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gebäude im fokus 07
I
n uer Minergie-Rekord
11I
Der Glattpark wächst. Der neuste Zuwachs: das Geschäftshaus Portikon.
Dabei handelt es sich um das grösste Minergie-P-Gebäude der Schweiz.
Eine eigene Solaranlage und eine ausgeklügelte Haustechnik sorgen für den
nachhaltigen Betrieb. Text Mirko Gentina // Fotos: Hochtief Development Schweiz (Lionel Samain)
Ganz in der Nähe der Stadt Zürich, auf dem
Gemeindegebiet von Opfikon, entsteht ein
neuer Stadtteil: der Glattpark. Er umfasst
eine Fläche von rund 670000 Quadrat-
sige Gebäude Portikon ist mit einer Brut-
Der Bodenbelag
togrundfläche von über 19500 Quadratmetern denn auch der momentan grösste
aus Tessiner Paragneis und eingelegten
Minergie-P-Bau
die silbernen Metalleinsprenkelungen
der Schweiz. Neben den
des Innenhofes besteht
Edelstahlprofilen.
Durch die Profile und
des
meter. Es handelt sich dabei um die gröss-
strengen
berück-
Natursteins wird eine Verbindung mit der
te Siedlungsreserve
sichtigt das Bürogebäude die Grundsätze
Fassade hergestellt. Der Innenhof wird
von einer Stahl-Glas-Konstruktion
über-
der Gemeinde. Zug
um Zug wird hier ein neues gemischtes
Stadtquartier
mit Wohnungen,
Nachhaltigkeitskriterien
elektrobiologischer
Verträglichkeit.
dacht.
Arbeits-
Unterspannte
plätzen und grosszügigen Parklandschaften erstellt - ideal erschlossen durch die
Überdachter Innenhof
neue Glattalbahn
als äusserst leichte Struktur in Erscheinung.
aussenliegende
Die bauliche Entwicklung ist auf drei Etap-
Die Fassaden wurden als vorgefertigte Ele-
pen ausgerichtet.
und die Autobahn A 1.
die Unterkonstruktion
Das Gebäude, ein Beton-Skelett-Bau,
tritt
welche
Stahlträger
bilden
für die Verglasung,
auf Aluminiumprofilen
Beschattung
ruht. Eine
mit Horizon-
mente vor das tragende Stützenraster ge-
talmarkisen dient zur Steuerung des Klimas im Innenhof. Die Markisen sind auf
zept für den Glattpark zeichnet sich durch
hängt. Die umlaufenden Brüstungsränder
der Aussenseite
eine nachhaltige Gebietsstruktur
wird eine hohe Lebensqualität durch eine
belegte man mit eloxierten Aluminumblechen. Zusätzlich setzte man der Fassade
überlegte Nutzungsdurchmischung
ange-
einzelne Glasscheiben vor. Diese beleben
strebt. Die Planung für das neue Stadtge-
das Fassadenraster und dienen den Mie-
biet erfolgte denn auch im Spannungsfeld
tern
zwischen
Das Erdgeschoss und das Attikageschoss
wurden raumhoch verglast. Umlaufende
flächigen Photovoltaikanlage
Grundeigentümer.
aussenliegende Lamellenstoren mit Tages-
Diese liefert die Energie für die Kühlung
des Gebäudes
Nur 16 Monate Bauzeit
lichtumlenkung stellen einen einwandfreien
Sonnnenschutz sicher.
Die Fassade des Innenhofes benötigt kein
um genügend Solarzellen für die benötigte
Das Entwicklungskon-
ansteigenden
aus. So
Umweltbelastun-
gen und den Realisierungsinteressen
der
Mit der Fertigstellung des Bürogebäudes
Portikon konnte nun ein weiterer Schritt bei
der Verwirklichung des Glattparks gemacht
werden. Auf einem etwa 6600 Quadratmeter grossen Eckgrundstück
lungsgebietes
des Entwick-
als mögliche
Präsentationsflächen.
Sonnenschutz. Die Brüstungsbänder haben eine Brandschutzfunktion , reflektieren
gleichzeitig das Licht in die Tiefe des Innenhofes und dienen als Schallabsorber.
mit Metall beschichtet.
