2 Liebe Leserinnen und Leser! Seit 225 Jahren bietet das Theater Koblenz seinen Besucherinnen und Besuchern aus Koblenz und der Region Mittelrhein wie auch weit gereisten Gästen ein hochwertiges Programm in allen Theatersparten: Musiktheater, Schauspiel und Ballett. „Musis Moribus Et Publicae Laetitiae Erectum MDCCLXXXVII – Den Musen, der Sittlichkeit und zur Freude der Öffentlichkeit errichtet 1787“, so steht es über dem Eingang und so hat es auch heute noch seine Gültigkeit – wie sicherlich auch Foto: Heike Rost der schöne Spruch über der Bühne: „Ridendo Corrigo Mores – Durch Lachen verbessere ich die Sitten.“ Das Haus im Zentrum der Stadt ist mitten in der Gesellschaft intellektueller, musischer und sozialkritischer Unterhalter, Querdenker und Impulsgeber. Zum aktuellen Jubiläum knüpft das Theater Koblenz ganz bewusst an seine Geburtsstunde an: Mit der Oper DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL wurde die laufende Spielzeit eröffnet, mit Schillers DIE RÄUBER wird auch im Schauspiel der Faden zur Eröffnung des Hauses aufgenommen und fortgesetzt. Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich eine anregende, unterhaltsame und inspirierende Spielzeit im Theater Koblenz, dem ich zu seinem Jubiläum ganz herzlich gratuliere. Doris Ahnen Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Auch baugeschichtlich ist das ehemals Kurfürstliche Komödienund Ballhaus des Trierer Kurfürsten und Erzbischofs Clemens Wenzeslaus etwas Besonderes: In nur sieben Monaten Bauzeit als Vielzweckgebäude errichtet und nach der Privatisierung im 19. Jahrhundert von der Stadt Koblenz ersteigert, ist es heute der einzige erhaltene klassizistische Theaterbau am Mittelrhein und das früheste erhaltene Beispiel eines Rangtheaters in Deutschland. Das Theater Koblenz hat mit seinen 225 Jahren eine junge Theatergemeinde und einen breiten Zuspruch durch das Publikum. Dies unterstreicht deutlich den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach ihrem Theater in der Stadt. Umso erfreulicher, dass genau im Jubiläumsjahr der Erweiterungsbau des Theaters bezogen werden konnte, der vor allem dem Ballett und der Theaterpädagogik neue Flächen bietet. Eine solche Unterstützung wie auch den ausgewogenen Spielplan braucht das Theater, um auch in Zukunft Theatergeschichte schreiben zu können. Telefonische Reservierung (0261) 129 2840 (0261) 129 2841 montags bis freitags 10:00 Uhr - 12:00 Uhr 14:00 Uhr - 17:00 Uhr Karten im Vorverkauf Theaterkasse Clemensstraße 5 56068 Koblenz montags bis freitags 10:00 - 18:00 Uhr Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Großes Haus Haupteingang Deinhardplatz (0261) 129 2843 Kammerspiele am Florinsmarkt Foyer der Kammerspiele www.theater-koblenz.de Kartenbestellung per Fax (0261) 129 2850 Kartenbestellung per E-Mail [email protected] Kartenreservierung im Internet www.theater-koblenz.de Besuchen Sie das Theater Koblenz auch auf twitter und facebook. 3 Wenn alle auf einen Punkt starren, ist das auch interessant Zu Gast bei einer Probe der ENTHUSIASTEN Ab dem 15. Februar 2013 zeigen die ENTHUSIASTEN ihre sechste Eigenproduktion. Der Titel diesmal: SCHILLERN..... Nach Stücken zu Parzival, den Themen Glück und Arbeit, den Märchen aus 1001 Nacht und den Masken und Massen der Macht widmen sich die zwölf Erwachsenen jetzt Friedrich Schiller und der Interpretation von Figuren ausgewählter Stücke. Kann das gut gehen? Zwölf Akteure sind gleichzeitig als Solisten auf der Bühne. Sie haben zwölf Minuten Zeit, die von ihnen gewählten Personen assoziativ darzustellen – und zwar folgende Aspekte: Wer ich bin? / Was wäre oder könnte ich gern? / Was empfinde ich als ideal? Ich höre: Die Gedanken sind frei. Es wird Nacht, Señorita. Wenn ich ein Vöglein wär … Das höchste Glück einer Frau ist es, Sklavin des Mannes zu sein, den sie liebt. Et muss sich wat ännere für die Leit. Und dann kommt ein Gewitter und schlägt in den Baum. Vater unser, der du bist im Himmel … Vater? Bist du da, Vater? Ich möchte, dass Ordnung ist um mich herum. Ich wollte gern eine Frau sein. Die andere Seite von Schiller ist kränklich und lebensverneinend. Da-da-da … ich lieb dich nicht. Ich sehe: Ein bewegtes Tableau. Die Spieler agieren in nicht zu durchschauender Reihenfolge mal einzeln, mal in Gruppierungen, mal alle zusammen, dann ist wieder Stille. Ich brauche keinen Solisten herauszupicken oder einem Akteur zu folgen. Die Konzentration der Gruppe überträgt sich ohne Anstrengung. Und ich verstehe einen Schiller-Satz aus der ästhetischen Erziehung neu: „Ist der innere Mensch mit sich einig, so wird er auch bei der höchsten Universalisierung seines Betragens seine Eigentümlichkeit retten.“ Sie fragen, welches Stück von Schiller gegeben wird? Keins. Viele. Freuen Sie sich auf Karl, Lady Milford, Herrn oder Frau THEATER IM KLASSENZIMMER – Das neue Stück ist da! Elizabeth, Fiesco, Maria Stuart, den Mohren und Schiller höchstselbst. Oder auch nicht. Denn: „Der Wille des Menschen steht aber vollkommen frei zwischen Pflicht und Neigung...“ Susanne Beckenkamp Konzerte 2012/13 mit der Rheinischen Philharmonie BILGE NATHAN So 09.12.2012, 11:00 Uhr Auftragswerk für das Theater Koblenz von Thilo Reffert Sondermatinee im Rahmen der Reihe Stunde der Philharmonie Ben hat eine Fassung von NATHAN DER WEISE für das Klassenzimmer geschrieben. Er hat Fördermittel aufgetan, um dieses Hochamt der Toleranz und Völkerverständigung in einer ZweiPersonen-Fassung in deutsche Klassenzimmer, zu deutschen und nicht-deutschen Schülern zu tragen. Die Fördermittelgeber sehen in dem Projekt einen Beitrag zum interkulturellen Dialog und sind begeistert. Sie wissen nichts von den Konflikten, die sich während der Proben ergeben haben. Thilo Reffert hat mit BILGE NATHAN ein neues Klassenzimmerstück für das Theater Koblenz geschrieben. Nachdem sein bereits aus dem Jahr 2001 stammender Monolog FLASCHE LEER inzwischen seiner 100. Vorstellung entgegensieht, und seine Märchenversion von KÖNIG DROSSELBART vor zwei Jahren Kinderherzen höher schlagen ließ, sieht jetzt sein drittes Stück für das Koblenzer Publikum seiner Uraufführung entgegen. Unaufdringlich wird in diesem Theaterstück der interkulturelle Dialog zum Thema. Was ist Toleranz? Beginnt sie wirklich schon bei unterschiedlichen Auffassungen von Pünktlichkeit und endet erst, wenn es um Menschenleben geht? Reffert zieht alle Register, spannt den Bogen von Lessings NATHAN bis zu den MohammedKarrikaturen. Die Jugendlichen werden aufgefordert, sich ein Bild zu machen – über „einen deutschen