Praktikum Klasse 9 Einführung in das Praktikum

Werbung
Gymnasium Dresden-Bühlau
Unterrichtsmaterial Physik
Praktikum Klasse 9
Einführung in das Praktikum:
Anliegen
Ablauf gesamt
Ablauf pro Experiment
Erwerb von Kompetenzen im Planen, Durchführen und
Auswerten physikalischer Experimente, ...
• Einführung
• Versuch 1 / Geneigte Ebene
• Versuch 2/ Freier Fall
• Versuch 3 / Black-Box
• Zeit je Exp. ca. 45 min, Partnerarbeit,
• ein Protokoll pro Gruppe
• Protokolle werden bewertet
Protokoll vorbereiten, Vorbetrachtungen lösen
relevanten Stoff wiederholen (sicheres Beherrschen von phys.
Größen)
Abgabe des Protokolls jeweils nach dem Experiment bzw. zum
angegebenen Termin
Aufbau des Protokolls
Kopf
Aufgabe
Vorbetrachtung
Durchführung
Auswertung
Fehlerbetrachtung
Bewertung
Belehrungen
Gruppe, Datum, Thema, Punktzahl
Lt. Text
einzelne Aufgaben nur lösen, Formulierung beachten,
Messwerttabellen selbständig erstellen,
Formulierung des Ergebnisses, Diagramme (auf mm-Papier)
siehe Hinweisblatt, Unterteilung in ...
• Angemessene Punktzahl pro Experiment
• Bewertung während des Experimentierprozesses →
prakt. Arbeiten (selbständiges Arbeiten, Umgang mit
AM, Disziplin ...)
• Bewertung der Protokolle (Exaktheit der Messungen,
Auswertungen und Darstellungen…, sprachliche und
orthografische Richtigkeit, äußere Form)
• ergibt zusammen: eine Note mit KA-Wertigkeit
• Fachraumordnung
• Abnahme und Inbetriebnahme von
Versuchsanordnungen
• Verhalten in Gefahrensituationen
• Umgang mit defekten Geräten und Materialien
Praktikum Klasse 9
Gymnasium Dresden-Bühlau
Unterrichtsmaterial Physik
Grundlagen der Fehlerbetrachtung
a) Fehlerarten
Eine Fehlerbetrachtung hat die Aufgabe, Ungenauigkeiten in der Messwerterfassung zu berücksichtigen
und die Zuverlässigkeit der Messergebnisse zu beurteilen.
Bei physikalischen Experimenten unterscheiden wir drei wesentliche Fehlerkategorien:
Systematische Fehler
Zufällige Fehler
Grobe Fehler
sind durch die Messbedingungen
vorgegeben und treten bei
gleichen Bedingungen stets mit
gleichem Betrag auf, sind also
wiederholbar
entstehen durch sich
verändernde Bedingungen beim
Experimentieren oder durch
subjektive Unterschiede beim
Beobachten
grobe Fehler sind Gerätefehler
oder persönliche Irrtümer
Beispiele:
Beispiele:
Beispiele:
•
•
•
•
•
ungenaues Messen durch
abweichende
Schülerlineale
analoges Ampere/Voltmeter mit einer
Ungenauigkeit von etwa
5% vom Skalenendwert,
digitale
Ampere-/Voltmeter mit
einer Ungenauigkeit von
etwa 1%
ungenaue Massestücke
Wärmeverlust bei
kalorischen Messungen
•
•
ungenaue Zeitmessung
durch subjektives
Start/Stopp-Signal
Ableseungenauigkeiten,
z.B. schräges Ablesen
Systematische Fehler sind oft nur Zufällige Fehler können durch
abschätzbar, oft auch kleiner als mehrfache Wiederholung der
zufällige Fehler.
Messung und Mittelwertbildung
ausgeglichen werden
b) Absoluter und relativer Fehler
Absoluter Fehler
Δ x =xtheroretisch −x gemessen
Wird eine Fallbeschleunigung mit g = 9,62
m
s²
bestimmt, so rechnet man:
Δ g=g theroretisch−g gemessen=9,81
defekte Geräte
•
•
•
fehlerhafter Aufbau
falsches Ablesen
Experimentierbedingung
nicht eingehalten
Grobe Fehler werden abgestellt
und gehören nicht in eine
Fehlerbetrachtung.
