE München, CUBE Berlin und CUBE Wien CUBE – AUCH IM ABO Architektur, Das Magazin für und modernes Wohnen und das Lebensart für Essen t westliche Ruhrgebie Vertrieb b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0 [email protected] Das Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart für Essen und das westliche Ruhrgebiet 03 |13 ände Rheinelbe de auf dem Zechengel – Wohn- und Bürogebäu nis Lebendiger Kubus ARCHITEKTUR Natur als Raumerleb Würfelspiel – schützte Kirchen Transparentes en für denkmalge IMMOBILIEN – Neue Perspektiv sind wandelbar BAUKULTUR Kirchen in der Kunst HAIR!– Das Haar KUNST UND KULTUR 03 |13 ARCHITEKTUR Lebendiger Kubus – Wohn- und Bürogebäude auf IMMOBILIEN Transparentes dem Zechengeländ e Rheinelbe Würfelspiel – Natur als Raumerlebnis BAUKULTUR Kirchen sind wandelbar – Neue Perspektiven für denkmalgesch KUNST UND KULTUR ützte Kirchen HAIR!– Das Haar in der Kunst Art Direction Folker Willenberg Gestaltung Daniela Schröder, Julia Schmitz Druck hofmann infocom GmbH, Nürnberg Wir bieten Ihnen CUBE auch im Abonnement an. 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