Christen und einen türkischen Muslim“, die „Völkerverständigung“ spielen. Das neue Projekt vom Theater im Klassenzimmer geht ab dem 7. Januar 2013 auf Reisen durch Schulen in Koblenz und Umgebung. Es wendet sich an Schüler ab der 9. Klasse und ist auch für die Oberstufe sehr gut geeignet. Die Kenntnis des NATHAN-Textes wird dabei nicht vorausgesetzt. An die 45 Minuten dauernde Vorstellung schließt sich ein Nachgespräch an, so dass zwei Unterrichtsstunden für diesen Theaterbesuch einzuplanen sind. Wir spielen in jeweils einer Klasse mit maximal 32 Schülern in einem ganz normalen Klassenraum, reisen etwa 30 Minuten vorher an und benötigen für den Schauspieler einen separaten Raum zum Umziehen. Die Inszenierung ist über die Theaterkasse (0261/1292840) buchbar, in der Uhrzeit richten wir uns gern nach dem Stundenplan. Pro Aufführung erheben wir einen Unkostenbeitrag von 150 Euro. Anne Riecke Görreshaus, Koblenz Mozart-Ensemble Werke von Wolfgang Amadeus Mozart Fr 14.12.2012, 09:30 Uhr Görreshaus, Koblenz r(h)ein:geblickt Ein Besuch beim Orchester für Senioren und Interessierte So 16.12.2012, 15:30 Uhr Herz-Jesu-Kirche, Koblenz Benefizkonzert Manfred Faig, Musikalische Leitung „Jauchzet und Frohlocket“ - Weihnachtliche Musik für Soli, Chor und Orchester Di 01.01.2013, 17:00 Uhr Rhein-Mosel-Halle, Koblenz Neujahrskonzert „Alles 13, oder was?“ Solisten des Theaters Koblenz Markus Dietze, Moderation Enrico Delamboye, Musikalische Leitung So 13.01.2013, 16:00 Uhr Görreshaus, Koblenz 2. Orchesterkonzert im Görreshaus „4x Bach“ Sebastian Knauer, Klavier & Musikalische Leitung Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Christian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach Görreshaus | Eltzerhofstr. 6 a | 56068 Koblenz Tel.: 02 61/30 12-272 www.rheinische-philharmonie.de www.ticket-regional.de 4 DAS DSCHUNGELBUCH Familienstück mit Musik nach Rudyard Kipling für Kinder ab 4 Jahren Musik von Marc Schubring • Text von Andreas Lachnit und Juliane Wulfgramm Zehn Jahre ist es her, dass das neugeborene Menschenkind Mogli um ein Haar Beute des Tigers Shir Khan wurde. Die Wölfe retteten ihn damals und seither lebt er als einer der Ihren im Dschungel. In den Gesetzen des Dschungels wird er unterrichtet von dem Panther Baghira und dem Bären Balou. Einzig der Tiger Shir Khan gefährdet das friedliche Zusammenleben der Dschungelbewohner mit Mogli, denn er hasst die Menschen, weil sie das Feuer erfunden haben – seinen einzigen Feind. Weil sie fürchten, den nun zehnjährigen Mogli nicht mehr vor Shir Khan beschützen zu können, beschließen Balou und Baghira schweren Herzens, Mogli in die sichere Obhut der Menschensiedlung zurück zu bringen. Auf ihrem Weg begegnen sie der Schlange Kaa, die hypnotische Kräfte besitzt, außerdem treffen sie eine Elefantenkompanie, deren Oberst Hathi ein strenges Regiment führt. Der quirlige Mogli hat es zu Baghiras Leidwesen gar nicht eilig, den Dschungel zu verlassen. So passiert es, dass die Affen Mogli entführen, weil deren Anführer von Mogli das Geheimnis des Feuers erfahren möchte. Kaum haben Baghira und Balou den Jungen befreit, freundet dieser sich mit einer lustigen Geier-Truppe an. Doch auch diese können nicht helfen, als Mogli doch noch in die Fän- Musikalische Leitung: Marc Schubring Inszenierung: Andreas Lachnit Choreografie: Steffen Fuchs Bühne und Kostüme: Laurentiu Ţuţuruga Dramaturgie: Juliane Wulfgramm Mit: Lariassa Aimée Breidbach / Monika Staszak, Ks. Claudia Felke, Arkadiusz Głębocki, Irina Golovatskaia, Lisa Gottwik, Jana Gwosdek, Tatjana Hölbing, Asuka Inoue, Jan Käfer, Kaho Kishinami, Neven Noethig, Christof Paul, Klaus Philipp, Rory Stead, Iskra Stoyanova Premiere: 17. November 2012, Großes Haus ge von Shir Khan gerät und nur um ein Haar entkommen kann. Schließlich sieht Mogli die Notwendigkeit seiner Rückkehr in die Menschensiedlung ein und am Ende gibt es dann doch noch ein fröhliches Happy-End. Alle drei künstlerischen Sparten des Theaters Koblenz wirken im DSCHUNGELBUCH mit und sorgen so für ein turbulentes und unvergessliches Theatererlebnis für die ganze Familie. Juliane Wulfgramm Was den Wüstling wüst macht THE RAKE´S PROGRESS: Gedanken zu Tom Rakewells Stationen Je mehr ich mich dieses Jahr mit THE RAKE´S PROGRESS beschäftigt habe, desto stärker rückten meine Fragen an das Stück in den Vordergrund. Allen voran die Frage, was den Helden „wüst“ sein lässt sowie die Frage, ob das Ende für unseren Helden „gut“ oder „schlecht“ ist. Während der Arbeit klebte die ganze Zeit ein Zitat von Strawinsky in meinem Notizbuch. Es stammt aus der Zeit, kurz be- vor er in die USA emigriert ist. Strawinsky spricht davon, dass die Menschen das „Gefühl für Proportionen“ verloren haben und deshalb verleitet sind, die „grundlegenden Gesetze des menschlichen Gleichgewichts zu verletzen“. Es ist dieser Zusammenhang von Proportion und Gleichgewicht, der mich in Bezug auf diese Oper nicht losgelassen hat. Denn: Toms Wunsch nach persönli- cher Freiheit und die Sehnsucht nach Anne machen ihn nicht zum Wüstling. Auch das Jobangebot von Annes Vater auszuschlagen nicht. Und wer hat sich nicht schon mal einen Lottogewinn gewünscht? „Wüst“ wird es laut Libretto erst, als Nick Shadow Tom mit nach London nimmt, um ihm eine Erbschaft eines verstorbenen Onkels auszuzahlen. Der Zuschauer ahnt, dass es die Erbschaft nicht gibt, und dass auf diese erste noch weitere Lügen folgen werden. Lügen, die, zugespitzt formuliert, Tom sich selbst auftischt. Denn Nick Shadow, der teuflische Schatten, ist für uns ein Teil von Tom, der zum ersten Mal die Führung übernimmt und dessen Rat Tom noch zwei weitere Male befolgt. Lesen Sie weiter auf Seite 6 6 So heiratet er Baba, die als Zirkusattraktion gilt, mit der er aber vorher nie etwas zu tun hatte. Nick sagt: Durch diese Tat würde Tom die Unabhängigkeit von all seinen Wünschen erreichen und wäre endlich frei. Doch Tom plagen seine Schuldgefühle gegenüber Anne. Erst als Tom alles verloren hat und auch der Traum von der Erlösung seiner Schuld durch die Erfindung einer „Brotmaschine“ geplatzt ist, dringt Annes Liebe noch mal zu ihm durch und rettet ihm schließlich das Leben. Das klingt moralisch, christlich, existenzialistisch und das ist es auch. Doch in der Abrechnung zwischen Nick und Tom geht es noch weiter. Denn Nick sagt: „Deine Sünden geben mir Macht, ich nehme deinen Verstand mit in den Tod.