Verwaltungsgebäude des Diakonischen Werkes - E

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Orte als Überblendung : Verwaltungsgebäude
des Diakonischen Werkes, Stuttgart, 1984 :
Architekten Behnisch & Partner
Autor(en):
G.B.
Objekttyp:
Article
Zeitschrift:
Werk, Bauen + Wohnen
Band (Jahr): 71 (1984)
Heft 11:
Konstruieren mit Blech = Constructions en tôle = Sheet metal
constructions
PDF erstellt am:
19.08.2017
Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-54296
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Orte als
Überblendung
Verwaltungsgebäude
des Diakonischen Werkes,
Stuttgart, 1984
Architekten: Behnisch &
Partner, Stuttgart
Das Diakonische Werk der
evangelischen Landeskirche in Würt¬
temberg brauchte ein neues Haus. In
diesem sollten 5000 m2 Bürofläche,
Sitzungssäle, eine Cafeteria, 130
Parkplätze u.a. sein.
Im Bauplatz lagen Probleme:
Die engen und starren Bindungen,
die fixiert wurden in vorausgegange¬
nen Planungen, die die intensive Nut¬
zung dieses Gebietes, des heutigen
Löwentorzentrums, zum Ziele hatten
und durchsetzten. Diese Bindungen
drohten den Entwurf des neuen Hau¬
ses einzuengen und zu dominieren.
Die Sprache, der sich die Ar¬
chitektur bedient, sollte keine Kunst¬
sprache sein, aber auch nicht die re¬
duzierte Sprache der Produktion, des
Handels oder der Wissenschaft, viel¬
mehr die Sprache, die möglichst viele
Aspekte unseres Lebens umfasst, die
verständlich ist, offen ist auch dem
Kleinen gegenüber.
Im vorgegebenen «grossen
System» gibt es besondere Orte, die
zuerst von der eigenen Individualität
und erst danach von der übergeord¬
neten Ordnung bestimmt sind:
Der Bereich um den Innenhof, sein
Glasdach kann geöffnet werden;
die Sitzungssäle, sie verlassen auch
äusserlich die Geometrie des Sy¬
stems;
Die Cafeteria: im Erdgeschoss
schiebt sie sich aus dem Gebäude in
einen eigenen kleinen Garten;
auch die Situation in den Verkehrs¬
flächen, Fluren, Hallen, sie weiten
sich in der Horizontalen und Vertika¬
len und verengen sich; sie bilden Ni¬
schen, Durchblicke, Zusammenhän¬
ge, besondere Orte.
Das Eingangs- und Hallen¬
konzept basiert auf 2 gleichwertigen
Eingängen, von der Strassenbahn
kommend im Westen und vom Nord¬
bahnhof aus im Süden. Schnittpunkt
ist die Halle. Die Halle wird definiert
durch harte Raumkanten (Betondekken, -wände und Terrazzofussboden)
und die zweiseitige gegenüberliegen¬
de Offenheit zu natürlich belichteten
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Innenräumen (Innenhof, Cafeteria,
Die Cafeteria - ein
Treppen
transparenter, offener, kühler Raum
- erweitert zusammen mit der Pforte
und dem vorgelagerten Garten die
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Halle nach draussen. Durch die ge¬
schwungene gläserne Hülle setzt sie
sich deutlich von dem sich darüber
befindenden Sitzungsraum und dem
exakten Bürokorpus ab.
Der Innenhof ist der Versuch,
die Zwänge der Grundstücksausla¬
stung aufzufangen, also auch in die¬
sem Teil des Gesamtgrundstücks gut
belichtete, angenehme Büros zu
schaffen. Das Gebäude ist in diesem
Abschnitt durch die räumliche Bezie¬
hung, die sichtbaren Büros um den
Innenhof, die Gegenüberstellung von
harten und weichen Kanten, hellen
und dunklen Bereichen, stillen und
geschäftigen Orten charakterisiert.
Es entsteht hier die Übereinstim¬
mung zwischen dem «offenen Haus»,
das die Diakonie aus ihrer inhaltli¬
chen Bestimmung herausfordert, und
der Architektur.
Eine Ansammlung von über
200 Arbeitsplätzen verlangt Schich¬
tung, Addition und Reihung. Zwän¬
ge, die notwendig sind, jedoch unse¬
rer Meinung nach aufgebrochen und
abgeschwächt werden müssen, um
ein Mindestmass an Vielfalt, Ab¬
wechslung und Individualität zu er¬
reichen und dadurch die «Aneig¬
nung» durch den Benutzer möglich
machen. Planerische Konsequenzen
im grösseren Massstab:
- Anordnung der Büros in kurze zu¬
sammenhängende Einheiten (unter¬
brochen durch Treppen, Terrassen,
Besprechungsräume ...);
- Viele unterschiedliche «Qualitä¬
ten» der Arbeitsplätze, u.a. durch die
unterschiedliche Beziehung nach aus¬
sen (Arbeiten mit Blick auf die Stadt,
und
Arbeiten an der Terrasse
nach innen (zu Flur, Sitzbereich, zum
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Innenhof...);
besonderer Orte inner¬
-halbSchaffung
des Gebäudes neben den Büro¬
räumen;
Kanalisieren der Zwänge aus äus¬
seren Bedingungen, um dadurch
Räume individuellen Charakters zu
G. B.
erhalten.
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Detailansicht der Dachterrasse
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Blick auf die begrünte, zum Teil verglaste
Bedachung des zweigeschossigen Gebäu¬
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Detail der Südfassade
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Gesamtansicht von Süden
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Ansicht von Osten
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Umbauter Raum: 37942 m3
Reine Baukosten: 19400000 DM
Projektarchitekt: Gerald Staib. Mitarbei¬
ter: Astrid Chwoika. Helmut Dasch. Ul¬
rich Hamann. Dieter Kauffmann. Peter
Meindl. Friedhelm Weist, Martin Zöchler
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Südfassade: Schnitt und Ansicht
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Schnitt B-B
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Situation
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1. Obergeschoss
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Erdgeschoss
2. Obergeschoss
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5. Obergeschoss
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Eine Fassade gegen den Innenhof
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Die innere Verglasung der Cafeteria in der
Eingangshalle
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Blick in den Innenhof
Fotos: Christian Kandzia. Stuttgart
Werk. Bauen+Wohnen
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11
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