Dies führt dazu, dass das Gebäude im geschlossenen Zustand komplett von einer
Aluminiumhaut umhüllt ist.
Eigene Solaranlage auf dem Dach
Das gesamte Dach wird von einer grossüberspannt.
im Sommer. Die eigent-
liche Dachfläche hätte nicht ausgereicht,
Leistung zu installieren. Die Lösung brachte eine Erweiterung über den Dachrand
hinaus auf einer Stahlrahmenkonstruktion.
Diese Rahmenkonstruktion
steht bün-
ist unter der Führung von
Hochtief Development Schweiz in nur 16
Monaten Bauzeit ein Atriumgebäude
einem Themenrestaurant
mit
im Erdgeschoss
und einer zweigeschossigen Tiefgarage
entstanden. «Convenience at Work - das
Fernwärme
Das Fernwärmegebiet
Kehrichtheizkraftwerk
Glattpark
in Opfikon befindet sich einen Katzensprung
persönliche Arbeitsumfeld prägt unseren
Alltag wie kaum ein anderer Faktor. Das
tig in ihren Wohnungen
Wohlbefinden
nenden Energie der Fernwärme Zürich. Das Versorgungsnetz
am Arbeitsplatz trägt mass-
vom
Hagenholz entfernt. Viele tausend Menschen profitieren zukünfoder bei der Arbeit von der komfortablen
und umweltscha-
der Fernwärme Zürich
geblich zu unserer Motivation und Produktivität bei, die sich letztlich am Erfolg und
an der Freude bei der Arbeit misst», heisst
garantiert im 67 Hektar grossen Glattpark für eine zuverlässige Wärmeversorgung.
Die Nähe zum Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz sorgt für kurze Fernwärmeleitungen
es bei Hochtief zu ihrem ersten Projekt auf
me trägt auch der Glattpark zur Reinhaltung der Luft im Raum Zürich bei.
Schweizer
Boden.
Das siebengeschos-
und geringe Energieverluste.
Mit der Nutzung von umweltfreundlicher
Kehrichtabwär-
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dig mit der Aussenkante
des Gebäudes
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mit einer
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3-fach-Wärmeschutz-
rund 82 Prozent kann der Energiebedarf
und fasst so das zurückversetzte Attikageschoss mit der restlichen Fassade zusam-
verglasung und dem oben beschriebenen
sehr klein gehalten werden.
Sonnenschutzsystem
Winter unter null Grad, reduziert sich die
men. Die PV-Anlage soll dereinst zwischen
ausgestattet.
In den Sommermonaten
wird damit eine direkte Sonneneinstrah-
90000
und 100000 KWh Solarstrom pro
Jahr produzieren.
Das Geschäftshaus
mit
Lichtlenkung
Wird es im
Aussenluftrate auf zwei Drittel,
Bedarf weiter zu senken.
um den
lung verhindert. Trotzdem aber wird eine
Portikon
zeichnet
optimale
Tageslichtnutzung
ermöglicht.
sich, wie eingangs erwähnt, insbesondere
Optional wurde in den Büros ein innen lie-
durch sein überlegtes Energie- und Tech-
gender Blendschutz
nikkonzept aus, welches von der Zürcher
Blendung bei tiefem Sonnenstand
Unternehmung Lemon Consult stammt. In
schliessen und eine passive Sonnenener-
den letzten sechs Jahren ist der Öl preis
gienutzung im Winter zu ermöglichen.
empfohlen,
um eine
auszu-
Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten
Die Räume werden über thermoaktive Decken- und Bodenheizsysteme
geheizt.
Das System
gekühlt und
kann zonenweise
reguliert werden. In die Betondeckenelemente wurden wärmeleitende Akustiksor-
um das dreifache angestiegen. Um diesen
Die Frischluftversorgung
Mehrkosten aus dem Weg zu gehen, wur-
trägt zwischen vier und fünf Kubikmeter
tischen
de die Immobilie konsequent nachhaltig,
nach den Grundsätzen der 2000-Watt-
pro Quadratmeter
in der Stunde, in den
Konferenzräumen
beträgt
beiträgt.