“ Der Zuschauer begegnet am Schluss einem Adonis-Tom, der von seiner Venus-Anne in den Schlaf gesungen wird. Ist Tom nicht vielleicht doch am Ziel seiner Wünsche angekommen? Oder hat ihn seine dunkle Seite besiegt? Verhalten sich das Gefühl von Zusammenhanglosigkeit und „wüste“ Reaktionen proportional zueinander? Und was ist eigentlich Glück? THE RAKE’S PROGRESS Oper in drei Akten von Igor Strawinsky Musikalische Leitung: Enrico Delamboye Inszenierung: Gabriele Wiesmüller Bühne: Volker Thiele Kostüme: Lisa Kentner Dramaturgie: Judith Pielsticker Mit: Junho Lee, Jongmin Lim, Sylwia Kosmala-Balatsas, Irina Marinaş, Monica Mascus, Michael Mrosek, Roger Padullés, Christoph Plessers Opernchor des Theaters Koblenz, Statisterie des Theaters Koblenz Staatsorchester Rheinische Philharmonie Lauter Fragen … Premiere: 10. November 2012 Werkeinführung vor jeder Vorstellung Judith Pielsticker Ein genialer Kopist des 18. Jahrhunderts!? Oder: DIE RÄUBER – eine „Experimentalanordnung für philosophische Ideen und extreme Charaktere“ Der da um das Jahr 1777 damit beginnt, DIE RÄUBER auf Papier zu bannen, hat keine Erfahrung mit dem Verfassen von Dramen. Der da die Seiten füllt, ist ein philosophierender Mediziner. Zeitgleich entsteht seine Dissertation und in beiden Werken widmet sich der Verfasser sehr intensiv dem „Audiienzsaal des Geistes“ Während der erste und zweite Dissertationsversuch zurückgewiesen werden (wegen des Vorwurfs einer „allzu bildhaften Sprache und Ungehörigkeiten gegenüber anerkannten Forschungsmeinungen und geistreichen Anwandlungen“), tritt der angehende Medi- ziner mit den RÄUBERN seinen Siegeszug als großer Dramatiker an. Als philosophischer Arzt ist Schiller nicht zu Weltruhm gelangt, sein literarisches Werk wirkt bis heute nach. In dem Stück stehen sich zwei Brüder gegenüber, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Während sich der eine an der Welt rächt, von der er zuviel erwartet hat, wütet der andere in einer Welt, von der er nicht viel hält. Entfesselter Idealismus und hemmungsloser Materialismus stehen sich in Schillers RÄUBERN in Gestalt zweier Brüder gegenüber. Sie sind die „grandiose Kopf- geburt eines Mediziners, der mit philosophischen Ideen literarisch experimentiert.“ Was Schiller hinter streng verschlossenen Türen, von der Welt abgeschlossen als Zögling der Karlsschule, gerade mal 23 Jahre alt, zu Papier brachte, konnte und wollte kein Abbild von Realität sein. Die mangelnde Wirklichkeitsnähe seiner Figuren beklagte Schiller bereits in seiner Selbstrezension, verfasst kurz nach der Uraufführung. Geschuldet war sie auch den Lektüreeindrücken Schillers: Er hat, wie so manch anderer nach ihm, seine Vorbilder kopiert: bei Shakespeare Anleihen genommen, Klopstock mehr als nur über die Schulter geschaut. Herausgekommen ist dabei ein in der Anlage geniales Drama mit einigen Tücken. Die Uraufführung dieses Werkes im Mannheimer Theater sorgte für einen Theaterskandal. Bald darauf wurde es an vielen weiteren deutschen Bühnen gespielt, so auch am Koblenzer Theater vor 225 Jahren. Überlieferungen über die Aufnahme des Koblenzer Publikums von damals gibt es keine. Wie die Zuschauer im Jahr 2012 auf die Inszenierung Christian Schlüters reagieren werden, wird die Premiere am 30.11.2012 zeigen. Anne Riecke DIE RÄUBER Schauspiel von Friedrich Schiller Inszenierung: Christian Schlüter Bühne: Jochen Schmitt Kostüme: Lena Thelen Musik: Dirk Raulf Dramaturgie: Anne Riecke Mit: Matthias Brüggenolte, Philipp Engelhardt, Felix Meyer, Jonas MüllerLiljeström, Jona Mues, David Prosenc, Reinhard Riecke, Marcel Rodriguez, Olaf Schaffer, Katja Thiele Premiere: 30. November 2012 Werkeinführung vor jeder Vorstellung 7 Rhine Phillis Orchestra beschreitet neue Wege Konzert im Görreshaus unter Leitung der Jazz-Größe Dave Horler Nach vier erfolgreichen Entwicklungsjahren und zahlreichen vom Publikum begeistert aufgenommenen Konzerten unter Leitung von Jörg Engels tritt das Rhine Phillis Orchestra mit der Spielzeit 2012/2013 in eine neue Phase ein: Das Jazzorchester der Rheinischen Philharmonie sucht nun verstärkt die Zusammenarbeit mit wechselnden Bandleadern der nationalen und internationalen Jazz-Szene. Die Koblenzer Musiker wollen auch andere, unterschiedliche Arbeitsweisen und Stile kennenlernen, ihre musikalischen Ausdrucksmöglich- s c h m u c k keiten im Jazz-Fach verbreitern und vertiefen und so ihrem Publikum ein aufs Neue erweitertes Repertoire bieten. Am 8. Januar 2013 nimmt sich Dave Horler der rund zehn Philharmoniker und sieben Gäste an, aus denen das Rhine Phillis Orchestra besteht. Mit bald 70 Jahren gehört der gebürtige Brite zur Riege der großen, reifen Altmeister des Jazz. Sein Instrument, das er seit dem 14. Lebensjahr spielt, ist die Posaune (speziell Ventilposaune). In den 1960-/70ern beim BBC Radio Orchester und anderen namhaften, vor allem Londoner Formationen aktiv, kam Horler 1980 nach Köln. Dort ist mit der WDR Bigband eine der wichtigsten deutschen Jazz-Formationen zur musikalischen Heimat für ihn geworden und bis heute ge- f ü r s i c h SchlossStraße 14 Koblenz Porta-Nigra-Platz 7 Trier Dave Horler blieben, sowohl als Instrumentalist wie auch als Komponist und Arrangeur. Für die Arbeitsphase in Koblenz und das sie abschließende Konzert am 8. Januar (19:30 Uhr) im Görreshaus will Horler gemeinsam mit den Rhine Phillis Stücke aus seinem eigenen opulenten Oeuvre aussuchen. Dazu hat der Altmeister die Koblenzer Musiker in sein Bonner Domizil eingeladen. Weiteres Bonbon für Jazz-Liebhaber: Im zweiten Teil gesellt sich Aniko Kanthak als Solosängerin zum Rhine Phillis Orchestra – und Dave Horler wird eigens für diesen Anlass Titel aus dem Repertoire der Sängerin neu für Jazzorchester arrangieren. Julia Korst Karten sind im Orchesterbüro im Görreshaus erhältlich (0261/3012-272) und bei www.ticket-regional.de, weitere Informationen finden Sie unter www.rheinischephilharmonie.de. So, 08.01.2013, 19:30 Uhr 8 Die ganze WELT ist BÜHNE Das träumt Jacques in WIE ES EUCH GEFÄLLT. Ja, stimmt. Aber wahr ist auch: Hinter der BÜHNE existiert eine ganz eigene WELT. Die soll Ihnen diese Serie vorstellen. Heute gilt dabei das Interesse dem Künstlerischen Betriebsbüro, kurz KBB. Wer wirklich wissen will, was sich hinter diesem rätselhaften Namen verbirgt, der sollte es sich bequem machen und eine kleine Stärkung bereithalten, denn die Antwort fällt umfangreich aus. Juliane Wulfgramm: Diese Frage hört Ihr bestimmt oft: Was um alles in der Welt ist denn ein KBB? Katharina Berger: Das ist natürlich kein Geheimdienst, sondern es handelt sich dabei im Prinzip um die Schaltzentrale des Theaters, also die Organisation der künstlerischen Abläufe – und das sowohl langfristig, also über Wochen und Monate, als auch kurzfristig von Tag zu Tag. J.W. Eure Abteilung besteht aus zwei Personen. Beschreibt doch mal zur Veranschaulichung, wie Euer Tagesablauf normalerweise aussieht. Matthias Koch: Das KBB ist von 9 Uhr an bis zum Beginn der Abendproben oder der Vorstellung, also bis spätestens 19:30 Uhr besetzt. Um diese Betriebszeiten zu gewährleisten, arbeiten wir in einem Schichtdienst. Einer von uns kommt also um 9 Uhr ins Theater – über den Bühneneingang, wo externe und hausinterne Post (Honorarzettel, Vorstellungsberichte, Krankmeldungen etc.) für uns bereit liegen. Im Büro angekommen nimmt man erste EMails oder Telefonate entgegen, beispielsweise Krankmeldungen oder Änderungen im tagesaktuellen Probenplan. Habe ich mich darum gekümmert, bereite ich anschließend den Tagesplan vor, der jeweils mittags gegen 14 Uhr erscheinen muss und auf dem alles Relevante für den Proben- und Vorstellungsbetrieb des nächsten Tages steht. Jeden Vormittag informieren z.B. Regieassistenten, Ballettassistentin, Chordirektor und Studienleiter über die Planungen für den folgenden Tag. Auf dem Tagesplan wird dann angegeben, welche Vorstellung in wel- formationspflicht an uns bedeutet ganz konkret, dass unsere Telefone kaum einmal länger als eine Viertelstunde still stehen. cher Besetzung gespielt wird, wer Bühnen- oder Direktionsdienst hat, wer als Inspizient und Souffleuse Dienst hat etc. Des Weiteren stehen alle musikalischen, szenischen und choreografischen Proben auf dem Tagesplan, darüber hinaus auch Anproben in der Kostümabteilung. Alle Inszenierungen, die aktuell geprobt werden, sind auf die diversen Probebühnen eingeteilt. Außerdem steht auf dem Tagesplan, wer durch Urlaub oder Krankheit abwesend ist und es werden Zusatztermine wie Theaterführungen, Pressegespräche, Fototermine, Sitzungen etc. bekannt gegeben. Jedes Ensemblemitglied ist verpflichtet, selbstständig auf dem Tagesplan nach seinem Dienst zu schauen. Daher wird der Plan im Hause verteilt und ausgehängt und per E-Mail versandt. Einspringer suchen Über diese tägliche Arbeit hinaus bin ich z.B. zuständig, wenn kurzfristig wegen Erkrankung ein Gast für eine Vorstellung, vor allem im Musiktheater, gesucht werden muss. Ich suche dann, z.B. über Künstleragenturen, nach dem so genannten Einspringer und organisiere dann die szenischen und musikalischen Proben, eine Kostümanprobe und die Übernachtung für den Gast, wenn dies erforderlich ist. Bei Erkrankung im Schauspielensemble funktioniert eigentlich nur eine hausinterne Lösung: eine schnelle Umstudierung, sofern das noch möglich ist, oder eben ein Vorstellungstausch oder –ausfall. Wenn im Theater Vorsprechen, Vorsingen oder Vortanzen stattfinden, kümmere ich mich um die Bewerber. Zudem habe ich ein Telefonregister mit den Kontakten aller Hausmitglieder und Gäste und mit allen wichtigen Notruf-, Ärzte-, Hotelnummern. K.B.: Anders als Matthias, der für das Tagesgeschehen zuständig ist, befasse ich mich mit den Wochen, Monaten und Jahren. Das heißt: Ich disponiere die Spielzeit, plane die Vorstellungstermine für die Abonnements und den Freiverkauf – in Koblenz ist dabei die Koordination mit der Philharmonie notwendig, weil wir unsere Terminkalender aufeinander abstimmen müssen. Mit der Planung der Vorstellungen geht natürlich auch die Einteilung der Bühnenproben in den Endprobenphasen jeder Inszenierung einher. Für die Organisation der jeweils nächsten drei Wochen leite ich wöchentlich eine Regiesitzung, an der alle für die Probenplanung zuständigen Personen und Abteilungen teilnehmen. Dort wird dann Tag für Tag besprochen, was wann wo und mit wem stattfinden kann, darf oder muss. Daran orientiert sich letztlich die Vorlage für den Tagesplan. Wichtig ist, dass wir über alle Abläufe im künstlerischen Bereich informiert sind, denn oft sind Proben, Vorstellungstermine etc. so verknüpft, dass eine kleine Änderung große Konsequenzen hat. Die In- J.W. Und wie kommt man zu einem Beruf wie dem Euren? Man kann das ja nun nicht studieren oder lernen... M.K. Natürlich muss man dafür eine große Affinität zum Theater haben – und wie immer eine Portion Vitamin B. Ich bin gebürtig aus Bremen und habe Musik studiert. 15 Jahre lang habe ich als Countertenor auf der Bühne gestanden, 1996 habe ich übrigens am Theater Koblenz in der Oper „Alcina“ debütiert. Counter sind in der Regel freischaffende Künstler. Meine Bühnenauftritte wurden irgendwann seltener und ich habe nach einer Alternative gesucht, indem ich mich an mehreren Theatern direkt für eine Stelle im KBB beworben habe. Durch meine langjährige Bekanntschaft zum Theater Koblenz durch mein früheres Engagement hat es dann hier geklappt. Ich mache diese Arbeit sehr gerne, gerade weil ich meine Erfahrungen einbringen kann und ich mag auch das Haus sehr. Dadurch, dass ich selbst lange auf der Bühne stand, habe ich noch viele wertvolle Kontakte, die z.B. hilfreich sind bei der Suche nach einem Gast. Außerdem weiß ich sehr genau, wie sich z.B. Künstler fühlen, wenn sie ganz neu oder fremd an einem Theater sind und einen Ansprechpartner brauchen, das habe ich selbst oft erlebt. Ich kann mich gut in die Künstler hinein versetzen und ihnen helfen, sich bei uns wohl zu fühlen. K.B. Ich komme eigentlich aus Eppstein und habe in Passau Kulturwirtschaft studiert und anschließend bei der Rheinischen Philharmonie in Koblenz ein Volontariat im Orchestermanagement gemacht, wo ich schon viel Einblick in die Disposition erhalten habe. Dann habe ich etwas über ein Jahr als Mitarbeiterin im KBB an der Oper Köln gearbeitet, damals aber noch in Koblenz gewohnt. Lesen Sie weiter auf Seite 9 9 So war es eine glückliche Fügung, als im vergangenen Frühjahr am Theater Koblenz – als Elternzeitvertretung – die Stelle der Leiterin des KBB und Disponentin zu besetzen war, die ich zu meiner großen Freude dann erhielt. J.W. So, jetzt ist es 9:50 Uhr und ihr müsst langsam mal durchstarten. Was steht denn als erstes an? M.K. Wir haben ja heute das Gastspiel der „Prinzen“. Ich werde jetzt schauen, ob die Garderoben bereit und sauber sind und schreibe dann den Abendaushang. Anschließend widme ich mich dem Tagesplan. K.B. Ich muss ein wenig umplanen im Zusammenhang mit den Proben für DAS DSCHUNGELBUCH. Denn das Ballett hat – wie z.B. auch der Chor oder die Regieassistenten – einen festgelegten freien Tag in der Woche, der bei der wöchentlichen Regiesitzung besprochen wird. Den müssen wir für die kommende Woche verschieben, um eine Bühnenprobe zu