Ökologische Prinzipien und zukunftsfähige Maßnahmen in der Industrie, Land-, Forst oder Fischereiwirtschaft im globalen ökonomischen Zusammenhang - ENSO und die Fischereiwirtschaft in Peru Kristin Schauerte Ökologische Prinzipien und zukunftsfähige Maßnahmen in der Industrie, Land-, Forst oder Fischereiwirtschaft im globalen ökonomischen Zusammenhang ENSO und die Fischereiwirtschaft in Peru 1. El Niño / Southern Oscillation (ENSO) a) Der neutrale Zustand des Pazifiks: hoher Luftdruck über dem Südpazifik und niedriger Luftdruck über dem nordaustralischindonesischen Raum -> hoher Luftdruckgegensatz (Southern Oscillation) Folge: Es entsteht entlang des Äquators der Passatwind (Stärke ist abhängig von dem Luftdruckgegensatz), der kühles Oberflächenwassere von der Küste Südamerikas in Richtung Westen befördert welches sich dabei um bis zu 10°C erwärmt Über Australien steigt die Luft wieder auf und kühlt ab (Ursache für Monsunregen) ->Winde wehen in hohen Höhen nach Osten und sinken dort wieder ab (Walker Zirkulation) Um die Wassermassen, die nach Westen befördert werden, auszugleichen, steigen im Bereich des Humboldtstroms (kalte Meeresströmung, die von der der Arktis an der Westküste Südamerikas entlang fließt) kalte, sauerstoffarme, nährstoffreiche Tiefenwasser auf (upwelling) -> nährstoffreiche Tiefenwasser vermischen sich mit dem sauerstoffreichen Oberflächenwasser -> beste Lebensbedingungen für die Marinepopulation Durch die Ostwinde ist der Meeresspiegel im nordaustralisch-indonesischen Raum um 0,30,7m höher als im Ostpazifik b) El Niño- Ereignis: Durch eine unregelmäßig (ca. alle 2-8 Jahre) auftretende Erwärmung des Ostpazifiks verringert sich der Luftdruckgegensatz (Southern Oscillation nimmt ab) bzw. kehrt sich komplett um Die davon abhängigen Passatwinde nehmen ab -> weniger kaltes Tiefenwasser steigt auf und warmes angestautes Wasser aus dem nordaustralisch-indonesischem Raum strömt nach Südamerika zurück (siehe äquatoriale Kelvinwellen)-> der Ostpazifik erwärmt sich weiter 1 Ökologische Prinzipien und zukunftsfähige Maßnahmen in der Industrie, Land-, Forst oder Fischereiwirtschaft im globalen ökonomischen Zusammenhang - ENSO und die Fischereiwirtschaft in Peru Kristin Schauerte Äquatoriale Kelvinwellen: Welle, die sich entlang des Äquators entlangbewegt. Ausgelöst wird sie während eines El Niño -Ereignis durch das abflauen des Passats. Die Welle bewegt sich ostwärts und transportiert in diesem Fall wärmeres Wasser und vertieft somit die Thermokline (Sprungschicht zwischen warmen und kaltem Wasser) an der Küste Südamerikas und der Wasserpegel steigt um ca. 0,3-0,7m an der südamerikanischen Küste Folgen: -Es steigt kein nährstoffreiches Wasser mehr an der südamerikanischen Küste auf -> Algenund Fischsterben -starke Regenfälle in Südamerika-> Überschwemmungen -Trockenheit im nordaustralisch-indonesischen Raum->Waldbrände -Stürme an der Nordamerikanischen Ostküste -Korallenbleiche und Korallensterben -Anstieg von Malaria-Fällen in z.B. Kolumbien -(weltweite weitere Auswirkungen)… c) La Niña-Ereignis: Folgt meist auf ein El Niño-Ereignis und ist dessen Gegenereignis Ein Teil der äquatorialen Kelvinwellen werden an der südamerikanischen Küste reflektiert und bewegen sich als Rossby-Wellen in den Westen und werden dort wieder reflektiert, sodass sie sich als Kelvinwellen, die diesmal kühleres Wasser transportieren, in den Ostpazifik bewegen Der Luftdruckgegensatz zwischen Ost und West nimmt weiter zu Dadurch verstärkt sich der Passatwind (siehe SO) und es wird mehr Wasser nach Westen befördert, sodass