Relativer Fehler
Der absolute Fehler entspricht der Differenz zum
theoretischen Wert oder den Schwankungen
innerhalb einer Messreihe. Er besitzt die Einheit der
untersuchten physikalischen Größe.
Es gilt:
Δ x=̄x −x gemessen
oder
•
Der relative Fehler gibt die prozentuale
Abweichung des Messwertes an.
Es gilt:
Δx
δ x=
oder
∗100 %
xtheoretisch
Δx
δ x=
∗100 %
x gemessen
Aus dem linken Beispiel ergibt sich :
m
Δg
s²
δ g=
∗100 % =
∗100%=1,9%
gtheoretisch
m
9,81
s²
0,19
m
m
m
²−9,62 ²=0,19 ²
s
s
s
Gymnasium Dresden-Bühlau
Unterrichtsmaterial Physik
Praktikum Klasse 9
Versuch 1: Untersuchung an der geneigten Ebene
1. Aufgabe:
Überprüfe, ob eine Kugel, die eine geneigte Ebene hinab rollt, sich gleichmäßig beschleunigt bewegt.
Bestimme experimentell die Beschleunigung der Kugel.
2. Vorbetrachtung:
a) In einer Messreihe wurden von der Bewegung eines Körpers zurückgelegte Wege und dafür
benötigte Zeiten erfasst. Erläutere, wie du mittels grafischer und rechnerischer Zusammenhänge
untersuchen kannst, ob es sich um eine gleichmäßig beschleunigte oder um eine eine gleichförmige
Bewegung handelt.
b) Gib eine Gleichung an, mit der du die Beschleunigung einer Kugel aus dem Weg und der gemessenen
Zeit berechnen kannst.
c) Eine Kugel rollt aus der Ruhe eine geneigte Ebene vom Punkt A nach B 2,25 Meter hinab. Dafür
benötigt sie eine Zeit von 1,5 Sekunden. Anschließend setzt die Kugel auf waagerechter Strecke die
Bewegung reibungsfrei fort.
• Berechne die Beschleunigung der Kugel.
• Berechne die Geschwindigkeit der Kugel im Punkt B. Gib das Ergebnis auch in km/h an.
• Gib die Geschwindigkeit 20 cm nach dem Punkt B an.
3. Durchführung
a) Baue die Experimentieranordnung mit günstiger Neigung auf! Kennzeichne auf der Ablaufschiene 4
verschieden lange Strecken.
Erfasse Wege und Zeiten in einer Tabelle.
Miss für jede Strecke 5mal die Ablaufzeit. Berechne und notiere den Mittelwert der Zeit t.
b) Wiederhole den Versuch für eine zweite Neigung. Erfasse die Messwerte wieder tabellarisch.
4. Auswertung
a) Werte deine Messreihen aus.
• Zeichne für die Bewegung der Kugel das s(t)-Diagramm.
• Stelle eine Vermutung über den vorliegenden Zusammenhang von s und t auf und überprüfe
diese mit einer geeigneten Methode.
• Bestimme die Beschleunigung der Kugel.
Notiere Deinen Lösungsweg nachvollziehbar.
• Ermittle die Geschwindigkeit der Kugel am Ende der Beschleunigungsstrecke. Zeichne das v(t)Diagramm.
b) Wiederhole die Auswertungsaufgaben für die zweite Neigung. Trage die neuen Graphen in die
bestehenden Diagramme ein.
c) Vergleiche die Ergebnisse für Beschleunigung und Geschwindigkeit der beiden Neigungen.
d) Nenne zufällige und systematische Fehler, die beim Messen der Strecken und der Zeiten eingetreten
sein können. Wie beeinflussen diese die experimentellen Ergebnisse?
Gymnasium Dresden-Bühlau
Unterrichtsmaterial Physik
Praktikum Klasse 9
Versuch 2: Untersuchung fallender Körper
1. Aufgabe:
Untersuche für 2 geeignete Körper die Fallbewegung mittels Sensor CBR 2. Entwickle eine sinnvolle
Näherung für die Abhängigkeit der Geschwindigkeit von der Zeit.