gewährleisten. Danach muss ich in die Planung für die nächste Saison abtauchen und einige Termine für das Musiktheater mit der Philharmonie besprechen. Ich bemerke in diesem Gespräch übrigens, wie schwierig es ist, unser komplexes Arbeitsfeld zu umschreiben. Müsste ich das mit einem Wort sagen: Das KBB ist das Rote Kreuz des Theaters. Wann immer im künstlerischen Bereich etwas Unvorhergesehenes passiert – wir sind immer die ersten, die angerufen werden, die reagieren und helfen – natürlich in allen wichtigen Belangen immer in Absprache mit dem Intendanten und dem Verwaltungsdirektor. Gerade bei kurzfristigen Krankheitsausfällen ist Matthias einer, der sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt, was sehr wichtig ist. Ein echter Power-Mann. Und verfügt über die notwendige Sensibilität im Umgang mit den Künstlern und Kollegen. M.K. Das künstlerische Personal umfasst immerhin – ohne Gäste – um die 70 Personen, alle natürlich sehr individuelle Künstler. Da kann man, bei allen Notfällen und Freuden, bei allen strikt durchgeplanten und bei allen unvorhergesehenen Ereignissen, schon sagen, dass kein Tag wie der andere ist. Juliane Wulfgramm Adventsmatinee am 9.Dezember 2012 Die Zeit ist hektisch, der Kalender voll, die Feiertage stehen vor der Türe. Wie jedes Jahr ist die Liste der unerledigten Dinge noch lang, es beschleicht einen das mulmige Gefühl, dieses Mal vielleicht doch nicht mehr alles rechtzeitig erledigen zu können – und trotzdem erleben wir einen der schönsten Abschnitte des Jahres: die Adventszeit. In inzwischen liebgewonnener Tradition lädt das Theater Koblenz Sie, unser Publikum, genau in dieser Zeit für die Dauer einer sonntäglichen Stunde zu einer weihnachtlichen und besinnlichen Matinee in das Große Haus ein. Acht Instrumentalisten des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie sowie Solisten aus Opernchor und Ensemble des Theaters unter der Leitung von Musikdirektor Enrico Delamboye führen sie gemeinsam durch ein stimmungsvolles wie fröhliches Konzertprogramm, das uns allen eine Ahnung auf die nahenden Feiertage geben möchte. Solistisch, im Chor, im Duett oder Quartett, a cappella oder mit Orchester: Dieses Mal folgen wir neben traditionsreichen Adventsliedern wie „Maria durch ein Dornwald ging“, Regers „Wiegenlied Mariaes“ oder Friedemann Winklhofers „Still, Still“ auch Weihnachtsklassikern unserer europäischen und atlantischen Nachbarn, denn: Weihnachten ist fröhlich und mindestens international. So kann sich dann bei Piedro A. Yons „Gesu Bambino“, Stephen Adams „The holy city“ oder „I’m dreaming of a white christmas“ durchaus auch mal ein Schmunzeln um den Mund einstellen. Und wenn Enrico Delamboye am Flügel dann noch eine kleine, fast vergessene Überraschung aus dem NikolausRucksack hervorzaubert, hoffen wir alle auf Ihre tatkräftige Unterstützung... Gabriele Wiesmüller Adventsmatinee mit Solisten und Opernchor des Theaters Koblenz und Instrumentalisten des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie Musikalische Leitung: Enrico Delamboye 9. Dezember 2012, 11:00 Uhr Großes Haus Wohnheim für ältere Menschen Arenberger Caritasvereinigung e.V. Pfarrer-Kraus-Straße 150 · 56077 KO-Arenberg Tel. 0261/6507-0 · Fax 0261/6507-40 [email protected] · www.caritashaus.de Impressum des Theatermagazins vom 23.11.2012 Herausgeber: Theater Koblenz Clemensstraße 5 56068 Koblenz V.i.S.d.P.: Markus Dietze (Intendant) Fotos: Matthias Baus Redaktion: Juliane Wulfgramm Anzeigen: rz-Media GmbH August-Horch-Str. 28 56070 Koblenz Geschäftsführer: Jens Trabusch Verkaufsleiter: Günther Breuer Druck: Industriedienstleistungsgesellschaft mbH, Mittelrheinstraße 2, 56072 Koblenz 10 DIE MICH JAGEN Nach Regiearbeiten wie BIER FÜR FRAUEN, NIPPLEJESUS und ANNA SAGT WAS ist dies deine erste Arbeit im Bereich Jugendtheater. Ich freue mich sehr darauf, ein Jugendstück zu inszenieren, da ich viel mit Jugendlichen gearbeitet habe. Ich möchte das Stück mit einer realistischen Figurenführung in einem abstrakten Bühnenraum erzählen. Mir geht es um die puren Figuren mit ihren Konflikten und Handlungen. Jugendstück von Eva Rottman In der Jubiläumsspielzeit 2012/2013 zeigen wir das Jugendtheaterstück DIE MICH JAGEN von der jungen Erfolgsautorin Eva Rottmann. Dieses Stück wurde 2011 in Baden-Baden uraufgeführt und jüngst für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert. Fünf Fragen von Andreas C. Junglas zum Stück an die ebenfalls junge Regisseurin Nina Buzalka, die ab Dezember DIE MICH JA- DIE MICH JAGEN Jugendstück von Eva Rottmann Inszenierung: Nina Buzalka Bühne: Olga Engelmann Dramaturgie: Andrea C. Junglas Mit: Dorothee Lochner, David Prosenc, Olaf Schaeffer Premiere: 18. Januar 2013 Kammerspiele am Florinsmarkt GEN für die Kammerspiele inszeniert. Was waren deine Gedanken, als du DIE MICH JAGEN erstmals gelesen hast? Ja, genau so ein Stück will ich inszenieren! Es geht um zeitlose Konflikte, mit denen man sich als Jugendlicher ernsthaft auseinanderzusetzen beginnt. Themen wie Identität, Einsamkeit oder Armut/Reichtum. Themen, die als Erwachsener immer noch elementar sind. Von wem handelt das Stück? Wir erleben die 17-jährige Charlotte, welche neu in der Stadt ist und schon zum sechsten Mal umgezogen ist. Sie lernt ihren alten Nachbarn Adam sowie den Schulkameraden Jannik kennen, den alle „Prinz“ nennen. Alle drei haben ihre eigenen Konflikte mit der Gesellschaft. Durch einen Zufall treffen sie an einem Abend aufeinander und es kommt zu Verwicklungen, die man vielleicht erwartet hätte, aber auch Worauf kann sich das Publikum bei deiner Inszenierung besonders freuen? Musik ist ein Mittel, das einen guten Zugang zu Emotionen ermöglicht, daher plane ich mit aussagekräftigen deutschen Songs zu arbeiten. Bei der Recherche bin ich auf Koblenzer Künstler gestoßen, deren Musik gut zum Stück passen können und mit denen ich gerade im Austausch stehe. zu einer Wendung, die man keinesfalls erwarten würde. Das Aufeinandertreffen läuft sozusagen aus dem Ruder... Wem kannst du einen Theaterbesuch empfehlen? DIE MICH JAGEN ist primär ein Stück für Jugendliche ab 14 Jahren aufwärts, aber es wird auch für Erwachsene ein spannender Theaterabend. „Wo ist SCHAF denn?