an der Küste Südamerikas mehr kaltes Tiefenwasser aufsteigt Allgemein: Ein La Niña-Ereignis ist die Verstärkung des Normalzustandes des Pazifiks 2 Ökologische Prinzipien und zukunftsfähige Maßnahmen in der Industrie, Land-, Forst oder Fischereiwirtschaft im globalen ökonomischen Zusammenhang - ENSO und die Fischereiwirtschaft in Peru Kristin Schauerte 2. Fischereiwirtschaft in Peru a) Bedeutung der Fischereiwirtschaft für Peru Fischerei ist nach dem Bergbau und Tourismus der wichtigste Wirtschaftssektor von Peru Peru ist weltweit größter Exporteur von Fischmehl (90% der Fangerträge werden zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet) Größter Produzent von Frischfisch (Anchovis, Bonito, Makrele…) b) Auswirkungen von El Nino auf die peruanische Fischereiwirtschaft Durch die Auftriebswasser gelangt normalerweise das nährstoffreiche Wasser an die Oberfläche, sodass Plankton entsteht und somit die Nahrungsgrundlage für Fische gegeben ist -> Fischreichtum an der peruanischen Küste Durch El Niño-Ereignisse steigt kein Tiefenwasser mehr auf-> die Thermokline senkt sich (durch die äquatorialen Kelvinwellen) ab, sodass kein nährstoffreiches Wasser mehr an die Oberfläche steigt Folge: Der gesamten Marinepopulation wird die Nahrungsgrundlage entzogen-> Plankton, Algen sterben ab-> Fische haben keine Nahrung mehr und wandern ab c) Folgen für Peru (speziell für die Fischereiwirtschaft) gesellschaftlich wirtschaftlich Höhere Arbeitslosigkeit politisch Geringere Produktion Geringere Schließung von Durch Armut kommt es Regenfälle nimmt die Flora zu (+) zu Stürme zerstören den Betrieben Unruhen die starken Fischverarbeiten Durch Unzufriedenheit/ Gehälter die Fischerboote- ökologisch politischen Süßwasser Höhere gelangt Arbeitslosigkeit Regen durch Rückgang der > Fischern wird Aktien von die fischverarbeitend Meer Existenzgrundlag en Betrieben Salzgehalt e genommen >Armut - Durch das Abwandern/Sterb und Fische in das -> sinkt weitere wandern 3 Ökologische Prinzipien und zukunftsfähige Maßnahmen in der Industrie, Land-, Forst oder Fischereiwirtschaft im globalen ökonomischen Zusammenhang - ENSO und die Fischereiwirtschaft in Peru Kristin Schauerte Durch das wärmere Klima stieg die Häufigkeit von tropischen en der Seevögel sinkt Abbau auch der und die Produktion ab Durch das warme Wasser wandern von größere Guano Fische, Muscheln Krankheiten (z.B. und Krabben an Malaria) an Fische wandern in kühlere oder tiefere Regionen ab Seevögelpopulati onen wandern ebenfalls ab oder sterben, da sie keine Nahrung mehr finden können 3) Quellen Siegmund, Alexander (Petermanns Geographische Mitteilungen, 146, 2002/5): „Wirtschaftliche Folgen von El Nino-Ereignissen in Südamerika- Das Fallbeispiel Peru“ http://www.auswaertigesamt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Peru/Wirtschaft_node.html (3.1.2013; 15.06 Uhr) http://www.elnino.info/k1_1.php (3.1.2013; 15.23 Uhr) http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/upload/thumb/ENSO-wetterlage.jpg/420pxENSO-wetterlage.jpg (3.1.2013; 15.41Uhr) http://esminfo.prenhall.com/science/geoanimations/animations/26_NinoNina.html (5.1.2013; 10.20 Uhr) http://www.enso.info/enso-lexikon/lexikon.html#kelvin (8.1.2013; 15.30 Uhr) http://www.enso.info/enso.html#elnino (8.1.2013; 15.45 Uhr) http://www.enso.info/enso.html (7.1.2013; 14.10 Uhr) http://www.enso.info/fischwelt.html (7.1.2013; 14.25 Uhr) http://www.elnino.info/k1_2.php (7.1.2013; 14.56 Uhr) http://www.elnino.info/k1_1.php (7.1.2013; 14.58 Uhr) http://www.elnino.info/k3_1.php (7.1.2013; 15.14 Uhr) 4