Der einfache und effiziente Grundriss des
Gesellschaft, geplant. Dank der kompakten Gebäudeform mit dem überdachten
Kubikmeter.
luft und die Abluftfassungen
Atrium, der effizienten Technik und der Er-
Decken integriert. Dies bringt den Vorteil
macht es möglich,
zeugung des eigenen Photovoltaikstroms
mit sich, dass man die Räume frei unter-
Einzelbüro, Gruppenbüro,
für
teilen kann und somit der Nutzung der-
zone bis zum Sitzungszimmer beliebig zum
selben keine Grenzen gesetzt sind. Dank
einem effizienten rotierenden Wärme- und
tromagnetischen
Feuchtigkeitsrückgewinnungssystem
erfolgt die Elektroverteilung
die
Kälteerzeugung
und
Luftförde-
rung bleibt der Energieverbrauch
als 25 kWh pro Quadratmeter
kleiner
- was zur
Verleihung des Minergie-P-Labels führte.
Die Aussenfassade und das Atriumsdach
einem
in den Büros be-
der Wert
Die Einbringung
16
der Frischwurden in die
Wärmerückgewinnungsgrad
mit
von
ber integriert, was wesentlich
und thermischen
zur akus-
Behaglichkeit
Portikons, über vier Steigzonen erschlossen und mit Hohlraumböden
ausgestattet,
die Nutzungen
vom
von der Kombi-
kombinieren. Um einer übermässigen elekStrahlung vorzubeugen,
abgeschirmt.
Die Beheizung der Immobilie wird durch
Fernwärme sichergestellt. Sie stammt aus
der naheliegenden Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz. Die Anschlussleistung
Besitzer und Mieter
beträgt 600 kW. Die Nutzung der Abwärme
aus der gewerblichen
Hochtief Development Schweiz hat das Büro- und Geschäftshaus
Portikon an Acron
Helevetia VII verkauft. Der Verkaufspreis wurde nicht kommuniziert. Ebenfalls bereits
bekannt ist der erste Mieter. Rund 40 Prozent des Gebäudes wird der amerikanische
Pharmakonzern Baxter Healthcare nutzen. Das Unternehmen ist ein in über 100 Ländern vertretener Anbieter und Hersteller von medizintechnischen
schen Produkten und wird im Portikon seinen Europa-Hauptsitz
Mitarbeiter werden im Glattpark für die Amerikaner tätig sein.
und pharmazeuti-
einrichten. Rund 200
Kälte wird für die
Vorwärmung des Warmwassers
Küche verwendet.
für die
Die Kühlung des Gebäudes erfolgt im
Sommer
einerseits
durch eine adiabatische Befeuchtung
der Abluft und
andererseits über eine hoch effiziente
Turbo-Kältemaschine,
welche
Hybrid-Trockenkühlern
ausgestattet ist.
mit zwei
10 interview
Wir setzten
auf organisches
Wachstum
Portikon ist das erste Projekt von Hochtief Development
Schweiz AG hierzulande. Wir haben dies zum Anlass
genommen uns mit dem Verwaltungsratspräsidenten Ralf
Bellm über die Ziele von Hochtief in der Schweiz,
nachhaltiges Bauen und seine persönliche Ankunft in
der Schweiz zu unterhalten. Interview:Mirko Gentina// Foto: zvg.
«intelligent bauen»: Was für Ambitionen
hegen Sie auf dem Schweizer Markt?
Gibt es Projekte, die Sie als Unternehmen besonders interessieren?
Durch die Gruppen-Grösse haben Sie
natürlich auch finanzielle Vorteile. Sind
Ihnen schon Reaktionen von Schweizer
Ralf Bellm:
Wir stehen mit den Marktteilnehmern
Das Unternehmen
Hochtief
Konkurrenten zu Ohren gekommen?
in
im Atrium Naturstein verwendet, der über
einen
möglichst
kurzen
Transportweg
geliefert werden konnte. Das senkt den
Kraftstoffverbrauch
und den C02-Ausstoss. Die Aluminiumfassade
besteht aus
engagiert sich sehr im Bereich nachhalti-
einem regen Austausch über branchenre-
Recyclingmaterial.
ges Bauen und ist eines der Gründungs-
levante Themen. Im Vordergrund steht da-
Eigenschaften
mitglieder der deutschen Gesellschaft für
bei besonders
tigt aber deutlich weniger Energie bei der
nachhaltiges Bauen. Als einziger deutscher Baudienstleister veröffentlicht der
Schliesslich
Konzern
einen
Nachhaltigkeitsbericht.