“ In den Kammerspielen am Florinsmarkt für Menschen ab 5 Jahren! Es wird weiter geblökt, gesungen und gespielt! Denn das Kinderstück SCHAF wird, nach seiner Premiere am 31. Oktober 2012, ab Januar 2013 wieder in den Kammerspielen zu sehen sein. Das Musiktheaterstück von Sophie Kassies und Flora Verbrugge richtet sich an alle Menschen ab 5 Jahren, an Schulklassen und Familien, die die Reise von Schaf, auf der Suche nach seinem Platz im Leben, begleiten wollen. Auf spielerische und liebenswerte Weise spürt die Geschichte der Frage nach, welche Bedeutung ein Name hat. Ist es überhaupt einen Namen zu haben? Braucht man denn einen? Und ist man nur ein guter Freund, wenn man einen Namen hat? Eines Tages im Sommer versteckt sich Prinz Lorenzo auf der Weide von Schaf. Er will kein König werden, da er es nicht erträgt, von allen Leuten angeschaut zu werden. Schaf versteht Lorenzo und gemeinsam vergraben sie seine Krone. Die beiden schließen sofort Freundschaft, doch gibt es ein Problem: Wie soll der Prinz das Schaf unter all den Schafen wiederfinden, wenn es keinen Namen hat. „Du brauchst einen Namen, nur für dich allein“. Und so begibt sich Schaf auf die Suche. Doch die Welt der Menschen ist schon so sehr an Namen gewöhnt, dass es ein namenloses Schaf nicht leicht hat. So landet Schaf nicht nur auf einer spektakulären Kostümparty, sondern auch fast im Gefängnis. Am Ende der Reise sind sowohl Schaf als auch der Prinz um viele Erfahrungen reicher und jeder muss für sich zu einer Entscheidung kommen. Das Musiktheater für Kinder wird mit der barocken Musik von Händel, Monteverdi, Purcell und Vivaldi zu einem heiteren und einzigartigen Zusammenspiel von Schauspielern, Sängern und Musikern, die das Abenteuer von Schaf zum Leben erwecken, es begleiten und kommentieren. Isabelle Becker Musikalische Leitung: Kristina Ruge Inszenierung: Judith Pielsticker Ausstattung: Annette Haunschild Dramaturgie: Isabelle Becker Mit: Marcel Hoffmann, Malwina Makała, Isabel Mascarenhas, Haruna Yamazaki Violoncello: Marlis Höhn Cembalo: Kristina Ruge Kammerspiele am Florinsmarkt 11 RIDENDO CORRIGO MORES steht seit 225 Jahren über dem Bühnenportal des Theaters Koblenz geschrieben. Mit diesem Motto zitierte der Kurfürst Clemens Wenzeslaus keinen Geringeren als den römischen Komödiendichter und Philosophen Horaz. Nun sind die Lateiner gefordert: Was heißt dieses Motto auf Deutsch? Nennen Sie uns bis zum 15. Dezember die richtige Lösung und gewinnen Sie mit ein wenig Glück zwei Eintrittskarten für eine Aufführung Ihrer Wahl – Kartenverfügbarkeit vorausgesetzt. „Wie bitte?“ war gestern! Foto: hear the world, Phonak Eine kleine Frage bitteschön ... Antworten an die Magazin-Redaktion per E-Mail an: [email protected] oder postalisch an: Theater Koblenz, Redaktion Theatermagazin, Clemensstraße 5, 56068 Koblenz Kommen Sie zu den Spezialisten für gutes Hören ! Bonn-Bad Godesberg Stammhaus: Koblenz, Schloss-Straße 25 Inhabergeführtes Familienunternehmen www.beckerhoerakustik.de Standorte Standorte der der BECKER-Fachgeschäfte BECKER-Fachgeschäfte Linz Neuwied Andernach Mayen Puderbach Bendorf Koblenz Bad Ems Polch Zell Oberwesel Bernkastel-Kues Simmern Lahnstein Nastätten Bingen 12 Heilige oder skrupellose Intrigantin? Die vielen Gesichter der Eva Perón – Das Musical EVITA von Andrew Lloyd Webber „Don’t cry for me Argentina“ ist das über die Grenzen des Musiktheaters hinaus bekannte Motiv der Rockoper EVITA von Andrew Lloyd Webber, die am 29. Dezember 2012 im Theater Koblenz ihre Premiere feiert. Aber wer war Evita eigentlich? Jung, schön und elegant lächelt sie uns von den Bildern entgegen. Ihr Mythos lebt weiter in Biographien, in Theater und Film. So mögen viele mit Evita vor allem die Popsängerin Madonna assoziieren, die in Alan Parkers Musical-Verfilmung die Hauptrolle übernahm. Die „wahre“ Eva Duarte de Perón – noch heute in Argentinien als Volksheldin gefeiert – war eine Person der argentinischen Öffentlichkeit der 40er Jahre, die stark polarisierte: Auf Grund ihrer nicht zu unterschätzenden politischen Macht an der Seite ihres Mannes, dem argentinischen Präsidenten Juan Perón, war sie in der Opposition verhasst. Im Volk erhielt sie wegen ihres Engagements für die Bedürfnisse der Armen den Status einer Heiligen. Selbst in der ärmlichen Pampa Argentiniens aufgewachsen, kam die erst 15-jährige Eva – blass und unscheinbar – nach Buenos Aires, um Schauspielerin zu werden. Nur etwa zehn Jahre später wird sie als Präsidentengattin und aktive Propagandistin des Regimes auf dem Balkon der Casa Rosada, mit rauer Stimme und selbstsicherem Auftreten ihre fanatischen Reden schwingen. Ihre Herkunft hat sie nie verleugnet, machte gerade das zu ihrer Stärke. Sie gründete die Eva Perón Stiftung für Mittellose, baute Kinderdörfer und setzte sich für das Frauenwahlrecht ein. Die Taten einer Heiligen? Zugleich erschuf sie mit ihrem stilisierten Äußeren, ihren Dior-Kleidern und ihrem teuren Schmuck das Bild einer „Modepuppe“. Indem sie den Armen den Luxus vorführte, wollte sie deren Sehnsüchte nach Reichtum und Schönheit wecken. Zu ihrem Symbol wurde der doppelte Haarknoten, der auch ihre politische Strenge widerspiegelte. Denn die Ära Perón/Evita brachte auch den Schrecken in das Land: Verstaatlichung der Presse, sowie Folterung und Haft für politische Gegner. Letztlich spielte Evita vor allem in den letzten Jahren vor ihrem Tod zwei entscheidende Rollen: die der „Frau hinter dem Thron“ und die der „Santa Evita“. Und doch war sie in Wirklichkeit viel mehr. Isabelle Becker Mit: Martina Angioloni, Yolanda Bretones Borra, Raphaela Crossey, Dirk Eicher, Ks. Claudia Felke, Marcel Hoffmann, Yao-Yi Hsu, Michael Jeske, Marco Kilian, Elena Lucas, Alexey Lukashevich, Malwina Makała, Isabel Mascarenhas, Christof Paul, Christoph Plessers, Tobias Rathgeber, Martin Shalita, Christiaan Snyman, Julia Steingaß, Campbell Watt, Nathaniel Yelton Chor und Extrachor des Theaters Koblenz, Staatsorchester Rheinische Philharmonie Musikalische Leitung: Christopher Bruckman Inszenierung: Markus Dietze Choreographie: Steffen Fuchs Bühnenbild: Dirk Steffen Göpfert Kostüme: Bernhard Hülfenhaus Video: Thomas Wolter Dramaturgie: Isabelle Becker Premiere: 29. Dezember 2012 Matinee zur Inszenierung am 16. Dezember um 11:00 Uhr auf der Probebühne 4 Das ideale Weihnachtsgeschenk FÜR TRAUMHAFTE ZÄHNE LASSEN WIR SIE SCHLAFEN : Theater-Kalender des Freundeskreises 10 € Wir möchten Ihre Erwartungen an einen guten Zahnarzt übertreffen. Informieren Sie sich – z.B. über unsere Dämmerschlafbehandlung und vieles mehr: www.drfriedrich.de Rizzastraße 47 | 56068 Koblenz | Tel. 0261-36241 | [email protected] Herzlich Willkommen Direkt neben dem Theater! - Clemensstraße 1 D -56068 Koblenz Telefon: 02 61/1 00 60 E-Mail: [email protected] www.triererhof.de Einzelzimmer Doppelzimmer Frühstücksbuffet W-LAN Parkplätze auf Anfrage 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Juli 2013 Für das Jahr 2013 gibt der Freundeskreis Theater Koblenz e.V. einen hochwertigen Kalender im DIN A3Format mit Fotografien von Matthias Baus aus den vergangenen vier Spielzeiten heraus. Der Kalender ist ab Dezember an der Theaterkasse erhältlich. Der Erlös aus dem Kalenderverkauf kommt den Förderaktivitäten des Freundeskreises zu Gute. Stilvoller kann man das Theater Koblenz nicht unterstützen. 