2. Vorbetrachtung:
a) Gib für den Freien Fall und eine geradlinig gleichförmige Bewegung die Weg(Zeit)- Gesetze und die
Geschwindigkeit(Zeit)-Gesetze an. Zeichne die zugehörigen Diagramme.
b) Definiere den Begriff „Freier Fall“.
c) Ein fallender Regentropfen besitzt bei ausreichend langer Fallstrecke eine Endgeschwindigkeit von
etwa 8
m
. Begründe dies unter Berücksichtigung der wirkenden Kräfte.
s
3. Durchführung
a) Untersuche das Fallen einer Stahlkugel.
• Montiere dazu den Sensor ausreichend hoch.
• Teste, ob der Sensor ohne Fallkörper den Abstand zum Boden erfasst.
• Richte die Erfassung ein: Messzeit: 2 Sekunden; Intervall:0,05 Sekunden
• Halte für die Ausgangsposition des fallenden Körpers einen Abstand zum Sensor von
mindestens 0,15m ein.
• Starte die Erfassung, führe diese mehrfach durch, wähle den besten Durchgang für die
Dokumentation der Messwerte aus.
b) Untersuche das Fallen eines Papierkegels
• Bereite aus einem A4-Papier einen Papierkegel vor, indem du die Mantellinie maximal gestaltest
und aus dem Kreis einen Winkel von etwa 70° ausschneidest.
• Gehe wie unter a) vor.
4. Auswertung
a) Werte den Fall der Kugel aus.
• Reduziere durch Umbenennen der Variablen am GTR und Löschen aller nicht relevanten Zeilen
und Spalten die Messwerte auf die Fallbewegung.
• Bestimme durch ein geeignetes Verfahren die Fallbeschleunigung für die Kugel. Zeichne das s(t)Diagramm für die Fallbewegung, schlussfolgere näherungsweise auf die Funktion v(t).
• Vergleiche mit der theoretischen Fallbeschleunigung, betrachte den relativen Fehler.
b) Werte den Fall des Kegels aus.
• Reduziere das s(t)-Diagramm auf die Fallbewegung.
• Bestimme einen Näherungswert für die Fallgeschwindigkeit des Kegels.
• Gib eine Funktion v(t) an.
c) Welche Fehlerquelle besitzt eine besonderen Einfluss auf die Genauigkeit des Experiments? Handelt
es sich um einen zufälligen oder einen systematischen Fehler?
Gymnasium Dresden-Bühlau
Unterrichtsmaterial Physik
Praktikum Klasse 9
Versuch 3: Elektrische Bauelemente in einer Black Box
1. Aufgabe:
Ermittle für vier elektrische Black-Box-Elemente deren Inhalt durch Analyse der I(U)-Kennlinien.
2. Vorbetrachtung:
Eine Black-Box beinhaltet ein elektrisches Bauelement, welches durch Messen elektrischer Größen
identifiziert werden kann.
a) Skizziere die I(U)-Kennlinien der aus dem Unterricht bekannten Bauelemente.
b) Entwickle eine Schaltzeichnung zur Aufnahme einer I(U)-Kennlinie mit Gleichspannung U = 6V an
einer regelbaren Spannungsquelle.
c) Formuliere das allgemeine Modell der Elektronenleitung.
3. Durchführung
a) Bereite für alle Bauelemente geeignete Wertetabellen vor.
b) Nimm die Messwerterfassung vor.
4. Auswertung
a) Stelle die Messwerte im Diagramm dar.
b) Ordne den Boxen die vermuteten Bauelemente zu.
c) Stelle für die Bauelemente das Verhalten des elektrischen Widerstands in Abhängigkeit von der
Spannung grafisch dar. Begründe die entstandenen Graphen.
d) Bestimme für den Fall eines linearen I(U)-Zusammenhangs den Quotienten anhand eines geeigneten
Wertepaares. Berechne eine untere und eine obere Grenze für diesen Quotienten unter der Annahme,
dass die Messwerte U und I um einen systematischen Fehler von 5% (analoges Messgerät) oder 1%
(digitales Messgerät) vom tatsächlichen Wert abweichen.
e) Benenne den nach deiner Auffassung bedeutsamsten Fehler und ordne diesen der Fehlerkategorie zu.
Herunterladen