Seit 2006 ist Hochtief in den Dow Jones
Sustainability
Hochtief
Indizes vertreten. Wir von
Projektentwicklung
als Konzerntochter
und
sehen
uns
in dieser ökologischen
gesellschaftlichen
Verantwortung.
Nachhaltige Kriterien zu berücksichtigen,
hat für uns höchste Priorität. Deshalb zählen wir zu unseren vordringlichsten Aufgaben auch, die Kosten einer Immobilie für
das nachhaltige
Handeln.
geht das Thema uns alle an
und wir können aus dem Dialog nur Vorteile ziehen.
Dies hat die gleichen
wie Rohaluminium,
benö-
Herstellung.
Und jetzt noch eine persönliche Frage:
Wie sind Sie als Süddeutscher in der
Die «lex Koller» verbietet es Ihnen, auf
dem Wohnungsmarkt aktiv zu werden.
Was halten Sie von dieser Art des Hei-
Schweiz angekommen und wie fällt
eine erste persönliche Bilanz bezüglich
des «Wohnlands» Schweiz aus?
matschutzes und wie geht Hochtief damit um?
Meine Familie und ich sind sehr offen und
Die «lex Koller» ist eine gesetzliche Regelung des Staates, die jedes Unternehmen
zu respektieren hat.
herzlich aufgenommen worden. Wir wohnen in einem kleinen Dorf im Aargau und
fühlen uns dort sehr wohl. Für uns war es
eine bewusste Entscheidung, unseren Le-
Nutzer und Investoren zu optimieren. Die-
bensmittelpunkt in der Schweiz zu wählen.
Einer Ihrer Schwerpunkte - so ein Statement von Ihnen - sind «GreenBuildings».
Was kann man darunter verstehen?
Mit Überraschung habe ich festgestellt,
dass der Unterschied zwischen Süddeut-
Sie betonen, dass betreffend Wachstum in der Schweiz Qualität und nicht
Wir möchten
so gross ist. Beide Kulturen sind traditi-
Quantität der Projekte im Vordergrund
steht. Was verstehen Sie darunter?
Beim
ses Engagement möchte Hochtief Projektentwicklung
in der Schweiz ausbauen.
Unser Geschäftsmodell
ausgerichtet,
grosse
ist nicht darauf
Volumina
ckeln. Unser primäres
Interesse
abzuwiist es,
Immobilien realisieren, die
in energetischer
Portikon
Hinsicht optimiert
zum Beispiel
sind.
produziert
schen und Deutschschweizern
onsbewusst und leben im positiven Sinne
nach konservativen Werten. Da fällt eine
eine der grössten Photovoltaikanlagen
Zürichs den Strom für die haustechni-
Gewöhnung
schen Anlagen nahezu vollständig selbst.
sehr guten kulturellen Angebot
In Verbindung mit hocheffizienter
hohen
Kälteer-
gar nicht
für beide Seiten eigentlich
nicht schwer. Wir geniessen neben dem
Naherholungswert
und dem
vor allem die
zeugung und einer flächenoptimierenden
Herzlichkeit der Menschen, mit denen wir
überdurchschnittlich
niedrigen Energieverbrauch zu realisieren. Unsere Immobi-
Gebäudeplanung
beruflich und privat zusammenkommen.
Das macht das Leben hier besonders le-
lien sollen bei geringen Nebenkosten
gen Nachhaltigkeitskriterien
wie beim Portikon,
Projekte
mit einem
für
Minergie-P-Standard.
erreichen wir so den
Neben den strenberücksich-
den Nutzer gleichzeitig einen hohen Komfort bieten. In der Schweiz streben wir an,
zu den Vorreitern im Bereich «Green Buil-
tigt das Portikon Grundsätze
ding» zu zählen.
zu handeln. So haben wir beispielsweise
logischer
Verträglichkeit.
Materialwahl
elektrobio-
Auch
bei der
gilt es, verantwortungsvoll
bens- und die Schweiz so liebenswert!
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