13 Das Neujahrskonzert 2013 – wieder in der Rhein-Mosel-Halle Alles 13, oder was? Eine musikalische Jubiläumsreise In diesem Jahr dreht sich im Neujahrskonzert der Rheinischen Philharmonie unter der musikalischen Leitung von EnriMusikalische Leitung: Enrico Delamboye Moderation: Markus Dietze Mit: Simone Lamsma (Violine) Michael Mrosek (Bariton) Staatsorchester Rheinische Philharmonie 1. Januar 2013, 17:00 Uhr Rhein- Mosel-Halle co Delamboye alles um die symbolische Zahl 13. Ob Jubiläumsund Uraufführungsjahr oder die Zahl der Instrumente, in gewohnter Weise spannt das Programm des Neujahrskonzerts einen schillernden Bogen. Neben Werken von Richard Wagner und Giuseppe Verdi ertönt in der Rhein-Mosel-Halle auch Musik von Frederik Loewes, ein „Danza española“ von Manuel de Falla sowie ein Satz aus Hindemiths „Symphonischen Metamorphosen“. Auch Ennio Morricones spannende Filmmusik zu “The good, the bad and the ugly“ ist eine Station der musikalischen Jubiläumsreise. Mit gleichermaßen bekannten wie selten gehörten Melodien, der stimmlichen Darbietung des Baritons Michael Mrosek und den virtuosen Klängen der Solo-Violinistin Simone Lamsma wird das Jahr 2013 musikalisch temperamentvoll eingeläutet. Die Bretter, ein Jahr und Ich Theater, Theater, Theater von Miriam Leuther, FSJ Kultur Einleger später, vier Premieren später, neue Leporellos später, unzählige Kopien später... und noch immer bleibt es spannend! Mittlerweile konnte ich mir einige Namen merken und miterleben, was deren Träger Tag für Tag vollbringen. Auch ich gebe als Rädchen im Getriebe mein Bestes, damit das Koblenzer Publikum bei den Vorstellungen das sehen kann – und auch noch lange sehen können soll –, was berührt, was die Lachmuskeln beansprucht und was zum Hohe Nachdenken anregt. Auch wenn das Jahr 2012 langsam dem Ende zugeht, mein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur hat erst so richtig angefangen. Seien es weitere Grafikarbeiten, eine Regiehospitanz bei den PHYSIKERN oder mein eigenständiges Projekt, das ich auf die Beine stellen soll – ich freue mich enthusiastisch auf das Kommende! Denn auch der Ausgleich zur Arbeit kommt durch den Jugendclub nicht zu kurz. Loslassen, in andere Rollen schlüpfen und Künste komfortabel genießen! www.bernardimarketing.de FSJ Kultur öffnet Türen. Manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes... Doch meine Aufgaben liegen zwei Monate später glücklicherweise nicht nur im Türöffner-Management. Zwei Monate später heißt: viele Proben später, ein paar Stunden Dialektunterricht für Nichtschwaben später, vier Programmhefte später, vier Künstlerbiografien- weiteren interessanten Menschen begegnen – da vergisst man auch schnell das Theater, das jetzt in der Vorweihnachtszeit die Straßen und Läden füllt. Moment mal. Theater, Theater, Theater, immer und überall Theater? Da dreht man doch automatisch durch?! „Und wenn du den Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.“ Danke Shakespeare, das habe ich getan! Wärme, Wasser, Luft und Strom: Bernardi Ingenieure gestalten die Kultur in Koblenz sicher und behaglich. Koblenz www.bernardi.de Görlitz 14 Vom „Concerthaus mit Billard und Caffee-Schenk“ zum Theater Koblenz Zur Geschichte des Theaters Koblenz Das Theater Koblenz unweit des Kurfürstlichen Schlosses ist der einzige erhaltene klassizistische Theaterbau am Mittelrhein. 1787 wurde das Theater im Auftrag des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen in nur siebenmonatiger Bauzeit nach Plänen des jungen Düsseldorfer Architekten Peter Joseph Krahé in frühklassizistischem Stil errichtet. Ein „Concerthaus“ für die Stadt Clemens Wenzeslaus war als Kind seiner Zeit dem Geist der Aufklärung sehr zugetan, und von daher verwundert es nicht, dass er sich 1786 entschloss, zusammen mit dem Bau des Schlosses die damals etwa 8000 Einwohner zählende Stadt Koblenz um ein „Concerthaus mit Billard und Caffe-Schenk“ zu erweitern. Anders als der Versailler Hof zeigte sich der Kurfürst bürgernah und wünschte ausdrücklich kulturelle Bildung und eine Anhebung des geistigen und sittlichen Standards der gesamten Bevölkerung sowie die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung – wenngleich in angemessenem Rahmen. Auf dem Portal über der Bühne verewigte er durch ein Zitat des römischen Dichters und Philosophen Horaz sein Ziel: „Ridendo corrigo mores“ ist dort zu lesen, zu deutsch: „Durch Lachen verbessere ich die Sitten“. Da allerdings – nicht anders als in heutiger Zeit – die Mittel für den Bau des Theaters knapp waren (zumal auch das Schloss gerade erst kostenintensiv fertig gestellt war), musste ein privater Finanzier für das Theater gesucht werden. Gefunden hat der Kurfürst ihn im Finanzberater seiner Schwester Kunigunde, Hofrat Franz Joseph Schmitz, der als Gegenleistung den Titel des ersten Direktors des „Comoedien-, Opern-, Ball-, und Assembléehauses“ erhielt. Auch wurde Schmitz ein Exklusivrecht – ein privilegium exclusivum – für Theateraufführungen in Koblenz sowie eine Befreiung von Steuerzahlungen zugesichert. Der frisch gebackene Theaterdirektor Schmitz gab als Eröffnungsstück am 23. November 1787 Mozarts noch neues Singspiel DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL. Als erstes Schauspiel ging sieben Tage später Schillers DIE RÄUBER über die Bühne – man zeigte sich also in Koblenz durchaus modern und der Zeitströmung zugewandt, denn sowohl Wolfgang Amadeus Mozart als auch Friedrich Schiller waren junge, vehement diskutierte und hoch gelobte, ausgesprochen aktuelle Künstler. Zunächst gab es in Koblenz kein fest engagiertes Ensemble, und so gastierten fahrende Theatertruppen, eine frühe Form der Tourneetheater, in Koblenz und sicherten ein gewisses Repertoire. 1867 ging das Gebäude in das Eigentum der Stadt über, die es 1869 renovieren ließ, wobei das Innere im Stil des Historismus umgebaut wurde. Nach weiteren Umbauten 1937 und 1952, die das Aussehen des Gebäudes weiter modernisierten und nach den Schäden des Krieges saniert, wurde das Theater 1984 bis 1985 umfassend mit dem Ziel rekonstruiert, dem Originalzu- stand von 1787 möglichst nahe zu kommen. Theater in drei Sparten Heute ist das Theater Koblenz ein Dreispartentheater mit eigenem Ensemble für Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Das Repertoire umfasst Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Ballett, Kinder- und Jugendtheater aus allen Epochen und Genres. Der Spielplan mit 12 Premieren im Großen Haus in der Spielzeit 2012/13 bietet einen weit gefassten Streifzug durch die Theatergeschichte: von der Klassik bis zum modernen Musical, von der großen Wagner-Oper bis zum dreiteiligen Ballettabend mit Live-Orchester, vom Familienstück zu Weihnachten bis zur Uraufführung eines Schauspiels aus der Feder des renommierten Theaterautors John von Düffel. Daneben bietet das Theater Lesungen, Matineen, eine Latenight-Reihe, Werkeinführungen, Publikumsgespräche, theaterpädagogische Angebote und Führungen hinter die Kulissen. Der Jugendclub sowie eine Gruppe spielbegeisterter erwachsener Amateurspieler sowie Tanzprojekte für Jugendliche und Erwachsene ergänzen das Programm. Spielorte sind neben dem Stadttheater die Kammerspiele am Florinsmarkt sowie die Probebühne 4. Mehrere mobile Produktionen ermöglichen Theateraufführungen im Kindergarten, der Grundschule und für Schüler der Mittelstufe. Damit wird das Spielplanangebot des Theaters Koblenz dem Anspruch an ein Stadttheater gerecht und bereichert maßgeblich das kulturelle Leben der umliegenden Regionen an Rhein und Mosel, in Hunsrück, Eifel und Westerwald. Das Neujahrskonzert kann 2013 wieder in der frisch renovierten Rhein-Mosel-Halle stattfinden. Das Theater Koblenz hat fast 200 fest angestellte Mitarbeiter aus 21 Nationen, die 27 verschiedene Berufe ausüben. Intendant Markus Dietze hat in der Spielzeit 2009/10 mit einem neu zusammen gestellten Team seine künstlerische Arbeit in Koblenz mit einem 24-stündigen Theaterfest gestartet. Zu Beginn der Spielzeit 2012/2013 konnte ein Theateranbau mit neuem Ballettsaal, der Probebühne 4, neuen Werkstätten und Räumen für die Theaterpädagogik bezogen werden. Auch heute, 225 Jahre nach der ersten Premiere am Deinhardplatz, sind der Wille und die Lust ungebrochen, Theater in und für Koblenz und die Region zu spielen. Schließlich beweist schon ein kurzer Blick in die eigene Geschichte, dass es zwar nicht immer einfach war, Kunst zu bieten, aber niemals unmöglich. Markus Scherer / Juliane Wulfgramm 15 Neu im Ensemble Christof Paul (Balletttänzer) wurde in Dresden geboren. Bereits im Alter von 7 Jahren begann er zu tanzen. Die zehnjährige Ausbildung an der Palucca Hochschule für Tanz schloss er mit dem Diplom als Bühnentänzer ab. Ein erstes Engagement führte den damals 21jährigen Tänzer nach Seoul (Südkorea). Weitere tänzerische Erfahrungen sammelte er als Gasttänzer am Mainfranken Theater in Würzburg. Während dieser Zeit kontaktierte er den Koblenzer Ballettdirektor Steffen Fuchs, den er schon von der Dresdner Palucca Schule her kannte. So kam es, dass er im Februar 2012 vortanzte und sich über seine erste Festanstellung als Tänzer sehr freute. Christof liebt die Mischung aus klassischem und modernem Tanz. Deshalb gestaltet sich für ihn der erste Ballettabend AN STELLE VON HEIMAT sehr interessant. Tanz und Musik sind zwei ganz eigene Sprachen. Bei der Musical- Produktion EVITA verbindet er beides, Tanzen und Singen, denn er steht bei diesem Stück mit seinen Kollegen und Freunden aus allen Sparten gemeinsam auf der Bühne. In Koblenz hat er sich mittlerweile gut eingelebt, wohnt direkt am Rhein, genießt den Fluss und so manche gute Kneipe in der Schängelstadt. Mit dem Rad hat er schon so viele schöne Fleckchen in seiner Wahlheimat entdeckt. Christof ist Tänzer aus Leidenschaft: „Wenn jede Note in der Musik durch Bewegung erfüllt wird, dann ist Tanz für mich vollkommen.“ Markus Scherer Kristina Ruge (Solorepetitorin) wurde 1981 in Ludwigshafen geboren, ist in Böhl-Iggelheim aufgewachsen und erhielt im Alter von sechs Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem Abitur in Schifferstadt studierte sie Klavier in Freiburg und ging nach zwei Jahren an die Musikhochschule nach Frankfurt. Dort absolvierte sie 2006 ihren Abschluss in Instrumentalpädagogik Klavier und arbeitete anschließend als Klavierlehrerin im Taunus. Kristina wollte aber nicht nur unterrichten, sondern selbst Klavier spielen, mit unterschiedlichen Musikern zusammenarbeiten und so hängte sie noch ein Studium der Solorepetition in Frankfurt an. Danach zog es sie in ihr Lieblingsland Italien, wo sie ein Jahr studierte, am Meer lebte und mit Begeisterung die Sprache lernte. In der Spielzeit 20011/2012 kam sie als Schwangerschaftsvertretung ans Theater Bremen und zur neuen Spielzeit wurde sie dann Ensemblemitglied am Theater Koblenz. Gleich zu Beginn der Spielzeit durfte sie die musikalische Leitung der KammerspielProduktion SCHAF übernehmen und probte parallel für die Strawinsky-Oper THE RAKE’S PROGRESS, wo sie ebenfalls wie bei SCHAF am Cembalo sitzt. Kristina ist ganz begeistert von der Arbeitsatmosphäre in unserem Theater und ihre Aufgabe als Solorepetitorin, die den SängerkollegenInnen beim Einstudieren ihrer Partien hilft, macht ihr sehr viel Freude. In Koblenz fühlt sich Kristina pudelwohl, endlich weg von dem „Sauwetter“ im Norden und zwei Flüsse vor der Haustür, die sie an das Meer in Italien erinnern. Überhaupt findet sie, dass die Koblenzer Gegend dazu einlädt, die Natur zu entdecken. Markus Scherer Das eihk: le W idea geschenen ts nt nach Abonne . Für 49 Euro Exklusiv: v: Die privaten Aufnahmen der Abonnenten aus dem RZ-Land Filmschätze mschätze unserer Heimat Eine bewegende Zeitreise in die 20er- bis 80er- Jahre Mehr als 1 000 Einsendungen und mehr als 45 000 Meter Film – Leserinnen und Leser aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben haben die Pforte ihrer privaten Filmarchive für dieses Projekt geöffnet. Aufwendig digitalisiert und gesichtet, ist das Ergebnis eine zweieinhalbstündige Zeitreise in bewegenden Bildern mit Einblicken in das Leben der Menschen im RZ-Land früherer Jahrzehnte. Diese DVD-Box bestehend aus 4 DVDs ist zum Preis von 49 Euro für Abonnenten (59 Euro für Nichtabonnenten) in allen Servicepunkten der Rhein-Zeitung und in ausgewählten Buchhandlungen, sowie online auf www.rz-shop.de oder telefonisch unter (02 61) 9 74 35 17 (jeweils versandkostenfrei) erhältlich. Alle Infos unter www.rhein-zeitung.de/filmschaetze " # !% " '"" # '"" # ! " '"" # !% '"" # '"" # ! '"" # '"" # ! 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